Sponsor Visions Schweiz 2017 / 18 - Eine empirische Studie zum Sponsoringmarkt Schweiz - ZHAW Zürcher Hochschule ...

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Sponsor Visions Schweiz 2017/ 18
Eine empirische Studie zum
Sponsoringmarkt Schweiz
Eine Studie des Zentrums für Kulturmanagement

   In Kooperation mit dem
   Fachverband für Sponsoring   Mit Unterstützung von
IMPRESSUM

Herausgeber
Zentrum für Kulturmanagement,
ZHAW School of Management and Law
Fachverband für Sponsoring und Sonderwerbeformen (FASPO)

Partner der Studie
Schweizerischer Werbe-Auftraggeberverband SWA-ASA
Sponsoring Schweiz
Felten & Compagnie AG

Projektleitung, Kontakt
Leticia Labaronne, MSc BA
Zentrum für Kulturmanagement
ZHAW School of Management and Law
8401 Winterthur
Schweiz
lael@zhaw.ch
www.zhaw.ch/zkm

Juli 2018

PDF-Version und kostenlose Bestellung
www.zhaw.ch/zkm/sponsorvisions

Copyright © 2018,
ZHAW School of Management and Law

Alle Rechte für den Nachdruck und die
Vervielfältigung dieser Arbeit liegen beim
Zentrum für Kulturmanagement der
ZHAW School of Management and Law.
Die Weitergabe an Dritte bleibt ausgeschlossen
Overview: Sponsoring im Fokus
Schweizer Unternehmen
«Sponsor Visions Schweiz 2017 / 18»

                      22.5%                                                                                                     96%
                                                          Image- und
                                                      Bekanntheitsziele die
Sponsoring weiter auf                                                                           Social Media sind das wichtigste
                                                      wesentlichen Motive
Wachstumskurs.                                          der Sponsoren.                          Aktivierungs-Instrument.
Die Sponsoringinvestitionen steigen von               Die Vermittlung von gesell-               Der grösste Bedeutungsverlust ist bei
21,5 % auf 22,5 % des Marketingbudgets.               schaftlichem Engagement                   Hospitality-Massnahmen festzustellen.
                                                       gewinnt an Bedeutung.

           Aufwendungen                                                                                       Sponsorships
                                                                                                80 %
           Sonstige
                                              Sport und CSR gewinnen,
             11%
                                              Kultur und Medien verlieren.
    CSR                                                                                                     51 %         51 %
    13 %                                      Vergleicht man die Sponsoring-Auf-
                                              wendungen mit den Sponsoring-
                              Sport
                                              Engagements, so lässt sich eine                                                       31 %
                              53 %
  Kultur                                      Übereinstimmung festhalten: Im Sport
  17 %                                        fliessen nicht nur die meisten Spon­-
                                              soring-Gelder, es ist auch der
           Medien                             Bereich, in dem sich die meisten
            6%                                Unternehmen engagieren.
                                                                                                Sport       Kultur       CSR        Medien

TV-Sportarten gewinnen Sponsoren.                                       Führende Kultursponsorings
Der Fussball behauptet sich, trotz eines Verlustes von 2,6%
mit mehr als 47 % der Unternehmen die den Sport sponsorn
und gleichauf mit Eishockey, an der Spitze des Rankings.                Klassische Musik Kabarett & Comedy

                                                      47 %
                                                                             Rock- & Popmusik
            Fussball
                                                                              Museen & Denkmalpflege
                                                                                      Schauspiel & Theater
            Eishockey                                 47 %

            Ski Alpin          26 %

                                                                                                          E-Sports mit grösstem
            Laufsport      22 %                                                                           Wachstumspotenzial.

Die Studie «Sponsor Visions Schweiz 2017 / 2018» wurde von der ZHAW – in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Werbeauftraggeber Ver-
band (SWA), dem Fachverband für Sponsoring (FASPO) und Sponsoring Schweiz – bereits zum dritten Mal durchgeführt. Im Fokus der Untersuchung
stehen die Bereiche Sport, Kultur, Medien sowie Corporate Responsibility. An der Befragung, welche Benchmarking-Daten zum Sponsoringverhal-
ten der Unternehmen erhebt, nahmen 81 Firmen aller Branchen und Grössen aus der gesamten Schweiz teil. PDF-Version und kostenlose Bestellung:
www.zhaw.ch/zkm/sponsorvisions
IV                                                                             Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     Herausgeber der Studie

               ZENTRUM FÜR KULTURMANAGEMENT
               AN DER ZHAW SCHOOL OF MANAGEMENT AND LAW
               Das Zentrum für Kulturmanagement (ZKM) ist im Public Sector der School of Manage-
               ment and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) an-
               gesiedelt. Das Forschungszentrum befasst sich in Lehre, Weiterbildung, Forschung
               und Dienstleistung mit allen relevanten Themen des Kulturmanagements sowie ver-
               wandten Bereichen. Das Thema Sponsoring bildet dabei eine der Kernkompetenzen.

               Das ZKM verfügt über ein sehr gut ausgebautes Netzwerk von Expertinnen und Exper-
               ten, Dozierenden, Wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Assistierenden im Bereich
               Kultur, Politik, Kommunikation, Marketing, Fundraising, Sponsring, Governance und
               Entrepreneurship.

               www.zkm.zhaw.ch

               FACHVERBAND FÜR SPONSORING UND SONDERWERBEFORMEN
               (FASPO)
               Der 1996 gegründete Fachverband für Sponsoring und Sonderwerbeformen (FASPO)
               hat sich die Aufgabe gestellt, die Professionalisierung, Strukturierung und Transparenz
               im Sponsoringmarkt zu verbessern und Sponsoring als Bestandteil und Instrument der
               Kommunikation weiter zu festigen. Er vertritt als Dachorganisation die Interessen sei-
               ner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft in der Schweiz,
               Deutschland wie auch in Österreich.

               Der FASPO vermittelt zwischen den Akteuren des Sponsoringmarktes und den Anfor-
               derungen
               einer integrierten Marketing- und Mediaplanung der Wirtschaft. Der Dachverband
               hat in den letzten Jahren sein Wirken auf folgende Aspekte konzentriert:

               – Treiber der Professionalisierung
               – Kernkompetenz in methodischen Fragen
               – Zielerreichung über strategische Mitglieder
               – Stärkung der Servicefunktion und Networking
               – Entwicklung einer eigenen Sponsoringpolitik
               – Mitglieder-neutrale Grundausrichtung
               – Internationaler Austausch

               www.faspo.de
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                              V

Partner der Studie

                                  FELTEN & COMPAGNIE AG
                                  Sponsoring und themenbasierte Kommunikation haben sich als feste Grössen etab-
                                  liert: Einerseits ermöglichen sie Marken den Zugang zu den Lebenswelten ihrer Ziel-
                                  gruppen. Andererseits stellen sie für Veranstalter in Sport, Kultur aber auch im Bereich
                                  Bildung, Wissenschaft, Soziales und Umwelt eine wichtige Finanzierungsquelle dar.

                                  Durch ihre mehr als 20-jährige Beschäftigung mit Sponsoring verfügt die Agentur über
                                  ein breites Know- und Do-how zur Erarbeitung von Strategien, Konzeptionen und Um-
                                  setzungen sowie im Hinblick auf die Bewertung und Optimierung von Sponsoring. Im
                                  Zentrum steht dabei die ganzheitliche, integrierte Markenführung mittels zielgruppen-
                                  relevanter Themen: Von Markenaufbau und Brand Awareness über Imageshifts und
                                  Markenverjüngungen, von vertriebsbezogenen und Promotion-Initiativen bis hin zu
                                  CRM und Community Marketing. Welche Themen und Medien dabei genutzt werden,
                                  entscheidet letztendlich immer der Kunde auf der Basis von Daten und Fakten. Hier
                                  engagiert sich Felten & Cie bei der Generierung von Benchmarkdaten zum Sponso-
                                  ringverhalten von werbenden Marken und solchen zu den Zielgruppeninteressen und
                                  deren Teilnahme an Events im Sport- und Kulturbereich.

                                  www.feltencie.com

                                  SCHWEIZERISCHER WERBE-AUFTRAGGEBERVERBAND SWA-ASA
                                  Vorsprung dank Wissen und Austausch
                                  Der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) vertritt die Interessen namhafter
                                  Schweizer Unternehmen im Werbemarkt. Die heute über 180 Mitglieder repräsentieren
                                  etwa 75 % des Schweizer Werbemarktes. Eines der wichtigsten Ziele des Verbandes
                                  sind attraktive Rahmenbedingungen für die Marktaktivitäten seiner Mitglieder. Mit der
                                  Digitalisierung und den Veränderungen in der Mediennutzung kommt dem professi-
                                  onellen Einsatz sämtlicher Kommunikationsdisziplinen höchste Priorität zu. Deshalb
                                  engagiert sich der SWA in einzelnen Disziplinen wie dem Sponsoring, um einerseits
                                  für einen Austausch unter den Mitgliedern zu sorgen und anderseits gemeinsame An-
                                  liegen der Auftraggeber gegenüber dem Markt zu definieren. Die Unterstützung der
                                  Studie «Sponsoring Visions» hat für den SWA das Ziel für mehr Transparenz zu sorgen
                                  und das Sponsoring generell weiter zu entwickeln.

