SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve

Die Seite wird erstellt Wolfger Hammer
 
WEITER LESEN
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
SOMMER 2019
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Editorial                                     Liebe Leserin, lieber Leser,

                                              Die Diakonie und ihre Mitarbeitenden le-     „Mittendrin“ zu sein bedeutet auch, dass
                                              ben und arbeiten mitten im Leben, sind       die Diakonie mit ihren Angeboten im Mit-
                                              „mitten-drin“ und ganz nah bei den Men-      telpunkt der Städte sichtbar ist. Was uns
                                              schen, die unsere Unterstützung benöti-      in Goch, Kleve und Xanten bereits gelun-
                                              gen.                                         gen ist, geschieht nun auch in Geldern.
                                                                                           Mitten im Herzen der Stadt und auf dem
                                              Dabei orientierten wir uns an Jesus Chris-   Gelände einer alten Klosteranlage wird
                                              tus, der „mittendrin“ im Leben der Men-      die Diakonie mit ihren in Geldern bereits
                                              schen war. Er zeigte neue Perspektiven       ansässigen Diensten Anfang Juli einzie-
                                              auf, wenn Menschen ungerecht behandelt       hen. Dazu wurden die Räumlichkeiten der
                                              oder ausgegrenzt wurden. Er wirkte heil-     ehemaligen Berufsschule am Ostwall 20
                                              sam, wenn Menschen an einer Krankheit        bedarfsgerecht und barrierefrei umge-
                                              oder Einschränkung litten. Er widersprach    baut.
                                              Gewalt und trotzte dem Tod. Er ging zu
                                              den Kreuzpunkten des Lebens, um den          In den großzügigen Räumen sind Bera-
                                              Blick der Menschen in eine neue Richtung     tungsangebote wie die Suchtvorbeu-
                                              zu lenken. Selbst das eigene Kreuz blieb     gung, die Suchtberatung, die Wohnungs-
                                              nicht als grausames Zeichen des Todes        losenberatung, die Sozialberatung oder
                                              zurück, sondern wurde zu einem ermuti-       der Betreuungsverein untergebracht. Das
Geschäftsführer                               genden Hoffnungszeichen.                     Ambulant Betreute Wohnen hat neben sei-
Pfarrer Joachim Wolff                                                                      nen Büros auch einen Begegnungsraum,
                                              Wenn aus verloren geglaubten Leben           der sowohl von Klienten, als auch von Ak-
                                              neue Stärke und Vitalität erwachsen;         tivitäten im Quartier (z.B. als Repair-Café
                                              wenn sich brachliegende Möglichkeiten        oder Quartierstreffpunkt) genutzt werden
                                              zu neuen Chancen verwandeln; wenn ge-        kann. Angesichts der anhaltenden Woh-
                                              scheiterte Lebensentwürfe nicht endgültig    nungsnot entstehen fünf Appartements
                                              zum Scheitern verurteilt sind; dann voll-    für Menschen, die bislang keine Chance
                                              zieht sich das, was Jesus so beschreibt:     auf dem Wohnungsmarkt hatten. Neben
                                              „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“    den Räumlichkeiten für die Ambulante
                                              (Die Bibel: Lukas 17,21)                     Pflege entsteht eine Tagespflege mit 14
                                                                                           Plätzen. Ein Tagungsbereich mit moder-
                                              Unsere diakonische Arbeit ist darauf aus-    ner Konferenztechnik bietet 80 Personen
                                              gerichtet, Menschen von den Rändern          Platz. Diese Räume können auch ange-
                                              mitten ins Leben (zurück) zu holen. Ihre     mietet werden.
                                              bislang nicht oder nicht ausreichend be-
Impressum                                     achteten Interessen sollen im Mittelpunkt    Schon jetzt laden wir zu einem „Tag der
                                              der Aufmerksamkeit stehen. Wir treten        Offenen Tür“ ein, der am Samstag, 30.
(c) 2019 Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V   für ein Leben in Würde ein und vertre-       November 2019 von 10 bis 17 Uhr statt-
Inhaltlich verantwortlich:                    ten die Interessen derer, die dazu selber    findet. Um 11 Uhr wird das Haus offiziell
Geschäftsführer Pfr. Joachim Wolff            nicht (mehr) in der Lage sind. Alle Men-     seiner Bestimmung übergeben.
Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V.           schen haben das Recht, „mittendrin“ sein
Brückenstraße 4, 47574 Goch                   zu dürfen. Wir wollen ihnen eine Ahnung
                                              davon vermitteln, dass das Reich Gottes      Es grüßt Sie herzlich
Redaktion, Bilder und Layout:                 mitten unter uns ist, indem wir sie pfle-
Stefan Schmelting                             gen, beraten, begleiten und befähigen.       Ihr Joachim Wolff
Öffentlichkeitsarbeit
Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V.
Brückenstraße 4
47574 Goch
Telefon: 02823 / 94 44-26
Auflage: 1.500 Exemplare

Spendenkonto
Volksbank an der Niers
Verwendungszweck:
ggf. Diakonie-Arbeitsbereich angeben
IBAN: DE95 3206 1384 0009 9910 18
BIC: GENODED1GDL
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Haus der Diakonie in Geldern vor der Fertigstellung

                                                                                            schen, die ein paar Minuten Ruhe suchen.
                                                                                            Neben dem Begegungsraum wird eine
                                                                                            Werkstatt eingerichtet. Dort finden nicht
                                                                                            nur Nutzer des Ambulant Betreuten Woh-
                                                                                            nens eine Beschäftigung, ein Repaircafé
                                                                                            könnte eine sinnvolle Ergänzung sein.
                                                                                            „Wir sind mit der Stadt Geldern im Ge-
                                                                                            spräch, es gibt bereits weitere Ideen und
                                                                                            Anfragen von Gelderner Gruppen. „Da
                                                                                            sind wir offen und müssen mal schauen,
                                                                                            was sich alles entwickelt“, findet Wolff.

An dieser Seite wird demnächst der Haupteingang sein.                                       Fünf Appartments im Dachgeschoss

Geldern. Nun geht es Schlag auf Schlag,      Allgemeine Sozialberatung, Wohnungs-           Im obersten Stockwerk werden fünf Ap-
täglich kann neuer Baufortschritt bestaunt   losenberatung oder Suchtberatung. Es           partments für Wohnungslose oder von
werden. Am 1. Juli soll das Haus vom Ver-    kommen zudem ehrenamtliche Betreu-             Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen
mieter, der KapuzinerTor GmbH & Co. KG,      er, die Unterstützung in ihrem Ehrenamt        eingerichtet. Sie haben auf dem ohnehin
an die Diakonie übergeben werden. Am 2.      brauchen. Es kommen Menschen, die              schwierigen Wohnungsmarkt die gerings-
Juli rollen die Möbelwagen an. Dann wer-     selbst oder für ihre Angehörigen Pflege        ten Chancen. Die Appartments mit Blick
den die Büros an der Gelderstraße und        benötigen. Es kommen Nutzer des Am-            auf die Dächer Gelderns sollen den Über-
am Harttor leergeräumt.

Mal abgesehen von den Umzugsmühen
freuen sich die Mitarbeitenden auf den
Umzug. Schöne, helle Büroräume er-
warten sie und ihre Besucher am Ostwall.
Das Haus der Diakonie wird sogar grö-
ßer sein als der Verwaltungssitz in Goch.
Sämtliche Arbeitsbereiche der Diakonie
sind dann im neuen Haus in Geldern mit
Büros vertreten.

