Organisation der Feuerwehr und Jugendschutz

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Für den Jugendwart
                  ICH EI,                                                                               Zur Ausbildung in den
                   DAB
               BIN      BST                                                                         Feuerwehr-Jugendgruppen
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Organisation der Feuerwehr und Jugendschutz
Vorbemerkungen zum Wissenstest
Mit der Aufnahme in die Jugendgruppe der Freiwilligen    Feuerwehr wird. Die Vorbereitung sollte sich über
Feuerwehr ihres Wohnortes betreten die Feuerwehr-        das ganze Jahr verteilen und dient der Motivation zur
anwärter Neuland. Um sich hier zurecht zu finden,        Fortsetzung der Ausbildung.
brauchen die Neuankömmlinge Orientierungshilfe.
                                                         Der Jugendwart erhält mit diesem Beitrag erweitertes
Mit dem im Teil A des diesjährigen Wissenstests be-
                                                         Hintergrundwissen, das er im eigenen Ermessen an
handeltem Grundwissen über die Organisation der
                                                         die Teilnehmer weitergibt. Er erhält darüber hinaus
Feuerwehr sollen die Feuerwehranwärter ihre eigene
                                                         weitere Lehrunterlagen, die zum Download auf der
Position in der Feuerwehr richtig einordnen können.
                                                         Feuerwehr-Lernbar zur Verfügung gestellt werden. Es
Diese Erkenntnis können sie nur dann gewinnen,
                                                         ist darauf zu achten, dass bei der Ausbildung das Alter
wenn sie über die Strukturen der Feuerwehr und das
                                                         der Zielgruppe berücksichtigt wird.
personelle Umfeld ausreichend informiert werden. Den
Jugendlichen soll dabei auch verdeutlicht werden, dass   Im Jahr 2007 wurden sechs Themen für die Wissens-
sie noch bestimmte Einschränkungen insbesondere bei      test-Aktion festgelegt, die regelmäßig aktualisiert und
Feuerwehreinsätzen in Kauf nehmen müssen.                wiederholt werden. Die aktuelle Übersicht sieht wie
                                                         folgt aus:
Der Teil B befasst sich mit dem Jugendschutz. Dies
ist zwar kein feuerwehrspezifisches Thema, jedoch        Thema ....................................................................   Jahr
erfüllt die Feuerwehr auch eine wichtige erzieherische   Persönliche Schutzausrüstung,
Funktion. Diese Funktion ist eine der Säulen für die     Dienstkleidung, UVV-Jugend .................................                 2017
gesellschaftliche Akzeptanz der Feuerwehr als Verein     Fahrzeugkunde ......................................................         2018
und muss im Bewusstsein der Jugendlichen und ihrer       Verhalten bei Notfällen .........................................            2019
Eltern verankert sein.                                   Umgang mit Schläuchen, Armaturen u. Leinen ..                                2020
                                                         Organisation der Feuerwehr, Jugendschutz .......                             2021
Im Teil C werden Hinweise zu den verschiedenen Aus-
                                                         Brennen und Löschen ...........................................              2022
bildungseinheiten gegeben. Die jeweiligen Unterlagen
können über die Mediensammlung (t1p.de/rca5) zum         Der Wissenstest selbst ist in seinem Schwierigkeits-
Wissenstest oder über die feuerwehr-lernbar.bayern       grad nach den zu erreichenden Wissensteststufen
ab Ende März bezogen werden.                             gestaffelt. Eine Erläuterung dazu ist in der Musterlö-
                                                         sung enthalten, die den Jugendwarten zur Verfügung
Der Wissenstest ersetzt nicht Teile der Feuerwehr-
                                                         gestellt wird.
Grundausbildung, sondern ist als eine Vorbereitung
bzw. Ergänzung anzusehen. Der Jugendwart und             Je nach zu erreichender Stufe sind die Mindestan-
die Schiedsrichter vor Ort sollten Wert darauf legen,    forderungen festgelegt. Für den diesjährigen Wis-
dass der Wissenstest für die Jugendlichen zu einer       senstest ist wie in den letzten Jahren ein praktischer
Bestätigung für erste Lernerfolge in der Freiwilligen    Prüfungsteil vorgesehen.

                 QR-Code zur Mediensammlung
                 zum Wissenstest 2021 auf
                 der feuerwehr-lernbar.bayern

                                                                                                 Beilage zur „brandwacht” 01/2021
Gliederung                                            Sicherheitsmaßnahmen:
A. Organisation der Feuerwehr                         • Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften und
1. Einleitung                                           des Jugendschutzgesetzes beachten
2. Feuerwehr: Was ist das?
                                                      • Insbesondere bei der Entnahme und Hand-
3. Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr
                                                        habung der Geräte auf die körperliche Leistungs-
4. Der Feuerwehrverein
                                                        fähigkeit der Teilnehmer achten
5. Rechte und Pflichten der Feuerwehranwärter
6. Unfallschutz                                       • Bei der Ausbildung sind komplette Übungsanzüge
                                                        für Feuerwehranwärter entsprechend den Alters-
B. Jugendschutz
                                                        stufen zu tragen
1. Einleitung
2. Begriff „Kind” / „Jugendlicher”
3. Aufenthalt bei Veranstaltungen                     Ausbilderunterlagen / Literaturnachweis
4. Jugendschutz und Alkohol
                                                      Zur Vorbereitung für den Ausbilder und als Hinter-
5. Jugendschutz und Rauchen
                                                      grundwissen können folgende Ausbilderunterlagen
6. Jugendschutz und Medien
                                                      verwendet werden:
7. Hinweise für Veranstaltungen der
   Jugendfeuerwehr
                                                      • Medien und Unterlagen für den Wissenstest können
C. Hinweise zu Ausbildungseinheiten                     über die Mediensammlung (t1p.de/rca5) zum
1. Grundstruktur des Feuerwehrwesens in Bayern          Wissenstest oder über feuerwehr-lernbar.bayern
2. Die eigene Feuerwehr entdecken                       bezogen werden
3. Die taktischen Einheiten und das
                                                      • Sonderdruck „Bayerisches Feuerwehrgesetz
   Ausbildungssystem der Feuerwehr
                                                        (BayFwG)“, (t1p.de/jph7)
4. Besondere Führungsdienstgrade
5. Die Jugendgruppe und Wettbewerbe                   • Sonderdruck „Vollzug des Bayerischen Feuerwehr-
6. Rechte & Pflichten der Feuerwehranwärter             gesetzes (VollzBayFwG)“, (t1p.de/jrom)
7. Jugendschutz
                                                      • Sonderdruck „Verordnung zur Ausführung des
                                                        Bayerischen Feuerwehrgesetzes (AVBayFwG)“,
Lernziele                                               (t1p.de/gg6a)
Die Jugendlichen sollen im Rahmen der Vorbereitung    • Bayerisches Landesjugendamt,
auf den Wissenstest folgende Kompetenzen erreichen:     (t1p.de/x6nm)
                                                      • Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle
Die Jugendlichen
                                                        Bayern e. V., (t1p.de/4cpe)
• kennen den grundlegenden Aufbau der
                                                      • Eltern im Netz, (t1p.de/5ap3)
  bayerischen Feuerwehren
                                                      • Rauchfrei, (t1p.de/o239)
• kennen die speziellen örtlichen und überörtlichen
  Führungs- und Organisationsstrukturen               • Null Alkohol; voll Power, (t1p.de/9188)
• kennen die Rechte und Pflichten von                 • Aktion Disco-Fieber, (t1p.de/6x8e)
  Feuerwehranwärtern
                                                      • Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V.,
• verhalten sich gemäß den Bestimmungen des             (t1p.de/s5vg)
  Jugendschutzgesetzes
                                                      • Schau hin, (t1p.de/p3ub)
• unterscheiden verschiedene Begriffe des
                                                      • Örtliches Jugendamt
  Jugendschutzgesetzes
                                                      • Bundesministerium für Familien, Senioren,
                                                        Frauen und Jugend
Vorbereitung
                                                      • Jugendschutz – verständlich erklärt, BMFSFJ
• Mögliche Referenten ansprechen & vorinformieren
                                                        (t1p.de/87nm)
• Materialien aus dem Internet sichten und eigenes
  Konzept für die Ausbildungsgestaltung erstellen
  (feuerwehr-lernbar.bayern)