                                  www.swa-asa.ch
VI                                                                Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     VERBAND DER SCHWEIZER SPONSORING-INDUSTRIE
     Der Schweizerische Verband der Sponsoring Industrie fördert das Verständnis und die
     Akzeptanz von Sponsoring und verwandten Werbeformen als wichtige Komponenten
     moderner Kommunikation. Sponsoring Schweiz setzt sich dafür ein, die Professionali-
     tät im Einsatz von Sponsoring weiterzuentwickeln, die Verbandsmitglieder zu vernet-
     zen und den Austausch innerhalb der Sponsoring-Branche zu fördern.

     Die durch uns unterstützte Studie «Sponsoring Vision Schweiz» bietet mehr Orientie-
     rung und Transparenz für alle Akteure im Sponsoring Markt.

     www.sponsoringschweiz.ch
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                       VII

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung______________________________________________________1
           1.1. Hintergrund und Ziele der Studie_________________________________________________ 1
           1.2. Studienbeschrieb________________________________________________________________ 1
           1.3. Teilnehmende der Studie________________________________________________________ 1

2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen________________________ 4
           2.1. Ausgaben für die Marktkommunikation__________________________________________ 4
           2.2. Sponsoring-Aufwendungen_____________________________________________________ 4
           2.3. Sponsoring-Bereiche___________________________________________________________ 6
           2.4. Aktivierung_____________________________________________________________________7
           2.5. Social-Media-Nutzung__________________________________________________________ 8
           2.6. Zielsetzung____________________________________________________________________ 9
           2.7. Planungsinstrumente__________________________________________________________10
           2.8. Erfolgskontrolle________________________________________________________________10
           2.9. Zufriedenheit__________________________________________________________________12

3. Sport-Sponsoring____________________________________________ 14
           3.1. Status quo und Trend___________________________________________________________14
           3.2. Zielsetzung und Zufriedenheit__________________________________________________18

4. Kultur-Sponsoring___________________________________________ 19
           4.1. Status quo und Trend___________________________________________________________19
           4.2. Zielsetzung und Zufriedenheit__________________________________________________21

5. Medien-Sponsoring__________________________________________ 24
           5.1. Status quo und Trend__________________________________________________________ 24
           5.2. Zielsetzung und Zufriedenheit_________________________________________________ 26

6. Corporate Responsibility_____________________________________ 27
           6.1. Status quo und Trend__________________________________________________________ 27
           6.2. Zielsetzung und Zufriedenheit_________________________________________________ 30

7. Fazit _______________________________________________________ 32

8. Anhang______________________________________________________ 34
           Abbildungsverzeichnis_____________________________________________________________ 34
           Fussnotenverzeichnis_____________________________________________________________ 35
           Fragebogen «Sponsor Visions Schweiz»___________________________________________ 36
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                1. Einleitung   1

1. Einleitung

1.1. HINTERGRUND UND ZIELE DER STUDIE                        D. Kontrolle, Planung und Steuerung des Sponsorings
Mit der empirischen Studie «Sponsor Visions Schweiz          E. Trend und Prognose zur Entwicklung des Sponso-
2017 / 18» erheben die ZHAW School of Management                ring-Marktes bis 2019 (mit Filterfragen nach Sponso-
and Law (SML) und der Fachverband für Sponsoring                ring-Bereichen)
in Deutschland, Österreich und der Schweiz (FASPO)
mit dem Schweizerischer Werbe-Auftraggeberverband            Die Online-Umfrage wurde mit der Umfragesoftware
SWA-ASA zum dritten Mal relevante Daten zum Status           Unipark im Herbst 2017 durchgeführt. Befragt wurden
Quo und zu den zukünftigen Trends im Sponsoring-Markt        rund 500 Marketing- und Sponsoringverantwortliche in
Schweiz. Die Studie fokussiert Sponsoring-Aktivitäten in     Schweizer Unternehmen aus über 20 verschiedenen
den Bereichen Sport, Kultur, Medien und Corporate Re-        Branchen. An der Umfrage haben sich 81 Personen be-
sponsibility.                                                teiligt. Die Rücklaufquote liegt somit bei rund 16 Prozent.

Ziel der Studie ist es, den Informationsstand der Schwei-    Die Datenauswertung erfolgte mittels der Statistik-Soft-
zer Unternehmen, die im Sponsoring aktiv sind, zu ver-       ware SPSS. Die Darstellung der Studienergebnisse wird
bessern. Der Untersuchungsschwerpunkt innerhalb der          hauptsächlich in Prozentwerten vorgenommen, da der
genannten vier Bereiche liegt auf den Zielen, den Auf-       Vergleich der vier Sponsoring-Bereiche (Sport, Kul-
wendungen, den Instrumenten, der Erfolgskontrolle und        tur, Medien und Corporate Responsibility) im Zentrum
der Zufriedenheit bezüglich des Sponsorings.                 steht. Die oben genannte Gliederung des Fragebogens
                                                             wird deshalb bei der Präsentation der Resultate zuguns-
Hintergrund der Kooperation zwischen der SML und             ten der parallelen Darstellung der eben genannten vier
dem FASPO ist der gemeinsam entwickelte Lehrgang             Sponsoring-Bereiche nicht beibehalten. Für die Aufberei-
Certificate of Advanced Studies (CAS) in Sponsoring          tung, Darstellung und Zusammenfassung der vorliegen-
Management, der seit 2008 angeboten wird. Er ist das         den Studienergebnisse wurde folgender Aufbau gewählt:
erste Weiterbildungsangebot für Sponsoring auf Hoch-
schulniveau im deutschsprachigen Raum und soll zur           – Kapitel 2: Sponsoring im Fokus der Unternehmen
Professionalisierung der Sponsoring-Aktivitäten durch          Darstellung allgemeiner, bereichsübergreifender Er-
Schweizer Unternehmen beitragen.                               gebnisse zum Sponsoring-Markt Schweiz
                                                             – Kapitel 3 bis 6: Sport-Sponsoring, Kultur-Sponsoring,
1.2. STUDIENBESCHRIEB                                          Medien-Sponsoring, Corporate Responsibility:
Die Datenerhebung erfolgte mittels einer Online-Umfra-         Darstellung der bereichsbezogenen Ergebnisse
ge. Als quantitative Erhebungsmethode wurde ein stan-        – Kapitel 7: Fazit
dardisierter Fragebogen gewählt. Die Entwicklung des           Zusammenfassung der zentralen Studienergebnisse
Fragebogens basiert auf der analogen Studie «Spon-             zum Status Quo sowie zum Trend im Schweizer Spon-
sor Visions», die seit 2000 regelmässig in Deutschland         soring-Markt
durchgeführt wird. Dadurch können aufschlussreiche
Vergleiche gezogen werden.                                   1.3. TEILNEHMENDE DER STUDIE

Der Fragebogen gliedert sich in fünf Teile:                  Abteilung und Verantwortlichkeit
                                                             Über die Hälfte der befragten Personen (55,6 Prozent)
A. Zielgruppenvalidierung                                    sind in der Marketing- oder Werbeabteilung eines Un-
B. Status quo der Sponsoring-Aktivitäten 2017 (mit Filter-   ternehmens tätig. Jeweils 14,8 Prozent der Studienteil-
    fragen nach Sponsoring-Bereichen)                        nehmenden sind in der Sponsoring-Abteilung bzw. in
C. Sponsoring im gesamten Kommunikationskonzept              der Unternehmens- oder Geschäftsleitung angesiedelt.
2   1. Einleitung                                                                                          Sponsor Visions Schweiz 2017/18

