Social Media Kundenkontakt per Mausklick - IHK Bonn/Rhein-Sieg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Dezember 2011/Januar 2012 . A 12041 Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg Dr. Hubertus Hille tritt Nachfolge an Region dankt Michael Swoboda Kundenkontakt per Mausklick 56 Super-Azubis und 49 Aus- bildungsbetriebe ausgezeichnet Die Besten 2011 Social Media Elektronische Lohnsteuerkarte Start verschoben
Sparkassen-Finanzgruppe Der Perfekte Partner für Ihren Erfolg: Das Sparkassen-Finanzkonzept. Managen Sie Ihre Finanzen clever mit dem Sparkassen-Finanzkonzept. Als Mittelstandspartner Nr. 1 bieten wir unseren Kunden eine umfassende Beratung, die ihre privaten wie geschäftlichen Bedürfnisse optimal strukturiert. Von Finanzierungslösungen über Risikomanagement bis hin zur Nachfolgeregelung: Wir finden für jedes Anliegen die maßgeschneiderte Lösung. Testen Sie uns jetzt! Sprechen Sie mit Ihrem Geldberater oder Infos unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
Unsere Druckerei finden Sie im Gewerbegebiet Justus-v.-Liebig-Straße/ Bunsenstraße Editorial Social Media wird auch für Unterneh- men immer wichtiger. Über die Social Media Plattformen Facebook, Twitter, XING und Co können Unternehmen direkt mit ihren Kunden in Dialog tre- Über die in der Kölner Vulkanhalle statt- ten. Sie können ihre Produkte und gefundene 40. Ernst-Schneider-Preis- Dienstleistungen bewerben und sich Verleihung der IHKs für herausragende interessierten Bewerbern präsentieren. Wirtschaftsberichterstattung informie- Viele Unternehmen aus der Region sind ren wir auf Seite 30. Mit dem höchstdo im Web 2.0 bereits fest etabliert, ande- tierten Preis im Wirtschaftsjournalismus re wagen sich vor. Ab Seite acht stellen wurden 2011 19 Journalistinnen und wir Ihnen einige dieser Unternehmen Journalisten aus Print, Fernsehen, Hör- und unsere Serviceangebote in diesem funk und Internet ausgezeichnet. Bereich vor. Sie sind die Besten der Besten in 14 Jahre war er Hauptgeschäfts- der Region Bonn/Rhein-Sieg: 56 Aus- führer der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Zum zubildende und ihre 49 Betriebe hat die Jahreswechsel 2011/2012 verabschie- Industrie- und Handelskammer Bonn/ det sich nun Michael Swoboda in den wohlverdienten Ruhestand. Die Wirt- Rhein-Sieg bei der Jahresbestenehrung 2011 am 2. Dezember in der Stadthalle Stil bewahren. schaft blickt ab Seite 22 zurück auf sei- ne vielfältigen Aktivitäten zum Wohle Bad Godesberg für ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet. Darunter Schönheit entdecken. der Wirtschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg auch 13 Landesbeste und drei Bundes- und stellt Ihnen seinen Nachfolger, Dr. beste. Mehr dazu ab Seite 32. Ausgewähltes schenken. Hubertus Hille, vor. Die Vereinbarkeit von Beruf und Der Start der elektronischen Lohn- Pflege gewinnt in einer älter werden- steuerkarte wurde verschoben. Warum, den Gesellschaft immer mehr an Be- Wer Papier und Schreibkultur mag, dass können Sie auf Seite 26 nachlesen. deutung. Neue Regelungen, wie das wer schöne Stifte schätzt oder Auch über weitere wichtige Steuer Gesetz zur Familienpflegezeit, wirken unterstützend. Doch oft kommt man exklusive Geschenke sucht, änderungen des Jahres informieren wir Sie an dieser Stelle. ohne professionelle Hilfe nicht aus. Ab der ist in unserem Fachgeschäft Jedes kleine und mittlere Unter- Seite 36 berichten wir am Beispiel des im Bonner Zentrum genau richtig. nehmen mit Sitz in Nordrhein-West- Pflegeteams Wentland über die ver- falen kann im Zeitraum von zwei Jah- schiedenen Aspekte der Pflege. Das Beethoven Festspielhaus soll Wer Drucksachen von höchster ren je einen Innovationsgutschein für Beratung sowie für Forschungs- und gebaut werden. Auf Seite 37 bieten wir Qualität schätzt oder einfach das Entwicklungsleistungen von Hochschu- Ihnen erste Informationen über den Besondere für ein Familienereignis len in Anspruch nehmen. Jeder Gut- Ratsbeschluß und die verschiedenen sucht, der ist in unserer Druckerei schein hat einen Gegenwert von 5.000 Initiativen, die bei der Finanzierung un- terstützend wirken wollen. im Bonner Norden genau richtig. bis 10.000 Euro. Der 500. Innovations- gutschein des Landes Nordrhein-West- Viel Spaß beim Lesen! falen ist nun abgerufen worden. Wei- tere Informationen zu diesen Gutschei- nen finden Sie auf Seite 29. Friedhelm Wallnisch Redaktion „Die Wirtschaft“ JF. Carthaus GmbH & Co. KG Remigiusstraße 16 · Bonn-Innenstadt carthaus.de
IHR ANGEBOT MIT JOKER: RWE VARIO BUSINESS STROM. Ihr Betrieb hat einen Strombedarf von mehr als 100.000 kWh? Dann entscheiden Sie sich jetzt für den RWE Vario Business Strom und profitieren Sie von jeder Marktent- wicklung. Steigt der Preis an der Börse, bleibt Ihrer stabil, fällt er, können Sie Ihren Joker ziehen und Ihren Preis per Vario-Vereinbarung anpassen. On top sichern Sie sich zusätzlich ein kostenloses RWE SmartHome Starterpaket.* Ihr Energiemanager berät Sie gern. Mehr unter www.rwe.de/vario * Angebot gilt nur, solange Vorrat reicht.
