COLLEGIUM VOCALE GENT - Eine besondere Künstlerresidenz YANNICK NÉZET-SÉGUIN

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COLLEGIUM VOCALE GENT - Eine besondere Künstlerresidenz YANNICK NÉZET-SÉGUIN
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                                           August – November 2018

                                                                             Tickets T 02 01 81 22-200
                                                                             www.philharmonie-essen.de

Collegium Vocale Gent   CO L L E G I U M         YA N N IC K           NOW! 2018
                        VO C A L E G E N T       N É Z E T-S É G U I N „FORM PER FORM“
                        Eine besondere           Spielzeiteröffnung   Das Festival für
                        Künstlerresidenz         mit einem Weltstar   Neue Musik
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Begeistern
ist einfach.
                         Wenn in der Beratung und
                         im Konzertsaal der richtige
                         Ton die Musik macht.
                         Wir unterstützen Kunst und
                         Kultur in unserer Region.
                         Sparkassen Kulturförderung.

                                     Wenn’s um Geld geht

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    sparkasse-essen.de            S Sparkasse Essen
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E DI TO R I A L

Starker Start in die neue Spielzeit
                Liebe Freunde der Philharmonie,

                herzlich willkommen zur neuen Spielzeit 2018/2019!

                Diese Saison freuen wir uns auf das renommierte Collegium Vocale Gent als „Artist in
                Residence“. Nur wenige Vokalensembles von internationalem Rang sind so eng mit ihrem
                Leiter verbunden wie das Collegium Vocale mit ihrem Gründer Philippe Herreweghe.
                Es ist daher eine besondere Freude, dass der Artist in Residence der Saison 2015/2016
                die klangliche wie stilistische Vielfalt seines ganz besonderen Chores präsentieren
                wird. Unbekannte Madrigale von Johann Hermann Schein sind ebenso zu hören wie das
                multimediale Bach-Projekt „Lebenslicht“ oder Felix Mendelssohns Oratorium „Elias“.
                Zwei Klassiker unterschiedlicher Couleur stehen sich mit Carl Orffs „Carmina Burana“
                mit den Essener Philharmonikern unter der Leitung von Ivor Bolton und der Kultoper
                „Einstein on the Beach“ von Philip Glass – beide eingebettet in das NOW!-Festival –
                gegenüber.

                „form per form“ ist das diesjährige Festivalmotto von NOW!, bei dem gleich zum Auf-
                takt mit der Sopranistin Angela Denoke ein absoluter Weltstar in Arnold Schönbergs „Er-
                wartung“ zu erleben ist. Das Monodram wird mit Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“
                beim Eröffnungsabend kombiniert. Neue performative Musikerlebnisse, die Auge und
                Ohr gleichermaßen herausfordern, stehen unter anderem mit spektakulären Highlights
                des Meisters des „Instrumentalen Theaters“ Mauricio Kagel mit „Variété“, einem Concert
                für Artisten und Musiker, oder dem „Zwei-Mann-Orchester“ auf dem Festivalprogramm.
                Dazu erkundet das WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Peter Eötvös die
                faszinierende neue Klangsprache Japans.

                Eine Wiederbegegnung gibt es mit Joachim Król, der mit dem Concerto Köln ein umfas-
                sendes Programm mit Musik und Texten zusammengestellt hat, das an das Ende des Ers-
                ten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. Gekonnt Ernstes und Unterhaltsames zu verbinden
                ist auch das Metier des Entertainers Götz Alsmann. Dass er als versierter Kenner von
                Chanson, Schlager und Jazz auch eine große Passion für die klassische Musik hegt, zeigt
                er uns an drei Sonntagvormittagen mit dem neuen Konzertformat der Essener Philhar-
                moniker „Mit Götz Alsmann ins Konzert“.

                Als erste Opernpremiere in der neuen Saison erwartet uns am Aalto-Theater mit Georges
                Bizets „Carmen“ eine der meistgespielten und beliebtesten Opern. Kaum ein Sujet könnte
                in Zeiten von Gender Studies und #Me-Too-Debatten spannender und zeitnaher sein als
                die Geschichte um eine der emanzipiertesten Frauen der Operngeschichte, die unter der
                musikalischen Leitung von Sébastien Rouland von Lotte de Beer neu inszeniert wird. Mit
                einem Opernabend startet auch unser Künstlerporträt, das in dieser Saison die Sopra-
                nistin Christiane Karg umfassend präsentiert.

                Freuen Sie sich mit uns auf die neue Spielzeit mit vielen Neuentdeckungen,
                liebgewonnenen Bekannten und wundervoller Musik!

                Ihr

                Hein Mulders
                Intendant

                                                                                                              3
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       Einladung zum                                   „Sounds of Africa“ brachte ein Fest
       TUP-Theaterfest                                 der Kulturen in die Philharmonie Essen
       aller Sparten
        Zu Beginn der Spielzeit präsentieren
        sich alle fünf Sparten beim Theaterfest im
        Aalto-Theater und in der Philharmonie.

                                                       Mit „Sounds of Africa“ hat die Philharmonie Essen ein Weltmusik-Festival aus
                                                       der Taufe gehoben. An drei Tagen im Mai waren die Stars der westafrikanischen
                                                       Musikszene zu Gast in Essen, darunter Bassekou Kouyaté, Habib Koité (Foto) und
                                                       Oumou Sangaré. Beim Open-Air-Programm im Stadtgarten feierten die Besucher ein
        15. September 1988: Endlich war es so-         ausgelassenes Fest der Kulturen. Das Weltmusik-Festival ist als Biennale angelegt
        weit! Seit fast 30 Jahren wartete man auf      und wird ermöglicht von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
        dieses Ereignis! An diesem historischen
        „Tag der offenen Tür“ nahmen 80.000 Men-
        schen die Gelegenheit wahr, ihr neues
        Aalto-Theater kennenzulernen. Nun sind         Fulminanter Abschluss
        weitere 30 Jahre vergangen, und wir freu-
        en uns darauf, Ihnen mit allen fünf Spar-
                                                       der Künstlerresidenz
        ten der Theater und Philharmonie Essen
        (TUP) zu zeigen, dass unsere Kulturstät-
        ten nicht nur dann aktiv sind, wenn sich
        abends der Vorhang hebt. In den Räum-
        lichkeiten der Philharmonie Essen und des
        Aalto-Theaters geben das Schauspiel Essen,
        das Aalto Ballett Essen, das Aalto-Musik-
        theater und die Essener Philharmoniker
        Einblicke in ihren Alltag, in die Proben und
        Werkstätten. Die TUP präsentiert ihre neue
        Spielzeit. Freuen Sie sich auf die Essener
        Philharmoniker, unsere Sänger, Schauspie-
        ler und Tänzer! Auch die Mitarbeiter hinter
        der Bühne laden Sie ein, einen Blick
        backstage unseres Theater- und Konzert-
                                                       Der vielseitige Künstler Daniel Hope lud im Juni zum „Sommernachtstraum“ –
        betriebes zu werfen. Ein großes Mitmach-
                                                       und feierte mit seinen künstlerischen Freunden den Abschluss seiner Residenz
        programm für die ganze Familie rundet
                                                       an der Philharmonie Essen. Höhepunkt des dreiteiligen Abends war Strawinskys
        das TUP-Theaterfest ab. Feiern Sie mit uns!
                                                       „Geschichte vom Soldaten“ in einer Textfassung von Peter Jordan, bei der auch
                                                       Schauspielerin Katja Riemann (Foto) zu erleben war. Die Zusammenarbeit mit
        16. September 2018, ab 13:00 Uhr,
                                                       Daniel Hope geht weiter: Im Juni 2019 kehrt er gemeinsam mit seinem New
        Aalto-Theater und Philharmonie Essen,
                                                       Century Chamber Orchestra San Francisco zurück in der Philharmonie Essen.
        Eintritt frei

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Wiedersehen mit                               Saisonstart mit                               Aalto-Bühnenpreis
großen Klassikern                             Robert Menasses                               für Sopranistin
am Aalto-Theater                              „Die Hauptstadt“                              Jessica Muirhead

Der Publikumserfolg „Eine Nacht in Venedig“   Hermann Schmidt-Rahmer führt Regie            Nicht nur als Anna in „Hans Heiling“
ist wieder am Aalto-Theater zu erleben.       bei Menasses kritischer Europa-Betrachtung.   sorgt Jessica Muirhead für Begeisterung.

