ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden

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ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Selektiver
Projektwettbewerb

Bericht des
Preisgerichts

ERNEUERUNG
TAGUNGSZENTRUM LBBZ
PLANTAHOF, LANDQUART
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
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ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Inhalt
        Ausgangslage .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4                                 Beschreibung und Dokumentation der Projekte.  .  .  .  .  .  . 19
                                                                                                                                                               FLORA.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20
        Zielsetzung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 5                         CENTRUM.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 26
                                                                                                                                                               HAUS UND HOF.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 32
        Formelles .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6                        walk the line. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 38
        Auftraggeber.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6             HEIDI UND PETER.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 44
        Wettbewerbsart und Verfahren .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6                                               SCHAF ZIEGE SCHRÄGZAUN.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 28
        Beurteilungsgremium (Preisgericht).  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6                                                      ELLA. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 52
        Wettbewerbssekretariat.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6                                 Land und Leute.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 56
        Termine.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7   APFELBAUM. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 60
        Entschädigung und Preise.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7                                     Ensemble.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 64

        Präqualifikation (Phase 1) .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8                                                 Teilnehmende.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 70
        Teilnahmebedingungen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8
        Prüfung und Bewertung nach Eignungskriterien.  .  .  .  .  .  .  . 8
        Auswahl. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 9

        Projektwettbewerb (Phase 2) .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
        Ziel und Inhalt .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
        Beurteilungskriterien. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
        Begehung und Fragebeantwortung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10

        Beurteilung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11
        Befangenheit.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11
        Vorprüfung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11
        Bewertung - Erster Jurytag.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12
        Bewertung - Zweiter Jurytag. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 13
        Kontrollrundgang.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 14

        Entscheid. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15

        Dank und Empfehlung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 16
        Unterschriften.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 17

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ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Ausgangslage                                                                                                                         Zielsetzung
Das landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum        notwendige Instandsetzung dieser Bauten ist eine grosse                Ziel des selektiven Projektwettbewerbs war die Ermittlung      eine neue Unterkunft, die architektonisch-gestalterisch
Plantahof in Landquart (LBBZ Plantahof) ist als landwirt-     Chance, um die über die Jahre gewachsene, betriebliche                 eines Architekturbüros, welches einerseits für die Entwick-    erhöhten Ansprüchen genügt, funktional überzeugt,
schaftliche Einrichtung eine Institution von überregionaler   teils nachteilige Verflechtung zu beheben und der Anlage               lung einer architektonisch überzeugenden Erneuerung des        attraktive Zimmer bietet und wo die Bedürfnisse der
Bedeutung. Nebst dem Landwirtschaftsbetrieb und der           gesamthaft auch wieder eine bauliche Identität zu verleihen.           Tagungszentrums qualifiziert ist und andererseits dessen       einzelnen Benutzersegmente gut aufeinander abge-
Schulung sind die Zuchtforschung, die Weiterbildung und                                                                              Realisierung in der geforderten Qualität und Wirtschaftlich-   stimmt sind
die Beratung wichtige Tätigkeitsbereiche der Einrichtung.     Das Hochbauamt Graubünden und das LBBZ Plantahof                       keit sowie die Einhaltung der Kosten- und Terminvorgaben
Durch seine Tätigkeiten in Zuchtforschung, Aus- und Wei-      haben zu diesem Zweck ein Gesamtkonzept ausgearbei-                    garantieren kann. Der Vergabegegenstand umfasste im            ein Saalneubau, der funktional sehr überzeugt und der
terbildung sowie der Beratung hat sich das LBBZ Plantahof     tet. Zentraler Gedanke des Konzepts ist die betriebliche               Rahmen dieses Ausschreibungsverfahrens die Dienstleis-         geeignet ist, die unterschiedlichen Belegungsansprü-
auch zu einem Tagungszentrum entwickelt.                      Entflechtung von der Verwaltung und Beratung, der Schule,              tungen für Architekten nach SIA 102 für:                       che zu erfüllen und der Dank seiner architektonischen
                                                              den Tagungseinrichtungen (Unterkunft, Saal und Küche)                                                                                 Erscheinung zur Wahrnehmung der Gesamtanlage
Das LBBZ Plantahof ist über viele Jahrzehnte gewachsen        sowie den Nebengebäuden des Gutsbetriebs. Das Gesamt-                     die Neubauten Unterkunft, Saal mit Cafeteria und Küche      beiträgt
und umfasst heute rund 20 Bauten. Zur Klärung verschie-       konzept umfasst:                                                          die dazugehörige Parkierung und Erschliessung
dener betrieblicher und baulicher Weiterentwicklungen des                                                                               die Neugestaltung der Umgebung im Zusammenhang              eine neue Küche, die funktional überzeugt und geschickt
LBBZ Plantahof wurde 2008 ein Masterplan entworfen. Dies         einen Ersatzneubau für die Unterkunft der Lernenden                    mit dem Projektvorschlag                                    in die Anlage eingeordnet ist, dass eine bestmögliche
mit dem Ziel, die künftigen einzelnen Bauvorhaben auf eine       (Konvikt)                                                                                                                          Bedienung des Saals und der weiteren Tagungseinrich-
Gesamtvorstellung hin auszurichten und der Gesamtanlage          einen Ersatzneubau für den Speisesaal und die Küche                 Für den Lösungsvorschlag und dessen Realisierung galten        tungen gewährleistet ist
auch wieder eine bauliche Identität zu geben.                    die Instandsetzung des Schulgebäudes                                folgende Zielsetzungen:
                                                                 eine neue Umgebungsgestaltung im Zutrittsbereich der                                                                               einen überzeugenden Neuzutritt zur Gesamtanlage und
Aktuell besteht beim Schulgebäude, bei der Unterkunft für        Gesamtanlage                                                           ein ortsbaulich überzeugendes Gesamtkonzept, bei dem        eine funktionierende Erschliessung, eingebunden in eine
die Lernenden (Konvikt), beim Speisesaal sowie bei der                                                                                  die Neubauten mit dem Bestand eine verständliche Ge-        den Nutzungen entsprechenden stimmigen Aussen-
Küche ein erheblicher Erneuerungsbedarf. Namentlich           Für die Erneuerung des Tagungszentrums (exklusive Schul-                  samtanlage mit einer wahrnehmbaren Adresse bilden,          raumlösung
der Speisesaal und die Küche sind zentrale Einrichtungen      gebäude) des LBBZ Plantahof wurde ein selektiver Projekt-                 gleichermassen aber auch ersichtlich wird, dass die
des LBBZ Plantahof als Tagungszentrum. Die gleichzeitig       wettbewerb ausgeschrieben.                                                Gesamtanlage ein gewachsenes Gebilde ist                    in der Erstellung kostenbewusste, im Betrieb rationelle
                                                                                                                                                                                                    und im Unterhalt wirtschaftliche Teilprojekte
                                                                                                                                        eine Anordnung der neuen Bauten, die in betrieblicher
                                                                                                                                        und funktionaler Hinsicht überzeugt und die zu einer        die Realisierung der Vorhaben unter laufendem Betrieb
                                                                                                                                        betrieblichen Entflechtung führt

                                                                                           1   Verwaltungsgebäude
                                                                                           2   Weber-Hörsaal
                                                                                           3   Unterkunft (Konvikt)
                                                                                           4   Saal
                                                                                           5   Küche
                                                                                           6   Schulgebäude

