SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture

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SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
SICHTBARE FORTSCHRITTE –
VERSTECKTE HÜRDEN
GETTING TO EQUAL
2020: PRIDE
SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
2   GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   Governance: the innovation enabler   2
SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
Vorwort

Eine starke Kultur der Gleichstellung im Unter­        gung, dass ihre Geschlechtsidentität bzw. sexuelle     Mit der vorliegenden Studie möchten wir Denk­
nehmen zu schaffen und vor allem Vielfalt und          Orientierung ihre berufliche Entwicklung verlang­      anstöße geben, Handlungsempfehlungen ausspre­
Inklusion wirklich zu leben, ist kein Selbstläufer.    samt hat.                                              chen und Unternehmen ermutigen, den Weg hin
Dafür braucht es eine ganzheitliche, ernst ge­                                                                zu einer gelebten, ausgeprägten Kultur der Gleich­
meinte Strategie sowie ein Commitment an allen         Stellt sich die Frage: Warum ist das so? Oder:         stellung und Inklusion zu gehen. Lassen Sie uns
relevanten Stellen in einer Organisation. Das          Wie können wir dieser Situation entgegenwirken?        alle zu Culture Makern werden!
betrifft alle Dimensionen von Diversity.               Es kommt zu großen Teilen auf das Führungsteam
                                                       eines Unternehmens an. Führungskräfte müssen
Grundsätzlich sehen wir, dass wir schon ein ganzes     ein sichtbares Statement für Gleichstellung, Diver­
Stück weiter sind als noch vor wenigen Jahren.         sität und Inklusion sowohl ins Unternehmen hinein
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie die           als auch nach außen setzen, damit die Wichtigkeit
Ehe für alle, haben sich beispielsweise verändert.     dessen verstanden wird. Für LGBT*IQ-Mitarbeiten­
Noch 2001 gab es kein einziges Land, in dem die        de ist es zudem ein Mut machendes Zeichen
gleichgeschlechtliche Ehe legal war. Heute ist sie     hinsichtlich der vorherrschenden Kultur, damit
zumindest in 29 Ländern schon anerkannt.               sie sich sicher fühlen und letztlich auch erfolgrei­
                                                       cher sind. Wünschenswert sind Role Models auf
Trotzdem sehen wir in unserer diesjährigen Studie,     allen Ebenen, insbesondere in den Führungs­
dass wir weiterhin vor Herausforderungen stehen,       etagen, die einerseits offen und stolz zu ihrer        Christine Rauh             Marc Mellone
um die Situation von LGBT*IQ-Mitarbeitenden am         Geschlechtsidentität bzw. sexuellen Orientierung       Managing Director          Business Design Lead
Arbeitsplatz zu verbessern. Es gibt noch immer         stehen und damit umgehen und die andererseits          Global LGBT*IQ Lead        LGBT*IQ Lead ASGR
Hürden und Ängste. Gerade mal ein Drittel der          notwendigen Voraussetzungen und eine Kultur            Accenture                  Accenture
befragten LGBT*IQ-Mitarbeitenden in Deutschland        schaffen, die LGBT*IQ-Inklusion fördert.
gehen vollkommen offen mit ihrer Geschlechts­
identität bzw. der sexuellen Orientierung um.          Eine starke Kultur der Gleichstellung und Inklusion
Unter den Führungskräften sind es noch weniger         zu etablieren, ist nicht nur wichtig und richtig,
(21 Prozent). Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden   sondern hat auch einen Einfluss auf den Unterneh­
in Deutschland (53 Prozent) ist sogar der Überzeu­     menserfolg. Sie ist zudem Treiber für Innovation.

