SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

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SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche
Whitepaper

SOA und SID
Nutzen für die Telekommunikationsbranche

  Whitepaper
  Januar 2012

  Autor:
  Dominik Moser
  VP Telecom Solutions
  Ergon Informatik AG
  Kleinstrasse 15
  CH 8008 Zürich
  dominik.moser@ergon.ch
  Redaktion: Detlev Spierling

Ergon Informatik AG   Telefon +41 44 268 89 00
Kleinstrasse 15       Telefax +41 44 261 27 50
CH-8008 Zürich        www.ergon.ch
SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche
Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

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Inhaltsverzeichnis

1.       Neue strategische Herausforderungen                                         4
1.1      Gefragte Servicepartner dank Positionierung in ungewöhnlichen Bereichen     4

1.2      Industrieübergreifende Synergien bringen Kostenvorteile                     4

1.3      Smart Grids revolutionieren den Energiesektor                               5

1.4      Das mobile Internet entwickelt sich zum Massenphänomen                      6

1.5      Breitbandverbindungen erfordern Milliardeninvestitionen                     7

1.6      Smart Business Networks                                                     8

1.7      Das Internet der Dinge und intelligenten Dienste kommt                      8

1.8      Kosten senken und gleichzeitig individuelle Kundenwünsche erfüllen          9

2.       Neue Konvergenzprodukte und Wertschöpfungsketten dank SID und eTOM         10
2.1      Shared Information and Data Model (SID)                                    11

2.2      enhanced Telecom Operations Map (eTOM)                                     12

2.3      Time-To-Market und hohe Qualitätserwartungen der Kunden                    13

3.       Service Fulfillment und Service Billing: Vorteile durch SID                17

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1.    Neue strategische Herausforderungen

      Seit der Deregulierung in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt sich heute
      kaum ein Markt so rasant und ist von einem so starken Wettbewerbsdruck betroffen wie die
      Telekommunikationsbranche. Eine zentrale Rolle hierbei spielt natürlich das Internet; „Das Internet
      verändert traditionelle Geschäftsmodelle, ruft erfolgreiche neue Player auf den Plan und sorgt für
      überschneidende Geschäftsprozesse aus bisher getrennten Industrien. Darum kämpfen Carrier,
      Medienunternehmen und Internetfirmen derzeit um Anteile in einem Markt, der fortwährend neu
      definiert wird“, so die treffende Analyse von Euroforum, dem Veranstalter der Handelsblatt-Jahrestagung
      „Telekommarkt Europa 2010“. (1) Diese dynamische Entwicklung zwingt die TK-Unternehmen schneller
      und flexibler auf Marktänderungen zu reagieren und ihre Dienstleistungen stetig geänderten
      Anforderungen und Kundenwünschen anzupassen.

1.1   Gefragte Servicepartner dank Positionierung in ungewöhnlichen Bereichen

      „Die Digitalisierung und Vernetzung in immer mehr Lebensbereichen machen
      Telekommunikationsanbieter zu gefragten Servicepartnern und eröffnen ihnen neue
      Geschäftsmöglichkeiten“, stellen Steria Mummert Consulting und das F.A.Z.-Institut in ihrer
      gemeinsamen Studie „Branchenkompass 2011 Telekommunikation" fest, für die im Oktober und
      November 2010 100 Top-Entscheider der grössten deutschen Telekommunikationsunternehmen befragt
      wurden.(2) Danach wollen 86 Prozent der Anbieter bis 2013 in neue Geschäftsfelder investieren – etwa in
      Smart-City-Projekte, Social Media oder energiebezogene Dienstleistungen. Der Aufbau neuer
      Geschäftsbereiche habe insgesamt in 55 Prozent der Telekommunikationsunternehmen in den
      kommenden drei Jahren hohe Priorität.

      Neben den genannten Geschäftsfeldern engagiert sich laut „Branchenkompass“-Studie bereits mehr als
      ein Viertel der TK-Anbieter in den Bereichen Mobilität, Haustechnik und Gesundheit und treiben auf diese
      Weise die Vernetzung im Alltag voran. Rund ein Drittel der TK-Anbieter will bis 2013 zudem durch
      innovative Servicemodelle wachsen – zum Beispiel mit „Infrastruktur als Dienstleistung“ (Infrastructure-
      as-a-Service).

      Mit dieser IT-Unterstützung können Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen ihre Organisation,
      ihre Prozesse sowie die Interaktion mit Partnern und Zulieferern weiter flexibilisieren. Und sie werden
      Forschung, Produktion und Vertrieb künftig noch globaler organisieren, um regionale Unterschiede in
      Kosten, Kompetenzen und Marktpotenzialen bestmöglich zu nutzen, schreibt die
      Unternehmensberatung Detecon International in dem Beitrag „Think ICT 2032!“ (3)

1.2   Industrieübergreifende Synergien bringen Kostenvorteile

      Bei der Erschliessung neuer Geschäftsfelder können TK-Unternehmen wichtige Kernkompetenzen
      anbieten – etwa den breiten Zugang zu Haushalten und Gebäuden sowie die Fähigkeit, Millionen von
      Kunden abrechnen zu können. Ein Telekommunikationsbetreiber könne seine CRM- und
      Billingfähigkeiten nutzen, um andere Infrastrukturleistungen wie Gas, Wasser oder Strom anzubieten.
      Mit solchen „industrieübergreifenden Synergien“ lassen sich nach Auffassung von Detecon International
      Kostenvorteile erzielen: „Das Prinzip ist, Fixkosten, die bei der Leistungserstellung entstehen, auf
      mehrere Produktarten oder Servicebereiche umzulegen. Synergien können daraus resultieren, dass

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      Technologien oder Prozesse auf andere Industrien übertragen werden, wie dies Apple mit iTunes
      praktiziert“.
      Ein weiteres neues Geschäftsfeld sehen viele Branchenexperten im Gesundheitssystem, wo durch ICT-
      Anwendungen die Qualität der medizinischen Diagnostik weiter erhöht sowie die Prävention und
      Therapie verbessert werden kann. TK- und IT-Unternehmen könnten so „Kostensteigerungen
      entgegenwirken und deutliche Effizienzsteigerungen im Gesundheitssystem bewirken“, argumentieren
      die Detecon-Berater.

