Schnitzel mit Beilage Antibiotika und multiresistente Erreger in der Tiermast
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Robert Koch-Institut, Nationales Referenzzentrum für Staphylokokken und Enterokokken Dr. Chr. Cuny und Prof. Dr. W. Witte Schnitzel mit Beilage Antibiotika und multiresistente Erreger in der Tiermast
Wo ist das Problem? Der qualitative und quantitative Einsatz von Antibiotika ist äquivalent zur Resistenzentwicklung ein biologisches Grundgesetz! Die Antibiotika-Resistenz ist ein altes phylogenetisches und ökologisches Phänomen damit evolutionär erprobt und erfolgreich!
Ausgangssituation Antimikrobielle Wirkstoffe Therapie, Prophylaxe, Metaphylaxe Selektionsdruck Mikrobielle Besiedlungsflora Pathogene Erreger
Genetische Ereignisse Mutationen; z. B. zur Veränderung des Targets Übertragung von Resistenzgenen homologer Transfer heterologer Transfer Selektionsdruck Antibiotikaeinsatz in Human- und Veterinärmedizin Antibiotika im Boden (Antibiotikaproduzenten)
Die Resistenzgleichung „Resistenzgene“ + Selektionsdruck = Resistenzproblem 5 Witte, W., RKI, Bereich Wernigerode
Vestibulum nasi Oropharynx Selektionsdruck: Haut: Koagulase- negative Jede Antibiotika-Therapie Staphylokokken erfasst nicht nur die „Ziel-Bakterien“ - die Infektionserreger - Gastrointestinaltrakt, sondern immer auch die Besiedlungsflora ! „Darmflora“ Schleimhäute des Urogenithaltraktes
DAS ÜBEL DES PROBLEMS: ZUNAHME VON NOSOKOMIALINFEKTIONEN DURCH MRE „Kann es wohl einen größeren Widerspruch geben als eine Spitalkrankheit, ein Übel, welches man erst da bekommt, wo man sein eigenes loszuwerden gedenkt.“ Johann Peter Frank (1745 –1821) MRE-Art Häufigkeit Methicillin-resistente S. +++ aureus (MRSA) 35.000NI pro Jahr (KISS) 1.500Todesfälle pro Jahr Gram neg. Erreger mit ++ (ESBL) Erweiterte Spektrum ß- Laktamasen Vancomycinresistente + Enterokokken (VRE) Clostridium difficile ++ Christiane Cuny
Ursachen für die Entstehung und Ausbreitung multiresistenter Erreger (MRE) Bildquelle: http://www.dewezet.de/portal/lokales Bildquelle: http://www.etn-ev.de/projekte/nutztier/masthuhn
Einsatz von Antibiotika in Abhängigkeit von der Bestandsgröße Antibiotika, gesamt Schweine pro Farm Schweine gesamt (Million)
Einsatz von Antibiotika bei Tieren in DE für 2011: 1.730 Tonnen! (Humanmedizin: 690 Tonnen) GERMAP 2010 Viele der bei Menschen und bei Tieren verbreiteten bakteriellen Besiedler und Infektionserreger sind häufig mehrfach resistent gegen Antibiotika. Sind in dieser Mehrfachresistenz unter anderem auch Tetrazyklin und die Resistenz gegen neuere Cephalosporine ( ESBL und tetM bei Enterobacteriaceae oder MRSA mit mecA und tetM/tetK) enthalten, dann bewirkt der Einsatz von Oxytetrazyklin immer auch eine Ko-Selektion zu Gunsten von Enterobacteriaceae mit ESBL und von LA-MRSA. (Source: Veterinärpanel der Gesellschaft für Konsumforschung, GfK)
Wo ist das Problem? Der qualitative und quantitative Einsatz von Antibiotika ist äquivalent zur Resistenzentwicklung ein biologisches Grundgesetz! Die Resistenz gegenüber Antibiotika ist ein altes phylogenetisches und ökologisches Phänomen damit evolutionär erprobt und erfolgreich!
