Schädigungen des peripheren Nervensystems: Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

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Schädigungen des peripheren Nervensystems: Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung
DAP Fortbildung

 Schädigungen des
     peripheren Nervensystems:
 Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

    INHALTSVERZEICHNIS

   1		 Einleitung

   2		Das periphere Nervensystem
     • Aufbau und Funktion
     • Schädigungen peripherer Nerven
     • Häufige Ursachen peripherer Nervenschädigungen
     • Symptome peripherer Nervenschädigungen

   3		Erkrankungen des peripheren Nervensystems:
      Symptome und Therapie
     • Neuropathische Schmerzen
     • Rückenschmerzen
     • Multimodale Behandlung
     • Regeneration peripherer Nerven
     • Nutritiver Therapieansatz:
      – Vermehrter Bedarf an Nukleotiden
      – Vitamin B12
      – Folsäure
     • Studienergebnisse: Evidenz für UMP und Keltican® forte

   4		 Beratungsgespräch
     • Anwendungsgebiete von Keltican® forte
     • Potenzielle Kunden erkennen und beraten
     • Beispielhaftes Beratungsgespräch
     • Nutzenargumente für die Kunden
     • Nutzenargumente für die Apotheke

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Schädigungen des peripheren Nervensystems: Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung
DAP Fortbildung

             Schädigungen des peripheren Nervensystems:
                                                                                                                               Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

  1		 Einleitung                                                                                                                                                       Das Nervensystem
                                                                                                                                                                                                                        Rückenmark- und Spinalnerven: Spinalnerven entspringen dem
                                                                                                                                                                                                                        Rückenmark paarweise als sogenannte Nervenwurzeln. Sie
  Beeinträchtigungen des peripheren Nervensystems (PNS) können starke Schmerzen sowie sensorische, motorische                                                                                                           liegen außerhalb des Rückenmarks, aber noch innerhalb des
                                                                                                                                                                                                 Gehirn
  und vegetative Störungen verursachen. Besonders häufig sind Rückenschmerzen, Polyneuropathien und neuropa-                                                                                                            Wirbelkanals. Dort vereinigen sich Hinter- und Vorderwurzel und
                                                                                                                                                                                                 Zentrales
  thische Schmerzen. Häufig kommen Kunden mit hohem Leidensdruck in die Apotheke, um sich beraten zu lassen.                                                                                     Nervensystem           verlassen als Rückenmark- oder Spinalnerv den Wirbelkanal durch
  Vielen ist dabei nicht bewusst, dass sie die Regeneration ihrer Nerven durch eine nutritive Therapie mit Keltican®                                                                                                    sogenannte Zwischenwirbellöcher.
                                                                                                                                                                                                 Rückenmark
  forte unterstützen können. Für die kompetente Beratung in der Apotheke enthält diese Fortbildung einen Überblick                                    Ganglion