      Diese Auffassung teilt auch Mike Kelly, Senior Technical Manager des TeleManagement Forums*: „Viele
      Unternehmen übernehmen Nischenpositionen oder unterstützen singuläre Aktivitäten durch
      lückenfüllendes Outsourcing, Insourcing oder Partnerschaften. So bietet zum Beispiel BT (British Telecom)
      im Vereinigten Königreich jetzt Fuhrparkmanagement-Services für Automobilclubs an. (…) Das ist kein
      „Telekommunikationsunternehmen“ mehr, wie wir es bisher gekannt haben“, erläutert der
      Branchenexperte im Detecon Management Report Nr. 1/11.(4)

      * Das TeleManagement Forum (auch TMForum oder TMF) ist eine Arbeitsgemeinschaft von über 700
      Unternehmen der IT- und Telekommunikationsindustrie aus mehr als 70 Ländern. Seit mehr als 20 Jahren
      stellt das TeleManagement Forum Leitlinien und Lösungen für die Verbesserung des Managements und
      des Betriebs von Informations- und Kommunikationsnetzen zur Verfügung. Mit den Initiativen eTOM
      (enhanced Telecom Operations Map) und NGOSS (New Generation Operations Systems and Software)
      hat das Forum gemeinsam entwickelte Standard-Lösungen geschaffen, die weltweit bei führenden
      Providern zum Einsatz kommen. Diese Lösungen, die über ein Set von Richtlinien und Spezifikationen
      bereit gestellt werden, geben die Richtung und den Fahrplan für das Erreichen wirtschaftlicher Effizienz
      und operativer Flexibilität vor.                                    (Quellen: wikipedia.de / portel.de)

1.3   Smart Grids revolutionieren den Energiesektor

      Eines der interessantesten neuen Geschäftsfelder für TK-Unternehmen ist der Energiesektor. Denn die
      Zunahme erneuerbarer Energien erfordert den Umbau unserer Stromnetze. Deshalb wird die Zukunft der
      Energiewirtschaft massgeblich durch Smart Grids bestimmt werden. Diese „intelligenten“ Stromnetze
      erlauben durch den gezielten und ständigen Austausch von Informationen über Verbrauch,
      Speicherkapazitäten sowie Stromproduktion eine Optimierung der Auslastung von Stromnetzen und die
      Einführung von lastvariablen Tarifen. „Vorteile ergeben sich insbesondere für Stromnetze, die durch viele
      dezentrale Produktionskomponenten gespeist werden, wie zum Beispiel kleine Kraft-Wärme-
      Kopplungsanlagen und die zur Erzeugung von erneuerbarer Energie eingesetzten Wind-, Biogas- oder
      Photovoltaikanlagen. In Smart Grids werden Stromproduktion und -verbrauch durch die automatische
      Steuerung und Kontrolle von Verbrauchsanlagen optimiert“, so die Unternehmensberatung Detecon.
      In der EU verfügt bislang jedoch erst jeder zehnte Haushalt über einen Smart Meter. Dem Strategiepapier
      „Smart Grids – from innovation to deployment“ der EU-Kommission zufolge können durch den Einsatz
      von intelligenten Zählern in den europäischen Haushalten bis zu zehn Prozent Strom eingespart werden.
      Die Kommission fordert von ihren Mitgliedstaaten deshalb auch einen schnelleren Ausbau der Smart-
      Technologien. Nötig werde dieser Ausbau auch, um die steigenden Energie-Einspeisungen aus
      erneuerbaren Quellen zu gewährleisten.(5)

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1.4   Das mobile Internet entwickelt sich zum Massenphänomen

      „Der europäische Telekommunikationsmarkt und seine zentralen Anbieter durchleben aktuell einen
      veritablen Paradigmenwechsel: Das mobile Internet entwickelt sich nach langer Durststrecke dank
      Smartphone-Boom und mittlerweile erschwinglicher Flatrate-Tarife doch noch zum Massenphänomen“,
      schreibt die Strategieberatung Booz & Company in einer Studie aus dem Jahr 2010 (6). Danach soll das
      mobile Breitbandinternet in Europa ab 2014 über eine Netzabdeckung von 92% verfügen. Und bereits
      2015 werden ca. 60% der Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte im Haushalt internetfähig sein,
      lautet die Prognose der Strategieberater.

      Bei den Datendiensten und den mobilen Diensten erwartet die Branche „eine hohe Nachfrage“,
      bestätigen auch die Autoren des „Branchenkompass 2011 Telekommunikation“. Vor allem die
      Endgerätehersteller trieben diese Entwicklung voran. Immer mehr Telekommunikationsunternehmen
      schaffen demnach innovative Serviceangebote wie Location-based Services oder neue Auskunfts- und
      Mehrwertdienste. Fast die Hälfte der Telekommunikationsanbieter erwartet, dass solche Leistungen bis
      2013 einen nennenswerten Anteil zu ihrer Wertschöpfung beitragen werden.

      Angesichts sinkender Preise im Festnetz und Mobilfunk suchen Telekomkonzerne nach neuen
      Geschäftsfeldern und setzen dabei in den USA auf den Megatrend mobiles Zahlen, berichtete das
      ‘Handelsblatt’ am 27./28.05.2011.(7) Grund für diese Prognose war der einen Tag zuvor gestartete neue
      Dienst “Google Wallet”, den der Suchmaschinengigant gemeinsam mit dem US-Mobilfunkanbieter
      Sprint sowie Mastercard, Citi-Bank und verschiedenen Handelspartnern betreibt. Technisch funktioniert

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      das neue Handy-Zahlungssystem von Google & Co. mit dem Standard Near Field Communication (NFC)
      zum Austausch von Daten über kurze Entfernungen von wenigen Zentimetern.

      Die Telekomkonzerne haben sich in Allianzen zusammengeschlossen, um einen einheitlichen,
      internationalen Zahlungsstandard zu etablieren, der auf NFC basiert: “Die
      Telekommunikationskonzerne müssen sich allerdings beeilen, weil das Rennen um den neuen Markt
      bereits in vollem Gang ist. Neben Google sind auch Mastercard und Visa bereits mit eigenen mobilen
      Lösungen auf dem Markt”, schreibt die Wirtschaftszeitung. “Die Telekomnetzbetreiber spüren schon das
      Feuer und dürfen sich nicht mehr lange Zeit lassen", zitiert das ‘Handelsblatt’ einen Experten der
      Unternehmensberatung Booz & Company. "In den kommenden zwölf Monaten werden die
      verschiedenen Spieler um eine gute Ausgangsposition kämpfen."

      Im Gegensatz dazu sind erst für 17 Prozent der TK-Entscheider, die von Steria Mummert Consulting und
      dem F.A.Z.-Institut befragt wurden, Finanzdienstleistungen ein weiteres „wichtiges Investitionsziel“ –
      wobei das Mobile Payment, also die Abwicklung von Zahlvorgängen über ein mobiles Endgerät, bei allen
      Befragten im Mittelpunkt steht.