    Die verbleibenden 14,8 Prozent gehören weiteren Ab-        lich 4 Prozent der Befragten über keine leitende Funkti-
    teilungen wie Vertrieb, PR- und Kommunikation sowie        on. Dieser Wert ist im Vergleich zur ersten und zweiten
    Event an.                                                  Studie (12 Prozent bzw. 5 Prozent ohne leitende Funkti-
                                                               on) weiter gesunken und lässt auf die zunehmende Re-
    Über zwei Drittel der Befragten sind hauptverantwortlich   levanz und Aktualität der Sponsoring-Aktivitäten in den
    für die Sponsoring-Aktivitäten ihres Unternehmens. Die     Unternehmen schliessen.
    erreichte Stichprobengrösse von insgesamt 81 Studien­
    teilnehmenden lässt zwar nur bedingt repräsentative        Branche und Grösse der beteiligten Unternehmen
    Aussagen zum Sponsoring-Markt Schweiz zu, die hohe         Die teilnehmenden Unternehmen sind in den unter-
    Beteiligung der hauptverantwortlichen Personen (77 Pro-    schiedlichsten Branchen tätig. Wie bereits in den beiden
    zent hauptverantwortlich bzw. 23 Prozent nicht hauptver-   zurückliegenden Studien stammen die meisten Unter-
    antwortlich) trägt aber umso mehr zur Validität bei. Die   nehmen aus der Versicherungsbranche (12 Prozent),
    vorliegenden Daten und Studienergebnisse sind dem-         gefolgt von der Uhren- sowie der Transportbranche (je-
    nach nach wie vor relevant und aussagekräftig für den      weils 6 Prozent). Des Weiteren sind die Branchen Touris-
    Schweizer Sponsoring-Markt.                                mus (5 Prozent), Telekommunikation (5 Prozent), Tabak-
                                                               waren (5 Prozent) sowie Sportartikel (5 Prozent) in der
    Stellung der hauptverantwortlichen Person                  Studie vertreten.
    für das Sponsoring
    Abbildung 1 zeigt, dass mit 36 Prozent die meisten der     Hinsichtlich der Grössenverteilung der beteiligten Unter-
    hauptverantwortlichen Personen über eine Abteilungs-       nehmen zeigt sich ein ähnliches Bild wie in der Studie
    oder Bereichsleitungsfunktion verfügen. Weitere 30 Pro-    2014 / 15: Die meisten Firmen beschäftigen zwischen
    zent gehören ebenfalls zu dieser Stufe, jedoch mit einer   100 und 999 Mitarbeitende (37 Prozent), 26 Prozent ha-
    Prokura oder Handlungsvollmacht. Eine Anstellung mit       ben 1’000 bis 4’999 Angestellte und 19 Prozent beschäf-
    Projektleitungsfunktion haben 14 Prozent der Befragten     tigen sogar mehr als 5’000 Mitarbeiter (siehe Abbildung
    inne. 17 Prozent sind Mitglieder der Geschäftsleitung      2). Nur 17 Prozent der Unternehmen haben weniger als
    oder Inhaber des Unternehmens. Somit verfügen ledig-       100 Beschäftigte.

    Abb. 1
    STELLUNG DER HAUPTVERANTWORTLICHEN PERSON FÜR SPONSORING                                                                   n = 81

                                2 %2 %
                                         16 %                        InhaberIn / MitinhaberIn, Vorstand,
                         14 %                                        Geschäftsführung
                                                                     Abteilungs- / Bereichsleitung mit Prokura oder
                                                                     Handlungsvollmacht
                                                                     Abteilungs- / Bereichsleitung
                                                                     Angestellt mit Projektleitungsfunktion
                                                30 %
                                                                     Angestellt ohne Leitungsfunktion
                       36 %                                          Sonstiges
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                      1. Einleitung   3

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Sponsoring-Ak-            und mittlere Unternehmen im Sponsoring-Markt aktiv, was
tivitäten der Schweizer Unternehmen nicht von ihrer              sich seit der ersten Studie 2012 / 13 nicht verändert hat.
Grösse abhängig sind. Es sind viele zahlreiche kleine

Abb. 2
GRÖSSE DER BETEILIGTEN UNTERNEHMEN                                                                                    n = 81

                                         9 % 1%                            Weniger als 100 Beschäftigte
                                                   17 %
                                                                           100 bis 199 Beschäftigte
                                  10 %
                                                                           200 bis 499 Beschäftigte
                                                                           500 bis 999 Beschäftigte
                                                          12 %
                                                                           1'000 bis 4'999 Beschäftigte
                                                                           5'000 bis 9'999 Beschäftigte
                                  26 %
                                                                           10'000 oder mehr Beschäftigte
                                                     15 %
                                                                           Weiss nicht/keine Angabe
                                            10 %
4     2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen                                                                    Sponsor Visions Schweiz 2017/18

      2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen

      2.1. AUSGABEN FÜR DIE MARKT-                                     Gemäss den Angaben der Befragten wird die Zuteilung
      KOMMUNIKATION                                                    des Budgets im Jahr 2018 ähnlich aussehen.
      Die meisten Unternehmen (33 Prozent) investierten im Ka-
      lenderjahr 2017 0,5 bis 2,5 Millionen Schweizer Franken          Im Sponsoring-Markt werden Verträge meist unter Ver-
      in die gesamte Marktkommunikation (siehe Abbildung 3).           schluss gehalten und Summen werden nur selten öffent-
      8 Prozent der Studienteilnehmer verfügten über ein Bud-          lich bekannt gegeben. Dies scheint sich in den letzten
      get von bis zu 0,5 Millionen Schweizer Franken und 40            Jahren etwas zu lockern. Während in der Studie 2014 / 15
      Prozent gaben mehr als 2,5 Millionen Schweizer Franken           noch 22 Prozent und in der Studie 2012 / 13 sogar die
      für die Marktkommunikation aus.                                  Hälfte der Befragten angaben, dass ihnen das Sponso-
                                                                       ring-Budget nicht bekannt sei oder sie darüber keine An-
      Über die Hälfte der Befragten gab an, dass sie im Jahr           gaben machen wollten, waren es in der dritten Befragung
      2018 über ein gleichbleibendes Budget für die Markt-             nur noch 19 Prozent.
      kommunikation verfügen werden, wodurch die Ausga-
      ben somit keine signifikanten Veränderungen erfahren
      werden.                                                              «31 Prozent der Befragten
      2.2. SPONSORING-AUFWENDUNGEN
                                                                          verfügen über ein Sponso-
      Im Jahr 2017 verfügten rund 41 Prozent der Unternehmen               ring-Budget von mehr als
      über ein Budget von unter 500’000 Schweizer Franken für
      ihre Sponsoring-Aktivitäten. 30 Prozent stand ein Budget            1 Mio. Schweizer Franken.
      zwischen 0,5 und 5 Millionen Schweizer Franken zur Ver-
      fügung und 10 Prozent sogar mehr als 5 Millionen Schwei-
                                                                            53 Prozent aller Sponso-
      zer Franken, wie Abbildung 4 zeigt. Ein Fünftel gab an,
                                                                         ring-Aufwendungen fliessen
      keine Angaben über das Budget ihrer Sponsoring-Aktivi-
      täten machen zu wollen oder die Zahlen nicht zu wissen.                in den Bereich Sport.»

      Abb. 3
      AUSGABEN FÜR DIE MARKTKOMMUNIKATION 2017                                                                                      n = 73

                                                                                    Weniger als 25'000
                                                        3% 5%                       25'000 bis unter 50'000
                                               19 %
                                                                                    50'000 bis unter 2,5 Mio.
                                                                                    2,5 Mio. bis unter 5 Mio.
                                      4%                                            5 Mio. bis unter 15 Mio.
                                    1%
                                                                33 %                15 Mio. bis unter 25 Mio.
                                   1%
                                      4%                                            25 Mio. bis unter 50 Mio.
                                                                                    50 Mio. bis unter 100 Mio.
                                          10 %
                                                                                    100 Mio. bis unter 150 Mio.
                                                 10 %    10 %                       150 Mio. oder mehr
                                                                                    Weiss nicht/keine Angabe

    n = 73
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                 2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen   5

Bei Betrachtung des Verhältnisses zwischen Sponso-               fest etabliert im Unternehmen und wird grundsätzlich
ring-Aufwendungen und den Ausgaben für die gesamte               nicht mehr in Frage gestellt. Bei knapp 30 Prozent der
Marktkommunikation wird deutlich, dass die befragten             Teilnehmenden besteht intern noch wiederholt ein Be-
Unternehmen im Jahr 2017 durchschnittlich 22,5 Pro-              darf zur Rechtfertigung, wenn es um Sponsoring-Gelder
zent davon für Sponsoring-Massnahmen eingesetzt                  geht. Dies zeigt, dass Sponsoring bei Schweizer Un-
haben. Für mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (56             ternehmen mittlerweile ein fester Bestandteil im Kom-
Prozent) ist Sponsoring als Kommunikationsinstrument             munikationsmix ist. Ähnlich verhält es sich im gesam-

Abb. 4
SPONSORING-AUFWENDUNGEN 2017                                                                                                n = 72

                                       19 %        18 %
                                                                          Weniger als CHF 50'000
                                                                          CHF 50'000 bis unter CHF 500'000
                                                                          CHF 500'000 bis unter CHF 1 Mio.
                            10 %
                                                                          CHF 1 Mio. bis unter CHF 3 Mio.
                                                          22 %            CHF 3 Mio. bis unter CHF 5 Mio.
                                  8%                                      Mehr als CHF 5 Mio.
                                                                          Weiss nicht/keine Angabe
                                         13 %    10 %

Abb. 5
SPONSORINGAUFWENDUNGEN 2017 UND TREND 2018 – VERTEILUNG NACH BEREICHEN                                                      n = 62

                                          11 %

                                                                           Sport-Sponsoring
                                  13 %
                                                                           Medien-Sponsoring
                                                                           Kultur-Sponsoring
                                                          53 %             Corporate Responsibility