                                                                                                                                    GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   3
SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
Autoren

Marco Ziegler                                               Christine Rauh                                             Marc Mellone
Senior Managing Director                                    Managing Director                                          Business Design Lead
Accenture Global Products Industries                        Global LGBT*IQ Lead Accenture                              LGBT*IQ Lead ASGR Accenture

Marco Ziegler ist als Senior Managing Director des          Christine Rauh ist Managing Director im Bereich Cloud      Marc Mellone ist Business Design Lead bei FJORD, Design
Bereichs Global Products für einige der wichtigsten Part­   & Infrastructure Services von Accenture. Von Zürich aus    and Innovation from Accenture Interactive in Berlin. Seine
nerschaften von Accenture mit Fortune-100-Unternehmen       beschäftigt sie sich mit der Bereitstellung von Cloud-     Erfahrung erstreckt sich über die Bereiche Business Design
aus der Konsumgüterbranche, dem Einzelhandel und            basierten Lösungen, die Accenture Kunden aus den           Strategy und Innovation sowie Design Research. Seine
dem Gesundheitssektor verantwortlich. Er weist mehr als     Bereichen Konsumgüter, Einzelhandel, Tourismus, Indus­     derzeitige Rolle ist eine Mischung aus Projekt­manager und
20 Jahre Erfahrung in Sachen strategisches Consulting,      trie und Life Sciences sowie verwandten Branchen dabei     Business Designer, der für die Umsetzung ganzheitlicher
Technologie und Outsourcing für Kunden aus Nord­            unterstützen, ihren Geschäftserfolg auf ein neues Level    digitaler Transformationsprojekte für seine Kunden verant­
amerika, Europa und Asien vor. Darüber hinaus ist er        zu heben. In ihren über 15 Jahren als Beraterin in den     wortlich ist. Während seiner sechs Jahre bei Accenture hat
Begründer der Accenture Marketing Operations Services       Bereichen IT Strategy, Transformation und Infrastructure   sich Marc Mellone insbesondere auf Themen wie Mobility
und unterstützt Kunden dabei, die digitale Transformation   Services hat Christine Rauh schon zahlreiche Kunden in     und New Ways of Working fokussiert.
zu beschleunigen.                                           ganz Europa betreut.
                                                                                                                       Vier Jahre lang war Marc Mellone Pride Lead für Deutsch­
Marco Ziegler hat verschiedene Führungspositionen           Christine Rauh hat verschiedene Führungspositionen         land und hat seit einem Jahr die Lead-Rolle für die Region
im Bereich Inklusion & Diversität bekleidet und die         im Bereich Inklusion & Diversität bekleidet und die        Deutschland, Österreich, die Schweiz und Russland inne.
Etablierung einer Gleichstellungskultur bei Accenture       Etablierung einer Gleichstellungskultur bei Accenture      Sowohl in seinem Arbeits- wie auch privaten Umfeld setzt
stark vorangetrieben. Aktuell ist er Co-Sponsor des         stark vorangetrieben. Aktuell ist sie Co-Sponsor des       sich Marc Mellone sehr stark für das Thema Equality – in
Global Pride Network von Accenture.                         Global Pride Network von Accenture.                        all seinen Facetten und Dimensionen – ein.

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                                                                                                                                             GETTING innovation   enabler
                                                                                                                                                       EQUAL | PRIDE 2020      44
SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
Mithilfe grund­legender
Maßnahmen konnte die
Situation von LGBT*IQ-    Schaut man genauer hin, wird jedoch
                          klar: Hinter der fortschrittlichen

Mitarbeitenden am
                          Außenwahrnehmung kämpfen
                          LGBT*IQ-Mitarbeitende noch immer
                          mit großen Herausforderungen
Arbeitsplatz verbessert   und Ängsten. Unsere Studie zeigt,
                          welche Auswirkungen dies auf ihre

werden – zumindest        Weiterentwicklung haben kann,
                          und nennt Wege, wie sie beruflich

auf den ersten Blick.
                          erfolgreich und gleichzeitig sie
                          selbst sein können.

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SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
In vielen Teilen der Welt hat die LGBT*IQ-Community
große Fortschritte in Sachen Gleichstellung erzielt.

    Bis 2001 gab es kein einziges Land, in dem die
    gleichgeschlechtliche Ehe legal war. Heute
    ist diese Form der Ehe bereits in 29 Ländern
    anerkannt. 1

    Unsere Studie, die wir mit mehr als 28.000 Mitarbeitenden in
    26 verschiedenen Ländern durchgeführt haben, zeigt auch in
    der Arbeitswelt Fortschritte auf: Global betrachtet ist die Wahr­
    scheinlichkeit für das Erreichen einer Managementposition, die
    Zufriedenheit mit dem eigenen beruflichen Werdegang sowie
    das Streben nach höheren Führungspositionen bei LGBT*IQ-
    Mitarbeitenden genauso ausgeprägt wie bei allen anderen.