1.5   Breitbandverbindungen erfordern Milliardeninvestitionen

      Eines ist sicher: Der Wettbewerb innerhalb der Branche wird sich weiter verschärfen. Vor allem die
      Kabelnetzbetreiber nehmen den etablierten Telekommunikationsanbietern Marktanteile ab. Aber auch
      branchenfremde Anbieter – beispielsweise Energieversorger und IT-Unternehmen – drängen zunehmend
      auf den Markt. Zusätzlicher Druck kommt von der Politik: So hat sich die deutsche Bundesregierung das
      ehrgeizige Ziel gesetzt bis zum Jahr 2014 drei Viertel der deutschen Haushalte mit einer Bandbreite von
      mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) zu versorgen. Um die notwendigen Milliardeninvestitionen
      für diese Breitbandverbindungen in „Lichtgeschwindigkeit“ zu finanzieren, empfiehlt die
      Unternehmensberatung Arthur D. Little „Netzpartnerschaften“ zwischen konkurrierenden
      Wettbewerbern: „Eine Lösung liegt in Netzpartnerschaften: Festnetzanbieter können Partnerschaften
      zum Beispiel mit Energieversorgern eingehen, um gemeinsam die Glasfaserinvestitionen zu stemmen“.
      Europaweit entstünden laufend neue Kooperationen, während es in Deutschland erst Ansätze solcher
      Partnerschaften gäbe. „Sogar „Incumbents“ (marktführende Telekommunikationsanbieter) wie die
      Swisscom holen sich daher zunehmend Partner an Bord – sie können damit die Profitabilität der
      Glasfaserinvestitionen verdoppeln und den Kablern schneller und besser Paroli bieten“, erläutert Klaus
      von den Hoff, Leiter der globalen TIME-Practice bei Arthur D. Little.(8)

      Durch den rasanten technologischen Fortschritt der letzten Jahre in der Breitband-Übertragung haben
      sich ganz neue Möglichkeiten ergeben. Das Zauberwort der TK-Branche heisst „Konvergenz“ – die IP-
      basierte, gebündelte Kombination von Internet, Telefon und Fernsehen. Mit „Triple Play“ hat die Idee
      dieser Dienstekonvergenz Gestalt angenommen. Durch die Entwicklung immer neuer IP-basierter
      Produkte und Services steht den Anwendern mittlerweile eine fast unüberschaubare Auswahl möglicher
      Dienstleistungen offen. Diese grosse Auswahl verursacht einen hohen Kosten- und Wettbewerbsdruck
      sowie steigende Ansprüche der Kunden, denen Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen nur
      mit weitgehend automatisierten Prozessen gerecht werden können. Denn um im breiten
      Angebotsspektrum die Abläufe von der Kundenanfrage über die Produktkonfiguration bis hin zur
      Rechnungsstellung reibungslos und kundenorientiert abwickeln zu können, müssen möglichst viele
      Arbeitsschritte und Prozesse automatisiert werden.

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      Mit dem Breitbandausbau einher geht ein Phänomen, dass für die klassischen TK-Anbieter eine grosse
      Herausforderung darstellt. Mit der Verfügbarkeit von höheren Bandbreiten nimmt auch der Anteil an
      übertragenen Daten von sogenannten „Over the Top“-Dienste zu. Das sind neue, innovative Dienste, die
      auf IP aufbauen, aber nicht von den Betreibern der Breibandnetze angeboten werden. Die neuen Service
      Provider haben das Potential von Geschäftsmodellen erkannt, die auf einer Trennung von Netzwerk und
      Diensten aufbauen. Für sie ist es entscheidend, dass ihre Endkunden ein Zugangsnetz zur Verfügung
      haben, dass die geforderten Datenmengen verlässlich und in vernünftiger Zeit transportiert. Für den
      Netzbetreiber ist die technische Konsequenz in erster Linie eine massive Zunahme der übertragenen
      Datenmengen. Das kann so weit gehen, dass die Netze „zu“ sind und durch hohe Investitionen
      ausgebaut werden müssen. Die kommerzielle Konsequenz ist die, dass sich diese innovativen und
      ressourcenintensiven Dienste nicht ohne weiteres durch den Netzbetreiber monetarisieren lassen.

1.6   Smart Business Networks

      „Neben Smart Agents werden Smart Business Networks charakteristisch für die Geschäftswelt im Jahr
      2032 sein“, behauptet Detecon International. Nach Angaben der Unternehmensberatung schliessen sich
      in „Smart Business Networks“ Partner ad hoc, flexibel und problembezogen zur Lösung einer Aufgabe zu
      variierenden Produktions- und Dienstleistungsketten zusammen. Dabei würden jeweils nur die Partner
      aktiviert, die zur Problemlösung bzw. zur Befriedigung eines Kundenbedarfs benötigt werden.
      Expertenschätzungen zufolge könnten diese selbstlernend und weitestgehend automatisiert
      arbeitenden intelligenten Industrienetzwerke innerhalb der nächsten zwei Dekaden bis zu 30 Prozent der
      Geschäftsaktivitäten übernehmen. Intelligente ICT-Infrastrukturen und -Lösungen seien hierbei
      Grundvoraussetzung und Erfolgsfaktor zugleich. Beispiele für solche Geschäftsnetzwerke existierten laut
      Detecon schon heute, allerdings sei ihr Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft, räumen die
      Unternehmensberater ein. „Erst durch eine weitgehende Automatisierung der Geschäftsprozesse und -
      Regeln über ICT können sich die Netze voll entfalten beziehungsweise smart – also: intelligent – werden“.

1.7   Das Internet der Dinge und intelligenten Dienste kommt

      „Die Vision von Ambient Mobility (umgebungsintelligente Mobilität) besteht in mobilen Lösungen für
      Menschen und Waren, die durch eine Interaktion mit intelligenten Umgebungen erzeugt werden. Diese
      Umgebungen reagieren sensitiv und adaptiv auf die Präsenz von Menschen und Objekten und bieten
      Dienste an, die unsere Lebensqualität und Unternehmensprozesse auf eine nahtlose, unaufdringliche und
      zumeist unsichtbare Weise verbessern“, erläutert Hessen-IT im Internet (www.hessen-it.de).(9) Über
      ambiente ICT-Systeme werden Menschen und Objekte künftig immer umfassender miteinander vernetzt.
      Dabei werden viele Objekte, Gegenstände oder allgemeine Dinge mit einer IP-Adresse versehen sein und
      drahtlos oder über Kabel miteinander kommunizieren. Die Telekommunikationsnetze übernehmen
      hierbei eine grundlegende Funktion als Infrastruktur für den Datenfluss.

      „Das breite Anwendungsspektrum macht Ambient Mobility zu einem enormen Wachstumsmarkt “, ist
      Prof. Dr. Fellner vom Fraunhofer-Institut IGD überzeugt. Ambient Mobility als Teil des Internet der Dinge
      und intelligenten Dienste ist damit für TK-Unternehmen ein wichtiges und lukratives Geschäftsfeld mit
      grossem Zukunftspotenzial.

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1.8   Kosten senken und gleichzeitig individuelle Kundenwünsche erfüllen

      Im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Dienstleistungen verstärkt sich in vielen Unternehmen die
      Notwendigkeit zur Prozessoptimierung und Industrialisierung. Denn die zentrale Herausforderung für
      TK-Anbieter besteht darin, rasch und kostengünstig neue Services (Dienste) bereitstellen zu können.
      Nach Angaben der Studie "Branchenkompass 2011 Telekommunikation" wollen deshalb auch viele
      Telekommunikationsdienstleister ihre Prozesse agil und modular gestalten. Demnach planen 47 Prozent
      IT-Investitionen um ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und 41 Prozent um die
      Abrechnungsprozesse zu optimieren.