Inhalt 3 Editorial 1 Standortpolitik Wirtschaftsstatistik 56 Medien 56 Aktuelles 4 Aus- und Titelthema Weiterbildung Kundenkontakt per Mausklick Berufsbildung 57 Social Media 8 Lehrgänge und Seminare 58 Reportagen Recht und Steuern Dr. Hubertus Hille tritt Nachfolge an Recht 59 Region dankt Michael Swoboda 22 Steuern 59 Wettbewerbsrecht 59 Elektronische Lohnsteuer Kundenkontakt per Mausklick Start verschoben 26 Social Media Innovation Recht und Steuern und Umwelt Über die Social Media Plattformen Wichtige Steueränderungen 27 können Unternehmen direkt mit Multimedia 60 ihren Kunden in Dialog treten. Viele InnovationsAllianz Innovation 61 Unternehmen aus der Region sind im 500 Innovationsgutscheine Umweltschutz 61 Web 2.0 bereits fest etabliert, andere abgerufen 29 wagen sich vor... International 40. Ernst-Schneider-Preis verliehen Seite 8 Verstehen wie Außenwirtschaft 62 Wirtschaft funktioniert 30 EU-Info 62 Azubis und Betriebe ausgezeichnet Die Besten aus der Region 2011 32 Börsen Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Technologie-/Unternehmens- Pflege ist kein Tabuthema mehr 36 nachfolge-/Kooperationsbörse 63 Initiative 5.000 für Beethoven Bonn will ein Bekanntmachungen 64 Festspielhaus Beethoven 37 Dr. Hubertus Hille tritt Nachfolge an Kulinarisches Region dankt Unsere Region Leo´s Bistro, Bonn 74 Michael Swoboda Firmenberichte 38 Seite 22 Kurz notiert 41 IHK Intern Wissenschaft 44 Veranstaltungskalender 76 Arbeitsjubiläen 53 Aus der Arbeit des Ehrenamtes 77 Nachgefragt 54 IHK von A - Z 78 Impressum 78 Dihk Fragen an... 79 Neues aus Berlin und Brüssel 55 Cartoon und Vorschau Elektronische Lohnsteuer auf den Februar 2012 80 Start verschoben Seite 26 www.ihk-bonn.de die Wirtschaft dezember 2011/Januar 2012
4 aktuelles Wirtschaftsjunioren Bonn IMichael Swoboda neues Ehrenmitglied In Anerkennung langjähriger Verdiens- te und tatkräftiger Unterstützung der Wirtschaftsjunioren Bonn wurde Mi- chael Swoboda zum Ehrenmitglied der WJ Bonn ernannt. Die Ehrung durch Kreissprecher Tobias Hövelborn fand statt im Rahmen des Deutschlandfes- tes, zu dem die WJ Bonn bundesweit im Netzwerk der Junioren nach Bonn ein- geladen hatten. Rund 50 Junioren folg- ten der Einladung nach Bonn, darunter Daniel Braunsdorf aus dem Bundesvor- stand und Andreas Nonnenmacher, Lan- desvorsitzender aus Rheinland-Pfalz. Die WJ Bonn wünschen an dieser Stel- le Michael Swoboda nochmals für den weiteren Lebensweg alles Gute! Fachvortrag Parlamentssitzung im „Fachkräftemangel erfordert umdenken“ LVR-LandesMuseum Bonn I Dienstag, 17. Januar 2012, 18 Uhr Spendenparlament fördert neue Hilfspro- jekte mit 18.000 Euro I Mit zukunftsorientiertem Personalmanagement erfolgreich gegensteuern! Die Ausrüstung einer bedürftigen Kin- derfußballmannschaft, die dringende Dachsanierung einer Trainingshalle jun- Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird die Sicherung des Fachkräf- ger und auch behinderter Judosportler, temangels zunehmend zu einer unternehmerischen Herausforderung. Insbesondere ein „Elterncafé“ in der Uni-Kinderklinik KMU werden in Zukunft größere Anstrengungen unternehmen müssen, um im inten- oder gesonderter Sexualkundeunter- siver werdenden Wettbewerb, Fachkräfte auf sich aufmerksam machen zu können. richt für Jungen: In Bonn fehlt es an Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken? Zukunftsorientiertes Personal- allen Ecken und Kanten, insbesondere management hilft dabei mit den entsprechenden Strategien und Methoden den ak- wenn Benachteiligte unserer Gesell- tuellen und zukünftigen Personalbedarf abzudecken. In immer stärkerem Maße wer- schaft betroffen sind. Das haben die den auch in den KMU vorhandenen Kompetenzressourcen und deren systematische Mitglieder und Gäste des Bonner Spen- Entwicklung als zentraler Wettbewerbsfaktor an Bedeutung gewinnen. denparlaments auf der 6. Parlaments- sitzung wieder aus erster Hand erfah- Die Schwerpunkte der Fachvorträge beinhalten folgende Themen: ren. Vertreter von acht Bonner Vereinen • Aktuelle und zukünftige Situation auf dem Arbeitsmarkt. hatten sich auf der Parlamentssitzung Der demografische Faktor. im Rheinischen Landesmuseum um die • Zukunftsorientiertes Personalmanagement in KMU´s finanzielle Unterstützung ihrer sozia- • Kompetenzorientierte Personalentwicklung len Projekte beworben. Dazu gehörten • Ansätze der Personalrekrutierung und die Bedeutung des weiter die Anschaffung von Infozelten „Employer Branding“ für interkulturelle Veranstaltungen, die • Inklusionsprozess, „Implacement“, Einarbeitungscoaching Förderung von „Bildungspaten“ zur In- • Fördermöglichkeiten durch die Potentialberatung in NRW tegration schutzbedürftiger Flüchtlinge, Nähere Auskünfte erhalten Sie bei Wolfgang Löhrer, IHK Bonn/Rhein-Sieg, die PC-Ausstattung für Seniorenkurse Telefon 0228 2284-144 sowie unter www.ihk-bonn.de/Webcode 6491389. und die Ausbildung von „Kletterinstruk- toren“. Nach lebhafter Debatte stimm- ten die Spendenparlamentarier der Veranstaltungsort: IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn Vergabe von 17.980,44 Euro für Hilfs- Anmeldung: Kristina Feil, Telefon 0228 2284-141, E-Mail: feil@bonn.ihk.de projekte in der Stadt zu. Mit einer spon- die Wirtschaft Dezember 2o11/Januar 2012
aktuelles 5 tanen, zusätzlichen privaten Spende in Höhe von 600 Euro für das „Elterncafé“ in der Uni-Kinderklinik erhöht sich das Fördervolumen auf knapp 18.600 Euro. Bilanzbuchhalter/-in und Mittwoch, 18. April 2012, 9 bis ca. 18 Uhr IT-Projektleiter/-in e-Marketingday I Die Noch sind einige Plätze frei Weiterbildungsgesellschaft der Noch intensiver, noch informativer, noch aktueller. So planen die Rheinland-IHKs Industrie- und Handelskammer (IHK) ihren zweiten e-Marketingday (emd) 2012. Wie beim erfolgreichen Bonn/Rhein-Sieg startet im Januar 2012 Auftakt 2011 in Köln stehen ein bekannter Keynote-Speaker und sechs Workshops zwei IHK-Lehrgänge, bei denen noch ei- auf dem Programm. Die begleitende Ausstellung wird deutlich aufgewertet. Neu nige Plätze für Kurzentschlossene frei ist die Präsentation von Best Practice Beispielen auf dem Abschlusspodium. Die sind. Der Bilanzbuchhalter-Lehrgang Workshops befassen sich mit Social Media Marketing/Social Media Monotoring; e- beginnt am 13. Januar und zählt zu den Marketing/Newsletter; Mobile Marketing; Referenzmarketing; Viralem Marketing gefragtesten Angeboten der Weiterbil- und Videomarketing sowie Zukunftstrends wie Couponing oder Digital Signage. dungsgesellschaft. Der Unterricht findet Achtung: Der emd 2011 war innerhalb weniger Tage ausgebucht! Interessenten Freitags von 18 bis 21.15 Uhr und Sams- können sich deshalb auf www.e-marketingday.de bereits jetzt vorregistrieren. Sie tags von 8 bis 15 Uhr statt. Nähere In- werden dann Anfang 2012 gesondert eingeladen. Potenzielle Aussteller und Kandi- formationen und Anmeldung bei Andrea daten für Best Practice Beispiele finden ebenfalls dort alle Informationen. Hoffmann, Weiterbildungsgesellschaft Ansprechpartner: Heiko Oberlies; Telefon 0228 2284-138, E-Mail: oberlies@bonn. der IHK Bonn/Rhein-Sieg, unter Tele- ihk.de oder Sabine Plagwitz, Telefon 0228 2284-165, E-Mail: plagwitz@bonn.ihk.de. fon 0228 97574-18, Fax 0228 97574-16 oder per E-Mail: Hoffmann@wbz.bonn. ihk.de. Die Weiterbildungsgesellschaft will das Forum kommunikation der IHK den erläutern - von der Themenrecherche, über bietet ferner ab Dienstag, 10. Januar Teilnehmern die wichtigsten Stellschrau- attraktive Fotos und personalisierten Ver- 2012, wieder den IHK-Lehrgang zum IT- ben nationaler und internationaler Fach- sand via Pressedatenbank bis hin zu akti- Projektleiter/-in aus. Der Unterricht fin- pressearbeit vorstellen. ven Journalistenkontakten. Außerdem wird det Dienstags und Donnerstags jeweils Anhand von zahlreichen Beispielen der Frage nachgegangen, ob PR ohne Wer- von 18 bis 21.15 Uhr statt. Nähere In- wird der Referent, Oliver Fischer, Inhaber bung überhaupt funktioniert und wie viel formationen und Anmeldung gibt es bei von ofischer communication®, der Agenur PR ein Unternehmen wirklich braucht. Ingrid Brunswig, Weiterbildungsgesell- für Emotionale Public Relations für erklä- Nähere Informationen und Anmeldung schaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Tele- rungsbedürftige Themen™ in Bonn, die ent- bei Michael Pieck, Telefon 0228 2284-130, fon 0228 97574-17, Fax 0228 97574-16, scheidenden To Dos in der Fachpressearbeit E-Mail: pieck@bonn.ihk.de. E-Mail: Brunswig@wbz.bonn.ihk.de. In eigener Sache... IHK lädt für den IErfolgsbeispiele 25. Januar 2012 ein für zukünftige Titelgeschichten gesucht IForum Komunikation zu Industriegüter-PR Das nächste Forum Kommunikation findet Bei unseren Titelgeschichten recherchieren unsere Autoren nach bestem Wissen und Gewissen. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass wir nicht alle Unter- nehmen berücksichtigen können. Dennoch wollen wir natürlich innovative und am Mittwoch, 25. Januar, 18 Uhr, in der erfolgreiche Konzepte aus der Region vorstellen. IHK Bonn/Rhein-Sieg statt. Es steht unter Dafür sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Melden Sie sich, wenn Sie glauben, dem Motto „Erfolgreiche Fachpressearbeit gerade Ihr Unternehmen sei es wert, in einer größeren Geschichte vorgestellt zu für Industriegüter. Auf Deutsch und inter- werden. Unsere Autoren werden sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. national.“ Die deutsche und internationale Folgende Themen stehen an: Fachpresse versteht sich als moderne Mar- März 2012: Verkehr/Logistik keting- und Dienstleistungsplattform für April 2012: Informationstechnologie/E-Marketing alle Anbieter von Fachinformationen im Bitte informieren Sie uns: beruflichen Umfeld. Durch vielfältige Ser- Friedhelm Wallnisch, Telefon 0228 2284-132, E-Mail: wallnisch@bonn.ihk.de vices und Leistungen macht sie Unterneh- oder Rebekka Griepp, Telefon 0228 2284-136, E-Mail: griepp@bonn.ihk.de men am Markt noch erfolgreicher. Deshalb die Wirtschaft Dezember 2o11/Januar 2012
6 Zum Jahreswechsel Mit Mut und Zuversicht blicken wir nach vorn! Wolfgang Grießl Dr. Hubertus Hille Präsident Hauptgeschäftsführer „Ist die Krise überwunden?“, fragten an dieser Stelle vor de, von Gewerkschaften und IHK stellt sich seiner Ver- einem Jahr Dr. Ernst Franceschini und Michael Swobo- antwortung. da. Die handelnden Personen haben gewechselt, die Im Rhein-Sieg-Kreis geht es insbesondere bei groß- Frage ist geblieben. Aus der Finanz- und Bankenkrise flächigen Einzelhandelsprojekten z. B. in Wachtberg, ist eine Verschuldungskrise der europäischen Staaten Bornheim oder Hennef voran, weitere Vorhaben stehen erwachsen, die nur zu deutlich zeigt, dass wir zu lange in Sankt Augustin, Troisdorf oder Siegburg an. Hier ist über unsere Verhältnisse gelebt haben. Wir können nur eine Abstimmung auch über kommunale Grenzen hinweg so viel ausgeben, wie wir eingenommen haben. Zuerst gefordert, sollen sich die Projekte nicht kannibalisieren. muss etwas erwirtschaftet werden, um es verteilen zu Was die Zusammenarbeit von Bonn mit dem Rhein-Sieg- können. Dies hat lange Jahre schon nicht mehr gegol- Kreis angeht brauchen wir – auch das ist lange überfäl- ten, aber darauf müssen wir uns wieder besinnen, wenn lig – ein gemeinsames Verkehrskonzept, das Ökonomie zukünftige Generationen eine Zukunft haben sollen. und Ökologie berücksicht und miteinander versöhnt. Wir Trotz der weltwirtschaftlichen Einschläge in 2011 brauchen intelligente Lösungen für morgen. hat sich die Wirtschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg Die Energiewende hat bewirkt, dass wir unser Sys- im abgelaufenen Jahr als äußerst robust erwiesen. Der tem der sozialen Marktwirtschaft möglicherweise um Konjunkturklima-Indikator stieg im Sommer auf ein eine ökologisch-nachhaltige Komponente erweitern Allzeithoch und schwächte sich zum Herbst nur leicht müssen. Insbesondere die regenerativen Energien neh- ab – aber noch immer überwiegen die positiven Stim- men in unserem IHK-Bezirk eine herausragende Rolle men. Der Arbeitsmarkt brummt und tendiert insgesamt ein. Nicht zuletzt deshalb widmen wir uns im neuen Jahr Richtung Vollbeschäftigung. Gleichzeitig gibt es zu vie- dem Thema „Energie und Rohstoffe“. Neben der Bezahl- le Menschen, die mit Langzeitarbeitslosigkeit zu kämp- barkeit von Energie muss Deutschland im Sinne seiner fen haben - der Anteil Ungelernter ist hier sehr hoch. hochentwickelten Industriebetriebe die Versorgung si- Auch in Bonn/Rhein-Sieg sind gute Bildung und Ausbil- cher stellen. dung der Schlüssel zum Erfolg. Umso erfreulicher die Nachricht, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Aus- Mit Blick auf unsere eigene Organisation haben bildungsverträge bei den IHK-Unternehmen nie höher wir im vergangenen Herbst eine neue Vollversammlung lag. Dafür einen herzlichen Dank an alle Ausbildungs- gewählt - leider mit einer insgesamt enttäuschenden betriebe in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Wahlbeteiligung. Dies schmerzt deshalb, weil in den ver- gangenen Jahren viel Arbeit in eine stärkere Bindung der Im Rahmen unseres Jahresthemas 2011 „Gemein- IHK zu ihren Mitgliedern gesteckt wurde. Doch dieses sam für Fachkräfte: bilden, beschäftigen, integrieren“ Ergebnis spornt uns auch an, uns noch offensiver zu ei- haben wir mit einer Vielzahl von Veranstaltungen Ak- nem modernen Dienstleister für unsere Unternehmen zu zente gesetzt, herausragend war der 1. Regionale Fach- entwickeln. Dazu sind wir aber auch auf Ihre Hilfe und kräftekongress mit rund 300 Unternehmerinnen und Mitarbeit angewiesen: Bringen Sie sich in Ihrer IHK ein! Unternehmern, die im Kameha Grand Hotel über die Das gilt zum Beispiel für unsere Ausschüsse, die in den Zukunft der Region diskutiert haben. Mit einer solchen nächsten Wochen neu besetzt werden. Großveranstaltung haben wir erfolgreich Neuland be- treten, sie wird sicher eine Fortsetzung finden. Wir danken Ihnen für die Unterstützung in 2011 und wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen In der Stadt Bonn erkennen wir hoffnungsvolle Ent- guten Jahreswechsel sowie ein persönlich und unterneh- wicklungen: Der Haushalt macht Trippelschritte zum merisch erfolgreiches Jahr 2012. Bleiben Sie uns auch im Positiven, beim Kongresszentrum scheint es endlich kommenden Jahr gewogen. weiter zu gehen und auch das Festspielhaus Beethoven steht wieder auf der Tagesordnung von Politik und Ver- waltung. Hier sind noch mehr Mut und Zuversicht ge- fordert; eine Aufbruchstimmung in der Stadt wollen wir auch mit unserer Initiative Vision Bonn 2025 erzeugen. Ein breites Bündnis der Kirchen und Wohlfahrtsverbän- Wolfgang Grießl Dr. Hubertus Hille die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de „Wir sind ein Meisterbetrieb. Auch im Spritsparen.“ Sparsamster seiner Klasse: der neue Transporter BlueMotion mit durchschnittlich nur 6,3 l auf 100 km und 166 g/km CO2.* Sie verstehen Ihr Handwerk. Und wir verstehen unseres: den Verbrauch senken. Der neue Transporter BlueMotion mit TDI-Motor (84 kW*) verbraucht durchschnittlich nur 6,3 l/100 km* und senkt den CO2-Ausstoß auf 166 g/km*. Dafür sorgen clevere Ideen wie das Start-Stopp-System, die Bremsenergie-Rückgewinnung und rollwiderstands- optimierte Reifen. Übrigens, Ihr Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner ist ein Meister, wenn es um Probefahrten geht. Statten Sie ihm mal einen Besuch ab. Erleben Sie die Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Ihrem Smartphone: mit VW seeMore. 1. seeMore gratis im AppStore oder Android Market laden und installieren. 2. App starten, die Kamera Ihres Smartphones über das Anzeigenmotiv des Transporter BlueMotion halten und mehr über BlueMotion Technologies erfahren. Think Blue. *Transporter BlueMotion, Kastenwagen mit Normaldach und kurzem Radstand, 2,0-l-TDI-Motor, 84 KW, 5-Gang- Schaltgetriebe, Kraftstoffverbrauch (l/100 km): innerorts 7,5/außerorts 5,6/kombiniert 6,3. CO2-Emissionen (g/km): kombiniert 166. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
Kundenkontakt Über die Social Media Plattformen Facebook, Twitter, XING und Co können per Mausklick Unternehmen direkt mit ihren Kunden in Dialog treten. Sie können ihre Pro- dukte und Dienstleistungen bewerben und sich interessierten Bewerbern prä- Social Media sentieren. Viele Unternehmen aus der Region sind im Web 2.0 bereits fest etabliert, andere wagen sich vor.
