ST.GALLEN IM NOTFALL? - Grüne Thurgau
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N 18 NR. 2, JULI 20 OST G R Ü ANTONE SG, TG, GL UND GR OSTSCHWEIZ RK BULLETIN DE > VERHÜLLUNGSVERBOT: MEHRWERT FÜR FRAUENRECHTE? SEITE 4 > OBERTHURGAU: DREI NEUE ORTSPARTEIEN SEITE 7 > GLARUS: WAHLERFOLG BEI DEN LANDRATSWAHLEN SEITE 11 P L A N U N G SPITAL T FA L L ? L L E N I M N O ST.GA
DEIN INSERAT IM «OSTGRÜN» Du erreichst 1200 Mitglieder und SymphatisantInnen der GRÜNEN in der Ostschweiz. 1/8 Seite Fr. 150.00, bei vier Schaltungen ein Inserat gratis, 10% Mitgliederrabatt. info@gruene-sg.ch l sekretariat@gruene-tg.ch Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen Tel. 071 245 80 08, medien@comedia-sg.ch Die Genossenschafts-Buchhandlung mit dem besonderen Angebot und dem guten Service. Auch für Bibliotheken, Schulen, Institutionen. für Küche, Haushalt, Bad, Garten, www.comedia-sg.ch mit unseren Buch-, Kleiderschrank und Geschenksideen Comic/Manga-, WorldMusic- und Veranstaltungstipps Bahnhofstrasse 4 · Weinfelden und dem grossen Medienkatalog mit E-Shop! www.biosfair.ch Im Einklang mit der Natur Guido Leutenegger www.natur-konkret.ch ® Das tier- und naturfreundlichste Label der Schweiz 02 OSTGRÜN 02 / 2018
Editorial DIE IDEALE WELT NUR AUF PAPIER? Liebe Grüne Ich habe mich in den letzten Jahren ein paar Mal exponiert, wenn ich schrieb, Schriftsteller sollten sich – nicht als Bürger, sondern in ihrer Funktion als Schrift- steller – mit politischen Äusserungen zurückhalten. Weil sie zum einen nicht kompetenter sind als irgendwer, weil sie sich – von Henry David Thoreau über Knut Hamsun bis zu Stefan Zweig und Peter Handke – nur allzuoft fatal geirrt haben, vor allem aber, weil sie damit ihrem Werk schaden, das immer politisch ist auf eine viel tiefgründigere Art als jede politische Stellungnahme. Die Inhalte meiner Bücher sind nicht «grün», aber ich denke, sie vermitteln Werte und eine Weltsicht, die mir wichtig sind und die auch der Grund dafür sind, dass ich seit bald fünfund- dreissig Jahren Mitglied der Grünen Partei bin. Das Lesen an sich ist eine der grünsten Beschäftigungen überhaupt. Ein bisschen grün sind meine Bücher aber doch, nicht nur, weil sie auf Papier «aus verantwortungsvollen Quellen» gedruckt und lokal – in Deutschland – hergestellt werden, nicht nur, weil ich neunzig Prozent meiner Lesereisen mit dem Zug un- ternehme. Das Lesen an sich ist eine der grünsten Beschäftigungen überhaupt. Fast jede andere Freizeitaktivität verbraucht mehr Energie, sogar Radfahren, weil man dabei Gummi verbraucht und davon Hunger kriegt, den man nicht immer mit Biolebensmitteln stillt. Lesestunden sind Stunden der Passivität, im Geist erlebt man Abenteuer, reist um die Welt, fliegt zu den Sternen. Aber die Flugzeuge und Autos und Raketen in Büchern verbrauchen nur fiktiven Treibstoff und geschriebe- ne Atomkraftwerke produzieren keinen radioaktiven Abfall. Eine ideale Welt wäre vielleicht eine, die nur auf dem Papier stehen würde, eine Welt als endloses Buch, als unendliche Geschichte. Aber natürlich müsste es in OSTGRÜN NR. 2/2018 Bulletin der GRÜNEN Ostschweiz diesem Buch auch eine fiktive Grüne Partei geben, die gegen fiktive Atomkraftwer- c/o Thomas Schwager ke und den fiktiven motorisierten Verkehr kämpfen würde. Und natürlich würde Cunzstr. 19, 9016 St.Gallen mein fiktives Ich Mitglied in dieser fiktiven Partei und würde ein fiktives Editorial Juli 2018 für das fiktive Bulletin Ostgrün schreiben. Erscheint 4 Mal jährlich Auflage: 1400 Exemplare Redaktion: Kurt Egger (TG), Thomas Schwager (SG), Priska Müller Wahl (GL), Peter Stamm, Schriftsteller Rolf Marugg (GR) Träger des Solothurner Literaturpreises 2018, Titelbild: Thomas Schwager seit bald 35 Jahren Mitglied der GRÜNEN Gestaltung: Joël Roth/Thomas Schwager Druck: Druckerei Walpen, Gossau OSTGRÜN 02 / 2018 03