2
Teil A:                                                    WAS BEDEUTET
                                                           „GEMEINDLICHE FEUERWEHR“?
Organisation der Feuerwehr
                                                           „Gemeindliche Feuerwehr“ bedeutet, dass die Feuer-
                                                           wehr eine Einrichtung der Gemeinde ist.
1. Einleitung
                                                           Es gibt verschiedene Arten der „gemeindlichen Feuer-
Die diesjährige Vorbereitung auf den Wissenstest dient
                                                           wehren“, die häufigsten sind hier aufgeführt:
in erster Linie dazu, den Feuerwehranwärtern den Ein-
stieg in den Feuerwehralltag zu erleichtern. Die Feuer-
                                                           Freiwillige Feuerwehr
wehranwärter sollen erkennen, wo ihre Position in der
Feuerwehr ist und in welchem Umfeld sie sich befinden.     • Einsatzkräfte werden in der Regel von den
                                                             Feuerwehrvereinen gestellt
Mit der Aufnahme in die Jugendgruppe einer Feuerwehr
betritt der oder die Jugendliche Neuland. Erstmals wird    • Für die Aufnahme ist der Kommandant zuständig
er Feuerwehranwärter oder sie Feuerwehranwärter-
                                                           • Feuerwehrdienst wird überwiegend ehrenamtlich
in genannt. Zum Beginn des neuenTätigkeitsfeldes soll
                                                             geleistet
den Feuerwehranwärtern ein allgemeines Grundwissen
über die Feuerwehr auf den Weg gegeben werden.             • Bei einer Gemeinde können auch mehrere
                                                             selbstständige Freiwillige Feuerwehren bestehen
                                                             (Gemeinde- oder Ortsteile)
2. Feuerwehr: Was ist das?
                                                           • In Bayern gibt es derzeit ca. 7.600 Freiwillige
Die Feuerwehranwärter sollen nach diesem Abschnitt
                                                             Feuerwehren
erkennen, dass die Feuerwehr keine Organisation für
sich ist, sondern dass sie im Auftrag der Gemeinde         • Freiwillige Feuerwehren mit einer ständigen
handelt. Sie sollen weiterhin die Organisation der           Wache werden durch hauptamtliche Kräfte,
Feuerwehr örtlich und auf der Ebene des Landkreises /        mindestens in Staffelstärke, unterstützt
der kreisfreien Stadt kennenlernen.
                                                           Berufsfeuerwehr
Mit dem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr fragt sich
wohl jeder Neuling, womit er es eigentlich dort zu tun     • Wird aufgestellt, wenn zur Erfüllung der Aufga-
hat. Die Begeisterung über die Feuerwehrfahrzeuge            ben Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren nicht
und die Kameradschaft in der Feuerwehr muss durch            ausreichen
Hintergrundwissen über die Feuerwehr auf feste
                                                           • In der Regel werden sie in Städten mit über
Grundlagen gestellt werden, wenn die Mitgliedschaft
                                                             100.000 Einwohnern eingerichtet
in der Feuerwehr Bestand haben soll.
                                                           • Feuerwehrdienstleistende sind Beamte
Ausgang des Grundlagewissens über die Feuerwehr ist
                                                             der Gemeinde
das Bayerische Feuerwehrgesetz. Dort ist auch festge-
legt, dass die Gemeinden für sie zuständig sind.           • In Bayern gibt es derzeit 7 Berufsfeuerwehren
                                                             (München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg,
                                                             Würzburg, Fürth, Ingolstadt)
2.1 Aufgaben der Gemeinden
Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz Artikel 1 sind
die Gemeinden verpflichtet, auf dem eigenen Gemein-
                                                           2.2 Aufgaben der Feuerwehr
degebiet unter anderem                                     Die Gemeinden delegieren ihre Aufgaben im abweh-
                                                           renden Brandschutz und technischen Hilfsdienst an die
• den abwehrenden Brandschutz und
                                                           gemeindlichen Feuerwehren. Hinter diesen Aufgaben
• den technischen Hilfsdienst
                                                           verbergen sich unter anderem folgende Einsatzarten:
sicherzustellen.
                                                           Abwehrender Brandschutz
Zur Erfüllung dieser Aufgaben hat jede Gemeinde eine       • Brandbekämpfung (Beispiele: Dachstuhlbrand,
gemeindliche Feuerwehr                                       Zimmerbrand, Scheunenbrand)
• aufzustellen                                             • Beseitigung von Brand- und Explosionsgefahren
• auszurüsten                                                (Beispiele: Leck an einem Tankwagen, Treibstoff
• und zu unterhalten.                                        läuft aus, Heustock mehr als 70 °C erwärmt, noch
                                                             kein offenes Feuer)

                                                                                                                3
Technischer Hilfsdienst                                                   Besondere Funktionsträger
• Unglücksfälle – Beispiele: Verkehrsunfall,                              • Der Kommandant überträgt besondere Aufgaben
  Zugunglück, Maschinenunfall                                               an seine Führungskräfte, z. B. die Gruppenführer,
                                                                            die Zugführer oder Verbandsführer
• Notstände – Beispiele: Hochwasser, Dammbruch,
  Schneekatastrophe                                                       • Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der
                                                                            Fahrzeuge und Geräte bestellt er einen Geräte-
Im Einzelfall können durch den Kommandanten oder
                                                                            wart und evtl. einen Atemschutzgerätewart und /
zuständigen Führungsdienstgrad weitere Aufgaben
                                                                            oder Leiter des Atemschutzes
angeordnet werden (z. B. Beseitigung von Gefahren auf
Straßen, Insektenbekämpfung).                                             • Bei Feuerwehren mit einer Jugendgruppe bestellt
                                                                            der Kommandant in aller Regel den Jugendwart
                                                                            und überträgt ihm damit die Verantwortung für
2.3 Organisation der Feuerwehr                                              die Ausbildung und Betreuung der Jugendlichen
                                                                            in der Feuerwehr
ÖRTLICHE FREIWILLIGE FEUERWEHR
                                                                          • Der Jugendwart ist für die Feuerwehranwärter der
Die Führungsstruktur der Feuerwehr ist hierarchisch
                                                                            erste Ansprechpartner bei Fragen und Problemen
aufgebaut. Wie in einem Betrieb muss es einen Leiter
und je nach Größe der Feuerwehr weitere Führungs-                         • Bei Feuerwehren mit einer Kinderfeuerwehrgruppe
ebenen (vergleichbar Abteilungen) geben.                                    bestellt der Kommandant einen Beauftragten
                                                                            für die Kinderfeuerwehr. Dieser ist erster Ansprech-
Feuerwehrkommandant (Leiter der Feuerwehr)                                  partner für die 6-12-jährigen (Art. 7 BayFwG)
Art. 8 BayFwG
                                                                          Taktische Einheiten Art. 3 AVBayFwG
• Steht an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr
                                                                          • Die gemeindlichen Feuerwehren werden in takti-
• Er wird alle 6 Jahre durch die aktiven Feuerwehr-
                                                                            sche Einheiten gegliedert (Film: t1p.de/fb3z)
  dienstleistenden gewählt und von der Gemeinde
  im Benehmen mit dem Kreisbrandrat bestätigt                             • Taktische Einheit bedeutet, dass diese bestimmte
                                                                            Aufgaben bei Einsätzen übernimmt
• Zu den aktiven wahlberechtigten Feuerwehr-
  dienstleistenden gehören auch Feuerwehranwär-                           • Taktische Einheiten sind: Selbstständiger Trupp,
  ter, die das 16. Lebensjahr vollendet haben                               Staffel, Gruppe, Zug und Verband
• Er regelt den Dienst-, Übungs- und Ausbildungs-                         • Die taktische Grundeinheit ist die Gruppe
  betrieb der Aktiven und hält somit die Einsatzbe-
                                                                          • Die Gruppe besteht aus dem Gruppenführer und
  reitschaft der Feuerwehr aufrecht
                                                                            acht Feuerwehrleuten
• Er ist zuständig für die Ernennung und Bestellung
                                                                          • Die Zahl der Gruppen einer Freiwilligen Feuer-
  von Funktionsträgern in der Feuerwehr
                                                                            wehr richtet sich nach der Größe des zu schüt-
• Der Kommandant wird in seiner Tätigkeit durch                             zenden Gebietes und nach den vorhandenen
  einen oder ausnahmsweise auch zwei stell-                                 Gefahren
  vertretende Kommandanten unterstützt und von
                                                                          • Die Fahrzeuge und Geräte sollen mindestens
  diesen in seiner Abwesenheit vertreten
                                                                            dreifach besetzt werden

Organigramm der
Freiwilligen Feuerwehr
Musterstadt
                                                                  Kommandant                 Feuerwehrverein

                                             Stv.
                                          Kommandant

          Atemschutz-     Maschinisten-                                                           ATS-           Jugend
            gruppe          gruppe                    Zugführer                 Gerätewart   Verantwortlicher

                                          Gruppenführer       Gruppenführer        Stv.           ATS-
          Gruppenführer   Gruppenführer                                         Gerätewart     Gerätewart       Jugendwart
                                            (Gruppe 1)          (Gruppe 2)

               Stv.            Stv.            Stv.                Stv.                                            Stv.
          Gruppenführer   Gruppenführer   Gruppenführer       Gruppenführer                                     Jugendwart