                              17 %                                         Sonstige Sponsoring-Aktivitäten

                                          6%
6   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen                                                                                                    Sponsor Visions Schweiz 2017/18

    ten Einzugsgebiet D-A-CH (Deutschland, Österreich,                                     dien (15 Prozent), dem Bereich Kultur (11 Prozent) und dem
    Schweiz). Dort sind 70 Prozent der Befragten der Mei-                                  Bereich Public, was in der vorliegenden Studie dem Bereich
    nung, dass Sponsoring einen wichtigen Beitrag in ihrer                                 Corporate Responsibility entspricht (8 Prozent).2
    Marken- und Unternehmungskommunikation leistet.
    Fast vier Fünftel geben an, dass sie auch in den nächs-                                2.3. SPONSORING-BEREICHE
    ten Jahren ihre Unterstützung als Sponsor zusichern                                    Vergleicht man die Sponsoring-Aufwendungen mit den
    werden und knapp ein Drittel möchte zudem das Bud-                                     Sponsoring-Engagements, so lässt sich eine Übereinstim-
    get ihrer Sponsor­ships erhöhen.1                                                      mung festhalten. In den Bereich Sport fliessen nicht nur
                                                                                           die meisten Sponsoring-Gelder (vgl. Abbildung 5), es ist
    Was die Verteilung des Sponsoring-Etats auf verschie-                                  auch der Bereich, in dem sich die meisten Unternehmen
    dene Sponsoring-Bereiche betrifft, fliesst wie bereits in                              engagieren (siehe Abbildung 6): 80 Prozent der Befragten
    den Jahren 2012 / 13 und 2014 / 15 auch 2017 der gröss-                                sind im Sport-Sponsoring aktiv. In den Bereichen Kultur
    te Teil in den Sport (siehe Abbildung 5), wobei sich dieser                            und Corporate Responsibility engagieren sich jeweils rund
    Teil laufend vergrössert hat (38 Prozent bzw. 40 Prozent                               die Hälfte der Studienteilnehmer. Knapp ein Drittel betätigt
    bzw. 53 Prozent). Im Gegensatz dazu verfügen die ande-                                 sich im Medien-Sponsoring. Diese Verteilung der Engage-
    ren drei Bereiche des Sponsorings über deutlich kleinere                               ments zeigt sich über alle drei Studien hinweg stabil.
    Anteile (Medien-Sponsoring 6 Prozent, Kultur-Sponsoring
    17 Prozent und Corporate Responsibility 13 Prozent). Ins-                              Vergleicht man die Bedeutung der verschiedenen Spon-
    besondere der Anteil des Medien-Sponsorings nahm im                                    soring-Bereiche mit dem Erhebungsgebiet D-A-CH, so
    Vergleich zur Studie 2014 / 15 um mehr als die Hälfte ab.                              lässt sich eine ähnliche Verteilung feststellen. 90 Prozent
    Für das Jahr 2018 werden nur mit unwesentlichen Ände-                                  der im Jahr 2016 befragten Unternehmen (n= 255) sind
    rungen bezüglich der Budgetverteilung auf die vier Haupt-                              im Sport-Sponsoring aktiv, gefolgt vom Kultur-Sponso-
    bereiche gerechnet.                                                                    ring mit 57 Prozent. Ins Public-Sponsoring investieren
                                                                                           46 Prozent der Befragten und 36 Prozent sind im Medi-
    Die Anteile der Sponsoring-Bereiche am gesamten Sponso-                                en-Sponsoring aktiv. Hier ist zudem ein Trend bezüglich
    ring-Etat sehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz                             der steigenden Bedeutung des Kultur- und des Pub-
    ähnlich aus. In den Sport fliessen im Jahr 2016 mit 66 Pro-                            lic-Sponsorings festzustellen. Dies könnte auf die zuneh-
    zent ebenfalls am meisten Gelder, gefolgt vom Bereich Me-                              mende Bedeutung des Einsatzes von Unternehmen für

    Abb. 6
    SPONSORING-BEREICHE                                                                                                n = 80, Mehrfachnennungen möglich

    Sport-Sponsoring                                                                                   80.0 %
    Corporate Responsibility                                                     51.3 %
    Kultur-Sponsoring                                                            51.3 %
    Medien-Sponsoring                                            31.3 %
    Weiss nicht/keine Angabe                  6.3 %

                                       0%            20 %          40 %           60 %          80 %          100 %

    1 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 20.
    2 Vgl. ebd. S. 19.
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                                   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen   7

die Gesellschaft und die entsprechende Erwartungshal-                                   Abb. 7
tung der Bevölkerung zurückzuführen sein.3                                              VERHÄLTNIS ZWISCHEN RECHTE- UND
                                                                                        AKTIVIERUNGSKOSTEN                                                     n = 68
2.4. AKTIVIERUNG
                                                                                                                        Rechtekosten : Aktivierungskosten
Neben den reinen Rechtekosten entstehen bei Sponso-
                                                                                        Sport-Sponsoring                                                       1 : 2,29
ring-Aktivitäten auch Aufwendungen für deren Aktivierung
                                                                                        Kultur-Sponsoring                                                      1 : 1,65
und Vernetzung. Wie Abbildung 7 zeigt, beziffern die be-
                                                                                        Corporate Responsibility                                               1 : 1,62
fragten Unternehmen das Verhältnis der Rechte- zu den
                                                                                        Medien-Sponsoring                                                      1 : 1,56
Aktivierungskosten durchschnittlich mit 1:1,78. Im Bereich
                                                                                        alle Bereiche                                                          1 : 1,78
Sport ist der Aktivierungsinvestition am höchsten.

Im gesamten Erhebungsgebiet DACH beträgt das Ver-                                       Massnahmen zur Aktivierung des Sponsorings
hältnis der Rechte- zu den Aktivierungskosten durch-                                    Durch die zunehmende Professionalisierung des Spon-
schnittlich 1:1,5. Vergleichsweise bezahlt man in der                                   sorings steht auch die Aktivierung der Engagements
Schweiz also höhere Aktivierungskosten. In Deutschland                                  vermehrt im Vordergrund. Generell werden die Pflege
und Österreich ist allerdings ein steigender Trend zu be-                               von Social Media sowie Öffentlichkeitsarbeit bzw. Public
obachten und die Sponsoring-Verantwortlichen sind zu-                                   Relations als Aktivierungsinstrument mit der höchsten Be-
nehmend bereit, mehr Geld für die Aktivierung des Spon-                                 deutung gesehen (siehe Abbildung 8; Mittelwert von 3,03
sorings zu investieren.           4
                                                                                        bzw. 2,95). Im Bereich Sport wird den sozialen Medien

Abb. 8
MASSNAHMEN ZUR AKTIVIERUNG 

       Sport (n = 24)                                                          Öffentlichkeitsarbeit/
                                                                                 Public Relations
       Medien (n = 8)
                                                                                     4.0
       Kultur (n = 13)
                                                                                     3.5
       CR (n = 11)
       Alle Bereiche                                                                 3.0
                                                                                     2.5
                                      Unternehmensinterne
                                                                                     2.0                                  Hospitality
                                         Kommunikation
                                                                                     1.5
                                                                                     1.0
                                                                                     0.5
                                                                                     0.0

                                                                                                                            Klassische
                                         Verkaufsförderung                                                                Kommunikation/
                                                                                                                             Werbung

In Mittelwert:
aussen = sehr hohe Bedeutung
innen = sehr niedrige Bedeutung                                                     Social Media

3 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 8.
4 Vgl. ebd. S. 16.
8   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen                                                                     Sponsor Visions Schweiz 2017/18

    (3,07) die höchste Bedeutung als Aktivierungsmassnah-                 deten Plattformen ist Facebook mit fast 90 Prozent, ge-
    me zugesprochen. Die klassische Kommunikation bzw.                    folgt von Youtube und anderen Videoportalen mit rund 74
    die Werbung (3,54) werden bei Medien-Sponsorings als                  Prozent sowie Instagram mit ca. 63 Prozent. Die beiden
    am wichtigsten eingestuft. Für Kultur-Sponsorings wird                Business Netzwerkplattformen LinkedIn und Xing sowie
    mit Ausnahme der Verkaufsförderung (2,57) allen Akti-                 Twitter werden ebenfalls von deutlich über der Hälfte der
    vierungsmassnahmen gleichermassen viel Bedeutung                      Studienteilnehmenden aktiv genutzt.
    zugeschrieben (Werte zwischen 2,95 bis 3,14). Öffent-
    lichkeitsarbeit bzw. Public Relations wird mit einem Mittel-          Mit über 80 Prozent der Nennungen ist das Hauptziel der
    wert von 3,36 im Bereich des Corporate Responsibility als             Aktivitäten in den sozialen Medien die Steigerung der
    wichtigste Massnahme gewertet.                                        Bekanntheit des Unternehmens resp. der Marke (siehe
                                                                          Abbildung 10). Weiter werden die Verbreitung von Zu-
    2.5. SOCIAL-MEDIA-NUTZUNG                                             satzinformationen zu Sponsoring-Aktivitäten sowie die
    Wie Abbildung 9 zeigt, integrieren mit 96,5 Prozent fast              Intensivierung der Kundenbindung als Ziele genannt. Die
    alle Befragten Social Media Kanäle in ihre unternehmeri-              Steigerung des Absatzes wird nur von einem Viertel der
    sche Kommunikationsstrategie. Dies bedeutet eine Zu-                  Befragten als Ziel angegeben. Als weiteres Ziel wird die
    nahme um 11,5 Prozent im Vergleich zur Studie 2014 / 15,              Personalrekrutierung (Employer Branding) angegeben.
    in der die Teilnehmenden erstmals zu ihren Social Media               Die Gewichtung der Ziele deckt sich weitgehend mit den
    Aktivitäten befragt worden sind. Spitzenreiter der verwen-            Ergebnissen der Studie 2014 / 15.