Verbreitung der übertragbaren Antibiotikaresistenz zwischen verschiedenen Ökosystemen (Witte, W., Science; 1998;279(5353):996-7 ) Quelle:http://www.zum.de/Faecher/Materialien/Beck/13/bs13-8htm)
Aktuelle Situation Inter-species Transmission von MRE HA-MRSA CA-MRSA ST22, ST225 ST80, ST8, PVL+ HA-MRSA, CA-MRSA, LA-MRSA LA-MRSA CC8; ST398; ST1; CC22; ST254 ST398; ST9
Die zunehmende „Menschwerdung“ der kleiner Haustiere
MRSA- eine interdisziplinäre Herausforderung Verbreitung von klonalen Linien/ klonalen Komplexen bei Menschen und Tieren bisher nur beim Menschen bisher nur beim Tier CC59 ST097, ST151 ST22 CC30 Ökovar bovis ST5 CC15 ST130 ST133, ST522 ST228 ST254 Ökovar ovis ST398 CC45 ST385 ST1 Ökovar gallinae CC121 ST8
VOM MENSCH ZUM TIER UND WIEDER ZURÜCK Besiedlungsstudien zum Nachweis von LA-MRSA ST398 beim Menschen •Prävalenz bei Schweinehaltern in NL: 23% (Voss A Emerg Infect Dis 2005) •Prävalenz bei Schweinehaltern in Belgien: 38% (Denis O Emerg Infect Dis 2009) Mensch Tier Mensch •Prävalenz bei Schweinehaltern Deutschland: 77-86% (Cuny C PlosOne 2009; Köck R AEM 2012) •Prävalenz bei Veterinären in NL: 4,6% (Wulf M Emerg Infect Dis 2006) •Prävalenz bei Schweineveterinären in Deutschland: 45% (Cuny C PlosOne 2009) •Prävalenz bei Schlachthofpersonal in NL: 6% (VanCleef BA Epidemiol Infect 2010) •Prävalenz bei Familienangehörigen von Schweinehaltern in Deutschland: 4.3% (Cuny C PlosOne 2009) •Prävalenz bei Menschen ohne Nutztierkontakt in Niedersachsen: 1% (Bisdorff B Epidemiol Infect 2011)
Die rasante Ausbreitung vom „NT“-MRSA „Schweine“-MRSALA-MRSA ST398 Dänemark 4 China 12 Kanada 7 Singapur 10 USA 8 Frankreich 9 Niederlande 1,2,3 Deutschland 5,6 Prevalence of MRSA types in slaughter pigs in Clusters of Infections in Horses with different German abattoirs MRSA ST1, ST254, B-A. Tenhagen et al., Veterinary Record. and ST398 in a Veterinary Hospital 2009;165:589-593 Christiane Cuny et al., Microbial Drug Resistance. December 2008, 14(4):310. Characterization of methicillin-resistant Staphylococcus aureus ST398 from cases of bovine mastitis Andrea Feßler et al., Journal of Antimicrobial Chemotherapy Volume65, Issue4 Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) in food production animals Vanderhaegen W. et al., Epidemiol.and Infect. 2010;138:5 MRSA CC398 as an emerging Nasal Colonization of Humans with Methicillin- cause of human infections in Resistant Staphylococcus aureus (MRSA) CC398 Germany with and without Exposure to Pigs Christiane Cuny et al., PLoS ONE 2010 ;4(8) Abstract Köck R et al., number: P835,
LA-MRSA CC398- quo vadis? LA-MRSA im KH? LA-MRSA mit Pathopotenz und besonderer Resistenz? Ausmaß von LA-MRSA bei Nichtexponierten im ländlichen Umfeld? LA-MRSA als Besiedler bei exponierten Menschen? Prävalenz von LA-MRSA bei Masttieren? 2008 Studie der EFSA zur Prävalenzerhebung (Bestände) in Europa Zucht: 14% (0-46%) Mast: 27% (0-51%) andere 2009 zwei Studien vom BfR zur Prävalenzerhebung Expositionswege? (Einzeltier) in De Nachweise bei anderen (Tenhagen et al. 2009) Tieren sowie in alternativen Supported by 01KKI10114G, MedVet-Staph, BMBF 49%-71% Haltungsformen?
