ROTTWEILER HEIMATBLÄTTER - Geschichts und ...

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ROTTWEILER HEIMATBLÄTTER - Geschichts und ...
ROTTWEILER HEIMATBLÄTTER
                               Herausgegeben von Winfried Hecht für den                                                  Druck: Druckzentrum Südwest GmbH
                               Rottweiler Geschichts- und Altertumsverein e.V.                                           Redaktion: Andreas Pfannes, Rottweil

                               81. Jahrgang                                                2020                                                         Nr. 4

            Neues zur Geschichte der Rottweiler Johanniter
                                                                       von Winfried Hecht

Die Geschichte der Rottweiler Niederlassung
des Ritterordens der Johanniter ist in großen
Zügen bekannt (vgl. W. Hecht, Die Johanniter-
kommende Rottweil. Rottweil 1971 (= Veröf-
fentlichungen des Stadtarchivs Rottweil Bd.2)).
Ergänzungen dazu sind im Lauf der Jahre immer
wieder einmal möglich geworden (z. B. durch W.
G. Rödel, Die deutschen (Gross-)Prioren. In: Hel-
vetia Sacra Abtl. IV Bd.7 (2006) S.51 ff. (zit.: Rö-
del) oder mit lokalem Bezug W. Hecht, Zur Ge-
schichte der Johanniterkommende Rottweil am
Ende des 17. Jahrhunderts. In: Der Johanniter-
orden in Baden-Württemberg 113 (2006) S. 19 -
S. 22) oder W. Hecht, Zum Erwerb des Pfarrsat-
zes von Betzingen durch die Rottweiler und Vil-
linger Johanniter. Betzinger Blättle Nr. 38, 28. Jg.
(2013) S. 5 - S. 7). Nur am Rande herangezogen
werden konnten allerdings bisher die umfang-
reichen Quellenbestände aus dem zentralen
Archiv des Ordens, soweit sie sich in der Natio-
nal Library of Malta in Valletta erhalten haben.
Weiteres Material ist in der Biblioteca Apostoli-
ca Vaticana in Rom, in der Bibliothèque Nationa-
le in Paris, in der British Library in London oder
im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München
vorhanden.
Es versteht sich, dass in den Unterlagen der ge-
nannten Bibliotheken und Archive über einzelne
Niederlassungen des Johanniterordens nur sehr
am Rande berichtet wird, was entsprechende
Nachforschungen sehr zeitaufwendig und
schwierig macht. Um so wertvoller sind Studien,
welche das bekannte Material insgesamt wenig­-
stens für kürzere Zeiträume intensiv untersu-
chen. Dies gilt beispielsweise für die 750 Seiten
starke Arbeit „Macht und Herrschaft im Johan-
niterorden des 15. Jahrhunderts“ von Jürgen
Sarnowsky, welche 2001 erschienen ist (zit: Sar-
nowsky, Macht und Herrschaft). Dabei liegt es            Wie auf diesem Gemälde des italienischen Malers Bernardo Pinturicchio wird man sich auch die
nahe, vor allem nach den Nennungen von Kom-              Rottweiler Johanniterkomture aus der Zeit vor und um 1500 vorzustellen haben.     Foto: Privat
turen zu suchen, die mit dem Rottweiler Johan-
niterhaus in Verbindung standen.                         wortlich (vgl. Sarnowsky, Macht und Herrschaft      erscheint in den Ordensakten 1433 ein Ordens-
                                                         S. 670 und Rödel, S. 58 ff.) .                      ritter namens „Reymbold Zomtrobel“, welcher
Um 1400 in hohen Ordensämtern                            Auf Hesso von Schlegelholz folgte in Rottweil       seinem Orden in Rhodos unter dem 20. Juli
                                                         spätestens 1388 Hans von Ow (vgl. Hecht S. 91       1433 ein Darlehen von 500 Dukaten gewährte
Das Wirken des Rottweiler Komturs Hesso von              ff. und S. 172). Er wurde in seinem Orden wie       (vgl. Sarnowsky, Macht und Herrschaft S. 577).
Schlegelholz (1375-1385) in und um Rhodos                auch Hermann von Ow mit verschiedenen wich-         Hier dürfte es sich mit großer Sicherheit um die
war schon bisher bekannt (vgl. Hecht S. 89 ff.).         tigen Aufgaben betraut. Hermann von Ow wur-         gleiche Persönlichkeit handeln, die wir aus Rott-
Dies hatte schon 1371 zur Folge, dass Hesso von          de 1433 Prior von Böhmen (vgl. Sarnowsky,           weil kennen.