       «96,5 Prozent der Befragten integrieren Social Media in ihre
     unternehmerische Kommunikationsstrategie. Das Hauptziel der
      Social-Media-Aktivitäten ist die Steigerung der Bekanntheit.»

    Abb. 9
    VERWENDUNG VON SOCIAL MEDIA PLATTFORMEN                                                 n = 57, Mehrfachnennungen möglich

    Facebook                                                                                                                   89.5 %
    Youtube oder andere                                                                                       73.7 %
    Instagram                                                                                       63.2 %
    LinkedIn                                                                                57.9 %
    Twitter                                                                                 57.9 %
    Xing                                                                                   56.1 %
    Blogs                                                               33.3 %
    Google+                                                    26.3 %
    Pinterest                                3.5 %
    Unsere Firma benutzt keine               3.5 %

                                        0%       10 %   20 %   30 %        40 %   50 %     60 %       70 %     80 %       90 %       100 %
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                                   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen   9

Abb. 10
ZIELE DER SOCIAL MEDIA AKTIVITÄTEN                                                                                 n = 57, Mehrfachnennungen möglich

Bekanntheit der Firma/Marke steigern                                                                                                                            80.7 %
Verbreitung von Zusatzinformationen zu
gesponserten Events/Projekten/Testimonials                                                                                                     68.4 %

Kundenbindung steigern                                                                                                                    64.9 %
Verlängerung von klassischer Werbung
hin zu Second Screen-Angeboten                                                                                             52.6 %

Generierung von Leads                                                                                     38.6 %

Kundengewinnung                                                                                        36.8 %

Absatzzwecke                                                                            24.6 %

Sonstige                                                             8.8 %

                                                         0%        10 %        20 %         30 %        40 %        50 %         60 %        70 %        80 %       90 %

Die Inhalte in den sozialen Medien umfassen zumeist                                    Verbesserung des Images (siehe Abbildung 11). Die Stei-
Produktthemen, Sponsoring-Themen oder Usergenera-                                      gerung der Bekanntheit wird ebenfalls mit hoher Priorität
ted Content. Knapp 80 Prozent der befragten Unterneh-                                  verfolgt, insbesondere in den Bereichen Sport und Medi-
men verbreiten via Social Media Informationen zu ihren                                 en. Gesellschaftliche Verantwortung bzw. good citizens-
Produkten. Der Grossteil der Befragten (67 Prozent) ver-                               hip wird insbesondere mit Sponsorships in den Berei-
bindet Social-Media-Aktivitäten mit ihren Sponsoring-En-                               chen Sport, Kultur und Corporate Responsibility verfolgt.
gagements und erstellt entsprechende Posts. 58 Prozent                                 Im Vergleich zu den Studienergebnissen 2012 / 13 und
geben an, dass Social-Media-Nutzer selbstständig Inhal-                                2014 / 15 wurde dieser Zielsetzung im Jahr 2017 deutlich
te erstellen und veröffentlichen.                                                      mehr Gewichtung zugesprochen, zumal es zuletzt in ers-
                                                                                       ter Linie als Zielsetzung des Bereichs Corporate Respon-
Auch für das Erhebungsgebiet D-A-CH sind Social-Me-                                    sibility angegeben wurde. Das Ziel der Mitarbeitenden-
dia-Aktivitäten wichtig bzw. werden zunehmend be-                                      motivation und der Kundenbindung bei Endverbrauchern
deutsamer. So geben 70 Prozent der befragten Sponso-                                   wird am häufigsten durch Sponsoring-Aktivitäten in den
ring-Verantwortlichen an, dass sie die sozialen Medien                                 Bereichen Sport und Kultur angestrebt.
im Jahr 2020 als bedeutend und als selbstverständlichen
Bestandteil integrierter Sponsoring-Massnahmen ein-                                    Für die mittel- und langfristige Absatz- bzw. Umsatzstei-
schätzen. Knapp 40 Prozent sind sogar der Meinung,                                     gerung vernetzen die Unternehmen meist Sport- oder Kul-
dass digitale Kanäle und insbesondere die sozialen Medi-                               tur-Engagements mit Promotionen, Produktplatzierungen
en im Jahr 2020 das wichtigste Instrument zur Aktivierung                              oder Entwicklungen von Produkten, die auf das Sponso-
des Sponsorings sein könnte.              5
                                                                                       ring abgestimmt sind.

2.6. ZIELSETZUNG                                                                       Für deutsche und österreichische Unternehmen stehen
Unabhängig vom Sponsoring-Bereich ist die häufigste                                    Imageziele (72 Prozent resp. 56 Prozent) und Bekannt-
Zielsetzung in Verbindung mit Sponsoring-Aktivitäten die                               heitsziele (67 Prozent resp. 59 Prozent) ebenfalls an

5 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 23.
10   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen                                                                                                    Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     oberster Stelle. Das Ziel der gesellschaftlichen Verantwor-                              se des Marktes und des Wettbewerbs durchführen. Auf
     tung hat hingegen in der Schweiz mit 41,8 Prozent einen                                  empirische, datenbasierte Markt-Media-Planungstools
     höheren Stellenwert als in Deutschland (33 Prozent) oder                                 wie die MA Sponsoring (Medienanalyse Sponsoring)
     in Österreich (38 Prozent). 6                                                            greifen lediglich 14 Prozent zurück. Dieses Ergebnis ist
                                                                                              im Vergleich zu den vorherigen beiden Studien stabil. Im
     Um die Ziele der Sponsoring-Aktivitäten zu erreichen,                                    Rahmen der Professionalisierung des Sponsorings wäre
     verfügt etwas mehr als die Hälfte der befragten Unter-                                   es jedoch zu begrüssen, wenn künftig mehr Unternehmen
     nehmen (53,7 Prozent) über ein langfristiges Spon-                                       dieses Planungsinstrument einsetzen würden.
     soring-Konzept. Dies zeigt, dass in der Planungs- und
     Konzeptionsphase des Sponsorings noch Optimie-                                           2.8. ERFOLGSKONTROLLE
     rungspotential vorhanden ist.                                                            60,5 Prozent aller Befragten führen eine Erfolgskontrol-
                                                                                              le ihrer Sponsoring-Aktivitäten durch. Dabei wird, wie
     2.7. PLANUNGSINSTRUMENTE                                                                 Abbildung 13 zeigt, die Erreichung der Bekanntheits- und
     In der Planungsphase stützt sich mehr als die Hälfte der                                 Imageziele mit Abstand am häufigsten überprüft. Die Kon-
     Befragten auf die Analyse der Zielgruppe sowie des                                       taktpflege zu Geschäftspartnern und potenziellen Kun-
     Images. Abbildung 12 zeigt auch, dass rund 40 Prozent                                    den, die gesellschaftliche Verantwortung und die Kun-
     der Sponsoring-Verantwortlichen eine zusätzliche Analy-                                  denbindung bei Endverbrauchern werden nur noch von

     Abb. 11
     SPONSORING-ZIELSETZUNGEN NACH BEREICHEN                                                                                        Mehrfachnennungen möglich

            Sport (n = 44)                  Kultur (n = 26)                 Medien (n = 14)                  CR (n = 33)                  alle Bereiche

     Imageziele

     Bekanntheitsziele

     Gesellschaftliche Verantwortung/good citizenship

     Mitarbeitermotivation

     Kundenbindung bei Endverbrauchern (B2C)

     Mittel- und langfristige Absatz- bzw. Umsatzziele

     Kontaktpflege bei Meinungsführern, Medienvertretern etc.