Friedrich-Loeffler-Institut Institut für Epidemiologie, Wusterhausen Thomas Selhorst Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Tiergenetik, Neustadt Robert Koch Institut Stefan Schwarz Abt. Epidemiologie, Berlin Tim Eckmanns Universitätsklinikum Münster Freie Universität Berlin Institut für Mikrobiologie & Institut für Med. Mikrobiologie Tierseuchen Karsten Becker Birgit Walther Institut für Hygiene Robin Köck Bundesinstitut für Risikobewertung Alex Fetsch, Bernd-A. Tenhagen Klinik für Parodontologie Dag Harmsen Robert Koch Institut Referenzzentrum für Staphylokokken Wernigerode Wolfgang Witte, Christiane Cuny Universitätsklinikum des Saarlands Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene Universitätsklinikum Würzburg Markus Bischoff Institut für Hygiene und Mikrobiologie Wilma Ziebuhr/Bhanu Sinha Projektzeitraum: 1.11.10 - 31.10.13
Prospektive molekularepidemiologisch basierte Studien zur Übertragung von LA-MRSA ST398 von Schweinen auf Menschen und Infektionsrisiko für den Menschen In der Bevölkerung: ~17 % der sporadisch auftretenden tiefen Haut-Weichgewebeinfektionen mit MRSA werden durch LA-MRSA CC398 verursacht Mastanlagen Wohnumfeld Besiedlung bei Besiedlung bei nicht ländliche exponierten Menschen exponierten Menschen Siedlungs- (Landwirte, Tierärzte; (Farm; 86% Besiedlung) 4 - 5% Besiedlung) gebiete Aufnahme ins Krankenhaus (ggf. nosokomiale Infektion) (LA-MRSA 1,8% aller MRSA aus Infektionen in KH in DE) Supported by 01KKI10114G, MedVet-Staph, BMBF
Verbreitung von MRSA ST398 im ländlichen Umfeld? 107 S. aureus-Isolatete aus Nasenabstrichen von 410 Blutspendern in einer Universitäts-Stadt in Mecklenburg-Vorpommern: 462 Schüler(innen) und keine MRSA/ MSSA 100 Altenheimbewohner/ Betreuer entspr. ST398 im „Schweinedreieck“: 4 Nachweise von MRSA ST398 39 Jäger im (alle mit Kontakt zur Schweinemast) Jagdgebiet Grunewald: keine MRSA/MSSA entspr. ST398 20 S. aureus-Isolate von 79 gesunden nasalen Probanden in einem Gebirgsdorf im Harz ohne Tiermast: keine MRSA/ MSSA entspr. ST398 4 S. aureus- Isolate von 40 gesunde Probanden im BGL mit Tierkontakten: keine MRSA/MSSA Probanden in einer Kleinstadt oder ländlichen Gegend ohne Schweinemastbetriebe entspr. ST398 (jedoch mit und ohne Tierkontakte)
MRSA-Nachweise innerhalb der Community aus tiefen Haut-Weichgewebe-Infektionen „We have moved“ Stichprobe: Einsendungen an das NRZ für Staphylokokken Herkunft ST8 „USA 300“ ST80 „europäischer MRSA“ ST398 „LA-MRSA“ 2007 2008 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 2007 2008 2009 2010 2011 Abszesse 18 32 15 18 16 19 27 12 11 6 2 2 4 5 3 (Haut-Weichgewebe) Furunkulose 6 1 4 1 1 3 2 3 1 Wundinfektionen 1 15 5 1 2 6 8 3 6 1 9 10 6 Follikulitis 1 8 1 4 Phlegmonen 1 1 1 2 1 Pneumonie 2 2 1 1 1 2 1 Hautinfektion 1 2 (Panaritium, Mastitis) Sepsis 1 1 1 1 3 Anzahl 19 38 35 29 26 24 29 23 22 18 8 3 10 18 15 gesamt 147 (46,4%) 116 (36,6%) 54 (17%)
Nachweis von LA-MRSA ST398 mit cfr-GEN (übertragbare Linezolidresistenz) bei Schweinen und Menschen Mastanlage Wohnumfeld exponierte nicht exponierte ländliche Menschen Menschen Siedlungs- (Landwirte, Tierärzte; (Farm; gebiete 86% Besiedlung) 4-5% Besiedlung) 1 Fall Besiedlung (Kehrenberg et al.,2008) Aufnahme ins Krankenhaus (ggf. nosokomiale Infektion) (LA-MRSA stellt 1,8% aller MRSA aus Infektionen im Krankenhaus) 1 Fall (VAP), junger Landwirt, Nürnberg (2010) Übertragung auf HA-MRSA Cluster von Krankenhausinfektion mit cfr-Gen pos.MRSA in Madrid, 2008 (Sanchez Garcia et al., )