Neu: Die Tagespflege

Komplett neu ist das Angebot der Tages-
pflege, für die Diakonie im Kirchenkreis
Kleve die dritte insgesamt. Angelika Ja-
cobs, Verbundleitung der Tagespflegen:
„Wie in Goch wird die Tagespflege jeden
Tag 14 Menschen willkommen heißen.
Ab sofort können Tagespflegeplätze re-
serviert werden, Start ist am 1. August.
Die Plätze sind tageweise buchbar,
von einem bis zu fünf Tagen (Montag
bis Freitag) ist alles möglich.“ Ein Tag
                                             Das Treppenhaus bleibt erhalten, neu sind ein Aufzug und Barrierefreiheit.
in der Tagespflege beginnt um 9 Uhr
und ist gefüllt mit vielen Aktivitäten zur   bulant Betreuten Wohnens, welche von           gang in eine dauerhafte Lösung erleich-
Förderung und dem Erhalt alltagsprak-        Mitarbeitenden alltagsstrukturierende Hil-     tern. Ein Hygieneraum im Foyerbereich
tischer Fähigkeiten. Er endet um 16 Uhr.     fen in Anspruch nehmen.                        dient Abhängigen zum Tausch der Sprit-
Gerne berät die Diakonie Angehörige im                                                      zen. Verschmutzte Spritzen können gegen
Vorfeld über ihr Angebot und die Finan-      Ein Haus für alle im Quartier                  saubere Spritzen eingetauscht werden.
zierung. Einen Großteil der Kosten über-                                                    „Das dient dazu, weitere Krankheitsrisiken
nimmt die Pflegeversicherung gestaffelt      Neben dem Haus der Diakonie wird ein           zu verringern“, erläutert Yevgeniy Stein-
nach dem Pflegegrad des Tagespflege-         großer Supermarkt eröffnen, „wir bauen         hauer, Suchttherapeut bei der Diakonie.
gastes.                                      an einem Mittelpunkt der Stadt“, so Wolff.     Wenn sich alle Fachbereiche eingerichtet
                                             Das Haus soll darum nicht nur für die Di-      und die Arbeit aufgenommen haben, wird
„Natürlich hätten wir das Haus neu an-       akonie und hilfebedürftige Menschen da         die Eröffnung des Hauses offiziell gefeiert:
ders gebaut“, so Diakonie-Geschäftsfüh-      sein. „Der Standort verpflichtet uns, auch
rer Joachim Wolff. Doch das Gebäude zu       für die Menschen im Quartier etwas zu          Tag der offenen Tür am
erhalten, hat auch seinen Charme. Immer      bieten.“ Ein Begegnungsraum steht al-          30. November 2019, 10-18 Uhr.
schon hat es ganz viele unterschiedliche     len Bürgern und Gruppen offen. Ein Ta-
Menschen beherbergt, ob als Kino oder        gungsraum für bis zu 80 Personen wird          Kontakt (noch über Goch)
Berufskolleg.                                auch extern vermietet. Der kleine runde        Diakonie im Kirchenkreis Kleve
                                             Zwischenraum des ehemaligen Hauptein-          Brückenstraße 4
Zur Diakonie am Ostwall werden Men-          gangs wird zur Kapelle. Sie wird ebenfalls     47574 Goch
schen kommen, die Beratung suchen:           öffentlich zugänglich sein für alle Men-       Telefon: 02823 / 93 02-0
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Drei Männer „rockten“ den Weiberabend                                                     Jahresfest der Diakonie
anlässlich des Weltfrauentags 2019                                                        Mitarbeitende und Ehrenamtliche
                                                                                          Xanten. Das Jahresfest der Diakonie wird
                                                                                          am Mittwoch, 18. September, in Xanten
                                                                                          stattfinden. Um 17 Uhr beginnt der Got-
                                                                                          tesdienst in der ev. Kirche Xanten, zu dem
                                                                                          alle Mitarbeitenden und weitere Interes-
                                                                                          sierte eingeladen sind. Im Gottesdienst
                                                                                          werden Mitarbeitende verabschiedet und
                                                                                          neue Mitarbeitende begrüßt. Anschlie-
                                                                                          ßend steht im Gemeindehaus ein Imbiss
                                                                                          bereit und die „3 red shoes“ sorgen für
                                                                                          gute Unterhaltung. Das Jahresfest steht
                                                                                          unter dem Motto „Fürsorgend“. Vorgese-
                                                                                          sehen ist die Übergabe des Kronenkreu-
                                                                                          zes der Diakonie in Gold an Mitarbeitende
                                                                                          für 25 Jahre in diakonischen Diensten.
Gute Stimmung herrschte bei Frauen und Männern im Bürgerforum Weeze
Bild (v.l.n.r.):                            konnte er danach trotzdem weitersingen.
Roland Miosga, Nito Torres, Friederike      Sein „Weiberabend“ unterhielt das Pu-
Küsters, Joachim Wolff, Nicola Roth und     blikum auf eine sehr angenehme Wei-
Manni Miketta nach der Show.                se, ohne Lacher durch drastische Poin-
                                            ten erzeugen zu müssen. Noch am
Weeze. Ein sehr gelungener Weiber-          Morgen hatte der Abend auf der Kip-
abend, der auch für die Männer unterhalt-   pe gestanden. Am Ende schaffte Tor-
sam war. Die Gleichstellungsbeauftragten    res es dann, trotz „Männer-Erkältung“,
der Gemeinde Weeze und der Stadt Goch       den Abend hervorragend zu meistern.
hatten zu der interkommunalen Veran-
staltung in Kooperation mit der Diakonie    Teile der Erlöse kommen wohnungslosen
im Kirchenkreis Kleve anlässlich des In-    oder von Wohnungslosigkeit bedrohten
ternationalen Frauentags in das Bürger-     Frauen zugute. Eine aktuelle Studie der
haus Weeze eingeladen. Auf der Bühne        Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe be-
erwarteten die rund 300 Gäste Nito Torres   legt, dass ein Drittel der Wohnungslosen
und seine beiden Bandkollegen Roland        weiblich ist. Diakonie-Geschäftsführer
Miosga (Keyboard) und Manni Miketta (E-     Joachim Wolff stellte Situationen vor,
Bass). Sie boten mehr als zwei Stunden      wann Frauen die Beratungsstelle für Woh-
ein sehr unterhaltsames und abwechs-        nungslose in Geldern aufsuchen: durch
lungsreiches Programm.                      plötzliche Trennung vom Lebensgefähr-
                                            ten und ohne Kontakt zur eigenen Familie.
Schauspieler Torres unterhielt das vor-     Dann stehen Frauen häufig mit Kindern         Ort des Jahresfestes: ev. Kirche Xanten
wiegend weibliche Publikum mit Ge-          und ohne Wohnung vor dem Nichts. Die
schichten aus dem Alltag, den jede Frau     Diakonie hilft dann, eine Erreichbarkeits-
und Mutter kennt, liebt und manchmal        adresse einzurichten, damit überhaupt         Mitgliederversammlung
auch hasst. Einkaufen mit kleinen Kin-      Sozialleistungen weiter oder neu bezogen
dern, Hausaufgaben machen, das Auto         werden können. Sie kümmert sich um            für neue Tagespflege
für den Urlaub packen, Multitasking-Ak-     weitere Hilfsmöglichkeiten bei fehlender      Goch. Geschäftsführer Pfarrer Joachim
kord bis in die tiefen Nachtstunden hin-    Ausstattung für das Kind und die neue         Wolff konnte den anwesenden 33 De-
ein. „Natürlich spiele ich mit Klischees,   Wohnung.                                      legierten der Mitgliedsgemeinden ein
die jedoch immer ein Körnchen Wahrheit                                                    gutes Jahresergebnis präsentieren. Das
besitzen“, so der Musiker. Entstanden sei   Die Gleichstellungsbeauftragten aus Wee-      Jahr 2018 schloss mit rund 98.000 Euro
die Idee zum Weiberabend, weil er mal       ze und Goch sowie Diakonie-Geschäfts-         besser ab, als geplant. Der siebenköpfi-
Lieder aus dem eher weiblichen Interes-     führer Joachim Wolff bedankten sich bei       ge Vorstand wurde einstimmig entlastet.
sensspektrum spielen wollte, die „man“      Nito Torres und Band sowie bei allen Gäs-     Der Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Hart-
als Mann normalerweise nicht vorträgt.      ten des Abends. Unterstützt wurde der         mut Pleines, dankte den Mitarbeitenden,
Da waren zum Beispiel „I will survive“,     Abend auch von der Volksbank an der           den Fachbereichsleitungen und dem
„All by myself“. Diese Lieder versah er     Niers. Im Spendensparschwein, das sich        Geschäftsführer für die geleistete Arbeit.
mit deutschen Texten und erreichte damit    an dem Abend füllte, steckten 425 Euro,
Herz, Hände und Füße der Anwesenden.        dazu kommen noch rund 3.000 Euro Erlös        Beschlossen wurde die Einrichtung einer
In der Programmpause gab es Prosecco        aus den verkauften Eintrittskarten. „Dass     weiteren Diakonie-Tagespflege mit 14
und ein gratis Schokoangebot aus dem        dieser Abend so ein toller Erfolg wird, ha-   Plätzen, dieses Mal in Wesel-Büderich.
Hause der Bäckerei Reffeling, die die       ben wir uns vorher nicht ausgemalt! Das       Die Diakonie plant die dann insgesamt
Veranstaltung kulinarisch unterstützte.     ist eine super Gemeinschaftsleistung.         vierte Tagespflege Mitte 2021 zu eröffnen.
Während des Programms schaffte Tor-         Die Gesamtspende von über 3.500 Euro          Das Tagespflegeangebot richtet sich an
res es sogar, eine komplette Tafel Scho-    konnten die Gleichstellungsbeauftragten       Menschen, die tagsüber unterstützende
kolade zu verzehren - innerhalb einer       Nicola Roth aus Weeze und Friederike          Hilfe, Betreuung und aktivierende Pflege
Minute wohlgemerkt - glücklicherweise       Küsters aus Goch übergeben.                   benötigen.
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Ein Seminar für alle „Neuen“ bei der Diakonie im Kirchenkreis
Die Diakonie von ihrer Entstehung bis zu dem, was ihre Arbeit heute trägt
                                                                                             tenden wichtigsten Werte: Gesundheit,
                                                                                             Familie, Liebe, Freiheit und Ehrlichkeit
                                                                                             waren darunter. Grundinformationen zum
                                                                                             Datenschutz und zur Arbeitssicherheit so-
                                                                                             wie eine Vorstellung der Mitarbeitervertre-
                                                                                             tung ergänzten das Tagungsprogramm.