      Privatkunden erachten immer höhere Bandbreiten und darauf aufbauend neue konvergente und
      innovative Dienste sowie aktuelle Multimedia-Inhalte als eine Selbstverständlichkeit. Geschäftskunden
      wünschen sich zunehmend massgeschneiderte Produkte und Lösungen mit garantierter Service-Qualität.
      Mit anderen Worten: TK-Anbieter müssen die individuellen Ansprüche ihrer Kunden bedienen und dabei
      gleichzeitig ihre Prozesskosten (weiter) senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diesen scheinbaren
      Widerspruch können sie nur mit Hilfe flexibler und agiler IT-Systeme lösen, die eine schnelle und
      kosteneffiziente Reaktion auf sich verändernde Marktanforderungen ermöglichen. Die Kombination von
      serviceorientierter IT-Architektur (SOA) und etablierten Standards bringt den entscheidenden
      Wettbewerbsvorteil im Kampf um die Gunst der Kunden. Wenn es darum geht, schnell und flexibel
      neuartige Angebote und Geschäftsmodelle in den Markt einzuführen, spielen Service-Fullfilment- und
      Billing-Funktionen, die auf SOA als Technologieplattform und Prozessengine basieren, eine Schlüsselrolle.

      Quellen:

      (1) Nachbericht zur 16. Handelsblatt Jahrestagung „Telekommarkt Europa“ vom 3. September 2010
      (www.tk-europa.de)

      (2) „Branchenkompass 2011 Telekommunikation“, Hrsg.: F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und
      Medieninformationen GmbH und Steria Mummert Consulting AG (ISBN 978-3-89981-718-8 / Januar
      2011 / 75 Euro)

      (3) www.detecon.de (Detecon International GmbH, Eschborn)

      (4) DMR – Detecon Management Report Nr. 1/11, S. 57, Hrsg.: Detecon International GmbH, Eschborn
      (März 2011)

      (5) Pressemitteilung zum 2. Smart Technologies Forum von Euroforum Deutschland vom 6. Mai 2011:
      "Zügiger Ausbau von intelligenten Technologien"

      (6) Pressemitteilung von Booz & Company vom 04.02.2010: “Paradigmenwechsel durch Siegeszug
      mobiler Datendienste“
      (7) Handelsblatt vom 27./28.05.2011: „Google-Telefon löst Kreditkarten ab"

      (8) www.portel.de vom 21. April 2011: „Arthur D. Little / EXANE-Studie 2011: Breitband mit
      Lichtgeschwindigkeit – Ein Investitionsdilemma für Telekomunternehmen“
      (9) www.hessen-it.de / Rubrik „Ambient Mobility“ (Hessen-IT ist die „Aktionslinie“ des Hessischen
      Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung)

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2.   Neue Konvergenzprodukte und Wertschöpfungsketten dank SID und
     eTOM

     Die Telekommunikations-, Medien- und IT-Branchen konvergieren zunehmend. Es entstehen neue,
     innovative Angebote und damit auch neuartige Kooperationen, um diese Services und Applikationen
     bereitstellen und vermarkten zu können. Ein typisches Beispiel dafür sind Mobile Virtual Network
     Operators (MVNOs), die Mobilfunkangebote schnüren und dazu die Leistungen von Partnern wie
     Netzbetreibern, Handelsunternehmen (POS), IT-Dienstleistern und Medien-Anbietern bündeln. Diese
     Rolle können auch starke branchenfremde Anbieter übernehmen, die zum Teil massiv in den
     Telekommunikationsmarkt drängen. Dazu gehört etwa der Suchmaschinengigant Google, der mit
     seinem Ende Mai 2011 in den USA gestarteten neuen mobilen Zahlungssystem “Google Wallet” für
     Schlagzeilen sorgte.

     Die zentrale Herausforderung für Service Provider, TK-Anbieter und andere Reseller besteht darin, in
     einer Wertschöpfungskette mit unterschiedlichen Teilnehmern rasch und kostengünstig neue Services
     (Dienste) erstellen, personalisieren und vermarkten zu können.

     Die Kombination beziehungsweise Integration verschiedener Telekommunikationsleistungen wie Voice,
     Data, Internet Services, Entertainment oder Payment zu komplexen Konvergenzprodukten und -diensten
     erfordert eine hohe Interoperabilität der von den beteiligten Unternehmen zur Verfügung gestellten
     Komponenten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem service-orientierten
     Unternehmen, da diese Komponenten entsprechend dem SOA-Prinzip als Services aufgefasst werden
     können, die anderen Organisationseinheiten, Partnern oder Kunden zur Verfügung gestellt werden.
     Durch die Zusammensetzung und Koordination („Orchestrierung“) von wiederverwendbaren Basis-
     Services können höherwertige Services geschaffen werden.

     Dies ist nur durch eine optimale und präzise Abstimmung der einzelnen kommerziellen und technischen
     Prozesse, Informationen, Systeme und Ressourcen der unterschiedlichen Vorlieferanten möglich. Die
     hohe Interoperabilität dieser Services oder Prozesskomponenten ist also die Voraussetzung dafür, dass
     der Kunde eine koordinierte und fehlerfreie Leistung im Sinne einer „User Experience“ – also eines
     (positiven) Produkterlebnisses – erhält.

     Die Anforderungen, die dabei an die verwendeten Operations Support Systeme (OSS) und Business
     Support Systeme (BSS) gestellt werden, sind hoch:

     – Hoher Grad der Prozessautomatisierung (end-to-end)
     – Hohe Business-Flexibilität
     – Kurze „Time-to-Market“-Reaktionszeiten
     – Gering(st)e Betriebskosten
     – Einbezug des Kunden in die Wertschöpfungskette (durch „Self Care“ und „Self Administration“)

     Die Industrie, allen voran das TeleManagement Forum (TMForum), versucht die Kräfte zu bündeln und
     die Standardisierung der zentralen Komponenten voran zu treiben. Ergebnisse des TMForum sind unter
     anderem die enhanced Telecom Operations Map (eTOM) und das Shared Information and Data Model
     (SID).

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2.1   Shared Information and Data Model (SID)

      SID (auch bekannt als Information Framework) umfasst ein generisches Informations- und
      Datenreferenzmodell sowie eine gemeinsame Terminologie. Das seit 2011 in der Version 9.0 verfügbare
      SID…

      – enthält ein gemeinsames Vokabular aus Business-Sicht zur Beschreibung von Management-
        Informationen;
      – deckt alle Informationen ab, die zur Implementierung von Geschäftsprozessen eines Service-Providers
        nötig sind;
      – reduziert das Risiko und die Kosten einer Integration durch eine gemeinsame Terminologie,
        standardisierte Schnittstellen sowie durch die Verwendung von standardisierten Informations- und
        Datenmodellen;
      – beschleunigt und vereinfacht die Markteinführung (‚Time-to-Market’) neuer Produkte und Services
        durch den Wegfall von Datenkonvertierungen und die Separation von Produktaspekten (Marketing,
        Auftragsverwaltung und Produktion).

      SID beschreibt die für ein Telekommunikationsunternehmen relevanten Objekte – sogenannte Business-
      Entitäten (Business Entity), ihre Eigenschaften in Form von zugehörigen Attributen (Characteristics) und
      ihre Beziehungen (Assoziationen oder Relationship) zueinander.