    Noch haben in Deutschland weniger LGBT*IQ-Befragte
    (24 Prozent) eine Führungsposition inne, als andere Studien­
    teilnehmende (31 Prozent). Der Trend zeigt aber positiv nach
    oben: Während 20 Prozent der LGBT*IQ-Mitarbeitenden eine
    Führungs­position anstreben, sind es bei der Gruppe der
    anderen Studienteilnehmenden nur 17 Prozent.

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SICHTBARE FORTSCHRITTE - VERSTECKTE HÜRDEN - GETTING TO EQUAL 2020: PRIDE - Accenture
Doch nach wie vor steht die                                                                     Angesichts des weltweiten
LGBT*IQ-Community vor                                                                           Kampfes gegen die Corona-­
                                                                                                Pandemie warnen Experten,

zahlreichen Herausforderungen.                                                                  dass die LGBT*IQ-Community
                                                                                                vermutlich verhältnismäßig stark
                                                                                                von den negativen wirtschaft­
                                                                                                lichen und gesundheitlichen
                                                                                                Konse­quen­zen, unter anderem
                                                                                                Jobverlust, betroffen sein wird.3

77 von 195                                      40 %                                            Ein Bericht von OutRight Action
                                                                                                International sagt voraus, dass
                                                                                                diese ohnehin schon anfällige
Ländern verbieten Diskriminierung am Arbeits­   Laut unserer aktuellen Studie zeigen selbst
platz aufgrund der sexuellen Orientierung.2     in den fortschrittlichsten Länder nur ca.
                                                                                                Gruppe mit mehr Ängsten, wie
                                                40 Prozent (weltweit) der LGBT*IQ-Mitarbei­     der Furcht vor gesellschaftlicher
                                                tenden offen ihre Geschlechtsidentität bzw.     Stigmatisierung und dem Risiko
                                                sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz – was
                                                leider darauf schließen lässt, dass sie nicht   familiärer Gewalt konfrontiert
                                                das Gefühl haben, sie selbst sein zu können.    sein wird.4

                                                                                                             GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   7
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”Ganz ehrlich,
       wie geht es dir?“

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Obwohl aus unseren Daten hervorgeht,
dass LGBT*IQ-Mitarbeitende auf dem                    Wie offen zeigen sich
Management-Level gut vertreten sind,                  Mitarbeitende (weltweit) am                                 Nur ich                 26 %
wollten wir es genauer wissen. Und das                Arbeitsplatz, d. h. wer kennt
war gut so, denn: Hinter der fortschritt­             die Geschlechtsidentität                         Enge KollegInnen                   25 %
lichen Außenwahrnehmung verstecken                    bzw. sexuelle Orientierung?
sich nach wie vor große Herausforde­                                                        Meine direkten Vorgesetzten            13 %
rungen und Ängste, mit denen LGBT*IQ-
Mitarbeitende zu kämpfen haben.                                                                    HR/Personalabteilung       6%

                                                                                 Alle (d. h. ich gehe sehr offen damit um)                    31 %
Wir haben festgestellt, dass
                                                                                                           Keine Angabe       6%
nur 31 Prozent (in Deutschland:
35 Prozent) der LGBT*IQ
Mit­ar­beitenden am Arbeitsplatz
vollkommen offen mit ihrer                            Wie offen zeigen sich
Geschlechtsidentität bzw. ihrer                       Führungskräfte (weltweit)
                                                      am Arbeitsplatz, d. h.                                      Nur ich            18 %
sexuellen Orientierung umgehen.                       wer kennt die Geschlechts-
Unter den Führungs­kräften sind                       identität bzw. sexuelle                          Enge KollegInnen                          34 %
                                                      Orientierung?
es sogar nur 21 Prozent.                                                                        Oberste Führungsebene                     25 %

                                                                                                  Gesamte Organisation                21 %

Die Teilnehmenden unserer Mitarbeiterumfrage                                                               Keine Angabe      3%
konnten mehrere Antworten auswählen (insofern sie
nicht „Nur ich”, „Alle” oder „Keine Angabe” gewählt
haben). Die Teilnehmenden an unserer Umfrage für
Führungskräfte konnten nur eine Option auswählen.