Übersicht 2014
                                                                                                                             4   5
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Formelles
Auftraggeber                                                 EXPERTEN UND MITGLIEDER MIT BERATENDER STIMME                        Termine                                                                                                              Entschädigung und Preise
Auftraggeber ist der Kanton Graubünden, vertreten durch         Gian Michael, Präsident Bildungs- und Beratungskom-               PHASE 1 (Präqualifikation)                                                                                           Für Entschädigungen und Preise im Rahmen des selektiven
das Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, wiedervertre-         mission LBBZ Plantahof, Landquart                                    Ausschreibung und Bezug                                                                                           Projektwettbewerbs stand dem Preisgericht eine Summe
ten durch das Hochbauamt Graubünden. Die Projektleitung         Barbara Bättig, Leiterin Tagungszentrum LBBZ Plan-                   Bewerbungsunterlagen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 1. Mai 2017                       von 120 000 Franken inklusive Mehrwertsteuer zur Ver-
wird durch das Hochbauamt Graubünden wahrgenommen.              tahof, Landquart (Ersatz Sachpreisgericht)                           Einreichung Bewerbungsunterlagen.  .  .  .  .  .  .  . 9. Juni 2017                                               fügung. Für jeden eingereichten, kompletten und beurteil-
                                                                Gion Darms, Architekt, Leiter Abteilung Bau, Hochbau-                Präqualifikation und Beschluss                                                                                    baren Projektentwurf wurde eine fixe Entschädigung von
Wettbewerbsart und Verfahren                                    amt Graubünden, Chur (Ersatz Fachpreisgericht)                       Preisgericht.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20. Juni 2017   7 000 Franken inklusive Mehrwertsteuer ausbezahlt. Die
Der Projektwettbewerb erfolgte in einem zweistufigen,           Michel Jäger, Projektleiter, Hochbauamt Graubünden,                  Bekanntgabe Ergebnisse.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4. Juli 2017                        restliche Summe wurde durch das Beurteilungsgremium
selektiven Verfahren (Präqualifikationsverfahren) gemäss        Chur                                                                                                                                                                                   entsprechend der Qualität und Beurteilungsergebnisse der
GATT/WTO-Übereinkommen. Grundlagen für das Wettbe-              Orlando Nigg, Rechtsdienst Bau-, Verkehrs- und                    PHASE 2 (Projektwettbewerb)                                                                                          eingereichten Projektentwürfe aufgeteilt, wobei das Preis-
werbsverfahren waren die interkantonale Vereinbarung            Forstdepartement Graubünden, Chur                                    Abgabe Unterlagen (digital).  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 16. August 2017                                     gericht in der Aufteilung der Preisgelder frei war.
über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB; BR 803.510),                                                                           Begehung und Abgabe Modellvorlage. .  . 21. August 2017
das Submissionsgesetz des Kantons Graubünden (SubG;          Im Laufe des Verfahrens wechselte das Präsidium der                     Frist Einreichung Fragen.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 9. September 2017                                      Für die Bewerbungen im Rahmen der Phase 1 (Präqualifi-
BR 803.300) mit der dazugehörigen Submissionsverord-         Bildungs- und Beratungskommission LBBZ Plantahof per                    Fragebeantwortung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15. September 2017                                 kation) wurden keine Entschädigungen ausgerichtet.
nung (SubV; BR 803.310) und subsidiär die SIA Ordnung        1. Juli 2017 von Gian-Peter Niggli zu Gian Michael. Das                 Einreichung Projektvorschläge. .  .  .  .  . 17. November 2017
142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe (Ausgabe       Preisgericht wurde mit Gian Michael als Mitglied mit bera-              Einreichung Modell .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 1. Dezember 2017
2009).                                                       tender Stimme ergänzt. Weiter wurde Michael Huber, Leiter               Beurteilung 1. + 2. Tag. .  .  .  .  .  .  .  .  . 11. + 20. Dezember 2017
                                                             Abteilung Betrieb, Hochbauamt Graubünden, Chur, als                     Bekanntgabe Ergebnisse.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Ende Januar 2018
Beurteilungsgremium (Preisgericht)                           Experte mit beratender Stimme eingesetzt.                               Versand Jurybericht .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Ende Januar 2018
SACHPREISRICHTER                                                                                                                     Ausstellung.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Anfang Februar 2018
   Dr. Mario Cavigelli, Regierungsrat, Vorsteher Bau-,       Wettbewerbssekretariat
   Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden, Chur           Stauffer & Studach AG, Chur, vertreten durch Beat Aliesch,           PLANUNG UND REALISIERUNG
   (Vorsitz)                                                 Chur.                                                                   Botschaftsprojekt. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Ende Juni 2018
   Gian-Peter Niggli, Präsident Bildungs- und Beratungs-                                                                             Entscheid Grossrat .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Mitte Februar 2019
   kommission LBBZ Plantahof, Landquart                                                                                              Volksabstimmung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Ende Mai 2019
   Peter Küchler, Direktor LBBZ Plantahof, Landquart                                                                                 Bauprojekt.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . Juni bis Dezember 2019
                                                                                                                                     Ausführungsplanung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . ab Frühjahr 2020
FACHPREISRICHTER/FACHPREISRICHTERIN                                                                                                  Realisierung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . ab Herbst 2020
   Markus Dünner, Architekt, Kantonsbaumeister, Hoch-
   bauamt Graubünden, Chur
   Thomas Hasler, Architekt, Staufer & Hasler Architekten
   AG, Frauenfeld
   Martin Bauer, Architekt, Allemann Bauer Eigenmann
   Architekten AG, Zürich
   Claudia Thomet, Architektin, Chebbi Thomet Bucher
   Architektinnen AG, Zürich

                                                                                                                          6   7
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Präqualifikation
(Phase 1)
Teilnahmebedingungen                                         Prüfung und Bewertung nach Eignungskriterien                                                                                            Auswahl
Die Teilnahme an der Präqualifikation stand allen Bewerbe-   Insgesamt wurden innert Frist 31 Bewerbungen einge-                                                                                     Die Beurteilung erfolgte in mehreren Rundgängen. Zuerst
rinnen und Bewerbern mit der geforderten Fachkompetenz       reicht. Die formale Prüfung erfolgte durch das Sekretariat.                                                                             wurden alle Bewerbungen vorgestellt, damit sich alle
und den erforderlichen Kapazitäten offen. Voraussetzung      Alle Bewerbungen wurden nach den Vorgaben gemäss                                                                                        Mitglieder des Beurteilungsgremiums einen Überblick
war die Einhaltung der Grundlagen für die Wettbewerb-        Wettbewerbsprogramm auf fristgerechte Einreichung und                                                                                   verschaffen konnten. Anschliessend folgte eine vertiefte
sausschreibung, wobei der Wohn- oder Geschäftssitz in der    Vollständigkeit geprüft. Es war festzuhalten, dass sämtli-                                                                              Bewertung der einzelnen Bewerbungen. Die Endergebnisse
Schweiz oder innerhalb eines Landes liegen musste, wel-      che Bewerbungen fristgerecht und vollständig eingereicht                                                                                wurden mittels eines abschliessenden Kontrollrundgangs
ches das GATT/WTO-Übereinkommen unterzeichnet hat.           wurden.                                                                                                                                 nochmals überprüft und abschliessend bestätigt.

Den sich bewerbenden Architekturbüros war es freige-         Alle zugelassenen Bewerbungen wurden durch das Beur-                                                                                    Nach der letzten Bewertungsrunde wurden die Bewer-
stellt, nach Bedarf weitere Fachplaner beizuziehen und die   teilungsgremium gemäss den Vorgaben im Wettbewerbs-                                                                                     bungsdossiers der zwölf Architekturbüros mit den höchs-
Bewerbung diesbezüglich entsprechend zu ergänzen. Die        programm nach folgenden Eignungskriterien geprüft und                                                                                   ten Punktzahlen durch das Beurteilungsgremium einstim-
Organisation der verschiedenen Fachplaner untereinander      bewertet:                                                                                                                               mig für die Phase 2, Projektwettbewerb, selektioniert. Es
war frei, wobei die Federführung beim Architekturbüro                                                                                                                                                waren dies (in alphabetischer Reihenfolge):
liegen musste, damit die erforderlichen Entscheidungs-          REFERENZPROJEKT A – GESAMTKONZEPT
kompetenzen klar zugeordnet waren.                              Grundlagen: Angaben und Referenzprojekte                                                                                             Teilnehmer
                                                                Architekturbüro .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 25%                   Aschwanden Schürer Architekten AG, Zürich
In Bezug auf zulässige Verbindungen zwischen Auftrag-                                                                                                                                                Arbeitsgemeinschaft Blatter + Müller, Zürich und
geber, Mitgliedern des Preisgerichts und Teilnehmenden          REFERENZPROJEKT B – UNTERKUNFT                                                                                                       Oliv Brunner Volk, Zürich im Team mit Franz Bärtsch, Chur
galt für die Themen Interessenskonflikte, Befangenheit und      Grundlagen: Angaben und Referenzprojekte                                                                                             Degelo Architekten BSA SIA AG, Basel
Ausstandgründe die Ordnung SIA 142 (Art. 12.2, Ausgabe          Architekturbüro .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 25%                   Dietrich | Untertrifaller | Stäheli Architekten AG, St. Gallen
2009) mit der entsprechenden Wegleitung der SIA Kommis-                                                                                                                                              GREDIG WALSER ARCHITEKTEN AG, Chur
sion für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe (Ausgabe         REFERENZPROJEKT C – SAAL/GASTRO                                                                                                      Arbeitsgemeinschaft Gret Loewensberg Architekten GmbH,
März 2008). Sämtliche interessierten Fachplaner waren           Grundlagen: Angaben und Referenzprojekte                                                                                             Zürich und BGS & Partner Architekten AG, Rapperswil
verpflichtet, bei allfällig vorhandenen, nicht zulässigen       Architekturbüro .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 25%                   Arbeitsgemeinschaft Joos & Mathys Architekten AG, Zürich und
Verbindung zum Auftraggeber oder zu Mitgliedern des                                                                                                                                                  Stefan Roggo + Christoph Widmer Architekten ETH SIA, Zürich
Preisgerichts, auf eine Teilnahme zu verzichten.                REFERENZPROJEKT BAULEITUNG                                                                                                           Liechti Graf Zumsteg Architekten AG, Brugg
                                                                Grundlagen: Angaben Liste Referenzen                                                                                                 Marcus Gross & Werner Rüegg, dipl. Architekten FH/SIA AG,
Eine Teambildung oder Bildung von Arbeitsgemeinschaften         Bauleitung  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15%           Flims Waldhaus
war zulässig. Die Verantwortung dafür trugen die Bewer-                                                                                                                                              Arbeitsgemeinschaft Mierta & Kurt Lazzarini Architekten
ber selbständig. Die Federführung und die Rechtsform der        WIRTSCHAFTLICHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT                                                                                                   AG, Samedan und gery hafner gmbh, Baumanagement, Ilanz
Zusammenarbeit waren klar zu deklarieren. Doppel- und           Grundlage: Angabe Personaltabelle .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10%                                                       Arbeitsgemeinschaft Nickisch Walder, Flims und
Mehrfachbewerbungen waren nicht zulässig.                                                                                                                                                            Planalytik GmbH, Flums
                                                                                                                                                                                                     Arbeitsgemeinschaft Pablo Horváth Architekturbüro, Chur
                                                                                                                                                                                                     und zoanni baumanagement ag, Chur

