SOMMER 2019 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Die Diakonie und ihre Mitarbeitenden le- „Mittendrin“ zu sein bedeutet auch, dass ben und arbeiten mitten im Leben, sind die Diakonie mit ihren Angeboten im Mit- „mitten-drin“ und ganz nah bei den Men- telpunkt der Städte sichtbar ist. Was uns schen, die unsere Unterstützung benöti- in Goch, Kleve und Xanten bereits gelun- gen. gen ist, geschieht nun auch in Geldern. Mitten im Herzen der Stadt und auf dem Dabei orientierten wir uns an Jesus Chris- Gelände einer alten Klosteranlage wird tus, der „mittendrin“ im Leben der Men- die Diakonie mit ihren in Geldern bereits schen war. Er zeigte neue Perspektiven ansässigen Diensten Anfang Juli einzie- auf, wenn Menschen ungerecht behandelt hen. Dazu wurden die Räumlichkeiten der oder ausgegrenzt wurden. Er wirkte heil- ehemaligen Berufsschule am Ostwall 20 sam, wenn Menschen an einer Krankheit bedarfsgerecht und barrierefrei umge- oder Einschränkung litten. Er widersprach baut. Gewalt und trotzte dem Tod. Er ging zu den Kreuzpunkten des Lebens, um den In den großzügigen Räumen sind Bera- Blick der Menschen in eine neue Richtung tungsangebote wie die Suchtvorbeu- zu lenken. Selbst das eigene Kreuz blieb gung, die Suchtberatung, die Wohnungs- nicht als grausames Zeichen des Todes losenberatung, die Sozialberatung oder zurück, sondern wurde zu einem ermuti- der Betreuungsverein untergebracht. Das Geschäftsführer genden Hoffnungszeichen. Ambulant Betreute Wohnen hat neben sei- Pfarrer Joachim Wolff nen Büros auch einen Begegnungsraum, Wenn aus verloren geglaubten Leben der sowohl von Klienten, als auch von Ak- neue Stärke und Vitalität erwachsen; tivitäten im Quartier (z.B. als Repair-Café wenn sich brachliegende Möglichkeiten oder Quartierstreffpunkt) genutzt werden zu neuen Chancen verwandeln; wenn ge- kann. Angesichts der anhaltenden Woh- scheiterte Lebensentwürfe nicht endgültig nungsnot entstehen fünf Appartements zum Scheitern verurteilt sind; dann voll- für Menschen, die bislang keine Chance zieht sich das, was Jesus so beschreibt: auf dem Wohnungsmarkt hatten. Neben „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ den Räumlichkeiten für die Ambulante (Die Bibel: Lukas 17,21) Pflege entsteht eine Tagespflege mit 14 Plätzen. Ein Tagungsbereich mit moder- Unsere diakonische Arbeit ist darauf aus- ner Konferenztechnik bietet 80 Personen gerichtet, Menschen von den Rändern Platz. Diese Räume können auch ange- mitten ins Leben (zurück) zu holen. Ihre mietet werden. bislang nicht oder nicht ausreichend be- Impressum achteten Interessen sollen im Mittelpunkt Schon jetzt laden wir zu einem „Tag der der Aufmerksamkeit stehen. Wir treten Offenen Tür“ ein, der am Samstag, 30. (c) 2019 Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V für ein Leben in Würde ein und vertre- November 2019 von 10 bis 17 Uhr statt- Inhaltlich verantwortlich: ten die Interessen derer, die dazu selber findet. Um 11 Uhr wird das Haus offiziell Geschäftsführer Pfr. Joachim Wolff nicht (mehr) in der Lage sind. Alle Men- seiner Bestimmung übergeben. Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. schen haben das Recht, „mittendrin“ sein Brückenstraße 4, 47574 Goch zu dürfen. Wir wollen ihnen eine Ahnung davon vermitteln, dass das Reich Gottes Es grüßt Sie herzlich Redaktion, Bilder und Layout: mitten unter uns ist, indem wir sie pfle- Stefan Schmelting gen, beraten, begleiten und befähigen. Ihr Joachim Wolff Öffentlichkeitsarbeit Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. Brückenstraße 4 47574 Goch Telefon: 02823 / 94 44-26 Auflage: 1.500 Exemplare Spendenkonto Volksbank an der Niers Verwendungszweck: ggf. Diakonie-Arbeitsbereich angeben IBAN: DE95 3206 1384 0009 9910 18 BIC: GENODED1GDL
Haus der Diakonie in Geldern vor der Fertigstellung schen, die ein paar Minuten Ruhe suchen. Neben dem Begegungsraum wird eine Werkstatt eingerichtet. Dort finden nicht nur Nutzer des Ambulant Betreuten Woh- nens eine Beschäftigung, ein Repaircafé könnte eine sinnvolle Ergänzung sein. „Wir sind mit der Stadt Geldern im Ge- spräch, es gibt bereits weitere Ideen und Anfragen von Gelderner Gruppen. „Da sind wir offen und müssen mal schauen, was sich alles entwickelt“, findet Wolff. An dieser Seite wird demnächst der Haupteingang sein. Fünf Appartments im Dachgeschoss Geldern. Nun geht es Schlag auf Schlag, Allgemeine Sozialberatung, Wohnungs- Im obersten Stockwerk werden fünf Ap- täglich kann neuer Baufortschritt bestaunt losenberatung oder Suchtberatung. Es partments für Wohnungslose oder von werden. Am 1. Juli soll das Haus vom Ver- kommen zudem ehrenamtliche Betreu- Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen mieter, der KapuzinerTor GmbH & Co. KG, er, die Unterstützung in ihrem Ehrenamt eingerichtet. Sie haben auf dem ohnehin an die Diakonie übergeben werden. Am 2. brauchen. Es kommen Menschen, die schwierigen Wohnungsmarkt die gerings- Juli rollen die Möbelwagen an. Dann wer- selbst oder für ihre Angehörigen Pflege ten Chancen. Die Appartments mit Blick den die Büros an der Gelderstraße und benötigen. Es kommen Nutzer des Am- auf die Dächer Gelderns sollen den Über- am Harttor leergeräumt. Mal abgesehen von den Umzugsmühen freuen sich die Mitarbeitenden auf den Umzug. Schöne, helle Büroräume er- warten sie und ihre Besucher am Ostwall. Das Haus der Diakonie wird sogar grö- ßer sein als der Verwaltungssitz in Goch. Sämtliche Arbeitsbereiche der Diakonie sind dann im neuen Haus in Geldern mit Büros vertreten. Neu: Die Tagespflege Komplett neu ist das Angebot der Tages- pflege, für die Diakonie im Kirchenkreis Kleve die dritte insgesamt. Angelika Ja- cobs, Verbundleitung der Tagespflegen: „Wie in Goch wird die Tagespflege jeden Tag 14 Menschen willkommen heißen. Ab sofort können Tagespflegeplätze re- serviert werden, Start ist am 1. August. Die Plätze sind tageweise buchbar, von einem bis zu fünf Tagen (Montag bis Freitag) ist alles möglich.