4
FEUERWEHR-FÜHRUNGSSTRUKTUR IN EINEM                     • Diese sind dem KBR unmittelbar unterstellt und
LANDKREIS / EINER KREISFREIEN STADT                       beraten und unterstützen alle Gemeinden und Feu-
                                                          erwehren des Landkreises auf ihrem Fachgebiet
Kreisbrandrat (KBR)
Artikel 19 BayFwG                                       • Der Kreisjugendwart unterstützt den KBR bei der
                                                          Jugendarbeit im Landkreis. Er kann von den Ju-
• Steht an der Spitze der Feuerwehren im Landkreis
                                                          gendwarten gewählt werden und / oder vom KBR
• Wird vom Landrat vorgeschlagen und von den              zum Fach-KBM bestellt werden
  Kommandanten und den Leitern der Werkfeuer-
                                                        • Dieser berät und unterstützt alle Feuerwehren
  wehren für jeweils 6 Jahre gewählt
                                                          mit Jugendgruppen im Landkreis. In kreisfreien
• Berät und unterstützt das Landratsamt, die              Gemeinden werden diese Aufgaben vom Stadt-
  Gemeinden und die Feuerwehren in Fragen des             jugendwart wahrgenommen
  Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes
                                                        • Der SBM ist in großen Kreisstädten der stell-
                                                          vertretende Kommandant
Stadtbrandrat (SBR)
Artikel 21 BayFwG
• Ist der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr
                                                        3. Die Jugendgruppe der
  in einer kreisfreien Stadt                            Freiwilligen Feuerwehr
• In kreisfreien Städten ohne Berufsfeuerwehr hat       Begriffsbestimmung
  der SBR die gleichen Aufgaben wie der KBR             Die Jugendgruppe ist keine selbständige Organisation,
                                                        sondern Bestandteil der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.
• In kreisfreien Städten mit Berufsfeuerwehr
  übernimmt der Leiter der Berufsfeuerwehr diese
                                                        Mitgliedschaft
  Aufgaben
                                                        Der Jugendgruppe gehören alle Feuerwehranwärter
                                                        der Freiwilligen Feuerwehr zwischen dem 12. und dem
Kreisbrandinspektor (KBI) / Stadtbrandinspektor (SBI)
                                                        18. Lebensjahr an.
• Der Kreisbrandrat teilt das Kreisgebiet in Feuer-
  wehrinspektionsbereiche ein                           Zielsetzung der Jugendgruppe
• Für die Leitung der Inspektionsbereiche bestellt      • Pflege des Verantwortungsbewusstseins
  er im Benehmen mit den Kommandanten des
                                                        • Förderung des sozialen Engagements
  jeweiligen Bereiches einen Kreisbrandinspektor
                                                        • Begegnungen, auch international
• Der Kreisbrandrat kann zu seiner Unterstützung
  weitere Kreisbrandinspektoren, sogenannte             • Gestaltung der Freizeit
  Fach-KBI, bestimmen
                                                        • Beteiligung an Sportveranstaltungen der
• Die Kreisbrandinspektoren unterstützen die              Feuerwehren
  Gemeinden und Feuerwehren ihres Bereiches in
                                                        • Traditionspflege
  Fragen des Brandschutzes und des technischen
  Hilfsdienstes und entlasten damit den KBR             • Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen
                                                          und Wettbewerben
• In kreisfreien Gemeinden werden diese Aufgaben
  von einem Stadtbrandinspektor übernommen
                                                        ORGANISATION DER JUGENDGRUPPE
Kreisbrandmeister (KBM) / Stadtbrandmeister (SBM)
                                                        Versammlung (Musterjugendordnung, t1p.de/8vnl)
• Der Kreisbrandrat bestellt Kreisbrandmeister zu
  seiner Unterstützung und zur Unterstützung der        • Die Jugendgruppe trifft sich regelmäßig, zum
  Kreisbrandinspektoren                                   Beispiel wöchentlich, zur Ausbildung und einmal
                                                          jährlich zur Gruppenversammlung. Dabei wird der
• Der KBR kann dem KBM bestimmte Bereiche /
                                                          Jugendgruppensprecher und sein Stellvertreter
  Regionen zuweisen
                                                          für die Dauer eines Jahres gewählt
• Der KBM unterstützt und berät dann die Gemein-
  den und die Feuerwehren in seinem Bereich /           Jugendgruppensprecher und sein Stellvertreter
  seiner Region und entlastet damit den KBI
                                                        • Vertritt die Belange der Jugendgruppe gegenüber
• Neben den Kreisbrandmeistern mit einem eige-            dem Jugendwart
  nen Bereich kann der KBR sogenannte Fach-KBM
                                                        • Stimmt Tätigkeiten der Jugendgruppe im Ver-
  ernennen
                                                          hältnis zum Ausbildungs- und Einsatzdienst ab

                                                                                                                5
Kassenwart                                             Die Mitgliederversammlung hat unter anderem
                                                       folgende Aufgaben:
• Führt die Kasse der Jugendgruppe
                                                       • Festsetzung des Jahresbeitrages
• Wird durch die Gruppenversammlung gewählt,
  wenn der Gruppensprecher selbst die Aufgabe          • Wahl und Abberufung des Vorstandes
  nicht übernehmen soll
                                                       • Beschlussfassungen in Sachen Satzung
4. Der Feuerwehrverein
Vereinszweck
                                                       5. Rechte und Pflichten der
Zweck des Feuerwehrvereins ist die Unterstützung       Feuerwehranwärter
der Freiwilligen Feuerwehr als gemeindliche Einrich-
                                                       Der Feuerwehrdienst als Anwärter beginnt frühestens
tung durch Werben und Stellen von Einsatzkräften.
                                                       mit Vollendung des 12. Lebensjahres und endet mit
Weitere Ziele sind zum Beispiel:
                                                       Ablauf des 18. Lebensjahres.
• Förderung der Kultur und Geselligkeit
                                                       Die Zeit als Feuerwehranwärter kann in zwei Altersab-
• Förderung des Vereinslebens                          schnitte untergliedert werden, die unterschiedliche
                                                       Anforderungen an den Feuerwehranwärter stellen:
Vereinsführung
                                                       • 12. bis zum vollendeten 16. Lebensjahr und
Der Feuerwehrverein ist eine selbständige und eigen-
verantwortliche Organisation, die mit der gemeind-     • 16. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr
lichen Einrichtung Feuerwehr zwar durch seine Ziele
                                                       Dementsprechend gibt es Rechte und Pflichten, die in
eng verbunden, aber dennoch von ihr unabhängig ist.
                                                       der gesamten Anwärterzeit gelten, aber auch solche, die
Dementsprechend wird der Feuerwehrverein nicht         erst nach dem vollendeten 16. Lebensjahr dazukommen.
vom Kommandanten, sondern vom eigens für ihn zu-
ständigen und von den Vereinsmitgliedern gewählten
Vorsitzenden geleitet.
                                                       5.1 Allgemeine Rechte und Pflichten

                                                       RECHTE:
Mitgliedschaft
                                                       • Bereitstellung der Schutzkleidung durch
• Für die Aufnahme in den Feuerwehrverein ist
                                                         die Gemeinde
  nicht der Kommandant, sondern das in der
  Satzung festgelegte Vereinsorgan zuständig           • Recht auf Ausbildung entsprechend dem Ausbil-
  (z. B. der Vorstand)                                   dungsprogramm für Feuerwehranwärter und den
                                                         Erfordernissen der Feuerwehr
• Nicht jedes Vereinsmitglied ist automatisch auch
  Mitglied der aktiven Feuerwehrmannschaft             • Versicherungsschutz bei Personenschäden:
• In der Vereinssatzung werden auch die ggf.             Bei einem Unfall während Aktivitäten in der Feuer-
  vorhandenen Alterseinschränkungen festgelegt           wehr ist sofort eine Meldung an den Jugendwart
                                                         oder Kommandant zu machen
Arten der Mitgliedschaft
                                                         Personenschäden werden von der kommunalen
Mitglieder des Vereins können sein:
                                                         Unfallversicherung Bayern (KUVB) reguliert
• Aktive Mitglieder (Feuerwehrdienstleistende,
                                                       • Ersatz von Schäden:
  also auch alle Feuerwehranwärter)
                                                         Ein im (Ausbildungs-) Dienst eingetretener Sachscha-
• Passive Mitglieder (ehemalige Feuerwehr-
                                                         den ist sofort dem Jugendwart oder Kommandanten
  dienstleistende)
                                                         zu melden
• Fördernde Mitglieder
                                                         Sachschäden müssen von der Gemeinde ersetzt
• Ehrenmitglieder                                        werden. Genauere Informationen: MB 1.009 Ver-
                                                         sicherungsschutz für die Freiwilligen Feuerwehren
Mitgliederversammlung                                    Bayerns (t1p.de/9ecr)
• Der Vereinsbetrieb ist nicht im Feuerwehrgesetz,
                                                       PFLICHTEN:
  sondern in einer eigenen Vereinssatzung geregelt
                                                       • Teilnahme an Feuerwehrausbildung (Feuerwehr-
• Diese schreibt auch vor, dass jährlich eine
                                                         unterricht, Schulungen, Übungen)
  Mitgliederversammlung abzuhalten ist
                                                       • Schulpflicht geht grundsätzlich der Teilnahme an
• In dieser hat jedes Mitglied, also auch jeder
                                                         der Feuerwehrausbildung vor
  Feuerwehranwärter, ein Antragsrecht