  über Aufbau und Funktion des peripheren Nervensystems, Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten sowie                                                                                                                Nervengeflechte und Körpernerven: Der vordere Ast der Spinal-
  Einsatzmöglichkeiten von Keltican® forte mit wertvollen Tipps für das Beratungsgespräch.                                                           Peripheres                                                         nerven hat das größte Verbreitungsgebiet im Körper. Bevor sich die
                                                                                                                                                  Nervensystem
                                                                                                                                                                                                                        Nervenfasern weiter in die Körperperipherie verzweigen, bilden sie
                                                                                                                                                        Nerven
                                                                                                                                                                                                                        sogenannte Nervengeflechte (Plexus). Innerhalb dieser Geflechte
  2		Das periphere Nervensystem                                                                                                                                                                                         vereinen sich mehrere Spinalnerven zu neuen Faserbündeln, aus
                                                                                                                                                                                                                        denen nach nochmaliger Umgruppierung verschiedene Körper-
  Aufbau und Funktion1,2                                                                                                                                                                                                nerven hervorgehen. Die Nerven des Kreuzbeingeflechts (Plexus
                                                                                                                                                                                                                        sacralis) versorgen z. B. die Gesäß- und Beckenbodenmuskulatur
  Am Aufbau des menschlichen Nervensystems sind 1010 Nervenzellen (Neurone) beteiligt. Den typischen Aufbau                                                                                                             sowie die Beine. Der Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) versorgt die
  eines Neurons zeigt Abbildung 1:                                                                                                                                                                                      Hinter- und Seitenflächen der Oberschenkelhaut, die hinteren
  Ein Neuron besteht aus einem Zellkörper (Soma), von dem die                                                                                 Abb. 2: Zentrales und peripheres Nervensystem                             Oberschenkelmuskeln sowie einige kleine Hüftmuskeln. In Höhe
  meist verzweigten Dendriten und das Axon abgehen. Über die                                                  Dendriten
                                                                                                                                              Bildquelle: Adobe Stock/rob3000                                           des Kniegelenks teilt er sich in Schien- und Wadenbeinnerv.
  Dendriten werden stimulierende und hemmende – sogenannte                                                                                    Hirnnerven: Zum peripheren Nervensystem gehören auch 12 Hirnnervenpaare, die vom Gehirn in unterschiedliche
  afferente – Signale anderer Neurone aufgenommen. In der Zell-                                               Zellkern
                                                                                                                                   Soma       Körperregionen verlaufen. Dazu zählen Hirnnerven mit sensiblen Neuronen (z. B. der Sehnerv), solche mit motori-
  membran des Somas bildet sich daraus eine Signalsumme. Das                                                  Zellkörper
                                                                                                                                              schen Neuronen und solche mit verschiedenen Funktionen. Der Trigeminusnerv teilt sich z. B. kurz nach Verlassen
  Axon überträgt das abgehende Signal über die Endknöpfe an die                                               Myelinscheide
                                                                                                                                              des Gehirns in 3 Äste: Der 1. Ast übermittelt Wahrnehmungen des Auges, der Augenhöhle, des Nasenrückens und
  nachgeschalteten Zellen, wie Neurone, Muskel- und Drüsenzellen.                                                                             der Stirn. Der 2. Ast innerviert den Oberkiefer einschließlich der Zähne und der darüberliegenden Haut. Seine para-
  Im peripheren Nervensystem wird das Axon von Schwann-Zellen
                                                                                                              Schwann-Zellen
                                                                                                                                              sympathischen Fasern versorgen die Mundspeicheldrüse. Der 3. Ast vermittelt sensible Reize aus dem Bereich des
                                                                                                                                   Axon
  umgeben. Zum Teil bilden die Schwann-Zellen Phospholipid-                                                                                   Unterkiefers einschließlich der Zähne und der Haut. Er steuert die Motorik der Kaumuskulatur.
                                                                                                              Ranvier-Schnürring
  Doppelschichten um das Axon herum. Man spricht dann von einer
  Myelin- oder Markscheide, die als Isolator für Ionenströme wirkt.                                                                           Schädigungen peripherer Nerven
  Die Myelinscheide ist an den Ranvier-Schnürringen unterbrochen.
  Myelinisierte Neurone besitzen eine höhere Leitungsgeschwin-                                                                                                                                                                          Unterschiedliche Faktoren können an den Nerven-
                                                                                                                                                 Intakte Nervenleitung                      Gestörte Nervenleitung
  digkeit als marklose Nerven. Stark myelinisierte Fasern leiten z. B.
                                                                                                              Axonterminale
                                                                                                                                   Synapsen                                                                                             zellen charakteristische Schädigungsmuster hervor-
  motorische Signale, weniger myelinisierte und unmyelinisierte                                                                                             Leitbahn (Axon)                                                             rufen: Eine Schädigung der Myelinscheide (Demyeli-
                                                                                                                                                                                                     Angegriffene Isolierschicht
  z. B. Schmerzimpulse.                                                  Abb. 1: Aufbau einer Nervenzelle (Neuron)                                                Isolierschicht (Myelin)                     Reduzierte Leitbahn
                                                                                                                                                                                                                                        nisierung, s. Abb. 3) beeinträchtigt die Funktionsfä-
                                                                                                                                                                                                                                        higkeit der Nervenfasern und reduziert ihre Leitungs-
  Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rücken-                                                                                                                                                                        geschwindigkeit. Die axonale Degeneration geht mit
  mark. Das periphere Nervensystem (PNS) liegt hingegen außerhalb von Schädel und Wirbelkanal und verbindet das                                                                                                                         einer Verringerung des Axondurchmessers einher. Bei
  ZNS mit der „Peripherie“ und den Organen. Hierbei handelt es sich um eine anatomische Einteilung. Funktionell                                                                                                                         gleichzeitiger Zerstörung der Myelinscheide spricht
                                                                                                                                                   Leitbahnen senden Impulse von              Die Isolierschicht ist angegriffen,
  kann das Nervensystem in das somatische (willkürliche) und vegetative (unwillkürliche) Nervensystem unterteilt                                   einer zur anderen Zelle.                   die Leitbahn des Nervs reduziert.         man von Waller’scher Degeneration.
  werden. Das somatische Nervensystem umfasst Nervenfasern der Skelettmuskulatur, der Haut und Sinnesorgane                                        Die Isolierschicht schützt die             Geschädigte Nerven lösen häufig
                                                                                                                                                   Leitbahnen und ermöglicht die              Schmerzen aus, wie z. B. Rücken-
  und unterliegt in vielen seiner Aktivitäten bewusster Steuerung. Das vegetative Nervensystem reguliert die Funk-
                                                                                                                                                   Impulsübertragung.                         schmerzen.
  tion der inneren Organe und des Kreislaufs.                                                                                                                                                                                           Abb. 3: Schädigung peripherer Nerven
                                                                                                                                                                                                                                        (Demyelinisierung und axonale Degeneration)
  Das periphere vegetative Nervensystem besteht aus 2 Anteilen, dem Sympathikus, der den Körper in erhöhte
  Leistungsbereitschaft versetzt, und dem Parasympathikus, der für Regeneration verantwortlich ist. Das periphere
                                                                                                                                              Die Abbauprozesse können zum Untergang erkrankter Axone führen. Bei Schnittverletzungen kommt es beispiels-
  Nervensystem besteht aus sensorischen, afferenten (zum ZNS meldenden) und motorischen, efferenten (in die Peri-
                                                                                                                                              weise zum Ende des Axons hin zu einer Degeneration des Axons und zu einer Zerstörung der Myelinscheide. Die
  pherie meldenden) Nervenbahnen sowie Ganglien. Letztere bestehen aus Ansammlungen von Nervenzellkörpern,
                                                                                                                                              Schwann-Zellen bleiben erhalten und sind am Abbau, aber auch an der späteren Regeneration der Nervenfaser
  die der Weiterleitung und einfachen organnahen Informationsverarbeitung dienen.
                                                                                                                                              beteiligt.3 Infektionen oder Intoxikationen können den Nervenzellkörper schädigen. Er schwillt an und die Nissl-
                                                                                                                                              Schollen, die im Zellplasma als Depot für Membranbestandteile dienen, schwinden oder verkleinern sich.