                                                                                             Damit die Arbeitszeit so harmonisch wie
                                                                                             möglich verläuft, besprachen die Teilneh-
                                                                                             menden auch mögliche Konflikt- und Kri-
                                                                                             senfälle. Geschäftsführer Wolff ermutigte
                                                                                             dazu, Probleme am Arbeitsplatz an ge-
                                                                                             eigneter Stelle anzusprechen, „damit aus
                                                                                             einem Schwelbrand kein loderndes Feuer
                                                                                             wird“. Wenn das Verhalten von Kollegen/
                                                                                             innen dauerhaft dazu führe, dass jemand
                                                                                             seine Arbeit nicht mehr sachgemäß oder
                                                                                             motiviert angehen könne, spätestens dann
                                                                                             wären Gespräche sinnvoll. Da die Arbeit
                                                                                             mit hilfebedürftigen Menschen auch be-
                                                                                             lastend sein kann, wurde auf weitere Hilfs-
                                                                                             angebote für Mitarbeitende hingewiesen.

                                                                                             Die Teilnehmenden fanden das Seminar in
                                                                                             vielerlei Hinsicht sinnvoll: „Man lernt auch
                                                                                             Kollegen aus anderen Fachbereichen
                                                                                             kennen“. Renate Dombrowski fand den
Ein Gruppenfoto im Haupteingang des Mutterhauses der Diakonie in Kaiserswerth.               Besuch im angeschlossenen Pflegemu-
                                                                                             seum eindrücklich, Yannik Gorthmanns
Kaiserswerth. 25 Teilnehmende nahmen          erhielten: dem Mutterhaus der Kaisers-         weiß nun besser als vorher, was die Mitar-
am jährlichen Einführungsseminar der Di-      werther Diakonie. Im inzwischen als Hotel      beitervertretung für ihn tun kann.
akonie im Kirchenkreis Kleve teil. Es ist     und Tagungshaus genutzten Mutterhaus
gedacht für alle, die im Laufe eines Jahres   stellte sich die Diakonie als Arbeitgebe-      Natascha van den Höövel bemerkte posi-
bei der Diakonie ihren Dienst angetreten      rin vor. Geschichte, Struktur und Profil       tiv, dass Geschäftsführer Pfarrer Joachim
haben. Mit dabei waren Pflegefachkräfte,      der Diakonie waren die Hauptthemen.            Wolff die Gruppe während des gesamten
Sozialpädagogen, Hausmeister und Men-         Welches Profil hat die Diakonie, warum         Seminars begleitete.
schen im Freiwilligendienst.                  ist sie für wen unterwegs? Welche Werte
                                              und biblischen Wurzeln tragen die Arbeit       Andrea Schmitz hat mit vielen anderen
Zwei Tage nahmen sich die Teilnehmen-         und was bedeutet eigentlich der Begriff        den ersten Abend für einen Gang in die
den Zeit für das Seminar an dem Ort, wo       „Dienstgemeinschaft“? Neue Kolleginnen         Kaiserswerther Altstadt genutzt, auch um
bereits seit 1836 Diakonissen als evan-       und Kollegen bringen frischen Wind und         die vielen Infos erstmal sacken zu lassen.
gelische Ordensfrauen eine gute pflege-       ihre eigenen Werte mit. Das zeigte eine        Denn nach der Arbeit folgt auch bei der
rische oder pädagogische Ausbildung           kleine Abfrage der für die neuen Mitarbei-     Diakonie der wohl verdiente Feierabend.

Kreissynode diskutiert sozialpolitische Themen
15. Juni 2019, 8:45 bis 15:30 Uhr, Ev. Kirchengemeinde Kerken, Dennemarkstraße 5 (Nieukerk)
                                              nach einer Wohnung oder einer Arbeit auf       tende aus verschiedenen Fachbereichen
                                              dem „ersten Arbeitsmarkt“ suchen, sie          stellen die Thematiken vor und bringen
                                              brauchen mittlerweile einen langen Atem.       sich in die Kleingruppenarbeit ein.
                                              Auch das Pflegesystem scheint auf die
                                              Herausforderungen des 21. Jahrhunderts          INFO
                                              nur unzureichend vorbereitet. Es fehlen         Die Kreissynode ist das höchste be-
                                              Pflegefachkräfte, die den immer größer          schlussfassende Gremium im Kirchen-
                                              werdenden Bedarf abdecken. Die Lei-             kreis und tagt ein bis zwei Mal im Jahr.
Die Synode im November 2018 in Uedem          stungsfähigkeit der Pflegeversicherung          Es setzt sich aus theologischen und
Kerken. Die Sommersynode widmet               scheint an ihre Grenzen zu kommen. Fa-          (mehrheitlich) nicht-theologischen Ab-
sich schwerpunktmäßig sozialpoltischen        milien leben nicht mehr wie früher zusam-       geordneten zusammen. Diese werden
Themen, mit denen die Diakonie täglich        men. Mehrverdienerhaushalte sind die            von Kirchengemeinden als Delegierte
zu tun hat: mangelnder und bezahlbarer        notwendige Regel. Kinder und Pflegebe-          entsandt oder sind in anderer Funktion
Wohnraum, Pflegenotstand und die ge-          dürftige werden immer häufiger und län-         im Kirchenkreis beruflich oder ehren-
sellschaftliche Teilhabe von Menschen         ger extern betreut. All das stellt Fragen an    amtlich tätig. Die Synode tagt öffent-
mit Behinderung. So sehr Menschen mit         unsere Gesellschaft. Diakonie-Geschäfts-        lich.
Betreuungsbedarf oder mit Behinderung         führer Pfarrer Joachim Wolff und Mitarbei-
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Freiwilligendienste bei der Diakonie
Den Berufsalltag kennenlernen

                                                                                             und Tee einzukaufen und bevorstehende
                                                                                             Sitzungen im Haus der Diakonie zu orga-
                                                                                             nisieren. „Wir konnten uns die anfallende
                                                                                             Arbeit meistens frei einteilen, ohne dass
                                                                                             immer jemand hinter uns gestanden hät-
                                                                                             te“, das hat den jungen Freiwilligen gut
                                                                                             gefallen. „Aber es kann auch hektisch
                                                                                             sein und ich muss flitzen“, erzählt Kastrat.
                                                                                             „Bei Dingen, die nicht auf Anhieb funkti-
                                                                                             onieren, bin ich gelassener geworden“,
                                                                                             meint Kristann. Denn dass mal was schief
                                                                                             geht, gehöre im Arbeitsleben dazu. Wei-
                                                                                             tere Einblicke verschafften vertiefende
                                                                                             Seminare der Diakonie zu den Themen
                                                                                             Sucht und Demenz. Besonders das zwei-
                                                                                             tägige Einführungsseminar zu Geschichte
                                                                                             und Anliegen der Diakonie heute mit al-
                                                                                             len neuen Mitarbeitenden der Diakonie im
                                                                                             November 2018 bei der Kaiserswerther
                                                                                             Diakonie bewerten die Freiwilligen positiv.