      Die Vorteile von SID für die Telekommunikationsindustrie liegen in der Verwendung eines breit
      abgestützten und akzeptierten Referenzmodells für Informationen und Daten. Neben der damit
      verbundenen Reduktion des Risikos und der Kosten für die Integration von OSS/BSS-Lösungen steht eine
      gemeinsame Sprache zwischen IT und Business, internen wie externen Partnern im Vordergrund des
      Interesses.

      Das SID-Referenzmodell ist Teil des ‚TMForum Frameworx’* – einem Lösungskonzept zur Definitionen
      und Standardisierung von Prozessen in der Telekommunikation (speziell für den Betrieb von
      Informations- und Kommunikationsnetzen).

      * Frameworx, früher bekannt als New Generation Operations Systems and Software (NGOSS), ist ein
      Standard, um die Entwicklung und den Einsatz von Betriebsunterstützungssystemen (engl. Operations
      Support System - OSS) flexibler und einfacher zu gestalten, indem es für Geschäftsprozesse ein
      allgemeines Gerüst definiert.

      Um das Ziel eines leicht zu handhabenden OSS zu erreichen, bietet NGOSS eine Informationssammlung,
      die eine einheitliche Werkzeugsammlung für Geschäftsprozesse und technische Entwicklungen darstellt
      sowie eine Beschreibung für deren Einsatz.

      In verschiedenen Segmenten werden unterschiedliche Teilziele mit jeweils anderen Vorgehensweisen
      angewandt: Automatisierung von Geschäftsprozessen mit der enhanced Telecom Operations Map
      (eTOM), generisches Informations- und Datenmodell durch das Shared Information & Data Model (SID).

                                                                                        (Quelle: wikipedia.de)

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

2.2   enhanced Telecom Operations Map (eTOM)

      Im Rahmen dieses ‚Frameworx’ wird SID durch die enhanced Telecom Operations Map (eTOM) ergänzt –
      dem Geschäftsprozessmodell (Business Process Framework) für Service-Provider sowie für Anbieter von
      IT-Dienstleistungen.

      eTOM ist ein generischer Ansatz, der eine grosse Bandbreite an Prozessmodellen berücksichtigt und
      damit eine Referenz für das Prozessdesign – also eine „Blaupause“ zur Standardisierung und
      Kategorisierung von Prozesselementen im Sinne einer serviceorientierten Architektur (SOA) darstellt.

      Mit dem eTOM-Referenzmodell können Service Provider personalisierte Dienste realisieren und
      umsetzen, mit denen sie sich stärker auf den Kunden fokussieren können.

      In der abstrakten Management-Sicht (siehe Grafik) sind in eTOM drei Prozess-Hauptgruppen („major
      process areas”) beschrieben:

      – Die „Operations-Prozesse“ (OPS) müssen sich direkt am Kunden ausrichten.
      – In der Gruppe „Strategy, Infrastructure and Product“ (SIP) sind Prozesse zusammengefasst, die die
        Serviceangebote beschreiben, aber nur indirekt den Kunden betreffen.
      – In der dritten Gruppe sind allgemeine Aufgaben – die „Enterprise-Management-Prozesse“ – definiert,
        die nicht nur für Service-Provider spezifisch sind, sondern für alle Unternehmensbereiche – wie etwa
        Personalwesen oder Controlling.

      Strategy, Infrastructure & Product                   Operations
        Strategy &    Infrastructure     Product            Operations         Fulfillment   Assurance   Billing &
        Commit        Lifecycle          Lifecycle          Support &                                    Revenue
                      Management         Management         Readiness                                    Management
       Marketing & Offer Management                         Customer Relationship Management

       Service Development & Management                     Service Management & Operations

       Resource Development & Management                    Resource Management & Operations
        (Application, Computing and Network)                 (Application, Computing and Network)

       Supply Chain Development & Management                Supplier/Partner Relationship Management

        Enterprise Management
         Strategic & Enterprise        Enterprise Risk            Enterprise Effectiveness    Knowledge & Research
         Planning                      Management                 Management                  Management

                      Financial & Asset               Stakeholder & External          Human Resources
                      Management                      Relations Management            Management

      Bildunterschrift: Business Process Framework, Level 1 Processes, Quelle: TMForum

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

      Das eTOM-Framework dient als Ausgangspunkt und Startvorgabe für die Implementierung von
      geschäftsprozessunterstützenden Systemen (BSS) und von betriebsunterstützenden Systemen (OSS)
      verschiedener Hersteller. eTOM ist als ITU-T Standard M.3050 standardisiert.

2.3   Time-To-Market und hohe Qualitätserwartungen der Kunden

      Unabhängig vom Privat- oder Geschäftskundenmarkt ist die schnelle Markteinführung (Time-to-Market)
      entscheidend. Die Zeit zwischen der Idee für ein neues Produkt und der Lancierung (Launch) des neuen
      Produktes muss so kurz wie möglich sein. Was heisst „Launch“ genau? Für den Vertrieb ist der Zeitpunkt
      des Verkaufsstarts entscheidend. Damit ein Produkt aber ein Erfolg werden kann, muss die ganze
      Produktionskette vor dem Zeitpunkt des Launches bereit sein. Denn was nützt es Produkte anbieten bzw.
      vermarkten zu wollen, die nicht produziert und später gegenüber dem Kunden nicht verrechnet werden
      können?

      Ein gängiger Ansatz ist die Unterteilung des gesamten Order-To-Cash Prozesses in verschiedene Layer
      eines Betriebsmodells, die nicht zwingend mit denen des Operations Support Systems (OSS) bzw.
      Business Support Systems (BSS) übereinstimmen müssen.

      Auf der untersten Stufe ist der Production- oder Factory-Layer. Hier befinden sich verschiedene interne
      wie externe Produktionseinheiten, die sich um die Realisierung der (dem Kunden verkauften) Produkte
      und Dienstleistungen kümmern. Dazu zählen auch externe Dienstleister oder Lieferanten.

      Der mittlere Layer, der oft als Service Management Layer bezeichnet wird, definiert und konfiguriert den
      strukturellen Aufbau und die Eigenschaften von Produkten und Dienstleistungen.

      Der dritte Layer, der als Customer Experience Layer bezeichnet werden kann, definiert die kommerziellen
      Aspekte eines Produktes oder einer Dienstleistung.