cfr-Gen vermittelte Linezolidresistenz in Staphylokokken O O O N N O C N CH3 H Linezolid Linezolid bindet an Peptidyltransferase-Zentrum der großen UE des bakteriellen Ribosoms cfr kodiert für eine Methylase, die Adenin an der Position A2503 der 23S rRNA methyliert und somit die Bindung von Linezolid verhindert vermittelt Kreuzresistenzen gegen weitere Antibiotikaklassen
Mensch zu Mensch Übertragung von LA-MRSA CC398 „Einschleppen“ in ein Krankenhaus und Krankenhausinfektion, im Juni 2012 Großtierklinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie (Mitteldeutschland) LA-MRSA CC398 bei Tieren Frühgeborenes Kind mit schwerer Grunderkrankung: Wundinfektion mit LA-MRSA CC398, erfolgreich antibiotisch behandelt! Tierarzt Dr. H., nasale Kolonisation mit „Wirts-Adaption“ des LA- MRSA CC398 LA-MRSA CC398 durch Erwerb von Genen, die für Immunabwehrfunktionen kodieren Weiterbestehende Besiedlung mit LA-MRSA CC398 im Nasen/Rachenraum über 8 Wochen hinausgehend Schwangere Ehefrau nasale Kolonisation mit LA-MRSA CC398
Erweiterung der Empfehlung des RKI für ein Screening auf MRSA bei Aufnahme in Krankenhäuser (Epi.Bull.2008; Nr.42, S.363) Patienten, die (beruflich) direkten Kontakt zu Tieren in der landwirtschaftlichen Tiermast (Schweinemast) haben
Nachweis von LA-MRSA bei Aufnahme in Krankenhäuser (Aufnahme-Screening) "Man sieht nur, was man weiß“ (Goethe,1819) Daten aus dem MRSA-Netzwerk Südbrandenburg (13.855 Patienten) MRSA Nachweise insgesamt: 0,77 % Anteil an LA-MRSA: 10,3 % Nachweise von LA-MRSA insgesamt: 0,08 %
Absolute Anzahl untersuchte MRSA Ergebnisse EUREGIO Material/Jahr CC398 non-CC398 Gesamt Screening und Nachweise klinische Materialien 209 1994 2200 aus klinischen Materialien 2008 29 413 442 2009 68 698 766 2010 65 571 636 2011 44 312 356 Anteil von LA-MRSA CC398 unter allen MRSA aus Blutkultur 15 131 146 Screeninguntersuchungen bei Krankenhausaufnahme 2008 1 30 31 2009 1 42 43 2010 7 36 43 2011 6 23 29 Anteil MRSA CC398 an allen MRSA-Isolaten • Sammlung /Typisierung von MRSA Isolaten aus 40 Krankenhäuser im Münsterland (EurSafety Health-net) • Spa-Typisierung von MRSA (MedVet Staph) • Sammlung der Typisierungsdaten in zentraler Datenbank Klinische Materialien (Wundabstriche, Trachealsekrete, Gewebe etc.) • Alle typisierten MRSA Isolate seit 01.01.2008 - 10.12.2011
Nachweise von LA-MRSA ST398 1. bei Aufnahme-Screenings MRSA-Netzwerk Südbrandenburg (2010): 10% der insges.107 MRSA-Isolate (107/15.726 Probanden = 0,68%) LA-MRSA ST398 bei 0,07% der Probanden MRSA-Netzwerk EUREGIO (2008-2011): Daten über Gesamtzahl der Probanden nicht verfügbar (5.780 MRSA-Isolate) LA-MRSA ST398 mit Anteil von 31% 2. als Erreger invasiver Infektionen (Blutkultur) Nachweise von LA-MRSA ST398 aus Blutkulturen als Anteil aller MRSA-Einsendungen aus Blutkulturen (Sepsis) 1,73% (bei 8/ 462 Einsendungen an das NRZ aus dem gesamten Bundesgebiet für 2011) LA-MRSA ST398 aus Blutkulturen aus Untersuchungen des MRSA-Netzwerks EUREGIO (2008-2011) 10,2 % (bei 15/ 146 Sepsis-Fällen)
