Ganzjähriges Wanderprogramm Kurse für Klettern / Klettersteige und klimafreundliches Bergsteigen - Deutscher Alpenverein sektion Bonn e.v ...

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Ganzjähriges Wanderprogramm Kurse für Klettern / Klettersteige und klimafreundliches Bergsteigen - Deutscher Alpenverein sektion Bonn e.v ...
Berg & Tal
Deutscher Alpenverein · Sektion Bonn e.V.

                      Ganzjähriges Wanderprogramm
                      Kurse für Klettern / Klettersteige und
                      klimafreundliches Bergsteigen

                                                   1/2019
Ganzjähriges Wanderprogramm Kurse für Klettern / Klettersteige und klimafreundliches Bergsteigen - Deutscher Alpenverein sektion Bonn e.v ...
Ganzjähriges Wanderprogramm Kurse für Klettern / Klettersteige und klimafreundliches Bergsteigen - Deutscher Alpenverein sektion Bonn e.v ...
Vorwort   1

Liebe Sektionsmitglieder, liebe Leser von Berg und Tal,
… alle Jahre wieder…
… alle vier Monate, drei Mal im Jahr erscheint unser Sektionsheft
Berg & Tal.
Seit 2 Jahren diskutieren wir im Vorstand ob dies geändert werden kann
bzw. geändert werden muss. Es ist immer wieder ein Kraftakt termingerecht
alle Berichte, Mitteilungen, Touren- und Ausbildungsangebote, Einladung
zur Mitgliederversammlung, sonstige Informationen und Veränderungen
zusammenzutragen und daraus ein Heft zu erstellen.
Bisher wurden diese Aufgaben von Albert Melter (Redaktion), Harald von Pidoll (Layout und Druck­
weitergabe) und Anderen (Versand) bewältigt. Den Ver­sand haben wir im Wesentlichen mittlerweile
direkt über die Druckerei geregelt, dies ersparte jeweils schon mal Stunden der ehrenamtlichen
Tätig­keit. Das Layout wird wohl noch ein paar Jahre von Harald durchgeführt.
Wir sind aber im Vorstand der einhelligen Meinung, dass die Redaktion weiterhin im Rahmen der
ehrenamtlichen Mitarbeit bewältigt werden sollte, deshalb wäre es schön, wenn sich zukünftig meh­
rere als Team um die Redaktion des Heftes kümmern würden. Wir diskutieren auch die An­zahl der
Herausgabe zu vermindern (zweimal jährlich), macht aber die Sache nicht einfacher, weil die Touren-
und Ausbildungsangebote viel früher von den Trainern bereitgestellt werden müssen. Eine Kosten­
ersparnis wäre zwar gegeben, Geld ist aber nicht alles.
Und weil sich noch andere Notwendigkeiten ankündigen schlage ich hier meinen Bogen zu folgendem
Umstand:
Der Vorstand entwickelt sich mittlerweile zur Altherrenriege und der Wunsch bzw. die Notwendigkeit
hier eine Nachfolge einzuleiten wird drängender. Wir brauchen in ein, zwei Jahren einen neuen
Schatzmeister und eine Übergangzeit von zwei Jahren zur Einarbeitung sollte gewährleistet sein,
auch wenn Hans-Werner danach mit Wissenswertem nicht geizen wird. Albert als 2. Vorsitzender
möchte ebenfalls seine Aufgaben an einen Nachfolger übergeben. Unsere Schriftführerin Birgit
Kocher hört definitiv auf und steht bei den Wahlen im März nicht mehr zur Verfügung, hier zeichnet
sich aber schon eine Nachfolge durch ein weibliches Mitglied ab, sodass wir nicht ganz zur Her­
renriege werden. Wir würden uns allgemein über mehr weibliches Interesse bei der Vorstandsarbeit
freuen auch wenn ich keinesfalls eine Quote einführen werde. Für die Besetzung der Position
Öffentlichkeitsreferent/in finden wir augenblicklich auch keine Interessenten.
Ich persönlich gerate zwar auch schon in den Sog einer Altherrenriege anzugehören, möchte aber
bzw. bin bereit noch einige Jahre weiter zu machen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen alles Gute zur Weihnachtszeit und für das Neue Jahr
Gesundheit und Glück.

           Claus Koch
           1. Vorsitzender der DAV-Sektion Bonn

                        Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
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2     Inhaltsverzeichnis Berg und Tal 1-2019

 Der Vorstand informiert                                      24 Familiengruppe goes Schwarzwald

     1 Vorwort                                                25 Familiengruppe goes Pitztal

     4 Wir begrüßen die neuen Mitglieder                    BonnAlpin
       der Sektion Bonn
                                                          26-27 Bergsteigen in den Alpen:
     4 Unsere Verstorbenen
                                                                Auf- und Abgehen mit Stöcken
     5 Einladung zur Mitgliederversammlung                      Ausstattung der Alpenvereinshütten
       2019                                                     für die Nächtigung
     6 Antrag des Vorstands und der                             Bergsteigen als Abenteuer
       Jugendreferentin                                       27 BonnAlpin - die Gruppe der
     7 Bericht über die Jahreshaupt-                             Bergsteiger­innen und Bergsteiger in
       versammlung 16./17.11.2018 in                             der Sektion Bonn
       Bielefeld                                              28 Gruppenabende von BonnAlpin im
 8-10 Bergsportrisiko so niedrig wie nie                         Jahr 2019
      zuvor – mit einer Ausnahme
                                                            Ausbildung
 Natur und Klima                                          29-30 Teilnahmebedingungen
11-12 DAV-Klimaschutzwald im                              30-31 Schwierigkeitsskala
      Siebengebirge ist gesichert                             32 Bergsteigen: Ausbildung in Fels und Eis
    12 Ausgewählte Klimaschutz-Fakten
13-14 Bergsteigen klimafreundlich                           Wanderungen der Sektion Bonn
                                                          33-41 Wanderungen der Sektion Bonn des
 Unsere Hütten                                                  DAV 2019 - Tageswanderungen
    15 Neue Bonner Hütte                                  42-43 Leserbrief
    15 Bonn-Matreier Hütte                                    43 2.000 m auf und ab im Ahrgebirge
                                                          43-46 Wanderung Ahr 2000 - Offene Augen
 Jugendgruppe                                                   für Natur und Kultur des Ahrgebirges
    16 Die Bonner Jugend im Deutschen                     47-51 Wanderungen der Sektion Bonn des
       Alpenverein - JDAV Bonn                                  DAV 2019 - Mehrtageswanderungen
    17 Ein sonniger Kletterausflug nach                   52-54 Winterwanderungen der Sektion Bonn
       Gerolstein
17-19 Sommerfahrt auf die Franz-Senn-                       Klettern der Sektion Bonn
      Hütte vom 21. - 27. August 2018                     56-58 Mal wieder im Donautal
                                                          59-64 Klettertouren der Sektion Bonn 2019
 Familiengruppe
20-22 Drei Klettersteige und viel Geröll                    Berichte unserer Mitglieder
    23 Familiengruppe goes Frankreich                         65 Impressionen aus Bolivien

                       Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
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Inhaltsverzeichnis Berg und Tal 1-2019                          3

 Buchbesprechungen
                                                               Hinweis zur Kündigung der
		 Alpine Literatur:                                          Mitgliedschaft in der Sektion.
   66 Grenzgänger-Weg                                      Grundsätzlich bedarf es bei einer Kündigung
66-67 Seiltechnik auf anspruchsvollen                      der schriftlichen Form und sie muss vom Mit­
      Alpintouren in Bildern                               glied unterzeichnet sein.  Ein Kündi­gungs­
                                                           schreiben kann auch als „PDF-Do­kument“ per
67-68 Alpenvereinsjahrbuch 2019                            E-Mail der Sektion zugesendet werden. 
   68 Hochtouren Westalpen                                 Zu beachten ist, dass gemäß § 11 der Sat­
                                                           zung der DAV-Sektion Bonn e.V. Kün­di­
                                                           gungen mit einer Dreimonatsfrist vor Ablauf
   68 Berg & Tal ab sofort auch auf unserer
                                                           des laufenden Kalen­derjahres ver­bun­den
      Homepage                                             sind. Dies bedeutet, Kündigungen wer­den
                                                           zum je­weiligen Jahres­ende nur an­erkannt,
 Service                                                   wenn sie bis zum 01.10. eines Ka­lender­
                                                           jahres beim Vor­stand der Sek­tion vorliegen.
   69 Checkliste zur Beurteilung der lokalen
      Lawinensituation                                             Sektion Bonn des DAV e.V.
                                                                        - Der Schatzmeister -
   70 Impressum

                                                                          In der Heftmitte:
                                                           Termine der Sektion Bonn
                                                                        zum Heraustrennen

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4     Der Vorstand informiert

Wir begrüßen die neuen Mitglieder der Sektion Bonn
Wir freuen uns, liebe Neumitglieder, dass Sie zu uns gefunden haben. Die Liebe zur Natur und zu den
Bergen verbindet uns alle.
Wir wünschen Ihnen in unserem Kreis frohe Stunden des Erlebens und der Begegnung. Be­sonders
werden wir uns freuen, wenn Sie sich zur aktiven Mitarbeit entschließen.
Wir hoffen, dass Sie sich in der Sektion wohl fühlen werden und die Angebote der Sektion und des
Alpenvereins nutzen können. Gerne nehmen wir Ihre Wünsche und Anregungen entgegen.
Alle wichtigen Namen und Telefonnummern finden Sie hier in Berg und Tal.