     Kontaktpflege zu Geschäftspartnern und
     potenziellen Partnern/Kunden (B2B)

     Aufbau von adressierbaren Zielgruppen/Communities

     Direkte, unmittelbare Absatz- bzw. Umsatzziele

     Keine konkreten Zielsetzungen

     Sonstige

                                                                       0%       10 %      20 %      30 %      40 %      50 %      60 %      70 %     80 %      90 %    100 %

     6 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 9.
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                      2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen   11

Abb. 12
ANALYSEMETHODEN IN DER PLANUNGSPHASE                                                     n = 49, Mehrfachnennungen möglich

Zielgruppenanalyse                                                                                                                55.1 %
Imageanalyse                                                                                                               51.0 %
Markt- und Wettbewerbsanalyse                                                                              40.8 %
Monetäre Bewertung des Sponsorships                                                                   38.8 %
Mediale Bewertung der Plattform                                                              34.7 %
Markenkernanalyse                                                                          32.7 %
Erkenntnisse aus Social Media Analysen                                         24.5 %
Sonstige                                                              18.4 %
Analysen aus Markt-Media-Planungstools                          14.3 %
Erkenntnisse aus dem Neuromarketing                 6.1 %

                                         0%             10 %         20 %          30 %             40 %            50 %            60 %

 «Sponsoren wie auch Veranstaltern von Sport- und Kulturanläs-
 sen in der Schweiz steht mit der Marktanalyse Sponsoring eine
umfassende Datenquelle zur Verfügung: Die jährlich aktualisierten
und auf über 9’200 Interviews basierenden repräsentativen Daten
geben nicht nur Aufschluss darüber, für welche Themen und Frei-
  zeitangebote sich die Schweizer Bevölkerung interessiert und
 welche Veranstaltungen (von den Sportligen über Events bis hin
zu den Museen und Bühnen der Schweiz) sie besucht. Die Daten
 geben auch über die soziodemografische und psychografische
Struktur von Zielgruppen wie auch über ihr Mediennutzungs- und
 Konsumverhalten Auskunft. Werbenden Marken bietet sie damit
  ein Compliance gerechtes Instrument zur Evaluation, Planung
  und Wirkungskontrolle im Sponsoring und Content Marketing;
  Veranstaltern ein präzises Instrument für ihr Marketing und ihre
                      Sponsorenakquisition.»
                                              Jean-Baptiste Felten, CEO Felten & Cle
12   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen                                                                       Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     knapp einem Drittel derjenigen, die eine Erfolgskontrolle         Dies lässt auch im Umfeld des Sponsorings auf die zuneh-
     durchführen, kontrolliert.                                        mende Bedeutung der sozialen Medien schliessen.

     Die Erfolgskontrolle stimmt grösstenteils mit den Sponso-         2.9. ZUFRIEDENHEIT
     ring-Zielsetzungen überein (vgl. Abbildung 11). Einzig der        Die befragten Unternehmen sind grundsätzlich zufrieden
     Mitarbeitermotivation wird innerhalb der Zielsetzungen eine       mit ihren Sponsoring-Aktivitäten. Die Zufriedenheit ist im
     grössere Bedeutung zugeschrieben, als dass eine entspre-          Bereich Sport, wo die Professionalisierung des Sponsorings
     chende Erfolgskontrolle dann auch vorgenommen wird.               vermutlich am grössten ist, am höchsten (Mittelwert 4,17;
                                                                       siehe Abbildung 15). Gleichermassen würden die meisten
     Während der Kontrollphase wird hauptsächlich auf die Ana-         Sport-Sponsoren das Sponsoring weiterempfehlen. Im Be-
     lysemethoden des Social-Media-Monitorings, der Medien-            reich Medien ist die Zufriedenheit hingegen am tiefsten (Mit-
     analyse und des Event-Checks gesetzt. Im Vergleich zu den         telwert 3,31). Den Sponsoring-Vertrag zu verlängern plant
     Studienergebnissen 2012 / 13 und 2014 / 15 wird ersichtlich,      ebenfalls der Grossteil der Befragten, wobei sie das Budget
     dass das Social-Media-Monitoring erstmals die am häufigs-         jedoch voraussichtlich nicht erhöhen werden.
     ten genannte Analysemethode ist (siehe Abbildung 14).

                  «Die meisten der Befragten sind zufrieden mit ihrem
                Sponsorship und werden die Verträge auch im nächsten
                                   Jahr verlängern.»
     Abb. 13
     ERFOLGSKONTROLLE DER SPONSORING-ZIELE                                                      n = 54, Mehrfachnennungen möglich

     Bekanntheitsziele                                                                                                                  64.8 %

     Imageziele                                                                                                                       63.0 %
     Kontaktpflege zu Geschäftspartnern und
     potenziellen Kunden (B2B)                                                                         31.5 %

     Gesellschaftliche Verantwortung/good citizenship                                                  31.5 %

     Kundenbindung bei Endverbrauchern (B2C)                                                           31.5 %

     Aufbau von adressierbaren Zielgruppen/Communities                                        24.1 %

     Kontaktpflege bei Meinungsführern, Medienvertretern etc.                                 24.1 %

     Mittel- und langfristige Absatz- bzw. Umsatzziele                                      22.2 %

     Mitarbeitermotivation                                                           16.7 %

     Direkte, unmittelbare Absatz- bzw. Umsatzziele                                  16.7 %

     Weiss nicht/keine Angabe                                                9.3 %

     Sonstige                                                        1.9 %

                                                                0%       10 %        20 %       30 %       40 %   50 %        60 %       70 %
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                                   2. Sponsoring im Fokus der Unternehmen   13

Auch die D-A-CH-Sponsoren sind zu 76 Prozent sehr zu-                                   als meistgenannte positive Erfahrung bezüglich der Spon-
frieden oder zufrieden mit ihren Sponsoring-Kooperatio-                                 soring-Engagements genannt. 7
nen. Mit 18 Prozent wird die Steigerung der Bekanntheit

Abb. 14
ANALYSEMETHODEN IN DER KONTROLLPHASE                                                                                n = 46, Mehrfachnennungen möglich

Social Media Monitoring                                                                                                      58.7 %
Medienanalyse                                                                                                             56.5 %
Event-Checks                                                                                                              56.5 %
Wirkungstracking                                                                         28.3 %
Sonstige                                                                   17.4 %
Tracking durch MA Sponsoring-Daten                                      15.2 %
Day-After Recalls                                        2.2 %

                                                   0%          10 %        20 %         30 %      40 %        50 %        60 %        70 %

Abb. 15
ZUFRIEDENHEIT MIT SPONSORSHIPS 

      Sport (n = 37)                                                  Wir sind mit unserem Sponsorship
                                                                                sehr zufrieden
      Kultur (n = 25)
                                                                                  4.5
      Medien (n = 12)
                                                                                  4.0
      CR (n = 20)
                                                                                  3.5
      Alle Bereiche
                                                                                  3.0

                                                                                  2.5

                                                                                  2.0

                                                                                  1.5

                                                                                  1.0

                                                                                  0.5
                      Wir planen das Budget des                                                                                  Wir würden das Sponsorship
                                                                                  0.0
                      Sponsorships zu erhöhen                                                                                          weiterempfehlen

In Mittelwert:
aussen = sehr hohe Bedeutung                                             Wir planen den Vertrag des
innen = sehr niedrige Bedeutung                                          Sponsorships zu verlängern

7 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 24.
14   3. Sport-Sponsoring                                                                                  Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     3. Sport-Sponsoring

     80 Prozent der Befragten Sponsoring-Verantwortlichen en-         Sportarten. Während in den zurückliegenden Studien der
     gagieren sich im Sport. Der Sportbereich ist wie schon in        Fussball noch mit Abstand die meisten Nennungen erziel-
     den beiden zurückliegenden Studien der beliebteste Be-           te, konnte Eishockey inzwischen aufholen und beide Sport-
     reich. Ein Fünftel setzt das Sponsoring-Budget ausschliess-      arten liegen nun mit jeweils 47,4 Prozent gleichauf. Mit 26,3
     lich für den Sportbereich ein. Ferner werden für Sport-Spon-     Prozent wird Ski Alpin am dritthäufigsten genannt, gefolgt
     sorings auch die meisten finanziellen Mittel aufgewendet:        vom Laufsport mit 22,8 Prozent. Sowohl im Erhebungsjahr
     Mehr als die Hälfte aller Sponsoring-Aufwendungen werden         2012 als auch 2014 kam der Laufsport noch an dritter Stel-
     im Sport eingesetzt. Diese Studienergebnisse decken sich         le (32,3 Prozent resp. 33,3 Prozent). Diese Verschiebung
     mit den beiden bereits durchgeführten Studien «Sponsor           könnte auf die FIS-Alpin-Ski-Weltmeisterschaften zurück-
     Visions Schweiz» von 2012 / 13 und 2014 / 15.                    geführt werden, welche 2017 in St. Moritz stattgefunden ha-
                                                                      ben. Die Sportart Schwingen liegt mit 21,1 Prozent auf Platz
     Am häufigsten engagieren sich Unternehmen aus der                fünf. Dieses Ergebnis entspricht dem Trend, der in der Stu-
     Branche der Versicherungen (11 Prozent), der Elektroge-          die 2014 / 15 abgefragt wurde. Die Studienteilnehmenden
     räte bzw. Maschinen (8 Prozent) sowie der Banken bzw.            im Jahr 2014 sprachen dem Schwingen die grösste Bedeu-
     Finanzdienstleistungen (6 Prozent), der Energieversor-           tungszunahme zu. Dem Ski-Langlauf wurde 2014 ebenfalls
     gung (6 Prozent), der Nahrungsmittel (6 Prozent) und der         eine leichte Zunahme der Bedeutung prognostiziert, was
     Schokoladen bzw. Süsswaren (6 Prozent).                          bisher aber nur bedingt eingetroffen ist. Mit 19,3 Prozent
                                                                      (gegenüber 19 Prozent im Jahr 2014) aller Nennungen ist
     3.1. STATUS QUO UND TREND                                        die Bedeutung fast gleichgeblieben. Hingegen wurde das
     Analog zu den beiden Studien 2012 / 13 und 2014 / 15 lie-        Mountainbiken mit aktuell 19,3 Prozent deutlich häufiger
     gen, wie Abbildung 16 zeigt, Fussball und Eishockey auf          genannt als im Jahr 2014 (14,3 Prozent). Dies stimmt wie-
     den ersten beiden Plätzen der am häufigsten gesponserten         derum mit der Prognose der damaligen Studienteilnehmer