Schlegelholz im Gegensatz zu den Komturen so             Macht und Herrschaft S. 686). Ein weiterer Or-      Wenn Reinbold zum Trubel um 1433 für längere
gut wie sämtlicher Nachbarkommenden nicht                densritter namens Hans von Ow, der viermal          Zeit in den Rottweiler Quellen nicht erscheint,
am wichtigen Provinzialkapitel der deutschen             nach Rhodos reiste, wurde 1464 in die Spitze        so ist anzunehmen, dass der Komtur am Gene-
Johanniter in Heimbach in der Pfalz teilnehmen           der deutschen Johanniter gewählt (vgl. Sarnow-      ralkapitel der Johanniter teilgenommen hat,
konnte (vgl. W. Engel, Die Krise der Ballei Fran-        sky, Macht und Herrschaft S. 58 und Rödel S. 60     welches von Ende April bis zum 8. Mai des ge-
ken des Johanniterordens zur Mitte des 14.               ff.).                                               nannten Jahres am Hauptsitz des Ordens in
Jahrhunderts. Zeitschrift für bayerische Landes-                                                             Rhodos stattgefunden hat. Offenbar blieb der
geschichte 18 (1955) S. 256 ff.). Auf Rhodos ver-        Zu den Komturen Reinbold zum Trubel                 Ordensritter aber auch noch danach für längere
trat der weit gereiste Ordensritter zeitweilig           und Johannes Trulleray                              Zeit auf Rhodos. Möglicherweise hängt seine
den Großmeister seines Ordens und war, wie                                                                   Abwesenheit auf Rhodos zusammen mit den
jetzt feststeht, bis zu seinem Tod 1412 für die in       Komtur in Rottweil war 1424 bis 1435 Reinbold       schweren Angriffen der Mamelucken auf den
Johanniterbesitz befindliche Insel Kos verant-           zum Trubel (vgl. Hecht S. 94 ff. und S. 172). Nun   Hauptsitz des Johanniterordens in den Jahren
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1440 und 1444 (vgl. Großer Bildatlas der Kreuz-       sungen des Johanniterordens in Deutschland,           ihn so in die Reihe der bedeutenden Persönlich-
züge hrsg. von J. Riley-Smith. Freiburg i. Br. 1992   Böhmen, Skandinavien und in Brandenburg zu            keiten stellen können, die am Ende des Mittel-
S. 136 ff.). Bemerkenswert in seiner Höhe ist auf     visitieren (vgl. Sarnowsky, Macht und Herrschaft      alters aus seiner schwäbischen Heimatstadt
jeden Fall jener Geldbetrag, den der Rottweiler       S. 133) . Dies war eine überaus ehrenvolle Auf-       Rottweil hervorgegangen sind.
Komtur der Leitung seines Ordens zur Verfü-           gabe, handelte es sich doch darum, die religiösen
gung stellen konnte.                                  und wirtschaftlichen Verhältnisse von wahr-           Zu Komtur Konrad von Schwalbach
1446 erscheint unter dem 9. November nach             scheinlich mehr als 100 Ordensniederlassungen
Reinbold zum Trubel ein Rottweiler Komtur na-         in den genannten Gebieten zu überprüfen. An-          Unmittelbarer Nachfolger von Georg von Ow
mens „Johannes Truller“ (vgl. Sarnowsky, Macht        dererseits ist damit die Teilnahme Komtur Kon-        war im Rottweiler Ordenshaus Konrad von
und Herrschaft S. 158 Anm. 58). Dieser Komtur         rad Schappels an einem zweiten Generalkapitel         Schwalbach in den Jahren 1501 bis 1505 (vgl.
mit dem korrekten Namen Johannes Trulleray            nachgewiesen und erklärt, warum er vergleichs-        Hecht S. 110 und S. 172). Außer Rottweil waren
tritt sonst in Rottweil bisher nicht in Erschei-      weise selten in Rottweil genannt wird, denn die       von Schwalbach zwei weitere Ordenshäuser an-
nung und dürfte für das Rottweiler Ordenshaus         von ihm unternommene Visitationsreise bedeu-          vertraut. Er bekleidete aber auch in Rhodos das
nur kurze Zeit amtiert haben. 1451 ist er Kom-        tete zweifellos einen erheblichen Aufwand an          Amt des Kastellans und nahm wichtige militäri-
tur in Villingen. Es ist anzunehmen, dass Johan-      Zeit.                                                 sche Aufgaben wie 1504 die Inspektion des
nes Truller aus Schaffhausen stammte und der          Vor dem Generalkapitel des Johanniterordens           ­Kastells St. Peter von Halikarnassos auf dem
dortigen Familie Trulleray zuzuordnen ist, die        von 1459 hielt sich Konrad Schappel aber nach-         kleinasiatischen Festland vor (vgl. Sarnowsky,
verwandtschaftliche Beziehungen nach Rottweil         weislich bereits im Juli 1459 in Rhodos auf. Da-       Macht und Herrschaft S. 289 und S. 663). Nach
zu den Schappel unterhalten hat (vgl. R. Elben,       mals musste innerhalb der deutschen Zunge –            seiner Rottweiler Zeit war er von 1512 bis 1515
Das Patriziat der Reichsstadt Rottweil. Stuttgart     der Johanniter aus Deutschland – über die Be-          Großbailli und damit der ranghöchste deutsche
1964 S. 130 ff.).                                     rechtigung von drei Mitbrüdern zur Übernahme           Johanniter im engsten Rat um den Großmeister
Im Johanniterorden brachte es Johannes Trulle-        wichtiger Ordensämter entschieden werden.              des Ordens (vgl. Sarnowsky, Macht und Herr-
ray immerhin zum Stellvertreter des Großbailli        Mit Konrad Schappel stimmten dabei zwölf               schaft S. 658).
