Sozial. Innovativ. Nachhaltig. Ein attraktives Zuhause für jeden - CSR-Bericht 2014 bis 2017
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Kennzahlen 2017 2016 2015 2014 Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 112.562 T€ 111.099 T€ 103.205 T€ 112.075 T€ Investitionen in Neubau und Bestand (Allbau Gruppe) 37.904 T€ 41.395 T€ 41.818 T€ 37.136 T€ EBITDA 57.683 T€ 69.982 T€ 46.978 T€ 49.382 T€ EBIT 40.676 T€ 53.826 T€ 31.408 T€ 34.134 T€ Ergebnis vor Ertragssteuern 28.479 T€ 40.895 T€ 18.394 T€ 20.910 T€ Steuern vom Einkommen und Ertrag 240 T€ 4.143 T€ 1.334 T€ 814 T€ Jahresüberschuss 28.239 T€ 36.752 T€ 17.060 T€ 20.096 T€ Geplante Gewinnausschüttung 3.602 T€ 16.000 T€ 16.000 T€ 18.720 T€ Cash Flow (aus laufender Geschäftstätigkeit) 70.016 T€ 34.633 T€ 31.447 T€ 45.969 T€ Bilanzsumme 682.045 T€ 666.708 T€ 642.484 T€ 610.509 T€ Eigenkapital (nach geplanter Ausschüttung) 146.929 T€ 122.298 T€ 101.545 T€ 100.484 T€ Eigenkapitalquote (nach geplanter Ausschüttung) 21,5 % 18,3 % 15,8 % 16,5 % Eigenkapitalrentabilität 21,1 % 36,5 % 18,2 % 21,0 %
Dirk Miklikowski Geschäftsführer Liebe Leserinnen und Leser, bereits 2016 stellte Prof. Dr. Jörg Erpenbach von der BiTS Iserlohn in 1.600 Interviews fest, dass die Mieter und Bürger Essens Allbau als Marktführer einstufen – in Bezug auf Größe, Service, wohnungs- wirtschaftliche Kompetenz, Stadtentwicklung und Förderung von Stadtteil-Aktivitäten. Kein Grund, uns zufrieden zurückzulehnen, sondern aktiv weitere Potenziale zu schöpfen, die unser Geschäfts- modell innovativ und nachhaltig vorantreiben. Der ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeitsgedanke ist Ausgangspunkt unseres un- ternehmerischen Handelns: Nachhaltiges Wirtschaften, Schonung unserer Ressourcen und soziale Verantwortung – alle drei Dimensionen zum Schutz des Menschen und unserer Umwelt stimmen wir aufeinander ab und treiben sie voran. Dabei stützen wir uns auf Erfahrungen aus unserer fast 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Von Investitionen in Neubau und Bestand bis zur CO2-Einsparung durch Gebäudesanierungen – zwischen 2014 bis 2017 haben wir für Essen wichtige, nachhaltige und überregional beachtete Pro- jekte entwickelt und realisiert. Dafür sind wir mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur „Stadt bauen. Stadt leben.“, dem Preis „Vorbildliche Bauten“ und im Wettbewerb „Viertel vor Grün“. In diesem 2. Bericht zur Corporate Social Responsibility (CSR) stellen wir Ihnen Maßnahmen sowie Projekte vor und bringen Ihnen unsere Unternehmensstrategien näher – von Umwelt- und Klima- schutz über verantwortungsvolle Unternehmensführung bis zum Kultur-, Sport- und Sozialsponsoring. Ich freue mich und bin stolz darauf, dass wir uns stabil entwickeln und kontinuierlich wachsen – als Ausdruck der nachhaltigen Ausrichtung unseres Geschäftsmodells. Auch in Zukunft tragen wir zu einer nachhaltigen Welt bei und schaffen die Wohn- und Lebensräume, die unsere Stadt braucht. Ich danke allen Mitarbeitern, Kooperations- sowie Geschäftspartnern, Dienstleistern und Kunden, die unsere CSR-Aktivitäten realisieren, nach außen tragen und sich so für ein nachhaltiges Wirtschaften einsetzen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Dirk Miklikowski Vorstand Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht. Vorwort | 3
Inhalt 06 Unternehmensporträt 10 Unsere Leitbilder 12 Nachhaltigkeit 14 Verantwortungsbewusstes Handeln 26 Klima- und Umweltschutz 34 Förderung langfristiger ökonomischer Nachhaltigkeit 38 Unternehmensführung 42 Alleine geht es nicht – Austausch in Kooperationen 46 Personalmanagement 52 Engagement für das Gemeinwesen 4 | Inhaltsverzeichnis
Der Allbau – mein Zuhause in Essen Der Allbau (früher: Allgemeiner Bauverein Essen) bietet seit 1919 die größte Auswahl an Mietwohnungen in Essen und ist ein erfahrener sowie kompetenter Bauträger. In den rund 18.000 Wohnungen zwischen Kettwig und Karnap, Freisenbruch und Frintrop sind rund 40.000 Menschen zu Hause. Ob Alleinstehende und Ältere, Auszubildende und Studierende, Paare, Menschen mit Migrationshintergrund, große und kleine Fa- milien – alle können beim Allbau ein Zuhause nach ihrem Geschmack finden. Kernbotschaft der AllbauUnternehmensstrategie 2020: Wohnungen sind nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Sozialgut. In Zeiten, in denen viele Wohnungsunterneh- men ihr Handeln nach Kapitalmarktzielen ausrichten, ist dies keine Selbstverständ- lichkeit mehr. Weitere Eckpfeiler unserer Arbeit: eine konsequente Kunden- und Serviceorientierung sowie die Optimierung und Weiterentwicklung von eigenem Wohnungsbestand, Stadtteilen und Quartieren zur Minimierung von Leerstand und Fluktuation – und dies im Rahmen einer ganzheitlichen Stadt- und Stadtteilentwick- lung. Mit der Unternehmensstrategie 2020 hat der Allbau, der seit November 2007 von Dirk Miklikowski geführt wird, einen Leitfaden entwickelt, mit dessen Umsetzung wir die optimale Balance finden wollen: zwischen Ausbau unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, einer nachhaltigen ganzheitlichen Stadt- und Stadtteilentwicklung und unserem Engagement für den sozialen Ausgleich in den Wohnquartieren. Ganz nach dem Motto: Wohnen ist mehr als nur die Wohnung! Investitions- und Desinvestitionsstrategien – auch Abriss und Neubau – sind dabei gleichberechtigte Handlungsfelder. Gerade durch sie sollen vor allem Wohnungs- qualitäten verändert, neue Kundengruppen erreicht, der Immobilienmarkt um nach- haltig nachfrageschwache Wohnungen (durch Rückbau und Städtebau) bereinigt, technisch intakter preiswerter Wohnraum für Bürger mit knappen Einkommen er- halten und die Wohn- und Lebensqualität gesteigert werden. Rund 30 Mio. Euro investiert der Allbau jedes Jahr in den vorhandenen Wohnungsbestand und schafft somit ein Zuhause in Essen für die Ansprüche von morgen. Die inhaltliche Leistungs- fähigkeit dokumentiert der Allbau auch über Stadtumbauprojekte, umfassenden Neubau, Flächenentwicklungen, Beteiligung an ökologischen Kooperationsprojekten und über Kita-Sanierungen und -Neueinrichtungen. So sind bis Mitte 2017 durch den Allbau Plätze für rund 1.350 Kinder fertiggestellt, in Bau oder in konkreter Planung. Zusätzlich positioniert sich der Allbau als umfassender Immobiliendienstleister und nimmt dabei beispielsweise auch die Betreuung fremden Vermögens wahr. 8 | Unternehmensporträt der Allbau GmbH
