"SLEEPING BEAUTY" IV, ZHDK
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!! "#$ % & & "'()"'&*+" ""',)#-'& & #$ +(+.#'/ Research Note n°4 (2020) «Sleeping Beauty» IV, Jenseits der aktuellen Debatten: Alternative Strategien zur Analyse der Kreativwirtschaft Verfasser: Christoph Weckerle und Simon Grand Der vorliegende Text fasst einige Erkenntnisse der englischen Research Note 4 zusammen, welche Teil einer Reihe von Research Notes des Zurich Centre for Creative Economies (ZCCE) an der Zürcher Hochschule der Künste zur Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den kulturellen Sektor ist. Vorbemerkung – (Christoph Weckerle) Note 1 – Roosevelt, die WPA und die US-amerikanische Soforthilfepolitik in den Jahren 1936– 1939 (Frédéric Martel) Note 2 – Die Weltkulturkrise (Frédéric Martel) Note 3 – Die Schweizer Kreativwirtschaft: Auf Statistiken basierende Überlegungen zu den aktuellen Debatten in der Schweiz (Roman Page, Christoph Weckerle) Note 4 – Jenseits der aktuellen Debatten: Alternative Strategien zur Analyse der Krea- tivwirt- schaft (Christoph Weckerle, Simon Grand) ABSTRACT | Seit Februar 2020 hält die COVID-19-Epidemie weite Teile der Weltwirtschaft in ihrem Bann. In der Kreativwirtschaft hat dies nicht nur schwerwiegende wirtschaftliche Fol- gen, sondern auch Konsequenzen für die Identität und die Organisation dieses Bereichs. Die folgenden vier Notes (1) erinnern an frühere, insbesondere die während der Weltwirtschafts- krise von 1929 eingeführten, Soforthilfeprogramme; (2) untersuchen die aktuelle Lage des gesamten kulturellen Sektors sowie seiner einzelnen Sektoren; (3) präsentieren aktuell verfüg- bare statistische Daten. Teil (4) liefert eine Reihe von Vorschlägen und Analysen, welche die Kreativwirtschaft mit Bezug auf die etablierten Zugänge neu zu beschreiben versucht. Die vollständige englische Research Note vier ist auf der Website des ZCCE unter folgendem Link zu finden: https://www.zhdk.ch/departemente/dkv/zcce/research-notes.
!! "#$ % & & "'()"'&*+" ""',)#-'& & #$ +(+.#'/ Approach und Bezug zu den Research Notes 1, 2 und 3 In den Research Notes 1, 2 und 3 des beschreiben, welche durch die aktuelle ZCCE haben wir versucht, wesentliche Covid-19 Krise bestätigt oder auch zuge- Herausforderungen und Dynamiken an spitzt oder neu beleuchtet werden. So wer- den Schnittstellen von Kunst / Design mit den wichtige und teilweise neue Facetten Wirtschaft, Gesellschaft und Politik (Crea- sichtbar, welche für die öffentliche Thema- tive Economies) im Kontext der aktuellen tisierung dieses kulturellen und wirtschaft- Covid-19 Krise zu beschreiben. Dies an- lichen Feldes Konsequenzen haben oder hand eines historischen Vergleichs (Note haben sollten. Zugleich wollen wir be- 1), anhand qualitativer Aussagen unter- schreiben, wie sich durch die aktuelle Situ- schiedlichster Akteure (Note 2) sowie an- ation die Bewertung der Creative Econo- hand von statistischen Daten (Note 3). mies verändert oder verändern müsste bzw. welche neuen Fragen sich durch ei- In der Research Note 4 reflektieren wir nen Vergleich mit anderen Wirtschafts- einerseits diese Beobachtungen, Resul- und Gesellschaftsbereichen ergeben. tate und Erkenntnisse vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen, Positionen und Dabei sehen wir die Aufgabe der For- Perspektiven in der internationalen For- schung vor allem darin, Beobachtungen schung zu den Creative Economies. Ande- und Interpretationen vorzuschlagen und rerseits interpretieren wir die Situation