aus der deutschen Zunge des Ordens. Bei einer         deutsche Johanniter für Georg von Ow, der ab
Ordensversammlung in Rom sollte er 1446 of-           1467 auch als Komtur von Rottweil bekannt ist         Neue Perspektiven
fensichtlich seine deutschen Ordensbrüder ver-        (vgl. Hecht S. 101 ff.), und nur drei gegen ihn
treten (vgl. Sarnowsky, Macht und Herrschaft          (vgl. Sarnowsky, Macht und Herrschaft S. 165).        Insgesamt ergeben sich mit solchen Angaben
S. 124 Anm. 37). Im gleichen Jahr wird er im Zu-      Für die damals hervorragende Stellung von Kon-        neue Erkenntnisse zur Geschichte der Rottwei-
sammenhang mit einem Darlehen erwähnt, wel-           rad Schappel im Johanniterorden spricht, dass         ler Johanniter. Es wird ferner deutlich, dass
ches ihm seine deutschen Ordensbrüder ge-             Schappel Stellvertreter des Großbailli war, der       Rottweil mit seiner Komturei zumindest von
währt hatten (vgl. Sarnowsky, Macht und Herr-         dem innersten Machtzirkel um den Großmeister          1421 bis 1522 vielfach Sprungbrett für Ordens-
schaft S. 158 Anm. 58). An Weihnachten 1450           angehörte und außerdem „pillerius“ der deut-          angehörige in höhere und wichtige Ämter ihres
vertrat er den Großbailli der deutschen Johanni-      schen Zunge und damit Verantwortlicher für die        Ordens gewesen ist. Auffällig ist in diesem Zu-
ter in Rhodos (vgl. Sarnowsky, Macht und Herr-        Herberge der deutschen Johanniterordensritter         sammenhang, dass Nachbarkommenden wie Vil-
schaft S. 153 Anm. 34).                               in Rhodos war. Um diese Zeit (1461) hielten sich      lingen oder Überlingen in dieser Zeit kaum ein-
                                                      17 deutsche Johanniter im Konvent zu Rhodos           mal erwähnt werden. Es lässt sich außerdem zei-
Komtur Konrad Schappel in Rhodos                      auf, bei insgesamt 286 dort befindlichen Or-          gen, dass sich das Johanniterhaus Rottweil wirt-
                                                      densangehörigen.                                      schaftlich so gut entwickelte, dass es im 15.
Einer weiterer Nachfolger von Komtur Reinbold         In der Liste der Großbaillis erscheint für die Zeit   Jahrhundert die weniger gut versorgten Or-
zum Trubel war der aus einer Rottweiler Familie       zwischen November 1460 und Ende April 1464            densbrüder der italienischen Zunge finanziell
der Oberschicht stammende Konrad Schappel,            ein Ordensritter namens „Konrad Zaspel“ (vgl.         unterstützen konnte (vgl. Sarnowsky, Macht und
der auf jeden Fall 1450 bis 1460 an der Spitze        Sarnowsky, Macht und Herrschaft S. 657 und            Herrschaft S. 160 Anm. 73).
der Rottweiler Johanniterkommende stand (vgl.         S. 430 Anm. 143). Hier dürfte es sich gleichfalls     Schließlich wird man annehmen dürfen, dass
Hecht S. 99 ff. und S. 172). Von ihm war bereits      um Konrad Schappel handeln, dessen Namen auf          durch die persönlichen Verbindungen aus Rott-
bekannt, dass er Ende November 1454 in Rho-           Grund eines Hör-, Schreib- oder Lesefehlers           weil in die Spitze des Johanniterordens deutlich
dos am Generalkapitel seines Ordens teilnahm          nicht richtig in die Fachliteratur gefunden hat.      mehr Informationen über die politischen Ent-
und bei dieser Gelegenheit den Anschluss der          Ein Konrad Zaspel taucht nämlich in den Quel-         wicklungen im östlichen Mittelmeer in die
Rottweiler Büchsenschützen an den Johanniter-         len sonst nirgends auf, während in der durchaus       schwäbische Reichsstadt gelangten als sonst üb-
orden durch Großmeister Jacques de Milly              überschaubaren Schar der deutschen Ordensrit-         lich. Dabei ist daran zu denken, dass die mit der
(1454-1461) noch 1454 genehmigen ließ.                ter nur Bruder Konrad Schappel einen ähnlichen        Rottweiler Kommende verbundenen Ritter sich
Jetzt erfahren wir, dass Konrad Schappel bei          Namen trug. Wenn dies zutrifft, hat der Rott-         allein schon angesichts ihrer Pflicht, von Rhodos
einem nächsten Generalkapitel seines Ordens           weiler Komtur, von dem 1478 als Todesjahr             aus ein Jahr Karawane zu fahren, auf der Or-
im Herbst 1459 zusammen mit Bruder Rolando            überliefert ist, gegen Ende seines Ordenslebens       densflotte im östlichen Meer Dienst zu tun, er-
de Rubeis vom venezianischen Priorat der Jo-          die höchste Würde erreicht, auf die er bei den        heblich länger als nur einige kurze Wochen auf
hanniter dazu bestimmt wurde, die Niederlas-          Johannitern gelangen konnte. Sicher wird man          der Ägäis-Insel aufzuhalten pflegten.