 Zuzana Andrasova                   Dr. Carsten Lenz                            Simone Sterly
 Daniel Baier                       Dominik Mehlen                              Charlotte Sterly
 Lukas Baier                        Maike Mehlen                                Harald Sterly
 Julia Bassfeld                     Katja Mierke                                Eva-Lotta Tanzberger
 Christina Bierwirth                Annika Mierke                               Isaac True
 Jan Brüggemann                     Mona Mierke                                 Lilly Vieting
 Imke Burghammer-Koch               Johanna Müller                              Jennifer Woda
 Rudolf Clasen                      Frank Oepkemeier                            Sandra Wojciechowski
 Dr. Christoph Diener               Matthias Oettel                             Dr. Susanne Wurst
 Ester Elsen                        Martin Öhlenbach                            Jan Zanner
 Jakob Freitag                      Frederik Ostbomk
 Annbritt Galahn                    Britta Ostbomk
 Dr. Tobias Gradl                   Anne-Lotte Ostbomk
 Martin Graham                      Thomas Pitzschke
 Dominik Groh                       Dieter Rensing
 Dr. Jennifer Gronau                Barbara Reul
 Christian Grünberg                 Florian Roth
 Thomas Harders                     Barbara Ruthotto
 Annick Heijboer                    Anastasiia Samokhina
 Günter Hellige                     Rainer Scheibe
 Ursula Hellige                     Daniel Schimek
 Clara Hiller                       Friederike Schmeißer
 Judith Hiller                      Nina Katharina Scholl
 Barbara Hiller                     Ansgar Schöllgen-Etschenberger
 Pavlo Hordiienko                   Jan Schultes
 Gudrun Jacobi                      Chiara Schulze                               Unsere
 Moritz Jacobi                      Max Schwarz                                  Verstorbenen
 Linda Köse                         Bernhard Sick
                                                                                 Frau Hanna Thalheim
 Ralph Krämer                       Kathrin Sick                                 Herr Manfred Blind
 Ninja Laufmann                     Lars Jonas Steinrücken                       Herr Bernhard Handrup
 Marcel Laufmann                    Dr. Marc Stephan                             Herr Karl-August Seel
 Jan Leendertse                     Johannes Sterly

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Der Vorstand informiert   5

                  Sektion Bonn e.V. im Deutschen Alpenverein e.V.
              Mitgliederversammlung 2019 (JHV)
   Datum/Uhrzeit:         Donnerstag, 28. März 2019 / 19:00 Uhr
   Ort:                   Veranstaltungsraum der Sektionsgeschäftsstelle
                          Gottfried-Claren-Straße 2, 53225 Bonn-Beuel, Telefon: 0228 4228470
   Tagesordnung
 1.  Begrüßung
 2.  Tätigkeitsberichte des/der Vorstands / Beiräte
 3.  Ehrungen
 4.  Mandatsprüfung
 5.  Kassenbericht
 6.  Kassenprüfbericht
 7.  Wahlen / Neuwahlen
		   a) Wahl eines Versammlungsleiters
		          zur Entlastung des Vorstands und Leitung der Neuwahl des 1. Vorsitzenden
		   b) Vorstandswahl: 2. Vorsitzender
                        Schatzmeister
                        Schriftführung
                        Jugendreferenten (Bestätigung der Wahl der Jugendversammlung)
		 c) Wahl der Beiräte: Ehrenrat
                          Ausbildungsreferent
                          Naturschutzbeauftragter
                          Leitung Familiengruppe
                          Presse- und Öffentlichkeitsreferent
                          Redaktion Berg & Tal
                          Hüttenreferenten: Bonn-Matreier Hütte
                          Hüttenreferenten: Neue Bonner-Hütte
		 d) Neuwahl zur Rechnungs-/Kassenprüfung (2)
  8. Haushaltsvoranschlag 2019
  9. Anträge
		- Antrag des Vorstands auf Satzungsänderung/-ergänzung
 10. Verschiedenes
   Anträge an die Mitgliederversammlung
   sind bis zum 31. Januar 2019 dem Vor­stand schriftlich einzureichen bzw. vorzulegen.
   Stimmberechtigt sind alle Sektionsmitglieder mit Vollendung des
   16. Lebensjahres.
   Gast-(C)-Mitglieder sind berechtigt mit Rederecht, jedoch ohne
   Stimmrecht (§ 6/3 d. S.) an der JHV teilzunehmen.

   Claus Koch,
   1. Vorsitzender

                          Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
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6     Der Vorstand informiert

Antrag des Vorstands und der Jugendreferentin
Anpassung der Sektionssatzung unter Beachtung der Mustersatzungsänderung des
DAV-Bundesverbands vom 17.11. 2018

Aktuelle Fassung                                          Neue Fassung
§ 13 Abteilungen                                          § 13 Abteilungen
Abs. 4 (wird Abs. 5)                                      Abs. 4
Eigene Rechtspersönlichkeit kommt den Abtei­              Abweichend von der Regelung in Absatz 3
lungen/Gruppen nicht zu.                                  bedarf die Verabschiedung einer Sektions­
                                                          zuordnung durch die Jugendvollver­samm­
                                                          lung der Sektion zu ihrer Wirksamkeit eines
                                                          Beschlusses der Mitgliederversammlung.
                                                          Auch spätere Änderungen der Sektions­ju­
                                                          gendordnung müssen von der Mitglieder­
                                                          versammlung genehmigt werden. Die Mit­
                                                          gliederversammlung darf die Genehmigung
                                                          der Sektionsjugendordnung nicht versagen,
                                                          soweit diese mit der Mustersektionsju­gend­
                                                          ordnung übereinstimmt.
                                                          Abs. 5
                                                          Eigene Rechtspersönlichkeit kommt den Abtei­
                                                          lungen/Gruppen nicht zu.

§ 21 Aufgaben                                             § 21 Aufgaben
Abs. 1                                                    Abs. 1
1. Der Mitgliederversammlung sind vorbehalten:            1. Der Mitgliederversammlung sind vorbehalten:
   a) …..                                                    a) …..
   b) …...                                                   b) …...
   bis h) ……                                                 bis h) …
                                                             i) eine von der Jugendversammlung
                                                                beschlossene Sektionsjugendordnung
                                                                sowie Änderungen zu genehmigen.

Fettgedruckte Passagen in der Mustersatzung des DAV-Bundesverbands, sind wortgetreu von den
Sektionen zu übernehmen. Daher ist die Änderung der sektionseigenen Satzung erforderlich.
Der Vorstand bittet um Zustimmung der Änderung bzw. Ergänzung.
Bonn, den 28.03.2019

                       Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Ganzjähriges Wanderprogramm Kurse für Klettern / Klettersteige und klimafreundliches Bergsteigen - Deutscher Alpenverein sektion Bonn e.v ...
Der Vorstand informiert           7