“ Ein Tag Das Treppenhaus bleibt erhalten, neu sind ein Aufzug und Barrierefreiheit. in der Tagespflege beginnt um 9 Uhr und ist gefüllt mit vielen Aktivitäten zur bulant Betreuten Wohnens, welche von gang in eine dauerhafte Lösung erleich- Förderung und dem Erhalt alltagsprak- Mitarbeitenden alltagsstrukturierende Hil- tern. Ein Hygieneraum im Foyerbereich tischer Fähigkeiten. Er endet um 16 Uhr. fen in Anspruch nehmen. dient Abhängigen zum Tausch der Sprit- Gerne berät die Diakonie Angehörige im zen. Verschmutzte Spritzen können gegen Vorfeld über ihr Angebot und die Finan- Ein Haus für alle im Quartier saubere Spritzen eingetauscht werden. zierung. Einen Großteil der Kosten über- „Das dient dazu, weitere Krankheitsrisiken nimmt die Pflegeversicherung gestaffelt Neben dem Haus der Diakonie wird ein zu verringern“, erläutert Yevgeniy Stein- nach dem Pflegegrad des Tagespflege- großer Supermarkt eröffnen, „wir bauen hauer, Suchttherapeut bei der Diakonie. gastes. an einem Mittelpunkt der Stadt“, so Wolff. Wenn sich alle Fachbereiche eingerichtet Das Haus soll darum nicht nur für die Di- und die Arbeit aufgenommen haben, wird „Natürlich hätten wir das Haus neu an- akonie und hilfebedürftige Menschen da die Eröffnung des Hauses offiziell gefeiert: ders gebaut“, so Diakonie-Geschäftsfüh- sein. „Der Standort verpflichtet uns, auch rer Joachim Wolff. Doch das Gebäude zu für die Menschen im Quartier etwas zu Tag der offenen Tür am erhalten, hat auch seinen Charme. Immer bieten.“ Ein Begegnungsraum steht al- 30. November 2019, 10-18 Uhr. schon hat es ganz viele unterschiedliche len Bürgern und Gruppen offen. Ein Ta- Menschen beherbergt, ob als Kino oder gungsraum für bis zu 80 Personen wird Kontakt (noch über Goch) Berufskolleg. auch extern vermietet. Der kleine runde Diakonie im Kirchenkreis Kleve Zwischenraum des ehemaligen Hauptein- Brückenstraße 4 Zur Diakonie am Ostwall werden Men- gangs wird zur Kapelle. Sie wird ebenfalls 47574 Goch schen kommen, die Beratung suchen: öffentlich zugänglich sein für alle Men- Telefon: 02823 / 93 02-0
Drei Männer „rockten“ den Weiberabend Jahresfest der Diakonie anlässlich des Weltfrauentags 2019 Mitarbeitende und Ehrenamtliche Xanten. Das Jahresfest der Diakonie wird am Mittwoch, 18. September, in Xanten stattfinden. Um 17 Uhr beginnt der Got- tesdienst in der ev. Kirche Xanten, zu dem alle Mitarbeitenden und weitere Interes- sierte eingeladen sind. Im Gottesdienst werden Mitarbeitende verabschiedet und neue Mitarbeitende begrüßt. Anschlie- ßend steht im Gemeindehaus ein Imbiss bereit und die „3 red shoes“ sorgen für gute Unterhaltung. Das Jahresfest steht unter dem Motto „Fürsorgend“. Vorgese- sehen ist die Übergabe des Kronenkreu- zes der Diakonie in Gold an Mitarbeitende für 25 Jahre in diakonischen Diensten. Gute Stimmung herrschte bei Frauen und Männern im Bürgerforum Weeze Bild (v.l.n.r.): konnte er danach trotzdem weitersingen. Roland Miosga, Nito Torres, Friederike Sein „Weiberabend“ unterhielt das Pu- Küsters, Joachim Wolff, Nicola Roth und blikum auf eine sehr angenehme Wei- Manni Miketta nach der Show. se, ohne Lacher durch drastische Poin- ten erzeugen zu müssen. Noch am Weeze. Ein sehr gelungener Weiber- Morgen hatte der Abend auf der Kip- abend, der auch für die Männer unterhalt- pe gestanden. Am Ende schaffte Tor- sam war. Die Gleichstellungsbeauftragten res es dann, trotz „Männer-Erkältung“, der Gemeinde Weeze und der Stadt Goch den Abend hervorragend zu meistern. hatten zu der interkommunalen Veran- staltung in Kooperation mit der Diakonie Teile der Erlöse kommen wohnungslosen im Kirchenkreis Kleve anlässlich des In- oder von Wohnungslosigkeit bedrohten ternationalen Frauentags in das Bürger- Frauen zugute. Eine aktuelle Studie der haus Weeze eingeladen. Auf der Bühne Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe be- erwarteten die rund 300 Gäste Nito Torres legt, dass ein Drittel der Wohnungslosen und seine beiden Bandkollegen Roland weiblich ist. Diakonie-Geschäftsführer Miosga (Keyboard) und Manni Miketta (E- Joachim Wolff stellte Situationen vor, Bass). Sie boten mehr als zwei Stunden wann Frauen die Beratungsstelle für Woh- ein sehr unterhaltsames und abwechs- nungslose in Geldern aufsuchen: durch lungsreiches Programm. plötzliche Trennung vom Lebensgefähr- ten und ohne Kontakt zur eigenen Familie. Schauspieler Torres unterhielt das vor- Dann stehen Frauen häufig mit Kindern Ort des Jahresfestes: ev. Kirche Xanten wiegend weibliche Publikum mit Ge- und ohne Wohnung vor dem Nichts. Die schichten aus dem Alltag, den jede Frau Diakonie hilft dann, eine Erreichbarkeits- und Mutter kennt, liebt und manchmal adresse einzurichten, damit überhaupt Mitgliederversammlung auch hasst. Einkaufen mit kleinen Kin- Sozialleistungen weiter oder neu bezogen dern, Hausaufgaben machen, das Auto werden können. Sie kümmert sich um für neue Tagespflege für den Urlaub packen, Multitasking-Ak- weitere Hilfsmöglichkeiten bei fehlender Goch. Geschäftsführer Pfarrer Joachim kord bis in die tiefen Nachtstunden hin- Ausstattung für das Kind und die neue Wolff konnte den anwesenden 33 De- ein. „Natürlich spiele ich mit Klischees, Wohnung. legierten der Mitgliedsgemeinden ein die jedoch immer ein Körnchen Wahrheit gutes Jahresergebnis präsentieren. Das besitzen“, so der Musiker. Entstanden sei Die Gleichstellungsbeauftragten aus Wee- Jahr 2018 schloss mit rund 98.000 Euro die Idee zum Weiberabend, weil er mal ze und Goch sowie Diakonie-Geschäfts- besser ab, als geplant. Der siebenköpfi- Lieder aus dem eher weiblichen Interes- führer Joachim Wolff bedankten sich bei ge Vorstand wurde einstimmig entlastet. sensspektrum spielen wollte, die „man“ Nito Torres und Band sowie bei allen Gäs- Der Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Hart- als Mann normalerweise nicht vorträgt. ten des Abends. Unterstützt wurde der mut Pleines, dankte den Mitarbeitenden, Da waren zum Beispiel „I will survive“, Abend auch von der Volksbank an der den Fachbereichsleitungen und dem „All by myself“. Diese Lieder versah er Niers. Im Spendensparschwein, das sich Geschäftsführer für die geleistete Arbeit. mit deutschen Texten und erreichte damit an dem Abend füllte, steckten 425 Euro, Herz, Hände und Füße der Anwesenden. dazu kommen noch rund 3.000 Euro Erlös Beschlossen wurde die Einrichtung einer In der Programmpause gab es Prosecco aus den verkauften Eintrittskarten. „Dass weiteren Diakonie-Tagespflege mit 14 und ein gratis Schokoangebot aus dem dieser Abend so ein toller Erfolg wird, ha- Plätzen, dieses Mal in Wesel-Büderich. Hause der Bäckerei Reffeling, die die ben wir uns vorher nicht ausgemalt! Das Die Diakonie plant die dann insgesamt Veranstaltung kulinarisch unterstützte. ist eine super Gemeinschaftsleistung. vierte Tagespflege Mitte 2021 zu eröffnen. Während des Programms schaffte Tor- Die Gesamtspende von über 3.500 Euro Das Tagespflegeangebot richtet sich an res es sogar, eine komplette Tafel Scho- konnten die Gleichstellungsbeauftragten Menschen, die tagsüber unterstützende kolade zu verzehren - innerhalb einer Nicola Roth aus Weeze und Friederike Hilfe, Betreuung und aktivierende Pflege Minute wohlgemerkt - glücklicherweise Küsters aus Goch übergeben. benötigen.
