Rückvergütung Emmi Erfolg - ZMP
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Newsletter Emmi/ZMP 1/2021 Rückvergütung Emmi Erfolg Editorial Liebe Bäuerinnen und Bauern Emmi hat wieder einmal mehr bewiesen, dass sie in der welcher im Schweizer Detailhandel angeboten wird. Die Lage ist, trotz weltweiter Pandemie und widerlichen Firma Edamer macht für ihren Käse prominent Werbung Umständen, ein sehr gutes Geschäfts- in der Schweiz. Emmi hat ein Alterna- ergebnis abzuliefern. Diese grossar tivprodukt für den Schweizer Markt tige Leistung ist sehr hoch zu werten «Emmi hat sich zum Ziel gesetzt, entwickelt, das grosse Ähnlichkeiten und gebührt unseren besten Dank an die Kundenwünsche zu kennen mit dem ausländischen Produkt hat. alle «Emmianer/-innen». und danach zu handeln.» In kleineren Verkaufsstellen und in Ein Unternehmen, das auf einen funk- vielen Tankstellenshops wird die tionierenden Export angewiesen ist, Schweizer Version «Edeldammer» hatte die eine oder andere Schwierigkeit im vergange- verkauft. Dieses kleine Beispiel zeigt, wie Emmi ver- nen Jahr zu überwinden. Zusätzlich kamen Herausfor- sucht, Gegensteuer zur ausländischen Konkurrenz zu Pirmin Furrer derungen wie der Brexit in England und anderes mehr geben und dem Detailhandel eine Schweizer Alterna Geschäftsführer ZMP dazu. Alles in allem ist es aber den Mitarbeiterinnen und tive anzubieten. Wichtig ist aber, dass der Detailhandel Mitarbeitern von Emmi gelungen, diese Herausforde- das Produkt ins Sortiment aufnimmt und der Konsu- rungen sehr gut zu meistern. ment die Schweizer Version auch kauft. Hier sind wir als ZMP gefordert, bei den richtigen Stellen Aufklärungs- In der Analyse des Milchjahrs 2020 ist mir aufgefallen, arbeit zu leisten. dass mehr Milchprodukte in der Schweiz verkauft wor- den sind. Die Umsatzzahlen des Schweizer Detailhan- Wir wünschen allen «Emmianer/-innen» weiterhin gutes dels bestätigen diese Aussage. Wenn wir aber den Anteil Gespür für die Kundenwünsche und eine gewisse Hart- von Schweizer Käse betrachten, dann stellen wir fest, näckigkeit, die Schweizer Milchprodukte im Schweizer dass der Inlandmarktanteil von Schweizer Käsepro Detailhandel zu platzieren. dukten von 61,8 % auf 60,7 % zurückgegangen ist. Der Mehrkonsum ist also durch ausländischen Käse gedeckt worden. Diese Situation beunruhigt mich. Die Konsu- Impressum mentinnen und Konsumenten wollen zwar eine ökolo- Redaktion Newsletter – Rückvergütung gische und tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft, Emmi Erfolg aber trotzdem kaufen noch immer viele Leute im Aus- Genossenschaft land ein. Wenn Einkaufstourismus nicht möglich ist, Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP dann kaufen sie die ausländischen Milchprodukte im Friedentalstrasse 43 Schweizer Detailhandel. CH-6002 Luzern Tel. 041 429 39 00 Fax 041 429 39 01 Emmi hat sich zum Ziel gesetzt, die Kundenwünsche zu E-Mail zmp@zmp.ch kennen und danach zu handeln. Als kleines Beispiel www.zmp.ch finden Sie im diesjährigen Warenkorb eine Packung Gestaltung und Druck Das «Candle Light»-Raclette-Öfeli im Warenkorb wird Brunner Medien AG, mit Käsescheiben «Edeldammer». Wir alle kennen den mit Teelichtern betrieben und eignet sich hervorragend, Kriens holländischen Käse «Edamer» in gelblicher Verpackung, um auf eine Wanderung oder in die Badi mitzunehmen.