Bericht über die Jahreshauptversammlung 16./17.11.2018 in Bielefeld
Ja, es gibt Bielefeld tatsächlich, sicherheitshalber         Mög­lichkeiten erarbeiten und umsetzen. Die
sind wir allerdings mit der Deutschen Bundes­                Finanzierung für die nächsten 3 Jahre wurde mit
bahn gefahren. Hans-Werner und ich gingen                    breiter Mehrheit beschlossen.
davon aus, dass diese Institution aus Erfahrung              Für andere Anträge wie Erhöhung der Hütten­
das Ziel kennt und auf Schienen kann man sich                umlage, Einführung einer Abgabe für Betreuung
schwerlich verfahren.                                        von Arbeitsgebieten in den Alpen oder Erhöhung
Nach den allgemein üblichen Grußworten und                   des Mindestbeitrages bei den Sektionen, fanden
Ehrungen ging es an die Arbeit die diversen                  sich keine Mehrheiten.
Tagesordnungspunkte anzugehen.                               Es standen noch diverse Wahlen an. Herr Klen­
Zuerst erfolgten die Jahresberichte des Präsi­di­            ner, als Präsident, wurde mit allgemeiner Wert­
ums und die Vorstellung der Vermögens­über­                  schätzung mit über 92 % wiedergewählt. Zwei
sicht sowie der Ergebnisrechnung. Die Gesamt­                Vizepräsidenten erklärten ihre weitere Bereit­
mitgliederzahlen aller Sektionen entwickeln sich             schaft und wurden ebenfalls mit über 90 % ge­
weiterhin sehr positiv, bundesweit gibt es mitt­             wählt.
lerweile 1,238 Millionen Mitglieder per Ende                 Der Etat-Voranschlag 2019 wurde entgegen­ge­
2017, nach Gesprächen mit anderen Sektionen                  nommen und mit breiter Mehrheit verabschiedet.
bzw. nach unseren Erfahrungen zeichnet sich                  Für den Ort der Hauptversammlung 2020 stand
dies auch für 2018 so ab. Das Präsidium und                  einzig Koblenz zur Verfügung und erhielt natür­
der Verbandsrat wurden entlastet. Es folgt eine              lich den Zuschlag.
Anpassung der Mustersatzung, aus diesem
                                                             Die Jahreshauptversammlung wurde dann am
Grund werden wir im März 2019 bei unserer
                                                             Sonntag etwas verspätet beendet.
Mitgliederversammlung diese Änderung nach­
vollziehen und ebenfalls eine neue Satzung zur               Die nächste Jahreshauptversammlung 2019
Abstimmung vorlegen.                                         fin­det auf Grund des 150jährigen Bestehens des
                                                             Deutschen Alpenvereins in München statt. Die
Einen sehr breiten zeitlichen Raum nahm dann
                                                             Durchführung obliegt den beiden Großsektionen.
die Digitalisierungsoffensive des DAVs ein.
                                                             Es finden im Jubiläumsjahr diverse Feiern und
In den nächsten Jahren werden fünf Arbeits­                  Veranstaltungen statt, näheres dazu finden sie
gruppen auf den Gebieten Mitgliederverwaltung,               auf der Homepage des Hauptverbandes.
Kurse u. Touren, Ausleihe u. Vermietung, Zusam­
menarbeit mit Gremien und Internet-Portale die               Claus Koch 
Anforderungen der digitalen Vernetzung und

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8      Der Vorstand informiert

Presseinformation
26. September 2018
DAV-Bergunfallstatistik
Bergsportrisiko so niedrig wie nie zuvor
– mit einer Ausnahme
So gering war das Risiko noch nie, beim Berg­
sport tödlich zu verunglücken. In den Jahren
2016 und 2017 sind insgesamt 71 DAV-Mit­
glieder in den Bergen ums Leben gekommen,
das entspricht einem Rückgang um 28% im
Vergleich zum Berichtszeitraum davor. Das Un­
fallgeschehen beim Bergwandern erscheint vor
diesem Hintergrund auf den ersten Blick wider­
sprüchlich: Die Rettungseinsätze zur Bergung
unverletzter Wanderinnen und Wanderer – so­
genannte „Blockierungen“ – sind deutlich ange­                 Diagramm 1: Risiko, beim Bergsport in einen Notfall
stiegen.                                                       zu geraten, im langjährigen Vergleich. Die relative
                                                               An­zahl der Unfälle und Notfälle sowie der davon be­
Bemerkenswert ist schließlich eine dritte Er­                  troffenen Mitglieder liegt heute viel niedriger als zu
kenntnis aus der aktuellen Bergunfallstatistik:                Beginn der Datenerfassung in den 1950er Jahren
Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und                      und hat sich auf einem relativ niedrigen Niveau ein­
Bergsportunfällen wird immer häufiger sichtbar.                gependelt. Die leichte Steigerung der Zahl der
                                                               Notfälle seit ca. 2000 ist auf die steigende Zahl an
Quote für tödliche Unfälle auf Tiefststand                     Blockie­rungen zurückzuführen, die sich durch die
                                                               mittlerweile große Verbreitung des Handys erklären
Im gesamten Berichtszeitraum wurden 1.878
                                                               lässt. Ein Handy für den Notfall befindet sich heute in
Not­fälle mit insgesamt 2.433 Betroffenen ge­                  fast je­dem Gepäck, mehr als 80% aller Notrufe er­
meldet. Das entspricht gegenüber den beiden                    folgt mit dem Handy. In Notlagen kann heute einfach
Jahren des Vorberichtszeitraums einer Steige­                  Hilfe geholt werden, bevor es beim Versuch, sich aus
rung sowohl der Notfälle als auch der Betroffe­                der Notlage zu befreien, zu einem schwereren Unfall
nen. In beiden Jahren ist die Mitgliederzahl je­               mit Verletzung oder Todesfolge kommt.
doch stark angestiegen. Das bedeutet, dass sich
für das Risiko, in einen Notfall zu geraten, eine            751 beteiligten Alpenvereinsmitgliedern. Haupt­
effektive Abnahme von 2,7% errechnet. Bei den                ur­sache mit einem Anteil von 47% waren Stol­
tödlichen Unfällen (61 Unfälle mit 71 toten Mit­             pern, Umknicken oder Sturz. So weit, so erwart­
gliedern) verringert sich die Quote sogar um                 bar. Bemerkenswert ist der Anteil an Blockie­
28%. Die Quote für tödliche Unfälle ist damit für            rungen, auf die inzwischen 33% aller Rettungs­
den aktuellen Berichtszeitraum die niedrigste                einsätze beim Wandern zurückzuführen sind.
seit Erstellung der DAV-Bergunfallstatistik in den           Dieser Anteil ist zum letzten Berichtszeitraum
1950er Jahren.                                               um die Hälfte gestiegen.
                                                             Warum? Blockierungen sind Situationen, aus
Deutlich mehr Notfälle beim Wandern                          denen sich die Betroffenen nicht selbst befreien
Im aktuellen Berichtszeitraum kam es im Wan­                 können, obwohl sie unverletzt sind. Etwa die
der­gelände zu 558 Unfällen und Notlagen mit                 Hälfte der blockierten Wanderer hatte die Orien­

                          Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Der Vorstand informiert                    9

tierung verloren, in den meisten anderen Fällen
spielte Erschöpfung eine große Rolle.
Man darf also vermuten, dass Selbstüber­schät­
zung und die falsche Tourenauswahl wichtige
Faktoren sind, die zur deutlichen Steigerung der
Blockierungen beim Wandern führen – zu­
sammen mit dem Umstand, dass die Alarmierung
der Rettungsdienste früher erfolgt als noch vor                 Diagramm 3: Quote der Unfälle und Blockierungen
                                                                auf Grund von Einflüssen, die durch Klimawandel
wenigen Jahren.                                                 und Extremwetterlagen mit entstehen.

                                                              im aktuellen Berichtszeitraum ist beispielgebend
                                                              für diese Entwicklung. Mitreißunfälle passieren
                                                              insbesondere an steilen und aperen
                                                              Gletscherpassagen, wenn Bergsteigerinnen und
                                                              Bergsteiger mit einem Seil verbunden sind und
                                                              bei einem Sturz die anderen mitreißen. Bei
                                                              einem besonders tragischen Unfall in den
 Diagramm 2: Entwicklung der Blockierungen in den             Zillertaler Alpen verunglückten im August 2017
 verschiedenen Bergsportdisziplinen. Im vorliegenden          sechs Alpenvereinsmitglieder, da ein Mitglied
 Berichtszeitraum stiegen die Blockierungen durch             stürzte und alle anderen am Seil mit sich in den
 Ver­irren/Versteigen im Wanderbereich markant an.            Tod riss.

So wirkt sich der Klimawandel auf
Bergsportunfälle aus
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die
Alpen und die Bergsportbedingungen mani­fes­
tieren sich seit Jahren und Jahrzehnten: Auf­
tauender Permafrost, Häufung von Gewittern
und niederschlagsreichen Extremwetterlagen,
die wiederum zu Bergstürzen und Muren­ab­
gängen führen. Auf die Unfallzahlen der DAV-
Mitglieder haben diese veränderten Bedin­gun­                   Diagramm 4: Entwicklung der relativen Anzahl von
gen bislang keinen direkten Einfluss. Lediglich                 Mitreißunfällen von Seilschaften mit DAV Mitgliedern.
die gestiegenen Blockierungen durch Er­schöp­                   Wahrscheinlich werden nicht alle Mitreißunfälle als
fung und Dehydrierung stimmen mit den Re­                       solche gemeldet oder können an Hand der eingehen­
                                                                den Schadensmeldung nicht als solche interpretiert
kordsommern 2003 und 2015 überein.                              werden. Deshalb ist die Trendaussage in den Vor­der­
In einem Bereich ist der indirekte Einfluss des                 grund zu stellen und nicht die Höhe der angegebenen
Klimawandels auf die Unfallzahlen jedoch sicht­                 Quote.
bar. Bei Hochtouren führt der Gletscher- und
Firnschwund zu heiklen Geländeverhältnissen:                  Die Veränderung der Bedingungen beim Hoch­
Apere, schneefreie Gletscher sind schwerer zu                 tourengehen wird beim Blick auf den Hitze­
begehen und bergen ein größeres Unfallrisiko.                 sommer 2018 deutlich: Der Rückgang des Per­
Die erhöhte Zahl von tödlichen Mitreißunfällen                mafrosts, apere Gletscher, Gletscherschmelze,

