Sandortbezogenes Förderkonzept der Volksschule 3 Villach/Lind

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Sandortbezogenes Förderkonzept der Volksschule 3 Villach/Lind
Volksschule 3
                                                       Vogelweidepark 1
                                                       9500 Villach
                                                       direktion@vs-villach3.ksn.at
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            Sandortbezogenes Förderkonzept
               der Volksschule 3 Villach/Lind

                             Jedes Kind ist anders.
                         Jedes Kind lernt anders.
                   Jedes Kind kann etwas anderes.

1 Einleitung
„In der Grundschule unterscheiden sich die Schülerinnen und Schüler, insbesondere
die Schulanfängerinnen und Schulanfänger hinsichtlich des Entwicklungsstandes des
Sozialverhaltens, der Kommunikationsfähigkeit, der Selbstständigkeit, der Interessen,
der Motivation, des Vorwissens, der Lernfähigkeit, der Arbeitshaltung u.a., wie kaum
in einer anderen Schulart.
Diese Unterschiede müssen erkannt, beachtet und zum Ausgangspunkt für individua-
lisierende und differenzierende Lernangebote und Lernanforderungen gemacht wer-
den. Eine verantwortungsvolle Berücksichtigung der Unterschiede schafft die Vo-
raussetzungen für erfolgreiches Lernen aller Schülerinnen und Schüler und hilft mit,
Über- bzw. Unterforderungen möglichst zu vermeiden.
Ein das Lernen fördernder Unterricht soll in einer pädagogischen Atmosphäre von
Ermutigung und Erfolgszuversicht, Geduld und Güte, Vertrauen und Verständnis,
gegenseitiger Achtung und Rücksichtnahme erfolgen. Dies erfordert von der Lehrerin
bzw. vom Lehrer, dass sie bzw. er sich um die bestmögliche Förderung jeder einzel-
nen Schülerin bzw. jedes einzelnen Schülers bemüht. Der Klassenraum soll
sowohl als lernanregende Umwelt als auch als Raum für kindliches Zusammenleben
gestaltet sein und eine flexible Sitzordnung ermöglichen.

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Volksschule 3
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                                                                 9500 Villach
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Jeder Unterrichtstag soll inhaltlich und zeitlich so ausgewogen gestaltet sein, dass
Arbeit und Spiel, Anstrengung und Entspannung einander ergänzen und durchdrin-
gen. Maßnahmen der Individualisierung bzw. inneren Differenzierung sind im Sinne
des Förderns und des Forderns zu verstehen und zu gestalten. Sie tragen dazu bei,
dass die Grundschule auch die sehr wichtige Aufgabe der Begabungsförderung er-
füllt. […]
Differenzierungsmaßnahmen beziehen sich auf Schülergruppen und Individualisie-
rungsmaßnahmen beziehen sich auf das einzelne Kind.
Als mögliche Verfahren bieten sich u.a. an:
- Unterschiede in der Aufgabenstellung (z.B. Anzahl der Aufgaben, Zeitaufwand,
Schwierigkeitsgrad, Anzahl der Wiederholungen);
- unterschiedliche Sozialformen;
- unterschiedliche Medien und Hilfsmittel;
- unterschiedliche Hilfestellung durch Lehrpersonen und Kinder.
Die Realisierung der Individualisierung, der inneren Differenzierung und Förderung
wird durch eine entsprechende Ausstattung der Schule bzw. der Klasse mit Arbeits-
mitteln, technischen Medien, modernen Informations- und Kommunikationsmedien
usw. unterstützt.
Förderunterricht bietet die Möglichkeit, Lernprozesse durch gezielte Übungen, indivi-
dualisierende Arbeitsweisen, intensivierte Lehrerhilfen und zeitlich längeres Verwei-
len an Stoffelementen zu unterstützen, einzelnen Schülerinnen bzw. Schülern den
Anschluss an den Lernfortschritt der Klasse zu sichern sowie vorhandene Lücken zu
schließen und einen kontinuierlichen Lernzuwachs zu ermöglichen.
Die Lehrerin bzw. der Lehrer wird sich nicht nur im Förderunterricht bemühen, vor
allem lernschwächeren Schülerinnen bzw. Schülern kontinuierliche Erfolgserlebnisse
zu ermöglichen, die eine auf Selbstvertrauen begründete Leistungsbereitschaft ent-
stehen lassen.“ 1

1
    Lehrplan der Volksschule, Hrsg.: Willi Wolf, Leykam,2009, S.35f (ISBN978-3-7011-7688-5)
                                                      2
Volksschule 3
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                                                                  9500 Villach
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Gemäß dieser Aufgabenstellung arbeiten wir an unserer Schule sehr intensiv daran,
die Stärken unserer Kinder zu stärken und die Schwächen zu schwächen.