      Jeder Layer baut auf Komponenten der darunterliegenden Schicht auf und bietet seinerseits Services der
      darüber liegenden Schicht an – ganz im Sinne einer serviceorientierten Architektur (SOA). Aus den
      einzelnen Komponenten eines Layers werden komplexere Services, die wiederum als neue Services
      angeboten werden. Die zusätzliche Komplexität – im Sinne einer Aufwertung – entsteht durch die
      Kombination von Service-Bausteinen und durch die Anreicherung mit zusätzlichen Leistungen oder
      Merkmalen. Ein wichtiger Aspekt dieses Modells ist die Entkopplung der drei beschriebenen Layer
      voneinander. Solange ein Layer auf den ihm angebotenen Service-Bausteinen aufbaut, d.h. keine
      zusätzlichen Bausteine einer darunter liegenden Schicht benötigt, ist er in der Erstellung von Services
      unabhängig. Das wirkt sich auch auf die Organisationseinheiten eines Service-Providers aus, die unter
      den genannten Bedingungen unabhängig voneinander arbeiten können. Die Unterteilung in Schichten
      und die damit verbundene Entkopplung ist aus einem weiteren Grund sinnvoll: Änderungen oder
      Erweiterungen in tieferen Layern sind typischerweise mit mehr Aufwand verbunden. So ist eine
      Umstellung der Produkte oder der Aufbau einer neuen Produktionseinheit mit deutlich mehr Aufwand
      verbunden als die kommerzielle Spezifikation eines Produktes. Die Trennung zwischen der strukturellen
      (oder technischen) Spezifikation eines Produktes und dem kommerziellen Angebot am Markt erfolgt aus
      dem gleichen Grund. Es ist bedeutend einfacher den Preis eines Produktes zu ändern als das ganze
      Produkt selbst oder wesentliche Teile bzw. Merkmale davon.

      Die Kunst der Ausreizung dieses Modells liegt in der Standardisierung der tieferen Layer bei gleichzeitiger
      Individualisierung der höheren Layer. Dem Kunden gegenüber soll das Gefühl vermittelt werden, dass

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

Produkte und Dienstleistungen individuell für ihn erstellt, konfiguriert und kombiniert werden, während
die Produktion auf Standardkomponenten aufbaut, die in optimierten Produktionseinheiten quasi am
Fliessband erstellt werden. Was die Automobilindustrie mit „lean production“ und „mass
customization“ vorgemacht hat, will die Telekommunikationsindustrie nun auch für sich als Prinzip
beanspruchen und weitgehend übernehmen. Wenn für eine Kundenbestellung beispielsweise ein Local
Area Network (LAN) benötigt wird, dann sollte es für die Produktion/Factory keinen Unterschied machen,
ob dieses LAN als eigenständiges Produkt oder gebündelt in einem komplexeren Angebot als Managed
Service für einen Privat- oder für einen Geschäftskunden bereitgestellt wird. Die Factory (im Sinne einer
internen oder externen Produktions- oder Bereitstellungseinheit) bietet einen standardisierten LAN-
Service als Dienst gegenüber dem darüber liegenden Layer an. Was dieser Layer damit macht, kann und
muss der Factory egal sein.

Welche Voraussetzungen müssen für die erfolgreiche Umsetzung eines solchem Betriebs- und
Produktionsmodells erfüllt werden? Beginnen wir auf dem untersten Layer. Die Factories müssen einen
Katalog aller von ihnen zur Verfügung gestellten Services erstellen. Diese Services sollten als atomare
und konfigurierbare Komponenten (oder Bausteine) definiert werden. Die Schwierigkeit liegt darin, die
Anzahl und Ausprägung der Services festzulegen, damit eine möglichst flexible Kombination in höheren
Layern möglich ist. Da ein TK-Service-Provider selten in der Lage ist alle Basiskomponenten selber zu
produzieren, muss der Service-Katalog auch auf externe Lieferanten und Produktionseinheiten
ausgeweitet werden. Auf der nächsten Ebene werden die von den Factories angebotenen Services zu
höherwertigen Produktspezifikationen kombiniert. Eine solche Spezifikation umfasst die Eigenschaft
eines Produktes in Form von Attributen, Optionen und deren Abhängigkeiten. Am Beispiel eines Internet-
Produktes wäre die Bandbreite ein Attribut und statische IP-Adressen eine Option. Zudem umfasst die
Spezifikation die Regeln, die den „Zusammenbau“ der Produktspezifikation aus den verschiedenen
Services der einzelnen Factories beschreiben bzw. in umgekehrter Richtung den höherwertigen Service in
seine Grundbausteine zerlegen.

Den Vorgang des Zerlegens nennt man Dekomposition, entsprechend heissen die Regeln
Dekompositionsregeln. Dabei muss der mittlere Layer nicht auf eine Stufe der Anreicherung beschränkt
sein. Innerhalb dieses Layers können beliebige Stufen von jeweils höherwertigen Services definiert
werden. Die Trennung zum höchsten Layer ist definiert durch die Entkoppelung der technischen
Produktspezifikationen von dem kommerziellen Marktangebot. Ein solches Marktangebot repräsentiert
materielle und immaterielle Güter und Dienste, die zu einem bestimmten Preis am Markt für eine
Kundengruppe verfügbar gemacht werden. Der Service Provider kann dabei die Marktangebote in
Produktkatalogen gruppieren und so unterscheiden, welche Kunden in welchen geografischen Regionen
von welchen Angeboten profitieren können. Erst hier nimmt das Konstrukt eines zusammengesetzten
höherwertigen Services die Gestalt eines auf den Kunden ausgerichteten konkreten Angebots an, wie es
am Markt wahrgenommen wird. Auf diesem Layer finden die meisten Veränderungen statt.
Marktangebote sind oft zeitlich begrenzte Aktionen, bei denen verschiedene Produkte und
Dienstleistungen kommerziell gebündelt und zusammen vermarktet werden.

Mit der Entkopplung von Produktspezifikation und kommerziellem Angebot erhalten Marketing und
Sales die nötigen Freiheiten am Markt, ohne dabei die Bereitstellung der Produkte und Dienstleistungen
zu gefährden – vorausgesetzt, dass nur bestimmte Standard-Komponenten verwendet werden, die
Marketing und Sales als flexibel konfigurierbare Services zur Verfügung gestellt werden.

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

Da die Geschäftsprozesse der Service-Provider, Mobile Virtual Network Operators (MVNOs) und anderer
TK-Anbieter jedoch auf verschiedenen Datentypen basieren, ist für den Informationsaustausch eine
standardisierte Datentransformation nötig. Hierfür ist ein breit abgestütztes und akzeptiertes
Referenzmodell für Informationen und Daten – sozusagen eine gemeinsame Sprache zwischen IT und
Business, internen wie externen Partnern – notwendig. Mit dem Referenzmodell SID (Shared Information
and Data Model) hat sich die Telekommunikationsbranche auf ein gemeinsames Vokabular und
Information Framework geeinigt, das alle Informationen und Daten abdeckt und definiert, die zur
Implementierung von Geschäftsprozessen nötig sind. Das Referenzmodell beschreibt sogenannte
Business-Entitäten (Business Entity), ihre Eigenschaften in Form von zugehörigen Attributen
(Characteristics) und ihre Beziehungen (Relationship) zueinander. Die Business-Entitäten sind in Bereiche
(Domains) eingeteilt, die sich am eTOM-Business-Prozess-Modell orientieren: Market/Sales, Product,
Customer, Service, Resource, Supplier/Partner, Enterprise und Common Business.