Referendum MEHR FRAUENRECHTE DANK VERHÜLLUNGSVERBOT? Ob sie nun Burkaverbot oder wie im Kanton St. Gallen Gesichtsverhüllungsverbot genannt werden: Für eine erfolgreiche Integration, die Frauenrechte und die Partizipation bieten solche Verbote keinen Mehrwert – im Gegenteil. Die Burkadebatte ist in Europa seit et- braucht es das Burkaverbot also nicht. die Gleichstellung, die gesellschaftli- lichen Jahren hoch im Kurs und auch in Bleibt das Argument, dass man mit che Partizipation und Integration der der Schweiz immer wieder ein Thema, einem Burkaverbot ein Zeichen gegen Frauen haben können. Die aktuelle auf kantonaler als die Unterdrückung Debatte ist aber in erster Linie Stim- auch auf nationaler «Ein Verbot ist der Frau und gegen mungsmache. Und sie lenkt von den Ebene. Der Kanton ein patriarchalisches realen Defiziten ab, die im Bereich der St. Gallen hat im für Gleichstellung, Weltbild setzen müs- Gleichstellung und der Integration in vergangenen Jahr ein Selbstbestimmung se. Auch dieses Argu- der Schweiz noch immer bestehen. Gesichtsverhüllungs- und Integration ment überzeugt nicht, Wir fordern, dass die Energie, die seit verbot beschlossen, nicht förderlich.» denn es zeichnet ein Jahren für die Burkafrage aufgewendet der Bundesrat Anfang pauschales und ein- wird, für den interkulturellen Dialog, Juni einen indirekten Gegenvorschlag seitiges Bild des Islam. Und es zeugt die soziale und berufliche Integration zur Initiative «Ja zum Burkaverbot» von einer Stellvertreterdebatte, die und die Förderung der Gleichstellung lanciert. sich gegen den Islam in unserer Gesell- auf nationaler und kantonaler Ebene schaft richtet und Stimmungsmache eingesetzt wird. Zum Wohl der Frauen Wie gross ist das Problem? im Namen der Frauenrechte betreibt. und unserer ganzen Gesellschaft. All die politischen Diskussionen und Medienartikel zum Thema wecken den Diskussion ernst nehmen, Die Jungen Grünen reichten im Januar gemeinsam mit den Jglp und den JUSO das Eindruck, als sei die Burka eines der reale Defizite bekämpfen Referendum gegen das St.Galler Verhüllungs- drängendsten Probleme unserer Zeit. Gesetzliche Kleidervorschriften und verbot ein. Im September kommt es zur Ab- Doch das ist eine Fehlannahme. Denn Bussen bei Nichtbeachtung sind kein stimmung. Sibel wird am 22.9. an der Demo zum Weltfriedenstag sprechen. Siehe Agenda. auch wenn die Burka die Gemüter be- Instrument zur Förderung der Integra- wegt und das Thema ernst genommen tion, der Selbstbestimmung oder der werden muss, ist sie hierzulande ein Gleichstellung. Denn sie haben zur Fol- verschwindend kleines Phänomen, das ge, dass Frauen, die eine Burka tragen hauptsächlich im Tourismus anzutref- wollen oder müssen, in die Illegalität fen ist. Das Schweizer Strafgesetz hält gedrängt werden und sich im schlimms- zudem mit dem Verbot der Nötigung ten Fall sozial isolieren. bereits heute fest, dass niemand zum Tragen bestimmter Kleidungsstücke Für uns Grüne ist klar: Die Burka-Dis- gezwungen werden darf. Um Frauen kussion muss ernstgenommen werden Sibel Arslan vor einem Burkazwang zu schützen, wie alle Themen, die einen Einfluss auf Nationalrätin GRÜNE Basel-Stadt 04 OSTGRÜN 02 / 2018