Heiter und beschwingt startet das Aalto-      Mit der Deutschen Erstaufführung von          „Ein Sopran voller Leidenschaft und Wär-
Musiktheater in die Spielzeit 2018/2019       Robert Menasses „Die Hauptstadt“ star-        me“, lobte der Freundeskreis Theater und
mit Johann Strauß’ Operette „Eine Nacht       tet das Schauspiel Essen in seine neue        Philharmonie Essen in seiner Laudatio.
in Venedig“, die im Juni Premiere feierte.    Saison: Schauplatz des Geschehens ist         Und meinte damit Jessica Muirhead, die
Regie führt Bruno Klimek, die musika-         Brüssel. Hier hat es die ambitionierte EU-    jetzt mit dem Aalto-Bühnenpreis ausge-
lische Leitung liegt in den Händen von        Führungskraft Fenia Xenopoulou in die         zeichnet wurde. Überreicht wurde der
Johannes Witt. Ab dem 14. September           Generaldirektion Kultur verschlagen, ins      von der Goldschmidt Thermit GmbH ge-
ist „Eine Nacht in Venedig“ wieder            „Alibi-Ressort“. Um dort wieder rauszu-       stiftete Preis im Anschluss an die letzte
am Aalto-Theater zu erleben. Wenige           kommen, kommt ihr der Auftrag, das Image      Vorstellung von Heinrich Marschners
Wochen später gibt es ein Wiedersehen         der Kommission mit einer Geburtstags-         Oper „Hans Heiling“, in der die britisch-
mit Giuseppe Verdis wohl berühmtesten         feier zum 50-jährigen Jubiläum aufzupo-       kanadische Sängerin Heilings Braut Anna
Bühnenwerk: In der Kult-Inszenierung von      lieren, gerade recht. Sie delegiert diese     mit genau dieser Leidenschaft verkörper-
Dietrich W. Hilsdorf kehrt „Aida“ zurück      Aufgabe an ihren Referenten Martin Sus-       te. Jessica Muirhead ist seit der Spielzeit
nach Essen. Die Titelpartie übernimmt die     mann, der prompt eine Idee entwickelt,        2015/2016 Mitglied des Aalto-Solisten-
Sopranistin Gabrielle Mouhlen, neues Mit-     die tatsächlich für Aufsehen sorgt – al-      ensembles und konnte sich seitdem in
glied im Solistenensemble. Wiederauf-         lerdings nicht so, wie sich Fenia das ge-     zahlreichen Rollen präsentieren, etwa als
nahme ist am 20. Oktober. Aalto-Preis-        dacht hatte … Menasse wirft in seinem         Elsa in Richard Wagners „Lohengrin“, als
trägerin Jessica Muirhead wird in der         mit dem Deutschen Buchpreis 2017 aus-         „Verkaufte Braut“ Marie, als „Marguerite“
Spielzeit 2018/2019 in einer der bekann-      gezeichneten Roman einen spannenden,          in Charles Gounods „Faust“ und als Witwe
testen Partien überhaupt glänzen: Als         unterhaltsamen und zugleich bissigen          Katerina in Martinůs „The Greek Passion“.
Mimì steht sie an der Seite von Carlos        Blick auf ein Europa, dessen Zusammen-        In der kommenden Spielzeit wird sie unter
Cardoso, der den Rodolfo singen wird,         halt er durch nationalistische Bestrebun-     anderem als Micaëla in Bizets „Carmen“,
ab dem 2. November in „La Bohème“             gen ernsthaft gefährdet sieht. Für die        als Mimí in Puccinis „La Bohème“ und
auf der Bühne. Für die Inszenierung der       Bühnenfassung und Inszenierung zeich-         als Agathe in Webers „Freischütz“ zu
Puccini-Oper zeichnet Silviu Purcarete        net Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer          erleben sein. Der spartenübergreifende
verantwortlich. Ein weiterer Klassiker        verantwortlich.                               Aalto-Bühnenpreis wurde erstmals 1990
steht mit Mozarts „Die Zauberflöte“ auf                                                     verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern
dem Programm. Am Pult der Essener Phil-       Premiere 5.10.2018, 19:30 Uhr, Grillo-        gehören heute national und international
harmoniker steht Friedrich Haider, Die        Theater. Weitere Vorstellungen 13., 14.,      gefragte Künstler wie die Schauspielerin
Wiederaufnahme des Zweiakters erfolgt         25.10.2018                                    Tatjana Clasing und der Bassist Franz-
am 16. November.                              Gefördert von der Sparkasse Essen.            Josef Selig.

                                                                                                                                               5
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IRNU BRRE ISKI D E N C E

         DI E K U N ST D E R
         V E R WA N D LU N G
           In der Saison 2018/2019 ist das Collegium Vocale Gent Artist in Residence der Philharmonie Essen. Seine prominente Stel-
           lung unter den Spitzenchören verdankt es seiner Wandelbarkeit: Für jedes einzelne Projekt formiert sich das Collegium Vocale
           neu, ohne aber seine Identität zu verlieren. In fünf Konzerten stellt das Vokalensemble seine Vielseitigkeit unter Beweis.

          Als Philippe Herreweghe 1970 das Collegium Vocale Gent grün-      Das Collegium Vocale Gent hat sich das Repertoire der Alten
          det, ist er in seinen frühen Zwanzigern. Wie die Musik des Ba-    Musik langsam und stetig erarbeitet. „Der Dirigent muss den
          rock und früherer Epochen aufzuführen sei, wird damals heiß       stilistischen Rahmen vorgeben, aber den Musikern in ihrer
          diskutiert. Herreweghe ist einerseits fasziniert von Nikolaus     Praxis vollkommene Freiheit lassen“, so Herreweghe zu seiner
          Harnoncourt und dessen Bestrebungen, Stücke auf Original-         Arbeitsweise. Nicht, dass dabei das intensive Feilen am Text
          instrumenten in authentischem Klanggewand zu präsentieren.        verloren ginge, im Gegenteil: Der Stil des Ensembles wirkt rheto-
          Andererseits verehrt er aber auch den Cembalisten Gustav Leon-    risch und transparent. Das lässt sich zum Beispiel hervorragend
          hardt. „So wie der spielt, müssten wir eigentlich singen“, sagt   studieren in den geistlichen Madrigalen von Johann Hermann
          Herreweghe seinen Sängern. Und damit macht das Collegium          Schein, dem großen Vorgänger Bachs im Amt des Thomaskan-
          Vocale schon bald großen Eindruck auf jene Vorbilder, denen es    tors. Die kunstvollen polyfonen Strukturen dieser Musik des
          eigentlich nacheifert.                                            17. Jahrhunderts realisiert das Collegium Vocale mit einer eher
                                                                            kleinen Zahl von Sängern. Ein Geheimnis des Ensembles ist es
          Vor allem die Musik von Johann Sebastian Bach ist zunächst die    ohnehin, in wechselnder Besetzungsstärke antreten zu können,
          große Passion des Chores. Doch wie hat es Herreweghe formu-       und das im Rahmen klar abgesteckter Projekte. Der Wechsel der
          liert: „Jeden Tag Hummer zu essen würde fürchterlich sein, und    Generationen im Ensemble ist normal.
          auch Bach kann man nicht ständig spielen.“ Die Residency des
          Collegium Vocale Gent an der Philharmonie Essen – Herreweghe      Vielseitigkeit also ist Trumpf beim Collegium Vocale Gent.
          selbst war 2015/2016 Residence-Künstler – geht deshalb auch       „Carmina Burana“, Carl Orffs populäres Chorwerk, ist ein Beweis
          über das Standardrepertoire der Alten Musik hinaus. In der        dafür, aber auch die Mitwirkung des Ensembles an „Einstein on
          Saison 2018/2019 präsentiert sich das Ensemble in all seinen      the Beach“, der Oper von Philip Glass. Im November ist das
          Facetten. Werke des Thomaskantors präsentiert das Collegium       bahnbrechende Opus der Minimal Music zu hören – im Rahmen
          Vocale Gent natürlich auch, aber auf ungewohnte Weise. Chöre,     von NOW!, dem Festival für zeitgenössische Musik.
          Arien und Ouvertüren aus Messen, Kantaten und Passionen
          koppelt Herreweghe im Projekt „Lebenslicht“ mit einem Film.
          Die Musik spiegelt die Emotionen auf der Leinwand, kommen-                                   Die Residenz des Collegium Vocale Gent wird
          tiert und konterkariert sie.                                                                 gefördert von der Alfred und Cläre Pott-Stiftung.

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NOW! form per form                        Philippe Herreweghe
„Einstein on the Beach“                   Collegium Vocale Gent
Collegium Vocale Gent, Ictus Ensemble     Bach „Lebenslicht“
Suzanne Vega. Sprecherin                  Dorothee Mields, Sopran | Alex Potter,                              Collegium Vocale Gent
Georges-Elie Octors, Dirigent             Altus | Thomas Hobbs, Tenor | Peter
Philip Glass „Einstein on the Beach“ –    Kooij, Bass | Collegium Vocale Gent
Oper in vier Akten für Ensemble, Chor     Philippe Herreweghe, Dirigent
und Solisten                              Werke von Johann Sebastian Bach           9. Sinfoniekonzert der
                                                                                    Essener Philharmoniker
Sonntag 4. November | 18:00 Uhr           Sonntag 27. Januar | 17:00 Uhr
Alfried Krupp Saal                        Alfried Krupp Saal
                                                                                    Carmina Burana
Gefördert von der Kunststiftung NRW.                                                Marieke Steenhoek, Sopran
                                                                                    Albrecht Kludszuweit, Tenor
                                          Philippe Herreweghe
Philippe Herreweghe                                                                 Heiko Trinsinger, Bariton | Collegium
                                          Collegium Vocale Gent                     Vocale Gent | Aalto Kinderchor
Collegium Vocale Gent                     Mendelssohn „Elias“                       Essener Philharmoniker
Geistliche Madrigale                                                                Ivor Bolton, Dirigent
                                          Mit Christina Landshamer, Gerhild
Dorothee Mields, Hana Blazíková, Sopran   Romberger, Werner Güra und Andrè          Werke von Ottorino Respighi
Robert Getchell, Altus | Thomas Hobbs,    Schuen | Collegium Vocale Gent            und Carl Orff
Tenor | Wolf Matthias Friedrich, Bass     Orchestre des Champs-Élysées
Ageet Zweistra, Violoncello | Miriam      Philippe Herreweghe, Dirigent             Do/Fr 25./26. April | 20:00 Uhr
Shalinsky, Violone | Maude Gratton,                                                 Alfried Krupp Saal
Orgel | Thomas Dunford, Laute             Felix Mendelssohn Bartholdy               19:30 Uhr Konzerteinführung im Foyer
Philippe Herreweghe, Dirigent             „Elias“ – Oratorium nach Worten des
                                          Alten Testaments für Solostimmen, Chor
Werke von Johann Hermann Schein und       und Orchester, op. 70 (mit Übertiteln)
Samuel Scheidt
                                          Samstag 16. Februar | 20:00 Uhr
Donnerstag 6. Dezember | 20:00 Uhr        Alfried Krupp Saal
Alfried Krupp Saal                        Gefördert von der Philharmonie-Stiftung
                                          der Sparkasse Essen.