In den von 2013 bis 2016 vom Allbau gebauten Kastanienhöfen gibt es auch zahlreiche Studierendenwohnungen neben der AllbauHauptverwaltung. Der Allbau leistet zusätzlich heute und in Zukunft gemeinsam mit anderen Bünd- nispartnern im Rahmen von Sozialmanagementprojekten (wie auch 2016 mit der intensiven Beteiligung an einer Wohnungsvermittlungsagentur für Flüchtlinge) einen wichtigen Beitrag zur Steuerung von Zuwanderung und Integration – für ver- ständnisvolle Nachbarschaften, gegen soziale Verwahrlosung und für mehr Lebens- qualität. Hierzu trägt auch die Förderung von Kunst, Kultur und Sport im Stadtgebiet bei, denn sie sind wesentliche Determinanten für lebenswertes und zufriedenes urbanes Wohnen. Der Allbau bindet dabei die Ziele der Gesellschafterin Stadt Essen in sein unter- nehmerisches Handeln ein und wirkt wohnungswirtschaftlich daran mit, Essen als attraktive Stadt für die Menschen, die bereits hier leben und für die, die in diese Stadt kommen möchten, erlebbar zu machen. www.allbau.de Unternehmensporträt der Allbau GmbH | 9
Unsere Leitbilder 1. Die Interessen unserer Kunden und die stetige Qualitätsverbesserung unserer Leistungen und Produkte bestimmen unser Handeln. Wir sind Marktführer in Essen mit der größten wohnungswirtschaftlichen Kompetenz. Wir bieten das größte und differenzierteste Wohnungsangebot mit hohen, insbe- sondere ökologischen Qualitätsstandards in einem angemessenen Preis-Leistungs- Verhältnis. Wir gehen sozial verantwortungsvoll mit unseren Kunden um und sind über eine vollständige Service- und Dienstleistungsorientierung unseres Bewirtschaf- tungsgeschäftes ständig präsent. Das Image unseres Unternehmens ist unser erfolgreichstes Marketinginstrument. Der Allbau hat als Marke einen hohen Bekanntheitsgrad in Essen. Unser Wertema- nagement sichert ein gutes Miteinander und fördert die Zusammenarbeit. 2. Wirtschaftlichkeit, Wertorientierung und Innovation sind unsere Maßstäbe für eine stabile Unternehmensentwicklung. Unser wirtschaftliches Handeln sichert den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Über eine wertorientierte Unternehmensführung ist eine kontinuierliche Wertsteigerung des Vermögens unserer „Shareholder“ sicherzustellen. 10 | Unternehmensporträt der Allbau GmbH
Der erreichbare „Total Return“ ist in einem angemessenen Verhältnis zwischen Aus- schüttungs- und Wertsteigerungsorientierung sowie in der Übernahme von sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung (Stadtrendite) zu definieren. Die gesellschaftlichen, demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen üben einen großen Druck auf die Wohnungsmärkte aus. Diesem Druck begegnen wir mit permanenter innovativer Anpassung und Erneuerung von Produkten, Leis- tungen, Prozessen und Strukturen. 3. Kompetente und motivierte Mitarbeiter sind die Eckpfeiler unseres Erfolges. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber braucht der Allbau qualifizierte, motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter, die eigenverantwortlich handeln können und wollen. Sie tragen mit ihrer Gesamtkompetenz zum Unternehmenserfolg bei und schaffen mit ihrer Leistung Vertrauen bei unseren Kunden, Kooperations- und Geschäftspartnern sowie Dienstleistern. Für uns sind unsere Mitarbeiter das wertvollste Kapital. Darum werden individuelle Förderung und Weiterbildung, die Schaffung leistungsorientierter Vergütungsstruk- turen sowie eine familienbewusste Personalpolitik bei uns groß geschrieben. Wir entwickeln klare Grundsätze zur Personalführung und zu Compliance-Verfahren. Wir schaffen ein Umfeld, das von Identifikation mit dem Arbeitgeber, von Vertrauen, Loyalität, Akzeptanz und Anerkennung geprägt ist. 4. Wir übernehmen Verantwortung und Handeln integrativ für Essen und die Metropole Ruhr. Wir übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und engagieren uns als Vorreiter und Motivator in Netzwerken, Institutionen und Projekten, die ein gesellschaftliches, soziales und kulturelles Miteinander in Essen und in der Metropole Ruhr fördern. Wir unterstützen Sport, Bildung und Kultur, da dies eine wesentliche Determinante für lebenswertes und zufriedenes urbanes Wohnen ist. Wir sind ein anerkannter und hochgeschätzter Partner für gemeinschaftliche Aufga- ben im Bereich der Stadt(teil)entwicklung und des Stadtumbaus. Die enge Zusam- menarbeit innerhalb des Konzerns Stadt Essen, aber auch andere kommunale und interkommunale Kooperationen fördern das Geschäftsmodell Allbau und sichern unsere Marktchancen sowie das rechtzeitige Reagieren auf die Veränderung von Märkten oder relevanten Rahmenbedingungen. 5. Unsere Leistungen und Investitionen sind konsequent an einer nachhaltigen Wirkung orientiert. Unsere Produkte haben lange Lebenszyklen mit der Folge, dass deren Definition und Realisierung an der nachhaltigen Akzeptanz unserer Kunden zu orientieren ist. Durch hohe Investitionsanstrengungen und den mutigen Umgang mit innovativen Techniken optimieren wir stetig die Effizienz eingesetzter Energien und vermindern damit den CO2-Ausstoß. Die ressourcen-, energie- und klimaschonende Wohnrau- merstellung und -entwicklung sichern nicht nur die nachhaltige ökologische posi- tive Wirkung unserer Gebäude, sondern auch Marktchancen in einem enger wer- denden Wohnungsmarkt. Mit unseren Neubauten setzen wir ökologische Maßstäbe in Essen. Unternehmensporträt der Allbau GmbH | 11
NACHHALTIGKEIT
Verantwortungs bewusstes Handeln Die Hausmeister sind ständiger Ansprechpartner für große und kleine AllbauKunden. Förderung von sozialer Ausgewogenheit, Integration und gegenseitigem Verständnis Das Leben unter den AllbauDächern ist bunt und vielfältig, was bei fast 40.000 Mie- tern aus mehr als 40 Nationen kein Wunder ist. Rund 170 AllbauMitarbeiter kümmern sich um deren Interessen und Bedürfnisse und bieten ihnen ein breites Dienstleis- tungsspektrum rund ums Wohnen. Wir waren das erste Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet, das 1999 einen Fachbereich Sozialmanagement in das Immobilien bewirtschaftungsgeschäft integriert hat. Heute haben vier Fachkräfte im Sozial- management ein offenes Ohr für die Probleme von Jung und Alt, sie entwickeln Angebote für Kinder und Jugendliche und haben beispielsweise dafür feste Treff- punkte für unsere Mieter eingerichtet. Ziel ihrer Aktivitäten ist es, die Nachbarschaft zu stärken, die Lebenssituation der Bewohner zu verbessern, ihre Identifikation mit dem Quartier bzw. Stadtteil zu erhöhen, ehrenamtliches Engagement zu fördern und interkulturelle Wohnkonflikte zu bearbeiten. Dabei steht vor allem die Kommu- nikation im Mittelpunkt, denn Integration und gegenseitiges Verständnis sind nur dort möglich, wo auch miteinander gesprochen wird. 14 | Nachhaltigkeit