aus- relevante Fragen und mögliche Konse- gehend von Ansätzen und Modellen, quenzen herzuleiten. Zugleich braucht es die wir in den letzten Jahren entwickelt aber auch die Perspektive der vielen ande- haben (siehe dazu verschiedene ren Akteure in diesem Feld, um auf der Texte und Workshop-Dokumentationen: Höhe der Potentiale und Herausforderun- www.zhdk.ch/zcce). gen der Creative Economies zu überzeu- genden und robusten Ansätzen und Stra- Mit der Research Note 4 verfolgen wir tegien zu kommen. das Ziel, bekannte Muster und Zusammen- hänge der Creative Economies zu
!! "#$ % & & "'()"'&*+" ""',)#-'& & #$ +(+.#'/ Einige Erkenntnisse aus der Research Note 4 _ Es gibt viele Parallelen und Bezüge arbeit und Inszenierung. Die Akteure der zwischen den wissenschaftlichen Frage- Creative Economies verfügen über Kom- stellungen zu den Creative Economies und petenzen und Praktiken, die gerade unter den aktuellen Herausforderungen, welche Unsicherheit besonders wichtig sind. Zu- durch Covid-19 entstanden sind. Es ist gleich sind sie aufgrund ihrer ökonomi- entsprechend lohnenswert, bestehende schen Situation teilweise besonders ge- Erkenntnisse und Erfolgsstrategien aus fährdet und herausgefordert. den Creative Economies besser zu verste- hen und auf weitere gesellschaftliche Fel- Die Akteure verfolgen dabei unter- der zu beziehen. Zugleich wird es darum schiedlichste Modelle und Strategien, und gehen müssen, diese Erkenntnisse und nutzen dafür diverse Organisations- und Strategien kritisch zu hinterfragen und For- Finanzierungsformen. Wie robust projekt- mate zu finden, um mit neuen Modellen basierte Modelle sind, wie wichtig eine und Ansätzen zu experimentieren und stabile Vernetzung sein kann, wie wirksam diese zu skalieren. Und dabei lohnt es sich unterschiedliche Organisationsformen genau nachzufragen und zu diskutieren, sind, wird sich in der kommenden Zeit zei- welche Bedeutung die Creative Econo- gen und ist sorgfältig zu beobachten und mies aus wirtschaftlicher und gesellschaft- zu analysieren. Aus einer kultur-, wirt- licher Sicht für die Bewältigung der Krise, schafts- und gesellschaftspolitischen Per- aber auch für die Gestaltung der Zukunft spektive ist dabei die Frage zentral, wie haben sollen. die Werte zu sehen sind, die durch die Creative Economies geschaffen werden, _ Die aktuelle Krisensituation und die und was das für die Bewertung und Kom- vielfältigen politischen, wirtschaftlichen, merzialisierung, aber auch die Institionali- gesellschaftlichen und kulturellen Heraus- sierung, die Förderung oder die Gover- forderungen und Unsicherheiten, die da- nance bedeutet. mit verbunden sind, spiegeln sich in einer Reihe wesentlicher Beobachtungen und _ Aus einer gesamtgesellschaftlichen Erkenntnisse der internationalen For- Perspektive lässt sich sagen, dass die schung zu den Creative Economies. Sie Creative Economies in der aktuellen Kri- zeigen, dass die Creative Economies ein sensituation meist auf ihre wirtschaftliche heterogenes Feld darstellen, dass sich zu- Bedeutung reduziert wurden. Ihre gesell- dem laufend verändert. Viele Akteure, schaftliche Bedeutung (gerade in Zeiten Netzwerke und Wertschöpfungsprozesse der Krise), hat kaum eine Rolle gespielt, in den Creative Economies sind global or- und dies obwohl viele Akteure der Creative ganisiert und nutzen digitale und analoge Economies durchaus auf den Zusammen- Möglichkeiten der Kreation, Zusammen- hang hinweisen (siehe dazu auch diverse 3