                                                                                                                                      7
COLLEGIUM VOCALE GENT - Eine besondere Künstlerresidenz YANNICK NÉZET-SÉGUIN
SINFONISCHE HÖHEPUNKTE

                                                                   Musikalischer
                                                                   Botschafter
                                                                   Der Stardirigent, designierter Musikdirektor der Metropolitan
                                                                   Opera in New York, feiert mit dem Rotterdam Philharmonic
                                                                   Orchestra dessen hundertjähriges Bestehen.

                                                                   „Als ich 10 Jahre alt war, gab es einen Tag, an dem ich mir sagte:
                                                                   ich will Dirigent werden.“ Was diesen Moment betrifft, ist Yannick
                                                                   Nézet-Séguins Erinnerung ungetrübt. „Man fühlt, dass man zu et-
                                                                   was hingezogen wird und es gibt keinen Weg, dem zu entkommen.“
                                                                   Was sich damals ankündigte, hat sich heute längst bewahrheitet.
                                                                   Nézet-Séguin ist einer der großen Dirigenten der jüngeren Gene-
                                                                   ration und weltweit ein Star am Pult. Mit dem Rotterdam Philhar-
                                                                   monic Orchestra, dem er schon lange verbunden ist und das 2018
                                                                   sein hundertjähriges Bestehen feiert, kommt er nun nach Essen
                                                                   und hat dazu ein attraktives Programmpaket zusammengestellt.

                                                                   „La Passione“ heißt die überhitzte und aufrüttelnde 49. Sinfonie
                                                                   von Joseph Haydn. Vielleicht schrieb sie der Komponist tatsächlich
                                                                   als Reflex auf ein tragisches Ereignis. Jedenfalls ist sie 250 Jahre
                                                                   alt und so mitreißend wie am ersten Tag! Franz Liszts zweites Kla-
                                                                   vierkonzert brauchte zur Vollendung mehr als ein Vierteljahrhun-
                                                                   dert. Stürmischer Beifall für den Solisten ist hier garantiert. Yefim
                                                                   Bronfman wird ihn ernten, der amerikanisch-israelische Tasten-
                                                                   titan. „Bronfman der Brontosaurier“, wie ihn der Schriftsteller
                                                                   Philip Roth in seinem Roman „Der menschliche Makel“ nannte. „Er
                                                                   holt alles heraus ... Und wenn das geschehen ist, wenn alles, auch
                                                                   die letzte der letzten Schwingungen offenliegt, erhebt er sich und
                                                                   geht und hinterlässt uns unsere Erlösung.“

                                                                   Die vierte Sinfonie von Tschaikowski schließlich ist das Protokoll
    Yannick Nézet-Séguin
                                                                   vom Kampf des Komponisten mit dem eigenen Schicksal – und mit
                                                                   seiner Homosexualität. „Es ist darin kein Strich, der nicht meinen
                                                                   aufrichtigen Gefühlen entstammt“, schrieb der Komponist dazu.
                                                                   Die Fanfaren der Verdammnis intonieren die Blechbläser des
    Yannick Nézet-Séguin                                           Rotterdam Philharmonic Orchestra sicher mit strahlender Kraft.
    Rotterdam Philharmonic Orchestra                               Nézet-Séguins Draht zu den Musikern ist immer noch exzellent.
                                                                   „Beim Rotterdam Philharmonic fühlt jeder das Feuer, die Liebe
    Yefim Bronfman, Klavier
                                                                   zur Musik. Ein gutes Orchester kann tun, was man ihm sagt; ein
    Rotterdam Philharmonic Orchestra
                                                                   hervorragendes aber kann Töne in eine wirkliche musikalische
    Yannick Nézet-Séguin, Dirigent
                                                                   Botschaft verwandeln. Und darin ist das Rotterdam Philharmonic
    Joseph Haydn Sinfonie Nr. 49 f-Moll, Hob. I:49 „La Passione“   Orchestra groß.“
    Franz Liszt Konzert Nr. 2 A-Dur für Klavier und Orchester
    Pjotr I. Tschaikowski Sinfonie Nr. 4 f-Moll, op. 36

    Sonntag 26. August | 19:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
    Gefördert von der Kulturstiftung Essen.

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COLLEGIUM VOCALE GENT - Eine besondere Künstlerresidenz YANNICK NÉZET-SÉGUIN
SINFONISCHE HÖHEPUNKTE

„Klarheit ist mir
am wichtigsten“
Philippe Herreweghe war am Pult der Essener Philharmoniker
bereits mit zwei Bruckner-Sinfonien zu erleben. Jetzt ist er mit seinem
Orchestre des Champs-Élysées und der „Romantischen“ zu Gast.

Philippe Herreweghe und die Philharmo-                 – mit liebevoll gestaltender Hand und
nie Essen – das ist längst eine ganz beson-            analytischer Übersicht, sei es im Detail,
dere Beziehung mit vielen künstlerischen               den Tempowechseln, den großen drama-
Facetten. Von 2015 bis 2017 verwöhnte                  turgischen Bögen“, schrieb die WAZ.
er das Publikum am Pult des Orchestre
des Champs-Élysées mit einem kraftvol-                 Einer weiteren Bruckner-Sinfonie widmet
len Beethoven-Zyklus. Alle neun Sinfoni-               sich Philippe Herreweghe, wenn er jetzt
en sowie das Violinkonzert (mit Isabelle               abermals mit seinem Pariser Orchester zu
Faust als Solistin) kamen zur Aufführung.              Gast ist. Auf dem Programm steht die vierte
Herreweghe vermittelte hier genau das,                 Sinfonie, die auch als „Romantische“ be-
was auch seine seit Jahrzehnten gefeier-               zeichnet wird. Im Vergleich zu seinen Inter-
ten Bach-Interpretationen auszeichnen:                 pretationen mit den Essener Philharmo-
Transparenz, hohe Musikalität und eine                 nikern kommt hier noch ein neuer Aspekt
packend lebendige historische Auffüh-                  hinzu: Das Orchestre des Champs-Élysées
rungspraxis. „Was mir am wichtigsten ist,              spielt auf Originalinstrumenten und er-
ist Klarheit. Ich möchte die Musik gewis-              möglicht somit einen ganz individuellen,
sermaßen durchsichtig machen“, sagt der                für viele sicher bislang ungehörten Zugang
Belgier, der im vergangenen Jahr seinen                zu Bruckner. Gleiches gilt für den ersten
70. Geburtstag feierte. „Meine Heraus-                 Beitrag an diesem Abend, Richard Wag-
forderung ist immer, die Musik so klar                 ners „Wesendonck-Lieder“ mit der franzö-
auszusprechen, dass sie vom Gehör her                  sischen Sopranistin Véronique Gens. Wie
notierbar wäre.“ Diesem Ansatz blieb er                fesselnd Wagner mit einem Originalklang-
auch treu, als er gemeinsam mit den Esse-              Orchester klingen kann, konnte das Publi-
ner Philharmonikern die fünfte und ach-                kum in der Philharmonie Essen 2013 erle-
te Sinfonie von Anton Bruckner präsen-                 ben: Damals brachte Thomas Hengelbrock
tierte. „Er tat es indes nicht Weihrauch               mit seinem Balthasar-Neumann-Ensemble
schwenkend, dafür aber – ohne Taktstock                den „Parsifal“ zur Aufführung.

Philippe Herreweghe
Bruckner 4 „Romantische“
Véronique Gens, Sopran | Orchestre des Champs-Élysées
Philippe Herreweghe, Dirigent

Richard Wagner „Wesendonck-Lieder“ – Fünf Gedichte für eine
Frauenstimme und Klavier (Fassung für Orchester von Felix Mottl)
Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, WAB 104 „Romantische“

Sonntag 17. November | 19:30 Uhr | Alfried Krupp Saal
19:30 Uhr „Die Kunst des Hörens“ – Konzerteinführung mit
Philippe Herreweghe und Orchester, 20:00 Uhr Konzert
Gefördert von der Kulturstiftung Essen.                                                               Philippe Herreweghe

                                                                                                                                            9
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Sie alle
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                                         La                               ntingent)
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                           n ist jeweils be
        Die Publikatio                                                    r Kunststiftung
                                                                                              NRW
                           en erhältlich.                   Wir danken de
        Veranstaltung                                                       gige Fö rd er un g.
                                                            für ihre großzü

10
F E ST I VA L F Ü R N E U E M U S I K

                                                        N o v e m ber 2                                                                     018
                                         Oktobe r – 4 .
                          24.