                                                      Tod eines Mündels
                                                                   von Rudolf Strasser

Mündel, das, BGB (für beide Geschlechter) […]         mit einem Gedenkstein. Daneben der Plastik-           Dimmler, Rottweil, gewesen. Gestorben bin ich
(Rechtspr. unter Vormundschaft stehende Per-          kasten mit der Namenliste. Greving blättert das       übrigens in der Landes-Pflegeanstalt Grafeneck
son) [Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 24.        Buch durch. All die Namen, denkt er. „Das kann        am 10. Oktober 1940 – eines guten Todes; wa-
Aufl. 2006]                                           man sich nicht vorstellen“, sagt er. „Jeder ein-      che Zeitgenossen und kundige Nachgeborene
                                                      zelne eine Geschichte. Jeder ein Leben.“ „Muss        kennen diesen als Euthanasie.
„Da ist jetzt wieder eine Psychiatrische Klinik       einer sich das überhaupt vorstellen, frag ich         Am 4. Januar 1941 ersucht Frau Rosa Müller-
drin“, erklärt Mauser. „Die Häuser sind Woh-          mich manchmal“, sagt Mauser, der neben ihm            Dimmler als mein Vormund brieflich die Direk-
nungen für die Patienten und für die Mitarbei-        steht. (Reiner Gross, Grafeneck, Roman, Mün-          tion der Heilanstalt Rottenmünster – meine of-
ter.“ Greving schaut und nimmt jede Einzelheit        chen 2010, S. 216 f.)                                 fensichtliche „Unmündigkeit“ und der „Adres-
auf. „Da müssen die Baracken gestanden ha-                                                                  sat“ des Briefs rechtfertigen einige Vermutun-
ben“, sagt er. „Man muss es sich vorstellen kön-      Knapp 80 Jahre nach meinem Tod melde ich              gen – ihr den derzeitigen Aufenthalt ihres
nen“, sagt Greving. „Man braucht Vorstellungs-        mich in einem fiktiven Inneren Monolog zu             Mündels mitzuteilen; sie wird am 8. Januar von
kraft.“ „Vorstellungskraft.“ Mauser nickt. „Sonst     Wort, lange genug habe ich geschwiegen. Wer           dort abschlägig beschieden, da darüber nur das
könnt einer das für ein ganz normales Schloss         ich bin? Ich bin einer dieser Namen, eines dieser     Württembergische Innenministerium Stuttgart-
halten.“ Unter den Bäumen liegt im Schatten ein       Leben gewesen. Ich bin als Fräulein Maria Hierle-     S, Wilhelm-Murr-Straße 1, Auskunft erteile.
Rund aus Beton, in dessen Mitte ein Pavillon          mann einst das Mündel von Frau Rosa Müller-           Auf das Nachbohren meines Vormundes vom
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aus anliegendem Schreiben ersehen, ist Frl.