Ein Seminar für alle „Neuen“ bei der Diakonie im Kirchenkreis Die Diakonie von ihrer Entstehung bis zu dem, was ihre Arbeit heute trägt tenden wichtigsten Werte: Gesundheit, Familie, Liebe, Freiheit und Ehrlichkeit waren darunter. Grundinformationen zum Datenschutz und zur Arbeitssicherheit so- wie eine Vorstellung der Mitarbeitervertre- tung ergänzten das Tagungsprogramm. Damit die Arbeitszeit so harmonisch wie möglich verläuft, besprachen die Teilneh- menden auch mögliche Konflikt- und Kri- senfälle. Geschäftsführer Wolff ermutigte dazu, Probleme am Arbeitsplatz an ge- eigneter Stelle anzusprechen, „damit aus einem Schwelbrand kein loderndes Feuer wird“. Wenn das Verhalten von Kollegen/ innen dauerhaft dazu führe, dass jemand seine Arbeit nicht mehr sachgemäß oder motiviert angehen könne, spätestens dann wären Gespräche sinnvoll. Da die Arbeit mit hilfebedürftigen Menschen auch be- lastend sein kann, wurde auf weitere Hilfs- angebote für Mitarbeitende hingewiesen. Die Teilnehmenden fanden das Seminar in vielerlei Hinsicht sinnvoll: „Man lernt auch Kollegen aus anderen Fachbereichen kennen“. Renate Dombrowski fand den Ein Gruppenfoto im Haupteingang des Mutterhauses der Diakonie in Kaiserswerth. Besuch im angeschlossenen Pflegemu- seum eindrücklich, Yannik Gorthmanns Kaiserswerth. 25 Teilnehmende nahmen erhielten: dem Mutterhaus der Kaisers- weiß nun besser als vorher, was die Mitar- am jährlichen Einführungsseminar der Di- werther Diakonie. Im inzwischen als Hotel beitervertretung für ihn tun kann. akonie im Kirchenkreis Kleve teil. Es ist und Tagungshaus genutzten Mutterhaus gedacht für alle, die im Laufe eines Jahres stellte sich die Diakonie als Arbeitgebe- Natascha van den Höövel bemerkte posi- bei der Diakonie ihren Dienst angetreten rin vor. Geschichte, Struktur und Profil tiv, dass Geschäftsführer Pfarrer Joachim haben. Mit dabei waren Pflegefachkräfte, der Diakonie waren die Hauptthemen. Wolff die Gruppe während des gesamten Sozialpädagogen, Hausmeister und Men- Welches Profil hat die Diakonie, warum Seminars begleitete. schen im Freiwilligendienst. ist sie für wen unterwegs? Welche Werte und biblischen Wurzeln tragen die Arbeit Andrea Schmitz hat mit vielen anderen Zwei Tage nahmen sich die Teilnehmen- und was bedeutet eigentlich der Begriff den ersten Abend für einen Gang in die den Zeit für das Seminar an dem Ort, wo „Dienstgemeinschaft“? Neue Kolleginnen Kaiserswerther Altstadt genutzt, auch um bereits seit 1836 Diakonissen als evan- und Kollegen bringen frischen Wind und die vielen Infos erstmal sacken zu lassen. gelische Ordensfrauen eine gute pflege- ihre eigenen Werte mit. Das zeigte eine Denn nach der Arbeit folgt auch bei der rische oder pädagogische Ausbildung kleine Abfrage der für die neuen Mitarbei- Diakonie der wohl verdiente Feierabend. Kreissynode diskutiert sozialpolitische Themen 15. Juni 2019, 8:45 bis 15:30 Uhr, Ev. Kirchengemeinde Kerken, Dennemarkstraße 5 (Nieukerk) nach einer Wohnung oder einer Arbeit auf tende aus verschiedenen Fachbereichen dem „ersten Arbeitsmarkt“ suchen, sie stellen die Thematiken vor und bringen brauchen mittlerweile einen langen Atem. sich in die Kleingruppenarbeit ein. Auch das Pflegesystem scheint auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts INFO nur unzureichend vorbereitet. Es fehlen Die Kreissynode ist das höchste be- Pflegefachkräfte, die den immer größer schlussfassende Gremium im Kirchen- werdenden Bedarf abdecken. Die Lei- kreis und tagt ein bis zwei Mal im Jahr. Die Synode im November 2018 in Uedem stungsfähigkeit der Pflegeversicherung Es setzt sich aus theologischen und Kerken. Die Sommersynode widmet scheint an ihre Grenzen zu kommen. Fa- (mehrheitlich) nicht-theologischen Ab- sich schwerpunktmäßig sozialpoltischen milien leben nicht mehr wie früher zusam- geordneten zusammen. Diese werden Themen, mit denen die Diakonie täglich men. Mehrverdienerhaushalte sind die von Kirchengemeinden als Delegierte zu tun hat: mangelnder und bezahlbarer notwendige Regel. Kinder und Pflegebe- entsandt oder sind in anderer Funktion Wohnraum, Pflegenotstand und die ge- dürftige werden immer häufiger und län- im Kirchenkreis beruflich oder ehren- sellschaftliche Teilhabe von Menschen ger extern betreut. All das stellt Fragen an amtlich tätig. Die Synode tagt öffent- mit Behinderung. So sehr Menschen mit unsere Gesellschaft. Diakonie-Geschäfts- lich. Betreuungsbedarf oder mit Behinderung führer Pfarrer Joachim Wolff und Mitarbei-
Freiwilligendienste bei der Diakonie Den Berufsalltag kennenlernen und Tee einzukaufen und bevorstehende Sitzungen im Haus der Diakonie zu orga- nisieren. „Wir konnten uns die anfallende Arbeit meistens frei einteilen, ohne dass immer jemand hinter uns gestanden hät- te“, das hat den jungen Freiwilligen gut gefallen. „Aber es kann auch hektisch sein und ich muss flitzen“, erzählt Kastrat. „Bei Dingen, die nicht auf Anhieb funkti- onieren, bin ich gelassener geworden“, meint Kristann. Denn dass mal was schief geht, gehöre im Arbeitsleben dazu. Wei- tere Einblicke verschafften vertiefende Seminare der Diakonie zu den Themen Sucht und Demenz. Besonders das zwei- tägige Einführungsseminar zu Geschichte und Anliegen der Diakonie heute mit al- len neuen Mitarbeitenden der Diakonie im November 2018 bei der Kaiserswerther Diakonie bewerten die Freiwilligen positiv. Im Freiwilligendienst bei der Diakonie: Melinda Kastrat und Tobias Kristann. Jedes Freiwilligenjahr wird von der Diako- nie Rheinland-Westfalen-Lippe begleitet Goch. Menschen reifen mit ihren Aufga- Positiv hingegen fand er den Kontakt mit und es gibt ein Taschengeld von 402 Euro ben und Begegnungen in der Arbeitswelt: den Pflegebedürftigen und Außentermi- im Monat. Freiwilligendienste sind neben Tobias Kristann und Melinda Kastrat sind ne, etwa Dienstwege zur Apotheke oder der Ambulanten Pflege auch in anderen im Freiwilligendienst für die Diakonie eben zu den Pflegebedürftigen. „Die Mi- Fachbereichen der Diakonie möglich. im Kirchenkreis Kleve unterwegs. Für schung von Büro und externen Fahrten Beispielsweise beim Ambulant Betreuten Kristann endete das Jahr und damit der brachte Abwechslung“, fand er. Das Frei- Wohnen für Menschen mit Behinderung Dienst bereits Ende Februar. willigenjahr bei der Diakonie hatte er be- (Kleve und Geldern) oder der Suchtbera- gonnen, weil es mit dem ursprünglichen tung und Suchtvorbeugung (Geldern). Die beiden 19-jährigen Gocher haben den Wunschausbildungsplatz nicht geklappt Bereich Ambulante Pflege und Tagespfle- hatte. Jetzt will Kristann im Pflegebereich Interessenten melden sich unter Telefon ge kennengelernt und erzählen von ihren bleiben und beginnt eine Ausbildung zum 02823 / 93 02-0 und schicken ihre Unter- Erfahrungen: „Um mit