                                                                                                                                                                                             8   9
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Projektwettbewerb                                                                                                                     Beurteilung
(Phase 2)
Ziel und Inhalt                                             Begehung und Fragebeantwortung                                            Befangenheit                                                  Nr. 1     SCHAF ZIEGE SCHRÄGZAUN
Ziel des Projektwettbewerbs mit den zwölf selektionier-     Anlässlich der Begehung vom 21. August 2017 wurde den                     Vor Beginn der Beurteilung wurden alle Mitglieder des         Nr. 2     CENTRUM
ten Architekturbüros war, die Erlangung eines optimalen     Teilnehmenden die Zielsetzungen und Aufgabenstellungen                    Beurteilungsgremiums in Bezug auf eine mögliche Be-           Nr. 3     John Deer
Entwurfs eines ausgewiesenen und erfahrenen Architek-       erläutert sowie die Modelle abgegeben. Fragen zum Pro-                    fangenheit nochmals sensibilisiert – Abhängigkeits- oder      Nr. 4     walk the line
turbüros für die Planung und Realisierung der Erneuerung    gramm waren bis am 9. September 2017 zu stellen. Die                      Zusammengehörigkeitsverhältnisse gemäss Ordnung SIA           Nr. 5     HAUS UND HOF
des Tagungszentrums des Landwirtschaftlichen Bildungs-      Fragebeantwortung erfolgte schriftlich am 15. September 2017.             142 Art. 12.2 lit. b bestanden keine.                         Nr. 6     ELLA
und Beratungszentrums LBBZ Plantahof in Landquart. Die                                                                                                                                              Nr. 7     Land und Leute
Durchführung der Phase 2, Projektwettbewerb, erfolgte                                                                                 Vorprüfung                                                    Nr. 8     APFELBAUM
anonym.                                                                                                                               Die beim Hochbauamt Graubünden eingegangenen Projekte         Nr. 9     FLORA
                                                                                                                                      wurden in der Reihenfolge des Eingangs nummeriert und         Nr. 10    HEIDI UND PETER
Beurteilungskriterien                                                                                                                 an das Wettbewerbssekretariat zur technischen Vorprü-         Nr. 11    Ensemble
Grundlage für die Formulierung der Beurteilungskriterien                                                                              fung übergeben. Sie umfasste eine wertungsfreie Prüfung
bildete die Empfehlung SIA 112/1 Nachhaltiges Bauen Hoch-                                                                             hinsichtlich der Erfüllung der Programmbestimmungen           Ein Verfasser verletzte mit der Bezeichnung der Abgabeun-
bau, als Instrument zur Verständigung zwischen Auftrag-                                                                               und der Einhaltung der Randbedingungen gemäss Wettbe-         terlagen den Grundsatz der Wahrung der Anonymität. Die-
geber und Fachplanern bei der Bestellung und Erbringung                                                                               werbsprogramm vom 27. April 2017 und der Fragebeant-          ser Tatbestand war im Programm explizit als Ausschluss-
spezieller Planerleistungen für ein nachhaltiges Bauen in                                                                             wortung vom 15. September 2017. Weitere Fachprüfungen         grund aufgeführt. Das Beurteilungsgremium beschloss
den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.                                                                                    wurden zuhanden des ersten Tages keine vorgenommen.           aus formellen Gründen einstimmig, das Projekt Nr. 3, John
                                                                                                                                      Die Couverts mit den Verfassernachweisen wurden zur           Deer, von der Beurteilung auszuschliessen. Die Unterlagen
Die eingegangenen Projekte wurden nach folgenden Kriteri-                                                                             Wahrung der Anonymität unter Verschluss gehalten.             wurden abgehängt.
en beurteilt:
                                                                                                                                      Die formelle Vorprüfung erfolgte durch das Wettbewerbs-       Zur Beurteilung zugelassen wurden die verbleibenden zehn
    Städtebau/Architektur                                                                                                             sekretariat. Ein Teilnehmer verzichtete auf die Einreichung   Projektvorschläge mit folgenden Kennwörtern:
    Funktionalität/Betrieb                                                                                                            eines Projektvorschlages. Eingereicht wurde termingerecht
    Umgebung/Aussenbereiche                                                                                                           ein anonymes Verfasserkuvert ohne weitere Unterlagen.         Nr. 1     SCHAF ZIEGE SCHRÄGZAUN
    Erschliessung                                                                                                                     Das Preisgericht nahm dies zur Kenntnis. Alle weiteren elf    Nr. 2     CENTRUM
    Wirtschaftlichkeit                                                                                                                Projektvorschläge und Gipsmodelle wurden termingerecht        Nr. 4     walk the line
    Energie                                                                                                                           und vollständig eingereicht. Es gingen folgende Projekte      Nr. 5     HAUS UND HOF
    Etappierung und Realisierung                                                                                                      ein:                                                          Nr. 6     ELLA
                                                                                                                                                                                                    Nr. 7     Land und Leute
                                                                                                                                                                                                    Nr. 8     APFELBAUM
                                                                                                                                                                                                    Nr. 9     FLORA
                                                                                                                                                                                                    Nr. 10    HEIDI UND PETER
                                                                                                                                                                                                    Nr. 11    Ensemble