Service für Anwohner Das nachbarschaftliche Miteinander ist in den Augen des Allbaus nicht nur ein wich- tiger sozialer Faktor, sondern auch ein Wettbewerbsfaktor. Viele Stadtteile haben in Bezug auf Nachbarschaft ihre ganz individuellen Probleme, die nicht nur durch kom- plexe, stadtteilübergreifende Konzepte, sondern eher durch Arbeit vor Ort zur lang- fristigen Stabilisierung gelöst werden können. Von daher wirken wir als Allbau und vor allem unsere Sozialmanager an vielen Stellen an einer leistungsfähigen, inte- grierten Stadtteilpolitik mit, die nicht nur die Schwestergesellschaften des Konzerns Stadt Essen, sondern auch die unterschiedlichen Akteure aus Politik, Verwaltung, freien Trägern, Ehrenamtlichen aus Kirchengemeinden, Selbsthilfe und Vereinen, Wirtschaft und Gemeinwesenarbeit zusammenführt, um Nachbarschaft zu begleiten. Der Erfolg liegt in der kooperativen Haltung der Akteure. Sie nehmen die Anwoh- ner ernst, diskutieren offen die Probleme im Stadtteil, beteiligen die Mieter an den Entwicklungen vor Ort und schaffen Akzeptanz für Veränderung. In vielen Projektge- bieten haben sich engagierte Bewohnerorganisationen und nachbarschaftliche Netzwerke mit Unterstützung des Allbaus entwickelt, die das soziale und kulturelle Leben im Stadtteil maßgeblich mitgestalten. Basis des Erfolgs ist dabei stets das Prinzip der kleinen Schritte. Ob es um das Zu- sammenleben im Haus, auf der Straße, im Quartier oder um die kontinuierliche Annäherung internationaler Nachbarschaften geht: Gesucht wird der gemeinsame Nenner. Das Ergebnis der kooperativen Stadtteilarbeit: Aus Nebeneinander wird Miteinander, es entwickeln sich stabile Nachbarschaften, die letztlich der „soziale Kitt“ unserer Stadt sind. Ein sehr – auch über Essens Stadtgrenzen hinaus – bekanntes Projekt kooperativer Quartiersarbeit zur Verbesserung der Nachbarschaft bildet Storp9 in der Storp straße 9 im Südostviertel, das unter anderem schon mit dem nationalen Preis „Stadt bauen. Stadt Leben.“ für das Engagement von Zivilgesellschaft und privater Initia- Storp 9 – tive ausgezeichnet wurde. Der Allbau hat hier 2005 ein Haus zu einem Stadtteiltreff der Stadtteiltreff im Südostviertel Nachhaltigkeit | 15
mit Café umgebaut und betreibt das Haus gemeinsam mit dem Caritasverband Essen, der Bürgerinitiative Südostviertel, dem Jugendamt der Stadt Essen, der Jugend- hilfe und der Franziskanergemeinde im Quartier. Hier ist es beispielhaft gelungen, dass private Initiative und Träger der öffentlichen und Freien Jugendhilfe sich ver- traglich dauerhaft mit dem Ziel der integrierten Quartiersentwicklung vereinbart haben. Der auf Dauer angelegte Kooperationsvertrag, dessen Bestandteil auch die Festschreibung personeller und finanzieller Ressourcen ist, bedeutet kontinuierliche soziale Arbeit und Planungssicherheit im Quartier. Aktuell gibt es in Storp9 wöchent- lich ca. 35 Angebote. Sie reichen von Integrationskursen, Rechtschreibförderung, Hausaufgabenbetreuung, Mal-, PC- und Elternkursen über Info- und Kundenveran- staltungen rund um unsere Großmodernisierung in den SüdOstHöfen bis hin zur Wohn- und Rechtsberatung. Regelmäßige Veranstaltungen wie ein Sommerfest, ein Nikolausmarkt und Aktionstage wie „Hallo Nachbar“ und die Pflanzaktion „Der grüne Daumen“ sind für die Bürger besondere Highlights. Nach 12-jähriger erfolg- reicher Quartiersarbeit sind im Juli 2017 zwei neue Partner in den Kooperationsver- trag aufgenommen worden. Der Träger der großen Kita Zauberstern, der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten im Ruhrgebiet e. V. (VKJ) und der Förderverein Storp9 bereichern das Quartier schon lange mit den Schwerpunk- ten Familienförderung und Kreativangeboten rund um Storp9. Auch inhaltlich kam der Vertrag auf den Prüfstand und hat nun neben den etablierten Schwerpunkten auch die Themen „Neu angekommen im Quartier“, „Neue Nachbarschaften“ und „Integration im Quartier“ verankert. Last but not least haben der Allbau und die Stadt Essen ihre finanziellen Ressourcen für Storp9 in den letzten Jahren erhöht, damit Storp9 auch weiterhin auf sicheren Füßen steht. Kooperative Stadtteilarbeit organisiert und realisiert auch der BlickPunkt 101 in der Haus-Berge-Straße in Essen-Bochold. Die Kooperationspartner Diakoniewerk Essen, Allbau und Stadt Essen haben ihn Anfang 2011 ins Leben gerufen. Seitdem steht er AllbauPunkte, Bürgertreffs und Gemein- schaftsräume stellt der Allbau für die offiziell für die Belange aller Bürger der Stadtteile Bochold und Altendorf zur Verfü- Stadtteilarbeit zur Verfügung. gung und ist somit als Stadtteilbüro eine zentrale Anlaufstelle, deren übergeordnetes 16 | Nachhaltigkeit
Ziel die Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse der Menschen im Stadtteil und eine damit einhergehende Verbesserung des Images ist. Eine zentrale Aufgabe auf dem Weg dahin sehen die Kooperationspartner in der Stärkung des Dialoges der Menschen, des bürgerschaftlichen Engagements und der Bürgerbeteiligung. Aber auch konkrete Ziele bzw. Aufgaben wie Aktivitäten im Arbeitsfeld Stadtum- bau/-entwicklung, die Organisation und Koordination von Beratungs- und Grup- penangeboten, Themenschwerpunkte der Sozialen Dienste, spezifische Stadtteil- aktivitäten, der Concierge-Service des Allbaus oder die Einbringung von Kapazitäten und Aktivitäten der Integrationsagentur des Diakoniewerkes in den BlickPunkt 101 sind realisiert worden. Auch die Ansiedlung einer Kita in einer AllbauImmobilie mit Familienzentrumscharakter hat im Jahr 2014 das Angebot für Familien im Stadtteil erweitert. Die kooperative Stadtteilarbeit kommt hier bei den Bürgern sehr gut an und wird mit dem Allbau positiv in Verbindung gebracht. Das Projekt BlickPunkt 101 wurde 2014 im bundesweiten Wettbewerb „Soziale Stadt“ mit dem Schwerpunkt „Familienfreundliches WohnLeben im Quartier“ ausgezeichnet. Auch in Leithe im Essener Osten wird kooperative Stadtteilarbeit groß geschrieben. In zentraler Lage direkt am Isingplatz bot sich 2014 für den Allbau im Rahmen seiner Großmodernisierung von fast 600 Wohnungen auch die Errichtung eines neuen AllbauPunktes an. Ein leerstehendes Ladenlokal im Isinger Feld, in dem rund 4.000 Menschen bei unterschiedlichsten Wohnungsunternehmen ihr Zuhause gefunden haben, wurde vom Allbau gekauft und umgebaut. Hier sind seit August 2014 nicht nur regelmäßig AllbauMitarbeiter und die ISE-Hausmeister für den AllbauBestand in Leithe, den sogenannten MeistersingerPark, anzutreffen. Etwas Besonderes für die gesamte Nachbarschaft sind mehrere Gemeinschaftsräume des AllbauPunktes. Sie dienen dem Austausch und können für viele Aktivitäten kostenlos genutzt werden. Im Rahmen einer weitreichenden Kooperation – mit unterschiedlichsten Angeboten für das Isinger Feld – mit dem Julius-Leber-Haus, einem Bürgerhaus der Arbeiter- wohlfahrt Essen (AWO), organisiert der Allbau auch verschiedene regelmäßig statt- findende Veranstaltungen im AllbauPunkt und einen Einkaufsfahrdienst jeweils für Senioren, der vom AllbauPunkt startet. Zusätzlich bietet der Pflegedienst Häusliche Kranken- und Altenpflege (HKA) nach telefonischer Vereinbarung Hausbesuche oder Termine im AllbauPunkt an. Damit realisiert der Allbau auch „Wohnen mit Service“ und garantiert gerade für ältere Menschen Versorgungssicherheit im Bedarfsfall – und das in ihrem Lieblingsstadtteil Leithe. Aber nicht nur das: Der Allbau veranstaltet mit vielen Kooperationspartnern zahlreiche gut besuchte Events in Leithe und sorgt für eine Belebung des gesamten Stadtteils. Ein Ergebnis, das ohne die Aktionen innerhalb enger Kooperationen nicht erreicht worden wäre: Wettbewerber investieren bereits oder denken darüber nach, ihren eigenen Wohnungsbe- stand im Isinger Feld auch zu modernisieren. 