                                                     Maria Hierlemann in unserer Anstalt am 10. Ok-
                                                     tober 1940 verstorben. Von dem Ableben ha-
                                                     ben wir den Vater der Verstorbenen sofort be-
                                                     nachrichtigt. Das Schreiben kam jedoch mit dem
                                                     Vermerk: ’Empfänger verstorben’ […] zurück. Da
                                                     uns die Anschrift des Bruders der Verstorbenen
                                                     nicht bekannt ist, dürfen wir Sie bitten, demsel-
                                                     ben das anliegende Schreiben nebst 2 Sterbe-
                                                     urkunden zu übersenden. […]“
                                                     Schließlich muss ja alles seine bürokratische
                                                     Ordnung haben! Erstaunt bin ich aber doch, wel-
                                                     che Gefahr ich zu Lebzeiten und auch danach
                                                     noch unter seuchenpolizeilicher Perspektive für
                                                     meine Umgebung dargestellt haben muss, wie
                                                     aus dem anliegenden Schreiben an meinen Bru-
                                                     der Heinrich Hierlemann in Niefern bei Pforz-
                                                     heim vom 11. Oktober 1940 hervorgeht: „Zu
                                                     unserem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen,
7. Januar 1941, wobei die Vorlegung einer            dass Ihre Schwester Maria Hierlemann, die am
Steuerkarte für mich für das Jahr 1941 zur Vor-      25. September 1940 auf ministerielle Anord-
lage an die Württ. Landeshauptkasse angemahnt        nung gemäß Weisung des Reichsverteidigungs-
wird, teilt die Heilanstalt Rottenmünster lapidar    kommissars in die hiesige Anstalt verlegt wer-
mit, „Frl. Maria Hierlemann befindet sich seit 25.   den musste, unerwartet am 10. Oktober 1940
Sept. 40 nicht mehr hier. Eine Steuerkarte kön-      an Grippe mit nachfolgender Lungenentzün-
nen wir für sie nicht mehr beschaffen. Heil Hit-     dung verstorben ist. Bei ihrer schweren, unheil-
ler!“ (Schließlich bin ich ja auch schon seit dem    baren Erkrankung bedeutet ihr Tod eine Erlö-
10. Oktober 1940 tot!)                               sung für sie. Auf Anweisung der Polizeibehörde
Bestätigt finde ich das Datum vom 25. Septem-        musste aus seuchenpolizeilichen Erwägungen
ber 1940 in der Zeugenaussage von 1947 von           heraus die Verstorbene sofort eingeäschert
Dr. Josef Wrede, dem damaligen Leiter der Heil-      werden. Wir bitten um Mitteilung, an welchen         Der Verweis auf die Störche erinnert mich an
anstalt Rottenmünster, im Grafeneck-Prozess,         Friedhof wir die Übersendung der Urne mit den        den ornithologisch geschulten Alexander Gau-
der für 1940 drei vom „württ. Innenministe-          sterblichen Überresten der Heimgegangenen            land von der AfD, der erst noch 2018 als „Vogel-
rium“ verfügte „Verlegungen von Rottenmün­-          durch die Polizeibehörde veranlassen sollen. Zu-     schiss“-Historiker das verbrecherische Regime,
ster“ bestätigt, wobei bei der letzten vom 25.       treffendenfalls ist eine Bescheinigung über den      das mir 1940 diesen guten Tod bescherte, so
September 1940 es der Heilanstalt gezielt gelin-     Erwerb einer Begräbnisstätte hierher zu senden.      unsäglich bagatellisiert.
ge, „anstelle von 91 nur 46 Kranke auszuliefern.     Etwaige Anfragen bitten wir schriftlich an uns zu    Immerhin – wird für uns ermordete Patienten
Wiederum handelte es sich um ausgesprochen           richten, da Besuche hier gegenwärtig aus seu-        aus dem Rottenmünster dort im Jahr 2000 auf
geistig Sieche, deren Sicherung anders unmög-        chenpolizeilichen Gründen verboten sind. […]         Veranlassung von Verwaltungsdirektor Hans Jo-
lich war“. (Vgl. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü        Zwei Sterbeurkunden, die Sie für eine evtl. Vor-     sef Birner ein Mahnmal errichtet. Immerhin –
29/3 T1 Nr. 1756/01/07). Dazu gehöre offen-          legung bei Behörden sorgfältig aufbewahren           könnte ich, wenn ich in „Kleindenkmale im
sichtlich auch ich!                                  wollen, fügen wir bei.“                              Landkreis Rottweil“ (2018 hrsg. von Bernhard
Zu Beginn seiner Aussage erfahre ich von Dr.         Welche Fürsorge spricht doch aus diesem              Rüth und Armin Braun) blättere, mich in den
Wrede, dass bereits mehrere Wochen nach dem          Schreiben: Fürsorge wegen meiner unheilbaren         Rang eines Kleindenkmals erhoben sehen. Im-
ersten Abtransport am 2. Februar 1940 von            Erkrankung, so dass meine Vergasung eine Erlö-       merhin – entziffere ich im Schriftkranz des
„Angehörigen einiger abgeführter Kranken             sung für mich gewesen sein müsse! Fürsorge um        Mahnmals das Wort „Hoffnung“ –­eher für euch
Nachrichten [zugingen], dass die Kranken plötz-      die Heimgegangene, Fürsorge um ihre letzte Ru-       Nachgeborene. Ich aber habe in Grafeneck Dan-
lich gestorben seien“, wobei ihm nach zehn Fäl-      hestätte, die durch eine Bestätigung gesichert       tes „Hölle“ erleiden müssen: „Die ihr herein-
len „die Begleitumstände eigentümlich erschie-       werden soll! Fürsorge um mögliche Besucher           kommt: Lasst alle Hoffnung fahren!“
nen – immer wurden Infektionskrankheiten oder        wegen der Seuchengefahr! Fürsorge um die
äußere Erkrankungen von der uns bis dahin un-        sorgfältige Aufbewahrung meiner Sterbeurkun-
bekannten Anstalt Grafeneck den Angehörigen          den! Welch vielfältige Fürsorge, die mir zu Leb-
mitgeteilt, obgleich die Kranken bei uns körper-     zeiten nie zuteil wurde! Im Gegenteil!