                                                                                                                            10   11
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Bewertung - Erster Jurytag                                      Darauf wurden Projekte selektioniert, welche auf konzepti-             ZU VERTIEFENDE PROJEKTE                                         Bewertung - Zweiter Jurytag
Am 11. Dezember 2017 trat das Preisgericht am LBBZ              oneller Ebene wesentliche Defizite und Mängel hinsichtlich             Das Preisgericht beriet nochmals die verbleibenden vier         Am 20. Dezember 2017 trat das Preisgericht am LBBZ
Plantahof in Landquart anlässlich des ersten Jurytages zur      der Anordnungen der neuen Bauten und der damit verbun-                 Projekte und entschied nach ausführlicher Diskussion, alle      Plantahof in Landquart anlässlich des zweiten Jurytages
Beurteilung und Bewertung zusammen. Dies mit dem Ziel           denen Adressbildung und/oder zentraler betrieblicher As-               vier Beiträge zuhanden des zweiten Jurytages weiterzu-          zur Beurteilung und Bewertung der verbleibenden vier
der Selektion von vier Projekten für die vertiefte Prüfung.     pekte aufwiesen. Einstimmig wurden folgende fünf Projekte              verfolgen und vertieft zu beurteilen. Die verbleibenden vier    Projektdossiers zusammen. Alle formellen Entscheide
Alle formellen Entscheide erfolgten durch das vollzählige       ausgeschieden:                                                         Beiträge standen auch für verschiedene konzeptionelle           erfolgten durch das vollzählige und damit beschlussfähige
und damit beschlussfähige Preisgericht.                                                                                                Ansätze in Bezug auf den Städtebau und die betriebliche         Preisgericht.
                                                                Nr. 1     SCHAF ZIEGE SCHRÄGZAUN                                       Organisation. Die vertieft zu beurteilenden Projekte waren:
Die Beurteilung der Projekte erfolgte nach den Kriterien        Nr. 6     ELLA                                                                                                                         Die Entscheide des ersten Tages vom 11. Dezember 2017
gemäss Wettbewerbsprogramm. Diese wurden vom Preis-             Nr. 7     Land und Leute                                               Nr. 2     CENTRUM                                               wurde resümiert. Das Preisgericht bestätigte alle bisher
gericht vorgängig nochmals reflektiert und bestätigt.           Nr. 8     APFELBAUM                                                    Nr. 4     walk the line                                         getroffenen Entscheidungen.
                                                                Nr. 11    Ensemble                                                     Nr. 5     HAUS UND HOF
Die Resultate der technischen Vorprüfung wurden schrift-                                                                               Nr. 9     FLORA                                                 Die Beurteilung der Projekte durch die Fachpreisrichter
lich festgehalten und dem Preisgericht erläutert. Nach                                                                                                                                                 diente zusammen mit den Beurteilungen des Betriebs
Kenntnisnahme diskutierte das Preisgericht die festge-          ZWEITER RUNDGANG                                                                                                                       und der Kostenprüfung als Grundlage für die detaillierte
stellten Abweichungen und Verstösse. Das Preisgericht           Das Preisgericht diskutierte die verbleibenden Projekte.               FACHPRÜFUNGEN                                                   Beratung.
hielt fest, dass Abweichungen und Verstösse im Grundsatz        Insbesondere beurteilte es im Quervergleich die verschie-              Die vier verbleibenden Projekte wurden durch Roger Gort,
soweit toleriert werden, wenn:                                  denen städtebaulichen Ansätze der Beiträge, die betriebli-             Büro für Bauökonomie, Luzern, einer detaillierten Kosten-       Das Preisgericht beschloss einstimmig, alle vier Projekte
                                                                chen Aspekte beim Saal und der Unterkunft sowie Fragen                 und Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen und die Ergeb-        in die engere Wahl zu nehmen und mit einem Preis auszu-
    diese nicht offensichtlich zu einem Wettbewerbsvorteil .    der Erschliessung.                                                     nisse dem Preisgericht erörtert. Das Preisgericht hielt fest,   zeichnen.
    führen oder                                                                                                                        dass die Informationen über die Kosten wertvoll seien und
    die Aufgabenstellung nach wie vor als gelöst betrachtet .   Das Preisgericht kam nach eingehender Diskussion                       eine gute Grundlage für die Beurteilung der Wirtschaftlich-     Im Rahmen der Beratung wurden insbesondere der städ-
    werden kann.                                                einstimmig zum Schluss, folgenden Beitrag im zweiten                   keit der Projekte zum jetzigen Zeitpunkt darstellen würden      tebauliche Ansatz der neuen Bauten und deren Auswirkun-
                                                                Rundgang auszuscheiden:                                                und ermöglichen, Aspekte der Wirtschaftlichkeit stufenge-       gen auf die Gesamtanlage sowie die zentralen betrieblichen
Nach Abschluss der ersten Sichtung der Projekte beschloss                                                                              recht in den Beratungen zu berücksichtigen. Zudem wurden        Aspekte im Bereich des Saales und in der Organisation der
das Preisgericht einstimmig, alle zehn Projekte zur Beurtei-    Nr. 10    HEIDI UND PETER                                              die vier Projekte durch den Betrieb des LBBZ Plantahofs         Unterkünfte intensiv diskutiert. Nach Abschluss der Diskus-
lung zuzulassen.                                                                                                                       mit dem Fokus der betrieblichen Aspekte geprüft. Dabei          sion und nochmaliger Sichtung der vier Projekte beschloss
                                                                                                                                       wurde er von Ruedi Menet, Gastro-Fachplanungen GmbH,            das Preisgericht einstimmig, die beiden Projekte mit den
ERSTER RUNDGANG                                                                                                                        Walzenhausen, unterstützt.                                      Kennwörtern «HAUS UND HOF» und «walk the line» nicht
Im ersten Rundgang wurden die einzelnen Beiträge von                                                                                                                                                   weiter zu verfolgen und die zwei Projekte «CENTRUM» und
den Fachpreisrichtern dem Gesamtgremium vorgestellt                                                                                                                                                    «FLORA» direkt einander abschliessend gegenüberzustel-
und einer ersten Bewertung unterzogen. Im Anschluss                                                                                                                                                    len.
diskutierte das Gesamtgremium diese Erstbeurteilung und
nahm eine erste Bewertung vor. Nach Abschluss des ersten
Rundgangs wurden alle Projekte einem Quervergleich
unterzogen.

                                                                                                                             12   13
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Entscheid
SCHLUSSGEGENÜBERSTELLUNG                                               Bei den zwei in der engeren Wahl verbleibenden Projekte     Ankäufe wurden keine gemacht. Alle elf Teilnehmer die
In der Schlussgegenüberstellung wurden die zwei Projekte               beschloss das Preisgericht das Projekt «FLORA» auf den      termingerecht eingereicht haben, erhalten die Pauschalent-
«CENTRUM» und «FLORA» nochmals intensiv diskutiert.                    ersten Rang zu setzen. Für das Projekt «FLORA» werden       schädigung von 7 000 Franken.
Insbesondere diskutiert und beurteilt wurden im Quer-                  Empfehlungen für die weitere Bearbeitung definiert. Mit
vergleich der städtebauliche Ansatz, der Umgang mit den                abschliessender Diskussion stellte das Preisgericht durch
bestehenden Bauten und die Frage der künftigen Adresse                 Abstimmung nachfolgende Rangierung und Preiszuteilung
der Gesamtanlage sowie der betrieblichen Aspekte im                    auf. Anschliessend wurden die Verfassercouverts geöffnet.
Bereich des Saals.
                                                                       1. Rang
Basierend auf den aus der Diskussion gewonnenen Er-                    Projekt Nr. 9   FLORA
kenntnissen hielt das Preisgericht fest, dass das Projekt              Preissumme 			                            18 000 Franken
«FLORA» in seinem Grunddispositiv und in Bezug auf den                 Arbeitsgemeinschaft: Nickisch Walder, Architekten
ortsbaulichen Ansatz ein Konzept mit sehr grossem Po-                  Via Davos 22, 7017 Flims Dorf und Planalytik GmbH
tenzial darstellt und die Chance nutzt, dem LBBZ Plantahof             Bergstrasse 31c, 8890 Flums
eine neue Adresse zu geben. Weiter können bei diesem
Konzept, die vom Preisgericht erkannten projektspezifi-                2. Rang
schen Defizite im Rahmen der Weiterbearbeitung behoben                 Projekt Nr. 2   CENTRUM
werden, ohne dass dadurch die ausgemachten Qualitäten                  Preissumme			                             10 000 Franken
gefährdet werden.                                                      Arbeitsgemeinschaft: Pablo Horváth, Architekt SIA/SWB
                                                                       Süsswinkelgasse 10, 7000 Chur und Zoanni Architektur
Kontrollrundgang                                                       Baumanagement, Alexanderstrasse 9, 7000 Chur
Vor der endgültigen Aufstellung der Rangfolge hat das
Preisgericht das Ergebnis der bisherigen Bewertung bestä-              3. Rang
tigt.                                                                  Projekt Nr. 5   HAUS UND HOF
                                                                       Preissumme 		                              9 000 Franken
                                                                       Arbeitsgemeinschaft: Joos & Mathys Architekten AG, dipl.
                                                                       Architekten ETH/BSA/SIA, Sihlfeldstrasse 10, 8003 Zürich
                                                                       und Stefan Roggo und Christoph Widmer, dipl. Architekten
                                                                       ETH/SIA, Klausstrasse 9, 8008 Zürich

                                                                       4. Rang
                                                                       Projekt Nr. 4   walkt the line
                                                                       Preissumme			                              6 000 Franken
                                                                       Liechti Graf Zumsteg Architekten AG, Stapferstrasse 2
                                                                       5201 Brugg

                                                             14   15
ERNEUERUNG TAGUNGSZENTRUM LBBZ PLANTAHOF, LANDQUART - Selektiver Projektwettbewerb Bericht des Preisgerichts - Kanton Graubünden
Dank und Empfehlung                                                                                                                Landquart, 20 . Dezember 2017

                                                                                                                                   Das Beurteilungsgremium:

Der durchgeführte selektive Projektwettbewerb hat gros-        Die Atmosphäre des Saales ist zu überdenken . Zu
ses Interesse bei Architekten und Fachplanern ausgelöst,       klären ist insbesondere die Frage, wieweit die Atmo-
was die zahlreichen eingegangenen Bewerbungen belegen .        sphäre des neuen Saales als eine Anlehnung an den                   Dr . Mario Cavigelli
Die engagierte Teilnahme von kompetenten und erfahrenen        Weber-Hörsaal oder als eine eigene wahrgenommen
Architektinnen/Architekten und Planerinnen/Planer sowie        werden soll .
die eingereichten unterschiedlichen Lösungsansätze für die     Die Vorzone des Weber-Hörsaales ist hinsichtlich deren              Gian-Peter Niggli
gestellte Aufgabe bekräftigen den Entscheid des Auftrag-       Nutzbarkeit als Apérofläche für Veranstaltungen im We-
gebers, einen selektiven Projektwettbewerb durchzufüh-         ber-Hörsaal zu optimieren .
ren . Alle teilnehmenden Architekturbüros und Fachplaner                                                                           Peter Küchler
verdienen für ihre intensive Auseinandersetzung mit der      KÜCHE
Bauaufgabe Anerkennung und Dank .                              Die Nähe des Baukörpers zur Mehrzweckhalle ist zu
                                                                                                                                   Markus Dünner
                                                               überprüfen und die Distanz zwischen den beiden Bau-
Nach Abschluss der Beratungen und der Festlegung               körpern zu vergrössern .
der Rangfolge empfiehlt das Beurteilungsgremium dem            Die Wohnungen im Dachgeschoss des Küchengebäudes
                                                                                                                                   Thomas Hasler
Auftraggeber, die Verfasser des Projekts «FLORA» mit der       sind als flexible Nutzungseinheit in das Unterkunftsge-
abgestuften Weiterbearbeitung zu beauftragen . Bei der         bäude zu integrieren .
Bearbeitung und Weiterentwicklung des Projekts sind die
                                                                                                                                   Martin Bauer
Kritikpunkte des Preisgerichts sowie weitere noch detail-    UNTERKUNFT
liert zu formulierende Anforderungen der Bauherrschaft zu      Auf eine Ausbildung des Erdgeschosses als Aussen-
berücksichtigen und einzuarbeiten .                            raum ist mit Blick auf eine noch zu verbessernde Öko-
                                                                                                                                   Claudia Thomet
                                                               nomie zu verzichten .
Das Siegerprojekt bedarf einer vertieften Prüfung und          Die Umgebungsgestaltung ist auf den betrieblichen
Entwicklung folgender Punkte:                                  Alltag auszurichten und hinsichtlich des Unterhalts zu
                                                                                                                                   Barbara Bättig
                                                               verbessern .
SAAL UND CAFETERIA                                             Die Betriebsabläufe sind zu überdenken und im Rahmen
   Der Saal ist in seiner Proportion, insbesondere hin-        der Weiterbearbeitung sind Lösungen aufzuzeigen, wie                Gian Michael
   sichtlich seiner Länge und der damit verbundenen            der Hauptpersonenfluss von der Unterkunft zum neuen
   Betriebswege zu überprüfen . Eine betriebsoptimale          Saal abseits der Haupteingänge und des Empfangs
   Lösung ist zu finden. In diesem Zusammenhang sind           organisiert werden kann .                                           Gion Darms
   die Funktionalität bei verschiedenen Belegungsarten
   sowie rationelle und betriebsoptimierte Arbeitsabläufe    ALLGEMEIN
   aufzuzeigen .                                               Die Anlieferung des Küchengebäudes, des Schulgebäu-                 Michael Huber
   Das Nadelöhr im Übergang vom Saal zur Küche und die         des mit Turnhalle und des Unterkunftsgebäudes sind zu
   Anbindung der Servicezone an den Saal und die Cafete-       verbessern .
   ria sind zu überdenken und so auszugestalten, dass es       Die Überarbeitung hat im Rahmen der Kosten- und                     Orlando Nigg
   den betrieblichen Anforderungen optimal entspricht .        Raumprogrammvorgaben zu erfolgen .

                                                                                                                                   Michel Jäger

                                                                                                                         16   17
Beschreibung und
          Dokumentation der
          Projekte

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FLORA
Projekt Nr. 9			                                                                                          1. Rang
Arbeitsgemeinschaft Nickisch Walder, Flims und Planalytik GmbH, Flums                                    7017 Flims

Städtebau/Architektur                                         Das rationelle, aber fein gegliederte Unterkunftsgebäude                  werden müsste. Der Übergang von Küche zu Saal ist zu           Fazit
Das Interesse an diesem Konzept wird mit seinen einfachen     deckt durch seine Dimensionen den Westteil des Russho-                    eng.                                                           Insgesamt handelt es sich beim Projekt «FLORA» um eine
Baukörpern geweckt, welche eine wohltuende Ordnung in         fes ab. Obwohl hier ein markanter Riegel gegen Westen                                                                                    hervorragende Strategie für die weitere Arealentwick-
das in der Vergangenheit nicht immer auf einem schlüssi-      entsteht, so ist doch positiv hervorzuheben, dass durch                   Umgebung/Aussenbereiche/Erschliessung                          lung. Die Autoren haben es geschafft, die heute heterogen
gen Konzept gewachsene Areal hineinbringt. Der Gastrono-      die gewählte angemessene Distanz samt Gestaltung                          Die Raumordnung der Aussenbereiche ist hervorragend            anmutende Anlage bestmöglich zu ordnen. Die Adresse
mieteil mit seinen zwei langen Satteldachbauten erinnert      des Zwischenraumes diese Volumensetzung verträglich                       gelöst. Der Plantahof wird wieder zum echten Hof, zu einem     zum Plantahof wird deutlich verbessert, die volumetrische
in schöner Weise an historische Vorbilder, wo Bauten deren    erscheinen kann. Die Öffnung des Erdgeschosses, die man                   Ort mit grossem Charakter. Die nutzbaren Aussenbereiche        Erscheinung der gewachsenen Baustruktur erhält eine
Zwischenräume in ruhiger Weise gliedern und formen.           auf Grund ihres mangelnden Nutzaspektes kritisieren kann,                 sind sowohl bei der Verpflegung als auch bei der Unterkunft    schlüssige Gesamtaussage. Noch zu verbessern sind die
                                                              öffnet dagegen den Zwischenraum in wohltuender Weise                      attraktiv. Die Gartenanlage zwischen neuer Unterkunft          langen Wege in der Gastronomie und das noch zu grosse
Für das Unterkunftsgebäude wählen die Architekten eine        zum Abend hin.                                                            und dem Hauptgebäude nimmt die Aktivität der Schüler           Gebäudevolumen bei den Unterkünften.
andere, rationellere Sprache. In serieller Art werden Raum-                                                                             ins Innere der Anlage und grenzt so das Areal gut von den
kompartiments addiert, die einen ruhigen und dennoch fein     Funktionalität/Betrieb                                                    Ausläufern des Dorfes ab.
gegliederten Baukörper ergeben.                               Aufgrund der unterschiedlichen Nutzergruppen werden
                                                              zwei Treppenhäuser samt separaten Eingängen gestaltet.                    Da sich der Projektvorschlag im Wesentlichen gegen die
Beim Gastronomietrakt werden Formensprache und Ge-            Dies verspricht einen flexiblen Betrieb für eine Entwicklung,             Ostseite der Anlage entwickelt, wird die heutige Erschlies-
bäudegeometrien so gewählt, dass die bestehenden Bauten       die heute nicht völlig absehbar ist. Das offene Erdgeschoss               sung westlich des Weber-Hörsaales nicht tangiert, was von
mehr verbunden als dominiert werden. So bleiben der alte      – auch wenn recht grosszügig geraten – beherbergt einige                  grossem Vorteil ist.
Russhof sowie der unlängst entstandene Weber-Hörsaal          öffentliche soziale Räume und Nebennutzungen und schafft
die eigentlichen Hauptbauten der Anlage, während Verpfle-     Übersicht, vor allem in Bezug auf beiden Eingänge.                        Wirtschaftlichkeit/Realisierung
gungs- und Schulgebäude dienenden Charakter erhalten                                                                                    Das Projekt liegt in Bezug auf die zu erwartenden Baukos-
und eher in den Hintergrund treten. Besonders positiv         Die Lage der beiden Wohnungen über der Küche hat Vor-                     ten leicht über dem Durchschnitt der eingereichten Projek-
ist hervorzuheben, dass die Umgebung neu und attraktiv        und Nachteile. Ob die Distanz zu den weiteren Unterkünften                te. Die aufgrund der an sich schlüssigen Etappierung ent-
geordnet wird. Durch den Rückzug der Gebäude in Richtung      der Schüler von Vorteil oder Nachteil ist, muss sich weisen.              stehenden langen Baukörper sowie das freie Erdgeschoss
Osten bleibt die Südseite der historischen Anlage frei und    Etwas speziell mag der enge Küchenbezug wirken, zudem                     beim Unterkunftsgebäude tragen ihren Teil zu diesem
wird nur noch durch das „kleine Moment“ des Weber-Hör-        werfen die notwendigen Dacheinschnitte architektonische                   Umstand bei. Das Verhältnis von opaken zu transparenten
saales akzentuiert. Das freigewordene Land an der Stelle      Fragen auf.                                                               Fassadenflächen ist vernünftig gewählt.
des heutigen Unterkunftsgebäudes wird zu einem Obst-
garten umgestaltet: eine schöne Adresse für den Plantahof     Der Saal mit seiner sehr langen Formung ist betrieblich                   Durch die unabhängige Realisierbarkeit der neuen Küche
entsteht. Im Gegensatz dazu entsteht im Binnenbereiche        gesehen sehr kritisch zu beurteilen. Die Qualität des Rau-                entfallen Provisorien im hochinstallierten Bereich. Die Rea-
der Anlage ein schön proportionierter und begrünter           mes mit Ausblick sowohl in Vorbereich und Hofraum sind                    lisierungsphasen erscheinen als sehr zweckmässig.
Innenhof, dessen Gebrauch ganz selbstverständlich wirkt       attraktiv, die entstehenden langen Wege hingegen sind pro-
und gleichzeitig die etwas abseits liegenden Schulgebäude     blematisch und hätten Umstellungen in der Betriebsform
aus den 60iger Jahren sinnfällig mit dem Gesamtkontext        zur Folge. Die Studien zur Unterteilbarkeit sind hilfreich,
verbindet.                                                    wenn auch deren Praktikabilität noch unter Beweis gestellt