6
• Bei (Ausbildung-) Dienstverhinderung sich                 6. Unfallschutz
  rechtzeitig beim Jugendwart oder Kommandan-
                                                            Für Feuerwehranwärter gelten besondere Regeln für
  ten entschuldigen (interne Regelung festlegen)
                                                            Einsätze und Übungen.
• Beachten von Unfallverhütungsvorschriften (diese
                                                            Es ist wichtig, dass die Feuerwehranwärter in regel-
  werden bei Übungen und in Belehrungen erläutert)
                                                            mäßigen Zeitabständen in Fragen des Unfallschutzes
• Befolgen von Anweisungen der Vorgesetzten                 belehrt werden.
• Tragen und Pflege der Schutzkleidung
                                                            6.1 Persönliche Schutzausrüstung
5.2 Weitere Rechte und Pflichten                            Nach den Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschrif-
                                                            ten müssen zum Schutz vor Gefahren des Feuerwehr-
Zusätzlich zu den in Nr. 5.1 aufgeführten Rechten und
                                                            dienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz geeignete
Pflichten gilt für Feuerwehranwärter vom 16. bis 18.
                                                            persönliche Schutzausrüstungen getragen werden.
Lebensjahr folgendes:
                                                            Zur Unterscheidung im Einsatz wird für die Altersstufen
RECHTE:                                                     12. bis 16. Lebensjahr und 16. bis 18. Lebensjahr unter-
                                                            schiedliche persönliche Schutzausrüstung verwendet.
• Aktives Wahlrecht:
  Wahlberechtigung für die Wahl des Kommandanten            6.1.1 Altersstufe 12. bis 16. Lebensjahr
  und seiner Stellvertreter                                 Für diese Angehörigen der Jugendgruppen wird die
                                                            Forderung nach einer persönlichen Schutzausrüstung
  Das Wahlrecht im Feuerwehrverein richtet sich nach
                                                            mit folgender Schutzkleidung erfüllt:
  der Satzung
                                                            • Übungsanzug (Jugendschutzanzug)
• Freistellung von der Arbeit während des
                                                            • Gürtel mit Zweidornschnalle
  Feuerwehrdienstes:
                                                            • Überjacke als Wetterschutz
  Für Einsätze, Ausbildungsveranstaltungen und Be-
  reitschaftsdienst sind Feuerwehrdienstleistende von       • Kunststoffhelm (rot, fluoreszierend)
  der Arbeit freizustellen. Die Schulpflicht geht in der
                                                            • Sicheres Schuhwerk (knöchelhoch)
  Regel dieser Freistellung vor
                                                            • Feuerwehr-Schutzhandschuhe
• Lohnfortzahlung und Verdienstausfallersatz:
                                                            6.1.2 Altersstufe 16. bis 18. Lebensjahr
  Erhalten Feuerwehranwärter bereits Arbeitsvergü-
                                                            Für diese Angehörigen der Jugendgruppen wird die
  tung, so hat ihr Arbeitgeber für die Zeit der Dienst-
                                                            Forderung nach einer persönlichen Schutzausrüstung
  leistung für die Feuerwehr das Arbeitsentgelt ein-
                                                            mit folgender Schutzkleidung erfüllt:
  schließlich aller Zulagen weiterzuzahlen
                                                            • Übungsanzug (Jugendschutzanzug)
• Anspruch auf Verpflegung:
                                                            • Gürtel mit Zweidornschnalle
  Bei mehr als 4 Stunden Dienstleistung besteht ein
                                                            • Überjacke als Wetterschutz
  Anspruch auf eine kostenlose Verpflegung
                                                            • Feuerwehrhelm mit Nackenschutz der aktiven
  Das gilt sowohl für Einsätze, als auch für Ausbildungs-
                                                              Feuerwehrangehörigen (nach abgeschlossenem
  veranstaltungen
                                                              MTA-Basismodul)
                                                            • Feuerwehrstiefel der aktiven Feuerwehrangehöri-
PFLICHTEN:
                                                              gen (nach abgeschlossenem MTA-Basismodul)
• Erweiterte Pflichten im Hinblick auf die nur
                                                            • Feuerwehr-Schutzhandschuhe
  eingeschränkt mögliche Einsatztätigkeit
• Sicherheitsgerechtes Verhalten bei erhöhtem
  Gefahrenpotential
                                                                                                        SICHERHEIT
• Weisungen der Vorgesetzten, insbesondere des                                                          GEHT VOR!
  im Einsatz begleitenden erfahrenen Feuerwehr-
  dienstleistenden strikt beachten

                                                                                                                   7
6.2 Einsatzeinschränkungen                                Bei Brandeinsätzen kann der Verteiler als Orientie-
                                                          rungspunkt dienen, der im Regelfall außerhalb des
6.2.1 Altersstufe 12. bis 16. Lebensjahr
                                                          Gefahrenbereiches gesetzt wird.
Nach Artikel 7, Absatz 2 des Bayerischen Feuerwehr-       Örtliche Gegebenheiten, sowie der sogenannte Trüm-
gesetzes dürfen Feuerwehranwärter bis zum vollende-       merschatten des Objektes sind zu beachten.
ten 16. Lebensjahr nur zu Ausbildungsveranstaltungen
herangezogen werden, deshalb:                             Im Hilfeleistungseinsatz können folgende Anhaltspunk-
                                                          te zur Abgrenzung des Gefahrenbereiches dienen:
• Keine aktive Teilnahme an Feuerwehreinsätzen
  (weder Brand- noch Hilfeleistungseinsätze). Auch        • Bei Einsätzen auf Verkehrswegen sicher abge-
  keine Übernahme von kleineren Aufgaben wie                sperrte Bereiche (z. B. durch Großfahrzeuge oder
  Melder, Schlauchaufsicht oder ähnliches                   Totalsperrung) außerhalb des eigentlichen Unfall-
                                                            und Gefährdungsbereiches
• Keine Mitfahrt im Feuerwehrfahrzeug, da die
  Fahrt bereits zum Einsatz zählt und aus der Art         • Bereiche, in denen keine Gefahren drohen, z. B.
  und Weise der Anfahrt sich Gefahren für die In-           durch Chemikalien, Elektrizität, Explosionen, oder
  sassen des Fahrzeuges ergeben                             andere Gefahrenquellen

Teilnahme an Einsätzen ist nur als Zuschauer und nur       Weder bei Brandeinsätzen noch bei Hilfeleistungs-
in begründeten Ausnahmefällen nach Prüfung des            einsätzen sollten Feuerwehranwärter bei Dunkelheit ein-
Ausbildungszweckes unter folgenden Voraussetzungen        gesetzt werden. Erhöhte Unfallgefahr und ein niedriger
möglich:                                                  Ausbildungseffekt (keine Übersichtlichkeit).
• Aufsicht durch einen erfahrenen Feuerwehr-
                                                           Keine Tätigkeiten im Einsatz, die dem Gefahrenbe-
  kameraden, damit der Ausbildungswert im
                                                          reich zuzuordnen sind.
  Vordergrund steht
                                                          Beispiele:
• Sorgfältige Prüfung der Gefahrenlage
                                                          • Sprungtucheinsätze
• Beobachtung nur aus einem sicheren Bereich
                                                          • Retten oder Bergen von Personen, Tieren über
• Schutzkleidung und Schutzausrüstung entspre-
                                                            Leitern oder durch Abseilen
  chend der Altersstufe angelegt, sodass keinerlei
  irrtümliche Heranziehung zum Einsatz (vgl. Nr 6.1)      • Absperr- und Sicherungsmaßnahmen auf
  vorkommen kann                                            Verkehrswegen
Reine Schaulust rechtfertigt nicht die                    • Arbeiten mit Schneidgerät, Spreizer, Motorsäge,
Anwesenheit am Einsatzort.                                  Trennschleifer u. ä.
                                                          • Arbeiten im Bereich brennbarer Flüssigkeiten
6.2.2 Altersstufe 16. bis 18. Lebensjahr
                                                            und sonstiger gefährlicher Stoffe
Nach Artikel 7, Absatz 2 des Bayerischen Feuerwehrge-
                                                          • Arbeiten unter umluftunabhängigen Atemschutz-
setzes dürfen Feuerwehranwärter ab vollendetem 16. Le-
                                                            geräten und als Rettungstaucher
bensjahr bei Einsätzen zu Hilfeleistungen außerhalb des
unmittelbaren Gefahrenbereiches herangezogen werden.      • Arbeiten im Arbeitsbereich maschineller Zugein-
                                                            richtungen (Seilwinden)
 Dies ist nur unter folgenden weiteren
Voraussetzungen erlaubt:
                                                           Kein Einsatz bei Sicherheitswachen, da hier mögliche
• MTA-Basismodul abgeschlossen                            Einsatzfelder ein Gefahrenpotential beinhalten.
• Begleitung durch einen erfahrenen Feuerwehr-             Teilnahme am Bereitschaftsdienst, z. B. Sonntags-
  dienstleistenden, der die Verantwortung trägt und       wachen, nur zusätzlich zur notwendigen Mindestmann-
  die Aufsicht ständig führt                              schaft möglich.
• Vollständige persönliche Schutzausrüstung
                                                          Ergänzende Hinweise:
  (nach §14 UVV)
                                                          • Einsatz-Feuerwehranwärter (t1p.de/4eq7)
 Festlegung des Gefahrenbereiches obliegt dem
                                                          • KUVB Information Jugendfeuerwehr –
jeweiligen Einsatzleiter:
                                                            gefährliche Arbeiten (t1p.de/rkfx)
Die Unerfahrenheit und der Tatendrang der Jugendli-
chen muss berücksichtigt werden.