                                                            2                                                                                                                                                                       3
DAP Fortbildung

                  Schädigungen des peripheren Nervensystems:
                                                                                                                                             Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

  Häufige Ursachen peripherer Nervenschädigungen                                                                                                            3		Erkrankungen des peripheren Nervensystems: Symptome und Therapie
  Schädigungen peripherer Nerven können durch traumatische, infektiöse, entzündliche, metabolische, toxische,                                               Erkrankungen des peripheren Nervensystems können oft aufgrund der Symptomatik (z. B. Lokalisation der
  degenerative und genetische Faktoren verursacht werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über häufige                                            Beschwerden entsprechend dem Versorgungsgebiet eines Nervs) vermutet und durch eine entsprechende Diagno-
  Störungen des peripheren Nervensystems:                                                                                                                   stik bestätigt werden.
   Lokalisation        Typ                      Beispiele
                                                                                                                                                            Neuropathische Schmerzen6
   Nervenwurzel        Erworben                 ➔ Bandscheibenvorfall, Infektionen, Tumormetastasen, Trauma

   Plexus              Erworben                 ➔ Akute Armplexusneuritis, Autoimmunerkrankungen, Diabetes mellitus, Hämatom, lokale Tumore, Trauma         Neuropathische Schmerzen entstehen durch eine Schädigung des somatosensorischen Systems, das für die Körper-
                       Kompression              ➔ Karpaltunnelsyndrom (Engpass im Sehnenfach des Handgelenks, wodurch der mittlere Armnerv einge-           wahrnehmungen verantwortlich ist. Zu den Kennzeichen neuropathischer Schmerzen zählt die Kombination aus
                                                klemmt wird), Kubitaltunnelsyndrom (Schädigung des Nervus ulnaris in Höhe des Ellenbogens), Radialisnerv-   sensiblen Defiziten wie Parästhesien und Symptomen wie brennenden Schmerzen. Eine kausale Therapie umfasst
                                                lähmung (Läsion des Nervus radialis im Bereich des Oberarms), Peroneus-Nervenlähmung (Läsion des Nervus     Maßnahmen wie die chirurgische Freilegung des Nervs bei Engpasssyndromen oder die optimale Blutzuckerein-
                                                peroneus communis im Bereich des Beins und Fußes), Tarsaltunnelsyndrom (Einengung des Tarsaltunnels in
                                                Sprunggelenknähe)                                                                                           stellung bei diabetischer Neuropathie. Die pharmakologische Therapie erfolgt mit Antiepileptika (Pregabalin,
                                                                                                                                                            Gabapentin), tri- und tetrazyklischen Antidepressiva sowie dem selektiven Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnah-
                       Infektiös                ➔ Herpes Zoster, Lyme-Borreliose, Hepatitis C, HIV-Infektion
                                                                                                                                                            mehemmer Duloxetin.
   Peripherer Nerv     Entzündlich              ➔ Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie, Guillain-Barré-Syndrom und Varianten
                                                                                                                                                            Neuralgien: Unter einer Neuralgie versteht man Schmerzen im Versorgungsgebiet von Nerven, die durch Faktoren
                       Ischämisch               ➔ Diabetische Muskelatrophie; Vaskulitis, die multiple Mononeuropathien verursacht                          wie Druck oder Entzündung verursacht werden. Als Ursache für die Trigeminusneuralgie wird z. B. die Kompression
                       Toxisch-metabolisch      ➔ Diabetes mellitus, chronischer übermäßiger Alkoholkonsum, Mangelernährung, Chemotherapeutika              der Nervenwurzel an der Austrittsstelle aus dem Gehirn angesehen. Die wiederkehrenden Schmerzen sind ein-
  Tab. 1: Häufige Störungen des peripheren Nervensystems (modifiziert nach 4)
                                                                                                                                                            schießend und werden z. T. als unerträglich empfunden. Bei Erkrankungen wie Borreliose oder Gürtelrose
                                                                                                                                                            (Herpes-Zoster Neuralgie) können infektionsbedingt Neuralgien auftreten.
                                                                                                                                                            Polyneuropathie: Bei Polyneuropathien handelt es sich um peripher generalisierte Nervenschädigungen, die fol-
                                                                                                                                                            gende Ursachen haben können:
  Symptome peripherer Nervenschädigungen

  Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen: Schädigungen sensibler Nerven führen in den betroffenen Hautare-                                                  •   Metabolisch/Ernährungsbedingt (z. B. Diabetes mellitus, Vitamin-B12-Mangel)
  alen zu Missempfindungen (Parästhesien), die sich als Kribbeln, Taubheits-, Pelzigkeits-, Schwellungsgefühl oder                                           •   Medikamente (z. B. antiretrovirale Substanzen, Chemotherapeutika, Antibiotika)
  Schmerzen äußern können. Nervenschädigungen können auch zu verfälschten Wahrnehmungen von Reizen führen                                                    •   Toxine (z. B. Alkohol)
  (Dysästhesie). Hierbei können z. B. Berührungen als Schmerz empfunden werden. Herabgesetzte Wahrnehmungen                                                  •   Erbkrankheiten (z. B. Amyloidose, Morbus Fabry)
  von Reizen bezeichnet man als Hypästhesie, fehlendes Schmerzempfinden als Analgesie.                                                                       •   Malignome (paraneoplastisch (Bronchialkarzinom), Multiples Myelom)
                                                                                                                                                             •   Infektiös, postinfektiös, autoimmunologisch (z. B. vaskulitische Neuropathie)
  Motorische Ausfälle: Die Schädigung motorischer Nerven kann zu einer Muskel-Hypotonie, Parese oder Paralyse
  führen. Bei einer Hypotonie liegt ein Schwere- oder Schwächegefühl in den betroffenen Muskeln vor. Paresen gehen
  mit einer Kraftminderung einher, während Paralysen aufgrund des vollständigen Ausfalls motorischer Neurone eine                                           Rückenschmerzen7–9
  Lähmung des Muskels zur Folge haben.                                                                                                                      Rückenschmerzen stellen neben Kopfschmerzen das Schmerzsyndrom mit der größten Häufigkeit dar. Innerhalb
  Reflexabschwächungen und -ausfälle: Reflexe bezeichnen eine automatisch erfolgende, gleichbleibende Reaktion                                              eines Jahres erleiden 70 % der Erwachsenen in Deutschland mindestens eine Rückenschmerzepisode. Zwar sind
  des Körpers auf bestimmte Reize. Reflexausfälle oder -abschwächungen, z. B. des Achillessehnenreflexes, erlauben                                          nach 6 Wochen ca. 90 % der Patienten wieder arbeitsfähig, aber nur 40–60 % sind schmerzfrei. Schmerzhafte Erkran-
  Rückschlüsse auf den Funktionszustand des PNS.                                                                                                            kungen der Wirbelsäule werden auch als Wirbelsäulensyndrom bezeichnet.