                                                                                                                              20   21
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CENTRUM
Projekt Nr. 2			                                                                                          2. Rang
Arbeitsgemeinschaft Pablo Horvàth Architekturbüro Chur und zoanni baumanagement ag, Chur                  7000 Chur

Städtebau/Architektur                                           Die sichere architektonische und konstruktive Gestaltung                 Die Cafeteria ist ähnlich ausgebildet, öffnet sich aber mit ei-   Wirtschaftlichkeit/Realisierung
Die Setzung der Neubauten erweitert den bestehenden Vor-        verspricht eine hohe räumliche und atmosphärische Qua-                   ner Seite grosszügig zum Korridor. Auch ist ihr ein zusätzli-     Das Projekt liegt sowohl bezüglich der Geschossfläche als
platz zu einem allseitig gefassten Hof mit dem Weber-Hör-       lität.                                                                   cher, kleiner Aussensitzplatz direkter zugeordnet.                auch dem Volumen unter dem Durchschnitt der eingereich-
saal im Zentrum. Die differenzierte Höhenstaffelung und                                                                                                                                                    ten Projekte. Zusammen mit der angedachten Etappierung
die Lage der Platzzugänge schafft eine Hierarchisierung         Funktionalität/Betrieb                                                   Das Office flankiert den Saalzugang und bedient sowohl            kann von einer wirtschaftlichen Realisierung ausgegangen
der Bauten. Der historische Altbau überragt die Neubauten       Ein überdeckter Eingangsbereich liegt am Hof und formu-                  Saal als auch Cafeteria. Beide Räume lassen sich gemein-          werden.
und behält seine Präsenz, zumindest vom Platz aus, auch in      liert den Zugang zur Unterkunft. Die angrenzende Halle                   sam nutzen, bilden aber keine räumliche Einheit. Zumindest
der neuen räumlichen Konstellation.                             führt zum Aufenthaltsbereich und zur offenen Haupttreppe.                im Normalbetrieb vermag diese Anordnung zu überzeu-               Der Bauablauf kommt ohne Provisorien und ohne grössere
                                                                Feuerpolizeilich ist dies in einem Beherbergungsbetrieb                  gen. Bei grossen Anlässen kann der Korridor mitgenutzt            betriebliche Einschränkungen aus. Initial wird das neue
Die Gesamtanlage erfährt lediglich zur Deutsche Strasse         nicht möglich. Die verschiedenen Nutzergruppen sind                      werden.                                                           Unterkunftsgebäude erstellt. In der Folge wird an Stelle der
hin eine Veränderung. Der Zugang und die Wahrnehmung            geschossweise getrennt. Seminargäste und Wohnungen                                                                                         alten Unterkunft Saal und Küche gebaut und abschliessend
werden neu vom dreigeschossigen Wohngebäude und den             belegen zweckmässig das oberste Geschoss. Im Erdge-                      Die Küche liegt ideal zwischen Saal und Cafeteria und kann        die neue Verbindung und Cafeteria ergänzt. Durch eine
eingeschossigen Verpflegungsbauten geprägt. Letztere            schoss ist das Gegenüber von Zimmern und Saal proble-                    gut angeliefert werden. Die inneren Abläufe sind noch nicht       mehrheitliche Anwendung von Holzelementbauweise beab-
wirken trotz dem überhohen Saal im Kontext der weiteren         matisch und wird durch die unentschiedene Gestaltung des                 schlüssig. Problematisch ist insbesondere die Anordnung           sichtigen die Verfasser die Bauzeit zu optimieren.
Betriebsgebäude eher schwach. Das Hauptgebäude ist von          Zwischenraumes zusätzlich verschärft.                                    sämtlicher Arbeitsräume im Zentrum ohne Aussenbezug.
der Strasse aus kaum mehr erkennbar.                                                                                                                                                                       Fazit
                                                                Die verschiedenen Zimmergrössen werden in der Regel                      Umgebung/Aussenbereiche/Erschliessung                             Der Vorschlag mit dem zentralen, grossen Hof ist typolo-
Der Rest der Anlage, insbesondere der westliche Grünraum        über eine Variation der Zimmertiefe erreicht. In Zusammen-               Der befestigte zentrale Hof wird entlang dem Wohngebäu-           gisch nachvollziehbar und vermag auf Grund der Nähe der
zur benachbarten Wohnbebauung, bleibt unverändert.              hang mit dem raumhohen Fenster ist die Möblierbarkeit                    de aus zwei Richtungen erschlossen. Folgerichtig werden           verschiedenen Nutzungen betrieblich zu überzeugen. Es
                                                                eingeschränkt. Interessant ist die Gestaltung des Zimmer-                Schul- und Seminareinrichtungen wie auch Wohn- und                wurde begrüsst, dass der Zwischenraum zu den westlichen
Der Wohnbau weist eine einfache Volumetrie auf, während         zuganges mit den Sanitäreinrichtungen. Die vorgeschlage-                 Verpflegungsräume vom Hof aus betreten. Ein zweiter               Wohnbauten nicht verdichtet wird. Der Verlust des Stras-
sich im Verpflegungsbau verschiedene Nutzungen im               ne Auflösung und Durchmischung schafft eine Flexibilität                 gefasster Aussenraum, der Pausen- und Lesegarten                  senbezuges des Russhofes wird jedoch von der unpräzisen
Grundriss und in der Höhenstaffelung abbilden. Sämtliche        bei Mehrpersonenbelegung. Die Gestaltung ist ansprechend                 zwischen Neubauten und bestehendem Schultrakt bleibt              neuen Strassenansicht nicht kompensiert und die notwen-
Neubauteile haben hölzerne Fassaden mit einer leicht dif-       und der Nutzung durchaus angemessen. Die Nähe des                        in der Gestaltung schematisch. Die umgebenden Flächen             dige Verkehrsführung über den gefassten Hof beeinträch-
ferenzierten, klassisch, eleganten Gestaltung. Die Materiali-   Wohnbaus zur Verpflegung wird betrieblich begrüsst.                      sind auch zukünftig als landwirtschaftliche Nutzflächen zu        tigt diesen stark.
sierung in Holz ist im gesamten Kontext denkbar, schwächt                                                                                verstehen.
aber die Grundidee vom grossen Hof. Ein murales Gegen-          Der Saal ist als rechteckiger Raum mit sechs Kreuzstützen
über zum Russhof wäre stimmiger.                                konzipiert. Drei Seiten sind regelmässig befenstert, mit der             Zufahrten und Parkierung bleiben mehrheitlich unverän-
                                                                vierten Seite grenzt er an die Küche. Die schlanken, hohen,              dert. Die arealinterne Erschliessung wird beibehalten. Dies
Der massige Wohnbau scheint zu dominant, während                nicht ganz zum Boden reichenden Fenster erzeugen einen                   hat zur Konsequenz, dass bedingt durch die möglichen Ein-
die Massstäblichkeit und volumetrische Gliederung des           klar gefassten, intimen Raum. Der einfache, durch Stützen                und Ausfahrten auf die Deutsche Strasse, der zentrale Hof
Verpflegungsbaus einen verunklärenden Bezug zu den              subtil zonierte, hölzerne Saal verspricht eine angenehme                 von Durchgangsverkehr belastet wird. Dies lässt sich mit
angrenzenden Schul- und Betriebsgebäuden schafft.               Atmosphäre und wirkt dennoch repräsentativ. Als Aussen-                  der Konzentration der Nutzungen nicht vereinbaren.
                                                                raum dient der Hof.