8
Teil B:                                                     Erziehungsbeauftragt sind des Weiteren Personen, die
Jugendschutz                                                Kinder oder Jugendliche im Rahmen der Ausbildung
                                                            betreuen (also z. B. der Jugendwart, der Lehrer). Die
                                                            erziehungsbeauftragte Person muss volljährig und reif
1. Einleitung                                               genug sein und trägt die Verantwortung für die ihm
                                                            anvertrauten Jugendlichen.
Bei der Bearbeitung desThemas „Jugendschutz“ mit den
Feuerwehranwärtern ist das Einfühlungsvermögen des
                                                            Wie lange dürfen Jugendliche abends außer
Jugendwartes besonders gefragt. Wenn es darum geht,
                                                            Haus bleiben?
den Jugendlichen die Inhalte des Jugendschutzgeset-
zes nahezubringen, ist es nicht sinnvoll, den bloßen        Wie lange ein Kind / Jugendlicher generell außer Haus
Gesetzestext abzulesen. Auch wer mit dem erhobenen          bleiben darf, liegt allein in der Verantwortlichkeit der
Zeigefinger spricht und den Worten „Ihr dürft nicht…“       Personensorgeberechtigten (im Regelfall die Eltern).
seine Rede beginnt, wird kaum auf Verständnis bei den       Diese können entscheiden, wie lange ihr Kind abends
Jugendlichen stoßen, sondern eher auf Ablehnung             unterwegs sein darf – sei es bei Freunden, beim Spielen
und Blockade.                                               auf der Straße oder bei der Jugendfeuerwehr.
Geschickter ist es, konkrete Fallbeispiele aus dem Alltag   Für die Teilnahme an Übungen und Veranstaltungen
der Jugendlichen aufzugreifen und daran die jeweili-        der Jugendfeuerwehr empfiehlt sich von Anfang an
ge Problemstellung zu diskutieren. Die Jugendlichen         das Ende klar festzusetzen und den Eltern auch so mit-
sollen begreifen, dass die Bestimmungen des Jugend-         zuteilen. Auch der Heimweg / das Nachhausebringen
schutzgesetzes nicht aus reiner Schikane die Freiheit       sollte klar geregelt sein. Wird der Jugendliche nach der
des Jugendlichen einschränken, sondern vor allem dem        Übung abgeholt? Darf er alleine nach Hause? All diese
Schutz seiner Gesundheit dienen. Wenn der Jugendli-         Fragen müssen geklärt sein!
che begreift, warum und wovor man ihn schützen will,
                                                            Das JuSchG gilt nur in der Öffentlichkeit und regelt den
wird er die damit verbundenen Einschränkungen auch
                                                            Aufenthalt an öffentlichen Orten.
eher akzeptieren.
                                                            Gaststätten (§4 JuSchG)
                                                            • 16 und 17 Jahre: längstens bis 24:00 Uhr erlaubt
2. Begriff „Kind“ / „Jugendlicher“                          • Unter 16 Jahren: Nur in Begleitung einer
(§1 JuSchG)                                                   personensorgeberechtigten (Elternteil) oder
                                                              erziehungsbeauftragten Person erlaubt
Als „Kinder“ werden jene Personen bezeichnet, die noch
                                                            • Ausnahme: Zur Einnahme einer Mahlzeit und/
nicht 14 Jahre alt sind.
                                                              oder eines Getränks zwischen 5:00 und 23:00 Uhr
Als „Jugendliche“ werden jene Personen bezeichnet,            dürfen sich Kinder und Jugendliche auch ohne
die sich altersmäßig in der Zeit zwischen Kindheit und        Begleitung in einer Gaststätte aufhalten; die
Erwachsensein befinden. Grob definiert also jene Per-         Anwesenheit ist aber auf die tatsächliche Verzehr-
sonen, die sich zwischen dem vollendeten 13. und dem          zeit beschränkt
vollendeten 21. Lebensjahr befinden. Rechtlich gesehen        (Richtwert: Getränk 30 min., Essen 60 min.)
werden als Jugendliche jene Personen bezeichnet,            • Weitere Ausnahmen für unter 16-jährige: Ein
welche zwischen 14 und 18 Jahre alt sind.                     Aufenthalt ohne Begleitung ist ebenso gestattet,
                                                              wenn Kinder oder Jugendliche an einer Veranstal-
                                                              tung eines anerkannten Trägers der Jugendhilfe
3. Aufenthalt bei Veranstaltungen                             teilnehmen oder sich auf Reisen befinden
Was heißt „Personensorgeberechtigte“ und                    • Minderjährige in Begleitung einer personensor-
„erziehungsbeauftragte Person“? (§1 JuSchG)                   geberechtigten oder erziehungsbeauftragten
                                                              Person: Zeitgrenzen entfallen
Wenn es um die Aufsichtspflicht, sowie in Verbindung
dessen, auch um den Jugendschutz von Kindern und
                                                            Öffentliche Tanzveranstaltungen / Partys
Jugendlichen geht, fallen oft die Begriffe „Personensor-
                                                            (§5 (1) JuSchG)
geberechtigter“ und „erziehungsbeauftragte Person“.
                                                            • 16 und 17 Jahre: längstens bis 24:00 Uhr erlaubt
Was genau versteht man nun darunter?
                                                            • Unter 16 Jahren: Nur in Begleitung einer perso-
Erziehungsbeauftragte sind Personen, die aufgrund              nensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftrag-
einer Vereinbarung mit den Personensorgeberechtigten           ten Person erlaubt (Zeitgrenzen entfallen)
(im Regelfall die Eltern) auf Dauer oder zeitweise Erzie-
hungsaufgaben, d. h. die Aufsicht über den anvertrau-
ten Minderjährigen, wahrnehmen (z. B. das volljährige
Geschwisterkind).

                                                                                                                   9
Tanzveranstaltung von anerkannten Trägern                      Jugendphase gibt es dabei einiges zu beachten. Neben
der Jugendhilfe (§5 (2) JuSchG)                                einigen gesetzlichen Grundlagen ist ein wesentlicher
(oder zur künstlerischen Betätigung oder zur                   Aspekt des präventiven Jugendschutzes die Medi-
Brauchtumspflege)                                              enpädagogik. Mit Hilfe medienpädagogischer Ange-
                                                               bote kann die vielseits geforderte Medienkompetenz
• Unter 14 Jahren: bis 22:00 Uhr
                                                               ausgebaut werden. Medien zu verstehen, kritisch zu
• 14 und 15 Jahre: bis 24:00 Uhr
                                                               hinterfragen und auch selbsttätig verändern bzw. steu-
• 16 und 17 Jahre: bis 24:00 Uhr
                                                               ern zu können, sind dabei wesentliche Elemente. Dies
                                                               fordert von Jugendwarten ein großes Interesse an den
Spielhallen (§6 JuSchG)
                                                               aktuellen Lebenslagen von Jugendlichen. Zudem ist es
• Der Aufenthalt ist nur volljährigen Personen                 wesentlich vor allem aktuelle Entwicklungen im Blick zu
  gestattet                                                    behalten, um auf Veränderungen reagieren zu können.