                                                      f o r m p e r f o r m

                                                                                                                                                                  ern
                                                                                                                                           Ensemble Mod
                                                                                                      Suzanne Vega
                                 Angela Denoke                                                                                                                                   ung“, in der sech
                                                                                                                                                                                                        s
                                                                                                                                         Vo ka  lk om    position „Stimm                      d  sp  ir i-
                                                                                                                     als NOW!                                                          he un
                                                                                            ue-Musik-Festiv                                                       gemein sinnlic
                                                                   gen Essener Ne                                         ar ié té “     Sänger eine un                        de  s Kl anges antre-
                                                                                                                       „V                                                  re
                  , Su   za  nn   e Vega                                              nn    zu  sammen mit                               tu  el le  Re   ise ins Inne                                tio-
Angela Deno    ke                                                  erlebe    n.    De                                    ale“ ge-                                              all die Komposi
                m bl  e  M   od   er n gehören                                st ru  m en  ta ls tücken wie „Fin                          te n.  Üb   erhaupt liegen                        te  n-  Hä  n-
und das Ense                        r Festivals
                                                                    und In
                                                                                                    n-Orchester“ zu
                                                                                                                             einer
                                                                                                                                                       de   r in den besten
                                                                                                                                                                                  Interpre
                de  s  Es  se  ne                                               s  „Z w ei -M   an                                        ne  n  w  ie                                         M  od   er n
zu den Stars                                                        hört   da
                                                                                                ch   karätigen Retr
                                                                                                                           ospek-
                                                                                                                                                        gefangen vom
                                                                                                                                                                                 Ensembl   e
                 ik  NO    W  !                                                     ab er   ho                                             de n;    an                                          te   W  DR
 für Neue Mus                                                       kleine    n,
                                                                                                      ls anlässlich
                                                                                                                            seines                                    ter Eötvös gele
                                                                                                                                                                                           ite
                                                                             zu Ehren Kage                                                 über das von Pe                                          eder-
                                                          ch         tiv e                                                                                                     s hin zum ni
               er ke   ha  t er   ko  mponiert.       Do
                                                                             te n   To de st  ag es.                                       Si nf  on   ieorchester bi                       ch   ön  berg,
  Über 200 W                                               n-        zehn                                                                                                       e Asko|S
                in em    gi ng   es   mit rechten Di                                                                                        lä nd   is chen Ensembl                        vo  n   Si  mon
  in nahezu ke                                              n                                                             sich per-                                              Music“
                 M  au  ri ci o  Ka  gel war unter de                        vi si on  är e   Ge ist Kagels fügt                             da  s   m  it „Black Box                      ia  le s  St  ück
  gen zu. Denn                       n unerschöpflic
                                                             h        Der
                                                                                                   !-Gesamtprogr
                                                                                                                         amm ein,
                                                                                                                                                         Andersen ein
                                                                                                                                                                               multimed
                -G ra nd   en     ei                                          in    da s  NO   W                                             St  ee  n-
   Neue-Musik                                ch von mu-
                                                                      fekt
                                                                                                       al „form per form
                                                                                                                                “ lau-
                     Komponist au                                             en Motto diesm                                                 präsentiert.
   fantasievoller                      pi  eg el ei en . Un   d        de  ss
                                                                                                 nk  t de   r  kn ap p  20   Ko  nzer-
                     en Eulens                                         tet. Im Mittelpu                                                                                          Musiktheater-
                                                                                                                                                                                                     Coups
   siktheatralisch                   dabei den Mus
                                                            ik-
                                                                                                   gen stehen näm
                                                                                                                           lich dies-
                                                                                                                                                       e,   revolutionäre
                n   na hm      er                                               d  Au  ffü hr  un                                             Gr   oß                                         d   am    Ende
    nicht selte                                              en         te un                                               it denen                                                 fang un
                   se in  en     Ri tu alen und Mod                             Ko  m  po ni  st en    und Werke, m                           st  eh  en    hingegen am An                    un  gs  ab   end
    betr ieb mit                        isch ins Visi
                                                             er.         mal
                                                                                                   rmgrenzen zw
                                                                                                                         ischen ins-
                                                                                                                                                         NO   W! 2018. Am
                                                                                                                                                                                      Eröffn
                   un  d     an  ar  ch                                        st  re ng en    Fo                                              vo  n                                         e  kl as  si sc he
    schelmisch                                               für         die                                                cher Gat-                                               ergs, di
                  nc  er  t-S  pe   ct acle „Var iété“                           en  ta le r, vo  ka  ler und szenis
                                                                                                                                       s        ko  m  m   t Arnold Schönb                    od   ra m    „E r-
     Mit dem Co                        wa stellte er 19
                                                              77         trum
                                                                                                         werden und
                                                                                                                               oftmal
                                                                                                                                                            form sprengen
                                                                                                                                                                                   des Mon
                  d  M  us  ik er   et                                              au fg eh  ob   en                                           O  pe  rn                                      Au   ffü  hr un  g
     Artisten un                                                 -       tung                                                 harakter                                            enischen
                  on   el le n    Ab  la uf einer Zirkus                         n    ge w  is se  n   Performance-C                             w  ar  tu  ng“ zur halbsz                       tin   An   ge la
     den traditi                                                          eine                                                                                                                is
                                                    Streicher-                                                                                                           tklasse-Sopran
                          f den Kopf. Im                                          tzen.                                                          – mit der Wel                                         -Drama
      Show völlig au                                      hw   ar -       be   si                                                                                                em Ein-Frauen
                  tü ck    „F in  al e“   lässt der sc                                                                                            De  no    ke, die in dies                    n  Si  r  Simon
      ensembles                                                 ri-                                                            Moderne                           unter der Leitu
                                                                                                                                                                                       ng vo
                     t   Ka   ge  l   pl ötzlich den Di                           st er w er  ke    de  r klassischen                    r        be   re  its                                    ill ie rt hat.
      ze Humor    is                                           ner         Mei                                              assiker de                                                renko    br
                        m  m  en    br ec  hen (bei ei                              ge na  us  o  zu   erleben wie Kl                              Ra  tt  le   und Kirill Pert                     ei ne    wei-
       genten zu    sa                                      nicht           sind                                         iche Ur- un     d                                      tr itt sodann
                                        ei  nm al    ei ne                                          so  w  ie   za hl re                                  NO    W  !-F in al e
                          lte gar                                           Neuen Musik                                                            Im                                                   per auf.
       Aufführung ei                      ch w es  te r   he  rbei,                                    n.   Ne  be  n  ei nem eigenen                        Ku  lts än ge  ri n  in einer Kulto
                          Krankens                                           Erstaufführun
                                                                                                    ge                                              tere                                               US-ame-
       eingeweihte                                           imie-                                                          der Kompo-                                           ngere als die
                  Di  ri ge  nt  en    Kagel zu rean                             oß  en  O  rc he   st erwerk br ingt                     ei         Es    ist keine Geri                      w  ri te rin und
        um den                                        he st er“ ist          gr                                       es  Kalitzke zw                                   Sä  ng  er in, Song
                                           an n- O rc                                                  nt  Jo  ha nn                                        ni  sc he
                            „Zwei-M                                           nist und Dirige                                                        rika                                                („Luka“,
        ren). Und sein                        0   In st ru m enten                                       at     Fu rr er   und Helmut                         au  to ri n     Su zanne Vega
                              s über       20                                                        Be                                              Buch                                                  s’ epo-
        eine riesige, au                                        sich          Stücke von                                   staufführung.                                              in Philip Glas
                        M  us   ik m  as chine. Und was                              ri ng    zu  r   deutschen Er                          n         „T  om   ’s Diner“), die                   e   Be  ac  h“ die
         bestehen  de                                     gkörper-             O  eh                                     kombiniert      ei                                    in stein on th
                                        nd  en      Kl an                                              W  er  k Ru  hr                                chal    er  O  pe r  „E
         dieser bühn
                            enfülle
                                                                wun-           Und das Chor                                   chechen On-                                     übernimmt.
                      n  fü  r  he  rr lic h surreale bis                           an dn  eu  es   Ch  orstück des Ts                     ns          Sprecherrolle
         Installatio                                         la ss  en ,        br                                          St oc kh au se
                              che Töne entlo
                                                      cken                                               it Karlheinz
          dersam poetis                                  di esjähr i-           dřej Adámek m
                                          hm  en   de  s
                                im Ra
          kann man nun
                                                                                                                                                                                                               11
A A LTO - M U S I K T H E AT E R

        Premiere: „Carmen“

       F R E I VO N
       KLISCHEES
        Carmen-Sängerin Bettina Ranch, Mezzosopranistin im
        Ensemble des Aalto-Musiktheaters, im Interview.                                                                             Bettina Ranch