                                                                                                                                     GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   9
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53 %
                                     Aber woher kommt diese Einschätzung? Zu einem Großteil hängt
                                     es damit zusammen, dass Unternehmen keine ausgeprägte Kultur
                                     der Gleichstellung und Inklusion leben – und Führungskräfte kein
                                     offenes Ohr für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden haben.
Wir haben außerdem festgestellt,
dass in Deutschland mehr als         Wie schon in unserer Studie „Mit Culture           der LGBT*IQ-Mitarbeitenden haben das
                                     Makern auf die Überholspur” (The Hidden            Gefühl, dass der Arbeitgeber für mehr Vielfalt
die Hälfte der Mitarbeitenden        Values of Culture Makers)5 zeigt sich hier:        hinsichtlich der Geschlechtsidentität ein­
der Überzeugung ist, dass ihre       In der Wahrnehmung der Arbeitskultur gibt          steht und ein Umfeld schafft, in dem sich
Geschlechtsidentität bzw.            es eine große Diskrepanz zwischen dem,             LGBT*IQ-Mitarbeitende willkommen fühlen.
sexuelle Orientierung ihre           was nach Meinung der Führungskräfte vor            19 Prozent (weltweit) derjenigen Befrag­ten,
                                     sich geht, und dem, was nach Ansicht der           die sich am Arbeitsplatz nicht offen über ihre
berufliche Entwicklung               Beschäftigten im Unternehmen wirklich              Geschlechtsidentität bzw. sexuelle Orientie­
verlang­­samt hat.                   passiert. Zwei Drittel (weltweit 68 Prozent) der   rung zeigen, haben Angst davor, nach einem
                                     Führungs­kräfte sind der Ansicht, dass sie für     Outing diskriminiert zu werden.
                                     ein befähigendes Arbeitsumfeld sorgen – ein
                                     Umfeld, in dem ihre Mitarbeitenden sie selbst      Selbst von den befragten LGBT*IQ-Führungs­
                                     sein, Bedenken äußern und neue Innovatio­          kräften stimmt nur etwas mehr als die Hälfte
                                     nen hervorbringen können, ohne Angst vor           (weltweit 57 Prozent) zu, dass ihr Unterneh­
                                     Fehlern haben zu müssen. Im Gegensatz dazu         men Angehörigen der LGBT*IQ-Community
                                     ist jedoch nur gut ein Drittel (weltweit 36 Pro­   offen begegnet.
                                     zent) der Beschäftigten derselben Meinung.
                                                                                        Aber wie schaffen es LGBT*IQ-Führungs­
                                     Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung könnte         kräfte – und alle anderen, die sich für mehr
                                     erklären, warum sich viele LGBT*IQ-Mitarbei­       Gleichberechtigung einsetzen – diese
                                     tende bei der Arbeit nur wenig unterstützt         Diskrepanz in der Wahrnehmung zu schlie-
                                     fühlen oder Angst davor haben, sich so zu          ßen und eine offene und tolerante Kultur
                                     zeigen, wie sie sind. Nur 14 Prozent (weltweit)    zu fördern?

10   GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020                                                             Governance: the innovation enabler      10
Best Practice:
Culture Maker
machen den
Unterschied

                 GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   11
6%
Eine kleine Gruppe an Füh­rungs­                                  34 %                                                   88 %
kräf­ten – wir nennen sie Culture
Maker – nimmt eine Vorreiter­
                                           der Culture Maker (weltweit) haben sich    der Culture Maker (weltweit) glauben,
rolle ein.                                 persönlich und öffentlich für die Rechte   dass Mitarbeitende beruflich vor allem
                                           der LGBT*IQ-Community eingesetzt,          dann erfolgreich sind, wenn sie die Freiheit
Von den befragten Führungskräften                                                     haben, sie selbst zu sein,
können 6 Prozent (weltweit) der Gruppe
der Culture Maker zugeordnet werden –
unter ihnen vor allem jüngere Frauen und
Männer. Bemerkenswert ist, dass die Cul­
ture Maker Unternehmen führen, die mehr                verglichen                                                verglichen
als doppelt so schnell wie die von ande­               mit nur                                                   mit nur
                                                       19 %                                                      69 %
ren Führungskräften geleiteten Unter­
nehmen wachsen. Auch wenn es darum
geht, Faktoren zu schaffen, die LGBT*IQ-
Inklusion fördern, gehen sie voran.        der anderen Führungskräfte (weltweit).     der anderen Führungskräfte (weltweit).