2 Individualisierung, Differenzierung und Förderung am
       Schulstandort VS 3 Villach/Lind

2.1 Schuleingangsphase

2.1.1 Vorschulstufe
Die Vorschulkinder werden an unserer Schule derzeit nach einem gemischten Sys-
tem gefördert. Einerseits sind die Kinder in den Klassenverband der 1. Klasse inte-
griert. Dabei geht es vor allem um ein „Miteinander-Voneinander-Lernen“. Die Klas-
senlehrerin holt die Schüler und Schülerinnen der Vorschulstufe auf ihrem aktuellen
Entwicklungsstand ab und fördert sie dementsprechend im Klassenverband.
Den anderen Teil der Unterrichtszeit verbringen die Kinder aber in einer Vorschul-
gruppe, welche ganz speziell auf die individuelle Förderung im Vorschulbereich ab-
gestimmt ist.
Der Sachunterricht geht von den sehr unterschiedlichen Lebens- und Lernerfahrun-
gen der Kinder aus hebt sie ins Bewusstsein, verdeutlicht, klärt bzw. ordnet sie und
erweitert sie durch neue Erfahrungen und Einsichten.2
Alles sprachliche Lernen auf dieser Schulstufe geht von den individuellen sprachli-
chen Vorerfahrungen der Kinder aus. Differenzierte und gezielte Förderung der kind-
lichen Sprachentwicklung versteht sich als Erweiterung der Sprachfähigkeit durch
vielfältige Anregungen zum Sprachhandeln und behutsame Anleitung zum richtigen
Sprachgebrauch.3
Bei der Vorbereitung auf Lesen und Schreiben wird die individuelle Entwicklung je-
des einzelnen Vorschülers verstärkt und gefördert, um einen kontinuierlichen und

2
    vgl.: Lehrplan der Volksschule, Hrsg.: Willi Wolf, Leykam,2009, S.107 (ISBN978-3-7011-7688-5)
3
    ebd.: S. 119
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                                                                 9500 Villach
                                                                 direktion@vs-villach3.ksn.at
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leichteren Übergang zu den weiterführenden Lehrplaninhalten aus der 1. Schulstufe
des Pflichtgegenstandes „Deutsch, Lesen, Schreiben“ zu gewährleisten.4
Auch in der mathematischen Frühförderung wird von den mathematischen Grunder-
fahrungen der Kinder ausgegangen. Durch konkretes Handeln in greifbaren Situatio-
nen werden die Schülerinnen und Schüler spielerisch an mathematische Denkpro-
zesse herangeführt, wobei der Einsatz von verschiedensten Anschauungs- und Ar-
beitsmitteln eine wesentliche Voraussetzung sind.5

2.1.2 EVEU – „Ein veränderter Elementarunterricht“6

EVEU ist ein präventives Unterrichtsmodell, das sich aus der Praxis entwickelt hat.
Es ist ein Beitrag zu einem an Bildungsstandards orientierten Unterricht mit Gewich-
tung auf Prävention ab dem 1. Schultag.
In einem kompetenzorientierten Unterricht werden die Kinder „von Erfolg zu Erfolg“
geführt. Differenziertes Lernen nach weitgesteckten Lernplänen, die durch die ein-
zelnen Lernstufen führen, ist eine der Umsetzungsmöglichkeiten. Die Lehrerinnen
gestalten eine motivierende Lernumgebung und verstehen sich als Lernbegleiterin-
nen. Sie fördern und fordern die Kinder in gemeinsamen und offenen Unterrichtspha-
sen. Sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Kinder profitieren von
diesem Konzept.