einem Vorurteil mal Altenpfleger. lagen an bewerbung@diakonie-kkkleve. aufzuräumen, der Pflegebereich besteht de. Auch Menschen älter als 27 Jahre nicht nur aus Körperpflege von Men- „Der Freiwilligendienst war die bessere können sich im Freiwilligendienst be- schen, es ist nur ein Teilbereich“, so Kris- Alternative zu einem Hilfsjob“, meint Kas- werben. Mehr Information finden Sie auf tann. Er habe viel Positives im Umgang trat. Sie war zunächst in Sachen Grafik www.diakonie-kkkleve.de. mit pflegebedürftigen Menschen erlebt, und Design unterwegs und merkte, dass sah allerdings auch die negativen Seiten. sie in dem Bereich nicht glücklich werden Kontakt Schade findet Kristann, dass die Pflege- würde. Sie ist seit August bei der Diako- Diakonie im Kirchenkreis Kleve dokumentation so viel Zeit in Anspruch nie. „Ich fühle mich von den freundlichen Freiwilligendienste nimmt. Er war zum Beispiel für die Altab- Mitarbeitenden gut aufgenommen“, sagt Brückenstraße 4 lage der Dokumentationsmappen zustän- sie und plant nach dem Jahr das Fach- 47574 Goch dig, ebenso für das Befüllen der Mappen abitur Gesundheit und Soziales zu ma- Telefon: 02823 / 9302-0 mit notwendigen Formularen für die Pfle- chen. Natürlich sind die Freiwilligendiens- bewerbung@diakonie-kkkleve.de gefachkräfte: „ganz schön viel Papier“. te auch mal dafür verantwortlich, Kaffee Vogelhäuser für die Ev. Kindertagesstätte Goch Goch. Zwei Tage lang hatten die Tages- pflegegäste der Diakonie in der Parkstraße an insgesamt fünf Vogelhäuschen gewer- kelt. Zwei davon schenkten sie nun der Ev. Integrativen Kindertagesstätte nebenan. Zur Übergabe hatten sich Heinz-Peter Pe- tersilie und Petronella Artz auf den Weg gemacht. Neugierig begutachteten die Kinder die Vogelhäuser, in denen bald neue Bewohner einziehen sollen. Tages- pflegegäste werden je nach ihren Vorlie- ben und Fähigkeiten im Alltag gefördert. Sei es handwerklich, beim Zubereiten von Gebäck oder bei jahreszeitlichen Bas- telaktivitäten. Dabei werden sie von ei- nem multiprofessionellen Team begleitet. Tagespflegegäste Petronella Artz und Heinz-Peter Petersilie bei der Übergabe der Häuser.
Gesprächskreis für pflegende Angehörige Überlastung muss nicht sein Es gibt Fragen, für die das eigene Umfeld häufig auch keine Lösung parat hat: Zum Beispiel für Probleme, die pflegende An- gehörige demenzkranker Menschen be- schäftigen. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve bie- tet ihnen in Kooperation mit der Barmer Gesundheitskasse einen kostenlosen Gesprächskreis an. In ihm können sich Menschen in kleiner Runde vertrauens- voll austauschen mit anderen, denen es ähnlich ergeht. Moderiert wird der Ge- sprächskreis von Karin Ackermann, ge- rontopsychiatrische Fachkraft der Dia- konie und Angelika Jacobs, Leiterin des Diakonie-Tagespflegeverbunds. Der Gesprächskreis findet regelmäßig, je- den 2. Mittwoch im Monat, um 18 Uhr im Haus der Diakonie an der Brückenstraße 4 statt. Er bietet neben dem Erfahrungs- austausch auch kompetente Beratung zu Goch. „Man sieht dich ja gar nicht mehr“, häufig die Lebenspartner, die ihren Mann Pflege- und Unterstützungsangeboten. so könnte ein Satz lauten, dem pflegende oder ihre Frau pflegen. Die Pflege gerade Interessenten melden sich telefonisch an. Angehörige häufiger begegnen. Denn je von normal bis schwergewichtigen Men- nach Pflegebedürftigkeit eines Angehö- schen birgt die Gefahr körperlicher Über- Kontakt rigen ist das eine Vollzeitbeschäftigung. anstrengung und Fehlhaltungen. Umso Karin Ackermann und Angelika Jacobs Mal eben einkaufen, ohne auf die Uhr zu wichtiger sind Entlastungsangebote wie Brückenstraße 4 schauen, sitzt da nicht drin. Samstag- der HausBetreuungsService, die Tages- 47574 Goch abends mal eine kulturelle Veranstaltung pflege oder der Gesprächskreis mit Tipps Telefon: 02823 / 9302-28 zu besuchen - fast unmöglich ohne Un- von anderen, denen es ähnlich ergeht. Sie E-Mail: terstützung. Da vor allem ältere Men- ermöglichen es Angehörigen, durchzuat- tp-goch-bruecke@diakonie-kkkleve.de schen pflegebedürftig werden, sind es men - ohne schlechtes Gewissen. Helden im Alltag: Pflegende Angehörige Von heute auf morgen änderte sich alles erinnert sich die Weezerin und berichtet beschreibt Agnes Petersilie ihren Heinz. von der Operation im November und den Wenn die Sonne scheint, fährt sie ihn im nachfolgenden Problemen. Eine Lun- Rollstuhl spazieren, zur Eisdiele zum Bei- genentzündung wurde im Krankenhaus spiel. Manchmal hat sie das Gefühl, er erst spät erkannt, aufgrund eines Keimes wolle ihr nicht zur Last fallen, obwohl sie musste er isoliert werden, auch eine de- ihm gerne helfen würde. pressive Phase folgte. Irgendwann reich- te es Frau Petersilie und sie nahm ihren Bei gutem Wetter sitzt der 75-Jährige Mann vor Weihnachten mit nach Hause, häufig im Wintergarten und schaut in den entgegen dem Rat der Ärzte. Tatsächlich von ihr liebevoll gepflegten Garten. Und Die Pflegequalitätsbeauftragte der Diakonie dachte sie in der ersten Woche manch- sie findet toll, dass sie sich noch mit ihm Silke Schroer mit Agnes Petersilie (rechts) mal: „ich werde verrückt“. unterhalten kann. Weeze. Sie sagten erst keinem etwas. Drei Tage vor der Feier der Goldenen Entlastung durch die Diakonie Manche Leute kommen zu Besuch und Hochzeit im vergangenen September meinen, er hätte doch gar nichts. „Sie erhielt Heinz Petersilie die Nachricht: Heute hat sich die Situation beruhigt. wissen nicht, was los ist und ich will es Demenz, später wurde bei ihm noch Heinz Petersilie geht dienstags und don- nicht mehr allen erklären“, seufzt sie. Hilfe ein Hirntumor gefunden. „Wir haben die nerstags tagsüber in die Tagespflege findet Agnes Petersilie im Angehörigen- Goldhochzeit trotzdem richtig und groß der Diakonie nach Goch und wird jeden Gesprächskreis. „Dort sind Leute, die gefeiert“, erzählt seine Frau Agnes und Morgen von einer Pflegefachkraft der Di- mich verstehen“. zeigt stolz den Bildband mit Fotos. Die akonie gewaschen, „für mich eine Entlas- 72-Jährige pflegt ihren Mann und steht tung“. In der Zeit deckt sie den Tisch, so Hoffnungen für die Zukunft stellvertretend für alle Alltagsheldinnen dass er gegen 8:15 Uhr vom Fahrdienst und Alltagshelden, denen die Diakonie abgeholt werden kann. Diese zwei Tage Nun hofft sie, dass sie die Kur mit ihrem anlässlich des Internationalen Tages der in der Woche genießt sie, denn es sind Mann genehmigt bekommt, um dort noch Pflege am 12. Mai „Danke“ sagte. Tage, an denen „ich nichts muss und alles mehr Hilfen und Tipps zu erhalten. Und darf“. „Er war immer sehr aktiv, fuhr ger- für die Zukunft? „Ich wünsche mir, dass „Von heute auf morgen drehte sich alles“, ne Fahrrad und ging zu seinen Vereinen“, er seine Situation akzeptieren kann“.