                           Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
10    Der Vorstand informiert

Muren, Steinschläge und Bergstürze verändern                 saisonen in den Bergen. Datengrundlage sind
das Hochgebirge und setzen Bergsportlerinnen                 ausschließlich Unfälle von DAV Mitgliedern. So
und Bergsportler neuen Gefahren aus und er­                  lassen sich in Kombination mit den Ergebnissen
fordern von ihnen neue Strategien. Bergführer                der Mitgliederbefragungen wichtige Schlüsse
waren früher am Biancograt (Piz Bernina) mit bis             zie­­hen. Unter Zuhilfenahme der Zeit, die Mit­glie­
zu drei Gästen unterwegs – heute wird in der                 der bei der Ausübung der verschiedenen Dis­
Regel nur noch ein Gast mitgenommen. Ob die                  ziplinen verbringen, kann für jede Berg­sport­
neuen Strategien bereits greifen und wie sich                disziplin das Unfallrisiko genau berechnet wer­
der Hitzesommer auf die Unfallzahlenauswirkt,                den. Daraus resultiert im Vergleich der ein­zelnen
wird die nächste Bergunfallstatistik zeigen.                 Disziplinen, dass das Bergwandern die sicherste
                                                             Disziplin ist. Beim Wandern ereignen sich zwar
Die Bergunfallstatistik des Deutschen                        die meisten tödlichen Unfälle; es han­delt sich
Alpenvereins                                                 dabei um die Hälfte der Betroffenen. Allerdings
Der Deutsche Alpenverein veröffentlicht seit den             ist Wandern mit Abstand die am meisten
1950er Jahren eine Bergunfallstatistik. Da sie in            durchgeführte Aktivität der DAV-Mit­glieder. Das
einem zweijährigen Turnus erscheint, reicht der              bedeutet, dass das Risiko beim Wan­dern tödlich
aktuelle Berichtszeitraum vom 1. November                    zu verunglücken dennoch sehr niedrig ist.
2015 bis zum 31. Oktober 2017 und umfasst                    Die risikoträchtigsten Bergsportdisziplinen sind
je­­weils zwei komplette Sommer- und Winter­                 Alpinklettern und Hochtourengehen. 

 Diagramm 5: Risikobewertung der einzelnen Bergsportdisziplinen

                          Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Natur und Klima    11

  DAV-Klimaschutzwald
  im Siebengebirge
  ist gesichert

In diesem Sommer war es nun soweit: Die letzte            Ein Rückblick: Vor fünf Jahren hatten wir ge­
Pflegemaßnahme zur Sicherung der Kultur un­               meinsam mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-
seres Klimaschutzwaldes auf dem Pfaffelsberg              Erft den ersten Pflanzeinsatz auf dem Paffels­
im Siebengebirge war vollendet! Beim abschlie­            berg im Rahmen unseres Klimaschutzprojektes
ßenden Einsatz waren 14 Kinder, Jugendliche               „Bren­nende Luft“ begonnen. Robert Nikolayczik
und Erwachsene im Einsatz, um den bedrän­                 gebührt der Dank für die Initiative des ersten
genden, teils zwei Meter hohen Adlerfarn zum              Vorgängerprojektes in der Eifel und die beson­
Schutz der kleinsten Buchen, Wildkirschen und             dere Einführung mit einem Aktionskonzert der
Speierlingen zu schneiden oder zu knicken. Nun            Musikschule Bonn. Unter der Schirmherrschaft
hat der junge Buchenmischwald die Jugend­                 des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt
gefahren, wie Dürre, Hasen- oder Rehverbiss               Bonn, Jürgen Nimptsch, hatten wir im November
und in unserem Fall besonders bedeutend, den              2013 die ersten Buchen und Wildkirschen auf
verdämmenden Adlerfarn, weitgehend über­                  einer Windwurffläche eines ehemaligen Fichten­
stan­den.                                                 waldes begonnen. Die Schaffung eines Klima­
                                                          schutzwaldes bildete den praktischen Teil in
                                                          einem Gesamtkonzept, den klimaschädlichen
                                                          Verbrauch von CO2 in der Sektion zu bilanzieren,
                                                          zu vermeiden und zu kompensieren. Neben der
                                                          finanziellen Unterstützung eines Kompensations­
                                                          waldes in Mittelamerika mit dem Partner CO2OL
                                                          wurde ein praktischer Part in der Schaffung ei­
                                                          nes Klimaschutzwaldes in unserer Heimat um­
                                                          gesetzt.
                                                          Die Kenntnisse über den Klimawandel und die
                                                          Möglichkeiten des Klimaschutzes konnten so
                                                          den Mitgliedern der Sektion theoretisch und

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12     Natur und Klima

                                                              großen Mitgliedern der Familien­gruppe so­wie
                                                              bei allen anderen mitschaffenden Sektions­mit­
                                                              gliedern ganz herzlich für den tat­kräftigen Ein­­
                                                              satz bedanken! Jede/Jeder Einzelne wird hof­
                                                              fentlich die Stunden in unserem Klima­schutz­
                                                              wald nicht vergessen, die Mühen, die Er­lebnisse
                                                              und die Freude am gemeinsamen Er­gebnis. Vie­
                                                              len Dank!! Dank auch an den Re­vierleiter, Herr
                                                              Sommerhäuser und seinen Forst­wirt, Herr Otto,
                                                              die uns fachkundig und erläu­ternd bei den Ein­
praktisch vorgestellt werden. Es wurde deutlich,              sätzen anleiteten.
dass Klimaschutz uns alle angeht und jeder                    Im Rahmen der naturkundlichen Wanderungen
seinen Teil am erforderlichen Klimaschutz bei­                der Bonner Sektion werde ich immer wieder
tragen kann.                                                  gern diesen Ort ansteuern und thematisch ein­
                                                              bauen, damit uns allen dieser Einsatz in unserem
In den vergangenen fünf Jahren haben rd. 50
                                                              Klimaschutzwald in Erinnerung bleibt und die
junge und ältere Klimaschützer der Bonner Sek­
                                                              Gelegenheit besteht, das Waldwachstum von
tion bei sieben Arbeitseinsätzen mit rd. 350 Ar­
                                                              den jungen Waldbäumen zu einem stattlichen
beitsstunden den DAV-Klimaschutzwald ange­
                                                              Wald beobachten zu können.
legt. An dieser Stelle möchte ich mich für die
Unterstützung des Vorstandes, bei kleinen und                 Text und Bilder: Marco Reeck 

  Ausgewählte Klimaschutz-Fakten:
       11 der wärmsten Jahre weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen fanden in den
        letzten 12 Jahren statt1
       Die Schmelze des Grönlandeises war sechsmal so groß von 2002 bis 2011 im Vergleich
        zu den zehn Jahren zuvor1
       Die Alpengletscher haben seit 1850 um 60% an Volumen verloren1
       Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im Flächenmittel von Deutschland um 1,2 Grad
        ge­stiegen (1881-2010)2
       Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge ist um rd. 11% gestiegen2
       Die Anzahl der heißen Tage (Höchsttemperatur > 30 Grad) ist von im Mittel 3 Tagen auf
        etwa 8 Tage angestiegen2
       Die Anzahl der Eistage ist von 27 (Höchsttemperatur von < 0 Grad) ist von 27 Tagen auf
        etwa 21 Tage pro Jahr gesunken2
  1: DAV-Broschüre Klimawandel in den Alpen (Hrsg. DAV 11/15)
  2: Erster Monitoringbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe der Deutschen Bundesregierung zur Deutschen
     Anpassungs­strategie an den Klimawandel 2015

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Natur und Klima   13

                        Bergsteigen klimafreundlich

  „Was ihr wollt“ - Hochtourenwoche - Bergsteigen
  klimafreundlich
  Wallis, Gran Paradiso oder Dauphiné;
  10.8. - 17.8.2019
  Grundkursabsolventen können auf dieser hoch­alpinen
  Ge­­bietsdurchquerung unter Anlei­tung Erlerntes anwenden
  und vertiefen. Es ste­hen drei Szenarien zur Auswahl, von
  denen eines durch die Teilnehmenden nach Können und
  Neigung festgelegt wird. Egal, wohin es geht: Das Team
  wird vor der Tour geeignete Klimaschutzmaßnahmen dis­
  kutieren und dann auf der Tour umsetzen. Der Rest wird
  kosten­pflichtig kompensiert, denn wir wollen nur un­sere
  Fußspuren hinterlassen.
Unterbringung im Biwak und in Hütten. Vorbe­sprechung nach Vereinbarung.
Anforderungen: Absolventen von Grundkursen „Bergsteigen“ o.ä. Qualifikation, sehr gute Kondition
(bis zu 1.500 Hm, bzw. zehnstündige Touren), Grundkenntnisse im Klettern (Fels, draußen) und Steig­
eisengehen.
Kondition: 3; Technik: 1.
Teilnehmeranzahl: Mindestens 2, maximal 4
Teilnahmebeitrag: 140,- Euro für Sektion-Mitglieder, Gäste zahlen 175,- Euro auf das Sektionskonto,
VZ „was ihr wollt“.
Ausbildungs-/Führungstour Leiter: Robert Nikolayczik Trainer C Bergsteigen, Tel. 0179 5036044;
E-Mail: robert.nikolayczik@dav-bonn.de 