Widerstandsfähigkeit hat viele Facetten Emmi hat das Jahr 2020 verlässlich gemeistert. Der Umsatz ist um 6,1 % auf erstmals über 3,7 Milliarden Franken gestiegen, die Rentabilität liegt im Bereich der angekün digten Bandbreite. Und das in einem Jahr, in dem sich die Welt mit einer in diesem Ausmass noch nie dagewesenen globalen Krise konfrontiert sah. Urs Riedener, CEO, erklärt, welche Auswirkungen Corona auf Emmi hat und wie mit den Folgen einer Pandemie in einer globalen Unternehmensgruppe umgegangen wird. Urs Riedener, ein gutes Jahresergebnis von Emmi in einem unsere Produkte schwergewichtig über den Detailhan- aussergewöhnlichen Jahr: Wie fällt Ihr Fazit aus? del verkaufen, vielleicht noch ein bisschen über Conve- Wir haben 2020 ein Resultat erwirtschaftet, mit dem wir nience-Stores wie beispielsweise Tankstellen, haben wir schon unter normalen Umständen zufrieden wären. in der Schweiz Kunden aus allen Segmenten. Und wir Nach vielen Unsicherheiten im Frühjahr haben wir ein leiden in der Schweiz ganz klar mit der Gastronomie solides organisches Umsatzwachstum und eine Ertrags- und unseren Industriekunden, die beispielsweise weni- verbesserung erreicht, zu welchen alle ger Schokolade verkaufen. Am härtes- Divisionen einen Beitrag geleistet «Wir blicken positiv in die ten getroffen wurden aber sicher haben. Nach so einem Jahr bin ich ein- Zukunft. Denn wir können unsere nordamerikanischen Unter- fach nur stolz auf Emmi und alle Mit- uns auf unsere Anpassungsfähig nehmen. Für sie ist die Gastronomie arbeitenden. Es ist gelungen, ein keit verlassen und so auch ein sehr wichtiger Absatzkanal. Urs Riedener Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem in einem unsicheren Umfeld CEO Emmi man sich sicher fühlt und das einem erfolgreich agieren.» Sie erwähnen die durchzogene Umsatz motiviert, sich noch mehr zu engagie- bilanz in der Schweiz nach einem Jahr ren als sonst. Unser Unternehmenswert «Wir sind Corona. Warum sah es denn im Sommer noch so gut aus? Emmi!» hat in dieser Krise eine vertiefte Bedeutung Wenn wir an unser eigenes Verhalten als Privatpersonen erhalten. Man fühlt sich nicht nur gegen innen zusam- denken, werden die meisten von uns wohl auch gemerkt mengehörig, sondern gegen aussen verantwortlich für haben, dass sie mit Corona heute anders umgehen als die sichere Versorgung der Bevölkerung. Das hat den noch im letzten Frühling. In den ersten Wochen der Pan- Extraschub gegeben, der zu diesem bemerkenswerten demie befanden sich viele Konsumentinnen und Kon- Gesamtresultat geführt hat. sumenten im Panikmodus. Es wurden Vorräte an lange haltbaren Lebensmitteln – und anderen mehr oder Sie sagen, dass alle Divisionen einen Beitrag zum Wachs weniger überlebensnotwendigen Produkten – aufge- tum und zur Ertragsverbesserung geleistet haben. Hatte baut. Davon profitierten Milchprodukte noch wenig. Corona denn überall, wo Emmi aktiv ist, auch vergleich Hingegen vom Revival des Frühstückstisches und der bare Auswirkungen? Verlagerung des Essens nach Hause durchaus. Milch- Grundsätzlich ja – auch wenn die Betroffenheit der ver- produkte eignen sich hervorragend für ein einfaches schiedenen Länder unterschiedlich gross ist und sich und dennoch reichhaltiges Essen. Und diese Milchpro- die Art und Weise, wie man mit dieser Pandemie dukte mussten im Inland eingekauft werden. Gleichzei- umgeht, schon unterscheidet. Aber überall bewegen tig bereitete sich die Gastronomie relativ optimistisch sich die Menschen gezwungenermassen weniger und auf das Ende des Lockdowns vor und füllte ihre Lager. konsumieren primär noch zu Hause. Die Auswirkungen Im zweiten Halbjahr kam der Einkaufstourismus wieder auf Emmi sind aber sehr unterschiedlich, da wir in etwas zurück, die Gastronomie war bevorratet und spä- jedem Land etwas anders aufgestellt sind. Das lässt sich ter stillgelegt und auch unter unseren Industriekunden vielleicht an einem Vergleich zwischen unserer Umsatz- gab es einige, die Corona ziemlich zu spüren bekamen, entwicklung in der Schweiz und im übrigen Europa beispielsweise die Schokoladenhersteller. Und das gilt erklären. Die Situation in den meisten umliegenden nicht nur für das zweite Halbjahr 2020 sondern hält bis Ländern ist ja mit derjenigen in der Schweiz vergleich- jetzt an. Die Nachfrageschwankungen waren und sind bar. Aber: Während wir auf den europäischen Märkten enorm.