Seniorenbeirat fragt nach bezahlbarem Wohnraum Für Menschen mit geringem Einkommen ist der Wohnraum knapp. Geldern. Am besten jung, Doppelverdie- ner und ohne Kinder. Die Realität der Mie- ter sieht in Geldern jedoch häufig anders aus und schürt einen Konkurrenzkampf um allzu knappen Wohnraum. Der Senio- renbeirat der Stadt traf sich am Mittwoch zur öffentlichen Sitzung im Bürgerforum. Zu Statements eingeladen waren neben Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ha- rald Schoelen (Fachhochschule Rhein- Waal) Vertreter von Diakonie und Caritas. Vermieter haben mittlerweile eine gro- ße Auswahl an Mietern und können die Preise hochtreiben. Auf der anderen Dieter Schade begrüßte in der öffentlichen Sitzung des Seniorenbeirats Geldern das Publikum. Seite steht eine Gesellschaft, in der die Wohnungsnot in der Mitte angekommen Kommunen jetzt gehandelt werden“, for- Bürgerinnen und Bürger. Idealerweise ist. Zunehmend haben auch junge, alte, derte Joachim Wolff, Geschäftsführer der gelingt es der Stadt so, Segmentierung behinderte, alleinerziehende und allein- Diakonie im Kirchenkreis. Auch der Staat der Stadtteile in junge, moderne, alte, stehende Menschen Probleme, an eine stehe in der Verantwortung und dürfe den verlebte, reiche und arme zu vermeiden. bezahlbare Wohnung zu kommen. Wohl- Wohnungsmarkt nicht Investoren alleine Hilfen bei Lebensübergängen wünschen fahrtsverbände wie die Diakonie mieten überlassen. „Die Neuerschließung von sich viele Bürger, denen die Wohnung zu inzwischen Wohnraum, um für Klienten Wohngebieten führte in der Vergangenheit groß oder zu klein geworden ist, das er- in schwierigen Lagen eine Übergangslö- zu keiner Entlastung des Wohnungsmark- gab eine jüngst durchgeführte Befragung. sung anbieten zu können. Obdachlosig- tes an anderen Stellen“, brachte Wieland keit wäre ansonsten die Folge. Fischer, Fraktion Bündnis90/Die Grünen Auf alternative Wohnformen und Woh- in die Diskussion ein. nungsbau beispielsweise in Hamburg Das Recht auf eine Wohnung steht sogar oder den Niederlanden wurde verwiesen, in der Allgemeinen Erklärung der Men- Viele der Anwesenden forderten, dass nun ist es an der Politik, zu handeln. „Die schenrechte in Artikel 25. Kommunen ha- die Stadt Geldern das Heft mehr als bis- Gefahr, arm zu sein, ist im Alter beson- ben das Thema auf der Agenda, „alleine her in die Hand nehmen muss. Mittels ei- ders hoch“, so Prof. Schoelen. Und: Die die Initiativen sind noch sehr spärlich“, nes intelligenten Quartiersmanagements Anzahl der Senioren in Geldern wird sich kritisierte Dieter Schade, Vorsitzender ließen sich mehrere Dinge steuern: Der von 2014 bis 2040 in Geldern um 85 Pro- des Beirats. „Angesichts der Zeit, die so- Umfang des sozialen Wohnungsbaus, zent erhöhen. Ein großer Handlungsdruck zialer Wohnungsbau von der Idee bis zur eine gesunde Durchmischung der Mili- also, der nicht nur Geldern alleine trifft. Fertigstellung benötigt, muss seitens der eus und die Vermietung an die eigenen Aktionsbündnis: „Wir wollen wohnen!“ Diakonie im Kirchenkreis Kleve beteiligt sich am neuen Aktionsbündnis / Unterschriftenaktion erfolgreich text, dass die Mieter hier im Durchschnitt 7,25 EUR pro Quadratmeter zahlen“, so Rolf Wennekers, DGB-Vorsitzender im Kreis Kleve. „Die hohe Zahl an Unter- schriften in kurzer Zeit macht deutlich, dass die Wohnungsnot viele Menschen beschäftigt, egal ob sie unmittelbar davon betroffen sind oder nicht“, findet Ulrike Heines, stellvertretende Fachbereichslei- Kleve. Wohnraum in NRW ist schon jetzt ren Wartezeiten verbunden“, sagt Pfarrer terin des Ambulant Betreuten Wohnens für viele Menschen unbezahlbar. Den- Joachim Wolff, Geschäftsführer der Dia- bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. noch plant die nordrhein-westfälische konie im Kirchenkreis Kleve. Das Aktions- Andreas Fateh, Geschäftsführer des Pa- Landesregierung, wichtige Regelungen bündnis „Wir wollen wohnen“ sammelte ritätischen Wohlfahrtsverband im Kreis zum Schutz der Mieter zu streichen. Zu- Ende März in der Klever Innenstadt in- Kleve erklärt: “Die geschilderten Proble- dem entstehen längst nicht so viele neue, nerhalb von vier Stunden über 200 Unter- me von Bürgerinnen und Bürgern in der günstige Wohnungen wie nötig. Die Di- schriften. Diese gehen als Petition gegen Klever Innenestadt während des Aktions- akonie im Kirchenkreis Kleve ist neben gepante Streichungen von Mieterschutz- zeitraumes zeigen eindrucksvoll, dass dem Deutsche Mieterbund, dem Deut- Regelungen an den Ministerpräsidenten hier dringend ein Paradigmenwechsel schen Gewerkschaftsbund (DGB) der Di- des Landes NRW und an die Fraktionen notwendig ist. Weg von einer Politik, die akonie Rheinland-Westfalen-Lippe, ande- der CDU und FDP im Landtag. Wohnen als Ware fördert und hin zur ren Wohlfahrts- und Sozialverbänden nun „Dass wir hier dranbleiben müssen, zeigt Schaffung und Sicherung von bezahlba- Mitglied des Aktionsbündnis „Wir wollen allein schon die Tatsache, dass sich laut rem und sozial verträglichem Wohnraum“. wohnen!“. „Die Wohnungssuche ist für einer Studie von empirica systeme allein Die Unterzeichnung ist online möglich: Menschen, die von uns als Diakonie be- in Kleve die Mieten seit 2014 um 16 Pro- https://weact.campact.de/petitions/wir- treut werden, mittlerweile mit unzumutba- zent erhöht haben. Das bedeutet im Klar- wollen-wohnen
Eigenständig durch das Ambulant Betreute Wohnen Rückblick auf die Weihnachtsfeier in Uedem Uedem. Die Zielsetzungen des Ambulant Betreuten Wohnens für Menschen mit Be- hinderungen sind ein eigenständiges Le- ben zu sichern, Teilhabe und Inklusion zu ermöglichen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Zum Stichtag Ende 2018 wurden durch die Diakonie im Kirchenkreis Kleve insgesamt 138 Menschen im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens betreut. Zu den häufigsten Diagnosen der Fachärzte vor einer Betreuung gehörten psychische Behinderungen (40 Prozent) und die Dop- peldiagnose psychische Behinderung Diakoniemitarbeitende und der glückliche Hauptgewinner der Weihnachtsfeier (rechts) und Sucht (44 Prozent). Die Diakonie be- treute 2018 Menschen aus 14 Kommu- waren unterschiedlich zeitaufwändig, im würden. Auch ehemaligen Nutzern geben nen, am stärksten dabei vertreten waren Schnitt erforderte eine Betreuung drei die Angebote Sicherheit, der Kontakt mit Geldern (43 Personen), Kleve (36 Perso- Fachleistungsstunden pro Woche. Der ihnen ist für aktuelle Nutzer ein zusätzli- nen), Kevelaer (25 Personen) und Goch Großteil der begleiteten Menschen ver- cher Ansporn, den nächsten Schritt in die (14 Personen). Von allen BeWo-Nutzern fügte über keine regelmäßige Beschäfti- vollständige Eigenständigkeit gehen zu gung oder externe Tagesstrukturierung. In