4
  ebd.: S. 120
5
  vgl.: Lehrplan der Volksschule, Hrsg.: Willi Wolf, Leykam,2009, S.125f (ISBN978-3-7011-7688-5)
6
  Kittner Angelika: Folder: EVEU (Quickinfo)
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                                                         9500 Villach
                                                         direktion@vs-villach3.ksn.at
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Das Kind steht im Mittelpunkt!
          Individuelle Lernfortschritte
          Selbstorganisiertes und aktives Lernen
          Miteinander und voneinander lernen
          Mathematik entdecken und verstehen
          Rechtschreibsicherheit durch strategiegeleitetes Lesen- und Schreibenlernen
          Fehlerfreunde als Helfer
          Hohe Lernmotivation

   Derzeit lassen sich vier Lehrerinnen der Volksschule 3 Villach in einer 6-teiligen
   EVEU-Seminarreihe der Pädagogischen Hochschule für dieses Unterrichtskon-
   zept ausbilden. Bereits im Schuljahr 2012/13 wurden erstmals Elemente des
   EVEU in der Unterrichtsarbeit auf der 1. Schulstufe wirksam.
   Im Schuljahr 2013/14 wird wieder eine 1. Klasse nach diesem Konzept unterrich-
   tet.

2.2 Förderunterricht

2.2.1 Expliziter Förderunterricht
Der in der Stundentafel vorgesehene Förderunterricht von einer Wochenstunde dient
dazu, Kindern eine Möglichkeit der zusätzlichen Förderung in den Hauptfächern ein-
zuräumen. Des Weitern sollen Lernblockaden frühzeitig erkannt werden, um diesen
rechtzeitig entgegenwirken zu können.

Ziel des Förderunterrichts ist:

         Vertiefen von Lerninhalten
         Erarbeitung der Lerninhalte mit anderen Methoden
         Zurückgehen auf nicht gefestigte Lernschritte, die in der nicht mehr durchar-
          beitet werden
         Stabilisieren der Schülerpersönlichkeit durch Übungen des sozialen Lernens

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                                                       9500 Villach
                                                       direktion@vs-villach3.ksn.at
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      Hilfe beim Erkennen des eigenen Lerntyps und bei der Verbesserung der ei-
       genen Lernstrategien

Dieses Angebot ist für immer wieder wechselnde Schülergruppen mit verschiedenen
Bedürfnissen. Die Teilnahme wird individuell auf den aktuellen Bedarf jedes einzel-
nen Schülers abgestimmt.

2.2.2 Förderung von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache
Die Sprachförderung von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch erfolgt
an unserer Schule nach verschiedensten zusätzlichen Fördermaßnahmen.
   a) Allgemeine Förderung
       Der tägliche Regelunterricht wird von den Klassenlehrerinnen so gestaltet,
       dass die Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache in ihrer Zweitsprachentwick-
       lung bestmöglich unterstützt werden. Diese Unterstützung ist in allen Gegen-
       ständen notwendig, weshalb auch LehrerInnen von Nebengegenständen in
       die Förderplanung miteinbezogen werden.
   b) DaZ – Unterricht
       Dieser Unterricht hat die Aufgabe, auf der Grundlage des Lehrplanzusatzes
       („Deutsch für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache“) den Spracherwerb
       der SchülerInnen optimal zu steuern. Dafür werden vom Sonderpädagogi-
       schen Zentrum Villach speziell ausgebildete Pädagoginnen bestellt, welche in-
       tensiv mit den SchülerInnen arbeiten. Diese Arbeit erfolgt entweder integrativ
       im Klassenverband oder auch in Form von Einzel- oder Gruppenunterricht.
   c) Förderung durch muttersprachlichen Unterricht
       Für fast alle Sprachen, welche von Kindern an unserer Schule gesprochen
       werden wird muttersprachlicher Unterricht – zusätzlich zum Regelunterricht -
       angeboten. Zum Erlernen der deutschen Sprache ist die Beherrschung der
       Grammatik und des Wortschatzes der Muttersprache ein wesentlicher Be-
       standteil.

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2.2.3 Begabtenförderung
   a) Allgemein

Im Unterricht werden diese Kinder durch Differenzierung in den Aufgabenstellungen
speziell gefördert und gefordert. Eine vorbereitete Umgebung bietet den Schülerin-
nen und Schülern an, sich individuell mit zusätzlichen Aufgaben auseinanderzuset-
zen.
   b) Speziell
            Sprachkurse:
       Für sprachbegabte Kinder bieten wir zusätzlichen Englischunterricht an. Der
       Unterricht stellt ein ergänzendes Angebot zum normalen Sprachangebot im
       Regelunterricht dar und wird von einem Native Speaker abgehalten.
            Interessens- und Begabungsförderung Werken:
       Für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler bieten wir jedes Jahr
       eine „Unverbindliche Übung“ in diesem Bereich an. Die Kreativität und die Ge-
       schicklichkeit im Umgang mit verschiedensten Werkstoffen stehen hier im Mit-
       telpunkt. Verschiedene Projekte mit Künstlern runden dieses kreative Angebot
       ab.