Der Schutz der Mitarbeitenden vor dem Corona- virus besitzt oberste Priorität. Deshalb der nicht besonders rosige Ausblick für das ments und schwenken gleichzeitig auf einen Netto-Null- Schweizer Geschäft im 2021? Emissionspfad ein, auf der Grundlage sogenannter Wir sind tatsächlich für die Schweiz mit Blick auf das lau- «Science Based Targets». Opportunistisches Verhalten – fende Jahr nur vorsichtig optimistisch. Die hemmenden bei Ersatzinvestitionen mal eine Isolationsschicht mehr Effekte von Corona halten weiter an. Etwas Sorge machen und so ähnlich – ist nun definitiv nicht mehr ausrei- uns auch die Marktanteilsverluste von Schweizer Milch- chend. Wer sich zur Vision netZERO 2050 bekennt, wie produkten auf ihrem Heimmarkt. Wir können uns nicht es übrigens auch die Schweiz als Nation tut, der muss so richtig über die um gut 1000 Tonnen gestiegenen Käse- auch seine Investitionen teilweise auf den Klimaschutz exporte freuen, wenn wir die um 7000 Tonnen gestie ausrichten. Das sind wir nicht nur den künftigen Gene- genen Importe im Hinterkopf haben. Der Schweizer Markt rationen schuldig, sondern es ist auch zwingend, wenn wird 2021 wieder das, was er vor Corona schon war: ein wir unser Geschäft mit Milch langfristig erfolgreich von lokalen und globalen Anbietern heiss umkämpftes betreiben wollen. Die Schweizer Ernährungswirtschaft Pflaster. Deshalb ist es so wichtig, dass Emmi auch auf hat in Sachen Nachhaltigkeit schon viel zu bieten, sie anderen Märkten aktiv ist. Märkte, die noch wachsen und muss sich aber mit den gesellschaftlichen Trends und sich entwickeln können. So werden wir als Unterneh- Erwartungen weiterentwickeln. Es freut uns sehr, dass mensgruppe insgesamt auch 2021 wohl wieder 1 % bis wir diesen zukunftsweisenden Weg gemeinsam mit 2 % organisch wachsen können. Damit dies möglich ist, unserer Hauptaktionärin ZMP gehen können. Machen müssen wir die Strategie weiterhin konsequent umsetzen wir es gut, wird Zentralschweizer Milch weit über die und in die Zukunft von Emmi investieren. Pandemie hinaus eine hohe Wertschätzung erfahren. Sie sprechen von zukunftsträchtigen Investitionen. Ist der Neubau der Käserei in Emmen eine davon? Die neue Käserei in Emmen ist ein hervorragendes Kennzahlen Emmi Beispiel. Wir werden dort auf Jahrzehnte hinaus wesent- lich effizienter und präziser arbeiten können und so qualitativ hochstehenden Käse mit bester Milch aus der Beträge in CHF Millionen 2020 2020 2019 bereinigt angepasst** Zentralschweiz wettbewerbsfähig herstellen. Auch hin- sichtlich Nachhaltigkeit machen wir deutliche Fort- Nettoumsatz Konzern 3706 3494 schritte. So sparen wir beispielsweise 70 Millionen Liter Veränderung total 6,1 % 1,1 % Wasser pro Jahr. Solche Verbesserungen helfen uns, davon Veränderung organisch * 1,9 % 2,2 % unsere neuen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 257 271 243 Die vor Kurzem kommunizierten neuen Nachhaltigkeitszie in % vom Nettoumsatz 6,9 7,3 7,0 le klingen sehr ambitioniert. Doch wie muss man sich das Reingewinn 188 203 195 konkret vorstellen, wenn eine Milchverarbeiterin wie Emmi in % vom Nettoumsatz 5,1 5,5 5,6 CO2-neutral werden möchte? Mit Blick auf die Emissionen *) ohne Währungs- und Akquisitionseinflüsse aus der Kuhhaltung erscheint das fast unmöglich. **) Vorjahreswerte angepasst aufgrund der Änderung der Netto-Null ist eine Vision. Mit dieser unterstreichen wir Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze für Goodwill. die Ernsthaftigkeit unseres Nachhaltigkeitsengage-