können. In der „Teilhabe-Gruppe“ trainie- Geldern bot die Diakonie für Gruppen von ren zertifizierte Stepps-Trainer, Kompe- bis zu fünf Personen den Tag strukturie- tenztrainer und Anti-Gewalt-Trainer der rende Hilfen in einem Werkraum an. Dort Diakonie mit Nutzern den Umgang mit werkelten Nutzer, denen Angebote in den Emotionen und die Verbesserung sozialer Werk- und Tagesstätten zu hochschwel- Beziehungen. Trotz der Bemühungen und lig sind. 17 Personen arbeiteten in Werk- guter Prognosen haben es insbesondere stätten für Menschen mit Behinderungen, BeWo-Nutzer auf dem Wohnungsmarkt nur drei auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im schwer. Darum tritt die Diakonie im Kir- Bereich der Freizeitgestaltung wurden chenkreis Kleve in der Eingliederungshil- sportlich-kreative Aktivitäten angeboten. fe in 13 Fällen als Vermieterin auf. Das Größere Gruppenaktivitäten führten ins BeWo-Team hat sich im Jahr 2018 nur Phantasialand, nach Hamburg und Bonn. geringfügig verändert. Langjährige Be- Die jährliche Weihnachtsfeier fand mit 130 triebstreue der Mitarbeitenden und Kon- Faszinierte mit Dudelsack-Musik: Gästen statt – BeWo-Nutzern, Freunden, tinuität in den Bezugsbetreuungen sind Diakonie-Mitarbeiter Klaus Kampen Ehemaligen, Mitarbeitenden und der Pfar- ein wesentliches Qualitätsmerkmal der waren 72 weiblichen und 66 männlichen rerin der Evangelischen Kirchengemeinde Arbeit. Geschlechts, ihr Alter lag zwischen 18 Uedem. Die Aktivitäten sind ein wichti- und 73 Jahren. Die meisten Betreuten ges Feld für soziales Training, Inklusion Kontakt waren zwischen 50 und 59 Jahren alt und und Nachsorge. Im geschützten Rahmen Dirk Boermann lebten alleine in ihrer Wohnung (65 Pro- haben Nutzer weniger Schwellen- und Harttor 29-31, 47608 Geldern zent). 50 Personen hatten zusätzlich eine Berührungsängste und trauen sich Akti- Telefon: 02831 / 13 26 3-11 rechtliche Betreuung. Die Betreuungen vitäten zu, die sie anderswo nicht wagen boermann@diakonie-kkkleve.de Besuch im Zirkus Roncalli in Mönchengladbach Inner Wheel Club spendete die Eintrittskarten vier Damen des Klever „Inner-Wheel- Clubs“ mit von der Partie. „Inner Wheel“ ist eine der größten internationalen Frau- envereinigungen mit über 103.000 Mit- gliedern in 103 Ländern. Sie sieht sich als eine „Service-Organisation“ und ist mit ih- ren Aktivitäten drei Zielen verpflichtet: der Freundschaft untereinander, dem sozialen Engagement und der internationalen Ver- ständigung. Alle Beteiligten fuhren voller neuer Ein- drücke Richtung Kleve zurück. „Ich fühlte mich total in einer anderen Welt und was Nutzer und Betreuer des Ambulant Betreuten Wohnens für eine tolle Atmosphäre“, sagten BeWo- Mönchengladbach. „Manege frei“ lau- hatte „Zirkus Roncalli“ seine Zelte auf- Nutzer nach dem Zirkusbesuch. „Ak- tete das Motto beim Ausflug des Ambu- gebaut. Die Diakonie-Mitarbeitenden und robaten können sich toll verbiegen und lant Betreuten Wohnens der Diakonie im BeWo Nutzer danken der Frauenvereini- der Clown war cool“, sagten andere. Mit Kirchenkreis Kleve (BeWo). Mit dem Bus gung „Inner Wheel“. Sie spendete die Ein- herzhaftem Lachen und lautem Klatschen ging es nach Mönchengladbach. Dort trittskarten für 40 Personen. Gerne waren quittierten sie die Vorstellung.
Auf zu neuen Ufern Suchtberaterin Angelika Mölleken ging im März in den Ruhestand blieb bis zum Renteneintritt. „Mein Büro men, ihnen tatsächlich zuzuhören. Eine werde ich wohl nicht vermissen, aber entsprechende Fortbildung in „klienten- den Kontakt zu Kolleginnen und Kolle- zentrierter Gesprächsführung“ schaffte gen und meinen Klienten.“ Mölleken hat die Grundlage. Eine dreijährige Weiterbil- seit fast 28 Jahren (Beginn Mai 1991) mit dung zur Sozialtherapeutin weitete noch- Menschen zu tun, die es im Leben nicht mals den Blick der Suchtberaterin. Ab einfach haben. Die Diplom-Pädagogin Februar 2003 war Angelika Mölleken re- begann zunächst in der Justizvollzugs- gelmäßig in Goch anzutreffen, dort leitete anstalt (JVA) Geldern-Pont. Dort arbeitete sie bis 2017 Gruppentherapien im Rah- sie ausschließlich mit Männern an deren men der Ambulanten Reha Sucht (ARS). Suchtmittel-Abhängigkeit und versuchte, sie von einer weitergehenden therapeu- „Viele der Gespräche waren keine leich- tischen Behandlung zu überzeugen. „Im ten Gespräche“, erzählt Mölleken. An- Gefängnis saßen viele von ihnen, weil sie fangs nahm sie diese mit nach Hause. eben wegen der Drogensucht kriminell „Mit der Zeit entwickelt man eine profes- geworden waren“, erinnert sich Mölleken. sionelle Distanz, sonst kann man den Job Angelika Mölleken, wie man sie kennt: mit nicht lange machen“. Und letztendlich sei der Brille im Haar. Alphabetisch zählte Diakonie-Geschäfts- sie für die Klienten nicht verantwortlich, Geldern. Ihr „So“ werden die Kolleginnen führer Joachim Wolff Eigenschaften der „mehr als helfen und Hilfe anbieten geht und Kollegen unter anderem vermissen. ausscheidenden Mitarbeiterin auf, dar- nicht“. Ein Wort, das Angelika Mölleken häufig unter: voller Energie und verlässlich. „Wir gebrauchte, um unterschiedliche Stim- wünschen Ihnen alles Gute für die kom- Gerne ist die Suchtberaterin im Garten. mungslagen und Ereignisse auszudrü- mende Zeit und kommen Sie uns bald mal „Beim Unkrautzupfen kann ich prima den cken. „Auf zu neuen Ufern“ heißt es nun im neuen Haus der Diakonie in Geldern Stress abbauen.“ Wahlweise wirft die für die Mitarbeiterin der Suchtberatung: am Ostwall besuchen“, so Wolff. Sportanglerin auch ihre Köder aus, wobei am 14. März wurde Angelika Mölleken sie nicht zu denjenigen gehört, die gerne von der Diakonie im Kirchenkreis Kleve Als die Refinanzierung der Stelle in der früh aufstehen. Ihre Familie, ihre Kinder und von den Kolleginnen und Kollegen in Justizvollzugsanstalt auslief, konzentrier- und fünf Enkel werden nun mehr Zeit mit den Ruhestand verabschiedet. te Mölleken sich in der Gelderstraße auf ihr bekommen. Ganz wichtig: „Ich freue Suchtberatung für Männer und Frauen. mich darauf, den Tag so zu gestalten wie Die 65-jährige kam mit Gründung der Dia- Wichtig dabei war ihr immer, die Klienten ich will, ohne Terminstruktur.