15 Gemeinschaftsräume für mehr Kommunikation in Quartier und Stadtteil Seit einigen Jahren stellen wir in unseren Quartieren verstärkt Gemeinschaftsräum- lichkeiten überwiegend kostenlos zur Verfügung. In den von uns eingerichteten Treffpunkten werden die Kommunikation und das Miteinander der Mieter gefördert. Die Räume können auch für private Feiern und gemeinschaftliche Aktivitäten wie Spiele-Nachmittage, Kinderbetreuung, Frühstückstreffen oder als Seniorencafé ge- nutzt werden. Angeboten und organisiert werden Mieter-Sprechzeiten, Mütter- und Seniorencafés, Lerngruppen, Sprechstunden des städtischen sozialen Dienstes, offene Spielangebote für Kinder, Krabbel- und Jugendgruppen und eine Reihe von Kursen. Zurzeit gibt es 15 Gemeinschaftsräumlichkeiten oder Treffpunkte, die neuesten wurden in Pier 78 (Meyer-Schwickerath-Straße), in Leithe (Meistersinger Straße) und in Borbeck (Ostendeweg) eingerichtet. Eines haben alle gemeinsam: Sie werden sehr gut angenommen, sodass wir weitere Einrichtungen dieser Art in anderen AllbauQuartieren planen. Dies soll zu Stabilisierung von Nachbarschaften, Rückgang von Beschwerden und Verringerung von Fluktuation und Leerstand führen. Nachhaltigkeit | 17
Wohnraum für Jung und Alt Egal in welchem Lebenszyklus sich die Bürger unserer Stadt befinden: Verantwortungs- bewusstes Handeln heißt für uns, jedem ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis für eine AllbauWohnung und ein breites Angebot an Serviceleistungen anbieten zu können. Denn, so heißt es in unserem Leitbild: „Die Interessen unserer Kunden und die stetige Qualitätsverbesserung unserer Leistungen und Produkte bestimmen unser Handeln!“ Um die Rechte von Kindern zu stärken, haben wir bereits Mitte der 90er-Jahre eine kinderfreundliche Hausordnung eingeführt. Sie ruft zu einem verständnisvollen Umgang der Generationen auf und gibt Kindern ein verbrieftes Recht auf Freiräume. Auszubildende und Studierende finden bei uns Wohnraum in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch für Singles und Paare halten wir ein breites Angebot an attraktiven Wohnungen bereit. Viele Kunden wohnen seit Jahrzehnten in derselben Wohnung – und möchten dort auch bis ans Ende ihrer Tage bleiben. Aufgabe der AllbauSeniorenbeauftragten ist es, dies zu erleichtern. „Wohnen mit Service“ heißt das Programm, bei dem wir unter anderem gemeinsam mit Partnerunternehmen Senioren ein umsorgtes Woh- nen in der liebgewonnenen Wohnung und Umgebung im Alter ermöglichen. Ziel ist es, dass beispielsweise ältere Mieter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Dafür sorgen bauliche Veränderungen oder auch Angebote haushaltsnaher Dienstleistungen und ambulanter Pflege, die wir zusam- men mit sozialen Trägern realisieren. Eines der ersten Projekte dieser Art ist Hölderlin 2 in Holsterhausen. Seit November 2008 bieten wir Senioren dort in Kooperation mit der Familien- und Krankenpflege e. V. Essen (FuK), dem ältesten ambulanten Dienstleister der Stadt, die Möglichkeit, ihr vertrautes Wohnumfeld nicht verlassen zu müssen und dennoch bei Bedarf auf Hilfs- und Betreuungsdienstleistungen der FuK zurückgreifen zu können. Mitarbeiter der FuK sind im Erdgeschoss des Hochhauses, in dem es 180 kleinere Wohnungen In einigen Immobilien ist ein Concierge Ansprechpartner und Empfangsdienst für Studierende, Singles, junge Paare und Senioren gibt, von Montag bis Freitag für AllbauMieter. vor Ort. Das besondere Highlight: Hölderlin 2 bietet einen Concierge-Dienst. Der 18 | Nachhaltigkeit
In Hölderlin 2 (Holsterhausen) setzte der Allbau erstmals einen Concierge ein. Concierge ist Ansprechpartner und Empfangsdienst in einem und kümmert sich um die Belange aller Mieter wie Brötchen holen, Pakete annehmen oder auch Fußpflege bestellen. Auch in Essen-Huttrop realisiert der Allbau ein innovatives Konzept, damit ältere Menschen noch in hohem Alter in der vertrauten Umgebung und im eigenen Zu- hause leben können. Durch bauliche Maßnahmen im Vollmerskamp 2, wie der Umbau einer EG-Wohnung zum Gemeinschaftsraum mit integrierter Concierge-Loge oder auch die Überarbeitung der Außenanlagen und Neugestaltung des Eingangs- bereichs, wurden barrierearme Wohnungsangebote realisiert. Nicht zuletzt durch Betreuungs- und Dienstleistungen der Arbeiterwohlfahrt Essen (AWO) wird für die Bewohner der gesamten AllbauWohnanlage im Vollmerskamp (ca. 400 WE) „Wohnen mit Service“ realisiert, das gerade für ältere Menschen Versorgungssicherheit im Be- darfsfall garantiert, aber auch jüngeren Bewohnern, Singles, Paaren oder Familien mehr Service bietet. Gerade die sozialen Betreuungsangebote mit Beratung und Vermittlung von Hilfen und die Serviceangebote im Rahmen des betreuten Wohnens, die die AWO im benachbarten Lotte-Lemke-Haus anbietet, erleichtern den Alltag. Dazu gehören beispielsweise der kostenlose Fahrdienst zum Einkaufen, der kosten- lose Bringdienst von Rezepten, der Besuch der AWO-Seniorennachmittage, aber auch entgeltpflichtige Dienste wie stationärer Mittagstisch, Fußpflege oder Friseur. Neben Treppenhausreinigung und Winterdienst rundet ein Concierge-Dienst im Vollmerskamp 2 das Dienstleistungsspektrum für die AllbauKunden ab: mit der re- gelmäßigen Kontrolle der gesamten Wohnanlage, als Ansprechpartner für Mieter, Übernahme von Diensten wie Paketannahme oder die Weiterleitung von Reparatur- und Schadensmeldungen. Für viele Bauherren ist Wohnen und Pflege unter einem Dach die Zukunft im Neu- bau. Der Allbau realisierte dies 2012–2014 im Rahmen des Stadtumbauprojektes in Altendorf/Bochold. Hier ersetzten wir 182 Mietwohnungen aus den 1930er-Jahren durch 61 neue hochwertige Wohnungen (51–168 m2) und Gewerbeeinheiten direkt am von der Stadt Essen neu gebauten Niederfeldsee. Großer Vorteil für ältere und pflegebedürftige Mieter: Über eine Seniorentagespflegeeinrichtung und eine Pflege dienst-Niederlassung der Familien- und Krankenpflege (FuK) gibt es im neu ge- schaffenen Uferviertel professionelle Versorgungssicherheit. So mietete die FuK Räumlichkeiten an und bietet ihre Dienstleistungen an – von der Freizeitgestaltung Nachhaltigkeit | 19