12   GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020                                                              Governance: the innovation enabler   12
Wir haben außerdem festgestellt, dass
                                                                                       LGBT*IQ-Mitarbeitende erfolgreicher
                                                                                       sind, wenn Führungskräfte offen und
                               53 %                                          50 %      stolz mit ihrer Geschlechts­identität
                                                                                       bzw. sexuellen Orientierung umgehen
                                                                                       und ihre Kolleginnen und Kollegen
der Culture Maker (weltweit) arbeiten für   der Culture Maker (weltweit) glauben,      eine solche Kultur unterstützen.

                                                                                       71 %
Unternehmen, die sich nicht nur dafür       dass sich Beschäftigte in ihrem Unter­
aussprechen, dass Mitarbeitende im Job      nehmen „rundum sicher“ fühlen können,
sie selbst sein können, sondern sich auch   offen zu ihrer Geschlechtsidentität bzw.
feste Zielvorgaben dafür gesetzt haben,     sexuellen Orientierung zu stehen,

                                                                                       Mehr als zwei Drittel (weltweit 71 Prozent)
                  verglichen                                           verglichen      von ihnen sagen, dass es für ihre berufli­
                  mit nur                                              mit nur         che Weiterentwicklung wichtig ist, andere

                  28 %                                                 39 %
                                                                                       LGBT*IQ-Mitarbeitende in verantwortungs­
                                                                                       vollen Führungspositionen zu sehen.

der anderen Führungskräfte (weltweit).      der anderen Führungskräfte (weltweit).
                                                                                       Ebenfalls 71 Prozent (weltweit) geben an,
                                                                                       dass die Unterstützung durch Mitarbeiten­
                                                                                       de, die sich nicht der LGBT*IQ-Community
                                                                                       zugehörig fühlen – sogenannte Allies – eine
                                                                                       große Rolle spielt, um sich am Arbeitsplatz
                                                                                       wohl zu fühlen.

                                                                                                         GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   13
Inklusion fördern,                             Es lohnt sich ...

                                                        Unsere letzte Studie6 hat eine große Diskrepanz festgestellt, wenn es

         um Innovationen                                darum geht, die Wahrnehmungslücke zwischen Führungskräften und
                                                        Mitarbeitenden, zu verkleinern.

         freizusetzen                                   Wenn die Wahrnehmungslücke um
                                                        50 Prozent verringert werden würde,
                                                        könnten die globalen Gewinne um
         Eine Kultur der Gleichstellung und Inklusion   33 Prozent höher liegen. Das entspricht
         zu etablieren und jedem/-r Einzelnen die       2019 einem Wert von 3,4 Billionen Euro.
         Chance zu geben, einen Unterschied zu
         machen, ist nicht nur wichtig und richtig,
         sondern hat auch einen Einfluss auf den
         Unternehmenserfolg. Ganz besonders nach        Weiterhin wissen wir, dass eine starke Gleichstellungskultur einer der
                                                        wesentlichen Treiber für Innovation ist: In unserer Studie aus dem Jahr
         der Pandemie und mit fortschreitender
                                                        2019 kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Innovationsbereitschaft
         Digitalisierung ist das der richtige Weg.      und ­-fähigkeit von Mitarbeiten­den in Unternehmen mit einer starken
                                                        Kultur der Gleichstellung etwa sechsmal höher ist als in Unternehmen,
                                                        in denen sie gering ausfällt.7

14   GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020                                                                Governance: the innovation enabler   14
Eine Kultur der
Gleichberechtigung
am Arbeitsplatz
schaffen

                     GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   15
Im März haben wir unseren Bericht „Mit Culture Makern auf die Überholspur”
(The Hidden Value of Culture Makers)8 veröffentlicht. Auf Basis ökonometrischer
Daten konnten wir 40 Faktoren ermitteln, die zusammengenommen eine Kultur
fördern, in der alle Mitarbeitenden wachsen und sich weiterentwickeln können.
Mit dem gleichen Datenmodell haben wir nun die fünf kulturellen Faktoren ermittelt, die Arbeitgeber berücksichtigen sollten, wenn sie ein Umfeld
schaffen wollen, in dem LGBT*IQ-Mitarbeitende sich unterstützt und wertgeschätzt fühlen:

              Eine Kultur der Gleichstellung muss                Unternehmen und Führungskräfte                          Mitarbeitende sollen sich sicher
     1.       ganz oben auf der Agenda stehen –           3.     sollten ein befähigendes Umfeld                  5.     fühlen können, Probleme mit
              wir nennen das progressive Führung.                schaffen – also eine Kultur, in der sich                Führungskräften anzusprechen –
              Dazu gehört auch, dass Führungskräfte              Mitarbeitende, die sich von der Mehr­                   insbesondere, wenn es um Belästi­
              offen mit persönlichen Herausforde­                heit unterscheiden, schnell zurecht­                    gung und Diskriminierung geht.
              rungen umgehen.                                    finden, willkommen fühlen und weiter­
                                                                 entwickeln können.

              Diskriminierungsfreie Strukturen                   Zu einem befähigenden Arbeitsumfeld
     2.       sind erforderlich, um sicherzustellen,      4.     gehört auch eine gelebte Fehlerkultur,
              dass flexible Arbeitsbedingungen                   in der Mitarbeitende andere Wege gehen
              nicht nur vorhanden sind, sondern auch             und etwas ausprobieren können –
              gefördert und nachgehalten werden.                 und keine Angst haben, etwas falsch
                                                                 zu machen.

16        GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020                                                                                      Governance: the innovation enabler   16
LGBT*IQ – mit Stolz bei Accenture
Wir bei Accenture schaffen ein integratives und offenes                          / Gibt es LGBT*IQ-Allies? Was wird     / Findet ein gegenseitiger Austausch
Arbeitsumfeld, frei von Vorurteilen, in dem sich alle so                            darunter verstanden? Werden für        zwischen Mitarbeitenden-Netzwer­
                                                                                    die Arbeit der Allies feste Ziele      ken statt, der auf das übergreifende
zeigen können, wie sie sind. Dabei unterstützen wir auch                            gesetzt und nachgehalten?              Bestreben nach mehr Diversität und
aktiv die LGBT*IQ-Community – und sind stolz auf das,                                                                      Inklusion einzahlt – auch hinsicht­
                                                                                 / Unterstützt das Unternehmen die        lich Intersektionalität?
was wir bereits erreicht haben. Aber wir wissen auch, dass                          LGBT*IQ-Community im Rahmen
noch ein weiter Weg vor uns liegt. Deshalb beschäftigen wir                         bekannter Foren und Konferenzen      / Werden Culture Maker, die etwas
uns nicht nur im PRIDE Month, sondern über das ganze Jahr                           sowie bei Veranstaltungen vor Ort?     bewirken und bewegen wollen,
                                                                                                                           im Unternehmen unterstützt und
mit folgenden Fragen – die auch für andere Führungskräfte                        / Bietet das Unternehmen inter­          gefördert?
spannend sein können:                                                               ne und externe Plattformen für
                                                                                    LGBT*IQ-Führungskräfte, die ihre
                                                                                    Geschichte erzählen wollen?
/ Schaffen unsere Richtlinien          / Welche Schritte werden unter­
  die richtigen Rahmenbedingungen,         nommen, um die psychische
  um alle Beschäftigten einzubezie­        Gesundheit und das Wohlergehen
  hen und gleich zu behandeln?             aller Beschäftigten zu fördern?

/ Gibt es in allen Ländern, in denen   / Können sich die Mitarbeitenden an
  das Unternehmen tätig ist, Netzwer­      eine (von ihren direkten Vorgesetz­
  ke für die Mitarbeitenden? Wird den      ten unabhängige) Vertrauens­person
  Bedenken und Bedürfnissen der            wenden, um Bedenken darüber
  Mitarbeitenden Gehör geschenkt           zu äußern, wie sie am Arbeitsplatz
  und werden sie entsprechend              behandelt werden?
  unterstützt und gefördert?