  Vegetative Ausfallerscheinungen: Bei Schädigungen vegetativer Nerven können Fehlregulationen der betroffenen                                              Als akute Rückenschmerzen werden Schmerzperioden von bis zu 6 Wochen bezeichnet. Bei einer Dauer bis zu 12
  Organe, z. B. Magenentleerungsstörungen, auftreten.                                                                                                       Wochen spricht man von subakuten, danach von chronischen Rückenschmerzen. Aktuellen Zahlen zufolge befindet
                                                                                                                                                            sich jeder 6. Patient wegen chronischer unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung.10
  Schmerz und Nozizeption: Schmerz bezeichnet eine mit einer Gewebeschädigung verbundene, subjektiv unange-
  nehme Sinnes- und Gefühlswahrnehmung. Schmerz erfüllt eine Warnfunktion zum Erhalt der körperlichen Unver-
  sehrtheit. Diese Funktion kann bei chronischen Schmerzen verloren gehen. Nozizeption beinhaltet die Erkennung                                             Häufig betroffen: der untere Rücken (lumbaler Rückenschmerz)
  gewebeschädigender Reize durch spezialisierte sensorische Neurone sowie die Weiterleitung und Verarbeitung der                                            Unter lumbalem Rückenschmerz versteht man Beschwerden im Bereich vom unteren Rippenbogen bis zu den
  Signale. Wenn der auslösende Reiz in erster Linie die sensorischen Endigungen von Nozizeptoren aktiviert, handelt                                         Glutealfalten (beidseitig quer verlaufende Falte zwischen Gesäß und Oberschenkel) – mit oder ohne Ausstrahlung in
  es sich um einen rezeptiven (nozizeptiven) Schmerz. Demgegenüber gehen neuropathische Schmerzen auf Verlet-                                               die Beine. Rückenschmerzen betreffen vor allem die Lendenwirbelsäule (LWS, 70–80 %), gefolgt von der Halswirbel-
  zungen oder Schädigungen von Nerven zurück.1, 5

                                                                                 4                                                                                                                                  5
DAP Fortbildung

            Schädigungen des peripheren Nervensystems:
                                                                                                         Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

  säule (HWS, 20–30 %). Bei spezifischen lumbalen Rückenschmerzen besteht ein Nachweis der zugrunde liegenden          Insbesondere bei Vorliegen chronischer Erkrankungen, wie z. B. einer Neuropathie, besteht aufgrund endogener
  Störung, z. B. einem Bandscheibenvorfall. Degenerative Veränderungen können bei 15–45 % der Patienten mit            Faktoren (z. B. Endzündungsprozessen) und exogener Faktoren (z. B. Fehl- und Mangelernährung) ein ungünstiges
  Rückenschmerzen nachgewiesen werden. Häufig bleibt die Zuordnung dieser Veränderungen – die oft erst durch           Umfeld für die Neuroregeneration.11 Durch eine zielgerichtete Versorgung mit Nährstoffen kann die neuronale Rege-
  Entzündungen Krankheitswert erlangen – zu den Symptomen unsicher.9                                                   neration daher wirksam unterstützt werden.

   Häufige Ursachen spezifischer Rückenschmerzen                                                                       Nutritiver Therapieansatz mit Nukleotiden, Vitamin B12 und Folsäure
   Bandscheibenvorfall: Die zwischen den Wirbelkörpern befindlichen Bandscheiben verlagern sich oder es tritt          Während der Reparaturprozesse, die einige Wochen in Anspruch nehmen können, weisen Neurone einen deutlich
   Bandscheibenmaterial aus. Dadurch wird Druck auf Rückenmark oder Nervenwurzeln ausgeübt. Meist liegen               erhöhten Energiebedarf auf. Der Protein- und Ribonukleinsäure-Stoffwechsel sowie die axonalen Transportprozesse
   degenerative Veränderungen zugrunde. Bei einem Vorfall der Bandscheibe dorsolateral (zum Rücken hin und                                                                werden gesteigert. Daraus resultiert ein vermehrter Bedarf an
   seitlich) entsteht eine Lumboischialgie, bei einem Vorfall dorsomedial (zum Rücken und zur Körpermitte) eine                                      O                    Nukleotiden – als Bausteine der Ribonukleinsäure (RNA) und als
   Lumbago (Lumbalgie, Hexenschuss). In jedem Fall führt der Druck auf die Nerven zu einer Nervenschädigung.                                                              energiespendende und gruppenübertragende Coenzyme – ins-
                                                                                                                                                        NH       Uracil
                                                                                                                                                                          besondere bei der Synthese von Membranbestandteilen.
   Spinalkanalstenose: Hierbei liegt – meist aufgrund degenerativer Prozesse – eine Verengung des Kanals der
                                                                                                                          Phosphat        2-
                                                                                                                                               O3PO
   Wirbelsäule vor, durch den das Rückenmark verläuft. Durch den Druck auf Rückenmark, Nerven und Blutgefäße                                                      N       O               Nukleotide bestehen aus 3 Bausteinen: Base, Zucker und
                                                                                                                                                           O
   können nicht nur Rückenschmerzen, sondern auch Nervenschädigungen resultieren.                                                                                                         Phosphatrest. Das wichtigste Pyrimidinnukleotid ist das in
                                                                                                                                                                                 Ribose   Abbildung 4 gezeigte Uridinmonophosphat (UMP). UMP stellt
   Spondylolisthesis: Durch instabile Wirbelgelenke können sich die Wirbel leicht verschieben (Wirbelgleiten). Man
                                                                                                                                                                                          die zentrale Substanz der körpereigenen Pyrimidinnukleotid-
   unterscheidet angeborene und erworbene Formen, die zu Schmerzen, Gefühlsstörungen und Missempfindungen                                               OH OH                             Neusynthese dar und enthält den RNA-Baustein Uracil.
   der Beine führen können.
                                                                                                                       Abb. 4: Uridinmonophosphat