                                                                                                                               26   27
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HAUS UND HOF
Projekt Nr. 5			                                                                                         3. Rang
Arbeitsgemeinschaft Joos & Mathys Architekten AG, Zürich und
Stefan Roggo und Christoph Widmer Architekten ETH SIA, Zürcih                                            8003 Zürich

Städtebau/Architektur                                          den werden mit einer grosszügigen Treppe verbunden, die               Umgebung/Aussenbereiche/Erschliessung                       Fazit
Die vorgeschlagene Lösung besteht aus einer selbst-            dann allerdings mit den sehr schmalen Korridoren auf den              Der Auftritt des Plantahofes wird durch das neue Gas-       Insgesamt handelt es sich beim Projektvorschlag «Haus
verständlichen Zweiteilung von Unterkunft und Gast-            Geschossen in argem Kontrast stehen.                                  tronomiegebäude aufgewertet. Die Nutzung des neuen          und Hof» um einen sorgfältig ausgearbeiteten Entwurf, der
ronomietrakt. Letzterer steht wie heute in Verbindung                                                                                Hofes zwischen Neubau und Schulbauten wirkt attraktiv       das heute heterogen bebaute Areal zu ordnen versucht. Die
zum Schultrakt und dem Weber-Hörsaal. Der markante             Bei der äusseren Erscheinung dieses Teilkomplexes er-                 und schafft einen ruhigen, vom Fahrverkehr im westlichen    Autoren haben sich intensiv mit der bestehenden Situation
Satteldachbau, sichtlich inspiriert vom Hörsaalgebäude,        klärt sich der Bezug zur bestehenden Anlage nur bedingt.              Vorbereich ungestörten Bereich.                             auseinandergesetzt und haben angesichts der gegebenen
vermag eine prägnante Zugangssituation zur Institution         Zudem erfährt die Qualität der bestehenden Zimmer im                                                                              Volumetrie des Weber-Hörsaales eine „Weiterbau-Strate-
des Plantahofs zu formen.                                      Hauptgebäude durch die Ausmasse und die relative Nähe                 Die Aufenthaltsbereiche beim neuen Unterkunftsgebäude       gie“ gewählt. Diese hat allerdings auch seine Tücken und
                                                               des Neubaus eine Abwertung.                                           sind wenig attraktiv und einladend.                         führt nicht in allen Gebäudeteilen zu schlüssigen Rauman-
In der neuen „Gastronomiescheune“ werden in kompakter                                                                                                                                            ordnungen.
Art und Weise alle Nutzungen „unter einem Dach“ unter-         Funktionalität/Betrieb                                                Die Parkierung und die Anlieferung sind räumlich gefasst
gebracht. Der Saal liegt im Kopf des längs gerichteten         Das Unterkunftsgebäude ist im Grossen und Ganzen sehr                 und liegen gut. Durch die Anordnung des Aussenbereiches
Baukörpers, nordwestseitig zum neuen grosszügigen Hof          funktional aufgebaut. Versäumnisse in den Details sind                der Gastronomie im Hof kann die Erschliessung des mo-
gerichtet liegt die recht lange und schmale Cafeteria, die     lösbar. Die Fragen stellen sich hingegen in Bezug auf die             torisierten Verkehrs westlich des Weber-Hörsaales ohne
damit allerdings einen schönen Aussenbezug erhält. Die         Grundanlage, die Setzung und die Dimensionen.                         Probleme aufrechterhalten werden.
Nähe zum Schulgebäude erscheint gewagt.
                                                               Im Bereich des Tagungszentrums funktioniert das Zusam-                Wirtschaftlichkeit/Realisierung
Das kompakte Satteldachgebäude nutzt den entstande-            menspiel der bestehenden und neuen Veranstaltungsräu-                 Das Projekt liegt in Bezug auf die zu erwartenden Bau-
nen Raum im Innern in unterschiedlicher Art und Weise.         me gut. Auch wenn Saal und Cafeteria räumlich getrennt                kosten leicht unter dem Durchschnitt der eingereichten
Während sich der Saal über die gesamte Höhe erstreckt          sind, also keinen grossen zusammenhängenden Festsaal                  Projekte. Inwieweit sich die komplexen Raumgeometrien in
und die Dachform sichtbar erlebbar macht, werden die           ermöglichen, ist die Anordnung für den Normalfall dennoch             den Obergeschossen des Gastronomiegebäudes allerdings
verfügbaren Flächen über der Küche für Lager und Technik       sinnvoll.                                                             verteuernd auswirken könnten, kann aufgrund des jetzigen
verwendet. Dieses Konzept ist hinsichtlich der gewählten                                                                             Planungsstandes nur vermutet werden.
äusseren Gebäudeform verständlich, auch wenn es in der         Die Abläufe in der Küche sind so nicht machbar. Fragen
Umsetzung einige komplexe Fragen in Bezug auf Realisie-        werfen insbesondere die Nebenräume auf, die sich – der                Da die bestehende Küche ihrem Ersatzbau zuerst weichen
rung und Nutzbarkeit aufwerfen dürfte.                         grossen Form geschuldet – ins Dach hineinzwängen müs-                 muss, gestaltet sich die Bauphase für den Betrieb aufwen-
                                                               sen. Unter anderen betrieblich problematischen Raumbe-                diger.
Das Unterkunftsgebäude ist ein einfacher länglicher            ziehungen liegt zum Beispiel das Büro weit weg von den
Baukörper mit zweibündig angeordneten Zimmern. Dieser          Arbeitsräumen.
einfachen Grundstruktur werden alle unterschiedlichen
Nutzungen eingeschrieben, wie z.B. im Erdgeschoss die
eher zufällig hier gestrandeten und damit mässig attrak-
tiven Wohnungen. Die Unterkunftsbereiche der Studieren-

                                                                                                                           32   33
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walk the line
Projekt Nr. 4			                                                                                         4. Rang
Liechti Graf Zumsteg Architekten AG, Brugg                                                              5201 Brugg