Vaterschaftsurlaub JA ZUR FAMILIENFÖRDERUNG AUS DIESEM JAHRHUNDERT Der Bundesrat bleibt in Familienfragen im letzten Jahrhundert stecken: Er empfiehlt die Initiative für einen Vaterschaftsurlaub ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung. Die Grüne Fraktion wird deswegen ihrerseits einen Gegenvorschlag lancieren. Im Juli 2017 hat der Verein «Vater- tere vierzehn Wochen betragen und wie weit weg von der Gesellschaft er schaftsurlaub jetzt!» die Initiative «Für innerhalb eines Jahres nach der Geburt politisiert. Denn der gesellschaftliche einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub bezogen werden können. Acht Wochen Wandel ist bereits erfolgt – nur mit den – zum Nutzen der ganzen Familie» für Rahmenbedingungen hinken wir hin- einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub «Bürgerliche Männer terher. Die Volksabstimmung wird dem eingereicht. Die parlamentarische Bundesrat also die Richtung weisen im Bundesrat haben der müssen. Debatte dazu wird noch dieses Jahr im Nationalrat gestartet. Initiative eine Abfuhr erteilt.» Für die GRÜNEN ist schon lange klar: Die erste (Nicht-)Überraschung kam Eine anständige Elternzeit ist für die aus dem Bundesrat: Die bürgerlichen davon wären vom Vater oder der Part- Schweiz sowohl ein gesellschaftlicher Männer im Bundesrat haben der Ini- nerin der Mutter zu beziehen, sechs als auch ein wirtschaftlicher Gewinn. tiative eine Abfuhr erteilt und somit Wochen flexibel aufteilbar. Denn die Vereinbarkeit von Beruf und gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie fördert die Gleichstellung und Beruf und Familie für sie keine Priorität Der grüne Gegenvorschlag ist umso stärkt die Volkswirtschaft – wie es das hat. Die Grüne Fraktion hat deshalb nötiger, als dass auch die Gegenvor- Beispiel Skandinavien zeigt. entschieden, ihrerseits einen Gegen- schläge von CVP und FDP die Schweiz vorschlag zu unterbreiten. in Familienfragen nicht weiterbringen: Der Gegenvorschlag von der CVP for- GRÜNE fordern Elternzeit dert nur zwei Wochen Vaterschaftsur- von 14 Wochen laub. Die FDP hingegen nimmt mit Der Gegenvorschlag der Grünen ihrem Vorschlag (16 statt 14 Wochen, Fraktion orientiert sich am gesunden nach der achten Woche aufteilbar auf Menschenverstand – und am erfolg- beide Eltern) sogar eine Kürzung des reichen skandinavischen Modell. Er Mutterschaftsurlaubs in Kauf. fordert zusätzlich zum 14-wöchigen Aline Trede Mutterschaftsurlaub eine Elternzeit, Dem Bundesrat die Richtung weisen Nationalrätin GRÜNE Bern die zwischen beiden Eltern, Mann und Dass der Bundesrat nicht einmal die Frau, Mann und Mann, Frau und Frau, moderate Initiative für einen Vater- aufteilbar ist. Die Elternzeit soll wei- schaftsurlaub annehmen will, zeigt, OSTGRÜN 02 / 2018 05
Junge Grüne ZERSIEDELUNG STOPPEN: JETZT GILT ES ERNST! Die Zersiedelungsinitiative der Jungen Grünen kommt vier Jahre nach ihrer Lancierung bald zur Abstimmung. Mit der Hilfe aller grünen Kräfte lässt sich das Vorhaben zum Erfolg führen. Fast vier Jahre ist es her, dass die Jun- schaftlicher Qualität kompensiert wer- Die Zersiedelungsinitiative ist eine gen Grünen die Volksinitiative «Zersie- den. Ausserhalb der Bauzonen soll nur einmalige Chance für die Grünen und delung stoppen – für eine nachhaltige gebaut werden, was standortgebun- Jungen Grünen. Wir haben reale Chan- Siedlungsentwicklung» lancierten. den und entweder von öffentlichem cen, das Umweltproblem Nummer eins An ihrer Dringlich- Interesse ist oder für der Schweiz in den Griff zu bekommen. keit hat sich in der die bodenabhängige Neben den linken und grünen Kräften Zwischenzeit leider «Für die Klimawende Landwirtschaft be- stören sich auch ausgesprochen kon- nichts geändert: braucht es auch den nötigt wird. Die Re- servative Leute an der Zersiedelung Nach wie vor wird Zersiedelungsstopp.» serven im bestehen- – man höre sich nur einmal die Unter- jede Sekunde fast den Siedlungsgebiet haltungen im Zug an! ein Quadratmeter sind gross genug, Grünfläche überbaut. Wenn das so auch wenn die Bevölkerung stark wach- Mit