Titelthema 9 „Kommt das D-English, das wir auf den Social Media Plattformen sprechen, überhaupt bei unseren Kun- den an?“ Diese Frage, gestellt von einem Teilnehmer des Social Media Workshops der IHK Bonn/Rhein- Sieg, sorgt gleich zu Beginn für Gesprächsstoff. „Das geht doch gar nicht anders“, meint eine Teilneh- merin. „Da müsste man sich schon sehr zusammen nehmen“, sagt ein anderer. Also startet die Gruppe einen Versuch: „Dies ist ein Social Media Workshop.“ Das hieße auf Deutsch: „Dies ist ein Arbeitsladen zu Sozialen Medien.“ Zweiter Versuch: „Ich habe bei Facebook ein Audiofile gepostet.“ Zu deutsch: „Ich habe bei Gesichtsbuch eine Hörakte pos- tiert.“ Hallo? Kurzweilig und informativ ist dieser Work- shop im Hauptgebäude der Kammer. Nach einem Vortrag von Nils Brettschneider, Geschäftsfüh- rer der Bonner Webagentur ruhmesmeile (s. In- terview Seite 14), geht es in die Fragerunde. Die Teilnehmer, die alle bereits einige Erfahrungen Social Media Marketing (SMM) haben, möch- ten ganz praktische Dinge wissen: „In unserem Die IHK bietet regelmäßig Unternehmen hat eine Mitarbeiterin ihre Pri- Workshops zum Thema „ Social Media“ an. vatfotos auf der Facebook-Unternehmensseite gepostet. Wie kann das passieren?“. Nils Brettschnei- der dazu: „Das kann sehr schnell gehen, dazu reicht Social Media Aktivitäten insgesamt einen Erfolg. ein Klick. Man muss sehr gut aufpassen.“ Eine andere „Diese positiven Erfahrungen werden in steigenden Frage: „Unsere Firma produziert Musik. Doch auf Fa- Budgets für Social Media resultieren, von denen cebook schaut sich niemand unsere Musikvideos an.“ die gesamte digitale Wirtschaft in den kommenden Die Antwort: „Dann ist das vielleicht die falsche Platt- Jahren profitieren wird“, sagt Anna-Maria Zahn, form. YouTube könnte besser geeignet sein.“ Leiterin der Unit Marktforschung/Leistungswerte der Fachgruppe Social Media im BVDW. ISteigende Budgets für Social Media Das Interesse der kleinen und mittleren Unterneh- men an Social Media ist im zurückliegenden Jahr explosionsartig gestiegen. Während Social Media bis vor einigen Jahren der jungen, internetaffinenen Das Social Media Budget wird... Generation und der IT und TK-Branche vorbehalten war, denkt inzwischen nahezu jedes Unternehmen darüber nach. Einer Online-Umfrage des DIHK 3,3% zufolge nutzen 47 Prozent bereits Social Media, sinken wobei Facebook unter der Vielzahl der Plattformen 19,0% am häufigsten genutzt wird, gefolgt von XING, 16,5% gleich bleiben YouTube und Twitter. eher steigen Die Umfrage zeigt, dass die meisten Unterneh- men Social Media vor allem für die Kommunikation nutzen. 81 Prozent aller im Social Network aktiven Firmen gaben an, über diese Kanäle neue Zielgrup- ’’ Von den steigenden Social Me- pen zu erschließen und die Bekanntheit (77 Pro- dia Budgets ,, zent) zu steigern. Der Vertrieb von Produkten oder profitiert die Dienstleistungen ist bisher weniger bedeutend. gesamte digitale 61,2% Diese Zahlen werden durch eine Studie des Wirtschaft. stark steigen Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Anna-Maria Zahn, untermauert. Daraus geht das hohe Zukunftspoten- Leiterin der Unit Marktfor- tial von Social Media hervor: 85 Prozent aller deut- schung/Leistungswerte der Fach- Quelle: schen Unternehmen versprechen sich von ihren gruppe Social Media im BVDW BVDW die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
10 Titelthema möchte. Dazu kann er das App „iFeed- back“ nutzen. „Die Verknüpfung aller Social Media Portale garantiert deren optimale Nutzung und stellt einen zeitnahen und relevanten Informa- tionsaustausch mit unseren Gästen und Freunden sicher“, sagt Carsten K. Rath, Gründer & CEO der Life- style Hospitality & Entertainment Management AG, die das Kameha Grand Bonn betreibt. Der Erfolg ist messbar. Bei Facebook hatte das Hotel bei Redaktionsschluss mehr als 5.300 Fans, Tendenz steigend. IWichtige Ziel gruppe: die Medien Den umfassendsten Social Media Auftritt in der Region dürfte jedoch die Deutsche Tele- kom (www.telekom.com/dtag/ cms/content/dt/de/973662) haben. „Na, wer hat denn gerade ein neues Smartphone gekauft? Dann könnt Ihr Euer altes Schätzchen ja spenden. Warum? Bis kurz vor Weihnachten wollen wir mindestens 500.000 alte Handys sammeln. Für jedes spenden wir zwei Euro an „Ein Herz für Kinder“, postet Luisa an einem Dienstag um 7:13 Uhr auf der Facebook- Seite „Deutsche Telekom“. Auf der Facebook-Seite „Telekom Karriere“ wird ein ganz anderer Ton an- geschlagen: „In welchem Geschäftsbereich Sie sich auch engagieren: Bei der Deutschen Telekom agieren Sie in einem dynamischen Zukunftsmarkt.“ Mit seinem differenzierten Social Media Auf- tritt erreicht der Konzern neben Kunden und Job- suchenden eine für ihn sehr wichtige Zielgruppe: die Medien. „In der Konzernpressestelle nutzen wir Carsten K. Rath, Betreiber des Kameha Grand Bonn: „Die Verknüpfung aller für unsere externe Kommunikation Twitter, You- Social Media Portale garantiert deren optimale Nutzung.“ So kann man bei einem Tube, Facebook und unseren Unternehmensblog“, Kameha Gewinnspiel auf Facebook schon mal ein Champagner-Set gewinnen. sagt Luisa Vollmar aus der Pressestelle. „Über diese Kanäle können wir anders kommunizieren als über IChampagner bei Facebook Das Kameha Grand Bonn (www.kamehagrand.com) klassische Kommunikationskanäle. Der Einsatz von Social Media in der PR bietet uns die Möglichkeit, andere Themen zu setzen, oder auch mal ein Thema im Bonner Bogen macht vor, wie ein Unternehmen anzusprechen, das bisher von den klassischen Me- seine Kunden gleich über mehrere Plattformen er- dien ignoriert wurde.“ reicht: Das Hotel twittert das Weihnachtsmenü. Auf Facebook können die Teilnehmer eines Gewinn- spiels eine Flasche edlen Champagners gewinnen. Und im hauseigenen Blog finden Webgäste das ITrolle Web 2.0 im Unternehmen, die sich bereits auf den Social Media Rezept der Woche: Kabeljau Saltim Bocca-Piccata Plattformen engagieren, sehen viele Vorteile. Dieje- auf Scampipesto und Balsamicoreduktion. nigen, die sich noch nicht dazu entschlossen haben, So entsteht auf verschiedenen Plattformen ein begründen dies mit Nachteilen. Der DIHK-Umfrage Mix aus Informationen, Gewinnspielen, Rabattakti- zufolge sind die größten Hindernisse für den Ein- onen und Neuigkeiten. Der im Hotel logierende Gast stieg in das Web 2.0 der zeitliche Aufwand und die muss sich nicht mehr die Mühe machen, zum Haus- schwierige Abschätzung von Kosten und Nutzen. telefon zu laufen, wenn er Lob oder Kritik loswerden Auch beim Controlling gebe es Nachholbedarf: 72 die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