“ konie als eingetragener Verein 1991 - und auch mit ihren Schwächen ernst zu neh- Sehnsucht, Sucht und Drogen zen und in ihrem Willen zur Abstinenz zu stärken. So simulierte ein Rauschbrillen- Parcours, welche Folgen eine Alkoholver- giftung hat - zuletzt 22.000 mit einer Al- koholvergiftung eingelieferte Jugendliche in Deutschland pro Jahr zeigen, dass im Rahmen der Suchtprävention deutlicher Handlungsbedarf besteht. „Wir sind sehr froh über die Kooperation, die eine bedeutende Facette im Rahmen der Präventionsarbeit an unserer Schule darstellt, und danken der Stadt Kevelaer wie der Diakonie für die vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagte Martina Boude- Foto: Gesamtschule Kevelaer-Weeze. Mit der Suchtbrille fiel den Schülerinnen und Schü- wins als didaktische Leiterin der Gesamt- lern die Koordination deutlich schwerer als „nüchtern“ ohne Brille. schule Kevelaer-Weeze. Abgerundet wur- de der Workshop mit einer Sucht-Skala Kevelaer. In Zeiten digitaler Medien und Workshops zur Suchtprävention für alle über alltägliche Suchtgefahren sowie In- Online-Spielen wie „Fortnite“ sind die Ge- siebten Klassen statt. „Wir wollen mit den formationen über den Konsum von Ener- fahren für Jugendliche, in eine Abhängig- Jugendlichen über Suchtgefahren ins Ge- gydrinks, harten Drogen wie Amphetami- keit zu geraten, nicht geringer geworden. spräch kommen und eventuelle Fehlin- nen und deren Auswirkungen auf Körper Aber auch legale und illegale Drogen formationen richtig stellen. Über youtube und Psyche. wie Alkohol, Cannabis und synthetische und soziale Medien sind Jugendliche zwar Drogen spielen nach wie vor eine große informiert, aber nicht immer richtig“, skiz- Kontakt Rolle. Aus diesem Grund fanden an der ziert Stephan Gnoß von der Fachstelle für Fachstelle Suchtvorbeugung Gesamtschule Kevelaer-Weeze in Zu- Suchtvorbeugung der Diakonie ein grund- Stephan Gnoß sammenarbeit mit der Diakonie und der sätzliches Problem. Ein weiteres Ziel des Gelderstraße 39, 47608 Geldern Stadt Kevelaer vom 15. Januar bis zum Workshops war es, die Schülerinnen und Telefon: 02831 / 97 720-0 7. Februar nunmehr zum zweiten Mal Schüler im Hinblick auf ihre Kompeten- gnoss@diakonie-kkkkleve.de
Grundlagenseminar und Infoabende des Betreuungsvereins Erfolgreich als ehrenamtliche Betreuer/-innen können noch auf mich zukommen.“ Der Betreuungsverein war immer da, wenn der Kalkarer Rat brauchte: „Ich habe die Begleitung von uns ehrenamtlichen Be- treuern durch den Betreuungsverein sehr schätzen gelernt.“ „Das Seminar gab uns einen intensiven Einblick in die The- matik“ meinte Ruth Benger. Sie betreut seit Kurzem eine ältere demente Dame. „Die unterschiedlichen Dozenten haben den Unterrichtsstoff gut vermittelt“, fand die Kevelaererin. „Es nimmt die Angst Abschluss des Seminars 2018 mit der stv. Klever Amtsgerichtsdirektorin Claudia Knickrehm und Unsicherheit auch vor Dimensionen des Lebens, die einem bisher nicht so Goch. Insgesamt 21 Teilnehmende ab- von Sozialleistungen oder Leistungen bewusst waren.“ Für die fünfte Auflage solvierten das Grundlagenseminar „Gut der Pflegeversicherung sowie Pflichten, von „Gut betreut!“ stehen die Termine: 8. Betreut!“ Zum vierten Mal bot der Be- Rechte und die Rolle(n) einer Betreuerin November 2019 bis 13. Dezember 2019, treuungsverein der Diakonie im Kirchen- oder eines Betreuers. Nach 6 Freitag- jeweils von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr im kreis Kleve e.V. dieses Seminar an. Es ist nachmittagen und 11 behandelten Modu- Haus der Diakonie Goch, Brückenstraße 4. gedacht für Menschen, die gerade eine len gab es das Zertifikat zum Abschluss. Betreuung übernommen haben oder die- ses planen. Keine Betreuung ist wie eine Bereits seit 16 Jahren führt Heinz Jacobs Kontakt andere. Darum sind auch die Themen, eine Betreuung im Familienkreis. „Die An- Helma Bertgen, Stefanie Krettek und mit denen ehrenamtliche Betreuer in Be- forderungen an die Betreuer sind kom- Christof Sieben rührung kommen können, breit gefächert. plexer geworden“, ist seine Erfahrung. Brückenstraße 4, 47574 Goch Darunter psychiatrische Krankheitsbilder, Das Seminar brachte für ihn viele neue Telefon: 02823 / 93 02-0 rechtliche Grundlagen, die Beantragung Erkenntnisse und „einige der Themen sieben@diakonie-kkkleve.de „Betreuung muss schön machen“ Neujahrsfrühstück des Betreuungsvereins in Goch Goch. Weil dieses Ehrenamt eben keine Selbstverständlichkeit mehr ist: Zum Neu- jahrsfrühstück des Betreuungsvereins der Diakonie im Kirchenkreis Kleve kamen 140 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer. Sie führen eine oder mehrere rechtliche Be- treuungen für Angehörige oder fremde Per- sonen. Die Mitarbeitenden des Betreuungs- vereins begrüßten die Gäste, Helma Bertgen erinnerte an das Motto des Festes: „Es ist Zeit für das, was war, danke zu sagen, damit das, Mitarbeitende des Betreuungsvereins ehrten Mitglieder für zehnjährige Betreuungsführung. was werden wird, unter einen guten Stern beginnt.“ Christof Sieben dankte den ehren- ungsvereine, die das bürgerschaftliche hörten die Gäste gerne zu. Sie konsta- amtlichen Betreuern für das entgegenge- Engagement intensiv fördern und damit tierte im Sporthotel de Poort: „Betreuung brachte Vertrauen und: „Danke an unsere dazu beitragen, dass öffentliche Mittel in muss schön machen.“ Die Jugend und Ansprechpartner bei der Betreuungsstel- erheblichem Umfang eingespart werden, Frische der Anwesenden könne nicht nur le, bei Gericht, bei Behörden, Banken werden für ihre Tätigkeit durch den neuen mit der guten Landluft zu erklären sein und Einrichtungen, die uns dabei helfen, Erlass stark benachteiligt“, so die Mitar- und vermutete: Ihnen zu helfen. Auch wenn nicht immer beitenden des Betreuungsvereins. Der „Dat is sowat In- alles reibungslos verläuft, haben wir doch Betreuungsverein sammelte darum Unter- neres, oder?“ Die meist gemeinsam eine gute Lösung ge- schriften, die als Protest an den zuständi- Kabarettistin be- funden.“ gen NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit, tonte die Bedeu- und Soziales, Karl-Josef Laumann, ge- tung von Men- Die Ansprechbarkeit der Mitarbeitenden sendet werden. „Wir können als evangeli- schen, die sich um im Betreuungsverein ist einer der Erfolgs- sche Kirche stolz darauf sein, dass unsere andere kümmern, denn: „Wer nicht mit- faktoren, die den Betreuungsverein zu ei- Diakonie so ein Angebot macht“, meinte kommt, der fliegt raus aus dem Karussel.“ nem der mitgliederstärksten in Deutsch- Pfarrer Robert Arndt in seiner Ansprache. Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff land werden ließen. Umso schmerzlicher „Die Kirchengemeinden tragen weiterhin und Mitarbeitende des Betreuungsver- war die Nachricht im vergangenen Okto- ihren finanziellen Teil dazu bei, um das eins ehrten Mitglieder, die seit zehn Jah- ber. Dem Betreuungsverein gehen durch Angebot so lange wie möglich aufrecht- ren eine Betreuung führen, darunter: Ger- eine neue Förderrichtlinie des Landes zuerhalten“, sicherte er zu. hard Brandmaier, Helga Kutscha, Beate Nordrhein-Westfalen rund ein Drittel der Middelmann, Johannes Meyer, Antonia bisherigen Fördermittel für die Arbeit mit Den Alltagsproblemen von Kabarettistin Bucksteeg, Werner Kreutz, Nadine Reint- den Ehrenamtlichen verloren. „Betreu- Monika Hintsches aus Mönchengladbach jes, Gertrud Kaiser.