!! "#$ % & & "'()"'&*+" ""',)#-'& & #$ +(+.#'/ Aussagen in der Research Note 2). Wenn liefert. Darauf basierend stellt die Rese- argumentiert wird, dass gerade die Crea- arch Note 4 zwölf Punkte zur Diskussion. tive Economies besonders exemplarisch sind für neue, hybride, zukunftsfähige For- Christoph Weckerle, Simon Grand men des Engagements, zwischen For- _____________________________________ schung und Kunst, in Verbindung gestalte- rischer und kommerzieller Ambitionen, durch die Verbindung von Kreation, For- schung und Entwicklung, so hat sich in der Die vierte Research Note ist Teil einer Reihe von Covid-19 Krise gezeigt, dass hybriden For- vier Research Notes des Zurich Centre for Cre- men oft nicht genügend stabil und etabliert ative Economies (ZCCE) an der Zürcher Hoch- und entsprechend institutionalisiert sind, schule der Künste zur Frage der wirtschaftli- um gesehen zu werden, weiterbestehen zu chen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf können bzw. gar die Entwicklung und das den kulturellen Sektor. politische Agenda Setting beeinflussen zu können. Was wir beobachten konnten ist Die vollständige englische Research Note vier vielmehr eine Konfrontation unterschiedli- ist auf der Website des ZCCE unter folgendem Link zu finden: https://www.zhdk.ch/departe- cher Logiken: Es galt sich zu entscheiden mente/dkv/zcce/research-notes. zwischen der ökonomischen Dimension (Logik KMU, traditionelle, wirtschaftliche Kriterien für die Definition der «Systemre- SIEHE AUCH: levanz») oder der kulturellen Dimension (die über Kulturförderungs-Agenturen und Note 1 – Roosevelt, die WPA und die US- deren Logik abgewickelt wurde, im Sinne amerikanische Soforthilfepolitik in den Jah- von: «fördern, was es schwer hat»). ren 1936–1939 (Frédéric Martel) Note 2 – Die Weltkulturkrise (Frédéric Mar- _ Mit Blick auf zukünftige Entwicklun- tel) gen der Creative Economies, und der mit Note 3 – Die Schweizer Kreativwirtschaft: diesem kreativen Feld verbundenen Sphä- Auf Statistiken basierende Überlegungen ren, Industrien und Institutionen sind die zu den aktuellen Debatten in der Schweiz Dimensionen Wertschöpfung und unter- (Roman Page, Christoph Weckerle) nehmerische Strategie dabei neu zu ver- Note 4 – Jenseits der aktuellen Debatten: knüpfen. Das ZCCE hat dazu bereits vor Alternative Strategien zur Analyse der Kre- der Covid-19 Krise ein Modell vorgelegt ativwirtschaft (Christoph Weckerle, Simon und international zur Diskussion gestellt, Grand) das dafür einen ersten groben Denkansatz 4
!! "#$ % & & "'()"'&*+" ""',)#-'& & #$ +(+.#'/ ZURICH CENTRE FOR CREATIVE ECONOMIES (ZCCE) Das Zurich Centre for Creative Economies KONTAKT (ZCCE) ist ein internationales Kompetenz- Zurich Centre for Creative Economies zentrum, das sich in Forschung und Ana- Zurich University of the Arts lyse den Creative Economies sowie dem Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 Wissen- stransfer in die Hochschulbildung 8031 Zürich, Switzerland und Praxis widmet. Unsere Fachgebiete creative.economies@zhdk.ch sind: Kulturpolitik, Digitalisierung, Smart www.zhdk.ch/zcce Cities, Kunst- und Designkarrieren, Kritik & Theorie und unternehmerische Strategien. Oktober 2020 Wir arbeiten eng mit unseren internationa- len Partnern, Forschern, Akademikern und Startup-Gründern zusammen. Das Zurich Centre for Creative Economies (ZCCE) ist Teil der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Frédéric Martel, Academic Director Eva Pauline Bossow, Managing Director 5
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