lich ganz gesund waren“. (Vgl. Staatsarchiv Sig-     Aus dem Dokumentationszentrum der Gedenk-
maringen, ebd.)                                      stätte Grafeneck, in dessen Namensbuch ich mit
Auch meine Frau Vormund bleibt hartnäckig            meinem Geburtsdatum 1. März 1883 verzeich-
und schreibt am nämlichen 8. Januar 1941 an          net bin, erfahre ich, dass ich am gleichen Tag, an
das Württembergische Innenministerium in             dem ich von Rottenmünster nach Grafeneck
Stuttgart: „Als Vormund von Frl. Maria Hierle-       verbracht werde, ermordet werde. Das offizielle
mann bin ich verpflichtet, die Steuerkarte für       Todesdatum vom 10. Oktober 1940 wie auch
das Jahr 1941 an die Wttbg. Landeshauptkasse         die Todesursachen sind also Fälschungen, um
Stuttgart N, Königstraße 44 einzusenden. Die         nach außen die wahren Todesumstände zu ver-
Heilanstalt Rottenmünster teilt mir mit, dass        schleiern. (Der Verfasser dankt Herrn Daniel
sich Frl. Hierlemann seit September nicht mehr       Hildwein von der Gedenkstätte Grafeneck in
in Rottenmünster befindet und dass ich durch         Gomadingen für die Hinweise vom 10. März
Ihre Stelle Auskunft über deren jetzigen Aufent-     2020.)
halt bekommen kann. Für eine Aushändigung            Hätte ich zu Lebzeiten zum Beispiel eine Ober-
der Steuerkarte wäre ich dankbar. Außerdem           schule besuchen können, wäre ich ja vorgewarnt
bitte ich, mir mitzuteilen, wo sich Frl. Hierle-     gewesen! Da trug ein „Biologisches Unterrichts-
mann z. Zt. befindet, da der Bruder von Frl. Hier-   werk für höhere Schulen“ damals [3. Auflage,
lemann von mir darüber Auskunft haben möch-          1942, S. 48 ff.] im Band 3 den bezeichnenden Ti-
te.“                                                 tel „Das Leben“, wobei im Kapitel „Die Minder-
Bereits am 22. Januar 1941 geht bei meinem           wertigkeit und ihre Bekämpfung“ dieses Schau-
Vormund ein Brief der Landes-Pflegeanstalt           bild zur Schlussfolgerung verleiten soll, dass
Grafeneck, Kreis Münsingen, datiert vom 20. Ja-      beim „Kampf ums Dasein“ durch „Auslese“ alles
nuar, ein mit folgendem Wortlaut: „Sehr geehr-       „Schlechte“ ausgemerzt werden müsse. Den
te Frau Müller! Durch Ihr Schreiben an das           Schülern wird dabei anempfohlen, aus Band 1
Württ. Innenministerium vom 8. Januar 1941           den Abschnitt „Ausmerze bei Störchen“ zur ver-       „Euthanasie“-Mahnmal Rottenmünster
kamen wir in den Besitz Ihrer Anschrift. Wie sie     tiefenden Bestätigung zu wiederholen.                                             Foto: Strasser
ROTTWEILER HEIMATBLÄTTER - Geschichts und ...
Rottweils Edwin-Glükher-Platz
                                                               von Michael Rauschert

Seine Zurruhesetzung am 1. Dezember 1923                                                                tenhoferanlage, des Rosswasens oder anderer
war greifbar nahe, im Gemeinderat wurde über                                                            Flächen finden. Eine weitere bleibende Erinne-
Vorschläge diskutiert, in welcher Art und Weise                                                         rung neben dem oben erwähnten Bild ist der er-
man Edwin Glükher für 36 Amtsjahre als Rott-                                                            wähnte Gedenkstein, der 1960 im Zug der Bau-
weiler Stadtschultheiß ehren könne.                                                                     maßnahmen für ein neues Kreisverwaltungsge-
Die obligatorischen Dank- und Glückwunsch-                                                              bäude (heute Landratsamt) von dort weg ver-
schreiben, Reden im festlich geschmückten Rats-                                                         setzt wurde. Vom Technischen Ausschuss wurde
saal mit Rückblicken über das Wirken und die                                                            im Mai 1959 angeregt, „nach Entwidmung der
Tätigkeit des Scheidenden, die Darbringung                                                              bisherigen Glükheranlage an der Königstraße
eines Ständchens unter Mitwirkung des Män-                                                              dem Teil der Stadtgrabenanlage, südlich der
nergesangsvereins und der Stadtkapelle sowie                                                            Hochmaiengasse gegen die Hochbrücke künftig
sonstiger kleinerer und größerer Geschenke und                                                          die Bezeichnung Glükheranlage zu geben“. Wei-
Ehrengaben waren dabei fester Bestandteil.                                                              ter schlug Gemeinderat Bruno Limberger im
Aber dies waren nur kurzweilige Dinge. Etwas                                                            Oktober 1960 vor, „dem östlich der Hochmai-
lang Anhaltendes sollte die Erinnerung an Edwin                                                         engasse gelegenen Teil des Gänswasens die Be-
Glükher wachhalten: Bereits am 4. Dezember                                                              zeichnung Glükheranlage zu geben, nachdem
wurde „dem hochverdienten Stadtvorstand ... in                                                          der Glükherstein dorthin versetzt worden ist“.