        Die Partie der Carmen wird ein Rollendebüt für Sie sein.              und blond, dich wird niemals jemand als Carmen besetzen!“ Wie
        Haben Sie Vorbilder in dieser Partie?                                 gemein und ernüchternd ich das fand! Unser Unterrichtsverhält-
        Bettina Ranch: Natürlich! Da ich groß, blond und eher der nordi-      nis auf dieser erschütterten Startbasis währte nicht lange, und
        sche Typ bin, habe ich mir vor kurzem die DVD mit Elīna Garanča       ich freue mich deshalb umso mehr, dass der Weg der großen
        als Carmen angesehen – ihre Darstellung als verführerisches           Blonden nun direkt in die Carmen führt. Gerade in der heutigen
        Nordlicht hat mich absolut überzeugt. Sie hatte etwas Sanft-ero-      Zeit, wo das Thema Diversity ganz groß geschrieben wird, ist es
        tisches in ihrer Interpretation, was der manchmal etwas derben        doch eben auch gut, sich nicht durchweg von Klischees leiten
        südländischen Variante angenehm entgegenstand. Ich werde              zu lassen. Die „Basic Bitch“ ist vorhanden, der Rest wird sich
        wohl auch eher in diese Richtung tendieren.                           entwickeln. (lacht)

        Man hat bei Carmen wahrscheinlich einige Klischees im Kopf …                                                 Interview: Christian Schröder
        Ranch: Ganz klar läuft erst einmal genau dieser Klischeefilm im
        Kopf ab: Hüften schwingen, lange schwarze Locken bändigen,           Carmen
        das Dekolleté bis unter das Kinn gebunden, Flamenco, Kastag-         Opéra comique in vier Akten von Georges Bizet
        netten und ... Männer! Wenn man diese Klischeepanik dann hin-        In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
        ter sich gelassen hat und wieder zu sich gefunden hat, stellt sich   Musikalische Leitung Sébastien Rouland
        die Frage, wieviel Bettina Ranch denn in dieser Carmen leben         Inszenierung Lotte de Beer | Bühne und Kostüme Clement & Sanôu
        soll ... und da meiner Meinung nach jede Frau, ob bewusst oder       Licht Alex Brok | Choreinstudierung Jens Bingert | Kinderchor-
        unbewusst, ein paar Carmen-Züge hat, überlasse ich es dem Zu-        einstudierung Patrick Jaskolka | Dramaturgie Christian Schröder
        sammenspiel und dem Konzept der Regisseurin Lotte de Beer,
        wieviel Bettina ich denn, der Authentizität wegen, einbringen        Öffentlicher Probenbesuch Donnerstag 4. Oktober 2018 | 18:00 Uhr
        kann. Es ist noch alles offen.                                       Aalto-Theater | Einführungsmatinee Sonntag 7. Oktober 2018 | 11:00
                                                                             Uhr | Aalto-Theater | „It’s Teatime“: „Carmen“ – Auf in den Kampf!
        Sie entsprechen ja in keiner Weise einem Carmen-Klischee!            Freitag 12. Oktober 2018 | 16:30 Uhr | Aalto-Cafeteria
        Ranch: Ich habe mir sehr viele Gedanken zu meinem Typus ge-          Premiere Samstag 13. Oktober 2018 | 19:00 Uhr | Aalto-Theater
        macht, nicht zuletzt wegen eines sehr prägenden Erlebnisses          Weitere Vorstellungen 18., 27. Oktober; 1., 14., 24. November;
        noch vor meinem ersten Gesangsunterricht. Meine Lehrerin be-         16., 19., 28. Dezember 2018; 18. Januar; 16. Februar; 17. März 2019
        fragte mich zu Rollen, die ich kenne und die mich beeindrucken.      Einführungsvortrag 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer.
        Nachdem ich auch die Carmen nannte, sagte sie: „Du bist groß         Gefördert von der Sparkasse Essen.

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E SS E N E R P H I L H A R M O N I K E R

OHNE
PÄ DAG O G I S C H E N
Z E IG E F I N G E R
In einer neuen Konzertreihe der Essener Philharmoniker wird Götz Alsmann an
drei Terminen berühmte Werke der Klassik präsentieren. Mit Charme und Humor
zeigt Alsmann, dass der Hörgenuss mit der Kenntnis steigt – und man trotzdem
kein Gelehrter sein muss, um Spaß an klassischer Musik zu haben.

Herr Alsmann, Sie begeistern als             Daran soll auch unsere neue Reihe
Entertainer, Moderator, Jazzmusiker          „Mit Götz Alsmann ins Konzert“
und sind promovierter Musikwissen-           anknüpfen. Was erwartet uns in
schaftler. Greifen diese Tätigkeiten         diesem Format?                                                                             Götz Alsmann
ineinander?                                  Alsmann: Es ist ein Versuch, auf meine Art
Götz Alsmann: Ja, das tun sie! Auch die      und Weise Spaß an der Musik zu vermit-
akademische Musikwissenschaft beein-         teln. Eines unserer Ziele ist, Menschen für
                                                                                              Mussorgski
flusst subkutan meine anderen Tätigkei-      klassische Musik zu interessieren, die           Essener Philharmoniker
ten, sei es die Gestaltung der Radiosen-     vorher mitunter keine Berührungspunkte           Golo Berg, Dirigent
dungen oder die Moderation von Konzer-       dazu hatten. Musikvermittlung heißt für          Götz Alsmann, Moderation
ten. Der Blickwinkel auf Musik ist vermut-   mich, eine neue Tür aufzustoßen, einen           Modest Mussorgski „Bilder einer
lich bei jemandem, der einen musikwis-       hoffentlich humorvollen Lehrpfad aufzu-          Ausstellung“ (Orchesterfassung
senschaftlichen Hintergrund hat, ein an-     stellen. Ein pädagogischer Effekt – mög-         von Maurice Ravel)
derer als wenn man Musik ausschließlich      lichst ohne pädagogischen Zeigefinger!
                                                                                              Sonntag 30. September 2018
zum Vergnügen hört.
                                                                                              11:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
                                             Welche Art von Musik hören Sie
Muss man also Gelehrter sein, um Spaß        privat am liebsten?
an klassischer Musik zu haben?               Alsmann: Ich beschäftige mich beruflich          Vivaldi
Alsmann: Um Gottes Willen! In keiner         am intensivsten mit Jazz und jazzähnli-          Daniel Bell, Violine
Weise! Nein! Aber es hilft, wenn man die-    cher Musik, mit prähistorischen Schla-           Essener Philharmoniker
sen Hintergrund zur Musikvermittlung         gern, Operetten und absonderlichen Früh-         Christian Curnyn, Dirigent
nutzt. Man hat einen anderen Gesamt-         formen der Popmusik. Wenn ich aller-             Götz Alsmann, Moderation
überblick mit einem eigenen System von       dings zu Hause das Radio anschalte, höre
                                                                                              Antonio Vivaldi „Le quattro stagioni“
Wertigkeiten darin.                          ich fast ausschließlich WDR 3, also im
                                                                                              (Die vier Jahreszeiten) – Konzerte
                                             allerweitesten Sinne klassische Musik.
                                                                                              für Violine, Streicher und Basso
Ist klassische Musik heute überhaupt         Mein berufliches Interesse und mein pri-
                                                                                              continuo, op. 8 Nr. 1 – 4
noch angesagt?                               vates Konsumverhalten klaffen da nicht
Alsmann: Ja, ganz sicher. Entertainment      sehr weit auseinander: Ich vermeide nach         Sonntag 7. April 2019
im weitesten Sinne definiert sich heute      wie vor aktuelle Popmusik.                       11:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
immer mehr über Live-Darbietungen. Viele
Menschen haben einfach keine Lust mehr,      Eine persönliche Frage zum Abschluss:            Mahler
sich durch das vorfabrizierte, elektroni-    Hatten Sie ein Kindheitsidol?                    Essener Philharmoniker
sche Unterhaltungsangebot langweilen zu      Alsmann: Ja, Marco Polo, den großen Welt-        Tomáš Netopil, Dirigent
lassen. Ich glaube, darin liegt die Chance   reisenden aus Venedig! Von ihm inspi-            Götz Alsmann, Moderation
der klassischen Musik: noch einmal ganz      riert interessiere ich mich immer noch
neue Publikumsschichten zu erreichen.        sehr für zentralasiatische Völkerkunde,          Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll
                                             das bleibt ein lebenslanges Interesse.           „Tragische“ (Auswahl)
                                                                                              Sonntag 19. Mai 2019
                                                               Interview: Svenja Gottsmann   11:00 Uhr | Alfried Krupp Saal

                                                                                                                                                  13
A A LTO B A L L E T T E SS E N

        IN THE MOOD
        F O R LOV E
        Nur wenige Choreografen des 20. Jahrhunderts haben
        erreicht, dass ihre Werke noch heute einen Platz auf den
        Spielplänen der Welt einnehmen. Doch eine Ausnahme
        ist John Cranko, der vor mehr als 50 Jahren die bis heute
        gültige Fassung seines Balletts „Onegin“ schuf und
        dabei den Romanklassiker von Alexander Puschkin                     Konstantin Ivanowitsch Rudakov (1891 – 1949) „Tatjana am
        in Tanz verwandelte.                                                Fenster“, 1949. Illustration für Puschkins „Eugen Onegin“

        „John Cranko ist einer der renommiertesten Choreografen aller       Lenski und natürlich Tatjana. „Tatjana muss von einer Tänzerin
        Zeiten und es ist eine Ehre, dass wir ‚Onegin‘ hier umsetzen dür-   verkörpert werden, die nicht nur technisch perfekt ist, sie muss
        fen“, sagt Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh voller Stolz.       eine Schauspielerin sein. Tatjana ist eine sehr starke Frau und
        Das hochdramatische Handlungsballett erzählt die traurige           die Rolle braucht viel Kraft.“ Nach einer nachdenklichen Pause
        Liebesgeschichte von Tatjana und Onegin, die nicht zueinander       fährt er fort: „Eigentlich liebt sie Onegin und trotzdem weist sie
        finden. „Die Choreografie beschreibt diese Geschichte sehr tref-    ihn zurück.“ Dann fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wenn
        fend, berührend und ist dramaturgisch gut durchdacht“, so Ben       ich das Stück inszenieren würde, gäbe es ein Happy End.“
        Van Cauwenbergh.