      «Das Sponsoring von Sport-Events ist eine nachhaltige Investiti-
          on in eine konsequente Markenpflege von Rivella. Mit der
      Unterstützung von zahlreichen Anlässen im Breitensport stärken
       wir einerseits die Positionierung von Rivella, welche bereits seit
       langer Zeit stark im Schweizer Sport verankert ist. Andererseits
        möchten wir dadurch auch einen Beitrag zu einer aktiven, sich
          bewegenden Schweizer Bevölkerung leisten. Mit unseren
        Engagements ermöglichen wir z.B. Familien einen erlebnisrei-
      chen Tag auf dem Ski zu Sonderkonditionen oder verschiedene
                      Gratisstartplätze an Laufanlässen.»
                                           Andri Freyenmuth. Leiter Sport & Events, Rivella AG
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                                                        3. Sport-Sponsoring   15

überein, welche dem Mountainbike eine leicht steigende                                 ten genannt, gefolgt von Eishockey. Der Fussball hat aller-
Bedeutung voraussagten. Sowohl dem Mountainbiken als                                   dings in der Schweiz nicht (mehr) dieselbe Vormachtstel-
auch dem Schwingen wird auch für 2018 eine zunehmende                                  lung wie in Deutschland (69 Prozent) und Österreich (62
Relevanz prognostiziert. Der grösste Bedeutungszugewinn                                Prozent). Dies hängt wohl zum einen damit zusammen,
wird allerdings dem aktuell noch vergleichsweise weniger                               dass die Profiligen insbesondere in Deutschland eine
wichtigen Feld des E-Sports zugesprochen. Diese Progno-                                deutlich höhere Bedeutung erfahren und zum anderen,
se teilt man auch in der Region D-A-CH, wo dem E-Sport                                 dass die beiden Wintersportarten Eishockey und Ski Alpin
mit 49 Prozent sowie dem Gaming mit 44 Prozent aller Nen-                              bei der Schweizer Bevölkerung möglicherweise populärer
nungen ebenfalls das grösste Potential beigemessen wird.                         8
                                                                                       sind als in Deutschland. Zudem ist festzuhalten, dass in
                                                                                       der Region D-A-CH hauptsächlich Mannschaftssportar-
Bezüglich der aktuellen Bedeutung der einzelnen Sportar-                               ten mit Sponsoring-Geldern unterstützt werden, während
ten zeigt sich in der Region D-A-CH ein ähnliches Bild wie                             in der Schweiz – ausgenommen Fussball und Eishockey
in der Schweiz: Der Fussball wird mit Abstand am häufigs-                              – vor allem Einzelsportarten gesponsert werden.9

  «Wir glauben, dass sich das Sport-Sponsoringbusiness in den
  kommenden Jahren nachhaltig verändern wird, aber trotzdem
oder gerade deswegen sehr interessant bleibt: Einerseits wird die
  Transformation von Sponsoren und anderen Parteien zu neuen
   Sportmedienanbietern aufgrund des veränderten Mediennut-
 zungsverhaltens und der neuen Produktions- und Distributions-
möglichkeiten langfristig die bisherigen Rechte-, Werbe- und Nut-
   zungsstrukturen substantiell verändern und gleichzeitig neue
Chancen bieten. Andererseits wird sich das Thema E-Sport in der
Breite sowohl im Sportkonsum als auch bei klassischen Sponso-
ren etablieren. Dadurch entstehen spannende, digital integrierte,
 reichweitenstarke Plattformen. Dabei besteht jedoch die Gefahr,
  dass weitere Mittel aus traditionellen Plattformen abfliessen und
  sich diese mit grossen Herausforderungen konfrontiert sehen.»
                                              André Stöckli, Leiter Sponsoring & Event, Raiffeisen Schweiz

8 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 21.
9 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 14.
16   3. Sport-Sponsoring                                                                                                     Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     Instrumente des Sport-Sponsorings                                            Prozent der Befragten geben an, dass sie mit ihrem Sponso-
     In der vorliegenden, dritten Erhebung zum Sponsoring-Markt                   ring-Budget Individualsportler unterstützen.
     Schweiz wurde das Event-Sponsoring zum ersten Mal am
     häufigsten als Instrument des Sport-Sponsorings genannt                      Massnahmen zur Aktivierung im Sport-Sponsorings
     (siehe Abbildung 17). Ebenfalls beliebt ist das Engagement                   Zur Aktivierung des Sport-Sponsorings wird Massnah-
     als Bandensponsor. Fast die Hälfte der Beteiligten gibt an,                  men im Bereich der sozialen Medien die grösste Be-
     als Bandensponsor aktiv zu sein, wobei der Anteil im Fuss-                   deutung zugeschrieben (Mittelwert 3,07). Auch die
     ball sogar bei 70,4 Prozent liegt. Als Vereins-, Team- oder                  Öffentlichkeitsarbeit resp. Public Relations werden ver-
     Club-Sponsor bzw. als Trikot- oder Haupt-Sponsor engagie-                    gleichsweise häufig eingesetzt (Mittelwert 2,8). Die rest-
     ren sich jeweils 42,1 Prozent der Unternehmen. Doch auch                     lichen Massnahmen wie Hospitality, klassische Kom-
     Einzelsportlern werden Sponsorships gesprochen: 38,6                         munikation und Werbung, Verkaufsförderung sowie

     Abb. 16
     GESPONSERTE SPORTARTEN UND IHRE ENTWICKLUNG                                                            n = 57, Mehrfachnennungen möglich

     Status-Quo 2017                                                             Trend 2019                                                    Mittelwerte

     Fussball                                                            47.4 %   Fussball                                            2.17
     Eishockey                                                           47.4 %   Eishockey                                           2.17
     Ski Alpin                                           26.3 %                   Ski Alpin                                          2.10
     Laufsport                                         22.8 %                     Laufsport                                                 2.38
     Schwingen                                     21.1 %                         Schwingen                                                      2.52
     Ski Langlauf                                 19.3 %                          Ski Langlauf                                     2.00
     Mountainbike                                 19.3 %                          Mountainbike                                                   2.50
     Skispringen                            15.8 %                                Skispringen                        1.54
     Radrennsport                           15.8 %                                Radrennsport                               1.86
     Golf                                   15.8 %                                Golf                                            1.96
     Leichtathletik                        14.0 %                                 Leichtathletik                                   2.04
     Handball                              14.0 %                                 Handball                                         2.04
     Volleyball                           12.3 %                                  Volleyball                                  1.88
     Turnen                               12.3 %                                  Turnen                                          1.96
     Triathlon                            12.3 %                                  Triathlon                                               2.25
     Snowboard                            12.3 %                                  Snowboard                                  1.84
     Behindertensport                     12.3 %                                  Behindertensport                                 2.04
     Unihockey                           10.5 %                                   Unihockey                                              2.19
     Tennis                              10.5 %                                   Tennis                                      1.89
     Reiten                              10.5 %                                   Reiten                                1.69
     Beach Volleyball                   8.8 %                                     Beach Volleyball                                  2.07
     E-Sport                      5.3 %                                           E-Sport                                                               2.79
     Motorsport                  3.5 %                                            Motorsport                                1.78
     Schwimmen                  1.8 %                                             Schwimmen                                1.73
     Formel 1                   1.8 %                                             Formel 1                          1.48
     Bob                        1.8 %                                             Bob                                 1.62

                           0%      10 %         20 %     30 %     40 %   50 %                            1                  2                           3
                                                                                                     Verliert an      Bedeutung                  Gewinnt an
                                                                                                     Bedeutung        bleibt gleich              Bedeutung
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                             3. Sport-Sponsoring   17