                                                                                                                                 GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   17
Über die Studie                                                    Danksagung
Die in diesem Bericht enthaltenen Ergebnisse und Erkenntnisse      PROJEKTLEITER
beruhen auf Online-Befragungen, die im Rahmen unserer
umfassenden „Getting to Equal 2020“-Studie im Oktober und          Barbara Harvey – barbara.harvey@accenture.com
November 2019 in 28 Märkten durchgeführt wurden.
                                                                   Annemarie Reed – annemarie.reed@accenture.com
Unsere Umfrage für Führungskräfte hatte mehr als 1.700 Teilneh­
mende aus der oberen Managementebene (C-Level-Positionen           PROJEKTTEAM
und Positionen in der Geschäftsleitung von Unternehmen mit
mindestens 50 Beschäftigten). An unserer Umfrage für Mitarbei­
tende nahmen mehr als 30.000 Beschäftigte teil.                    Gwennie Cheung

Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle Angaben          Elizabeth Daggett
auf globale Daten. Wir weisen jedoch darauf hin, dass sämtliche
Ergebnisse, die sich speziell auf LGBT*IQ-Mitarbeitende bzw.       Agata Dowbor
sich nicht der LGBT*IQ-Gruppe zugehörig fühlende Beschäftigte
beziehen, auf Daten aus 26 (anstatt 28) Märkten basieren (28.000   Helen Harrison
Beschäftigte).
                                                                   Javier Leonor

                                                                   Dominic King

                                                                   Joanna Syczewska

                                                                   Jonathan Thomas

                                                                   Simon Tottman

18   GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020                                                                   Governance: the innovation enabler   18
Referenzen
1
    https://www.hrc.org/resources/marriage-equality-around-the-world

2
    https://www.catalyst.org/research/lesbian-gay-bisexual-and-transgender-workplace-issues/

3
    https://assets2.hrc.org/files/assets/resources/COVID19-IssueBrief-032020-FINAL.pdf?_ga=2.14549303.1644369101.1588875258-56912156.1587588564

4
    https://outrightinternational.org/content/vulnerability-amplified-impact-covid-19-pandemic-lgbtiq-people

5
    https://www.accenture.com/us-en/about/inclusion-diversity/culture-equality-research

6
    h
     ttps://www.accenture.com/us-en/about/inclusion-diversity/culture-equality-research

7
    https://www.accenture.com/us-en/about/inclusion-diversity/gender-equality-innovation-research

8
    https://www.accenture.com/us-en/about/inclusion-diversity/culture-equality-research

                                                                                                                               GETTING TO EQUAL | PRIDE 2020   19
Über Accenture                                                                                  Über Accenture Research
Accenture ist ein weltweit führendes Beratungsunternehmen,                                      Accenture Research liefert Trends und datenbasierte
das ein breites Portfolio von Dienstleistungen sowie digitale                                   Erkenntnisse zu den wichtigsten Themen, mit denen global
Expertise in den Bereichen Strategy & Consulting, Interactive,                                  tätige Unternehmen konfrontiert sind. Unser Team umfasst
Technology und Operations anbietet. Wir setzen unsere um­                                       300 Forscher und Analysten in 20 Ländern, die innovative
fassende Erfahrung und spezialisierten Fähigkeiten in mehr                                      Forschungsansätze mit einer umfassenden Kenntnis der
als 40 Branchen ein – gestützt auf das weltweit größte Netz­                                    Branchen unserer Kunden kombinieren und jährlich Hunderte
werk aus Centern für Advanced Technology und Intelligent                                        von Berichten, Artikeln und Stellungnahmen veröffentlichen.
Operations. Mit 513.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über                                    Unsere Studien sollen Denkanstöße geben und werden durch
120 Ländern tätig sind, treiben wir kontinuierlich Innovationen                                 firmeneigene Daten sowie durch Partnerschaften mit führen­
voran, um die Leistungsfähigkeit unserer Kunden zu stärken                                      den Organisationen wie dem MIT und Harvard unterstützt. Die
und für ihr Geschäft nachhaltig Mehrwert zu schaffen.                                           Studien bilden die Grundlage für unsere innovativen Lösungen,
Besuchen Sie uns unter www.accenture.com                                                        die wir gemeinsam mit und für unsere Kunden umsetzen.

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