Im Freiwilligendienst bei der Diakonie: Melinda Kastrat und Tobias Kristann.                 Jedes Freiwilligenjahr wird von der Diako-
                                                                                             nie Rheinland-Westfalen-Lippe begleitet
Goch. Menschen reifen mit ihren Aufga-         Positiv hingegen fand er den Kontakt mit      und es gibt ein Taschengeld von 402 Euro
ben und Begegnungen in der Arbeitswelt:        den Pflegebedürftigen und Außentermi-         im Monat. Freiwilligendienste sind neben
Tobias Kristann und Melinda Kastrat sind       ne, etwa Dienstwege zur Apotheke oder         der Ambulanten Pflege auch in anderen
im Freiwilligendienst für die Diakonie         eben zu den Pflegebedürftigen. „Die Mi-       Fachbereichen der Diakonie möglich.
im Kirchenkreis Kleve unterwegs. Für           schung von Büro und externen Fahrten          Beispielsweise beim Ambulant Betreuten
Kristann endete das Jahr und damit der         brachte Abwechslung“, fand er. Das Frei-      Wohnen für Menschen mit Behinderung
Dienst bereits Ende Februar.                   willigenjahr bei der Diakonie hatte er be-    (Kleve und Geldern) oder der Suchtbera-
                                               gonnen, weil es mit dem ursprünglichen        tung und Suchtvorbeugung (Geldern).
Die beiden 19-jährigen Gocher haben den        Wunschausbildungsplatz nicht geklappt
Bereich Ambulante Pflege und Tagespfle-        hatte. Jetzt will Kristann im Pflegebereich   Interessenten melden sich unter Telefon
ge kennengelernt und erzählen von ihren        bleiben und beginnt eine Ausbildung zum       02823 / 93 02-0 und schicken ihre Unter-
Erfahrungen: „Um mit einem Vorurteil mal       Altenpfleger.                                 lagen an bewerbung@diakonie-kkkleve.
aufzuräumen, der Pflegebereich besteht                                                       de. Auch Menschen älter als 27 Jahre
nicht nur aus Körperpflege von Men-            „Der Freiwilligendienst war die bessere       können sich im Freiwilligendienst be-
schen, es ist nur ein Teilbereich“, so Kris-   Alternative zu einem Hilfsjob“, meint Kas-    werben. Mehr Information finden Sie auf
tann. Er habe viel Positives im Umgang         trat. Sie war zunächst in Sachen Grafik       www.diakonie-kkkleve.de.
mit pflegebedürftigen Menschen erlebt,         und Design unterwegs und merkte, dass
sah allerdings auch die negativen Seiten.      sie in dem Bereich nicht glücklich werden     Kontakt
Schade findet Kristann, dass die Pflege-       würde. Sie ist seit August bei der Diako-     Diakonie im Kirchenkreis Kleve
dokumentation so viel Zeit in Anspruch         nie. „Ich fühle mich von den freundlichen     Freiwilligendienste
nimmt. Er war zum Beispiel für die Altab-      Mitarbeitenden gut aufgenommen“, sagt         Brückenstraße 4
lage der Dokumentationsmappen zustän-          sie und plant nach dem Jahr das Fach-         47574 Goch
dig, ebenso für das Befüllen der Mappen        abitur Gesundheit und Soziales zu ma-         Telefon: 02823 / 9302-0
mit notwendigen Formularen für die Pfle-       chen. Natürlich sind die Freiwilligendiens-   bewerbung@diakonie-kkkleve.de
gefachkräfte: „ganz schön viel Papier“.        te auch mal dafür verantwortlich, Kaffee

Vogelhäuser für die Ev. Kindertagesstätte Goch
                                                                                             Goch. Zwei Tage lang hatten die Tages-
                                                                                             pflegegäste der Diakonie in der Parkstraße
                                                                                             an insgesamt fünf Vogelhäuschen gewer-
                                                                                             kelt. Zwei davon schenkten sie nun der Ev.
                                                                                             Integrativen Kindertagesstätte nebenan.
                                                                                             Zur Übergabe hatten sich Heinz-Peter Pe-
                                                                                             tersilie und Petronella Artz auf den Weg
                                                                                             gemacht. Neugierig begutachteten die
                                                                                             Kinder die Vogelhäuser, in denen bald
                                                                                             neue Bewohner einziehen sollen. Tages-
                                                                                             pflegegäste werden je nach ihren Vorlie-
                                                                                             ben und Fähigkeiten im Alltag gefördert.
                                                                                             Sei es handwerklich, beim Zubereiten von
                                                                                             Gebäck oder bei jahreszeitlichen Bas-
                                                                                             telaktivitäten. Dabei werden sie von ei-
                                                                                             nem multiprofessionellen Team begleitet.
Tagespflegegäste Petronella Artz und Heinz-Peter Petersilie bei der Übergabe der Häuser.
SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
Gesprächskreis für pflegende Angehörige
Überlastung muss nicht sein

                                                                                           Es gibt Fragen, für die das eigene Umfeld
                                                                                           häufig auch keine Lösung parat hat: Zum
                                                                                           Beispiel für Probleme, die pflegende An-
                                                                                           gehörige demenzkranker Menschen be-
                                                                                           schäftigen.

                                                                                           Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve bie-
                                                                                           tet ihnen in Kooperation mit der Barmer
                                                                                           Gesundheitskasse einen kostenlosen
                                                                                           Gesprächskreis an. In ihm können sich
                                                                                           Menschen in kleiner Runde vertrauens-
                                                                                           voll austauschen mit anderen, denen es
                                                                                           ähnlich ergeht. Moderiert wird der Ge-
                                                                                           sprächskreis von Karin Ackermann, ge-
                                                                                           rontopsychiatrische Fachkraft der Dia-
                                                                                           konie und Angelika Jacobs, Leiterin des
                                                                                           Diakonie-Tagespflegeverbunds.

                                                                                           Der Gesprächskreis findet regelmäßig, je-
                                                                                           den 2. Mittwoch im Monat, um 18 Uhr im
                                                                                           Haus der Diakonie an der Brückenstraße
                                                                                           4 statt. Er bietet neben dem Erfahrungs-
                                                                                           austausch auch kompetente Beratung zu
Goch. „Man sieht dich ja gar nicht mehr“,     häufig die Lebenspartner, die ihren Mann     Pflege- und Unterstützungsangeboten.
so könnte ein Satz lauten, dem pflegende      oder ihre Frau pflegen. Die Pflege gerade    Interessenten melden sich telefonisch an.
Angehörige häufiger begegnen. Denn je         von normal bis schwergewichtigen Men-
nach Pflegebedürftigkeit eines Angehö-        schen birgt die Gefahr körperlicher Über-    Kontakt
rigen ist das eine Vollzeitbeschäftigung.     anstrengung und Fehlhaltungen. Umso          Karin Ackermann und Angelika Jacobs
Mal eben einkaufen, ohne auf die Uhr zu       wichtiger sind Entlastungsangebote wie       Brückenstraße 4
schauen, sitzt da nicht drin. Samstag-        der HausBetreuungsService, die Tages-        47574 Goch
abends mal eine kulturelle Veranstaltung      pflege oder der Gesprächskreis mit Tipps     Telefon: 02823 / 9302-28
zu besuchen - fast unmöglich ohne Un-         von anderen, denen es ähnlich ergeht. Sie    E-Mail:
terstützung. Da vor allem ältere Men-         ermöglichen es Angehörigen, durchzuat-       tp-goch-bruecke@diakonie-kkkleve.de
schen pflegebedürftig werden, sind es         men - ohne schlechtes Gewissen.

Helden im Alltag: Pflegende Angehörige
Von heute auf morgen änderte sich alles
                                              erinnert sich die Weezerin und berichtet     beschreibt Agnes Petersilie ihren Heinz.
                                              von der Operation im November und den        Wenn die Sonne scheint, fährt sie ihn im
                                              nachfolgenden Problemen. Eine Lun-           Rollstuhl spazieren, zur Eisdiele zum Bei-
                                              genentzündung wurde im Krankenhaus           spiel. Manchmal hat sie das Gefühl, er
                                              erst spät erkannt, aufgrund eines Keimes     wolle ihr nicht zur Last fallen, obwohl sie
                                              musste er isoliert werden, auch eine de-     ihm gerne helfen würde.
                                              pressive Phase folgte. Irgendwann reich-
                                              te es Frau Petersilie und sie nahm ihren     Bei gutem Wetter sitzt der 75-Jährige
                                              Mann vor Weihnachten mit nach Hause,         häufig im Wintergarten und schaut in den
                                              entgegen dem Rat der Ärzte. Tatsächlich      von ihr liebevoll gepflegten Garten. Und
Die Pflegequalitätsbeauftragte der Diakonie
                                              dachte sie in der ersten Woche manch-        sie findet toll, dass sie sich noch mit ihm
Silke Schroer mit Agnes Petersilie (rechts)
                                              mal: „ich werde verrückt“.                   unterhalten kann.
Weeze. Sie sagten erst keinem etwas.
Drei Tage vor der Feier der Goldenen          Entlastung durch die Diakonie                Manche Leute kommen zu Besuch und
Hochzeit im vergangenen September                                                          meinen, er hätte doch gar nichts. „Sie
erhielt Heinz Petersilie die Nachricht:       Heute hat sich die Situation beruhigt.       wissen nicht, was los ist und ich will es
Demenz, später wurde bei ihm noch             Heinz Petersilie geht dienstags und don-     nicht mehr allen erklären“, seufzt sie. Hilfe
ein Hirntumor gefunden. „Wir haben die        nerstags tagsüber in die Tagespflege         findet Agnes Petersilie im Angehörigen-
Goldhochzeit trotzdem richtig und groß        der Diakonie nach Goch und wird jeden        Gesprächskreis. „Dort sind Leute, die
gefeiert“, erzählt seine Frau Agnes und       Morgen von einer Pflegefachkraft der Di-     mich verstehen“.
zeigt stolz den Bildband mit Fotos. Die       akonie gewaschen, „für mich eine Entlas-
72-Jährige pflegt ihren Mann und steht        tung“. In der Zeit deckt sie den Tisch, so   Hoffnungen für die Zukunft
stellvertretend für alle Alltagsheldinnen     dass er gegen 8:15 Uhr vom Fahrdienst
und Alltagshelden, denen die Diakonie         abgeholt werden kann. Diese zwei Tage        Nun hofft sie, dass sie die Kur mit ihrem
anlässlich des Internationalen Tages der      in der Woche genießt sie, denn es sind       Mann genehmigt bekommt, um dort noch
Pflege am 12. Mai „Danke“ sagte.              Tage, an denen „ich nichts muss und alles    mehr Hilfen und Tipps zu erhalten. Und
                                              darf“. „Er war immer sehr aktiv, fuhr ger-   für die Zukunft? „Ich wünsche mir, dass
„Von heute auf morgen drehte sich alles“,     ne Fahrrad und ging zu seinen Vereinen“,     er seine Situation akzeptieren kann“.
Seniorenbeirat fragt nach bezahlbarem Wohnraum
Für Menschen mit geringem Einkommen ist der Wohnraum knapp.