  Multimodale Behandlung
                                                                                                                       Vermehrter Bedarf an Nukleotiden
  Die Versorgung der Patienten umfasst die akute Schmerzlinderung zusammen mit dem Ausschluss gefährlicher
  Erkrankungen, dem Finden spezifischer Ursachen sowie der Erfassung psychosozialer Faktoren. Die Behandlung                                                                              Der Körper kann Nukleotide (Pyrimidin- und Purinnukleotide)
  kann folgende Maßnahmen beinhalten:                                                                                                                  UMP                                selbst bilden. Nervenzellen sind dazu aufgrund ihrer Enzymaus-
                                                                                                                                                                                          stattung nicht in der Lage. Sie sind auf die Bereitstellung von
                                                                                                                                                                                          Pyrimidinnukleotiden durch andere Zellen angewiesen. Mit der
                                                                                                                                                      Uridin
   • Medikamentöse Therapie: Analgetika (niedrigste wirksame Dosierung, so kurz wie möglich): nichtsteroidale                                                                             bilanzierten Diät Keltican® forte kann UMP zur Deckung des
     Antirheumatika, Opioide, Muskelrelaxanzien, Lokalanästhetika, Antidepressiva, Antiepileptika                                                                                         erhöhten Bedarfs von Nervenzellen zugeführt werden. Nach
                                                                                                                                                    Uridin- und                           Abspaltung des Phosphatrests im Magen-Darm-Trakt wird
   • Bewegung: Beibehaltung bzw. Wiederaufnahme der Alltagsaktivitäten, Physiotherapie, Sport                                                    Cytidinphosphate
                                                                                                                                                                                          Uridin resorbiert und gelangt auf dem Blutweg zu den Neuro-
   • Bei Vorliegen psychosozialer Risikofaktoren und subakuten Schmerzen evtl. Verhaltenstherapie/Stressreduktion                                                                         nen. Das membrangängige Uridin wird von den Nervenzellen
                                                                                                                            Bestandteil gruppen-                    Bausteine der         aufgenommen und in die physiologisch aktiven Uridin- und
   • Nutritive Therapie: Förderung der Regeneration peripherer Nerven mit Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und             übertragender Coenzyme                  Ribonukleinsäure
     Folsäure (Keltican® forte)                                                                                                                                                           Cytidinphosphate umgewandelt (s. Abb. 5).

                                                                                                                          Stimulation der Synthese
                                                                                                                                                                   Förderung der
  Regeneration peripherer Nerven                                                                                         von Phospho-, Glykolipiden
                                                                                                                                                                 Proteinbiosynthese
                                                                                                                                                                                          Vitamin B12
                                                                                                                             und Glykoproteinen
  Die Vorgänge, die im Nervensystem zu einer Wiederherstellung der Nervenzellfunktion führen, werden unter dem                                                                            Der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr an Vitamin B12
  Begriff Neuroregeneration zusammengefasst. Während das ZNS nur über geringe Regenerationsmöglichkeiten                   Beschleunigter Wieder-                Sicherstellung einer     liegt für Erwachsene bei 4 µg pro Tag. Ein Mangel an Vitamin
  verfügt, kann das PNS Nervenzellen reparieren. Die Regenerationsfähigkeit hängt dabei wesentlich von folgenden             aufbau neuronaler                      ausreichenden         B12 kann zu einer funikulären Myelose und einer makrozytären,
                                                                                                                           Membranbestandteile                    Enzymversorgung         hyperchromen Anämie führen. Die funikuläre Myelose wird
  Faktoren ab:
                                                                                                                                                                                          durch eine Störung im Aufbau der neuronalen Myelinschicht
                                                                                                                                                 Unterstützung der
                                                                                                                                                   körpereigenen                          im Rückenmark verursacht und geht mit Symptomen wie
   • Art, Dauer und Ausmaß der Schädigungen                                                                                                    Reparaturmechanismen                       Sensibilitäts- und Reflexstörungen einher. Bei einem Mangel an
                                                                                                                                                                                          Vitamin B12 kommt es ferner zu einer unzureichenden Bereit-
   • Alter des Patienten (je jünger, desto regenerationsfähiger sind die Neurone)                                                      Regeneration geschädigter Nerven
                                                                                                                                                                                          stellung aktiver Folsäure, wodurch die enge Verknüpfung beider
   • Nährstoff- und Blutversorgung                                                                                     Abb. 5: Bedeutung von Uridinmonophosphat für die Regeneration      Vitamine deutlich wird. Zu den Risikofaktoren für eine unzurei-
                                                                                                                       geschädigter peripherer Nerven                                     chende Versorgung mit Vitamin B12 zählen Erkrankungen, die

                                                          6                                                                                                                                   7
DAP Fortbildung