Mitglieder ZMP dürfen sehr stolz auf Emmi sein Die Rückvergütung Emmi Erfolg für das Geschäftsjahr 2020 erfolgt gemäss bestehendem Modell. Im Newsletter 1/2020 vor einem Jahr haben wir infor- lieferungen an unsere Verarbeiter in der Zentralschweiz miert, dass es vorerst noch keine Anpassung im Modell halten zu können, brauchen wir mittel- bis langfristig Rückvergütung Emmi Erfolg gibt. Verschiedene Abklä- neue Mitglieder. Die bestehenden Mitglieder werden rungen zu möglichen neuen Modellen wurden inzwi- wegen den zunehmenden Massnahmen von Bund und schen gemacht, einige laufen noch. So wird die Rück- Kantonen für eine bessere Biodiversität, Senkung der vergütung für das Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der Treibhausgasemissionen usw. ihre Milchproduktion Vorjahre erfolgen (Warenkorb, Rückstellung für Produ- kaum mehr intensivieren können. Die Flächen im Gebiet zentenfest und Rückvergütung auf der produzierten ZMP werden nicht einfach grösser: rund 44 % sind Berg- Milchmenge). Den Warenkorb haben Sie mit diesem gebiet oder voralpine Hügelzone, 56 % Talgebiet. In den Newsletter bereits erhalten. letzten zehn Jahren gingen rund 7 % landwirtschaftli- che Nutzfläche verloren, trotz Übernahme neuer Gebie- Diskussion Karenzfrist für Neumitglieder te. Der Siedlungsdruck bleibt auch in Zukunft hoch. Die Entwicklung der Mitgliederanzahl ZMP zeigt auf, dass in den letzten zehn Jahren die Anzahl Mitglieder Wie bereits informiert, werden wir die 2018 eingeführte um rund einen Fünftel gesunken ist. Der Strukturwan- Karenzfrist für Neumitglieder überdenken müssen. del in der Land- und Milchwirtschaft geht weiter. Um Heute erhält ein neues Mitglied ZMP vier Jahre lang die Position der ZMP in der Schweizer Milchwirtschaft keine Rückvergütung, ausser den Warenkorb und die verteidigen, und auch um unseren Anteil bei den Milch- Rückstellung Produzentenfest (insgesamt CHF 130.–/ Jahr). Das fünfte Jahr bildet die Berechnungsgrundlage für die Rückvergütung auf der produzierten Milch menge. «Geld» fliesst also erst im sechsten Jahr. Hinzu kommt, dass ein neues Mitglied auch eine «Eintritts- Total Rückvergütung an Mitglieder ZMP summe» leisten und sich auch sonst an alle Pflichten in seit Einführung der Rückvergütung Emmi Erfolg der Genossenschaft halten muss. Mit der geltenden Karenzfrist ist die ZMP nicht mehr so attraktiv für Neu- Für das Geschäftsjahr * Total Rückvergütung mitglieder. (inkl. Warenkorb/Rückstellung für Produzentenfest) in CHF Rund CHF 90 Mio. sind schon an die 2010 3 160 379.00 Mitglieder ZMP geflossen 2011 3 208 390.00 Seit dem Start mit der Rückvergütung Emmi Erfolg 2012 3 507 038.00 sind insgesamt rund CHF 90 Mio. Rückvergütung Emmi Erfolg an die Mitglieder geflossen (siehe Tabelle). Damit 2013 3 756 181.20 haben Mitglieder ZMP einen direkten Anteil am Emmi 2014 4 129 723.75 Erfolg. Die Mitglieder profitieren auch indirekt, indem sie 2015 7 234 524.10 seit über 20 Jahren keinen Mitgliederbeitrag mehr an die 2016 8 296 087.00 ZMP entrichten müssen. Ein grosser Teil der Kosten der 19 068 826.00 ** Geschäftsstelle und Organe/Arbeitsgruppen (exkl. Milch- 2017 geschäft) wurde und wird mit Dividendenerträgen finan- 2018 17 220 446.10 ziert. Dabei darf nicht vergessen werden, dass dies nur 2019 20 183 988.80 möglich ist, weil Emmi konstant eine ausgezeichnete 89 765 583.95 Leistung erbracht hat, auch zeitweise in einem sehr schwierigen Umfeld. Unsere Mitglieder dürfen deshalb, *) Rückvergütung jeweils im Folgejahr ohne zu übertreiben, sehr stolz auf Emmi sein. **) Jubiläumsdividende
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