Städtebau / Architektur                                       einen Aufenthaltshof, der einen privaten Erholungsbereich                 Die zentrale Position der Küche an der Hauptverkehrsach-       Wirtschaftlichkeit/Realisierung
Der Projektbeitrag fügt sich städtebaulich sehr gut in die    bildet und zugleich den Gangbereich mit Tageslicht berei-                 se entlang des Parkplatzes ist ideal für eine funktionale      Die Mehrflächen dieses Projektvorschlages von ca. 20 Pro-
bestehende Struktur ein. Alle neuen Bauten werden niedrig     chert. Die Einer- und Zweierzimmer sind praktisch ange-                   Anlieferung. Der Nachteil ist die grosse Präsenz, die durch    zent gegenüber anderen Projekten führen zu entsprechend
gehalten und sind maximal zweigeschossig. Durch die-          ordnet und lassen verschiedene Bettpositionen zu.                         diese Anordnung entsteht. Die Organisation der Küche ist       höheren Kosten in der Erstellung und im Betrieb. Auch
se Unterordnung behält der zentrale Gründungsbau sein                                                                                   plausibel und der geforderte Anteil an natürlich geforderten   muss während der Bauphase ein Küchen- und Saalproviso-
Gewicht und bildet die Hauptadresse. Die volumetrische        Der Zugang für die Lernenden ist in der zentralen                         Arbeitsplätzen gewährleistet.                                  rium erstellt werden.
Anordnung des Küchen- und Seminargebäudes lässt zu,           Hauptachse über den Russhof erschlossen. Der Zugang
dass die bestehende Hauptzugangsachse zum Russhof klar        bildet zugleich die Trennung zwischen dem Bereich der jun-                Umgebung/Aussenbereiche/Erschliessung                          Das Wohnhaus für die Lernenden und das Personalhaus
erkennbar bleibt. Die Aussenräume der Neubauten werden        gen Frauen und Männer. Das Hochparterre bildet zugleich                   Die Umgebungsbereiche sind in diesem Projekt sehr              können unabhängig vom laufenden Betrieb in einer ersten
räumlich gefasst und erhalten verschiedene Nutzungszu-        eine räumliche Qualität und garantiert die Privatheit der                 sorgfältig ausgearbeitet und tragen dazu bei, dass die         Phase realisiert werden. Während dem Bau des Semi-
teilungen. Der Seminarhof bildet den Haupthof mit dem         Zimmer, ist aber leider hinderlich im Betrieb. Auch die Zu-               Gesamtanlage eine schöne und starke Präsenz erhält. Die        narzentrums wird die Turnhalle temporär als Speisesaal
Eingang und dem zentralen Weber-Hörsaal, der Schulhof         fahrt für die Infrastruktur wie Wäscheanlieferung etc. ist zu             landwirtschaftliche Typologie der Bepflanzung wird ergänzt     genutzt, was eine provisorische Küche bedingt.
ist als Innenhof den Schulzimmern angeordnet und im           knapp bemessen. Dank der kompakten, zweibündigen Or-                      und beibehalten.
Westen liegt der Wohnhof, geschützt vom Schul- und Semi-      ganisation der Zimmer ist das Gebäude nur zweigeschossig                                                                                 Fazit
narbetrieb.                                                   und erhält mit der hölzernen Fassade einen sehr schönen,                  Einzig das Wasserbecken zwischen dem Weber-Hörsaal             Ein sehr schönes Projekt in seiner Gesamtanlage. Die
                                                              „pavillonartigen“ Charakter.                                              und dem neuen Gebäude erscheint fremd, ist zu gross und        städtebauliche Grundhaltung, alle Neubauten möglichst
Die Wohnbereiche der Seminargäste und der Lernenden                                                                                     unterbricht die ansonsten grosszügig konzipierten Hofflä-      flach und maximal zweigeschossig zu halten, um den his-
werden getrennt angeordnet, dies hat betriebliche Ein-        Der Saal liegt im Zentrum des Angelpunkts zwischen                        chen.                                                          torischen Hauptbau zu stärken, verspricht ein spannendes
schränkungen zur Folge und verursacht überdurchschnitt-       Schulbetrieb, der Vorzone des Weber-Hörsaals und der                                                                                     Konzept. Die Defizite liegen in betrieblichen Aspekten und in
liche Mehrflächen. Die Flexibilität der Zimmerbelegung im     Verbindung zu der Küche und dem Seminarzentrum. Er ist                    Das grosse Parkfeld liegt folgerichtig rechts von der          der Wirtschaftlichkeit.
Alltag ist somit eingeschränkt.                               markiert durch eine räumliche Überhöhe und kann als of-                   Erschliessungsachse und beruhigt somit einen Teil des
                                                              fenes Forum oder als abtrennbarer Raum genutzt werden.                    motorisierten Verkehrs auf dem Areal. Die Durchfahrt des
Die Gebäude um den Seminarhof sind massiv aus Misapor-        Er liegt zentral zwischen dem Seminarhof und dem Lernhof                  Areals ist problemlos und unkompliziert.
Beton materialisiert, was konzeptionell zu der historischen   eingebettet.
Umgebung folgerichtig erscheint. Der Ausdruck der Fas-                                                                                  Die Anlieferung der Küche über den erweiterten Parkplatz
sade hingegen wirkt nicht ortstypisch. Das Wohnhaus der       Hier entstehen betriebliche Konflikte. Das Foyer zum                      ist zweckmässig gelöst. Die arealinterne Erschliessung
Lernenden im westlichen Teil ist aus Holz vorgeschlagen,      Weber-Hörsaal sollte akustisch und räumlich unabhängig                    wird beibehalten. Positiv ist der separate und direkte Zu-
das sich mehr an die Landwirtschaft anlehnt und sich dort     von Cafeteria und Saal funktionieren können. Die vielen Er-               gang vom Parkplatz her für die Seminargäste.
folgerichtig integriert.                                      schliessungszonen bilden hier unter anderem die grossen
                                                              Mehrflächen im Projekt. Es scheint im alltäglichen Betrieb
Funktionalität/Betrieb                                        sehr aufwändig, den Esssaal von den anderen Nutzungen
Die Seminargäste erhalten einen eigenen Zugang direkt         betrieblich abzutrennen. Der Hauptbereich zwischen dem
vom Parkplatz oder von der Hofseite her. Der Wohnbereich      Russhof und dem Seminargebäude ist als Foyer zu schmal
im ersten Obergeschoss ist übersichtlich und hat zentral      und im Alltag nicht funktionstüchtig.

                                                                                                                              38   39
40   41
42   43
HEIDI UND PETER
Projekt Nr. 10			                                                                                    2. Rundgang
Arbeitsgemeinschaft Blatter + Müller, Zürich und Oliv Brunner Volk, Zürich
im Team mit Franz Bärtsch, Chur		                                                                    8045 Zürich

Unter einem grossen, gefalteten Dach werden an Stelle          schliessung des Saals über die Cafeteria ist einschränkend,
des bestehenden Unterkunftsgebäudes die neuen Gastro-          dafür gibt es mehrere Aussenzugänge. Die Küche liegt
nomieräume angeordnet. Aus dem Dach entwickeln sich            ideal zwischen Saal und Cafeteria und kann gut angeliefert
die linearen Verbindungen zum Hauptbau und den Schul-          werden. Die Abläufe sind gut.
räumen und fassen so den erweiterten Vorplatz um den
Weber-Hörsaal. Mit der umlaufenden Verglasung und dem          Über den Wohnhof schafft der Unterkunftsneubau einen
allseitig auskragenden Dach öffnet sich das Gebäude in die     Bezug zum Hauptgebäude mit den weiteren Gästeunter-
umgebenden Flächen und zur Deutschen Strasse hin. Der          künften. Das dreigeschossige Gebäude wird von den unter-
historische Altbau überragt den Neubau und behält seine        schiedlichen Nutzergruppen in separaten Treppenhäusern
Präsenz auch in der neuen räumlichen Konstellation.            erschlossen. Die konventionell gestalteten Zimmer sind an
                                                               den Längsfassaden aufgereiht und werden über einen Mit-
Das Wohngebäude steht westlich hinter dem Russhof und          telkorridor erschlossen. Die verschiedenen Zimmergrössen
bildet zusammen mit den kleineren seitlichen Bauten einen      werden durch unterschiedliche Raumtiefen gelöst.
gefassten Zwischenraum.
                                                               Abgesehen von der zu hohen Dichte um den Weber-Hörsaal
Der Ausdruck beider Neubauten will sich an landwirtschaft-     überzeugt der Vorschlag in der präzisen Setzung der Bau-
lichen Nutzbauten orientieren. Beim Verpflegungsbau ist es     körper, den Aussenräumen und den betrieblichen Abläufen
das flach geneigte, ausladende Dach, das einen Bezug zu        im Verpflegungsbau. Der von den Verfassern angestrebte
umgebenden Bauten schafft. Die allseitige, undifferenzierte    landwirtschaftliche Bezug wird nicht eingelöst. Die Gebäu-
Verglasung wirkt dagegen fremd und ist der Stimmung des        de weisen konstruktive und strukturelle Schwächen auf
Saales nicht zuträglich. Beim Wohnbau sind es Betonpfeiler     und vermögen in ihrem Ausdruck die Identität des Plan-
mit zwischenliegenden Holzfüllungen. Die zufällig wirken-      tahofes nicht zu stärken.
de, grossen Repetition der Elemente und der über dem
Terrain schwebende unterste Boden sind unschlüssig. Die
vorgeschlagene Tragkonstruktion ist nicht plausibel.

Cafeteria und Saal bilden eine räumliche Einheit. Eine
Unterteilung ist mittels Vorhängen angedacht. Die L-förmi-
ge Anordnung mit dem Office in der Innenecke ist zweck-
mässig. Verunklärt wird die räumliche Absicht durch die
Anordnung der inneren Stützen im Bereich der Cafeteria.
Offensichtlich korrespondieren hier die geforderten Raum-
flächen nicht mit den räumlichen Absichten. Die interne Er-

                                                                                                                             44   45
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