Filmveranstaltungen / Kino (§11 JuSchG)                        Öffentlichkeitsarbeit (mit Social Media)
Zunächst gilt die Altersfreigabe des jeweiligen Films, d. h.   in der Jugendarbeit
die Anwesenheit ist grundsätzlich an die Altersfreigabe
                                                               Mit sozialen Medien, wie Facebook und Instagram,
gebunden. Eine Ausnahme gibt es nur bei Filmen ab 12
                                                               sind Instrumente der heutigen Öffentlichkeitsarbeit
Jahre: Hier ist die Anwesenheit von Kindern ab 6 Jahren
                                                               verbunden, da sich insbesondere in Instagram viele
in Begleitung eines Elternteils erlaubt. Kinder unter 6
                                                               jugendliche Nutzer, die Zielgruppe der Jugendarbeit,
Jahren dürfen nur in Begleitung eines Elternteils oder
                                                               tummeln1. Der Einsatz zu Zwecken der Öffentlichkeits-
einer erziehungsbeauftragten Person ein Kino besu-
                                                               arbeit ist unabdingbar in der heutigen Zeit und sollte
chen. Gehen Kinder/Jugendliche ohne Begleitung der
                                                               nicht vernachlässigt werden. Hierbei gibt es jedoch
Eltern oder einer erziehungsbeauftragten Person ins
                                                               auch ein paar grundlegende Sachen zu beachten. Die
Kino, muss die Filmvorführung zu folgenden Zeiten
                                                               Veröffentlichung von Fotos und Videos von Personen im
beendet sein:
                                                               Internet sollte immer auf der Grundlage einer Einver-
• Unter 14 Jahren: um 20:00 Uhr                                ständniserklärung der jeweiligen Personen erfolgen. Ab
• 14 und 15 Jahre: um 22:00 Uhr                                16 Jahren können Jugendliche dies selbst entscheiden2.
• 16 und 17 Jahre: um 24:00 Uhr                                Davor ist die Zustimmung der Personensorgeberech-
                                                               tigten erforderlich. Vorlagen hierfür sind bspw. über
                                                               den Bayerischen Jugendring zu beziehen. Wichtig ist
4. Jugendschutz und Alkohol                                    die konkrete Angabe, für welche Zwecke und in welche
Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren darf kein             Medien die Veröffentlichung erfolgen soll.
Alkohol zugänglich gemacht werden. Außerdem dürfen
sie ihn nicht konsumieren. An Jugendliche, die mindes-         Kommunikation innerhalb der
tens 16 Jahre alt sind, darf Alkohol (wie z. B. Wein oder      Jugendfeuerwehr
Bier) verkauft werden. Allerdings kein Branntwein oder
                                                               Ein weiteres Programm des Facebookkonzerns, Whats-
Mixgetränk, das Branntwein enthält.
                                                               App, hat ebenfalls eine breite Nutzungsbasis. Von letz-
                                                               terem ist in der Jugendarbeit, aus Sicht des Datenschut-
5. Jugendschutz und Rauchen                                    zes, abzuraten. Der Messenger genehmigt sich viele
                                                               Rechte, wie den Zugriff auf das gesamte Telefonbuch,
In der Jugendszene gibt es derzeit einen Trend unter
                                                               SMS-Nachrichten sowie die gespeicherten Bilder. Al-
den Jugendlichen, Wasserpfeife und E-Zigarette (auch
                                                               ternativen zu WhatsApp können bspw.Threema, Signal
Shisha, Nagrileh oder Blubber genannt) zu rauchen.
                                                               oder Telegram darstellen. Innerhalb der Gruppe sollte
Meistens handelt es sich hier um aromatisierte Frucht-
                                                               man sich auf einen Messenger einigen. Dies eignet sich
tabake (Erdbeere, Apfel, Coca-Cola, Cappuccino etc.).
                                                               als guter Einstieg, um über Datenschutzproblematiken
Generell verbietet das Jugendschutzgesetz Kindern und
                                                               aufzuklären. Eine gute Anlaufstelle für Unterlagen
Jugendlichen unter 18 Jahren den Erwerb und Konsum
                                                               hierzu bietet z.B. die Seite klicksafe3. Klicksafe ist eine
von Tabakwaren in der Öffentlichkeit (§10 JuSchG).
                                                               Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medi-
Dazu gehören auch Fruchttabake sowie auch Kau- und
                                                               enkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen
Schnupftabak.
                                                               Medien im Auftrag der Europäischen Kommission.

6. Jugendschutz und Medien                                     Cyber-Mobbing
Medien sind ein selbstverständlicher Bestandteil des           Schnell ist ein Foto geschossen und im Internet hoch-
Alltags, nicht nur von Jugendlichen. Unser Kommu-              geladen. Sollte doch alles nur Spaß sein. Gewalt im
nikationsverhalten und auch die Art der Informati-             Internet kann vielfältig sein, doch die Auswirkungen
onsbeschaffung haben sich mit den letzten Jahren               sind in der Realität spürbar. Psychische Probleme bis
grundlegend geändert. Doch insbesondere in der                 hin zu Selbstmordgedanken können die Folge sein.

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Darüber hinaus erfüllt dieses Verhalten Straftatbestände     und Anregungen für gemeinsame Projekte bietet auch
nach dem Strafgesetzbuch und kann daher juristische          der Medienpädagogische Praxisblog4 oder die Seite der
Folgen nach sich ziehen.                                     Medienfachberatungen in Bayern5.
Cyber-Mobbing bezeichnet die Belästigung und das             Wichtig dabei ist, dass die Angebote Spaß machen
Bloßstellen von Personen im Internet. Dies kann sich         sollen. Viele Ideen kommen von den Jugendlichen
z. B. durch beleidigende Kommentare unter Posts, ins-        selbst, basierend auf ihren Interessen. Ihnen Mut zu
besondere das Streuen von Gerüchten, ausdrücken.             machen, diese zu benennen und aktiv in die Feuerwehr
Durch die schnelle Verbreitung, die Anonymität und die       einzubringen, ist eine gute Basis für eine langjährige
Speicherung der Inhalte – das Internet vergisst nichts       Mitgliedschaft.
– wird die betroffene Person häufig über einen langen
Zeitraum damit konfrontiert. Da sich Täter und Opfer         Weiterführende Links:
meist persönlich kennen, ist das Mobbing nicht allein        Informationen und Materialien zum Thema
online präsent. Eine solches Verhalten ist nicht nur inak-   Jugendmedienschutz:
zeptabel, sondern kann auch strafrechtliche Auswirkun-
                                                             • www.materialien.aj-bayern.de (t1p.de/df1e)
gen haben. Insbesondere das Strafgesetzbuch mit den
Paragraphen 185 (Beleidigung), 186 (Üble Nachrede)           • www.jugendschutz.net (t1p.de/36ha)
und 201a (Verletzung des höchstpersönlichen Lebens-
bereichs durch Bildaufnahmen) ist hier zu nennen.
                                                             7. Hinweise für Veranstaltungen
Was kann man als Jugendwart dagegen unternehmen:
                                                             der Jugendfeuerwehr
• Sich bereits im Vorhinein als Ansprechperson für
                                                             Für Kinder und Jugendliche gelten im Jugendschutz-
  Probleme anbieten. Der Aufbau eines Vertrauens-
                                                             gesetz je nach Altersstufe teilweise unterschiedliche
  verhältnisses ist eine grundlegende Voraussetzung
                                                             Vorschriften. Für die Jugendfeuerwehr, mit Feuerwehr-
• Workshops zum Thema Cyber-Mobbing anbieten                 anwärtern im Altersspektrum von 12 bis 18 Jahren ist
  und die Jugendlichen dafür sensibilisieren                 dies oft schwierig umsetzbar. Der Jugendwart sollte
                                                             deshalb klare Regeln für alle und damit ein möglichst
• Gibt es entsprechende Hinweise sollte der
                                                             einheitliches Vorgehen beim Jugendschutz schaffen.
  Kontakt aktiv gesucht werden
• Mit dem Jugendlichen Lösungsvorschläge erar-               Beispiele:
  beiten und nach Rücksprache mit dem Betroffe-
                                                             • Kein Bier während des Dienstbetriebes, auch für
  nen die Eltern einbeziehen
                                                               Jugendliche über 16 Jahre
                                                             • Generelles Alkoholverbot bei Fahrten und Lagern
Sensibilität im Hinblick auf Gruppendynamiken und
                                                             • Rauchen untersagen
eventuellen Ausgrenzungen einzelner Gruppenmit-
glieder sind ein wesentliches Element eines guten
                                                             Die älteren Jugendlichen über 16 Jahren sollten mo-
Jugendwarts. Diesen aktiv zu begegnen und recht-
                                                             tiviert werden, als Vorbild für die jüngeren zu dienen.
zeitig zu handeln zeichnet ein gutes Vorbild, wie den
                                                             Auch der Jugendwart sollte hier mit gutem Beispiel
Jugendwart, aus. Die Feuerwehr ist ein Team, das sich
                                                             vorangehen. Zum einen erfüllt er eine besondere
aufeinander verlassen muss. Grundlage dafür ist ein
                                                             Vorbildfunktion, zum anderen muss eine erziehungs-
respektvolles Miteinander.
                                                             beauftragte Person (Jugendwart, Kommandant) ihrer
                                                             Aufsichtspflicht auch tatsächlich nachkommen können.
Aktive Medienarbeit
                                                             Ein betrunkener Jugendwart kann dies sicherlich nicht.
Mit Hilfe aktiver Medienarbeit können Themen des
Jugendmedienschutzes praktisch erlebbar gemacht
                                                             Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr tut allgemein gut
werden. Jugendliche nutzen selbstverständlich Medien
                                                             daran, sich an die bestehenden Regelungen zu halten.
und können so ihr bestehendes Wissen in die Arbeit
                                                             Die Feuerwehr als Einrichtung der Gemeinde steht im
der Feuerwehr einfließen lassen. Eine gemeinsame
                                                             Blickpunkt der Öffentlichkeit. Außenstehende Bürger
Projektarbeit kann bspw. die Erstellung eines Image-
                                                             sollen die Feuerwehr als verlässlichen Partner in der
Videos der Feuerwehr sein. Gleichzeitig beschäftigen
                                                             Not achten können. Eltern sollten sich darauf verlas-
sich Jugendliche dabei mit dem Urheberrecht oder
                                                             sen können, dass ihre Kinder gut in dieser Einrichtung
gemafreier Musik, bevor das Video auf die gängigen
                                                             aufgehoben sind.
Videoportale hochgeladen werden kann. Für die
Gruppenstunde können Angebote, wie eine digitale
                                                             ¹ https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2019/
Schnitzeljagd, helfen, das GPS-System zu verstehen.            JIM_2019_Charts_Broschuere_Bilddateien.pdf
Jugendliche werden durch aktive Medienarbeit zu kom-         ² Art. 8 Abs. 1 DSGVO
                                                             ³ www.klicksafe.de
petenteren Nutzern, die Dinge hinterfragen, auf ihre         ⁴ www.medienpaedagogik-praxis.de/
Bedürfnisse hin verändern und aktiv gestalten. Ideen         ⁵ www.medienfachberatung.de