Geldern. Am besten jung, Doppelverdie-
ner und ohne Kinder. Die Realität der Mie-
ter sieht in Geldern jedoch häufig anders
aus und schürt einen Konkurrenzkampf
um allzu knappen Wohnraum. Der Senio-
renbeirat der Stadt traf sich am Mittwoch
zur öffentlichen Sitzung im Bürgerforum.
Zu Statements eingeladen waren neben
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ha-
rald Schoelen (Fachhochschule Rhein-
Waal) Vertreter von Diakonie und Caritas.

Vermieter haben mittlerweile eine gro-
ße Auswahl an Mietern und können die
Preise hochtreiben. Auf der anderen          Dieter Schade begrüßte in der öffentlichen Sitzung des Seniorenbeirats Geldern das Publikum.
Seite steht eine Gesellschaft, in der die
Wohnungsnot in der Mitte angekommen          Kommunen jetzt gehandelt werden“, for-         Bürgerinnen und Bürger. Idealerweise
ist. Zunehmend haben auch junge, alte,       derte Joachim Wolff, Geschäftsführer der       gelingt es der Stadt so, Segmentierung
behinderte, alleinerziehende und allein-     Diakonie im Kirchenkreis. Auch der Staat       der Stadtteile in junge, moderne, alte,
stehende Menschen Probleme, an eine          stehe in der Verantwortung und dürfe den       verlebte, reiche und arme zu vermeiden.
bezahlbare Wohnung zu kommen. Wohl-          Wohnungsmarkt nicht Investoren alleine         Hilfen bei Lebensübergängen wünschen
fahrtsverbände wie die Diakonie mieten       überlassen. „Die Neuerschließung von           sich viele Bürger, denen die Wohnung zu
inzwischen Wohnraum, um für Klienten         Wohngebieten führte in der Vergangenheit       groß oder zu klein geworden ist, das er-
in schwierigen Lagen eine Übergangslö-       zu keiner Entlastung des Wohnungsmark-         gab eine jüngst durchgeführte Befragung.
sung anbieten zu können. Obdachlosig-        tes an anderen Stellen“, brachte Wieland
keit wäre ansonsten die Folge.               Fischer, Fraktion Bündnis90/Die Grünen         Auf alternative Wohnformen und Woh-
                                             in die Diskussion ein.                         nungsbau beispielsweise in Hamburg
Das Recht auf eine Wohnung steht sogar                                                      oder den Niederlanden wurde verwiesen,
in der Allgemeinen Erklärung der Men-        Viele der Anwesenden forderten, dass           nun ist es an der Politik, zu handeln. „Die
schenrechte in Artikel 25. Kommunen ha-      die Stadt Geldern das Heft mehr als bis-       Gefahr, arm zu sein, ist im Alter beson-
ben das Thema auf der Agenda, „alleine       her in die Hand nehmen muss. Mittels ei-       ders hoch“, so Prof. Schoelen. Und: Die
die Initiativen sind noch sehr spärlich“,    nes intelligenten Quartiersmanagements         Anzahl der Senioren in Geldern wird sich
kritisierte Dieter Schade, Vorsitzender      ließen sich mehrere Dinge steuern: Der         von 2014 bis 2040 in Geldern um 85 Pro-
des Beirats. „Angesichts der Zeit, die so-   Umfang des sozialen Wohnungsbaus,              zent erhöhen. Ein großer Handlungsdruck
zialer Wohnungsbau von der Idee bis zur      eine gesunde Durchmischung der Mili-           also, der nicht nur Geldern alleine trifft.
Fertigstellung benötigt, muss seitens der    eus und die Vermietung an die eigenen

Aktionsbündnis: „Wir wollen wohnen!“
Diakonie im Kirchenkreis Kleve beteiligt sich am neuen Aktionsbündnis / Unterschriftenaktion erfolgreich
                                                                                            text, dass die Mieter hier im Durchschnitt
                                                                                            7,25 EUR pro Quadratmeter zahlen“, so
                                                                                            Rolf Wennekers, DGB-Vorsitzender im
                                                                                            Kreis Kleve. „Die hohe Zahl an Unter-
                                                                                            schriften in kurzer Zeit macht deutlich,
                                                                                            dass die Wohnungsnot viele Menschen
                                                                                            beschäftigt, egal ob sie unmittelbar davon
                                                                                            betroffen sind oder nicht“, findet Ulrike
                                                                                            Heines, stellvertretende Fachbereichslei-
Kleve. Wohnraum in NRW ist schon jetzt       ren Wartezeiten verbunden“, sagt Pfarrer       terin des Ambulant Betreuten Wohnens
für viele Menschen unbezahlbar. Den-         Joachim Wolff, Geschäftsführer der Dia-        bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.
noch plant die nordrhein-westfälische        konie im Kirchenkreis Kleve. Das Aktions-      Andreas Fateh, Geschäftsführer des Pa-
Landesregierung, wichtige Regelungen         bündnis „Wir wollen wohnen“ sammelte           ritätischen Wohlfahrtsverband im Kreis
zum Schutz der Mieter zu streichen. Zu-      Ende März in der Klever Innenstadt in-         Kleve erklärt: “Die geschilderten Proble-
dem entstehen längst nicht so viele neue,    nerhalb von vier Stunden über 200 Unter-       me von Bürgerinnen und Bürgern in der
günstige Wohnungen wie nötig. Die Di-        schriften. Diese gehen als Petition gegen      Klever Innenestadt während des Aktions-
akonie im Kirchenkreis Kleve ist neben       gepante Streichungen von Mieterschutz-         zeitraumes zeigen eindrucksvoll, dass
dem Deutsche Mieterbund, dem Deut-           Regelungen an den Ministerpräsidenten          hier dringend ein Paradigmenwechsel
schen Gewerkschaftsbund (DGB) der Di-        des Landes NRW und an die Fraktionen           notwendig ist. Weg von einer Politik, die
akonie Rheinland-Westfalen-Lippe, ande-      der CDU und FDP im Landtag.                    Wohnen als Ware fördert und hin zur
ren Wohlfahrts- und Sozialverbänden nun      „Dass wir hier dranbleiben müssen, zeigt       Schaffung und Sicherung von bezahlba-
Mitglied des Aktionsbündnis „Wir wollen      allein schon die Tatsache, dass sich laut      rem und sozial verträglichem Wohnraum“.
wohnen!“. „Die Wohnungssuche ist für         einer Studie von empirica systeme allein       Die Unterzeichnung ist online möglich:
Menschen, die von uns als Diakonie be-       in Kleve die Mieten seit 2014 um 16 Pro-       https://weact.campact.de/petitions/wir-
treut werden, mittlerweile mit unzumutba-    zent erhöht haben. Das bedeutet im Klar-       wollen-wohnen
Eigenständig durch das Ambulant Betreute Wohnen
Rückblick auf die Weihnachtsfeier in Uedem
Uedem. Die Zielsetzungen des Ambulant
Betreuten Wohnens für Menschen mit Be-
hinderungen sind ein eigenständiges Le-
ben zu sichern, Teilhabe und Inklusion zu
ermöglichen und Hilfe zur Selbsthilfe zu
leisten. Zum Stichtag Ende 2018 wurden
durch die Diakonie im Kirchenkreis Kleve
insgesamt 138 Menschen im Rahmen des
Ambulant Betreuten Wohnens betreut. Zu
den häufigsten Diagnosen der Fachärzte
vor einer Betreuung gehörten psychische
Behinderungen (40 Prozent) und die Dop-
peldiagnose psychische Behinderung
                                            Diakoniemitarbeitende und der glückliche Hauptgewinner der Weihnachtsfeier (rechts)
und Sucht (44 Prozent). Die Diakonie be-
treute 2018 Menschen aus 14 Kommu-          waren unterschiedlich zeitaufwändig, im      würden. Auch ehemaligen Nutzern geben
nen, am stärksten dabei vertreten waren     Schnitt erforderte eine Betreuung drei       die Angebote Sicherheit, der Kontakt mit
Geldern (43 Personen), Kleve (36 Perso-     Fachleistungsstunden pro Woche. Der          ihnen ist für aktuelle Nutzer ein zusätzli-
nen), Kevelaer (25 Personen) und Goch       Großteil der begleiteten Menschen ver-       cher Ansporn, den nächsten Schritt in die
(14 Personen). Von allen BeWo-Nutzern       fügte über keine regelmäßige Beschäfti-      vollständige Eigenständigkeit gehen zu
                                            gung oder externe Tagesstrukturierung. In    können. In der „Teilhabe-Gruppe“ trainie-
                                            Geldern bot die Diakonie für Gruppen von     ren zertifizierte Stepps-Trainer, Kompe-
                                            bis zu fünf Personen den Tag strukturie-     tenztrainer und Anti-Gewalt-Trainer der
                                            rende Hilfen in einem Werkraum an. Dort      Diakonie mit Nutzern den Umgang mit
                                            werkelten Nutzer, denen Angebote in den      Emotionen und die Verbesserung sozialer
                                            Werk- und Tagesstätten zu hochschwel-        Beziehungen. Trotz der Bemühungen und
                                            lig sind. 17 Personen arbeiteten in Werk-    guter Prognosen haben es insbesondere
                                            stätten für Menschen mit Behinderungen,      BeWo-Nutzer auf dem Wohnungsmarkt
                                            nur drei auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im     schwer. Darum tritt die Diakonie im Kir-
                                            Bereich der Freizeitgestaltung wurden        chenkreis Kleve in der Eingliederungshil-
                                            sportlich-kreative Aktivitäten angeboten.    fe in 13 Fällen als Vermieterin auf. Das
                                            Größere Gruppenaktivitäten führten ins       BeWo-Team hat sich im Jahr 2018 nur
                                            Phantasialand, nach Hamburg und Bonn.        geringfügig verändert. Langjährige Be-
                                            Die jährliche Weihnachtsfeier fand mit 130   triebstreue der Mitarbeitenden und Kon-
Faszinierte mit Dudelsack-Musik:            Gästen statt – BeWo-Nutzern, Freunden,       tinuität in den Bezugsbetreuungen sind
Diakonie-Mitarbeiter Klaus Kampen           Ehemaligen, Mitarbeitenden und der Pfar-     ein wesentliches Qualitätsmerkmal der
waren 72 weiblichen und 66 männlichen       rerin der Evangelischen Kirchengemeinde      Arbeit.
Geschlechts, ihr Alter lag zwischen 18      Uedem. Die Aktivitäten sind ein wichti-
und 73 Jahren. Die meisten Betreuten        ges Feld für soziales Training, Inklusion    Kontakt
waren zwischen 50 und 59 Jahren alt und     und Nachsorge. Im geschützten Rahmen         Dirk Boermann
lebten alleine in ihrer Wohnung (65 Pro-    haben Nutzer weniger Schwellen- und          Harttor 29-31, 47608 Geldern
zent). 50 Personen hatten zusätzlich eine   Berührungsängste und trauen sich Akti-       Telefon: 02831 / 13 26 3-11
rechtliche Betreuung. Die Betreuungen       vitäten zu, die sie anderswo nicht wagen     boermann@diakonie-kkkleve.de