dankbarer Anerkennung seiner unermüdlichen                                                              Am 11. November 1960 wurde im Gemeinderat
und erfolgreichen 36jährigen Amtsführung“ das                                                           beschlossen, dem genannten Teil bis zur Treppe
Ehrenbürgerrecht verliehen. Er war der sechste                                                          in den Stadtgraben die Bezeichnung Glükher-
von mittlerweile 14 Ehrenbürgern und der erste      Ausschnitt aus dem Stadtplan von 1927.              platz zu geben. (7) Auch dies ist in keinem Ad-
der bislang drei Bürgermeister, die Ehrenbürger         Foto: Rauschert, Stadtplan im Stadtarchiv       ressbuch und Stadtplan seither vermerkt.
wurden. (1)
Auch sollte ein Geschenk „bestehend in einer        der Kreuzung zur Lindenstraße, dort wo sie heu-     Benennung von Straßen und Gassen
Stiftung zur Anschaffung von 2 Glocken für die      te beginnt, in die Hauptstraße (Altstadt) über.
Heiligkreuzkirche“ überreicht werden. Die           Ab 1925 wird dann die Tuttlinger Straße, mit        Bezüglich der Benennung von Straßen und Gas-
Mehrheit hielt diesen Gedanken für „sehr            dem Forstamt unter der Hausnummer 1 und der         sen nach Stadtschultheißen ist Johann Baptist
schön“, man sah aber mit Rücksicht auf die fi-      Firma Automobile Otto Spindler unter 2 und 8        Marx (Amtszeit 1852-1887) der einzige Stadt-
nanziellen Verhältnisse der Stadt davon ab, wo-     beginnend, im Adressbuch geführt.                   vorstand seit Ende der Reichsstadtzeit 1802,
hingegen der Vorschlag, „ein Bild des Stadt-        Der frühere Reichshof, Kurze Straße 2, heute        dem diese Ehre zu Teil wurde. Diesbezüglich
schultheißen Glükher in Oel fertigen zu lassen      das Gebäude Stadionstraße 4, war ursprünglich       gibt es eine hohe Flexibilität für die Stadt Rott-
und dasselbe im Ratssaal aufzuhängen“, einstim-     das Sondersiechenhaus, auch Leprosenhaus ge-        weil, was die Findung von künftigen Straßenna-
mige Annahme fand. Dieses Bild und das seines       nannt, und ab 1810 als Wirtschaft „Bonne Au-        men in neu erschlossenen Wohngebieten be-
Amtsvorgängers Johann Baptist Marx wurden           berge“ vielen Rottweilern bekannt. Als zu unpa­-    trifft. Die Marxstraße wird seit 1911 in den Ad-
für 1000 Mark von Kunstmaler Otto Schwarz           triotisch, da in französischer Sprache, wurde der   ressbüchern geführt und verlief nach damaligen
gefertigt und fanden den „Beifall des Gemeinde-     Name „Deutscher Reichshof“ ab August 1914           Plänen lediglich das kurze Stück von der König-
rates“. Heute hängen beide Bilder im Ratssaal im    während der Zeit des 1. Weltkrieges geführt.        straße bis zur heutigen Körnerstraße, damals Im
Alten Rathaus neben dem Ofen, der wegen zu          Die Wirtschaft wurde 1922 aufgegeben und das        Himmelreich. Für die Khuonstraße in der Nähe
hohen Brennholzverbrauches von Hafnermei­-          Gebäude von den Franziskanern genutzt. (5)          des Friedhofs ist nicht Marx’ Amtsvorgänger
ster Banholzer ab November 1924 umgebaut            Im Verzeichnis der Ende 1935 geänderten Stra-       Max Joseph von Khuon (Amtszeit 1820-1833),
wurde. (2)                                          ßennamen im Adressbuch von 1936 wird die            sondern der Generalwachtmeister Johann Jakob
Da es schon eine Glükhergasse gab, benannt          Umbenennung der Hauptstraße (Altstadt) in           von Khuon (1673-1726), ein Waffengefährte
nach dem Volksschullehrer Markus Glükher            Tuttlinger Straße und die Tuttlinger Straße bis     Prinz Eugens, der Namensgeber. (8) Eine kleine
(1773-1840), wurde bereits im November 1923         zur Lindenstraße in Königstraße gelistet.           Tafel unter dem Straßennamensschild be-
über die Benennung „des freien Platzes an der                                                           schreibt die Familie Khuon im 17. und 18. Jahr-
Tuttlinger Straße zwischen dem früheren             Der Glükherplatz wird verlegt                       hundert, die führend im Rottweiler Stadtregi-
Reichshof und der Firma Spindler-Müller als Ed-                                                         ment war. Des Weiteren gibt es am östlichen
win-Glükherplatz im Gemeinderat beraten. (3)        Auf dem freien Platz an der Tuttlinger Straße       Ende der Heerstraße einen Schultheißenweg.