2.3 Fremdsprachliche Frühförderung

2.3.1 Schulversuch: Sprachintensivierung Italienisch

Dieser Schulversuch läuft seit September 2001 mit großem Erfolg an unserer Schule.
Derzeit wird durchgängig von der 1. bis zur 4. Schulstufe jeweils eine Klasse mit ver-
tieftem Sprachunterricht Italienisch geführt. Unser Native Speaker Mag. Florio Milena
begleiten      den     Unterricht   jeweils       5   Stunden     in     der     Woche.
Unterrichtet werden alle Gegenstände - Sachunterricht, Mathematik, Bildnerische
Erziehung, Musikerziehung, Leibesübungen - in deutscher und italienischer Spra-
che.

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Der Schulversuch wird in regelmäßigen Abständen evaluiert, d.h. die Entwicklung
wird in gewissen Zeitabständen objektiv beobachtet und bewertet.
2012/13 wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Wien eine Studie zu unserem
Schulversuch erstellt, der folgende Schlussfolgerung brachte:
„Die bilinguale Unterrichtsmethodik Italienisch/Deutsch, wie sie an der VS 3 Vil-
lach/Lind praktiziert wird, ermutigt die Schüler und Schülerinnen nicht nur zu aktiver
Sprachverwendung, sondern sie werden in ebenso bedeutendem Maße motiviert,
weitere Sprachen zu erlernen. Die Lernenden zeigen sich überwiegend aus eigenem
Antrieb motiviert, was nicht zuletzt ein wesentliches Moment für autonomes Lernen
und in weiterer Folge für einen lebensbegleitenden Fremdsprachenlernprozess dar-
stellt. In Bezug auf interkulturelle Kompetenz zeigen die Schülerinnen und Schüler
nicht nur die notwendigen positiven Einstellungen gegenüber der Zielsprachenkultur,
sondern verfügen aufgrund interkultureller Schwerpunktsetzungen im Unterricht be-
reits über Wissen über diese Kultur. Interkulturelle Begegnungen und unterrichtende
Native Speaker machen die zielsprachige Kultur real erfahrbar und fördern die Fä-
higkeit der Lernenden zu angemessener interkultureller Kommunikation.
Betrachtet man die Konzeption Sprachbewusstheit etwas differenzierter, so lässt sich
feststellen, dass die Lernenden positive Haltungen gegenüber und Interesse an der
italienischen Sprache im Besonderen, sowie an der sprachlichen Diversität im Allge-
meinen zeigen. Auf kognitiver Ebene zeigt sich bereits ein bewusster Umgang mit
sprachlichen Strukturen und grammatikalischen Aspekten. Ferner zeigt die Studie,
dass die befragten Kinder mehrheitlich Vorstellungen von ihrem eigenen Sprachlern-
prozess zeigen. Demnach sind sie in der Lage, konkrete Angaben dazu zu machen,
welche Methoden für ein Vorankommen als hilfreich empfunden werden, wodurch
nicht zuletzt eine weitere Grundlage für einen autonomen Lernprozess der seiner-
seits wiederum einen lebenslangen Umgang mit Sprachen ermöglicht, etabliert wird.
Ein alternierender Sprachgebrauch während des Unterrichtsgeschehens fördert die
Entwicklung der Lernenden hin zu flexiblen und erfolgreichen Sprachverwendern. Die
Schülerinnen und Schüler erwerben auf diese Art und Weise nicht nur Kompetenzen
in zwei Sprachen, sondern ebenso in zwei Kulturen und zeigen somit Entwicklungs-
tendenzen hin zu multikompetenten Sprechern.
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     Nachdem die Lernenden ab der 3. Klasse zusätzlich auch mit dem Englischen kon-
     frontiert werden, verlassen sie bereits die Volksschule als dreisprachig. Der Zielset-
     zung der dreisprachigen EU-Bürgerinnen und Bürger, die zusätzlich zur jeweiligen
     Muttersprache über Kompetenzen in der internationalen Verkehrssprache, sowie in
     einer Nachbarsprache verfügen, kann mit dieser Methodik jedenfalls Rechnung ge-
     tragen werden. Ein optimaler Grundstein für einen lebenslangen Umgang mit Spra-
     chen, ebenso wie für die Etablierung interkultureller Kompetenz wird gelegt. Die Ler-
     nenden werden auf Grundlage des bilingualen Unterrichts Italienisch/Deutsch bereits
     in der Volksschule optimal auf ein Leben in einer pluralistischen Gesellschaft vorbrei-
     tet.“ 7