Abb. 17
INSTRUMENTE DES SPORT-SPONSORINGS                                                            n = 57, Mehrfachnennungen möglich

Eventsponsor                                                                                                                       63.2 %
Bandensponsor                                                                                                      49.1 %
Vereins-/Team-/Clubsponsor                                                                                42.1 %
Trikotsponsor/Hauptsponsor                                                                                42.1 %
Verbandssponsor                                                                                     38.6 %
Sponsoring von Einzelsportlern                                                                      38.6 %
Hospitality-Sponsoring                                                                          36.8 %
Titelsponsor                                                                              31.6 %
TV-Presenting von Sportsendungen                                                  26.3 %
Sponsor der Medien des/r Partner/s                                       19.3 %
Sonstige Massnahmen                                                 14.0 %
Direkte Ansprache der Community mittels                             14.0 %
Namensrecht Sportinfrastruktur (z.B. Stadion)                  12.3 %

                                                  0%   10 %            20 %        30 %            40 %        50 %         60 %         70 %

Abb. 18
MASSNAHMEN ZUR AKTIVIERUNG IM SPORT-SPONSORING                                                                                      n = 24

                                                       Öffentlichkeitsarbeit/
                                                         Public Relations
                                                              3.5

                                                              3.0

                                                              2.5

                           Unternehmensinterne                2.0
                                                                                               Hospitality
                             Kommunikation
                                                              1.5

                                                              1.0

                                                              0.5

                                                              0.0

                                                                                                 Klassische
                              Verkaufsförderung                                                Kommunikation/
                                                                                                  Werbung

In Mittelwert:
aussen = sehr hohe Bedeutung
innen = sehr niedrige Bedeutung                            Social Media
18   3. Sport-Sponsoring                                                                                                                              Sponsor Visions Schweiz 2017/18

     unternehmensinterne Kommunikation werden als etwas                                   Insgesamt 85,4 Prozent der befragten Unternehmen
     weniger wichtig betrachtet.                                                          sind mit ihrem Sport-Sponsorship zufrieden oder sehr
                                                                                          zufrieden (siehe Abbildung 20). Ebenso würden es
     3.2. ZIELSETZUNG UND ZUFRIEDENHEIT                                                   85 Prozent weiterempfehlen. Dies ist die höchste Zufrie-
     Bezüglich der gesetzten Ziele im Sport-Sponsoring zeigt                              denheit resp. die grösste Weiterempfehlungsrate von al-
     sich in der vorliegenden Studie ein ähnliches Bild wie in                            len Sponsoring-Bereichen. Das Sport-Sponsoring ist in
     den beiden vergangenen. Mit Sport-Sponsorships soll in                               den meisten Unternehmen, die dort aktiv sind, fest ver-
     erster Linie ein positives Image, die Steigerung der Be-                             ankert. So planen fast vier Fünftel, die Verträge zu ver-
     kanntheit sowie eine Verstärkung der Kundenbindung                                   längern. Eine Budgeterhöhung beabsichtigen hingegen
     erreicht werden, wie Abbildung 19 zeigt. Gesellschaft-                               nur 15 Prozent.
     liche Verantwortung bzw. good citizenship erhält eben-
     falls eine zunehmende Bedeutung.

     Abb. 19
     ZIELSETZUNGEN IM SPORT-SPONSORING                                                                                       n = 44, Mehrfachnennungen möglich

     Imageziele                                                                                                                                                                   81.8 %
     Bekanntheitsziele                                                                                                                                         68.2 %
     Kundenbindung bei Endverbrauchern (B2C)                                                                                             52.3 %
     Gesellschaftliche Verantwortung/good citizenship                                                                               47.7 %
     Mitarbeitermotivation                                                                                                       45.5 %
     Kontaktpflege zu Geschäftspartnern und                                                                         36.4 %
     Mittel- und langfristige Absatz- bzw. Umsatzziele                                                          31.8 %
     Aufbau von adressierbaren                                                                             29.5 %
     Kontaktpflege bei Meinungsführern,                                                                  27.3 %
     Direkte, unmittelbare Absatz- bzw. Umsatzziele                                  13.6 %
     Sonstige                                                          2.3 %

                                                                  0%          10 %     20 %              30 %       40 %         50 %          60 %          70 %        80 %         90 %

     Abb. 20
     ZUFRIEDENHEIT MIT SPORT-SPONSORSHIPS                                                                                                                                        n = 41

     «Wir planen das Budget des
                                        15.0 %                         25.0 %                               25.0 %                                           35.0 %
     Sponsorships zu erhöhen»

     «Wir planen den Vertrag des
                                                  28.9 %                                                         50.0 %                                             15.8 %           5.3 %
     Sponsorships zu verlängern»

     «Wir würden das Sponsorship
                                                  30.0 %                                                             55.0 %                                                12.5 %     2.5 %
     weiterempfehlen»

     «Wir sind mit unserem
                                                      36.6 %                                                               48.8 %                                          12.2 %     2.4 %
     Sponsorship sehr zufrieden»

                                   0%      10 %            20 %            30 %        40 %               50 %            60 %          70 %           80 %            90 %           100 %

                                                           trifft voll und ganz zu      trifft eher zu           weder noch           trifft eher nicht zu          trifft überhaupt nicht zu
Sponsor Visions Schweiz 2017/18                                                                                                                        4. Kultur-Sponsoring   19

4. Kultur-Sponsoring

Mehr als die Hälfte der befragten Sponsoring-Verant-                                    Film ist nur noch gut ein Viertel der Befragten aktiv. Im Ver-
wortlichen geben an, dass sich ihr Unternehmen im                                       gleich zum Erhebungsjahr 2014 (42,2 Prozent Nennun-
Kultur-Sponsoring engagiert. Von diesen unterstützen                                    gen) bedeutet dies einen deutlichen Rückgang, obwohl
aber lediglich 4 Prozent ausschliesslich Kulturprojekte.                                sogar eine leichte Bedeutungszunahme prognostiziert
Knapp ein Fünftel des gesamten, schweizweiten Sponso-                                   worden war.
ring-Budgets 2017 wird in die Kultur investiert.
                                                                                        Auch wenn Rock-, Pop- und die klassische Musik mit ins-
Im Kultur-Sponsoring engagieren sich insbesondere                                       gesamt 77,7 Prozent am meisten Nennungen erhalten ha-
Unternehmen aus der Versicherungsbranche (15 Pro-                                       ben, werden im Bereich Kultur auch andere Kultursparten
zent), Banken- und Finanzdienstleistungsbranche (10                                     unterstützt und es kann kein ausschliesslicher Fokus auf
Prozent) und der Elektrogeräte- und Maschinenbranche                                    Musik festgestellt werden. Vergleicht man die vorliegen-
(10 Prozent).                                                                           den Ergebnisse mit der Erhebung in der Region D-A-CH,
                                                                                        wird der Musik dort ebenfalls keine Vormachtstellung
4.1. STATUS QUO UND TREND                                                               zuteil. Am häufigsten werden Museen und Kunstausstel-
Wie bereits im Erhebungsjahr 2014, wird auch im Jahr                                    lungen sowie Festivals (jeweils 48 Prozent) unterstützt.
2017 die Kultursparte Rock- und Popmusik mit 44,4                                       Es folgen die klassische Musik (37 Prozent), das Theater
Prozent am häufigsten durch Sponsorships unterstützt                                    und die Bühnenkunst (33 Prozent) sowie die Rock- und
(siehe Abbildung 21). Damit sind möglicherweise die                                     Pop-Musik (30 Prozent).10
grossen Schweizer Open-Air-Festivals gemeint, die fes-
ter Bestandteil des Sommers sind und ein grosses Pub-                                   In Bezug auf den prognostizierten Trend zeigt sich, dass
likum ansprechen. Daneben erhält die klassische Musik                                   die Unternehmen den meisten Kultursparten eine gleich-
finanzielle Unterstützung durch Sponsoring-Gelder. Am                                   bleibende Bedeutung zuschreiben. Einzig die Sparte
dritthäufigsten nennen die Sponsoring-Verantwortlichen                                  Oper und Operette könnte leicht an Bedeutung verlieren,
Engagements für Museen und Denkmalpflege, Kabarett                                      während die Sparte Volksmusik einen leichten Bedeu-
und Comedy sowie Schauspiel und Theater. Im Bereich                                     tungszugewinn erfahren könnte.

   «In Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Partnern sorgen
   nicht nur spannende Events für unvergessliche Erlebnisse, wir
     positionieren uns dabei auch als innovativer Dienstleister für
     moderne Zahlungsmittel. Schlussendlich profitieren Musik-,
   Kunst- oder Theaterliebhaber wie auch unsere Partner von den
               Vorzügen unserer vielfältigen Lösungen.»
                                           Beat Weidmann, Head of Distribution & Sponsoring, Cornèrcard

10		 Vgl. Nielsen Sports (2017). Sponsor-Trend 2017 – Status und Trends im Sponsoringmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln: ohne Verlag. S. 11.
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