Bildunterschrift: Information Framework Domains & Level1 ABEs, Quelle: TMForum

Um zu verstehen, wie sich das zuvor beschriebene Layer-Modell mit Hilfe von SID realisieren lässt,
betrachten wir nachfolgend ein paar der SID-Domains im Detail. Diese lassen sich nicht überlappungsfrei
auf das Layer-Modell abbilden. Die Trennlinien können am ehesten so gezogen werden: Der unterste
Layer definiert welche Factories (Supplier/Partner Domain) es gibt und welchen Service-Katalog (Service
und Resource Domain) diese dem nächsthöheren Layer zur Verfügung stellen. Der mittlere Layer
definiert zusammengesetzte Services (Service Domain) und/oder Produktspezifikationen (Product
Domain). Der oberste Layer definiert das kommerzielle Angebot (Product Domain), den Markt und die
Marktstrategien (Market/Sales Domain).

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Das SID-Referenzmodell unterscheidet grob zwischen einer Produktspezifikation (ProductSpecifications),
einem Marktangebot (ProductOfferings), einem Produktkatalog (ProductCatalog) und einer
Produktinstanz (Product). Eine Produktspezifikation entspricht einer detaillierten Beschreibung eines
materiellen oder immateriellen Gutes, das in Form eines Marktangebotes einem Kunden angeboten wird.
Sie kann hierarchisch aufgebaut sein, das heisst aus anderen Produktspezifikationen zusammengesetzt
sein. Ein Marktangebot besteht aus einer oder mehreren Produktspezifikation(en) in Form von Kauf-,
Miet-, oder Leasingangeboten mit entsprechenden Preismodellen. Marktangebote können gebündelt
werden, wobei der Preis für das Bündel unabhängig von seinen Komponenten definiert werden kann. Ein
Produktkatalog ist eine Sammlung von Marktangeboten, die für einen spezifischen Vertriebskanal
und/oder für eine bestimmte Zielgruppe vorgesehen sind. Jedes Markangebot in einem Produktkatalog
kombiniert Preise und Verfügbarkeitsinformationen mit den jeweiligen Produktspezifikationen. Letztere
definieren die Beziehung von Produkten mit Services und die dafür benötigten Resourcen, mit denen die
Produkte konkret realisiert werden. Über einen Produktkatalog wird ein Marktangebot am Markt
„sichtbar“ gemacht. Schliesslich repräsentiert eine Produktinstanz die Bestellung eines Marktangebotes
durch einen Kunden.

Eine zentrale Rolle im Lebenszyklus eines Produktes spielen die Geschäftsfälle. Ein Geschäftsfall legt fest,
welche Aktionen auf einem Marktangebot oder einer Produktspezifikation möglich sind. Typischerweise
spricht man von MAC-Geschäftsfällen (MAC = Move/Add/Change). Jeder Zustandswechsel im
Lebenszyklus eines Produktes wird durch einen Geschäftsfall ausgelöst. Dabei wird nicht nur festgelegt,
welche Konfigurationen oder Zusatzinformationen für den Geschäftsfall erforderlich sind, es können
auch die für die Implementierung notwendigen Personen, Organisationseinheiten und die für den
Kunden entstehenden Kosten (einmalig oder wiederkehrend) definiert werden. Das Pricing ist somit über
den Geschäftsfall vom Marktangebot entkoppelt, was die Flexibilität der Verrechnung enorm erhöht.

Es gibt eine Reihe von Design-Pattern, die innerhalb des SID-Modells und bei dessen Erweiterung
eingesetzt werden. Für das Verständnis des Modells und insbesondere für das Verständnis der Flexibilität
und Dynamik des Modells sind die drei wichtigsten Design-Pattern hier kurz erwähnt:

– Das Modell unterscheidet zwischen Spezifikationen und Instanzen einer Spezifikation (Entity
  Specification / Entity Pattern). Die Spezifikation beschreibt die gemeinsamen „Fakten“ oder
  Eigenschaften im Sinne eines Bauplans. Aus der Spezifikation werden konkrete Instanzen generiert,
  alle Instanzen werden also von der gleichen zugehörigen Spezifikation beschrieben.
– Sehr oft sind Business-Entitäten aus anderen Instanzen der gleichen Entität aufgebaut. Das
  Composite/Atomic Pattern sieht den (rekursiven) Aufbau von komplexen Entitäten vor. Es erlaubt die
  Definition von Bundles oder gruppierten Entitäten sowohl in einer hierarchischen wie auch in einer
  Matrixstruktur.
– Bei jedem Modell fällt es schwer, die vollständige Liste aller Attribute einer Entität im Voraus zu
  bestimmen und festzulegen. Das Entity Specification Characteristics/Entity Characteristics-Pattern
  sieht vor, dass die Spezifikation einer Entität aus einer beliebigen und dynamisch erweiterbaren
  Menge von Attributen (Characteristics) bestehen kann. Auch die Werte, die ein Attribut annehmen
  kann, können definiert werden.

Fazit: Mit Hilfe von SID lässt sich eine Entkoppelung der verschiedenen Layer erreichen und damit eine
schnelle Markteinführung von neuen Produkten und Dienstleistungen realisieren.

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3.   Service Fulfillment und Service Billing: Vorteile durch SID

     Wie findet nun aber SID den Weg in die IT des Service-Providers? Die Ergon Informatik AG, etablierter
     Hersteller und Integrator von Service Fulfillment und Service Billing-Lösungen im
     Telekommunikationssektor, hat sich bei der Entwicklung von BSS-Lösungen der nächsten Generation
     einem der Hauptnutzen von SID verschrieben: der beschleunigten Markteinführung (Time-to-Market) für
     neue Produkte.

     Die neue Taifun BSS Suite ist aus den fünf eigenständigen Komponenten „Produktkatalog“, „Web-Shop“,
     „Order Management“, „Billing“ und „Cost Manager“ aufgebaut, die in Kombination den kompletten End-
     zu-End-Prozess auf Kundenseite abdecken. Das fängt an beim spezifischen Angebot für den einzelnen
     Kunden und endet bei der Verrechnung der in Anspruch genommenen Services. Auf diese Weise können
     die Service Provider sämtliche Abläufe, die zur Bereitstellung einer bestimmten Dienstleistung
     notwendig sind, vereinfachen sowie durch automatisierte Prozesse eine gleichbleibende Service-Qualität
     liefern und dabei potenzielle Fehlerquellen eliminieren. Weil durch den hohen Automatisierungsgrad der
     gesamte Verkaufsprozess von „Kunde will“ bis „Kunde kann“ lückenlos unterstützt wird, können
     komplexe Auftragsverhältnisse problemlos verwaltet werden. Dadurch werden Anbieter in die Lage
     versetzt, effizient und kostengünstig konvergente Services zu erbringen sowie gleichzeitig die Kosten
     über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu reduzieren.