MRSA- Nachweise bei Masthähnchen BELGIEN (Persoons et al., 2009) 2/14 Betriebe positiv (14%) 8/ 75 Tiere positiv (11%) spa-Typ t1456 (ST398) (Nemati et al., 2008) 14/81 S. aureus- Isolate MRSA (17,3%) spa-Typ t011, t567 (ST389) DEUTSCHLAND (Blaha et al., 2008) (A. Dullweber, Diss.2010) 270 Proben aus 30 verschied. Betrieben; 70 Proben (26%) positiv dabei: 14/44 (31,8%) Umgebungspoolproben 10/ 16 (62,5%) Trachealtupferproben 75% ST398 (spa-Typ t011, t034) 25% ST9 (spa-Typ t1430)
MRSA-Nachweise beim Rind Mastkälber Belgien (Graveland et al. 2008) 90/120 Kälbermastbetriebe positiv (Betriebsprävalenz: 89%) 458/2151 Kälber positiv( Einzeltierprävalenz: 28%) Milchvieh Belgien (Vicca et al. 2008) 3-14% der Milchviehherden betroffen; Betriebe über Tankmilchscreening identifiziert Deutschland (Spohr et al. 2009) Im cvua Stuttgart werden für den Eutergesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg (EGD) Milchproben von mastitiskranken Kühen untersucht 2008 fielen bei US 3 von ca. 1000 Milchviehbetrieben mit schwer behandelbaren Euterentzündungen auf. Bei mehreren Tieren dieser Betriebe wurden S. aureus nachgewiesen, die eine Mehrfachresistenz gegenüber Antibiotika aufwiesen. Die Tankmilchproben der drei betroffenen Betriebe waren MRSA-positiv. Die Untersuchung in den Ställen zeigte, dass der Befall der Kuheuter mit MRSA zum Teil mehrere Tiere in den Beständen betraf. Aus den Übersichtsuntersuchungen konnten Befallsquoten für die Euter der Milchtiere im Bereich von 2 - 16,7% errechnet
Screening auf LA-MRSA bei Landwirtfamilien sowie deren Schweinen mit alternativen Haltungsformen Anzahl Familien: 24 Anzahl Schweine: 178 Exponierte LW: Familienmitglieder: n = 58 n = 24 1 MRSA ST398 KEIN MRSA KEINE MRSA-NACHWEISE bei den Tieren
Salmonella spp. Campylobacter ssp. MRSA E. coli mit ESBL Übertragung von Antibiotika resistenten Bakterien über das Lebensmittel auf den Menschen?
MRSA- Prävalenz im Lebensmittel 40% 35,3% 35% 30% 25% 20% 16,0% 15,2% 15% 10,7% 10,6% 10% 6,2% 5% 2,2% 3,4% 0% Wild sonst. Pute Hähnchen Schwein Lamm Kalb Rind Geflügel n= 2217 Proben, 11,9%MRSA (davon 85% ST398)
Nachweise von S. aureus / MRSA im Auftauwasser von Mastgeflügel Verwendung von 100µl Auftauwasser in Direktkultur von 126 Masthähnchen verschiedener Produzenten aus Supermärkten in der Region Harz in 41 Proben (32,5%) von 3 der 5 Produzenten konnten MRSA ohne Anreicherung !!! detektiert werden in 16 weiteren Proben aller Anbieter wurden MSSA nachgewiesen Quantitative Nachweis von MRSA /MSSA reicht von 100 – 1000 cfu / ml (colony forming units per milliliter)
Phäno- und genotypische Charakterisierung der MRSA /MSSA-Isolate aus dem Auftauwasser von Masthähnchen in Direktkultur Anzahl spa-Typ klonaler SCCmec Resistenzphänotyp der Isolate Komplex 4 t011 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET, GEN 9 t011 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET 2 t011 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI 5 t011 CC398 V PEN, OXA, TET 4 t034 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET, CIP, MFL 2 t034 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, CIP, MFL 12 t034 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET 1 t571 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET 1 t2576 CC398 V PEN, OXA, ERY, CLI, TET 1 t1430 ST9 IV PEN, OXA, CIP, MFL 1 t324 ST72 IV PEN, OXA, ERY, CLI 5 t160 ST12 - sensibel 2 t160 ST12 - PEN 1 t002 ST5 - sensibel 3 t002 ST5 - CIP 4 t002 ST5 - CIP, TET 1 t002 ST5 - ERY, CLI 1 t002 ST5 - PEN, TET, CIP 2 t056 ST101 - PEN, ERY, CLI