        Und die Musik? Gibt es da nicht auch eine Oper von Tschaikow-
        ski? Richtig! Aber wer jetzt glaubt, die Musik bereits zu kennen,   Onegin
        ist weit gefehlt. Denn der Komponist Kurt-Heinz Stolze wählte bis   Ballett in drei Akten von John Cranko nach
        dato unbekannte Klavierstücke Tschaikowskis, die er zu einem        Alexander Puschkin. Musik von Pjotr I. Tschaikowski,
        großsinfonischen Ballett orchestrierte. „Ich freue mich, dass wir   arrangiert von Kurt-Heinz Stolze
        diese Produktion wieder gemeinsam mit den Essener Philharmo-        Choreografie John Cranko | Musikalische Leitung Johannes Witt
        nikern bestreiten“, so Ben Van Cauwenbergh. „Ein Ballett ohne       Bühne und Kostüme Thomas Mika | Licht Steen Bjarke
        Orchester bleibt unvollständig.“                                    Dramaturgie Svenja Gottsmann

        Doch bei seinem persönlichen Herzensstück darf nichts fehlen,       Einführungsmatinee Sonntag 4. November 2018 | 11:00 Uhr
        hat er doch selbst einmal die männliche Titelpartie getanzt. „Das   Aalto-Theater. Öffentlicher Probenbesuch Mittwoch
        war ein toller Moment in meiner Karriere, in London den Onegin      7. November 2018 | 19:00 Uhr | Aalto-Theater
        in einer Neuproduktion zu tanzen“, erinnert sich Ben Van Cauwen-    Premiere Samstag 10. November 2018 | 19:00 Uhr | Aalto-
        bergh mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und jetzt kann ich         Theater | Weitere Vorstellungen 15., 25., 30. November 2018;
        den Tänzern Feedback geben, weil ich selbst diese Erfahrung         25., 26. Januar, 23. Februar; 22., 24. März 2018; 12. April;
        gesammelt habe. Ich weiß, wie anspruchsvoll die Rolle ist, vor      3. Juli 2019 | Einführungsvortrag 30 Minuten vor jeder
        allem die Pas de deux sind eine Herausforderung.“ Doch neben        Vorstellung im Foyer.
        der Rolle des Onegin gibt es drei weitere Hauptrollen: Olga,        Gefördert von der Sparkasse Essen.

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G R OSS E O R C H E ST E R

Valery Gergiev

„ K E I N E H A L B E N S AC H E N “
„Ich neige nicht dazu, Sachen halb zu        Bereits in seiner Londoner Zeit hat er                                          Valery Gergiev

machen“. Ein klares Bekenntnis von Mis-      erfolgreich die Sinfonien von Gustav
ter Hundertausendvolt. Wo der Dirigent       Mahler aufgeführt. In München widmet
Valery Gergiev auftaucht, ist Präzision      er sich derzeit vor allem dem Werk Anton
gefragt, Hingabe, Genauigkeit, Sorgfalt.     Bruckners, doch gelegentlich – wie bei
                                             seinem Essener Gastspiel – rückt auch
Sein Musizierstil ist wesentlich geprägt     Mahler wieder in den Fokus, mit dessen
durch seine Zeit am Kirov-Theater, das       „Auferstehungs-Sinfonie“ Gergiev seine
seit 1992 wieder unter seinem ursprüng-      Münchner Ära begonnen hat.
lichen Namen Mariinsky-Theater firmiert.
Dort hält Gergiev bis heute auch als In-     Mit dem Mariinsky Orchestra verbindet
                                                                                         Valery Gergiev
tendant alle Fäden in der Hand hält. Offen   Valery Gergiev eine langjährige Zusam-      Mariinsky Orchestra
bekennt er, „ein neues Selbstvertrauen       menarbeit, die bis in die 1980er Jahre      Wagner & Mahler
der russischen Kultur repräsentieren“ zu     zurückreicht. Das Repertoire des Klang-     Anja Kampe, Sopran | Mikhail Vekua,
wollen – auch bei Tourneen mit den Musi-     körpers hat er stetig und maßgeblich        Tenor | Mikhail Petrenko, Bass
kern aus Sankt Petersburg. Von 2007 bis      erweitert. Eines von Gergievs Zielen        Mariinsky Orchestra
2015 leitete Valery Gergiev das London       ist es, vermehrt ein jüngeres Publikum      Valery Gergiev, Dirigent
Symphony Orchestra, seit 2015 amtiert        zu gewinnen. Dass Gergiev ein leiden-
er als Chefdirigent der Münchner Philhar-    schaftlicher Opern-Dirigent ist, lässt er   Richard Wagner 1. Akt aus „Die Walküre“
moniker. Erkennbar an seiner unverwech-      auch im Konzertsaal immer wieder durch-     Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll
selbaren Haltung am Pult und an seinem       blicken. Daher wird er in der Philharmo-    „Tragische“
verkürzten Stab, einer Art längerem Zahn-    nie den ersten Akt aus Richard Wagners      Sonntag 16. September | 19:00 Uhr
stocher, geht es Gergiev vor allem darum,    „Walküre“ dirigieren – mit den Solisten     Alfried Krupp Saal
„dass Orchester und Dirigent ein System      Anja Kampe, Mikhail Vekua und Mikhail       Gefördert von der Philharmonie-Stiftung
entwickeln, um miteinander zu atmen“.        Petrenko.                                   der Sparkasse Essen.

                                                                                                                                              15
G R OSS E ST I M M E N

       Musikalische Einblicke
       Ihr Aufstieg ist rasant. Top-Ausbildung seit der Kindheit, Eintritt
       in die erste Liga, seither fest in der musikalischen Champions
       League verankert. Das ist Anna Lucia Richters Sopran-Karriere
       im Zeitraffer. Schon ihre Herkunft ist stark musisch geprägt: Die
       Großeltern waren vertraut mit Klavier und Bratsche, der Onkel
       Cellist, die Mutter Gesangslehrerin, der Vater Geiger. Dieses fami-
       liäre Fundament hat dafür gesorgt, dass Richter bis heute wohl-
       tuend geerdet wirkt. Kein Erfolg hat ihren klaren Blick vernebeln
       können. Für Schnellschüsse ist sie nicht zu haben, dafür ist sie zu
       genau im Abwägen und zu wach in ihrer Selbsteinschätzung. Sie
       weiß, dass es zwischen Verlockung und Rationalität eine Balance
       braucht. „Die ist schwer“, gesteht Richter. „Ich achte bei Anfra-
       gen immer auf bestimmte Parameter: Passt es stimmlich zu mir,
       oder laufe ich Gefahr mich zu verheizen?“ Längst ist die junge
       Kölnerin mit der glasklaren, berührend-direkten Stimme heimisch
       geworden in den großen Häusern der Musikwelt, ob Oper oder im
       Konzert.

       Anna Lucia Richter, Georg Nigl
       „Bach privat“
       Freitag 19. Oktober | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
                                                                              Anna Lucia Richter

KAMMERMUSIK

                                                                              Helles Dreigestirn
                                                                              Kammermusik dient leider selten als Karriere-Beschleuniger.
                                                                              Denn Kammermusik macht nur, wer Musik aus tiefstem Herzen
                                                                              liebt. Daher ist es vergleichsweise selten, dass sich drei hoch-
                                                                              rangige Solisten zusammenfinden, um gemeinsam Klaviertrios
                                                           Lisa Batiashvili   zu spielen. Geigerin Lisa Batiashvili sowie ihre beiden französi-
                                                                              schen Kollegen Gautier Capuçon am Cello und Pianist Jean-Yves
                                                                              Thibaudet haben bereits 2016 zusammen gespielt – bei einer
                                                                              Europatournee mit dem Tonhalle-Orchester Zürich. Nun treffen
                                                                              sie sich erneut, diesmal ohne Orchester. Gerade die beiden
                                                                              Streicher haben das Kammermusik-Gen tief in ihrem Blut:
                                                                              Lisa Batiashvili, weil ihr Vater, ebenfalls Geiger, jahrzehnte-
                                                                              lang im Georgischen Streichquartett gespielt hat, und Gautier
                                                                              Capuçon, weil er mit Bruder Renaud und Schwester Aude schon
                                                                              in Kindheitstagen Mitglied in einem reinen „Geschwistertrio“
                                                                              war. Nun bilden sie mit Jean-Yves Thibaudet ein „Supergroup“-
                                                                              Trio und werden zeigen, dass drei musikalische Hochkaräter
                                                          Gautier Capuçon     mehr sind als die Summe ihrer Einzelteile.
                                                       Jean-Yves Thibaudet

                                                                              Jean-Yves Thibaudet, Lisa Batiashvili,
                                                                              Gautier Capuçon
                                                                              Samstag 10. November | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal

16
SINFONISCHE HÖHEPUNKTE

G E S C H IC H T E
S C H R E I BT M U S I K
Die Sankt Petersburger Philharmoniker besitzen die größte Expertise,
wenn es um Dmitri Schostakowitsch geht. Sie haben, noch unter dem legendären
Jewgeni Mrawinski, zahlreiche seiner Sinfonien aus der Taufe gehoben.
Seit 30 Jahren leitet Yuri Temirkanov das Orchester.