              Schädigungen des peripheren Nervensystems:
                                                                                                                                                              Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

  die Aufnahme von Vitamin B12 verringern (z. B. Magenschleimhautatrophie), die Einnahme resorptionshemmender                                                               Abschlussuntersuchung der Beurteilung der Schmerzsituation. Die Auswertung zeigte eine Senkung des Schmerz-
  Medikamente, Verzicht auf tierische Lebensmittel und Alkoholabusus.12–14                                                                                                  Gesamtpunktwertes von 18 zu Studienbeginn auf 9 nach 60 Tagen. Die Häufigkeit somatosensorischer Symptome
                                                                                                                                                                            wie einschießender oder brennender Schmerzen, Kribbeln und Taubheit nahm unter Einnahme von Keltican® forte,
                                                                                                                                                                            wie Abbildung 8 zeigt, deutlich ab.
  Folsäure
  Folsäure ist als Coenzym an der Synthese von Purinen, Pyrimidinen, Aminosäuren, Neurotransmittern, Phospholi-                                                                    Prozentuale Reduktion somatosensorischer Symptome im Studienverlauf
  piden und Hämoglobin beteiligt. Die empfohlene Zufuhr von Folsäureäquivalenten beträgt für Erwachsene 300 µg
  pro Tag. Dabei entspricht 1 µg Folsäureäquivalent 1 µg Nahrungsfolat bzw. 0,5 µg synthetischer Folsäure. Die Versor-                                                                                                     Anfangsbewertung    Bewertung nach 60 Tagen     *p < 0,001

  gungssituation ist in Deutschland unbefriedigend. Gründe für einen Mangel an Folsäure liegen in unzureichender                                                                                                    45
  Zufuhr, erhöhtem Bedarf, chronisch erhöhtem Alkoholkonsum, gastrointestinalen Erkrankungen und chronischer                                                                                                        40
  Arzneimitteleinnahme. Zu den Mangelerscheinungen zählen Anämie, epitheliale Veränderungen (z. B. Glossitis),                                                                                                      35

                                                                                                                                                                                         Anteil der Patienten (%)
  Polyneuropathien sowie während der Schwangerschaft Missbildungen der Föten.12,13,15                                                                                                                               30
                                                                                                                                                                                                                    25
                                                                                                                                                                                                                    20
                                                                                                                                                                                                                                                             *
  Studienergebnisse: Evidenz für UMP und Keltican® forte                                                                                                                                                            15                *
                                                                                                                                                                                                                    10               12,7                   15
                                                                                        0–
  Evidenz für UMP                                                                                                                                                                                                    5                                                                  *                                *
                                                                                                                                                                                                                     0                                                                  3                                4
  Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie konnte bei Patienten                    – 5–
                                                                                                                                                                                                                         Brennender Schmerz/    Starkes Prickeln/           Einschießende                     Taubheit
  mit Hexenschuss, die unter starken Schmerzen, eingeschränkter                                                                              Placebo                                                                         Hitzegefühl            Kribbeln                  Schmerzen

  Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule und Muskelverhärtungen
                                                                                     – 10–
  litten, bereits nach einer UMP-Infusion eine 25%ige Schmerzre-                                                                          – 10,1 mm                         Abb. 8: Anteil an Patienten mit somatosensorischen Symptomen zu Studienbeginn und Studienende; zusätzlich zur bisherigen Therapie erhielten die Patienten während der
                                                                                                                                                                            Studie täglich 1 Kapsel Keltican® forte18
  duktion gegenüber dem Ausgangswert nachweisen. Auch an den                                                        UMP
                                                                                     – 15–
  Folgetagen erwies sich der Effekt der UMP-Infusion gegenüber der
  Placebo-Infusion als deutlich überlegen.16                                                                                                                                Während bei der Eingangsuntersuchung noch 59 % der Patienten unter ausstrahlenden Schmerzen gelitten hatten,
                                                                                                                 – 17,9 mm
                                                                                     – 20–                                                                                  waren es bei der Abschlussuntersuchung nur noch 37 %.18
                                                                                                           Durchschnittlicher Punktwert der Visuellen Analogskala
  Evidenz für Keltican® forte                                                                                                                                               Ein zusätzlicher Effekt ergab sich durch die Reduktion des Schmerzmittelverbrauchs. Bei 75,6 % der Patienten konnte
                                                                                   Abb. 6: Reduktion der Schmerzen bei 80 Patienten mit Hexenschuss                         die analgetische Begleitmedikation reduziert oder vollständig abgesetzt werden.
  Bei 123 Patienten mit schmerzhaften Bewegungs- und Funktions-                    24 h nach der ersten UMP-Infusion bzw. Placebo gegenüber dem
  einschränkungen nach einer Bandscheibenoperation wurde                           Ausgangswert16

  innerhalb einer prospektiven, kontrollierten Beobachtungsstudie                                                                                                             FAZIT:
                                                                                          Schmerzempfinden auf einer
  unter Einnahme von Keltican® forte (n = 80) eine signifikant                            Visuellen Analogskala (VAS)
  stärkere Reduktion der Schmerzintensität nachgewiesen als in                                                                                                                Der erfolgreiche Einsatz von Uridinmonophosphat bzw. Keltican® forte wird nicht nur durch Anwendererfah-
  der Kontrollgruppe (n = 43). Alle Patienten erhielten zusätzlich                                                Keltican®-forte-Gruppe          Kontrollgruppe              rungen aus über 40 Jahren, sondern auch durch wissenschaftliche Untersuchungen eindrucksvoll belegt.16–18
                                                                                                                  p < 0,005                       p < 0,001
  individuelle Therapiemaßnahmen wie Krankengymnastik und/                                                 100
                                                                                                            90
  oder Schmerztherapie. Neben der Abnahme der Schmerzintensität                                             80
                                                                                                            70
                                                                                             VAS-Mediane