Besuch im Zirkus Roncalli in Mönchengladbach
Inner Wheel Club spendete die Eintrittskarten
                                                                                         vier Damen des Klever „Inner-Wheel-
                                                                                         Clubs“ mit von der Partie. „Inner Wheel“
                                                                                         ist eine der größten internationalen Frau-
                                                                                         envereinigungen mit über 103.000 Mit-
                                                                                         gliedern in 103 Ländern. Sie sieht sich als
                                                                                         eine „Service-Organisation“ und ist mit ih-
                                                                                         ren Aktivitäten drei Zielen verpflichtet: der
                                                                                         Freundschaft untereinander, dem sozialen
                                                                                         Engagement und der internationalen Ver-
                                                                                         ständigung.

                                                                                         Alle Beteiligten fuhren voller neuer Ein-
                                                                                         drücke Richtung Kleve zurück. „Ich fühlte
                                                                                         mich total in einer anderen Welt und was
Nutzer und Betreuer des Ambulant Betreuten Wohnens                                       für eine tolle Atmosphäre“, sagten BeWo-
Mönchengladbach. „Manege frei“ lau-         hatte „Zirkus Roncalli“ seine Zelte auf-     Nutzer nach dem Zirkusbesuch. „Ak-
tete das Motto beim Ausflug des Ambu-       gebaut. Die Diakonie-Mitarbeitenden und      robaten können sich toll verbiegen und
lant Betreuten Wohnens der Diakonie im      BeWo Nutzer danken der Frauenvereini-        der Clown war cool“, sagten andere. Mit
Kirchenkreis Kleve (BeWo). Mit dem Bus      gung „Inner Wheel“. Sie spendete die Ein-    herzhaftem Lachen und lautem Klatschen
ging es nach Mönchengladbach. Dort          trittskarten für 40 Personen. Gerne waren    quittierten sie die Vorstellung.
Auf zu neuen Ufern
Suchtberaterin Angelika Mölleken ging im März in den Ruhestand

                                             blieb bis zum Renteneintritt. „Mein Büro       men, ihnen tatsächlich zuzuhören. Eine
                                             werde ich wohl nicht vermissen, aber           entsprechende Fortbildung in „klienten-
                                             den Kontakt zu Kolleginnen und Kolle-          zentrierter Gesprächsführung“ schaffte
                                             gen und meinen Klienten.“ Mölleken hat         die Grundlage. Eine dreijährige Weiterbil-
                                             seit fast 28 Jahren (Beginn Mai 1991) mit      dung zur Sozialtherapeutin weitete noch-
                                             Menschen zu tun, die es im Leben nicht         mals den Blick der Suchtberaterin. Ab
                                             einfach haben. Die Diplom-Pädagogin            Februar 2003 war Angelika Mölleken re-
                                             begann zunächst in der Justizvollzugs-         gelmäßig in Goch anzutreffen, dort leitete
                                             anstalt (JVA) Geldern-Pont. Dort arbeitete     sie bis 2017 Gruppentherapien im Rah-
                                             sie ausschließlich mit Männern an deren        men der Ambulanten Reha Sucht (ARS).
                                             Suchtmittel-Abhängigkeit und versuchte,
                                             sie von einer weitergehenden therapeu-         „Viele der Gespräche waren keine leich-
                                             tischen Behandlung zu überzeugen. „Im          ten Gespräche“, erzählt Mölleken. An-
                                             Gefängnis saßen viele von ihnen, weil sie      fangs nahm sie diese mit nach Hause.
                                             eben wegen der Drogensucht kriminell           „Mit der Zeit entwickelt man eine profes-
                                             geworden waren“, erinnert sich Mölleken.       sionelle Distanz, sonst kann man den Job
Angelika Mölleken, wie man sie kennt: mit                                                   nicht lange machen“. Und letztendlich sei
der Brille im Haar.                          Alphabetisch zählte Diakonie-Geschäfts-        sie für die Klienten nicht verantwortlich,
Geldern. Ihr „So“ werden die Kolleginnen     führer Joachim Wolff Eigenschaften der         „mehr als helfen und Hilfe anbieten geht
und Kollegen unter anderem vermissen.        ausscheidenden Mitarbeiterin auf, dar-         nicht“.
Ein Wort, das Angelika Mölleken häufig       unter: voller Energie und verlässlich. „Wir
gebrauchte, um unterschiedliche Stim-        wünschen Ihnen alles Gute für die kom-         Gerne ist die Suchtberaterin im Garten.
mungslagen und Ereignisse auszudrü-          mende Zeit und kommen Sie uns bald mal         „Beim Unkrautzupfen kann ich prima den
cken. „Auf zu neuen Ufern“ heißt es nun      im neuen Haus der Diakonie in Geldern          Stress abbauen.“ Wahlweise wirft die
für die Mitarbeiterin der Suchtberatung:     am Ostwall besuchen“, so Wolff.                Sportanglerin auch ihre Köder aus, wobei
am 14. März wurde Angelika Mölleken                                                         sie nicht zu denjenigen gehört, die gerne
von der Diakonie im Kirchenkreis Kleve       Als die Refinanzierung der Stelle in der       früh aufstehen. Ihre Familie, ihre Kinder
und von den Kolleginnen und Kollegen in      Justizvollzugsanstalt auslief, konzentrier-    und fünf Enkel werden nun mehr Zeit mit
den Ruhestand verabschiedet.                 te Mölleken sich in der Gelderstraße auf       ihr bekommen. Ganz wichtig: „Ich freue
                                             Suchtberatung für Männer und Frauen.           mich darauf, den Tag so zu gestalten wie
Die 65-jährige kam mit Gründung der Dia-     Wichtig dabei war ihr immer, die Klienten      ich will, ohne Terminstruktur.“
konie als eingetragener Verein 1991 - und    auch mit ihren Schwächen ernst zu neh-

Sehnsucht, Sucht und Drogen
                                                                                            zen und in ihrem Willen zur Abstinenz zu
                                                                                            stärken. So simulierte ein Rauschbrillen-
                                                                                            Parcours, welche Folgen eine Alkoholver-
                                                                                            giftung hat - zuletzt 22.000 mit einer Al-
                                                                                            koholvergiftung eingelieferte Jugendliche
                                                                                            in Deutschland pro Jahr zeigen, dass im
                                                                                            Rahmen der Suchtprävention deutlicher
                                                                                            Handlungsbedarf besteht.