Würdebewahrer-Plakat hing in Geldern Eine Kampagne im Rheinland, Westfalen und Lippe normalen Umständen, dass sich jemand mit meinem Arzt über mich unterhält.“ Mehrere Betreuungen führen Gabriele und Peter Thyrock (beide 62) aus Keve- laer. Er kümmert sich um zwei Herren, sie um drei Damen. Mehrmals im Monat suchen sie den Kontakt, entweder tele- fonisch oder sie vereinbaren ein Treffen. „Es kommt sehr viel Dankbarkeit zurück“, erzählt Gabriele Thyrock. Für sie sind ihre Betreuungen keine Arbeit. Eine andere Betreute liegt seit einiger Zeit im Wach- koma, sie kann sich nicht äußern. Doch auch sie braucht eine rechtliche Vertre- tung. Vielleicht spürt sie, dass außer dem Pflegepersonal im Heim jemand für sie da ist. Peter und Gabriele Thyrock, Christof Sieben, Helma Bertgen und Stefanie Krettek vor dem Plakat Rechtliche Betreuer übernehmen die An- gelegenheiten, die jemand alleine nicht Geldern. Die „Würdebewahrer“: Eine terin im Betreuungsverein der Diakonie mehr schafft. Behördenpost, finanzielle Aktion der Betreuungsvereine der Diako- im Kirchenkreis Kleve. Da medial häufig Angelegenheiten oder medizinische Fra- nie Rheinland-Westfalen-Lippe, die nun diejenigen Fälle berichtet würden, bei gen. Der Betreuungsverein prüft vor einer plakativ in Geldern auf sich aufmerksam denen sich ein Betreuer nicht rechtmäßig Empfehlung, ob die Chemie zwischen machte. Rund 10 Tage hing das Plakat verhält, entstünden falsche Eindrücke. Betreutem und Betreuer stimmt. Jede Be- der Aktion am Bahnübergang Harttor/ Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Eh- treuung wird vom Betreuungsgericht zu- Beurskensweg mit dem markanten Slo- renamtliche Betreuer orientieren sich am vor angeordnet. www.wuerdebewahrer.de gan: „Ich spreche mit deinem Arzt – nur Wohl des Betreuten und setzen sich für wenn du es nicht mehr kannst“. „Wenn dessen Belange ein: beim Arzt, bei Be- Kontakt Menschen nicht selbst im Familienkreis hörden oder vor Gericht. „Der Slogan der Helma Bertgen, Stefanie Krettek Erfahrung mit einer rechtlichen Betreu- Kampagne soll erstmal stutzig machen“, und Christof Sieben ung haben, ist das Wissen darüber häu- erklärt Christof Sieben, er hat die Kam- Brückenstraße 4, 47574 Goch fig gering“, so Helma Bertgen, Mitarbei- pagne mit entwickelt. „Wer möchte unter Telefon: 02823 / 93 02-0 Stärkung sieht anders aus Besuch im Landtag Düsseldorf. Unter dem Motto „Stärkung siehrt anders aus“ haben sich über 100 Personen an der Postkartenaktion des Be- treuungsvereins beteiligt und ihrem Unmut über die Landesförderung Luft gemacht. Hintergrund war die neue „Richtlinie für sowie für die Diakonie Geschäftsführer ist. Staatssekretär Dr. Heller wurden die die Anerkennung von Betreuungsverei- Joachim Wolff und Christof Sieben, Mitar- ersten 111 Postkarten überreicht. Er fand nen sowie für die Stärkung der ehrenamt- beiter des Betreuungsvereins, teil. das Gespräch sehr aufschlussreich und lichen Betreuung“ des Landes NRW, wel- versprach, die Problematik mit Minister che Ende Oktober 2018 erlassen wurde. Die Vertreter des Ministeriums erläu- Karl-Josef Laumann zu besprechen, um Statt der angekündigten Verbesserung terten, man habe den Forderungen der notwendige Schritte für eine bessere Fi- bedeutet diese Richtlinie eine einschnei- Wohlfahrtsverbände gerecht werden wol- nanzierung 2020 auf den Weg zu bringen. dende Kürzung für den Betreuungsverein len, auch den kleineren Vereinen Zugang von fast einem Drittel der bisherigen För- zu einer Basisförderung zu ermöglichen. Es war ein gutes Gespräch, das ehren- derung. Gleichzeitig habe man die Begleitung amtliche Betreuerinnen und Betreuer familiär geführter Betreuungen ausbau- und den Betreuungsverein selbst nach- Neben der Postkartenaktion hatte der en wollen. Da der Haushaltstitel nicht haltig ins Bewusstsein des Ministeriums Betreuungsverein auch die Landtags- erhöht worden sei, hätte man an ande- gerückt hat. Das ist sicher eine wichtige abgeordneten Margret Voßeler und Dr. rer Stelle kürzen müssen. Dass diese Grundlage für die zukünftige Anerken- Günther Bergmann um Hilfe gebeten. Dr. Kürzung nun gerade die großen Vereine nung und die Förderung unserer Arbeit. Bergmann hatte daraufhin am 23. Februar trifft, bedauere man sehr und versuche Für das Jahr 2019 hat es leider nichts 2019 im Düsseldorfer Landtag ein Treffen für die nächsten Jahre nachzusteuern. gebracht. Der Haushalt ist verabschiedet organisiert. An ihm nahmen Dr. Edmund In diesem Zusammenhang wurde bestä- und ausgeschöpft. Es bleibt zu hoffen, Heller, Staatssekretär im Ministerium für tigt, dass der Betreuungsverein der Di- dass die gemachten Aussagen nun in die Arbeit, Gesundheit und Soziales, die zu- akonie im Kirchenkreis Kleve der größte Tat umgesetzt werden und 2020 unter ei- ständige Referatsleiterin, Birgit Szymczak und erfolgreichste Verein im Rheinland nem besseren finanziellen Stern steht.
x Ja, ich möchte dauerhaft helfen. o Schon mit kleinen Beträgen - einmalig oder regelmäßig - können wir in unseren Fachbereichen und Projekten viel erreichen. Ihre Spenden werden dort verwendet, wo Sie Ihre Hilfe geben wollen! Ich helfe mit: o 5 Euro o monatlich SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. (Gläubiger ID: DE54ZZZ00000566932), meine regelmäßige Spende von o 10 Euro o vierteljährlich meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut o 25 Euro o halbjährlich an, die von der Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. auf mein Konto gezogenen o 50 Euro o jährlich Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. o ___Euro IBAN: ab (Datum) BIC: Name, Vorname Straße Hausnummer Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. PLZ, Ort Füllen Sie diesen Coupon bitte deutlich lesbar aus und senden Sie ihn an die Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. E-Mail Brückenstraße 4 47574 Goch Datum, Unterschrift Herzlichen Dank!
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