Da der damalige Straßenverlauf der Tuttlinger       zwischen dem früheren Reichshof und Firma
Straße dem heutigen nicht mehr entspricht,          Spindler-Müller steht heute das Landratsamt.        Anmerkungen:
muss ein bisschen ausgeholt werden. Die Straße      Aus den Bauprotokollen geht hervor, dass der        1) Wortlaut zur Ehrenbürgerrechtsurkunde, Gemeinderatsprotokoll 23.
begann damals an der Hochbrücke, im Adress-         gesamte Bereich der im Stadtplan zu sehenden        November 1923 § 486, Liste der Ehrenbürger Rottweils im Stadtarchiv,
buch von 1909 ist die Duttenhofervilla unter        Grünanlage (Auf der) Breite schon ab 1924 als       weitere Bürgermeister sind Arnulf Gutknecht (Amtszeit 1946-1965, 11.
Tuttlinger Straße 1 geführt. Eine Ausgabe später    Edwin-Glükher-Anlage beziehungsweise Glük-          Ehrenbürger 1965) und Dr. Ulrich Regelmann (Amtszeit 1965-1985, 13.
(1911) – das erste Teilstück wurde unter Beibe-     heranlage bezeichnet wurde; auch im Voran-          Ehrenbürger 1989). Dazu auch W. Hecht, Rottweiler Bürgermeister und
haltung der Hausnummern in Königstraße um-          schlag der Haushaltsplanung für 1925 wurde für      Bürgermeisterwahlen seit 1802. RHbl 45. Jg (1984) Nr. 6 S. 3
benannt – erscheint die Villa als Königstraße 1.    die Pflege der Edwin-Glükher-Anlage der Betrag      2) GemProtokolle 23. November 1923 §§ 486, 487 und 4. Dezember
Nun liegt die Vermutung nahe, dass der einige       von 513 Mark genannt. Nach dem Zweiten              1923 § 488, Bauabteilungsprotokoll 18. Juli 1924 § 166, GemProtokoll
Jahre zurückliegende Besuch König Wilhelm II.       Weltkrieg taucht der Begriff Glükherplatz auf.      22. Oktober 1924 § 848, 26. November 1924 § 870
von Württemberg der Umbenennung zu Grun-            Erst im Dezember 1953 wurde hier ein Teil der       3) GemProtokolle 23. November 1923 § 486 c)
de liegt. Dem Adressbuch 1931, dem ersten, in       Anlage von den Franzosen für die öffentliche        4) Bauprotokoll 30. April 1928 § 471 „Die Anbringung von Tafeln unter
dem die Straßennamen mit Erklärung und Her-         Nutzung frei gegeben. (6)                           den Straßenbezeichnungen zur Erläuterung der letzteren wird nicht für
kunft gelistet werden (4), ist zu entnehmen, dass   Wie und wann die Anlage beziehungsweise der         zweckmäßig erachtet und soll deshalb unterbleiben, dagegen sollen sol-
die „in den Urkunden schon sehr früh genannte       Platz nun zu diesen Namen kam und ob das            che Erläuterungen künftig in das Rottweiler Adressbuch aufgenommen
„offene freie Königstraße“, die zum „Königshof“     durch die Stadt oder die umgangssprachliche         werden.“
führt und unter dem Königsfrieden stand“, vor       Verwendung, da dort ein Gedenkstein für Edwin       5) Dr. Jattkowski: Das Leprahaus in Rottweil in RHbl. 18. Jg. (1951), Nr. 5,
dem Weltkrieg „zur Erinnerung an des erste          Glükher stand, geschah, geht aus den Protokol-      S. 1 und W. Hecht: Die Rottweiler Wirtschaft „Bonne Auberge“ in RHbl.
Deutsche Reich“ (Adressbuch 1936) wieder so         len und der Tagespresse nicht hervor. In den        47. Jg. (1986), Nr. 5, S. 1
benannt wurde.                                      Stadtplänen von 1927, 1940 und 1950 gibt es         6) Protokoll Technischer Ausschuss 16. Dezember 1953 § 799
Die Tuttlinger Straße begann nun am jetzigen        keine Eintragung für den Edwin-Glükher-Platz        7) Protokolle Technischer Ausschuss 13. November 1958 § 0591, 13.
Kreisel am Landratsamt mit der Staatsfinanzver-     beziehungsweise die Anlage, ebenso nicht in den     Mai 1959 § 38, 18. Oktober 1960 § 120, Gemeinderat 11. November
waltung und dem Forstamt (bis zum Abriss 2014       Adressbüchern. Es lassen sich in diesem Zusam-      1960 § 167
Waldorfschule), Hausnummer 39, und ging an          menhang aber auch keine Eintragungen der Dut-       8) Adressbücher der Stadt Rottweil im Stadtarchiv
ROTTWEILER HEIMATBLÄTTER - Geschichts und ...
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