                                                                                            „Wir sind sehr froh über die Kooperation,
                                                                                            die eine bedeutende Facette im Rahmen
                                                                                            der Präventionsarbeit an unserer Schule
                                                                                            darstellt, und danken der Stadt Kevelaer
                                                                                            wie der Diakonie für die vertrauensvolle
                                                                                            Zusammenarbeit“, sagte Martina Boude-
Foto: Gesamtschule Kevelaer-Weeze. Mit der Suchtbrille fiel den Schülerinnen und Schü-      wins als didaktische Leiterin der Gesamt-
lern die Koordination deutlich schwerer als „nüchtern“ ohne Brille.                         schule Kevelaer-Weeze. Abgerundet wur-
                                                                                            de der Workshop mit einer Sucht-Skala
Kevelaer. In Zeiten digitaler Medien und     Workshops zur Suchtprävention für alle         über alltägliche Suchtgefahren sowie In-
Online-Spielen wie „Fortnite“ sind die Ge-   siebten Klassen statt. „Wir wollen mit den     formationen über den Konsum von Ener-
fahren für Jugendliche, in eine Abhängig-    Jugendlichen über Suchtgefahren ins Ge-        gydrinks, harten Drogen wie Amphetami-
keit zu geraten, nicht geringer geworden.    spräch kommen und eventuelle Fehlin-           nen und deren Auswirkungen auf Körper
Aber auch legale und illegale Drogen         formationen richtig stellen. Über youtube      und Psyche.
wie Alkohol, Cannabis und synthetische       und soziale Medien sind Jugendliche zwar
Drogen spielen nach wie vor eine große       informiert, aber nicht immer richtig“, skiz-   Kontakt
Rolle. Aus diesem Grund fanden an der        ziert Stephan Gnoß von der Fachstelle für      Fachstelle Suchtvorbeugung
Gesamtschule Kevelaer-Weeze in Zu-           Suchtvorbeugung der Diakonie ein grund-        Stephan Gnoß
sammenarbeit mit der Diakonie und der        sätzliches Problem. Ein weiteres Ziel des      Gelderstraße 39, 47608 Geldern
Stadt Kevelaer vom 15. Januar bis zum        Workshops war es, die Schülerinnen und         Telefon: 02831 / 97 720-0
7. Februar nunmehr zum zweiten Mal           Schüler im Hinblick auf ihre Kompeten-         gnoss@diakonie-kkkkleve.de
Grundlagenseminar und Infoabende des Betreuungsvereins
Erfolgreich als ehrenamtliche Betreuer/-innen
                                                                                                können noch auf mich zukommen.“ Der
                                                                                                Betreuungsverein war immer da, wenn
                                                                                                der Kalkarer Rat brauchte: „Ich habe die
                                                                                                Begleitung von uns ehrenamtlichen Be-
                                                                                                treuern durch den Betreuungsverein sehr
                                                                                                schätzen gelernt.“ „Das Seminar gab
                                                                                                uns einen intensiven Einblick in die The-
                                                                                                matik“ meinte Ruth Benger. Sie betreut
                                                                                                seit Kurzem eine ältere demente Dame.
                                                                                                „Die unterschiedlichen Dozenten haben
                                                                                                den Unterrichtsstoff gut vermittelt“, fand
                                                                                                die Kevelaererin. „Es nimmt die Angst
Abschluss des Seminars 2018 mit der stv. Klever Amtsgerichtsdirektorin Claudia Knickrehm        und Unsicherheit auch vor Dimensionen
                                                                                                des Lebens, die einem bisher nicht so
Goch. Insgesamt 21 Teilnehmende ab-               von Sozialleistungen oder Leistungen          bewusst waren.“ Für die fünfte Auflage
solvierten das Grundlagenseminar „Gut             der Pflegeversicherung sowie Pflichten,       von „Gut betreut!“ stehen die Termine: 8.
Betreut!“ Zum vierten Mal bot der Be-             Rechte und die Rolle(n) einer Betreuerin      November 2019 bis 13. Dezember 2019,
treuungsverein der Diakonie im Kirchen-           oder eines Betreuers. Nach 6 Freitag-         jeweils von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr im
kreis Kleve e.V. dieses Seminar an. Es ist        nachmittagen und 11 behandelten Modu-         Haus der Diakonie Goch, Brückenstraße 4.
gedacht für Menschen, die gerade eine             len gab es das Zertifikat zum Abschluss.
Betreuung übernommen haben oder die-
ses planen. Keine Betreuung ist wie eine          Bereits seit 16 Jahren führt Heinz Jacobs     Kontakt
andere. Darum sind auch die Themen,               eine Betreuung im Familienkreis. „Die An-     Helma Bertgen, Stefanie Krettek und
mit denen ehrenamtliche Betreuer in Be-           forderungen an die Betreuer sind kom-         Christof Sieben
rührung kommen können, breit gefächert.           plexer geworden“, ist seine Erfahrung.        Brückenstraße 4, 47574 Goch
Darunter psychiatrische Krankheitsbilder,         Das Seminar brachte für ihn viele neue        Telefon: 02823 / 93 02-0
rechtliche Grundlagen, die Beantragung            Erkenntnisse und „einige der Themen           sieben@diakonie-kkkleve.de

„Betreuung muss schön machen“
Neujahrsfrühstück des Betreuungsvereins in Goch
Goch. Weil dieses Ehrenamt eben keine
Selbstverständlichkeit mehr ist: Zum Neu-
jahrsfrühstück des Betreuungsvereins der
Diakonie im Kirchenkreis Kleve kamen 140
ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer.
Sie führen eine oder mehrere rechtliche Be-
treuungen für Angehörige oder fremde Per-
sonen. Die Mitarbeitenden des Betreuungs-
vereins begrüßten die Gäste, Helma Bertgen
erinnerte an das Motto des Festes: „Es ist Zeit
für das, was war, danke zu sagen, damit das,
                                                  Mitarbeitende des Betreuungsvereins ehrten Mitglieder für zehnjährige Betreuungsführung.
was werden wird, unter einen guten Stern
beginnt.“ Christof Sieben dankte den ehren-       ungsvereine, die das bürgerschaftliche        hörten die Gäste gerne zu. Sie konsta-
amtlichen Betreuern für das entgegenge-           Engagement intensiv fördern und damit         tierte im Sporthotel de Poort: „Betreuung
brachte Vertrauen und: „Danke an unsere           dazu beitragen, dass öffentliche Mittel in    muss schön machen.“ Die Jugend und
Ansprechpartner bei der Betreuungsstel-           erheblichem Umfang eingespart werden,         Frische der Anwesenden könne nicht nur
le, bei Gericht, bei Behörden, Banken             werden für ihre Tätigkeit durch den neuen     mit der guten Landluft zu erklären sein
und Einrichtungen, die uns dabei helfen,          Erlass stark benachteiligt“, so die Mitar-    und      vermutete:
Ihnen zu helfen. Auch wenn nicht immer            beitenden des Betreuungsvereins. Der          „Dat is sowat In-
alles reibungslos verläuft, haben wir doch        Betreuungsverein sammelte darum Unter-        neres, oder?“ Die
meist gemeinsam eine gute Lösung ge-              schriften, die als Protest an den zuständi-   Kabarettistin be-
funden.“                                          gen NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit,      tonte die Bedeu-
                                                  und Soziales, Karl-Josef Laumann, ge-         tung von Men-
Die Ansprechbarkeit der Mitarbeitenden            sendet werden. „Wir können als evangeli-      schen, die sich um
im Betreuungsverein ist einer der Erfolgs-        sche Kirche stolz darauf sein, dass unsere    andere kümmern, denn: „Wer nicht mit-
faktoren, die den Betreuungsverein zu ei-         Diakonie so ein Angebot macht“, meinte        kommt, der fliegt raus aus dem Karussel.“
nem der mitgliederstärksten in Deutsch-           Pfarrer Robert Arndt in seiner Ansprache.     Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff
land werden ließen. Umso schmerzlicher            „Die Kirchengemeinden tragen weiterhin        und Mitarbeitende des Betreuungsver-
war die Nachricht im vergangenen Okto-            ihren finanziellen Teil dazu bei, um das      eins ehrten Mitglieder, die seit zehn Jah-
ber. Dem Betreuungsverein gehen durch             Angebot so lange wie möglich aufrecht-        ren eine Betreuung führen, darunter: Ger-
eine neue Förderrichtlinie des Landes             zuerhalten“, sicherte er zu.                  hard Brandmaier, Helga Kutscha, Beate
Nordrhein-Westfalen rund ein Drittel der                                                        Middelmann, Johannes Meyer, Antonia
bisherigen Fördermittel für die Arbeit mit        Den Alltagsproblemen von Kabarettistin        Bucksteeg, Werner Kreutz, Nadine Reint-
den Ehrenamtlichen verloren. „Betreu-             Monika Hintsches aus Mönchengladbach          jes, Gertrud Kaiser.
Würdebewahrer-Plakat hing in Geldern
Eine Kampagne im Rheinland, Westfalen und Lippe