Grundkurs Bergsteigen – Fels - Bergsteigen klimafreundlich
Cottische Alpen, Italien; 12. - 19.10.2019
Ein alpines Überraschungsei für erfahrene Berggänger/-innen, die jenseits markierter Wege und
Steige das Hochgebirge erkunden wollen. Teilnehmende müssen neben einschlägiger Erfahrung im
Bergwandern auch etwas Experimentierfreude mitbringen. Der späte Termin verlangt Anpas­sungs­
bereitschaft. Man wird sich das Touren- und Übungsgelände zwischen den Klettergärten im Tal und
den möglicherweise schon schneebedeckten 3.000ern zusammensuchen müssen. Als Basislager

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14    Natur und Klima

 wird ein altes Bauernhaus auf 1.500 m N.N. bezogen. Wer vom Gipfelsieg träumen möchte, sollte
 die Bereitschaft für 1.500 Höhenmeter pro Tag mitbringen. Je nach aktuell herrschender Jahres­zeit
 – Sommer, Herbst oder schon Winter – werden Gehtechniken im weglosen Gelände, geeignete
 Seiltechniken im leichten Felsgelände, Orientierung und behelfsmäßige Bergrettung trainiert. Wenn
 die Verhältnisse es zulassen, können diese dann auf der Tour auch angewandt werden. In jedem Fall
 erwartet uns ein stilles, einsames Erlebnis in einer unberührten, authentischen Berg­welt.
 Unterbringung im Selbstversorgerhaus Castiglione di Prazzo; Vorbesprechung nach Vereinbarung.
 Anforderungen: Erfahrene Berggänger/-innen, sehr gute Kondition für bis zu 1500 Hm/Tag.
 Kondition: 3; Technik: 1, Teilnehmeranzahl: Mindestens 2, maximal 4
 Teilnahmebeitrag: 120,- Euro für Sektion-Mitglieder, Gäste zahlen 155,- Euro auf das Sektions­
 konto VZ „GKFels“.
 Ausbildungstour Leitung: Robert Nikolayczik Trainer C Bergsteigen, Tel. 0179 5036044;
 E-Mail: robert.nikolayczik@dav-bonn.de 

Naturkundliche Wildkräuterwanderung im Siebengebirge
Termin:           Sonntag, 14.04.2019
Strecke:          ca. 10 km
Treffpunkt:       Königswinter Bahnhof, Uhrzeit wird bei Anmeldung bekannt gegeben
Personenanzahl: Maximal zwölf Teilnehmer, nur DAV-Mitglieder.
Anmeldung:        bis Mittwoch, 10.04.2019, bei
Wanderleiterin:   Elisabeth Roesicke, E-Mail: elisabeth.roesicke@dav-koeln.de
                  Es gibt ein Wildkräuterpicknick mit verschiedenen Wildkräutergerichten
                  (Kostenanteil 4 Euro pro Person). Rucksackverpflegung.
                  Wenn vorhanden, bitte Bestimmungsbücher mitbringen. 

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Unsere Hütten   15

                                                 Neue Bonner Hütte
                                                 Lage:
                                                 1.712 m oberhalb von Rennweg in Kärnten in
                                                 gefahrlosem Almgebiet
Hüttenwirt:
Andreas König, Römerweg 18, A 9871 Seeboden,
Hütte: Frankenberg 18, A 9863 Rennweg am Katschberg
Tel.: (Tal) +43 699 11521051, Tel.: (Hütte) +43 664 9492446
E-Mail: info@neue-bonner-huette.at, www.neue-bonner-huette.at
Hüttenöffnung:
vom 25. Mai bis Ende September/Anfang Oktober
Anreise:
Bahn: Bahnhof Spittal - Millstätter See; Bus bis Rennweg
Auto: Tauernautobahn Ausfahrt Rennweg, im Sommer
          auf teilweise ungeteerter Straße bis zur Hütte

                                                 Bonn-Matreier Hütte
                                                 Lage:
                                                 Osttirol, am Venediger Höhenweg am Rand des
                                                 Nationalparks Hohe Tauern auf 2.750 m, umgeben von
                                                 einem Kranz von Dreitausendern
Hüttenwirte:
Vera Nora Rosche und Florian Kirchberger, Franz-Plattner-Straße 26/3, A 6170 Zirl,
Mobil: 0043 6769403019, Tel.: Hütte: 0043 48 745577
E-Mail: bonnmatreierhuette@gmail.com, www.bonn-matreier-huette.at
Hüttenöffnung:
vom 1. Juni bis Ende September/Anfang Oktober
Anreise:
Bahn: Lienz i.O. weiter mit Bus nach Matrei-Prägraten
Auto: Inntalautobahn bis Kufstein, Mittersill, Felbertauern­tunnel, Matrei, Prägraten

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16    Jugendgruppe

       Die Bonner Jugend im Deutschen Alpenverein
       - JDAV Bonn

In den Jugendgruppen heißt die Bonner Sektion
bereits Kinder ab 10 Jahren auch ohne ihre El­
tern willkommen.
Aufgeteilt nach dem Alter der Mitglieder gibt es
drei Gruppen:
Die Jugend 10+, die Jugend 14+ und die Ju­
gend 18+.
Außer wöchentlichen Gruppentreffen in der
Klet­terhalle Bronx-Rock in Wesseling, organi­
sieren die Jugendleiter bei gutem Wetter auch
Tagesausflüge in die nähere Umgebung oder
Sommerfahrten in die Alpen.
Wer sich für eine der drei Jugendgruppen in­
teressiert, kann sich gerne unter
www.dav-bonn.de/gruppen/jugendgruppe/
mit den Leitern in Kontakt setzen – sie freuen
                                                           Alle Jugendlichen ab 14 Jahren treffen sich frei­tag­
sich über jeden, der schnuppern kommt.                     nachmittags in der Bronx-Rock Kletterhalle in Wes­se­
Martha Peters, jdav@dav-bonn.de                           ling. Quelle: Goller/Oprean

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Jugendgruppe   17

Ein sonniger Kletterausflug nach Gerolstein
Am 14. Juli 2018 waren wir, die 10+ der JDAV,              Als es Zeit wurde zu gehen, gingen wir langsam
in Gerolstein am Kletterfelsen. Wir sind zuerst            zurück zum Bahnhof in Gerolstein. Zwei Betreuer
mit dem Zug nach Gerolstein gefahren. An­                  blieben noch zurück, um die letzte Route wieder
schlie­ßend gingen wir zum nächsten Super­                 abzubauen. Beide sind am Bahnhof noch die
markt, weil manche Kinder nicht genügend Pro­              Treppen runter gerannt, doch es war zu spät:
viant mitgenommen hatten. Danach folgte ein                Der Zug fuhr bereits ab. Also konnten wir uns in
Zwischenstopp bei den Toiletten, bevor es zum              Ruhe ein Eis holen und anschließend mit dem
Kletterfelsen ging.                                        nächsten Zug nach Bonn fahren. Dort wurden
Dort angekommen, hakten unsere Gruppenleiter               wir von unseren Eltern abgeholt.
ein paar Routen für uns ein. Die Routen waren              Ann-Kathrin Spitzensteder (Jugend10+) 
wirklich schön zu klettern. Wir verbrachten ca.
2-3 Stunden am Kletterfelsen.

  Sommerfahrt
  auf die
  Franz-Senn-Hütte
  vom 21.-27. August 2018

Tag 1 (Dienstag und Mittwoch)                              nen holprig, für den anderen gemütlich. Ange­
von Tillmann und Milan                                     kommen in Innsbruck fuhren wir mit dem Bus
Wir sind am Dienstagabend mit dem pünktlichen              ins Stubaital. Der darauffolgende Aufstieg hat
Nightjet der ÖBB in Richtung Innsbruck gestar­             sich in die Länge gezogen, da das Tal deutlich
tet. Die Reise im Liegewagen verlief für den ei­           länger war als erwartet. Kurz vor der Oberissalm

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18     Jugendgruppe

kam uns jedoch ein Pick-Up genau dieser Alm
entgegen, der uns die Rucksäcke und den Zeno
abnahm, was uns den Weg deutlich erleichterte.
Nach einer kurzen Einkehr auf der Almhütte stie­
gen wir die letzten 400 Höhenmeter zur Franz-
Senn-Hütte auf. Dort bezogen wir unser Lager
und planten noch die Tour für den nächsten Tag.