Titelthema 11 Ein Service der IHK Bonn/Rhein-Sieg nach Daniel Paar, Diplomand der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Social Media-Guideline Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens, das im Social Web tätig ist, soll- te diese Guideline kennen und danach handeln. Denn jeder Mitarbeiter ist für sein Verhalten verantwortlich. Um Vertrauliches zu schützen und Imageschäden zu verhindern, müssen die Dienstvereinbarungen zum Da- tenschutz, die Qualitätsstandards des Unternehmens sowie die Regeln zum Einsatz von Social Media befolgt werden. Richtig auftreten nen. Diskussionen sollten allerdings nicht abrupt Treten Sie stets mit vollständigem Namen auf und beendet werden, indem Beiträge gelöscht werden. geben Sie sich als Mitarbeiter Ihres Unternehmens Vielmehr ist ein persönlicher Kontakt, in dem der mit entsprechender Position zu erkennen. Vermei- Sachverhalt geklärt wird, zu empfehlen. den Sie Pseudonyme und Nicknames. Achten Sie auf die korrekte Schreibweise Ihres Unternehmens Informationen, die ohne Rücksprache und seiner Kontaktdaten. Passen Sie Ihre Aus- publiziert werden dürfen: drucksweise dem Umfeld an und antworten Sie - Inhalte von der Unternehmens-Webseite Ihren Dialogpartnern zügig. - Sachverhalte aus Ihrem Fachbereich/Tätigkeitsfeld - Bereits veröffentlichte Pressemeldungen Trennen Sie Geschäftliches von Privatem - Veranstaltungshinweise Legen Sie sich ein berufliches Profil für die jewei- ligen Social Media Dienste an und hinterlegen Sie Informationen, die nur nach Ihre berufliche E-Mail-Adresse. Rücksprache publiziert werden dürfen: - Themen, die nicht zu Ihrem Aufgabengebiet Nettiquette beachten oder Tätigkeitsfeld gehören. Bleiben Sie bei Auseinandersetzungen immer - Aussagen gegenüber Journalisten sachlich und höflich. Sollte eine Diskussion sich zum Negativen wenden, beenden Sie diese höflich Fehler und bieten Sie Ihrem Gegenüber den telefonischen Sollte Ihnen bei der Veröffentlichung eines Bei- Kontakt an. Sie sollten sich nie schlecht über Ihren trags ein Fehler unterlaufen, korrigieren Sie ihn. Arbeitgeber, Mitarbeiter oder Vorgesetzte äußern Stehen Sie zu ihren Fehlern und entfernen Sie sie sprechen. Diese Äußerungen sind unwiderrufbar nicht einfach. Kommentieren Sie lieber aktiv und veröffentlicht und für jeden einsehbar. konstruktiv Ihren Fehler und kennzeichnen Sie die Ände- Fachwissen rung so, dass sie nachvoll- Gehen Sie auf Diskussionen ein und lassen Sie Ihr ziehbar ist. Fachwissen einfließen. Davon profitieren Ihre Dis- kussionspartner, außerdem steigt Ihr Ansehen. Zu Datenschutz Themen, die nicht in Ihrem Tätigkeitsfeld liegen, Verwenden Sie bitte nur sollten Sie keine Stellung beziehen. Text-, Bild- und Videomateri- al, welches für die Veröffent- Troubleshooting lichung im Internet bestimmt Bei harter oder unfairer Kritik gegenüber Ihrem Un- ist und geben Sie immer Ihre ternehmen ist es wichtig, nicht überstürzt zu ant- Quellen an. Es dürfen keiner- worten, sondern sich die nächsten Schritte in Ruhe lei Copyrightverletzungen zu überlegen. Um Kritik rechtzeitig zu entschärfen, begangen werden. Zitieren ist ein regelmäßiges Überprüfen der genutzten Sie nur Personen, die ihr Ein- Social Media-Plattformen wichtig. Dadurch lässt verständnis dazu gegeben sich eine drohende Krise bereits im Vorfeld erken- haben. die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
Anzeige Frische Ideen für die Kundenakquise Die Deutsche Post berät zum Thema Dialogmarketing und Online-Werbung Es gibt unzählige Anbieter und Produkte, kompliziert das Ganze ist. Der Gedanke, dass Konkrete Erfolge online wie offline die Unternehmen aller Branchen bei der man all das in professionelle Hände abgeben »aqua blue® ist ein beratungsintensives Umsetzung von klassischen Mailings, kann und dennoch die Kontrolle behält, gefiel Produkt«, betont Geschäftsführer Thomas beim Dialogmarketing oder auch bei der uns sehr.“ Ein persönliches Beratungsgespräch Löhnert. »Daher ist der direkte Kontakt zu Online-Werbung unterstützen. Da fällt brachte es auf den Punkt: »Soll „aqua blue®“ Interessenten für uns wichtig, um zu erläutern, es schwer, den Überblick zu behalten. bekannt gemacht werden, so muss zunächst warum eine Strukturveränderung des Wassers Für die Geschäftsführung der Löhnert die richtige Zielgruppe definiert sein, um treff- dieses geschmeidiger macht.« GmbH waren klassische Wurfsendungen, sicher werben zu können«, erläutert Helmut Über den Werbemanager der Deutschen Post Beilagenwerbung oder Anzeigen nicht Schmidt, Leiter des Direkt Marketing Centers gebucht lief bereits ab Ende November 2010 neu, doch richtig zufrieden war man mit in Nürnberg. »Bei der Entwicklung einer neuen die Suchmaschinenwerbung mit Textanzeigen den Erfolgen bisheriger Aktionen nicht. Kampagne haben wir das Ziel der gemeinsamen bei Google sowie einer Online-Visitenkarte, Eine Einladung zum Seminar „Regional Aktivitäten mit dem Kunden herausgearbeitet die eine Auswertung der Kontaktanfragen erfolgreich werben - online und per und frische Ideen eingebracht. Dem bisherigen aus dem Internet ermöglicht. Der Versand Brief“ führte Michaela Braun, Marketing- Mailing fehlte beispielsweise eine direkte der Werbepostkarte im A4-Format mit einer verantwortliche bei der Löhnert GmbH, Kundenansprache.« vorperforierten Antwortkarte an 30.000 im Herbst 2010 schließlich in das Direkt Empfänger erfolgte im Dezember 2010. Die Marketing Center Nürnberg, eines von Crossmediales Marketingkonzept Response sprach für sich: 63 Anfragen sowie bundesweit 28 Beratungszentren der Die Löhnert GmbH hat gerade ihr zehnjähriges Terminvereinbarungen mit Interessenten, die Deutschen Post. Bestehen gefeiert. Die Produktentwicklung den Verkauf so vieler Geräte zur Folge hatten, liegt bereits zwölf Jahre zurück. Von Anfang dass die Kosten dieser Werbeaktion mehr als Die Informationsbroschüre für das Produkt an setzte das Unternehmen Werbemaßnahmen gedeckt waren. „aqua blue®“, einem physikalischen Prinzip zur zur Kundengewinnung um. Doch die Anfor- Verbesserung der Trinkwasserqualität für derungen für eine gelungene Produktvermark- Kontinuierliche Kundenansprache Privathäuser, Gastronomie, Industrie und tung nehmen stetig zu, gerade im Hinblick Fast monatlich verschickt das Unternehmen Lebensmittelbranche, sollte überarbeitet auf die Online-Welt. Daher galt es nun in seither Mailings in wechselnde Gebiete. »Der werden. Bei der Planung der Werbeaktivitäten Zusammenarbeit mit der Deutschen Post, ein erste Versand lief besonders gut, insgesamt ist galt das Interesse von Michaela Braun auch crossmediales Marketingkonzept aufzustellen, die Rücklaufquote aller Aktionen zusammen der Online-Werbung. Besonders die Frage um das Produkt offline wie online erfolgreich gesehen erfreulich. Ohnehin sind wir jetzt „Wie wird unser Produkt optimal im Internet zu bewerben. »Zunächst haben wir das Profil besser aufgestellt als zuvor, da die Ansprache gefunden?