                                                                                                 normalen Umständen, dass sich jemand
                                                                                                 mit meinem Arzt über mich unterhält.“
                                                                                                 Mehrere Betreuungen führen Gabriele
                                                                                                 und Peter Thyrock (beide 62) aus Keve-
                                                                                                 laer. Er kümmert sich um zwei Herren,
                                                                                                 sie um drei Damen. Mehrmals im Monat
                                                                                                 suchen sie den Kontakt, entweder tele-
                                                                                                 fonisch oder sie vereinbaren ein Treffen.
                                                                                                 „Es kommt sehr viel Dankbarkeit zurück“,
                                                                                                 erzählt Gabriele Thyrock. Für sie sind ihre
                                                                                                 Betreuungen keine Arbeit. Eine andere
                                                                                                 Betreute liegt seit einiger Zeit im Wach-
                                                                                                 koma, sie kann sich nicht äußern. Doch
                                                                                                 auch sie braucht eine rechtliche Vertre-
                                                                                                 tung. Vielleicht spürt sie, dass außer dem
                                                                                                 Pflegepersonal im Heim jemand für sie da
                                                                                                 ist.

Peter und Gabriele Thyrock, Christof Sieben, Helma Bertgen und Stefanie Krettek vor dem Plakat   Rechtliche Betreuer übernehmen die An-
                                                                                                 gelegenheiten, die jemand alleine nicht
Geldern. Die „Würdebewahrer“: Eine               terin im Betreuungsverein der Diakonie          mehr schafft. Behördenpost, finanzielle
Aktion der Betreuungsvereine der Diako-          im Kirchenkreis Kleve. Da medial häufig         Angelegenheiten oder medizinische Fra-
nie Rheinland-Westfalen-Lippe, die nun           diejenigen Fälle berichtet würden, bei          gen. Der Betreuungsverein prüft vor einer
plakativ in Geldern auf sich aufmerksam          denen sich ein Betreuer nicht rechtmäßig        Empfehlung, ob die Chemie zwischen
machte. Rund 10 Tage hing das Plakat             verhält, entstünden falsche Eindrücke.          Betreutem und Betreuer stimmt. Jede Be-
der Aktion am Bahnübergang Harttor/              Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Eh-          treuung wird vom Betreuungsgericht zu-
Beurskensweg mit dem markanten Slo-              renamtliche Betreuer orientieren sich am        vor angeordnet. www.wuerdebewahrer.de
gan: „Ich spreche mit deinem Arzt – nur          Wohl des Betreuten und setzen sich für
wenn du es nicht mehr kannst“. „Wenn             dessen Belange ein: beim Arzt, bei Be-          Kontakt
Menschen nicht selbst im Familienkreis           hörden oder vor Gericht. „Der Slogan der        Helma Bertgen, Stefanie Krettek
Erfahrung mit einer rechtlichen Betreu-          Kampagne soll erstmal stutzig machen“,          und Christof Sieben
ung haben, ist das Wissen darüber häu-           erklärt Christof Sieben, er hat die Kam-        Brückenstraße 4, 47574 Goch
fig gering“, so Helma Bertgen, Mitarbei-         pagne mit entwickelt. „Wer möchte unter         Telefon: 02823 / 93 02-0

Stärkung sieht anders aus
Besuch im Landtag
Düsseldorf. Unter dem Motto „Stärkung
siehrt anders aus“ haben sich über 100
Personen an der Postkartenaktion des Be-
treuungsvereins beteiligt und ihrem Unmut
über die Landesförderung Luft gemacht.

Hintergrund war die neue „Richtlinie für         sowie für die Diakonie Geschäftsführer          ist. Staatssekretär Dr. Heller wurden die
die Anerkennung von Betreuungsverei-             Joachim Wolff und Christof Sieben, Mitar-       ersten 111 Postkarten überreicht. Er fand
nen sowie für die Stärkung der ehrenamt-         beiter des Betreuungsvereins, teil.             das Gespräch sehr aufschlussreich und
lichen Betreuung“ des Landes NRW, wel-                                                           versprach, die Problematik mit Minister
che Ende Oktober 2018 erlassen wurde.            Die Vertreter des Ministeriums erläu-           Karl-Josef Laumann zu besprechen, um
Statt der angekündigten Verbesserung             terten, man habe den Forderungen der            notwendige Schritte für eine bessere Fi-
bedeutet diese Richtlinie eine einschnei-        Wohlfahrtsverbände gerecht werden wol-          nanzierung 2020 auf den Weg zu bringen.
dende Kürzung für den Betreuungsverein           len, auch den kleineren Vereinen Zugang
von fast einem Drittel der bisherigen För-       zu einer Basisförderung zu ermöglichen.         Es war ein gutes Gespräch, das ehren-
derung.                                          Gleichzeitig habe man die Begleitung            amtliche Betreuerinnen und Betreuer
                                                 familiär geführter Betreuungen ausbau-          und den Betreuungsverein selbst nach-
Neben der Postkartenaktion hatte der             en wollen. Da der Haushaltstitel nicht          haltig ins Bewusstsein des Ministeriums
Betreuungsverein auch die Landtags-              erhöht worden sei, hätte man an ande-           gerückt hat. Das ist sicher eine wichtige
abgeordneten Margret Voßeler und Dr.             rer Stelle kürzen müssen. Dass diese            Grundlage für die zukünftige Anerken-
Günther Bergmann um Hilfe gebeten. Dr.           Kürzung nun gerade die großen Vereine           nung und die Förderung unserer Arbeit.
Bergmann hatte daraufhin am 23. Februar          trifft, bedauere man sehr und versuche          Für das Jahr 2019 hat es leider nichts
2019 im Düsseldorfer Landtag ein Treffen         für die nächsten Jahre nachzusteuern.           gebracht. Der Haushalt ist verabschiedet
organisiert. An ihm nahmen Dr. Edmund            In diesem Zusammenhang wurde bestä-             und ausgeschöpft. Es bleibt zu hoffen,
Heller, Staatssekretär im Ministerium für        tigt, dass der Betreuungsverein der Di-         dass die gemachten Aussagen nun in die
Arbeit, Gesundheit und Soziales, die zu-         akonie im Kirchenkreis Kleve der größte         Tat umgesetzt werden und 2020 unter ei-
ständige Referatsleiterin, Birgit Szymczak       und erfolgreichste Verein im Rheinland          nem besseren finanziellen Stern steht.
x Ja, ich möchte dauerhaft helfen.
o
Schon mit kleinen Beträgen - einmalig oder regelmäßig - können wir in unseren Fachbereichen und Projekten
viel erreichen. Ihre Spenden werden dort verwendet, wo Sie Ihre Hilfe geben wollen!

Ich helfe mit:
o     5 Euro           o   monatlich         SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V.
                                             (Gläubiger ID: DE54ZZZ00000566932), meine regelmäßige Spende von
o    10 Euro           o   vierteljährlich   meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut
o    25 Euro           o   halbjährlich      an, die von der Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. auf mein Konto gezogenen
o    50 Euro           o   jährlich          Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt.
o ___Euro                                    IBAN:
ab (Datum)
                                             BIC:
Name, Vorname

Straße Hausnummer                            Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum,
                                             die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem
                                             Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
PLZ, Ort
                                             Füllen Sie diesen Coupon bitte deutlich lesbar aus und senden Sie ihn an die
                                             Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V.
E-Mail                                       Brückenstraße 4
                                             47574 Goch

Datum, Unterschrift
                                                                    Herzlichen Dank!
Sie können auch lesen