Vom Bistro „Radmosphäre“ im Uferviertel hat man einen beeindruckenden Blick über den Niederfeldsee. über die ambulante Pflege, den Hausnotruf, Einzelfallberatung bis zu hauswirt- schaftlichen Dienstleistungen. Alle Dienstleistungen werden nicht wie sonst üblich über eine Monatspauschale abgerechnet, sondern die Senioren bezahlen am Ende nur das, was sie tatsächlich in Anspruch genommen haben. Die Nachbarschaft wird durch zwei geräumige und attraktive Gemeinschaftsräume gefördert, die die Mieter über die FuK kostenlos nutzen können. Die verschiedenen Projekte haben dazu geführt, dass unterschiedliche Alterklassen ins Uferviertel gezogen sind. Seit März 2017 gibt es auch die öffentliche Gastronomie „Radmosphäre“, die von Anfang an zahlreiche Spaziergänger, Radausflügler und See-Neugierige aus dem Uferviertel und dem ganzen Ruhrgebiet besuchen. Abbau von Barrieren Erklärtes Ziel des Allbaus ist es, Barrieren im Wohnungsbestand weiter abzubauen und die Anzahl barrierefreier Wohnungen zu erhöhen. In den letzten Jahren wurden deshalb Häuser mit Aufzügen daraufhin geprüft, ob der Zugang zu den Wohnungen auch ohne Stufen möglich wäre und welches Potenzial für Umbaumaßnahmen vor- handen ist – beispielsweise, wenn der Aufzug im Zwischengeschoss hält oder erst in der Hochparterre nach fünf Stufen beginnt. Resultat: Durch den Umbau der Aufzüge in vier Hochhäusern im MeistersingerPark in Leithe und durch den Einbau eines zu- sätzlichen Hublifts im Vollmerskamp 2 in Huttrop sind nun weitere 320 Wohnungen barrierefrei zu erreichen. Somit verfügt der Allbau über insgesamt rund 1.600 Woh- nungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für diejenigen, die schon mit einer Wohnung vorsorgen, um auch bei Einschränkungen im Alter dort wohnen bleiben zu können. Um den Wohnungsbestand immer weiter „demografiefest“ zu machen, sind weitere Aufzugsumbauten geplant: Vollmerskamp 4 mit 96 Wohnungen und Hochfeldstraße 153 mit 72 Wohnungen. Öffentlich geförderter Wohnungsbau Die soziale Durchmischung von Quartieren ist von besonderer Bedeutung. Sie bildet die Basis für Integration in den Stadtteilen sowie gelebter Nachbarschaft und macht die Quartiere damit für neue Anwohner attraktiver. Noch 2009 waren komfortable Wohnungen in Essen knapp, auch bedingt durch größere Unternehmensansiedlungen, beispielsweise von ThyssenKrupp. Um Wohnraum unter anderem für diese Bedarfe anzubieten, hat der Allbau in den letzten Jahren verschiedene Projekte wie Pier 78 im Universitätsviertel (78 WE), im Dachsfeld (35 WE) oder auch in den Kastanienhöfen (47 WE) realisiert. Allerdings benötigt Essen in den nächsten Jahren jährlich rund 500 20 | Nachhaltigkeit
Das Modernisierungsprojekt rund um die Hagenbecker Bahn besticht durch eine öffentlich geförderte Wohnungen, ohne die Berücksichtigung einer erhöhten Zu- enorme Aufwertung bei gleichzeitig nur sehr geringer Mietanpassung und wurde wanderung von Flüchtlingen. Auch hier ist die Expertise des Allbaus gefragt, denn im Sommer 2017 auch von NRW-Bau schon immer bewirtschaftete der Allbau öffentlich geförderte Wohnungen, die miet- ministerin Ina Scharrenbach besucht. preisgebunden sind oder in die Kategorie belegungsberechtigt durch die Stadt Essen fallen. Ende 2017 waren es 2.968 (16,9 %), von denen rund 83 Prozent des öffentlich- geförderten Wohnungsangebotes 2- und 3-Zimmerwohnungen sind. Bedingt durch den enormen Bedarf forcierte der Allbau den öffentlich geförderten Wohnungsbau und plant fast alle Grundstücke für Neubauvorhaben größtenteils mit öffentlich geförderten Wohnungen. Allbau wird in den kommenden drei bis vier Jahren – neben dem Neubau in den Cranachhöfen mit 42 – insgesamt rund 200 öffentlich geförderte Wohnungen errichten. Hierzu gehört unter anderem ein Projekt im „Stakenholt“ in Vogelheim, wo bis vor Kurzem noch 10 Mehrfamilien- häuser mit 62 Mietwohnungen (Baujahr: 1930) standen. Hier baut die Allbau-Gruppe nach Plänen des Architekturbüros Goldstein & Tratnik aus Oberhausen bis Anfang 2019 48 öffentlich geförderte Mietwohnungen (24 2-Raum-Wohnungen mit rund 52 m2 und 24 3-Raum-Wohnungen mit rund 77 m2 oder 82 m2), 24 Garagen und weitere Stellplätze (darunter zwei Behindertenstellplätze). Weitere Spatenstiche für öffentlich geförderte Wohnungsbauprojekte in der Wildstraße (ebenfalls Vogel- heim) oder in der Grundstraße (Katernberg) wurden 2017 gefeiert. Für den Allbau ist es aber auch wichtig, die Bezahlbarkeit von Wohnraum für eigene Bestandskunden, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, in Zukunft sicherzustellen. Dass eine umfassende energetische Sanierung und qualitative Be- standsaufwertung dem nicht entgegenstehen muss, bewiesen wir 2016 im Rahmen unserer Großmodernisierungsprojekte im Mitzmannweg/Schölerpad (Bochold) mit 265 Wohnungen und Hagenbecker Bahn (Bochold) mit 99 Wohnungen. Her- ausgekommen sind mit Hilfe von NRW-Förder- und Landesmitteln in beiden Fällen Quartiere mit gedämmten Fassaden, neuen Fenstern, Heizungen sowie Dächern und sanierten Balkonen. Nicht nur die Gebäude präsentieren sich optisch ansprechend in hellen Farben, auch die Außenanlagen wurden durch entsprechende Gestaltungen aufgewertet, die Bewohner und das Architektenbüro Hoff in Workshops erarbeitet haben. Der Allbau berücksichtigte bei diesen Projekten nicht nur die bautechnische Seite, sondern bezog auch Faktoren mit ein, die das Leben der Menschen in den Quartieren nachhaltig bestimmen. Dazu gehören etwa die barrierearme Gestaltung, das Sicherheitskonzept und die Einbindung des AllbauSozialmanagements, das vor Ort zahlreiche Angebote zur Nachbarschaftshilfe macht – und alles im Rahmen einer Mietanpassung in sehr geringem Maße. Nachhaltigkeit | 21