Tag 2 (Donnerstag)
von Annabelle und Anna Kira
                                                             Zeno im Edelweiß-Klettersteig. Foto: Martha Peters
Heute sind wir um 6:00 Uhr aufgestanden und
haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine               terem Klettersteig erreichten wir den Gipfel. Von
ist auf den Gletscher gegangen und die andere                dort hatten wir eine gute Sicht auf umliegende
auf die 3.000 m hohe Rinnenspitze.                           Berge, Gletscher und den Rinnensee. Auf dem
Tour auf die Rinnenspitze: Den Weg zum Gipfel                Rückweg haben wir uns viel Zeit gelassen.
der Rinnenspitze haben wir mit dem Edelweiß­                 Später auf der Hütte lernten wir den sympa­thi­
klettersteig begonnen, wo viele Pflanzen dieser              schen Kellner Martin kennen.
Art zu finden sind. Daraufhin sind wir dem Wan­              Tour auf den Gletscher: Die Tour auf den Alpei­
derweg gefolgt, der mitunter sehr anstrengend                ner-Ferner begann um 7:20 Uhr. Mit mir (Anna­
war. Nach dreieinhalb Stunden und einem wei­                 belle) waren Jonathan, Milan, Marcell, Kathleen
                                                             und Hannah dabei. Zuerst gingen wir einen
Woher hat der Edelweiß-Klettersteig bloß seinen
Namen ... Foto: Martha Peters
                                                             Wan­­derweg, beobachteten Steinböcke und
                                                             zweig­ten nach 1½ Stunden zum Gletscher ab.
                                                             Da wir zuerst falsch gegangen sind, mussten wir
                                                             über ein breites Bachbett (bestehend aus meh­
                                                             reren Bächen) gehen. An einer Seilschaft mit
                                                             Pickel, Steigeisen und Eisschrauben drehten wir
                                                             eine Runde auf dem Eis. Während der Tour lern­
                                                             ten wir Eisschrauben zu benutzen und sahen
                                                             Glet­schermühlen und kleine Spalten. Auf dem

                                                             Geschafft! Auf dem Gipfel der Rinnenspitze.
                                                             Foto: Martha Peters

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Jugendgruppe       19

Rückweg schrieben wir aus Steinen „JDAV                      uns mit Vorsicht in den vorderen Teil einer Glet­
BONN“ und bauten einen Stein Mandl in Form                   scherhöhle gewagt. Nach dem regen- und ne­
des Bonner Münsters. Zurück auf der Hütte tra­               belreichen Abstieg haben wir auf der Hütte ver­
fen wir den Rest der Jugendgruppe.                           schiedene Arten kennengelernt, um Topropes
                                                             auf- bzw. abzubauen und sich abzuseilen. Den
Tag 3 (Freitag)                                              Abend haben wir mit Kartenspielen verbracht.
von Jost und Zeno
Am Freitagmorgen wachten wir um 6:00 Uhr                     Tag 5 (Sonntag)
auf. Ursprünglich hatte die Hälfte vor auf einen             von Lilian und Kathleen
Gletscher zu gehen, die andere Hälfte wollte ei­             Am letzten Tag auf der Hütte sind wir eine halbe
nen Berg besteigen. Doch der Wetterbericht                   Stunde später aufgestanden und haben uns
machte einen Strich durch die Rechnung und                   direkt über den Neuschnee der Nacht gefreut.
wir gingen in ein Klettergebiet zehn Minuten von             Um kurz vor acht sind wir zum 2.829 m hohen
der Hütte entfernt. Wir haben fünf Routen ein­               Basslerjoch aufgebrochen.
gehangen, aber eine wurde wieder abgehangen,                 Zuerst war es neblig, aber im Laufe des Tages
da ein großer Stein locker war. Um 12:00 Uhr                 brach es auf. Der Weg war zugeschneit und
mittags kam eine Kältefront auf uns zu und wir               daher benötigten wir etwas mehr Zeit. Gegen
gingen wieder zurück zur Hütte. Den Rest des                 11:15 Uhr waren wir am Schrimmennieder, 80
Tages verbrachten wir damit Karten zu spielen                Meter vor dem Gipfel. Dort lag viel Schnee, der
und die Sachen für morgen zu packen.                         durch den Wind verformt wurde. Durch diesen
Tag 4 (Samstag)                                              wurde es auch sehr kalt und somit brachen wir
von Tillmann                                                 den Heimweg schnell an. Um ca. 14:00 Uhr wa­
                                                             ren wir auf der Hütte und spielten Spiele,
Wir sind am Samstagmorgen wie gewöhnlich                     quatschten und bauten den schon kaputten
um 6:15 Uhr aufgestanden. Nach dem Frühstück                 Salzstreuer auseinander (Tillmann & Jonathan).
haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die
eine Hälfte ist auf den Schafgrübler gewandert               Abendessen gab es um 18:00 Uhr und anschlie­
und die andere ist auf den Alpeinerferner ge­                ßend wurde gepackt. Zwischen 21:00 und
gangen. Dort haben wir den richtigen Gebrauch                22:00 Uhr gingen wir ins Bett.
von Eisschrauben gelernt. Außerdem haben wir                 Tag 6 (Montag)
Nach eingehender Begutachtung durfte die Glet­scher­         von Anonym
­­­höhle betreten werden. Foto: Anna-Kira Westphalen         Wir sind heute um 6:00 Uhr aufgewacht und
                                                             haben gefrühstückt. Dann haben wir uns auf
                                                             den Abstieg begeben. Als wir beim Bus ange­
                                                             kommen sind, sind wir nach Innsbruck gefahren
                                                             und sind drei Stunden vor Abfahrt unseres Zu­
                                                             ges angekommen. Wir sind Döner essen gegan­
                                                             gen. Dann haben wir uns in zwei Gruppen auf­
                                                             geteilt. Eine ist spazieren, die andere ist ein­kau­
                                                             fen gegangen und dann weiter zum Bahn­steig.
                                                             Dann ist die andere Gruppe nach­ge­kommen.
                                                             Mit den anderen sind wir in die Bahn und dann
                                                             sind wir nochmal umgestiegen, stie­gen nochmal
                                                             um und dann waren wir zu Hause. 

                          Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
20     Familiengruppe

                                                                              Drei Klettersteige
                                                                                 und viel Geröll

Blut läuft über das Haar, ein Kletterseil liegt auf          dieser Tour. Wetter gut, alles gut! Klettergurt,
dem Bauch. Eine Frau liegt unter uns im Gras,                Klettersteigset und Helm sind unsere Requisiten
regungslos. Die Bergwacht treibt uns voran –                 für diesen und die nächsten zwei Tage. Meist
mit den Worten: „Nur langsam!“ Das Klicken der               von rechts nach links, doch auch über ein paar
Karabiner beim Umhängen im Klettersteig klingt               Leitern wird der Jubiläumssteig uns zur Grutten­
im Ohr nach.                                                 hütte führen. Unser Ziel für diesen Tag. Bald sind
Ein paar Minuten eher tummeln sich Erwachsene                alle am Klettersteigseil gesichert. Ein Kind, ein
und Kinder auf einem Felsband des Jubiläums­                 Erwachsener, es geht los. „Klick“, Karabiner auf,
steigs. Eine Stille, wie sie sich Klassenlehrer nur          umhängen, „Klick“ Karabiner zu. Den Kindern
wünschen. Ab und zu wird die Stille unterbrochen             macht es Spaß, wir kommen vorwärts – doch
– vom Knarzen eines Funkgerätes.                             manchem Profi nicht schnell genug. Kein Pro­
                                                             blem, wir lassen sie überholen. Ein Stau auf ei­
Einen Tag vorher: Am Nachmittag des 6. Au­
                                                             nem kleinem Felsgrat nicht weit vom Ziel ent­
gust 2018 treffen sich sechs Kinder im Alter von
                                                             fernt. Ein Mann mit Funkgerät weist alle an, leise
sechs bis zwölf Jahren und sechs Erwachsene
auf der Wochenbrunner Alm zur Klettersteigtour               Live dabei bei den Filmaufnahmen für Soko Kitz­
im Wilden Kaiser. Unter der Leitung von Familien­            bühel
gruppenleiter und frisch gebackenem Trainer-C
Bergsteigen Christian Köfinger starten wir unse­
re Tour mit einer kleinen Wanderung zur Gaude­
amus-Hütte. Kühe am Wegrand, die Kinder
boul­dern an kleinen Felsen auf der Wiese, der
Blick schweift über das Ellmauer Tor. Nach dem
Abendessen geht die Sonne hinter den Bergen
unter. Der Himmel erscheint rot, die Idylle zum
Greifen nah.
Am nächsten Morgen geht es zum Einstieg in
den Jubiläumssteig, unserem ersten Klettersteig