Wie häufig treten die im Auftauwasser von Masthähnchen detektierten Sequenztypen unter den Isolaten aus Infektionen beim Menschen auf? (Datenbank des Nationalen Referenzzentrums für Staphylokokken und Enterokokken) Auftreten von klonalen Linie, die in Mitteleuropa bisher selten sind, häufiger aber in Süd-Ost-Asien und dort auch assoziiert mit Mastgeflügel MRSA ST72
Expositionspfade für LA-MRSA ST398 Tierhaltung Lebensmittel Tierkontakte Emission Handel Schlachtprozess Karkasse Rohmilch Mensch Umwelt Versorgungsnetzwerk Verarbeitung Fleisch- LM/ Verzehr zubereitung/ ? Verzehr Mensch Mensch
Hähnchenhaltung in NRW Anwendung Anzahl Anzahl der Tiere von Antibiotika in % mit 164 14.692.156 96,41 ohne 18 546.750 3,59 alle Betriebe 182 15.238.906 100,00 Abschlussbericht: Evaluierung des Antibiotikaeinsatzes in der Hähnchenhaltung. Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, 14.11.2011
Die β-Lactamase CTX-M 1 3 group 1 (n=33) 15 group 64 (n=1) group 2 (n=14) group 25 (n=4) group 8 (n=3) 9 group 9 (n=25) 14 20.1 20 15 10 5 0 Nucleotide Substitutions (x100) Canton & Coque, 2006 Hydrolyse von 3. Gen. Cephalosporinen efo a -i C TXM Phylogenitischer Stammbaum zeigt 6 Gruppen mit hoher genetischer Diversität ubiquitäre Verbreitung , am häufigsten CTX-M Typen 1,3,15, 9 und 14 CTX-M Gene auf Plasmiden lokalisiert, aber auch chromosomale Beschreibungen (=multiple mobile Ausbreitungstrategien)
Weltweite Ausbreitung von CTX-M-15, seit 2001
Hinweise auf ESBL-Übertragung Tier → Mensch (A) (Niederlande) (B) (C) CTX-M-1 CTX-M-2 CTX-M-14 CTX-M-15 Other CTX-M TEM-52 Other TEM SHV-2 SHV-12 Other SHV Distribution of extended-spectrum -lactamase genes in chicken meat (A), human rectal swabs (B), and human blood cultures (C), the Netherlands. Values in parentheses are no positive. Ausnahme: CTX-M-15!!!! Stärker in humanen Isolaten verbreitet; Nachweise bei Haustieren, Pferden Mensch Tier (RESET) Overdevest et al., EID 2011; 17: 1216-1222
Verbreitung von ESBL-Typen bei Enterobacteriaceae (2011/2012) 160 143 50 TEM-ESBL 45,0 140 SHV-ESBL 44,1 45 41,4 42,9 40,3 41,0 40 120 CTX-M Prevalence of ESBL genes [%] CTX-M-15 35 30 100 25 76 80 20 15 60 50 9,0 8,5 10 7,8 7,8 CTX-M-1 33 5 3,2 0,9 0,5 1,3 0,5 3,6 2,1 40 16 0,0 0,0 0,0 0,0 0 20 6 3 5 5 -1 -2 2 2 2A 12 -6 -5 V- -M -M V- V- -M M SH X X SH SH TE X CT CT CT 0 ESBL types Berlin Greifswald total E. coli (n = 156) Klebsiella spp. (n = 63) ESBL-Typen, E.coli, Geflügelfleisch ESBL-Typen, E.coli, Infektionen des Menschen (Pfeifer,Y, Kola, A, Steinmetz, I.,Gastmeier, P.) (Pfeifer,Y, Noll, I)
„Die Kunst zu heilen kann viele Leiden lindern, doch schöner ist die Kunst, die es versteht, die Krankheit am Entstehen schon zu hindern.“ (Max von Pettenkofer 1818 – 1901) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Risikobewertung Humanmedizin Veterinärmedizin und Agrarwissenschaften Dank an: W. Witte, PI in 01KKI1014G F. Layer, Diagnostik- und Referenzzentren U. Nübel, MTA`s FG13, D. Eitze, Y.Pfeifer A.Friedrich, Groningen, R.Köck, Münster, Antibiotikaeinsatz R. Nathaus, Reken, H.-M. Just, Nürnberg Lebensmittelkontrolle
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