Es war eine der größten Gräueltaten, die       Als Temirkanov 1988 die Petersburger
sich im Zweiten Weltkrieg ereignet haben.      Philharmoniker übernahm – das erste Mal
In der Schlucht von Babi Yar nahe Kiew         dirigierte er sie 1967 – war das Orchester
erschossen die nationalsozialistischen         in keiner guten Verfassung. Der große Jew-
Besatzer im September 1941 an nur zwei         geni Mrawinski, der so viele Schostako-
Tagen 33.000 Juden. Das Massaker wurde         witsch-Sinfonien aus der Taufe gehoben
in der Sowjetunion lange totgeschwiegen        hatte, stand dem Orchester fast ein hal-
– bis Russlands damals noch „junger wil-       bes Jahrhundert lang vor. Nach dessen
der“ Dichter Evgenij Evtuschenko es zum        Tod übernahm Temirkanov die Leitung.
Thema machte. Dmitri Schostakowitsch           „Wir müssen uns richtig kennen lernen
lernte dessen Text „Babi Yar“ 1961 kennen      und wirklich an die Arbeit gehen“, sagte
und schrieb daraufhin eines seiner mutig-      er damals seinen Musikern. Seitdem ist
sten Werke, die Sinfonie Nr. 13. Mit einem     das Orchester ein „Nationalheiligtum
Basssolisten und einem Männerchor un-          Russlands“, wie es die Washington Post
gewöhnlich besetzt, steckt es voller kriti-    2014 formulierte, und ihr Dirigent „einer
scher Anspielungen. Heute, im Licht einer      der besten der Welt“. Im Jahr 2004 diri-
neuen Antisemitismus-Debatte und hun-          gierte Temirkanov übrigens seine Musiker
dert Jahre nach Ende des Ersten Welt-          zum Auftakt der ersten Spielzeit in der
krieges, ist „Babi Yar“ so aktuell wie nie.    Philharmonie Essen. Dreißig Jahre am
Yuri Temirkanov bringt das Werk im Jahr        Pult eines Orchesters zu stehen, berge
seines dreißigjährigen Jubiläums mit den       zwar die Gefahr, den Kontakt zu ihm zu
Sankt Petersburger Philharmonikern auf die     verlieren. „Die Herausforderung ist aber,
Bühne der Philharmonie Essen. Dem vor-         die Musiker zu inspirieren, ihr Bestes zu
angestellt ist eine Suite aus der „Kitesch“-   geben.“ Verdienstvoll, wenn man das er-
Oper von Nikolai Rimski-Korsakow.              reicht.

Yuri Temirkanov
Sankt Petersburger Philharmoniker
Petr Migunov, Bass
Herren des Wiener Singvereins | Johannes Prinz, Chorleitung
Sankt Petersburger Philharmoniker
Yuri Temirkanov, Dirigent

Nikolai Rimski-Korsakow Musikalische Bilder aus „Die Legende
von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronia“
Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 13 b-Moll für Bass,
Männerchor und Orchester, op. 113 „Babi Yar“

Samstag 13. Oktober | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
Gefördert von der Kulturstiftung Essen.                                                             Yuri Temirkanov

                                                                                                                      17
100 J A H R E E N D E D E S E R ST E N W E LT K R I E G S

                                                                            1918 – Die
                                                                            Zeitenwende
                                                                            2018 jährt sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum
                                                                            100. Mal. Anlass für Joachim Król und Concerto Köln, sich
                                                                            dem Thema künstlerisch zu widmen.

                                                                            Es war ein Taumel, dem sich kaum jemand entziehen konnte.
                                                                            Schon gar nicht all die jungen Männer in wehrfähigem Alter, die
                                                                            1914 zu den Schlachtfeldern stürmten und sich schon wenig spä-
                                                                            ter dem Tod in die Arme warfen. Der Beginn des Ersten Weltkriegs
                                                                            machte 1914 selbst Intellektuelle wie Thomas Mann zu einem
                                                                            kritiklosen Parteigänger. Vor rund hundert Jahren, im Novem-
                                                                            ber 1918, ging das alptraumhafte Gemetzel zu Ende. Es kostete
                                                                            17 Millionen Menschen das Leben. Nicht nur der Zweite Welt-
                                                                            krieg hat in Europa tiefe Spuren hinterlassen, auch der Erste.

                                                                            Das thematisiert dieses Konzertprojekt von Concerto Köln.
                                                                            Schauspieler Joachim Król, den Besuchern der Philharmonie
                                                                            schon durch den „Sommernachtstraum“ von 2016 wohlbekannt,
                                                                            führt durch den Abend. Als Moderator von literarisch-musikali-
                                                                            schen Programmen hat er reichlich Erfahrung. „Das hat mich wohl
                                                                            gesucht, dass ich Veranstaltungen im Zusammenhang mit Musik
                                                                            mache“, sagt Król. „Ich bin gerne unter Musikern – so was zieht mich
        Joachim Król
                                                                            an.“ Hier liest er nicht nur literarische Texte über den Krieg, von
                                                                            Erasmus von Rotterdam etwa oder Ernst Jünger. Er verbindet
                                                                            sie auch mit persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen. Zu-
                                                                            dem werden auch auf einer optischen Ebene die Gefahren des
        Joachim Król und Concerto Köln                                      Krieges spürbar: Seltene Farbaufnahmen zeigen weniger die
        Concerto Köln | Joachim Król, Rezitation                            Kampfhandlungen selbst als das tägliche Leben. Schon beim
                                                                            Eintritt stimmt Concerto Köln die Zuhörer mit Militärmär-
        Joseph Haydn „March for the Derbyshire Cavalry Regiment“
                                                                            schen ein, die Joseph Haydn unter anderem auf seiner zweiten
        Es-Dur, Hob. VIII:1 | „March for the Derbyshire Cavalry Regiment“
                                                                            London-Reise komponierte. Die Musik von Wolfgang Amadeus
        C-Dur, Hob. VIII:2 | „March for the Prince of Wales“, Hob. VIII:3
                                                                            Mozart stellt zu allem Kriegerischen einen heftigen Kontrast
        Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zu „La clemenza di Tito“,
                                                                            dar. Die utopische Kraft aber, die der berühmten „Jupiter“-Sinfo-
        KV 621 | „Le nozze di Figaro“, KV 492 (Auswahl) | Sinfonie Nr. 41
                                                                            nie Nr. 41 innewohnt, wird dadurch viel spürbarer. Das Jubelnd-
        C-Dur, KV 551 „Jupiter“
                                                                            mitreißende dieses Werkes wirkt auf dem Hintergrund der
        Sonntag 18. November | 19:00 Uhr | Alfried Krupp Saal               großen Tragödie doppelt so stark.

18
G R OSS E O R CRHUE ST
                                                                                                                                             B REI R
                                                                                                                                                   K

Emotionale
Verbindung

Er ist ein Quirl, steckt voller Energie und scheint seinen Elan kaum zu zügeln.
Andrés Orozco-Estrada steht als Musiker unter Starkstrom. Das sieht man, wenn
er dirigiert; das hört man, wenn er spricht.
                                                                                                                        Andrés Orozco-Estrada