                          Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Familiengruppe 21

zu warten. Die Minuten des Wartens vergehen
nicht im Flug, sie dauern eine halbe Ewigkeit.
Endlich dürfen wir weiter. Da liegt sie, blutend,
die Frau im Gras. Vermeintlich beim Klettern ab­
gestürzt. Doch sie ist plötzlich nicht mehr re­
gungslos. Nein, sie lächelt und winkt den Kin­
dern zu. Filmaufnahmen! Wir sind beim Dreh der
Soko Kitzbühel gelandet. Etwas später wird uns
diese Frau gesund und lebendig auf der Hütte
wieder begegnen. Windmaschine, Wasser­
schlauch und Bergwachtauto vertreiben schnell
die Müdigkeit nach der Tour. Auf der Gruttenhütte
gehen die Filmaufnahmen weiter und wir dürfen              Wie die Perlen einer Kette
zusehen.
Am nächsten Morgen, das Wetter hält sich. Wir              den zwanzig Meter hohen Kaindl-Stewart-Turm.
brechen von der Gruttenhütte (1.620 m) auf zur             Auf dem Kopftörl ruhen wir uns aus und ge­nie­
ersten Kaiserüberschreitung unserer Tour über              ßen den Blick. Als der Wind uns die Kälte an den
das Kopftörl auf 2.058 m. Ziel ist das Strip­sen­          Leib bläst, starten wir den Marsch ins Tal. Viel
jochhaus (1.577 m). Eine etwas längere und an­             Ge­röll liegt uns zu Füßen, eine Drahtseil­siche­
spruchsvollere Etappe wartet auf uns. Der Weg              rung hilft uns beim Abstieg. Was man rauf geht,
zum Einstieg verlangt uns einige Höhenmeter                muss man ja auch wieder runterkommen. Nach
ab, die aber alle mit Bravour meistern. Auch die           dem Ende der Sicherung machen wir die Höhen­
letzten Meter über Geröll waren eher aufregend             meter mit Geröll laufen platt. Die Kinder zählen
als unmöglich. Beim Klettersteig gab es diesmal            um die Wette: Wer hat die meisten Steine im
richtig was zum Klettern. Steil und felsig windet          Schuh? Bald erreichen wir das erste Grün und
er sich durch eine Scharte nach oben. Zum En­              den Wanderweg durch den Wald zum Strip­sen­
de wird er eben, allerdings als schmaler Weg am            jochhaus. Während des Abendessens ändert
Berghang entlang. Als Highlight durchqueren wir            sich das Wetter. Der Regen prasselt aufs Dach,
einen Spalt in einem freistehenden Felsturm,               ein Gewitter zieht auf. Ein Gerücht geht durch
                                                           die Hütte: Zwei Kletterer sitzen im Wetter fest.
Konzentration und Aussicht beim Klettersteig               Nach und nach bestätigt sich das Gerücht. Bald
gehen                                                      wird klar, heute haben wir die Bergwacht live
                                                           und nicht nur im Film. Der ein oder andere be­
                                                           obachtet interessiert die Aktivitäten. Mit der
                                                           Nach­richt, dass es „den Kletterern gut geht und
                                                           sie in einer Höhle sicher auf Hilfe warten“, gehen
                                                           unsere Kinder (der eine mehr, die andere weni­
                                                           ger) zufrieden schlafen. Zu später Stunde ziehen
                                                           Stirnlampen von der Hütte Richtung Einstieg der
                                                           Kletterrouten. Uns Erwachsenen zieht es ins
                                                           Bett.
                                                           Am nächsten Morgen, das Wetter hat sich be­
                                                           ruhigt. Beim Frühstück die Nachricht: „Alles ist
                                                           gut gegangen!“ Erleichtert und mit neuer Ehr­

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22     Familiengruppe

                                                            der Kampf gewonnen. Der Körper steckt das
                                                            Adrenalin ein, die Hände die Wasserflaschen
                                                            aus. Wir kommen zur Ruhe – die Kinder auch.
                                                            Der Blick wird frei auf das Kaisertal. Wir genießen
                                                            ihn.
                                                            Irgendwann ist es Zeit aufzubrechen. Wir wollen
                                                            warmes Abendessen bekommen. Eine hollän­
                                                            dische Wandergruppe hatte uns auf dem Kletter­
                                                            steig überholt. Die Idee wird geboren, diese
                                                            beim Abstieg wiederum zu überholen. Und zwar
                                                            nicht auf dem Normalweg sondern indem wir
                                                            den Abstieg durchs Geröll nehmen. Die Kinder
Es zieht sich durch das Ellmauer Tor                        noch heiß vom gestrigen Gerölllaufen, sind Feu­
                                                            er und Flamme. Mit Spaß und wieder vielen
furcht vor den Bergen starten wir die dritte Klet­
                                                            Steinen im Schuh geht es hinunter. Ein letztes
tersteigetappe und zweite Kaiserüber­schreitung
                                                            Stück Wanderweg und wir erreichen mit müden
unserer Tour. Über den Eggersteig und die Stei­
nerne Rinne wandern wir rauf auf das Ellmauer               Beinen, aber Stolz wie Bolle die Gaudeamus-
Tor und anschließend hinunter zur Gaudeamus-                Hütte, unsere letzte Unterkunft für die Tour.
Hütte. Klettertechnik ist heute nicht gefragt, da­          Am Abend zieht es sich wieder zu. Dicke Wolken
für Kondition und Mut. Die Serpentinen des                  begrüßen uns morgens und wir gehen bei Re­
Klettersteigs führen uns nur langsam die Höhen­             gen den kurzen Weg zur Wochenbrunner-Alm,
meter hinauf. Der Blick zu den Felswänden                   wo unsere Autos parken. In Erinnerung bleibt
rechts und links ist imposant, der Blick hinunter           eine tolle Tour über drei Klettersteige und zwei
geht steil ins Tal und fördert die Adrenalin­aus­           Kaiserüberschreitungen, der Spaß der Kinder
schüttung. Am Ende des Klettersteigs ist erstmal            und der Rekord von 21 Steinen im Schuh beim
die Enttäuschung bei den Kindern groß, noch                 Gerölllaufen.
nicht am Ziel zu sein. Einen Wanderweg durch                Und die Arbeit der Bergwacht wissen wir nun
Fels und Geröll, der uns zum höchsten Punkt
                                                            auch wieder neu zu schätzen.
des Ellmauer Tors bringt, gilt es vorher noch zu
erzwingen. Angekommen bei 1.970 Metern ist                  Text: Heike Webner, Fotos: Christian Wenzel 

 Unsere Helden

                         Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Familiengruppe   23

Familiengruppe goes Frankreich
Gebiet:          Fontainebleau
                 In Fontainebleau wurde das Bouldern erfunden – und in kaum einem anderen
                 Gebiet macht das Herumzerren an den Blöcken so viel Spaß
Termin:          Dienstag, 23. bis Samstag, 27. April 2019
Beschreibung:    Die Familien­gruppe
                 möchte mit Euch
                 das Gebiet südlich
                 von Paris ent­de­
                 cken. Dabei steht
                 neben dem Boul­
                 dern wie immer der
                 Spaß mit den Kin­
                 dern und das ge­
                 meinsame Er­leben
                 im Vorder­grund.
                 Kin­der jeden Alters
                 und Erwachsene
                 jeglichen Könnens kommen in Fontainebleau auf ihre Kosten und sind einge­
                 laden mit uns zu klettern.
Treffpunkt:      Treff- und Ausgangpunkt ist der Campingplatz La Musardière (https://www.
                 eurocampings.de/frankreich/ile-de-france/essonne/milly-la-foret/
                 camping-la-musardiere-103844/). Die Anreise muss selber organisiert wer­
                 den, bitte bildet Fahrgemeinschaften.
Unterkunft:      Auch die Unterkunft ist selber zu buchen, da so sichergestellt wird, dass jede
                 Familie, die für sie perfekte Unterkunft bekommt. Denn es stehen neben
                 Zeltplätzen auch Plätze für Wohnmobile, Wohnwagen und auch Mobilehomes
                 zur Wahl. Natürlich versuchen wir das Frühstück und das Abendessen soweit
                 wie möglich gemeinsam einzunehmen und wenn möglich zu grillen.
Personenanzahl: Max. 30 Personen
Tourenbeitrag:   60,00 € pro Erwachsenen Teilnehmer, Kinder sind natürlich frei.
                 Der Tourenbeitrag muss generell immer an das Sektionskonto überwiesen
                 werden. Verwendungszweck: „Familiengruppe-Frankreich“
Art der Tour:    Gemeinschaftstour – Tourenleiter/in fungiert als Organisator/in, übernimmt je­
                 doch keine Verantwortung für andere und alle Entscheidungen werden ge­
                 meinschaftlich getroffen
Leiterin/Leiter: Heike Webner, Familiengruppenleiterin
                 Christian Köfinger, Familiengruppenleiter und Trainer C-Bergsteigen
Anmeldung unter: E-Mail: Familiengruppe-Leitung@dav-bonn.de 