“ stellte eine Herausforderung dar. der Bestandskunden analysiert. Die dabei nun gezielt auf die passende Kundenklientel Da kam externe Unterstützung durchaus ge- ermittelten Parameter sind die Basis, um dann ausgerichtet ist«, resümiert Thomas Löhnert. legen: „Uns war zuvor gar nicht klar, was die potenzielle Neukunden zu generieren«, erklärt Inzwischen wurde die hochwertige Werbe- Deutsche Post alles im Angebot hat“, erzählt Pei-Shan Müller, Junior Consultant in Nürn- karte bereits zwei Mal überarbeitet. Passend Michaela Braun. „Mit Google Adwords hatten berg. »Der typische „aqua blue®“-Nutzer ist dazu erfolgte der Relaunch der firmeneigenen wir uns selbst gut situiert, meist älter als 40 Jahre und wohnt Homepage Mitte August 2011. »Wichtig ist, schon befasst in einem Ein- oder Zweifamilienhaus. Zudem aus den Erfahrungen zu lernen und auszu- und fest- ist er internetaffin und bestellt gerne über den werten, von welchen Faktoren der Erfolg gestellt, Versandhandel.« Alle Aktivitäten sind nun auf oder Misserfolg einzelner Werbeaktivitäten wie diese Zielgruppe ausgerichtet. Für das Mailing abhängen könnte«, hebt Pei-Shan Müller zeitauf- an die ermittelten Haushalte eignet sich Post- hervor. »Die Marketingaktionen laufen hier so wendig wurfspezial: Dabei handelt es sich um einen erfolgreich, weil der Kunde mit uns zusammen und teiladressierten Versand mit dem Vermerk „An auf eine stufenweise, kontinuierliche und vor die Bewohner des Hauses“, bei dem Werbe- allem crossmediale Werbestrategie setzt. Zur verweigerer schon herausgefiltert sind. Diese Nachahmung empfohlen!«, lächelt sie. individuelle, zielgruppenspezifische und effi- ziente Ansprache verringert Streuverluste und reduziert somit Druck- und Versandkosten. Weiterführende Informationen: Direkt Marketing Center ganz in Ihrer Nähe: www.direktmarketingcenter.de Online-Marketing mit dem Werbemanager: www.werbemanager.de Telefonische Beratung: 0228 923 99 329 (Mo - Sa von 8.00 - 18.00 Uhr)
Titelthema 13 Luisa Vollmar aus der Pressestelle der Deutschen Telekom: „Der Einsatz von Social Media in der PR bietet uns die Möglich- keit, andere Themen zu setzen.“ Die Deutsche Telekom dürfte den um fassendsten Social Media Auftritt in der Region haben. Prozent der deutschen Betriebe messen den Erfolg Haben sie doch – ähnlich ihrer Vorfahren aus der ihrer Social Media-Aktivitäten nicht. nordischen Mythologie - das Ziel, andere öffentlich Bei einer nicht zu vernachlässigen Gruppe hat anzuschwärzen, ihrem Image zu schaden und für das Misstrauen gesiegt. Fast ein Viertel aller deut- Streit zu sorgen. schen Firmen sperrt einer Studie zufolge den Zu- Letztlich muss jedes Unternehmen für sich ent- gang zu Facebook, Twitter und Co. Im weltweiten scheiden, wie es sich zu Social Media verhält. So, wie Durchschnitt sind es 19 Prozent. Diese Unternehmen jedes Unternehmen es bereits bei anderen Neuerungen möchten verhindern, dass ihre Daten im Netz nicht in der Kommunikation getan hat. Wer möchte heute mehr kontrollierbar sind. Auch befürchten sie die so- noch auf E-Mail, Webseite oder Handy verzichten? genannten Trolle, die im Social Web Unruhe stiften. Ursula Katthöfer, freie Journalistin, Bonn IHK-Weiterbildung zum Social Media-Manager Social Networking 1 „Mich interessiert, wie ich eine Information auf 140 Zeichen reduzieren kann, um sie zu twittern. Und ich möchte wissen, wie ich einen Filter setze. Denn bei all den Informationen, die über Social Media bei mir ankommen, möchte ich nur die wichtigsten lesen.“ Dr. Andreas Wojcik nutzt Social Media bereits seit einiger Zeit. Bei der Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn/Rhein-Sieg mbH betreut er die Lehrgänge der Online-Akademie. Die Weiterbildung zum Social Media-Manager hat er mit auf die Beine gestellt und nimmt nun selbst an diesem Lehrgang teil. „Es geht mir darum, mein Wissen zu strukturieren und Neues kennen zu lernen“, sagt er. „Am zweiten Tag haben wir bereits gelernt, wie wir unser Unternehmen bei der Google-Suchfunktion nach vorne bringen können und wie wir bei YouTube einen Film einstellen.“ 62 Unterrichtsstunden umfasst der Lehrgang zum Social Media-Mana- ger, an dessen Ende die erfolgreichen Teilnehmer ein Zertifikat erhalten. Der Unterricht findet ganztägig in Blöcken statt. Auf dem Stundenplan stehen Standards wie der Wandel bei der Medien- nutzung, die Rechtssicherheit und der praktische Umgang mit Social Media- Plattformen. Hinzu kommen Inhalte, die zum Nachdenken anregen, etwa die Themen „Trendopfer.de“ oder „Skurriles im Web 2.0“. Zunächst ist die Weiterbildung zum Social Media-Manager ein Pilotpro- jekt in Bonn/Rhein-Sieg. Doch Anfragen kamen aus dem gesamten Bundes- gebiet. „Wir haben den Lehrgang über Facebook verbreitet und haben einen richtigen Run erlebt“, sagt Andrea Hoffmann, die den Lehrgang organisiert. Zwanzig Teilnehmer sind zugelassen, die Kosten liegen bei 1760,- Euro. Der nächste Lehrgang dauert vom 23. Januar bis zum 19. März 2012. Die Teilnehmer der ersten Weiterbildungs- Ansprechpartnerin: Andrea Hoffmann, 0228/97574-18 maßnahme zum „Social Network Manager“ www.ihk-die-weiterbildung.de nach der Überreichung der Zertifikate die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