  nach 14 und 21 Tagen berichteten die Patienten unter Keltican®                                            60
                                                                                                            50
  forte über eine signifikant höhere Lebensqualität als Patienten der                                       40
  Kontrollgruppe.17                                                                                         30
                                                                                                            20
                                                                                                            10
  Weiterhin konnte eine Untersuchung von 212 Patienten mit                                   V1            V2
                                                                                                             0
                                                                                                                         V3
  schmerzhaften Erkrankungen des peripheren Nervensystems                                        Untersuchungszeitpunkte
  unterschiedlicher Genese unter Keltican® forte eine signifikante
  Schmerzreduktion sowie eine Dosisreduktion der Begleitmedi-            Abb. 7: Reduktion des Schmerzempfindens bei Patienten mit schmerz-
  kation bei 75 % der Patienten nachweisen.18 Die Patienten litten       haften Bewegungs- und Funktionseinschränkungen nach einer Band-
                                                                         scheibenoperation unter Keltican® forte im Vergleich zur Kontroll-
  unter verschiedenen Schädigungen des PNS, wie Reizungen/               gruppe          17

  Schädigungen der Nervenwurzeln im Bereich der Lenden- oder
  Halswirbelsäule, Ischiasschmerzen, Karpaltunnelsyndrom oder
  diabetischer Neuropathie. Zusätzlich zu ihrer bisherigen Therapie erhielten die Patienten für einen Zeitraum
  von 60 Tagen 1-mal täglich eine Kapsel Keltican® forte. Ein validierter Fragebogen diente bei Eingangs- und

                                                                     8                                                                                                                                                                                              9
DAP Fortbildung

            Schädigungen des peripheren Nervensystems:
                                                                                                         Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

  4		 Beratungsgespräch                                                                                                Die PTA erläutert die mögliche Beeinträchtigung der Nerven durch einen Bandscheibenvorfall. Die Fähigkeit des
                                                                                                                       Körpers und der Nervenzellen zur Regeneration rechtfertigt den konservativen Therapieansatz. Die Regeneration der
  Rückenschmerzen und neuropathische Schmerzen sind weit verbreitet. Für die Betroffenen stellt die Apotheke eine      Nerven kann durch eine bilanzierte Diät mit Keltican® forte wirksam unterstützt werden. Die gezielte Versorgung
  wichtige Anlaufstelle dar. Damit Schon- und Fehlhaltungen, unnötige Schmerzen, Missempfindungen und eine             mit den Nervenbausteinen Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure fördert die Regeneration geschädigter
  Chronifizierung verhindert werden können, ist eine kompetente Beratung in der Apotheke enorm wichtig.                Nerven und führt – wie auch Studien zeigten – zu einer deutlichen Schmerzreduktion. Die Reparaturprozesse neh-
                                                                                                                       men etwas Zeit in Anspruch, mit einer Kapsel Keltican® forte täglich können sie diese aber beschleunigen. Zuver-
  Vielen Kunden, die z. B. mit einem Wirbelsäulensyndrom und einem Schmerzmittelrezept in die Apotheke kommen,
                                                                                                                       sichtlich und erfreut über die Möglichkeit, die Reparaturvorgänge gezielt unterstützen zu können, bedankt sich der
  ist gar nicht bewusst, dass ihre Nerven in Mitleidenschaft gezogen sein können oder sogar Ursache des Schmerzes
                                                                                                                       Kunde für die ausführliche Beratung.
  sind. Im Rahmen einer multimodalen Therapie können diese Patienten mit der bilanzierten Diät Keltican® forte
  einen wichtigen Beitrag zur Reparatur der Nervenschäden leisten.
                                                                                                                                                                Keltican® forte auf einen Blick:
  Anwendungsgebiete von Keltican® forte:                                                                                                                           Tagesdosis enthält folgende Nährstoffe
                                                                                                                                                                   – UMP: 50 mg
   • Wirbelsäulen-Syndrome: schmerzhafte Erkrankungen der Wirbelsäule                                                                                              – Vitamin B12: 3 µg
   • Neuralgien: Schmerzen, die sich im Versorgungsgebiet von Nerven ausbreiten und durch diese verursacht werden                                                  – Folsäure: 400 µg
   • Polyneuropathien: Erkrankungen mehrerer Nerven des peripheren Nervensystems unterschiedlicher Ursache,                                                        Gluten- und lactosefrei
     die mit Gefühlsstörungen und Schmerzen einhergehen                                                                                                            Gelatinefreie Kapsel ohne tierische Zusätze
                                                                                                                                                                   Einnahmeempfehlung: 1-mal täglich 1 Kapsel Keltican® forte
                                                                                                                                                                   mit etwas Flüssigkeit
  Potenzielle Kunden erkennen und beraten                                                                                                                          Packungsgröße: 20 / 40 / 80 Kapseln
  Schäden und Funktionseinschränkungen peripherer Nerven können sich hinter sehr unterschiedlichen Krankheitsbil-
  dern und Symptomen verbergen, aber auch als Folge einer Pharmakotherapie auftreten. Zu den Kunden, die von der
  Einnahme von Keltican® forte profitieren können, zählen folgende:                                                    Regeneration geschädigter Nerven mit Keltican® forte:
                                                                                                                       Nutzenargumente für die Kunden
   • Kunden mit einschlägigem Rezept, das auf eine Erkrankung peripherer Nerven hinweist, z. B. über Analgetika,       4 Unterstützt die Regeneration geschädigter Nerven
     Muskelrelaxanzien, Antidepressiva, Lokalanästhetika, Neuroleptika, Antiepileptika
                                                                                                                       4 Enthält die Nervenbausteine Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure
   • Kunden mit Rückenschmerzen und/oder Nervenschmerzen                                                               4 Unterstützt den Beschwerderückgang und steigert somit die Lebensqualität
   • Kunden, die über Kribbeln, Brennen und Taubheit in den Extremitäten klagen                                        4 Ist gut verträglich und mit anderen Behandlungsmaßnahmen kombinierbar
   • Kunden mit Erkrankungen, die häufig zu einer Polyneuropathie führen, wie Diabetes mellitus                        4 Ist nur 1-mal täglich einzunehmen
   • Kunden mit Fragen zu Schmerzsalben/-gelen oder Wärmepflastern                                                     4 Kann problemlos über längere Zeit oder dauerhaft angewendet werden
                                                                                                                       4 Überdosierung von Vitamin B12 und Folsäure nicht möglich
   • Kunden mit konkreter Nachfrage zu Keltican® forte
                                                                                                                       4 Kann Analgetika einsparen und so das Risiko schmerzmittelinduzierter Nebenwirkungen verringern
                                                                                                                       4 Tagestherapiekosten unter 1 € (6-Wochen-Packung)
  Beispielhaftes Beratungsgespräch                                                                                     4 Ernährungsmedizinisch begründete – auf die Indikation abgestimmte – bilanzierte Diät
                                                                                                                         (Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke)
  Ein Mann mittleren Alters betritt die Apotheke und seinem Gang merkt man die schmerzhaften Bewegungsabläufe
                                                                                                                       4 Hohe Anwendungssicherheit (Lebensmittel, keine bekannten Nebenwirkungen)
  an. Sein Hausarzt hat ihm Diclofenac in einer Dosierung von 100 mg zusammen mit einem Protonenpumpenhem-
  mer als Magenschutz verordnet. Aufgrund der Häufigkeit seiner Schmerzattacken interessiert er sich für unterstüt-    4 Jährlich empfohlen von über 30.000 Allgemeinmedizinern und Fachärzten (Orthopäden, Neurologen)19
  zende Maßnahmen. Für regelmäßige Krankengymnastik fehlt ihm leider die Zeit.                                         Nutzenargumente für die Apotheke20
  Die PTA fragt nach den genauen Symptomen und danach, welche Diagnose der Hausarzt gestellt hat. Der Kunde            4 90 % der Anwender sind mit dem Effekt von Keltican® forte zufrieden bis sehr zufrieden.
  berichtet von starken Schmerzen im unteren Rückenbereich, die ihn in seiner Beweglichkeit stark einschränken. Er     4 86 % würden Keltican® forte erneut kaufen.
  habe sich schon öfter krankschreiben lassen müssen, weshalb er ein schlechtes Gewissen habe. Laut radiologischem
  Befund handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, der aber konservativ behandelt werden soll. Der Kunde           4 85 % würden Keltican® forte ihren Verwandten und Bekannten weiterempfehlen.
  äußert sich ratlos und besorgt bezüglich seiner Perspektive.