einer breit abgestützte Kampa- weitergeht, wird bis 2050 noch einmal sen sollte. Damit sie besser ausgenutzt gne ist der Abstimmungskampf zu eine Fläche von der Grösse des Kantons werden, fördert die Initiative nachhal- gewinnen. Wir freuen uns, wenn sich Neuenburg überbaut sein. tige Quartiere. Diese nutzen den Boden möglichst viele in unseren kantonalen effizient und sind funktional durch- Komitees engagieren und uns auch Die Zersiedelung sorgt für Mehrverkehr mischt mit dem Ziel, dass Wohnen, Ar- finanziell unterstützen. Die Zersiedelung ist verheerend für die beiten und Freizeit in Zukunft wieder www.zersiedelung-stoppen.ch Landschaft, die Artenvielfalt und die näher zusammenrücken. Verein für eine nachhaltige regionale Landwirtschaft. Zusätzlich Siedlungsentwicklung, 3011 Bern führt sie zu längeren Distanzen und Abstimmung in wenigen Monaten PC-Konto 61-486474-0 damit zu mehr Verkehr. Ein Anstieg der Wir werden Anfang 2019 über die Zer- Abgase und des Energieverbrauchs um siedelungsinitiative abstimmen und Faktoren sind die langfristige Folge. sind bereits mitten in den Vorbereitun- Wenn wir die Klima- und Energiewende gen. Wir haben die Kampagnenstruk- schaffen wollen, müssen wir die Zersie- tur erstellt, ein Abstimmungskomitee delung stoppen. gebildet, ein Sekretariat eingerichtet und werden nun die kantonalen Ko- Die Zersiedelungsinitiative verlangt, mitees aufbauen. Ebenso analysieren dass in Zukunft Neueinzonungen von wir unsere Argumente sowie jene der Bauland durch Rückzonungen von min- Gegner, um unsere exakte Kommunika- Basil Oberholzer destens gleicher Fläche und landwirt- tionslinie zu erarbeiten. Kantonsrat St.Gallen 06 OSTGRÜN 02 / 2018
Kanton Thurgau DREI NEUE ORTSPARTEIEN IM OBERTHURGAU Die Grünen sind auch im Oberthurgau im Aufwind: In Arbon, Amriswil und Romanshorn wurden drei neue Ortparteien gegründet. Damit hat sich die Zahl der grünen Thurgauer Ortsparteien glatt auf sechs verdoppelt. KEG. Die drei neuen Ortsgruppen Romanshorn: Vom Forum zur Partei Amriswil: Freie Gruppe wird Partei ergänzen Eschlikon (2003), Fischingen Seit 1990 politisiert das Grüne Forum Seit dreissig Jahren politisiert die (2014) und Münchwilen (2017). Die Romanshorn als lose Gruppierung. Das Freie Gruppe als lose Gruppierung GRÜNEN Thurgau gratulieren und Forum setzte sich gegen den Ausbau in Amriswil. Sie haben in dieser Zeit freuen sich über die verbreiterte Basis von Strassen, für das Energiestadt-La- einige Erfolge erzielt, vor allem in den für die politische Arbeit. bel, gegen landfressende Bauten der Bereichen erneuerbare Energien und Detailhändler und für mehr städtische Langsamverkehr. Sie war auch stets Arbon: Regula Rytz zu Besuch Grünräume ein. Der Klimawandel ist im Stadtrat vertreten. In kleinem Kreis Die Parteipräsidentin Regula Rytz ein Dauerthema. Bereits anfangs die- aus künftigen Parteimitgliedern und persönlich stattete der neuen Grünen ses Jahrhunderts regte das Forum die Gästen ist nun die GRÜNEN Amriswil Ortspartei Arbon einen Besuch ab. Sie Schaffung eines Parlamentes an. Seit aus der Taufe gehoben worden. Erste bestärkte die neue Gruppierung für sieben Jahren sitzt Urs Oberholzer als Präsidentin wird Sandra Reinhart. lustvolles und ökologisch nachhaltiges grüner Vertreter im Stadtrat, aktuell Vorstandsmitglieder sind Joe Bräg- Politisieren. «Wer wagt, gewinnt. Es als Vizestadtpräsident. Im Frühling ger und Felix Engeler. Glückwünsche sind gerade solche kleinen Gruppen, wurde das Forum zur Grünen Ortspar- überbrachten Kurt Egger, Präsident welche die Welt verändern», so Rytz. tei. «Wertstoffkreisläufe neu denken» der GRÜNEN Thurgau, Didi Feuerle, ist gemäss dem Präsidenten Markus Bezirkspräsident sowie der