14 Titelthema XING, Facebook, Twitter oder Google+ - wie findet man die geeignete Plattform? Das hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens muss „Der Dialog ist ein Unternehmen sich fragen, ob Social Media sich für die Unternehmenskommunikation grundsätzlich das Spannende an eignet. Wenn ja, stellt sich die Frage, welche Ziele und welche Zielgruppe dieses Unternehmen mit So- cial Media erreichen will. Daraus ergibt sich eine Social Media.“ Strategie. Das Unternehmen entscheidet, welche Plattform es nutzt, wie es seinen Auftritt gestaltet und mit welchen Inhalten es ihn füllt. Soll ich oder soll ich nicht? Diese Frage Welche Inhalte könnten das sein. Wo ist der Nutzwert für kleine und mittlere Unternehmen? stellen sich viele Unternehmer zu Social Der Dialog ist das Spannende an Social Media. Ein Media. Zwar haben sich viele bereits bei Unternehmen kann zum Beispiel Produkte oder einem oder mehreren Netzwerken registrie- Dienstleistungen bewerben. Neu ist, dass Marken- ren lassen. Doch nutzen erst wenige das auftritt und Kommunikation miteinander verschmel- zen. Ich trete nicht mehr separat mit meinem Pro- neue Marketinginstrument gewinnbrin- dukt auf und sage: „Hier ist die Hotline-Nummer“. gend. Nils Brettschneider, Geschäftsführer Sondern ich kann mich mit meinen Kunden unmit- der Bonner Webagentur telbar über das Produkt austauschen. ruhmesmeile (www. Auch eignen die Plattformen sich für das Recrui- ting. Einerseits kann ein Unternehmen sich für mögli- ruhmesmeile.com), che Mitarbeiter positiv darstellen und mit ihnen in unterstützt Un- Kontakt treten. Andererseits erwarten junge Men- ternehmen bei schen, dass Arbeitgeber auf Social Media Plattformen Konzepten und für sie erreichbar sind. Kampagnen für Recruiting und Markenauftritt sind ganz das Web. unterschiedliche Dinge. Wie lassen sie sich bei Social Media unter einen Hut bringen? Hier können die Unternehmen differenzieren. Für die Mitarbeitersuche ist XING eher geeignet. Über Twitter kann ich eine technikaffine Zielgruppe er- reichen, auch die Medien sind dort sehr aktiv. Für das Markenbranding bietet Facebook sich an. Im internationalen B2B-Geschäft läuft vieles über LinkedIn. Nun kommt Google+, so dass man in einem Jahr möglicherweise ganz anders abwägt als heute. Ein Unternehmen kann auch in mehreren Netz- werken aktiv sein und jeweils ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Oder man baut bei einem Netzwerk verschiedene Seiten auf. Hier können Un- ternehmen vieles ausprobieren: Wird eine Seite nicht gut angenommen, nimmt man sie wieder aus dem Netz. Wie schnell sollten Unternehmen antworten, wenn ihnen über eine Social Media Plattform eine Frage gestellt wird? Wenn beispielsweise ein Softwarehersteller die Nachricht erhält, dass jemand bei ihm eine große die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
Titelthema 15 Sicherheitslücke entdeckt hat, dann sollte er inner- Social Media bietet jedoch auch Sparpotentiale. halb kürzester Zeit reagieren, in weniger als einer So ist möglicherweise an der Telefon-Hotline Stunde. Bei allgemeinen Anfragen darf es auch weniger zu tun. Außerdem ist ein Frage- einen Tag dauern. Antwort-Dialog, der über Social Media Generell erwarten Menschen, dass sie nicht geführt wurde, für alle sichtbar. Das vertröstet werden, sie wollen eine schnelle Ant- wiederum führt dazu, dass andere, wort. Wenn der Moderator einer Social Media Seite die die Frage ebenfalls am Telefon keine Antwort parat hat, sollte er kurz mitteilen, gestellt hätten, gar nicht erst an- dass er sich um die Sache kümmert. Das ist nicht rufen müssen. optimal, jedoch besser, als gar keine Antwort. Viele Unternehmer sind mit Das Internet ist kostenlos. Doch es entstehen ihrem Engagement in sozia- andere Kosten. Welche? len Netzwerken noch zurück- Finanziert werden Personal, Beratung und Agentu- haltend. Was könnte Ihnen ren, die zum Beispiel spezielle Landingpages gestal- ten. Im eigenen Unternehmen ist es häufig eine den richtigen Kick geben? Anzeigenauftrag - Die Wi Die Tatsache, dass andere ihnen er- gute Idee, verschiedene Mitarbeiter zu verschiede- zählen, welche Erfolge sie mit Social nen Themen antworten zu lassen. Die Moderation Media haben. Und die Nachfrage Ausgabe: der Kunden:Dezember 2011 der Seiten nach außen zu geben, stößt schnell an „Wo finde ich Sie bei Facebook?“ Format: 2-spaltiges Rahmenklischee, 58 x Grenzen. Denn wer eine Seite moderiert, muss sich Ursula Katthöfer, im Unternehmen sehr gut auskennen. freie Journalistin Bonn Rubrik: Reportagen Social Networking: Google+ - der neue Riese im Netz GEWERBELIEGENSCHAFTEN Mit über 800 Millionen Nutzern weltweit ist Face- IN BONN www.limbach-online.com book zur Zeit die größte Social Media Plattform. Zum Vergleich: Nach China und Indien wäre Face- book das drittgrößte Land der Erde. Doch im Netz zeichnet sich ein neuer Riese ab: Google+. Nur 24 Tage brauchte Google+ im vergangenen Juni, um nach seinem Start 20 Mil- lionen Nutzer zu gewinnen (wobei Unternehmen zunächst ausgeschlossen blieben). Es reicht ein Klick bei „+1“. Für diesen Zuspruch brauchte Facebook drei Jahre. Bonn-Buschdorf, Gewerbehalle für Produktion und/oder Lager, Bj. 1986, Google+ bietet dem Nutzer zusätzliche Möglichkeiten und formuliert eige- ca. 6.173 m² Grundstück (Erbbaurecht), ca. ne Regeln. Da ist zunächst der Klarnamenzwang. Während Nutzer sich bei an- 4.255 m² Gesamtfläche, 41 Außenstell- deren Social Media Plattformen hinter einem Nick-Namen verstecken können, plätze, Kaufpreis, € 1.760.000,-- gilt bei Google+ die Pflicht, sich mit seinem echten Namen ein Profil anzulegen. Um Privates von Beruflichem zu trennen, können Nutzer sich bei Facebook ihre Freunde in Gruppen einteilen. Bei Google+ ist dies deutlich komfortabler möglich. Jeder neue Kontakt kann mit einem Häkchen einem Circle zugeteilt werden, ob Beruf, Elterngruppe oder Karnevalsverein. Die Kontakte sehen nicht, in welchem Circle sie gelandet sind. Auch auf das Videokonferenzsystem Skype hat Google+ reagiert. In so genannten Hangouts können bis zu zehn Personen an einer Videokonferenz teilnehmen. Bonn-Beuel, Lagerhalle mit ca. 3.200 m² Fläche auf ca. 5.196 m² Grundstück und Facebook und Co haben wichtige Vorarbeit geleistet. Um virale Effekte op- ca. 5.820 m² Halle mit Verwaltungsflächen, timal zu nutzen und auf eigene oder fremde Inhalte zu verweisen, werden viele verkehrsgünstige Lage, Miet- oder Kauf- Nutzer sich auch bei Google+ einklinken. preis auf Anfrage. www.limbach-online.com 981 600 R. Dieter Limbach Immobilien KG, Bertha-von-Suttner-Platz 0228 2-4, 53111 Bonn 981 600 www.limbach-online.com www.limbach-online.com 0228 0228 0228 981 981600 600 die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