Auch innerhalb des neuesten und größten Modernisierungsprojektes im Südostvier- tel übernimmt der Allbau soziale Verantwortung und zeigt, dass Klimaschutz in Ver- bindung mit einem modernen Quartier und bezahlbaren Mieten machbar ist. Der Allbau investiert dort in seine sogenannten SüdOstHöfe rund 28 Mio. Euro für die Modernisierung von 93 Häusern (Baujahr: 1921–1958) mit 595 Mietwohnungen und drei Gewerbeeinheiten. Die Modernisierungsarbeiten werden voraussichtlich bis Mitte 2019 umgesetzt – begleitet von Aktionen des AllbauSozialmanagements für die Mietparteien wie Baustellentage für Kinder oder Info-Veranstaltungen. Die einzel- nen Komponenten dieses Modernisierungsvorhabens (energetische Sanierung mit kriminalpräventiver Unterstützung bei der Gestaltung der Außenflächen, Optimierung des Müllmanagements, das Angebot eines Energiesparservices) waren so attraktiv, dass das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen das Projekt in das Sonderprogramm „Energetisch Sanieren Plus“ aufgenommen hat. Folge ist eine erweiterte Förderung mit Bewilligungsmieten von 5,10 €/m² Wohnfläche, sodass die dort lebenden Menschen den entstehenden, zeit- gemäßen Wohnraum weiterhin finanzieren können. Alles für eine schöne Kindheit Nicht nur für Erwachsene ist die richtige Wohnung in der aktuellen Lebenssituation ein wichtiges Thema. Gerade Kinder und Jugendliche müssen in stabilen sozialen Verhältnissen aufwachsen können. Manchmal können Jugendliche aufgrund ihrer sozialen Situation nicht länger zu Hause leben. Nach sorgfältiger Einzelfallprüfung durch das Jugendamt, die Jugendhilfe (Abteilung Jugendwohnbörse) und den Mit- arbeitern des AllbauSozialmanagements wird bei Wohnungsanfragen entschieden, ob die oder der Jugendliche in der Lage ist, allein oder in einer Wohngemeinschaft zu wohnen. Bei entsprechender Einschätzung suchen die AllbauMitarbeiter dann nach geeigneten Wohnungen. Kinder und Jugendliche brauchen nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Umfeld, in dem sie sich kontinuierlich weiterentwickeln können. Dies unterstützen wir mit dem Bau von Kitas, der Pflege von Spielplätzen im Bestand oder über zahlreiche Veranstaltungen, die wir fördern bzw. selbst organisieren. Besonders stolz sind wir auf unser Programm zur Bereitstellung von Räumen für Kindertagesstätten. Der Allbau unterstützt mit eigenen Immobilien nicht nur den flächendeckenden Ausbau der Kindertagesstätten im eigenen Bestand, sondern bietet damit seinen Kunden in den AllbauQuartieren einen besonderen Familienservice durch qualifizierte Kinderbetreuung in Wohnungsnähe. Bestehende Kitas in AllbauImmobilien befinden sich in der Kaisershofstraße, Euskirchenstraße, Liebrechtstraße, Schmachten- bergstraße, Haus-Berge-Straße, Grillostraße, Märkische Straße, Burggrafenstraße, Dachs- feld, Levinstraße, Altenessener Straße, Rauterstraße, Jahnplatz, Niederfeldstraße, Rottstraße und Westbergstraße. Wir stellen dabei größtenteils Immobilien zur Verfügung, die auch über entsprechende Freiflächen verfügen, und sorgen für den kindgerechten Umbau der Räumlichkeiten. Nur die Kitas in der Levinstraße, in der Schmachtenbergstraße, in der Bernhardstraße und in den Kastanienhöfen wurden neu geplant bzw. gebaut. So eröffneten wir 2016 in den Kastanienhöfen eine Kita für 99 Kinder, die der Deutsche Kinderschutzbund betreibt, und 2015 in der Bernhardstraße das neue Kinderhaus „Fliewatüüt“ mit vier Gruppen mit 29 U3-lingen sowie 38 Ü3-lingen. Hier ist der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten e. V. (VKJ) Betreiber. Bis Ende 2017 gab es ca. 1.200 Kita-Plätze im AllbauBestand, weitere rund 300 sind beispielsweise in den Cranachhöfen und in der Einigkeitstraße im Bau oder in Pla- nung. Bewährte Kooperationspartner sind bei allen Kita-Projekten das Jugendamt der Stadt Essen und, neben dem Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten e. V., verschiedene soziale Träger wie das Diakoniewerk Essen, die Arbeiterwohlfahrt Essen (AWO), der Deutschen Kinderschutzbund (DKSB), die Kin- derinitiative Kettwig (KiK) und die Stiftung „Glauben und Lebenshilfe“. 22 | Nachhaltigkeit
Übersicht über neue Kindergärten und Kitas im AllbauBestand Projekt Fertigstellung Anzahl Kinder Fläche m2 Kastanienallee 44 2014 20 147 Rauterstraße 20 2014 84 775 Bernhardstraße 2016 74 743 Rottstraße (4 Gruppen) 2016 74 715 Summe 252 2380 Kitas in Planung (Neubau) Einigkeitstraße (3 Gruppen) 2018 57 555 Cranachhöfe (5 Gruppen) 2019 99 900 Unsere Kinderbeauftragte ist wesentlicher Treiber unserer Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Sie betreut beispielsweise unsere rund 40 ehrenamtlichen Spiel- platzpaten, die eine wichtige Aufgabe übernehmen. Schließlich ist es bei 280 Spiel- plätzen für uns nicht immer leicht, die idealen Bedingungen für sie zu ermitteln. Gleichwohl haben wir ein großes Interesse an sauberen, ordentlichen und sicheren Spielplätzen im Bestand, auf denen sich Kinder wohlfühlen und austoben können. Unsere Paten sind Ansprechpartner vor Ort und regen Kinder zum Spiel an. Daher statten wir sie mit einer Spieletonne aus, welche zum Beispiel mit Sandspielzeug, Federballschlägern, Bällen und Hüpfseilen gefüllt ist. Wir unterstützen die Paten auch bei der Organisation und Durchführung von Spielplatzfesten. Auch das AllbauTaschengeldprojekt fällt ins Aufgabenfeld unserer Kinderbeauf- tragten. Rund 35 Jugendliche lernen im Team zu arbeiten, ausdauernd und zuver- lässig zu sein. Bis zu zweimal wöchentlich reinigen die 14- bis 17-Jährigen Grünan- lagen, Innenhöfe und Hauseingänge in den AllbauQuartieren. Gestartet ist das 1. Projekt im Stoppenberger Hangetal. Heute halten jeweils vier bis fünf Jugendliche die Quartiere im Ostviertel, Südostviertel, Hangetal, Nothofsbusch und Mitzmannweg sauber und gepflegt – zusätzlich zur üblichen Grünanlagenpflege des Allbaus. Die Taschengeldprojekte sind bei den Jugendlichen sehr beliebt. Sie verdienen ihr ers- tes eigenes Geld, leisten sich etwas oder sparen für eine Anschaffung. Über ihren Einsatz für ein sauberes Umfeld freuen sich auch die Nachbarn im Quartier, die auf eine gepflegte und saubere Umgebung Wert legen. Um einen der beliebten Ar- beitsverträge über eine freie Mitarbeit zu erhalten, müssen die Jugendlichen er- folgreich an einem Bewerbungstraining teilnehmen – ein wesentlicher Baustein Nachhaltigkeit | 23