     2.3.2 Unverbindliche Übung Italienisch

Die unverbindliche Übung Italienisch wird in Kleingruppen mit 15 bis maximal 20 Kindern durch-
geführt. Die Umsetzung des Unterrichtes erfolgt z.B. mittels Themen, die sich aus dem Jahres-
                                        kreis ergeben.

                   Jahreszeiten                                             le stagioni
                      Monate                                                   i mesi
                     Fasching                                               carnevale
                   Wochentage                                         giorni della settimana

     Reime, Lieder und Spiele sorgen dabei für eine lustbetonte Vermittlung von Sprache.

     2.3.3 Zusätzliches Sprachangebot (Sprachintensivierung) ‚Englisch’

     Die im Lehrplan definierte Verbindliche Übung „Lebende Fremdsprache“ Englisch
     wird von der jeweiligen Klassenlehrerin im gesetzlich vorgeschriebenen Ausmaß und
     unter Berücksichtigung aller didaktischen Grundsätze, Bildungs- und Lehraufgaben
     und des im Lehrplan definierten Lehrstoffes unterrichtet.

     7
      Dorner Katharina: Bericht über die Ergebnisse einer Studie zum Potential des frühen Fremdspra-
     chenlernens auf Grundlage bilingualer Methodik. Zusammenfassende Darstellung der quantitativen
     und qualitativen Resultate der VS 3/Villach Lind. Universität Wien, 2012 S. 14f.

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Volksschule 3
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                                                                                9500 Villach
                                                                                direktion@vs-villach3.ksn.at
                                                                                www.vs-villach3.ksn.at
                                                                                Telefon: 0 42 42 26 1 24 - 1

Um dem didaktischen Grundsatz der „Schaffung echter Gesprächsanlässe“ (s. u.
Auszug aus dem Lehrplan) gerecht zu werden, möchte die Volksschule 3 Villach ih-
ren Schülern und Schülerinnen folgendes, zusätzliches Sprachangebot in Zusam-
menarbeit mit der Engländerin Mrs. Margaret Hoffmann (B.A.) anbieten.

„Die Schaffung ‚echter’ Gesprächsanlässe durch das Einbeziehen von Personen, die
die vermittelte Fremdsprache als Muttersprache sprechen, ist anzustreben.“
(Lehrplan der Volksschule, Achter Teil, Bildungs- und Lehraufgaben sowie Lehrstoff und didaktische Grundsätze der verbindli-
chen Übungen, Grundschule - Lebende Fremdsprache (1. – 4. Schulstufe), Stand: BGBl. II Nr. 368/2005, November 2005, S.
208)

Im Sinne einer Interessens- und Begabungsförderung wird den Schülern und Schüle-
rinnen im Schuljahr 2012/13 in Kursform – außerhalb des regulären Unterrichts –
ein zusätzliches Sprachangebot mit einem Native Speaker (Mrs. Margaret Hoffmann)
angeboten. Um den Spracherwerb auch in natürlichen Sprachsituationen erproben
zu können bietet Frau Hoffmann als Zusatzleistung zu ihrem Sprachkurs ihre
Sprachassistenz in Form von Unterrichtsbesuchen in den Gegenständen Bildneri-
sche Erziehung, Musik, Sachunterricht oder Werken an, um integrativ mit den Kin-
dern zu alltäglichen Situationen ins Gespräch zu kommen.

 English lessons with our native speaker, Margaret Hoffmann, are great fun! In the photo you can see
   Margaret with Nelly, the hand puppet. Nelly is welcoming the children of year one with a song.