                       Taifun                                   Taifun
                    Web-Shop                            Order Management

                                             Taifun
                                      Product Catalogue

                       Taifun                                    Taifun
                        Billing                             Cost Manager

     Der modulare Taifun-Produktkatalog umfasst alle Produktspezifikationen, Marktangebote und
     Geschäftsfälle. Hauptbestandteil des Produktkataloges ist der Produktdesigner, ein GUI-unterstütztes
     Tool für Design und Unterhalt aller Entitäten des Produktkatalogs. Zwei wesentliche Vorteile des Taifun-
     Produktkataloges sind die Wiederverwendbarkeit und die dynamische Erweiterbarkeit. Der Taifun-
     Produktkatalog ist so ausgelegt, dass Spezifikationen auf allen Stufen des Produktdesigns
     wiederverwendet werden können. Das hilft, die Anzahl der Basis-Services gering zu halten und die Vielfalt
     der Varianten möglichst erst auf Stufe der Marktangebote zu definieren. Auf der anderen Seite können
     alle Definitionen dynamisch erweitert werden, ohne dass die Software durch den Lieferanten oder durch

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

einen Integrator erweitert bzw. angepasst werden muss. Damit reduziert sich der Test-, Installations- und
Freigabeprozess auf das Wesentliche – nämlich auf die Konfiguration des Produktkataloges – und nicht
auf die aufwändige Anpassung des kompletten IT-Systems.

Der Taifun-Produktkatalog baut aber nicht nur auf SID auf -– das von Ergon verwendete Informations-
und Datenmodell erweitert SID sogar noch. So können beispielsweise als Bestandteil von
Produktspezifikationen Optionen mit beliebiger Kardinalität definiert werden. In einem dazugehörigen
Marktangebot können diese Kardinalitäten einschränkend übersteuert werden, so dass man von
generischen Produktspezifikationen auf ein spezifisches Angebot kommt. In die gleiche Richtung geht
die Übersteuerung von Merkmalwerten und Default-Einstellungen.

Weiter unterstützt das Modell die anderen Taifun Komponenten: Den Web-Shop (konfigurierbare
Ablaufsteuerung der Bestellungserfassung, GUI-Konfiguration mit Texte, Bilder, Layout, etc.), den Service
Delivery Prozess im Order Management (Automatische Erstellung von Produktionsaufträgen,
Beauftragung und Koordination von internen und externen Lieferanten, konfigurierbare Ablaufsteuerung
der Produktionsausführung (Workflow), etc.) sowie den Billing Process (flexible und mächtige Tarif- und
Preismodelle, regelbasierte Rabattierung, konfigurierbare Ablaufsteuerung für den Billingprozess, etc.).

Das Internet verstärkt den Trend, den Kunden in die Wertschöpfungskette miteinzubeziehen.
Telekommunikationsanbieter gehen dazu über mit sogenannten Self Care-Portalen immer mehr
Aufgaben an den Kunden zu übertragen. So kann beispielsweise bereits die Erfassung der Kundendaten
oder des Auftrages über das Web-Portal als Alternative zum Auftragsdienst des Service Providers
erfolgen. Über das Web-Portal kann der Anwender zudem während der Abwicklung eines Auftrages stets
über den aktuellen Status der Bereitstellung seines Services informiert werden. Und wenn dieser erst
einmal in Betrieb ist, können dem Kunden laufend Qualitäts- und Leistungsdaten präsentiert werden.
Oder man gibt dem Endkunden direkt die Möglichkeit, einfache Anpassungen oder Adressänderungen
selbst vorzunehmen.

Der Taifun Web-Shop ist ein vollständig integriertes Web-Portal für Endkunden, um selbständig („Self
Care“) Produkte eines Service Providers auszuwählen, zu konfigurieren und zu bestellen. Der Web-Shop
nimmt Produktspezifikationen und Marktangebote über standardisierte Schnittstellen aus dem
Produktkatalog und berücksichtigt mögliche Einschränkungen des Angebotes aufgrund der technischen
und kommerziellen Verfügbarkeit. Die Regeln für die Steuerung der Prozessschritte zur Erfassung einer
Kundenbestellung liefert ebenfalls der Produktkatalog. Das bedeutet, dass ein Produktmanager mit Hilfe
des Produktkatalogs sowohl den Ablauf – d.h. die Sequenz der Eingabeschritte – wie auch die Anzahl und
Art der Eingabefelder der einzelnen Eingabeschritte selbst definiert. Die Eingabefelder müssen dabei
nicht explizit erfasst werden, da sie den Attributen der Produktspezifikationen entsprechen. Das Taifun-
Framework des Web-Shops generiert aufgrund der Definitionen aus dem Produktkatalog die benötigten
interaktiven Web 2.0-Elemente zu einer Web-Seite. Nach der Wahl und Konfiguration (Parametrisierung)
der gewünschten Produkte durch den Kunden werden diese im Warenkorb des Kunden abgelegt. Aus
dem Warenkorb heraus erfolgt dann die eigentliche Bestellung in Form eines Kundenauftrages
(Customer Order). Der Web-Shop kann auch zur internen Auftragserfassung bei einem Service-Provider
eingesetzt werden. Die Darstellung bzw. der Ablauf einer Auftragserfassung kann flexibel an individuelle
Anforderungen angepasst werden.

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Whitepaper: SOA und SID Nutzen für die Telekommunikationsbranche

Nutzen und Vorteile solcher kompletten Portal-Lösungen liegen für beide Seiten auf der Hand: Indem die
Anwender in die Wertschöpfungskette eingebunden werden, kann ihnen ein echter Mehrwert in Form
zusätzlicher Service-Leistungen geboten werden. Für den Anbieter wiederum wird insgesamt die
Flexibilität erhöht, um auf veränderte Anforderungen von Anwender- und Unternehmensseite zeitnah
reagieren zu können. Zusätzlich ergeben sich Wettbewerbsvorteile durch die Verbesserung des Services
dank automatisierter Abläufe, was zur Reduzierung möglicher Fehlerquellen sowie zur Entlastung des
Kundendienstes und damit auch zu Kosteneinsparungen führt.

Die durch den Web-Shop erstellten Auftragsstrukturen werden dem nachgelagerten Bestell- und
Auftragsverarbeitungsprozess im Taifun Order Management übergeben. Dabei werden sie in Services
und Ressourcen zerlegt und den verschiedenen Factories zur Produktion übergeben. Die
Dekompositionsregeln, die Ablaufsteuerung („Orchestrierung“ in Form von Prozessmodellen) und die
Regeln für die Factory-Zuteilung werden vom Produktkatalog bereitgestellt.

Mit den drei genannten Komponenten Produktkatalog, Web-Shop und Order Management deckt die
Taifun BSS Suite einen Grossteil der Funktionalitäten für den Service Fulfillment-Prozess (nach eTOM)
eines Service Providers ab. Die weiteren Komponenten fokussieren sich auf den Billing-Prozess.

Das Taifun Billing unterstützt die Leistungsabrechnung für alle Geschäftsmodelle wie Retail, Wholesale,
B2B, Partner und Intercarrier. Die Funktionalität von Taifun umfasst den gesamten Verrechnungsprozess
von Mediation über Rating, Billing bis hin zum Druck von Kunden-Rechnungen. Dabei können komplexe
Tarifpläne und Rabattdefinitionen berücksichtigt werden.

Mit einem flexiblen Rechnungsarchiv enthält Taifun Billing eine Lösung für Output-Management, welche
weit über die reine Archivierung der Kundenrechnungen hinausgeht. Die Rechnungen werden wahlweise
über eine Druckstrasse auf Papier ausgegeben oder dem Kunden elektronisch (optional mit Taifun Cost

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