280 Spielplätze hat Allbau im Bestand. des Projekts. Das Training mündet in eine konkrete Bewerbung, inklusive eines Be- werbungsgesprächs beim Allbau. So sind die Jugendlichen zukünftig bestens vor- bereitet, wenn sie eine Bewerbung schreiben. Sie verstehen Arbeitsverträge und können sich besser auf Gespräche vorbereiten. Und letztendlich qualifizieren sie sich auch durch ihr Arbeitsverhalten für einen späteren Beruf. Die Kinderbeauftragte plant, organisiert oder unterstützt pro Jahr auch zwischen 30 und 40 Events für den Nachwuchs. Meist sind es erlebnisorientierte Aktionen im Rahmen von Sommerfesten oder Aktionen wie Nistkästenbau oder Soccer Cup. Beliebt ist der seit 2009 alljährlich stattfindende AllbauKinderweihnachts- markt. Das Besondere: Es gibt Verkaufsstände nur von Kindern, zahlreiche Spiel- und Bastelangebote und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Chören und Musikgruppen, das Radio-Essen-Moderator Björn Schüngel moderiert. Ein Teil der Einnahmen durch den Besuch der zahlreichen Gäste kommt gemeinnüt- zigen Einrichtungen zugute. Ein weiteres Highlight für Kinder ist der seit 2013 jeweils im Sommer stattfindende AllbauKinderflohmarkt. Fast 200 Kinder nutzen ihn zusammen mit ihren Eltern, um eigene Utensilien an die vielen Besucher zu verkaufen oder sich nach Kinderbeklei- dung und Spielzeug umzuschauen. Auch hier ist wie bei vielen AllbauKinderaktionen oder Sportveranstaltungen das AllbauMaskottchen Albert gern gesehener Gast. Sozialmanagement für Grundschüler Das AllbauSozialmanagement organisiert auch ganz gezielt Aktionen für Essens Grundschüler. So wurde mit der Grundschule am Wasserturm (Südostviertel) und mit der Grundschule an der Hüttmanstraße (Altendorf ) eine Schulpatenschaft ver- einbart. Ziel ist es, die Partnerschulen und ihre Schüler als wichtigen Akteur im Stadt- teil zu unterstützen. Die Bürger sollen die Schulen als engagierten Lernort und als „Schule für den Stadtteil“ wahrnehmen. Es gibt eine Abstimmung über Themen und Projekte in einer gemeinsamen Jahresplanung. Aber nicht nur das: Seit 2015 malen sich Essener Grundschüler unter der Anleitung der AllbauKinderbeauftragten ihre Zukunft im Stadtteil aus. Bis jetzt durften sich acht Grundschulen bei Vorschlägen für die Stadtteilentwicklung aktiv beteiligen. Der Allbau gibt den Kindern die Möglichkeit, sich mit ihrem Stadtteil kreativ aus- 24 | Nachhaltigkeit
einanderzusetzen und Verbesserungen vorzuschlagen. Die sogenannten Allbau- Zukunftsmaler sollen sich im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zukunft ausmalen. Was sollte im Stadtteil anders werden? Was macht den Stadtteil schöner? Was wünschen sie sich an Spielmöglichkeiten? Soll es mehr Grünflächen oder Spiel- plätze geben? Was kann für die Sicherheit im Straßenverkehr getan werden? Die besten Bilder werden anschließend auf einem großen Werbeplakat in der Nähe der Grundschule, die übrigen Bilder auf allbau.de abgebildet. Die gemalten Vor- schläge prüft der Allbau auf Umsetzbarkeit oder leitet sie an die zuständigen Stellen in Essen weiter. Seit 2014 entwickeln wir gemeinsam mit fünf Grundschulen den Kinder-Online-Klub „Alberts Kinderklub“. Die typischen Online-Spiele gibt es hier nicht. Wir möchten vielmehr neben der Bewusstmachung der Marke Allbau die Medienkompetenz der Essener Grundschüler erhöhen, den Kindern Möglichkeiten bieten, sowohl in der Schule als auch zu Hause den Unterrichtsstoff zu vertiefen und mit den Angehörigen zu bearbeiten. Seit 2018 können weitere Essener Grundschulen dem Klub beitreten. Kinder und Jugendliche begeistert man auch über den Breiten- und Spitzensport. Er ist für viele von ihnen wichtiger Teil ihrer Freizeit. Er schafft unvergessliche Erleb- nisse sowie soziale Kontakte und sorgt für Verbindungen zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten und ethnischen Gruppen. So findet jährlich in Zusammenarbeit mit TuS Helene der AllbauSoccerCup auf der Sportanlage Bäuminghausstraße statt, an dem ca. 80 Jugendliche aus unseren Quartieren teilnehmen. Der Allbau ist einer der größten Sportsponsoren in Essen und unterstützt zahlreiche Mannschaften und Einzelsportler. So können wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, mit diesen Sportlern in Kontakt zu treten. Wir organisieren beispielsweise für die Jüngs- ten Aktionen mit der Kanu-Gemeinschaft Essen (KGE) und den Bundesliga- Handballern von TUSEM Essen. In den Sommerferien können jedes Jahr rund 20 Kinder mit den zigfachen Kanu-Weltmeistern und -Olympiasiegern von 2016, Max Hoff und Max Rendschmidt, einen Tag auf dem Baldeneysee verbringen. Bis 2016 nahmen jeweils rund 60 Acht- bis Dreizehnjährige an den vier- bis fünftägigen AllbauHandballcamps bei TUSEM Essen teil, diese werden 2018 durch Kita-Besuche der Spitzensportler ersetzt. Bei diesen Aktionen zeigt sich immer wieder: Die Kinder blicken nicht nur zu den Spitzensportlern auf, sondern lernen von ihnen Engage- ment, Willen, Disziplin und Teamgeist. Sehr gut angenommen wird auch unser AllbauKinderschachturnier, das wir seit 2010 zusammen mit den Schachfreunden Katernberg für Schüler der weiterführenden Schulen in Essen veranstalten. Fast 50 Teilnehmer genießen dann in der Zeche Helene ein gut organisiertes Schachturnier mit vielen spannenden Partien. Auch in den nächsten Jahren wird der Allbau weitere Aktionen für Kinder und Fami- Gerade attraktive Sportevents werden von Schülern und Jugendlichen sehr lien entwickeln und fördern. Denn wir können unsere Unternehmensstrategie nur positiv aufgenommen (links: Ferien erfolgreich umsetzen und unser hohes betriebswirtschaftliches Niveau halten, wenn paddeln mit den Olympiasiegern wir Kindern, Jugendlichen und Familien auch weiterhin attraktive Angebote bieten. Max Hoff und Max Rendschmidt). Nachhaltigkeit | 25
Klima- und Umweltschutz Gutes Klima unter einem Dach Wenn man beim Allbau von gutem Klima spricht, ist von zwei Aspekten die Rede, die auch in der Unternehmensstrategie 2020 besonders berücksichtigt worden sind. Der Allbau engagiert sich auf der einen Seite für ein gutes Klima in stabilen und lebenswerten Quartieren, auf der anderen Seite aber auch für den Klima- und Um- weltschutz. Der Allbau diskutiert seit vielen Jahren ökologische Ziele und legt sie fest – unter anderem, weil wir noch viele Wohnungen in einfach gedämmten Gebäuden der 60er- und 70er-Jahre besitzen. Wir entwickeln unsere eigene Kompetenz durch Pilot- projekte ständig weiter. Für die Gesamtwirkung auf die Umwelt sind viele kleine, pragmatische Schritte wie das Aufstellen von Fahrrad- oder Rollator-Boxen, aber auch ein optimiertes Müllmanagement wichtig. Wir sehen unseren wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zu gesundem Wohnen in der Vielzahl und Breite unserer Bemühungen. Ökologisch Machbares wägen wir mit ökonomisch Sinnvol- lem ab. Experimente bleiben kalkulierbar. Überzeugende Ergebnisse fließen in zukünftige Projekte ein. Eine traditionelle AllbauAktion für ein gutes Klima ist die Pflanzung „Baum des Jahres“ im Rahmen eines größeren Mieterfestes. 2014 pflanzten wir mit vielen Kunden eine Traubeneiche in der Wickenburgsiedlung (Frohnhausen), 2015 den Feldahorn im Wohnpark Kraienbruch (Gerschede), 2016 die Winter-Linde im Wohnpark Kanarien- berg (Freisenbruch) und 2017 die Fichte im Wohnpark Mitzmannweg (Bochold). Zusätzlich engagieren wir uns in unserer Stadt Essen in zahlreichen Initiativen, die Die Pflanzung „Baum des Jahres“ den Klimaschutz verbessern – alles nach dem Motto „Gutes Klima unter einem Dach“. (Zweiter von links: Oberbürgermeister Thomas Kufen) hat beim Allbau eine lange Tradition. 26 | Rubrik