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Volksschule 3
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                                                       9500 Villach
                                                       direktion@vs-villach3.ksn.at
                                                       www.vs-villach3.ksn.at
                                                       Telefon: 0 42 42 26 1 24 - 1

2.4 Förderung der Lesekompetenz
    Umfangreiche Schulbibliothek mit altersadäquatem, motivierendem Lesemate-
       rial. Jedes Kind hat einen eigenen Bibliotheksausweis.
    Einsatz der Zusatz-Lesestoffe des Österreichischen Jugendrotkreuzes: Mi-
       nispatzenpost, Spatzenpost und Kleines Volk.
    Spezielle Förderung durch Lesepaten für Kinder mit nicht deutscher Mutter-
       sprache

    Teilnahme an diversen Leseveranstaltungen wie z.B. dem Kinder- und Ju-
       gendliteraturfestival "Lesezeichen". An elf Tagen stehen 39 Lesungen, Work-
       shops und Schreibwerkstätten auf dem Programm.
    Veranstalten einer Lesenacht in der Schule
    Projekte wie z.B. „Lasst uns miteinander“. Schüler und Schülerinnen spie-
       len und lesen gemeinsam mit den Senioren und Seniorinnen des Altersheims
       EduCare.
    Projekt mit dem benachbarten Kindergarten „Große lesen Kleinen vor“
    Jährliche Evaluierung der Lesekompetenz mit dem Salzburger Lesescree-
       ning

2.5 Soziale Kompetenzen
Es ist uns ein ganz besonderes Anliegen den Kindern, die unsere Schule besuchen
menschliche Werte und soziale Kompetenzen als Rüstzeug für ihr weiteres Leben
mitzugeben.
Was ist „Soziale Kompetenz“?
Soziale Kompetenz beschreibt persönliche Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu
beitragen, das eigene Handeln von individuellen auf eine gemeinsame Handlungs-
orientierung auszurichten. Das geschieht, indem die handelnden Personen Gruppen-
strukturen akzeptieren und sich einordnen oder neue Gruppenstrukturen bilden.
Demnach setzt sich soziale Kompetenz aus zwei Komponenten zusammen, der Kon-
fliktfähigkeit und der Kooperationsbereitschaft.

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Volksschule 3
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                                                            9500 Villach
                                                            direktion@vs-villach3.ksn.at
                                                            www.vs-villach3.ksn.at
                                                            Telefon: 0 42 42 26 1 24 - 1

Die Erziehung zu sozialer Kompetenz muss möglichst frühzeitig beginnen. Der pri-
märe Ort zum Erlernen sozialer Kompetenz ist die Familie. Neben der Familie gehört
es zu den Entwicklungs- und Erziehungszielen von Schule und Hort soziale Kompe-
tenzen zu entwickeln und zu festigen. Nur durch Konsequenz und Toleranz sowie
das Lernen anhand selbst erlebter, authentischer Situationen können sich Erfolge
einstellen. Methoden die das Erlernen sozialer Kompetenzen erleichtern, sind das
selbständige und offene Lernen sowie der kommunikative und handlungsorientierte
Unterricht und die darauf ausgerichtete Nachmittagsgestaltung.8

       Projekte zur Gewaltprävention
       Enge Zusammenarbeit mit Beratungslehrerin
       Soziale Projekte wie z.B. „Lasst uns miteinander“

      In der Nachmittagsbetreuung:
           Förderung sozialer Kompetenzen (Teamfähigkeit, Kommunikation und
              Konfliktmanagement, Verantwortungsbewusstsein, Solidarität...)
           Pflegen sozialer Kontakte im Freizeitbereich
           Entwickeln von Regelbewusstsein im gemeinsamen Spiel
           Gemeinsames Feiern (Geburtstagsfeiern, Faschingsfest, Sommerfest....)
           Gewaltfreie Konfliktlösung im täglichen Umgang
           altersheterogene Gruppe: ältere Kinder helfen den jüngeren

8
    vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz
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Volksschule 3
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                                                       9500 Villach
                                                       direktion@vs-villach3.ksn.at
                                                       www.vs-villach3.ksn.at
                                                       Telefon: 0 42 42 26 1 24 - 1

3 Schlussbemerkung
Jedes Kind hat das Recht, seinen Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert
zu werden und dementsprechend erfolgreich zu sein. Um dieses Ziel mit unseren
Kindern zu erreichen sind viele kleine Puzzleteile wichtig…

                                                      …und noch vieles mehr!!!

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