                                                                                                                       11
Teil C:                                                  soll auf ein Flipchart schreiben, was unter den einzelnen
Hinweise zu Ausbildungseinheiten                         Begriffen zu verstehen ist.
                                                         Material
                                                         Folie 9 und Flipchart
1. Grundstruktur des
                                                         Überleitung
Feuerwehrwesens in Bayern                                Jugendliche fragen, ob es noch offene Fragen gibt.
Ziel: Die Jugendlichen kennen die Aufgaben der Feu-      Anschließend die Gruppenarbeit beenden.
erwehr und die Unterschiede der verschiedenen Arten
von Feuerwehren.                                         A – Auswerten
Die dazugehörige Präsentation „Grundstrukturen des
                                                         Mögliche Umsetzung
Feuerwehrwesens in Bayern“ können über die Medien-
                                                         Die Teilnehmer die Ergebnisse gegenseitig vorstellen
sammlung (t1p.de/rca5) zum Wissenstest oder über die
                                                         lassen.
feuerwehr-lernbar.bayern bezogen werden.
                                                         Material
AVIVA-Modell:                                            Flipchart

A – Ankommen und Einstimmen:                             2. Die eigene Feuerwehr entdecken
Mögliche Umsetzung
                                                         Ziel: Anhand von gezielten Fragen (Interview) an ver-
Die eigene Feuerwehr vorstellen und eine Frage an die
                                                         schiedene Führungskräfte der eigenen Feuerwehr eine
Jugendlichen stellen. Wo ist der Unterschied zwischen
                                                         Übersicht / ein Organigramm über die eigene Feuer-
dem Musikverein und der Feuerwehr?
                                                         wehr zu erstellen.
Material
Folie 1                                                  Methode / Vorgehensweise:
                                                         „Interview führen / Pressekonferenz“:
Überleitung
Die Diskussion zur Gemeinde hinführen, dass sie der      • 1. Schritt: Interviewpartner einladen
Träger der Feuerwehr ist.
                                                         • 2. Schritt: Gruppeneinteilung
                                                           (3-6 Jugendliche pro Gruppe)
V – Vorwissen aktivieren
                                                         • 3. Schritt: Fragen überlegen (jede Gruppe
Mögliche Umsetzung
                                                           eigenständig, zu jedem Interviewpartner)
Der Jugendgruppe folgende Fragen stellen: In wel-
chem Gesetz steht, dass die Gemeinde der Träger der      • 4. Schritt: Interview durchführen
Feuerwehr ist? Welche Pflichten ergeben sich hieraus
                                                         • 5. Schritt: Interview auswerten
für die Gemeinde?
                                                         • 6. Schritt: Ergebnisse vergleichen und
Material
                                                           zusammenführen
Folie 2 bis 4
Überleitung                                              Vertiefende Hinweise:
Der Jugendgruppe folgende Frage stellen: Wie heißt die   Klett Verlag (t1p.de/sa0f)
größte Feuerwehr bei uns in der Gegend?                  www.planet-schule.de (t1p.de/t2dt)

I – Informieren                                          Interviewpartner einladen:
                                                         Die Auswahl und Einladung kann über den Jugendwart
Mögliche Umsetzung
                                                         erfolgen. Es obliegt diesem, ob er die Jugendlichen
Folien zeigen und z. B. fragen, wo die nächste BF ist
                                                         darüber informiert, wer zum Interview erscheint und
und wo die großen Feuerwehren im Landkreis sind.
                                                         welche Funktion die Person in der Feuerwehr hat. Über
Material                                                 diese Wahlmöglichkeit lässt sich der Schwierigkeitsgrad
Folie 5 bis 8                                            steuern.
Überleitung                                              Mögliche Interviewpartner (je nach Organisation und
Der Jugendgruppe folgende Frage stellen: Welches         Größe der Wehr): Kommandant / stellv. Kommandant,
Zeichen ist oft an Schlauchtürmen von Feuerwehrhäu-      Zugführer / Gruppenführer, Leiter Atemschutz, Geräte-
sern zu finden und welche Bedeutung steckt dahinter?     wart, Jugendwart, Maschinist, Atemschutzgeräteträger,
                                                         Mannschaftsmitglied (TM), Vorsitzender des Feuer-
V – Verarbeiten                                          wehrvereins, Kassier, Schriftführer, …
Mögliche Umsetzung
Jugendliche in vier Gruppen einteilen und jede Gruppe

12
Fragen:                                                     „Gliederung der Mannschaft“ das Kreuzworträtsel
Die von den Jugendlichen angefertigten Fragen sollen        „Taktische Einheiten der Feuerwehr“. Das Kreuzwort-
das Ziel haben, Informationen über die eigene Wehr und      rätsel kann als Hausaufgabe oder im Rahmen der
deren Struktur zu gewinnen. Die Fragen sollten unter-       Gruppenstunde durchgeführt werden.
schiedlich umfangreiche Antwortmöglichkeiten, vom
einfachen „ja“ oder „nein“, bis hin zu ganzen Sätzen, zu-   Lösung des Kreuzworträtsels:
lassen, um gezielt Informationen zu erhalten, aber auch
um bereits vorhandenes Wissen bestätigt zu bekommen.
                                                                                    17

                                                                                     V
Ablauf des Interviews:                                                               O
                                                                                                     14

                                                                                                      F
Grundsätzlich kann immer nur eine Person von allen                                    R               U3
Gruppen befragt werden oder es wird eine größere                                     N                E
                                                                                                                                                                               8

                                                                                                                                                                                A
                                                                                                                                                                                                 4

                                                                                                                                                                                                  T
Anzahl an Interviewpartnern zu einem Termin eingela-                          16

                                                                               R      E2 C            H       T        S                                                        B                 R
den. Diese werden ohne eine besondere Reihenfolge                                                                                                                               S                 U
                                                                                                      R
festzulegen von den Gruppen befragt. Das Geschehen
                                                                                                      U                                                                             I             P
gleicht in allen Varianten einer Art Pressekonferenz.                                                                  13          1

                                                                                                      N                A11     N     G       R        I    F      F      S      T       R9 U      P     P
Hierzu ist ein Moderator hilfreich, der für einen ruhigen
                                                                                                      G                              R                                          Z
und zielgerichteten Ablauf sorgt.                                                                                                                3               15    18

                                                                                                      S                              U            S               Z     W6      E       I
Eine Gruppe beginnt mit der ersten Frage. Im Anschluss                                                A                              P            T                             N
erfolgt eine Frage von Gruppe 2, darauf folgt Gruppe 3            11

                                                                     E                                S                              P            A
und so weiter, bis Gruppe 1 erneut an der Reihe ist.                 I
                                                                                                     6

                                                                                                      S       O
                                                                                                                      2

                                                                                                                        N      D         E   R    F        A      H       R
                                                                                                                                                                               7

                                                                                                                                                                                Z       E4 U      G     E   N
Es besteht durchaus die Möglichkeit eine Frage mit                   N                                    I             E                         F                             U
dem gleichen Wortlaut auch an einen anderen Inter-                10

                                                                     S13 E           C         H10     S                U
                                                                                                                                    5

                                                                                                                                     D       R    E7        I                   G
viewpartner zu stellen, wenn dies gewünscht wird und                                                  T
                                                                     A                                                  N                         L                             F1
erfolgsversprechend ist.                                                                                                                                   20

                                                                     T6                               E                                                    B       L     A      U       E

                                                                     Z                                N                                                                         E
Interview auswerten:                                                                                                          12

                                                                     M                                T                       S      C       H    L        A      U       C     H       T    R    U12   P   P
Jede Gruppe notiert sich die Informationen, die sich                                 19

                                                                     I               D         R5     E       I                                                                 R
aus den Fragen ergeben. Hilfreich ist, wenn auch die                                                                                             9

                                                                     T                                N
Informationen, die durch Fragen anderer Gruppen                                                                                                   V        E       R      K     E       H8   R

entstehen, ebenfalls notiert werden. Aus den Infor-                  T                                                                                                          R

mationen bastelt nun jede Gruppe ein eigenes Orga-                   E

nigramm der Feuerwehr. Hierfür kann ein erneuter                     L

Termin einberufen werden.