                       Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
24    Familiengruppe

Familiengruppe goes Schwarzwald
Gebiet:          Nordschwarzwald
Termin:          Freitag, 7. bis Montag, 10. Juni 2019
Beschreibung:    Die Familiengruppe
                 möchte mit Euch
                 den Nord­schwarz­
                 wald erkunden. Da­­
                 bei steht neben
                 dem Wandern, Klet­
                 tern und neue Wege
                 gehen wie immer
                 der Spaß mit den
                 Kindern und das ge­
                 meinsame Erleben
                 im Vordergrund. Fa­
                 milien mit Kinder je­
                 den Alters und jeglichen Könnens kommen auf ihre Kosten. Wir übernachten
                 auf einer Selbstversorgerhütte, das heißt, wir werden gemeinsam für das
                 leibliche Wohl sorgen.
Unterkunft:      www.schoenbrunner-huette.de in Bühl, die Kosten für die Hütte wird auf alle
                 Teilnehmer umgelegt. Die Anreise muss selber organisiert werden, bitte bildet
                 Fahrgemeinschaften.
Personenanzahl: Max. 30 Personen
Tourenbeitrag:   45,00 € pro Erwachsenen Teilnehmer, Kinder sind natürlich frei.
                 Der Tourenbeitrag muss generell immer an das Sektionskonto überwiesen
                 werden. Verwendungszweck: „Familiengruppe-Schwarzwald“
                 Exklusiv Hüttenkosten und Verpflegung, wird auf alle Teilnehmer umgelegt.
Art der Tour:    Gemeinschaftstour – Tourenleiter/in fungiert als Organisator/in, übernimmt je­
                 doch keine Verantwortung für andere und alle Entscheidungen werden ge­
                 meinschaftlich getroffen
Leiterin/Leiter: Heike Webner, Familiengruppenleiterin
                 Christian Köfinger, Familiengruppenleiter und Trainer C-Bergsteigen
Anmeldung unter: E-Mail: Familiengruppe-Leitung@dav-bonn.de 

                       Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
Familiengruppe   25

Familiengruppe goes Pitztal
Gebiet:          Pitztal
Termin:          Sonntag, 11. bis Sonntag, 17. August 2019
Beschreibung:    Die Familiengruppe
                 möchte mit Euch
                 die Gegend rund
                 um das Taschach­
                 haus erkunden. Da­­
                 bei steht neben
                 dem Wandern, Klet­
                 tern, Klettersteige,
                 Gletscher erkunden
                 und neue Wege ge­
                 hen, wie immer der
                 Spaß mit den Kin­
                 dern und das ge­
                 mein­same Erleben im Vordergrund. Familien mit Kinder ab 6 Jahren und jeg­
                 lichen Könnens kommen auf ihre Kosten. Wir übernachten auf dem Ta­
                 schachhaus.
Unterkunft:      www.taschachhaus.com in Pitztal. Die Anreise muss selber organisiert wer­
                 den, bitte bildet Fahrgemeinschaften.
Personenanzahl: Max. 24 Personen
Tourenbeitrag:   90,00 € pro Erwachsenen Teilnehmer, Kinder sind natürlich frei.
                 Der Tourenbeitrag muss generell immer an das Sektionskonto überwiesen
                 werden. Verwendungszweck: „Familiengruppe-Taschachhaus“
Art der Tour:    Gemeinschaftstour – Tourenleiter/in fungiert als Organisator/in, übernimmt je­
                 doch keine Verantwortung für andere und alle Entscheidungen werden ge­
                 meinschaftlich getroffen
Leiterin/Leiter: Heike Webner, Familiengruppenleiterin
                 Christian Köfinger, Familiengruppenleiter und Trainer C-Bergsteigen
Anmeldung unter: E-Mail: Familiengruppe-Leitung@dav-bonn.de 

                       Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
26     BonnAlpin

Bergsteigen in den Alpen
Unter dieser Überschrift berichtet BonnAlpin in den Ausgaben von BERG &
TAL über Bergsteigen in den Ost- und Westalpen. Im Mit­telpunkt soll stehen,
was einen erwartet und was man kennen und können muss. Das Thema in
diesem Heft lautet:

Auf- und Abgehen mit Stöcken                                  Zweierzimmer –
                                                              Zimmer mit bis zu 2 Schlaf­plätzen.
Wander-/Trekking-Stöcke haben in der Regel
Handschlaufen. Manche empfehlen, mehr Last                    Mehrbettzimmer –
auf die Stöcke zu bringen, indem man durch die                Zimmer mit 3 bis 6 Schlaf­plätzen.
Schlaufen greift. Wenn man in den Schlaufen ist               Matrazenlager –
und ein Stock wegrutscht und/oder man zu Fall                 Zimmer mit mehr als 6 Schlafplätzen.
kommt, ist das ungut. Bei allen Geländeformen,                Alle Schlafplätze dürfen grundsätzlich nur mit
in denen ein Wegrutschen des Stocks zu Unfäl­                 (Hütten-)Schlafsack benutzt werden. Für Schlaf­
len führen würde, zum Beispiel im Blockgelände,               plätze gilt folgende Mindestausstattung: Ma­trat­
ist es besser ganz auf Stöcke zu verzichten.                  ze mit Schonbezug, 2 Decken und Kopf­kissen.
Wenn man im steilen Gelände die Stöcke nutzt                  Erforderlichenfalls werden einfachere Schlaf­
(als Gleichgewichtshilfe), dann ist es sinnvoll,              plätze – zum Beispiel Matratzen direkt neben­
nicht durch die Schlaufen zu greifen. Erst wenn               einander – als Notlager bereitgestellt, sofern alle
keine Sturzgefahr mehr besteht, sollte man die                anderen Schlafplätze bereits belegt sind. Es gibt
Stöcke durch die Schlaufen greifen. Es gibt auch              in diesen Hüttenvorschriften keine Definition,
die Überlegung, dass nur kurz eingestellte Stö­               was ein Bett in puncto der Form oder des Ab­
cke eine effektive Kraftübertragung ermöglichen.              standes zum nächsten Bett ist, sondern nur die
Für wenige Meter mag das funktionieren, aber                  Vorschrift über die Anzahl der Betten (Schlaf­
nicht für lange Abstiege. Da benötigt man einen               plätze), die in einem Raum stehen. Wenn man
effektiven Einsatz der Stöcke, bei dem man                    auf einer Alpenvereinshütte ein „Bett und kein
lange gleichmäßig Gewicht auf die Stöcke brin­                Lager“ reservieren möchte, dann ist das für den
gen kann, um Kraft und Zeit zu sparen.                        Hüttenwirt irrelevant – er stellt Schlafplätze in
Aus: Perwitzschky, O.: Gehen mit Stöcken. Alpin, Heft         unterschiedlich großen Zimmern zur Verfügung,
10 / 2018, Seite 87.                                          wenn vorhanden dann kann man sich von ihm
                                                              ein oder mehrere Schlafplätze in einem kleineren
Ausstattung der Alpenvereins-                                 Zimmer als im ganz großen Zimmer reservieren
hütten für die Nächtigung                                     lassen. Das kann dann einen Unterschied im
                                                              Übernachtungspreis bedeuten: Die Über­nach­
Die Schutzhütten des Deutschen Alpenvereins                   tung im ganz großen Zimmer kann preisgünstiger
müssen Vorschriften für Bau, Erhalt und Ver­wal­              sein als die Übernachtung im kleinen Zimmer.
tung der Hütten des Alpenvereins gerecht wer­
                                                              Aus: Perwitzschky, O.: Bett oder Lager. Alpin, Heft 10
den. Die Ausstattung muss der jeweiligen Hüt­                 / 2018, Seite 87.
tenkategorie entsprechen. Schutzhütten der Ka­
te­gorie I haben einfache, den hygienischen Min­
desterfordernissen entsprechende Ausstattung.
                                                              Bergsteigen als Abenteuer
Hütten aller Kategorien können folgende Nächti­               Bergsteigen als Abenteuer bedeutet, sich be­
gungsmöglichkeiten aufweisen:                                 wusst und dauernd mit der Gefahr auseinan­der­

                           Berg und Tal | 1-2019 | Deutscher Alpenverein | Sektion Bonn e.V.
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