16 tITELTHEMA Das Engagement der Internetnutzer in sozialen Netzwerken hat eine Kehrseite: Daten, die einmal eingestellt sind, führen im WorldWideWeb mitunter ein dynamisches Eigenleben. Informationen und Fotos sind nicht mehr einzufangen und gehen unvorhersehbare Wege. Dazu der Bonner Rechtsanwalt Maximilian Brenner, Fachanwalt für Informationstechnologierecht (IT-Recht). „Unternehmen sollten in eine juristische Prüfung investieren.“ Datenschützer warnen Webseitenbetreiber vor Social Plugins von Facebook & Co, weil die Daten der Nutzer in die USA weitergegeben werden. Das verstoße gegen das Bundesdatenschutz- gesetz (BDSG). Ist diese Warnung übertrieben oder angemessen? Sie ist gerechtfertigt. Wer bei einer Unternehmens- seite, die Facebook, Twitter oder ähnliche Netzwerke eingebunden hat, den „Gefällt-mir“-Button anklickt, hinterlässt seine personenbezogene IP-Adresse. Social Networking: Die XING-Gruppe Bonn und Rhein-Sieg-Kreis Claus Seeberger, Inhaber von CSM Medientechnik aus Mecken- heim, handelt mit Zubehör für Beamer. Kürzlich fragte ihn ein Kunde per E-Mail nach einer Leinwand mit zwei Motoren. Ein Produkt, das Seeberger nicht kannte und schon gar nicht im Sortiment hatte. Fünf Minuten später war er schlauer. Eine Frage in der passenden XING-Fachgruppe genügte, um mehr über Leinwände mit zwei Motoren zu erfahren. Seit 2007 ist Claus Seeberger XING-Mitglied, 2008 gründete er die Regionalgruppe Bonn und Rhein-Sieg-Kreis. „Bereits nach drei Monaten hatten wir 3.000 Mitglieder“, sagt er. „Es gab in der Region einen hohen Bedarf nach einem Business-Netzwerk. Denn XING ist vor allem ein Netzwerk für das Geschäftsleben. Meine Kontakte zu Lieferanten laufen inzwischen zu 90 Prozent über XING.“ Etwa sechs Euro pro Monat zahlt ein Premium-Mitglied, der Preis variiert je nach Länge der abgeschlossenen Mitgliedschaft. Ein Premium-Mitglied kann in den über 50.000 XING-Gruppen zu den verschiedensten Themen Kontakte knüpfen und ein eigenes Profil anlegen. Das Recruiting hat eine besondere Rolle. Hier kann zum Beispiel gezielt nach Führungskräften gesucht werden. Doch XING wäre ohne seine Regionalgruppen, deren Mitglieder sich zu Offline-Events treffen, nicht denkbar. Die Regionalgruppe Bonn und Rhein-Sieg-Kreis hat inzwischen fast 20.000 Mitglie- der. Claus Seeberger ist ihr Moderator, er wird von fünf Co-Moderatoren unterstützt. „Wichtig an den Regionalgruppen ist, dass man Menschen aus der Umgebung kennen lernt. Denn was nützt mir als niedergelassener Autohändler in Sankt Augustin ein Kontakt in Hamburg?“ Etwa 50 Mitglieder der Regionalgruppe kommen jeweils zu den Offline-Events, um sich persön- Claus Seeberger lich kennen zu lernen und um Firmen aus der Region zu besuchen. So standen zuletzt eine Nachtführung moderiert die auf dem Flughafen Köln/Bonn und eine Besichtigung der Grafschafter Krautfabrik in Meckenheim auf XING-Gruppe Bonn und Rhein- dem Programm. Alle weiteren Termine der regionalen XING-Gruppe finden sich auf www.xing.com/net/ Sieg-Kreis bonnundumgebung die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
tITELTHEMA 17 Greift Facebook auf diese Daten zu, befinden wir uns Rechtsanwalt im Bereich der Auftragsdatenverarbeitung. Das Pro- Maximilian Brenner ist blem ist, dass Unternehmen für die von ihren Web- Fachanwalt für Informations- technologierecht (IT-Recht) site-Besuchern gegebenen Daten wie die IP-Adresse im Sinne des BDSG voll verantwortlich sind. Aus der IP-Adresse geht zwar nicht der Name Hinzu kommt, dass Unternehmen bei So- hervor, doch der Nutzer ist räumlich eingrenzbar, der cial Media Betreibern sorgfältig prüfen Provider erkennbar. Über sogenannte Cookies kann sollten, wo genau sie welche Daten einge- Facebook z.B. den Browser-Verlauf auswerten und ben müssen, um sich rechtskonform zu sehen , auf welchen Internetseiten der Nutzer vorher verhalten – plattformübergreifend und war. So entstehen Nutzerprofile, die darüber infor- für alle erdenklichen Endgeräte wie mieren, was die Menschen tun, die bei Facebook PC, Tablet-PC oder Smartphone. Be- aktiv sind. Soziale Nutzerprofile können ein sehr ge- sonders die Ausgabe einer Informati- naues Bild über die betreffende natürliche Person on über PC oder Smartphone muss zeichnen – das ist beeindruckend wie bedrückend. umfassend überprüft werden. Mobile Darstellungen und Ausgabeformate Wie können Unternehmen erfahren, was mit den mit kleinem Bildschirm werden häufig Daten ihrer Website-Besucher passiert? reduziert und abweichend angezeigt. Auch hier müs- Sie sollten die Lizenzbedingungen und die techni- sen aber die rechtlichen Anforderungen, zum Beispiel schen Vorgänge prüfen. Doch viele Unternehmen in- das Impressum, erfüllt werden. formieren sich nicht ausreichend über die Lizenzbe- dingungen, denen sie zustimmen und setzen Plugins Also Finger weg von Social Media? und Funktionalitäten unbedacht ein. So ist nicht aus- Nein. Die Unternehmen müssen mitmachen. Doch zuschließen, dass z.B. gelöschte Fotos weiter genutzt sie sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen werden dürfen. Wollen/Wissen die Nutzer das? kennen und in eine juristische Prüfung investieren. Anzeige wissen.schafft.werte Wirtschaft und Wissenschaft im Dialog sDialog N tion R Zum dritten Mal laden Hochschulen in Nordrhein-Westfalen Unternehmen und Verbände aus Handwerk, a W Industrie und Handel zum Dialog ein. Gemeinsam gilt es, wichtige Zukunftsaufgaben zu lösen: neue ov Energiekonzepte, mehr Effizienz im Umgang mit Ressourcen, innovative Umwelttechnologien, Gesund- 3. Inn TE rtm und heit und demografische Entwicklung und vieles mehr. BIT KEN ! MER Wir stehen vor großen Herausforderungen, die nur in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, VOR Wirtschaft, Politik und Gesellschaft realisiert und finanziert werden können. Der InnovationsDialog NRW liefert dazu wichtige Ansätze, Informationen und Best Practice Beispiele. Er bietet Platz für den Am te .wer Do persönlichen Austausch von Wirtschaft und Wissenschaft auf Augenhöhe. Wir laden Sie ein! chafft 3. wiss en.s i Fe b 1 2 n Anmeldung und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.innovationsallianz.nrw.de oder ru ar 2 01 unter Telefon (0700) 46666791 (Ortstarif ) Gefördert vom: Die InnovationsAllianz wird unterstützt von: die Wirtschaft Dezember 2011/Januar 2012
Sie können auch lesen