Ergebnisse vergleichen und zusammenführen:
Nachdem alle Gruppen aus den von ihnen gewonne-             Lösungswort:
nen Information eine Organisationsstruktur gebildet
                                                             F           E          U           E             R        W 6 E 7 H 8 R 9 H10 A 11 U12 S13
haben, werden die Ergebnisse verglichen und daraus               1             2           3          4           5

ein gemeinsames und untereinander abgestimmtes
Organigramm kreiert. Der Jugendwart und / oder              Ausbildungssystem der Feuerwehr
Kommandant kann beim Endergebnis mit seiner Exper-          Der Jugendwart verwendet das Schaubild „Ausbildung
tenmeinung unterstützen. Das Endergebnis sollte auf         der bayerischen Feuerwehren“. Zum Einstieg insThema
einem Plakat gestaltet sein, zur besseren Darstellung       berichtet der Jugendwart selbst oder ein Führungs-
mit Fotos der einzelnen Führungsdienstgrade versehen        dienst vom eigenen Werdegang in der Feuerwehr.mit
und im Feuerwehrhaus präsentiert werden.                    Hilfe des Schaubildes. Anschließend sollen die Jugend-
                                                            lichen auf einen leeren Zettel ihr Wunschausbildungs-
                                                            ziel formulieren und der Gruppe mitteilen.
3. Die taktischen Einheiten und das
                                                            Die Ausbildungsziele mit den meisten Nennungen kann
Ausbildungssystem der Feuerwehr                             der Jugendwart nun erläutern. Mit Hilfe des Schaubil-
Ziel: Die Jugendlichen kennen die taktischen Einheiten      des kann er den Jugendlichen den Werdegang bis zum
der Feuerwehr und die Grundlagen des Ausbildungs-           Erreichen des Ausbildungszieles erläutern.
systems der bayerischen Feuerwehren.
                                                            Das Kreuzworträtsel und das Schaubild können über die
Methode / Vorgehensweise:                                   Mediensammlung (t1p.de/rca5) zum Wissenstest oder
                                                            über die feuerwehr-lernbar.bayern bezogen werden.
Taktische Einheiten
Die Jugendlichen vervollständigen anhand des Videos

                                                                                                                                                                                                 13
4. Besondere Führungsdienstgrade                           Wettbewerbe der Jugendfeuerwehr
                                                           Die Jugendgruppe wird in kleine Gruppen aufgeteilt.
Aufgabe an die Jugendlichen:
                                                           Jede Gruppe bekommt ein Whiteboard / eine Tafel
Internetrecherche! – Sucht im Internet nach den auf
                                                           oder Papier zur Verfügung. Innerhalb der Gruppe wird
dem Arbeitsblatt vorgegebenen besonderen Führungs-
                                                           das bereits vorhandene Wissen über Wettbewerbe der
dienstgraden und findet zu den gesuchten Personen
                                                           Jugendfeuerwehr gesammelt und strukturiert, für eine
Fotos. Klebt anschließend die Fotos auf die dafür
                                                           spätere Präsentation, dargestellt. Nach einer gewissen
vorgesehenen Stellen im Arbeitsblatt und notiert den
                                                           Zeit sollen die Gruppen ihr Wissen gegenseitig präsen-
jeweiligen Namen.
                                                           tieren. Anschließend soll der Jugendwart die eigenen
Das Arbeitsblatt „Besondere Führungsdienstgrade“           Erkenntnisse der Jugendlichen erweitern und korrigie-
kann über die Mediensammlung (t1p.de/rca5) zum             ren. Hierzu steht für ihn die Präsentation „Abzeichen
Wissenstest oder über die feuerwehr-lernbar.bayern         und Wettbewerbe der Jugendfeuerwehr“ zur Verfügung.
bezogen werden.                                            Diese kann über die Mediensammlung (t1p.de/rca5)
                                                           zum Wissenstest oder über die feuerwehr-lernbar.bayern
Im Anschluss an die Erstellung der Übersicht über die
                                                           bezogen werden.
besonderen Führungsdienstgrade besteht die Möglich-
keit deren Aufgaben für die Jugendlichen zu erläutern.
Weiterführende Hinweise über die Kreis- / Stadtbrand-
                                                           6. Rechte & Pflichten der
inspektion sind in verschiedenen Rechtsordnungen zu        Feuerwehranwärter
finden:
                                                           Ziel: Die Jugendlichen kennen ihre Rechte und Pflichten
• Bayer. Feuerwehrgesetz Art. 19 und Art. 21               als Feuerwehranwärter und die Grundzüge der Unfall-
• Vollzug des Bayer. Feuerwehrgesetzes                     verhütungsvorschriften.
  zu Art. 19 und zu Art. 21
• Verordnung zur Ausführung des                            Methode / Vorgehensweise:
  Bayer. Feuerwehrgesetzes §7 und §16
                                                           Das Thema wird den Jugendlichen im Rahmen einer
                                                           Quizshow nähergebracht. Hierzu steht dem Jugendwart
                                                           die Präsentation „Rechte und Pflichten der Feuerwehr-
5. Die Jugendgruppe und Wettbewerbe                        anwärter“ zur Verfügung.
Ziel: Die Jugendlichen können den Aufbau der Jugend-
                                                           In der Präsentation sind die Spielregeln der Quizshow
gruppe beschreiben und die Ziele der Jugendgruppe
                                                           nachlesbar. Der Jugendwart kann einen kleinen Preis
erklären. Sie kennen verschiedene Wettbewerbe sowie
                                                           (z. B. Gummibären) als Motivation für das Siegerteam
grundlegende Unterscheidungsmerkmale.
                                                           ausloben.
Methode / Vorgehensweise:
Jugendgruppe der Feuerwehr
                                                           7. Jugendschutz
Jedem Jugendlichen oderTeam von Jugendlichen wird
eine Zielkarte ausgeteilt (Arbeitsblatt „Zielsetzung der
                                                           a. Begriffe im Jugendschutz
Jugendgruppe“.Als Hilfestellung können Schlagworte an      Aufgaben an die Jugendlichen:
einer Tafel, Whiteboard oder Flipchart gezeigt werden.
                                                           1.   Lies den nachfolgenden Paragraphen des Jugend-
Die Jugendlichen sollen nun die Fragen ihrer jeweiligen
                                                                schutzgesetzes durch.
Zielkarte ausarbeiten und anschließend der Gruppe vor-
                                                           2.   Entwirf einen Zeitstrahl und zeichne die in den Ge-
stellen. Als Abschluss kann der Jugendwart zusammen
                                                                setzen genannten Altersabschnitte im Zeitstrahl ein.
mit seiner Jugendgruppe eigene Ziele für das nächste
                                                           3.   Markiere im Text die Definition/Erläuterung zu den
Ausbildungsjahr festlegen.
                                                                Fachbegriffen: „Personensorgeberechtigter“ und
Der Jugendwart informiert sich vor der Übungsstunde             „Erziehungsbeauftragter“.
über die eigene Jugendordnung seiner Feuerwehr. In         4.   Beschreibe den Unterschied zwischen den beiden
der Übung teilt er jedem Jugendlichen das Arbeitsblatt          Begriffen.
„Organisation der Jugendfeuerwehr“ aus (Download
auf feuerwehr-lernbar.bayern). Mit Hilfe des Organi-       Das Arbeitsblatt „Begriffe im Jugendschutzgesetz“
gramms kann er die Positionen anhand der eigenen Ju-       kann über die Mediensammlung (t1p.de/rca5) zum
gendgruppe beschreiben. Sollte die Jugendfeuerwehr         Wissenstest oder über die feuerwehr-lernbar.bayern
seit längerem keine Gruppenversammlung abgehalten          bezogen werden. unter dem Stichwort „Jugendschutz“.
haben, könnte dies nun in Angriff genommen werden.
Neben dem Arbeitsblatt sollte dann auch die eigene Ju-
gendordnung besprochen werden. Anschließend kann
ein Termin für eine ordentliche Gruppenversammlung
bestimmt werden.

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