                                                         10                                                                                                                   11
DAP Fortbildung

 Schädigungen des
     peripheren Nervensystems:
 Symptome, Therapieoptionen und kompetente Beratung

   Quellen
   1		 Silbernagl S, Despopoulos A, Draguhn A. Taschenatlas Physiologie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 2018

   2		 Faller A, Schünke M. Der Körper des Menschen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 2016

   3		 Büttner R, Schulz A, Reuter M et al. Inflammaging impairs peripheral nerve maintenance and regeneration. Aging Cell 17: e12833, 2018

   4		 Rubin M. Überblick über Störungen des peripheren Nervensystems. 2018, https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/neurologische-
       krankheiten/st%C3%B6rungen-des-peripheren-nervensystems-und-der-motorischen-einheit/%C3%BCberblick-%C3%BCber-st%C3%B6rungen-
       des-peripheren-nervensystems, abgerufen am 04.05.2020

   5		 Meißner. Akutschmerz Taschenbuch, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2014

   6		 Schlereth T et al. Diagnose und nichtinterventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen. S2k-Leitlinie, 2019, www.dgn.org/leitlinien,
       abgerufen am 18.05.2020

   7		 Klocker FX. Lumbale Radikulopathie, S2k-Leitlinie, 2018; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und
       Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien 2018, abgerufen am 11.05.2020

   8		 Bork H. Nicht spezifischer Rückenschmerz. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 12: 625–641, 2017

   9		 Casser HR, Seddigh S, Rauschmann M. Akuter lumbaler Rückenschmerz – Diagnostik, Differentialdiagnostik, Therapie. DtschÄrztebl 113 (13):
       223–234

   10 Wissenschaftliches Institut der AOK. Heilmittelbericht 2019. https://www.wido.de/publikationen-produkte/buchreihen/heilmittel-
      bericht/2019/, abgerufen am 11.05.2020

   11 Toman BJ. Neuroregenerative medicine. Mayo Clinic, 2014, https://www.mayo.edu/research/documents/neuroregenerative-medicine-booklet/
      doc-20092381, abgerufen am 19.05.2020

   12 Elmadfa I, Leitzmann C. Ernährung des Menschen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2019

   13 Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart,
      2016

   14 Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin B12 https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-
      publikationen/faqs/vitaminb12/, abgerufen am 18.05.2020

   15 Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Ausgewählte Fragen und Antworten zu Folat. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/
      faqs/folat/, abgerufen am 19.05.2020

   16 Liebau C et al. Beschleunigte Schmerzreduktion durch Uridin-5-Monophosphat bei akuter Lumbago. Orthopädische Praxis 2003; 39 (5):
      320–324

   17 Rückert U et al. Analgetisches Potenzial von Uridinmonophosphat nach Bandscheibenoperationen. Schmerz 23 (Suppl. 1): 77: 13.1, 2009

   18 Negrao L, Almeida P, Alcino S et al. Effect of the combination of uridine nucleotides, folic acid and vitamin B12 on the clinical expression of
      peripheral neuropathies. Pain management 4 (3): 191–196, 2014

   19 Diagnosis Monitor, Datenstand Dezember 2019

   20 Marktforschung Keltican® forte 2013

                                                           unterstützt von

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