Geboren im kolumbianischen Medellín,          nun wieder in der Philhrmonie Essen zu
widmete er sich zunächst der Geige: „Ich      erleben sein wird.
habe auch in einem Orchester gespielt und
viel gesungen – in einem Kinderchor, mit      Orozco-Estradas Repertoire ist weit ge-       Andrés Orozco-Estrada
dem wir viele Konzerte gegeben haben.“        fächert, gemäß seiner Auffassung: „Ich        Mahler Chamber Orchestra
Auch das Dirigier-Fieber hatte ihn früh ge-   möchte auch kein Spezialist für irgend-
packt. Im Wohnzimmer seiner Eltern leite-     etwas werden.“ So findet man in seinen
                                                                                            Strauss „Ein Heldenleben“
te er imaginäre Orchester, „was Zweifel an    Programmen Haydn und Mozart ebenso            Emmanuel Tjeknavorian, Violine
meinem Geisteszustand weckte“.                wie die romantischen und spätroman-           Mahler Chamber Orchestra und
                                              tischen Schwergewichte – von Berlioz          Teilnehmer der MCO Academy NRW
Mit 20 Jahren kam Orozco-Estrada nach         bis Strauss – und viel Mut zur Moderne.       Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Wien, wo er ein komplettes Dirigier-Stu-      „Hauptsache ist, dass ich eine emotiona-      Bohuslav Martinů Sinfonia concertante
dium zum Abschluss brachte – als Schüler      le Verbindung mit den Werken eingehen         Nr. 1 G-Dur für zwei Orchester
von Uros Lajovic, der wiederum Schüler der    kann, die ich aufführe.“ Wer ihn erlebt,      Wolfgang Amadeus Mozart Konzert Nr. 3
Dirigier-Legende Hans Swarowsky war.          wird daran nicht zweifeln.                    G-Dur für Violine und Orchester, KV 216
Wien ist bis heute sein musikalischer                                                       Richard Strauss „Ein Heldenleben“ –
Dreh- und Angelpunkt. Dort wohnt Andrés       Beim Konzert im November dirigiert er das     Tondichtung, op. 40
Orozco-Estrada mit seiner Familie, und dort   Mahler Chamber Orchestra. Der Klangkör-
                                                                                            Samstag 24. November | 19:30 Uhr
wird er mit Beginn der Saison 2021/2022       per mit Mitgliedern aus mehr als 20 Län-
                                                                                            Alfried Krupp Saal
das Amt des Chefdirigenten bei den Wiener     dern ist seit 2009 Residenzorchester in
                                                                                            19:30 Uhr „Die Kunst des Hörens“ –
Symphonikern übernehmen. „Es nähert           Nordrhein-Westfalen und war bereits mehr-     Konzerteinführung mit Andrés Orozco-Estrada
sich der Moment, an dem ich entscheiden       fach in der Philharmonie Essen zu Gast.       und Orchester, 20:00 Uhr Konzert.
muss, weniger zu reisen“, gestand er kurz     Als Solist tritt der junge Geiger Emmanuel    Konzerteinführung für Kinder ab 10 Jahren: Karten-
                                                                                            reservierung erforderlich bei Merja Dworczak,
vor Bekanntgabe seiner neuen Aufgabe.         Tjeknavorian auf, der als „Rising Star“ mit   education@philharmonie-essen.de, T 02 01 81 22-826
Ein Glücksfall also, dass Orozco-Estrada      den besten Orchestern auf der Bühne steht.    (nähere Informationen siehe Konzertkalender)

                                                                                                                                                 19
G R OSS E ST I M M E N

                         BAROCKE
                         KO M Ö DI E
                         Eine Platane also. Mehr nicht? Immerhin, im alten Persien
                         wurde sie als heiliger Baum verehrt. Bei Georg Friedrich
                         Händel wird sie feierlich besungen, im pastoralen F-Dur. Eine
                         symbolhafte Natur-Hommage, die Weltruhm erlangte.

                         Eine Arie, die zum Kern jeder „Best of Baroque“-Auswahl zählt:
                         „Ombra mai fu“. Einziger Nachteil: Die Arie erklingt in Händels
                         Oper „Serse“ so früh, dass der ganze Rest des Werkes gern darü-
                         ber vergessen wird. Um dem entgegenzuwirken, wird das Renom-
                         mier-Ensemble „Il Pomo d’Oro“ dieses Werk in kompletter Län-
                         ge nach Essen bringen, mit Franco Fagioli, dem argentinischen
                         Countertenor mit Weltkarriere, in der Titelpartie.

                         „Serse“ oder auch verdeutscht „Xerxes“, wurde vor 280 Jahren in
                         London uraufgeführt. Doch nach vier Vorstellungen verschwand
                         das Werk im Niemandsland – bis 1924. Im Zentrum steht, natür-
                         lich, Serse, der Perserkönig. Doch erleben wir ihn weniger als
                         Feldherrn und Staatsmann, sondern mehr von seiner privaten
                         Seite. Er steht im Zentrum einer verzwickten Liebesgeschichte –
                         was Händel dazu veranlasst hat, vom damals üblichen Schema,
                         der „Opera seria“, abzuweichen und eine herrliche Komödie zu
                         komponieren, ein satirisches Werk. Doch wo das Heitere wohnt,
                         ist die Tragik meist nicht weit. Händel bringt das durch eine Fülle
                         von unterschiedlichen Stilmitteln musikalisch zum Ausdruck.
                         Bei der Uraufführung wurde die Partie des Serse von Caffarelli
                         gesungen, dem zur damaligen Zeit wohl berühmtesten Darsteller
                         neben Farinelli. Daher behauptet Franco Fagioli, wenn er diese
                         Partie heute singt: „Man spürt immer noch die Geister der Ver-
                         gangenheit.“ In der Barockzeit stammten die Kastraten in aller
                         Regel aus Italien. Sie wurden nach London gelotst, um dort die
                         Hauptpartien in italienischen Opern zu singen. „Schon damals
                         gab es den Belcanto, diesen theatralischen Gesangsstil“, erklärt
                         Fagioli. „Inzwischen haben wir natürlich keine Kastraten mehr,
                         deswegen nennen wir uns alle Countertenöre.“ Unabhängig von
                         der Bezeichnung – die Faszination für diese Sänger ist heute grö-
                         ßer denn je, auch wenn sie nur eine Platane besingen.

                         Händel „Serse“
                         Franco Fagioli, Il Pomo d’Oro
                         Francesca Aspromonte, Atalanta | Inga Kalna, Romilda
                         Vivica Genaux, Arsamene | Marianna Pizzolato, Amastre
                         Franco Fagioli, Serse | Biagio Pizzuti, Elviro
                         Andreas Wolf, Ariodate | Il Pomo d’Oro
                         Maxim Emelyanychev, Cembalo und Dirigent
                         Georg Friedrich Händel „Serse“, HWV 40
                         Oper in drei Akten (konzertante Aufführung in
                         italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
       Franco Fagioli    Freitag 9. November | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal

20
G R OSS E O R C H E ST E R

Vereinte Gegensätze
„Jede Nummer war ein sehr langer vollkommen ausgeführter Satz
voll lebhafter Malereien und glänzender Gedanken und Figuren.“
So urteilte der Musikgelehrte Johann Friedrich Reichardt über die
„Pastorale“, die sechste Sinfonie von Beethoven. Er war dabei, als
auch die fünfte uraufgeführt wurde, im selben, vierstündigen Kon-
zert im Dezember 1808. Der Abend im Theater an der Wien war im
Grunde ein Desaster, das Orchester war schlecht vorbereitet und
der Saal entsetzlich kalt. Der Alfried Krupp Saal dagegen ist selbst-
verständlich gut geheizt, wenn Beethoven-Kenner Marek Janowski
die beiden Werke noch einmal präsentiert – fast 210 Jahre nach
dem Uraufführungsdebakel. Er hält Beethoven für eine der zentra-
len Figuren der Musikgeschichte: „Er ist für mich die komposito-
rische Richtschnur überhaupt.“ Wie damals steht auch im Konzert
mit dem WDR Sinfonieorchester Köln die sanftere „Pastorale“ am
Anfang. Die titanische Sinfonie Nr. 5 ist der Inbegriff des Schick-
salhaft-sinfonischen. Wie gegensätzlich die Werke sind, kann man
bei dieser Gegenüberstellung wunderbar verfolgen.

Marek Janowski, WDR Sinfonieorchester Köln
Beethoven 5 & 6
Sonntag 30. September | 17:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
                                                                                                                                     Marek Janowski

                                                                                                                       G R OSS E C H O R W E R K E

                                                Bruckners Handschrift
                                                Hinter weißen Türmen, die so still-feierlich in den österreichischen Himmel ragen, vollzog
                                                sich seine Wandlung. Hier, in der Stiftskirche von Sankt Florian, wurde aus dem Schul-
                                                gehilfen ein Organist, aus dem Musikbegeisterten ein Berufener. Zehn Jahre verbrach-
                                                te Anton Bruckner im Stift, wo er sein Orgelspiel perfektionierte und geistliche Werke
                                                schuf – noch weit vor seinen bahnbrechenden Sinfonien. Zu diesen frühen Kompositionen
                                                zählen eine „Missa solemnis“ sowie sein Requiem. Der RIAS Kammerchor, die Akademie
                                                für Alte Musik in Berlin und Dirigent Łukasz Borowicz haben sich dieser Werke nun saison-
                                                übergreifend angenommen. „Die Kombination aus wissenschaftlich fundierter Kenntnis,
                                                historisch informierter Aufführungspraxis, der Verwendung historischer Instrumente so-
                                                wie einer angemessenen Besetzungsgröße von Orchester und Chor öffnet uns die Türen zu
                                                einer vollkommen unbekannten musikalischen Welt“, erklärt Borowicz. Basierend auf der
                                                Urtext-Gesamtausgabe rückt Borowicz nach der erfolgreichen CD-Produktion der „Missa
                                                solemnis“ nun Bruckners Requiem in den Fokus, frühe Klangexperimente, die bereits Züge
                                                seiner später unverkennbaren Handschrift erkennen lassen.

                                                RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin
                                                Bruckner „Requiem“
                                                Johanna Winkel, Sopran | Sophie Harmsen, Alt | Sebastian Kohlhepp, Tenor
Augustiner Chorherrenstift                      Ludwig Mittelhammer, Bass | RIAS Kammerchor | Raphael Alpermann, Orgel
St. Florian: In der Gruft                       Akademie für Alte Musik Berlin | Łukasz Borowicz, Dirigent
unterhalb der Orgel wurde
Anton Bruckner seinem                           Werke von Anton Bruckner
Wunsch gemäß in einem
freistehenden Sarkophag                         Sonntag 25. November | 19:00 Uhr | Alfried Krupp Saal
bestattet.                                      Gefördert von der Philharmonie-Stiftung der Sparkasse Essen.

                                                                                                                                                21
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