Großmodernisierung Projekt Jahr Anzahl WE Wohnfläche m² Investitionen € MeistersingerPark (4 Hochgeschosser) 2014–2016 224 13.246 9.255.100 Hagenbecker Bahn/Dorstener Straße 2015–2016 99 7.537 3.784.578 Mitzmannweg/Schölerpad (Niedriggeschosser) 2015–2016 153 11.159 5.066.026 SüdOstHöfe (tlw.) 2017 124 7.626 5.763.000 Summe 600 39.568 23.868.704 Neubau (Bestand) Projekt Jahr Anzahl WE Wohnfläche m² Investitionen € Märkische Straße 2014 63 6.433 12.727.079 Uferviertel (tlw.) 2014 33 2.825 8.009.000 Bernhardstraße Kita 2015–2016 1 740 2.040.267 Dachsfeld Wohnen 2014–2016 35 3.453 8.412.305 Stakenholt Miet-EFH 2016 8 879 1.626.132 Kastanienhöfe 2014–2016 56 19.149 55.973.000 Summe 196 33.479 88.787.783 Anspruchsvolles Investitionsprogramm In den letzten Jahren lagen die Schwerpunkte der Einzel- und Vollmodernisierungen vor allem in baulichen und anlagentechnischen Aktivitäten zur Energieoptimierung und -einsparung. Der Allbau legt viel Wert auf energetische Gebäudequalität, klima- schonende Haustechnik (Solaranlagen, Wärmepumpen, Heizsysteme mit Brennwert- technik, kontrollierte Wohnraumlüftung etc.) sowie auf den Einsatz ökologischer Baustoffe. So gehört zum Leistungskatalog einer Teilmodernisierung beim Allbau neben dem Einbau neuer Fenster und Haustüren unter anderem eine Erneuerung der Dächer und der Fassaden einschließlich der Dach- und Kellerdeckendämmung, der gesamten Haustechnik und der Heizungsanlagen nach EnEV (Energieeinspar- verordnung). Auch die Aufwertung der Außenanlagen gehört zu diesem Gesamt- paket. Der Austausch der Nachtspeicherheizungen ist für den Allbau ebenfalls ein immer noch aktuelles und wichtiges Thema. Das Ziel: Noch ca. 3.000 Wohnungen bis 2021 auf klimaschonende optimierte Zentralheizung umzustellen. All diese Akti- vitäten führen zu einer Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs bezo- gen auf den gesamten Lebenszyklus der Gebäude sowie zu einer Beseitigung even- tueller Schadstoffbelastungen. So konnten wir 2017 durch Erneuerung von Gasthermen, Umstellung auf elektronische Durchlauferhitzer, Austausch und Einbau von Heizkesseln mit Brennwert-Technik, Fenstertausch und Fassadendämmung sowie den Betrieb von Fotovoltaikanlagen insgesamt 39.561 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Die Gesamtenergieeinsparung Nachhaltigkeit | 27
entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von rund 15.300 Haushalten. Zusätzlich begleiten wir unsere Mietparteien auf dem Weg zu nachhaltigem Ver- halten – etwa beim Abfall-Bewusstsein oder beim Stromverbrauch. Unsere energetische Modernisierungsquote – wir modernisieren jährlich rund 3 % unseres relevanten Wohnungsbestandes – liegt im Zielkorridor, den die Bundesre- gierung mit ihrem Energiekonzept erreichen möchte. Ebenfalls eine wichtige Kenn- zahl sind die Bestandsinvestitionen. Seit Jahren liegen unsere Investitionen zwischen 25 und 30 Euro pro m2 Wohnfläche. Das ist im Vergleich zu anderen Essener Woh- nungsunternehmen über die letzten Jahre hinweg einzigartig. Wir nutzen bei vielen Investitionsentscheidungen die günstigen Kredite des CO2-Gebäudesanierungspro- gramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eines der spektakulärsten Modernisierungsprojekte wurde vom Allbau im sogenann- ten MeistersingerPark realisiert. Der AllbauBestand im Isinger Feld in Leithe (mit 35 Immobilien und 480 Wohnungen) erhielt sogar die Auszeichnung „Viertel vor Grün“. Neben der oben beschriebenen energetischen Modernisierung wurde hier ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Außenanlagen gelegt. Zum einen wählte der Allbau eine Bepflanzung, welche zu allen Jahreszeiten spannend bleibt, und zum anderen wurden mit innovativen Spielgeräten und Verweilmöglichkeiten Alt und Jung eingeladen, sich auch im Freien ganz zu Hause zu fühlen. Auch Vögel und Bienenvölker sind nun über verschiedene Teilprojekte im MeistersingerPark be- heimatet und können von Mietern und Besuchern beobachtet werden. Unsere Modernisierungen sorgen für zufriedene Mieter. Doch bevor wir uns für eine Modernisierung entscheiden, analysieren wir Immobilie und Markt und prüfen die Rentabilität der Maßnahme. Dabei zeigt sich, dass sich aufgrund der sehr kostenin- tensiven Vorgaben für Modernisierungen häufig die gesetzlich mögliche Umlage von 11 Prozent der Kosten auf die Miete nicht realisieren lassen. Wenn wir uns trotzdem – zum Beispiel aus Gründen der Stadtentwicklung – für eine Modernisierung ent- scheiden, geben wir nur einen Teil der möglichen Umlage an unsere Mieter weiter. Sämtliche Neubauten des Allbaus unterschreiten übrigens gesetzliche ökologische Mindeststandards. 2014 unterzeichneten AllbauChef Dirk Miklikowski und STEAG-Chef Udo Wichert bespielsweise einen Fernwärmelieferungsvertrag für das Stadtteilent- wicklungsprojekt Kastanienhöfe in der nördlichen Essener Innenstadt über die Nutzung der „Grünen Wärme“ der STEAG Fernwärme GmbH. Auch kleinere Bauprojekte wie im Dachsfeld (35 Mietwohnungen) oder die See bühne 19 auf der Dilldorfer Höhe in Kupferdreh (19 Eigenheime) genauso wie auch größere Stadtentwicklungsprojekte wie Essens einzige Klimaschutzsiedlung auf der Dilldorfer Höhe (51 Mieteinheiten), das Uferviertel am Niederfeldsee in Altendorf (62 Mietwohnungen), das Pier 78 in der Grünen Mitte in der City (78 Mietwohnungen), die bis Mitte 2019 erstellten Cranachhöfe in Holsterhausen (71 Mietwohnungen) oder die 33 Eigentumswohnungen auf der Dilldorfer Höhe (ParkBlick) unterschreiten die gesetzlich festgeschriebenen Mindeststandards. Kostenlose Energiesparberatung und mehr Die sogenannte zweite Miete ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie kann von unseren Mietern größtenteils selbst beeinflusst werden. Sie besteht aus den Betriebs- kosten für Heizung, Wasser und Entwässerung, Warmwasser sowie Müllbeseitigung. Um unsere Mieter ausführlich über das Energiesparen zu informieren, haben wir schon vor Jahren eine 28-seitige Broschüre erarbeitet, die regelmäßig aktualisiert wird. Darüber hinaus gewannen wir 2013 den EnergieSparService der Neuen Arbeit der Diakonie Essen als Partner, der unseren Mietern eine kostenlose Energiesparberatung anbietet. Auf Wunsch besuchen die Energiesparhelfer nicht nur Quartiers- oder Stadt- teilfeste, sondern auch unsere Kunden zu Hause, messen ihren Energieverbrauch und geben ihnen Tipps für Einsparmöglichkeiten im Haushalt. 28 | Nachhaltigkeit
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