Stadtprä- Der neue Ortsparteipräsident Didi Bösch das Jahresthema. Daneben sident Martin Salvisberg. Die GRÜNEN Feuerle beschrieb die Ziele folgender- stehen die lokale Energiepolitik und die Amriswil werden sich auch künftig für massen: «Wir wollen eine Partei sein, ökologische Nutzung von öffentlichen eine ökologische Stadt einsetzen und die etwas kreiert, nämlich spannende und privaten Grünflächen im Zentrum für weitere Ämter kandidieren. und lustige Projekte. Wir wollen anpa- der Aktivitäten. cken und nicht nur motzen wie andere Parteien». An der Gründungsversamm- Bild oben: Vorstand GRÜNE Amriswil mit lung traf sich eine illustre Schar von Joe Brägger, Vizepräsident und Kantons- zwei Dutzend Personen. Neben der rat, Ruth Baratto, Kassierin, Sandra Rein- hart, Präsidentin und Felix Engeler. nationalen Parteipräsidentin Rytz und neuen Parteimitgliedern Kurt Egger als Gründungsversammlung GRÜNE Arbon Präsident der Grünen Thurgau, mehre- mit Regula Rytz und Kurt Egger sowie den Vorstandsmitgliedern Nicola Franco, re Kantonsräte, Alt-Parteipräsidenten Cornelia Wetzel und Heidi Heine sowie und Alt-Nationalrat Peter Schmid. Didi Feuerle, Kantonsrat und Präsident GRÜNE Arbon. OSTGRÜN 02 / 2018
Kanton St.Gallen DIE ST.GALLER SPITALPLANUNG IM SPANNUNGSFELD DER POLITIK Es wird viel gestritten um die Ausrichtung der St.Galler Gesundheitspolitik, seit der Bericht des Verwaltungsrates der Spitalverbunde vorliegt. Von Seiten der Politik mit wenig Glaubwürdigkeit, findet die ehemalige grüne Nationalrätin Yvonne Gilli. Der Bericht des Verwaltungsrates weist der vier damaligen Spitalregionen den Milliardenkredit für Spitalinves- viele Schwächen auf. So fokussiert verunmöglichte zusammen mit dem titionen, dem die Bevölkerung 2014 er unter Auslassung einer gut abge- vorherrschenden Zeitgeist die Spital- zustimmte. Diese Zustimmung ist aber stützten und transparenten Analyse schliessungen. So übernahm Heidi wesentlich dem unheiligen Pakt zwi- einseitig auf strukturelle Probleme Hanselmann das Gesundheitsdepar- schen der damaligen FDP-geführten und einen ökonomischen Blickwinkel. tement mit einem grossen Scherben- Baudirektion und der Gesundheitsdi- Zudem instrumentalisieren bürgerli- haufen. Dass bei dieser Ausgangslage rektion unter SP-Führung zu verdan- che Parteien diesen eine Reorganisation ken. Umso stossender heute, dass Bericht, um eine «PolitikerInnen nicht auf Spital- gerade die FDP die SP-Gesundheitsdi- personenzentrierte rektorin frontal angreift. Attacke auf das verteidigen opportunis- schliessung beruhen durfte, erscheint amtierende SP-Re- tisch das Regionalspital verständlich. Auch Bevölkerung braucht Informationen gierungsmitglied ihres Wahlkreises.» kein bürgerliches Es geht jetzt weniger um die Zukunft Heidi Hanselmann Regierungsmitglied einzelner Regionalspitäler als um die zu lancieren, was zu einer reflexartigen hätte das riskiert. Aus demokratischer Qualität der zukünftigen Gesundheits- Solidarisierung von Links-Grün führte. Sicht wären Spitalschliessungen auch versorgung insgesamt. Im Fall einer Das Resultat ist eine weitgehend undif- einem Affront gegenüber dem Bevölke- Erkrankung möchte jeder und jede von ferenzierte Polemik: Kantonale Politi- rungswillen gleichgekommen. uns die optimale ambulante oder sta- kerInnen positionieren sich in der Regel tionäre Behandlung. Keine Regierung opportunistisch und rechtfertigen das 2018 ist nicht wie 2004 ist um diese Planung zu beneiden. Die Regionalspital ihres Wahlkreises. Vierzehn Jahre später aber hat sich die Bevölkerung ist darauf angewiesen, Situation verändert. Die Konsequen- mit den notwendigen Informationen Der tiefe Fall von Anton Grüninger zen einer demografischen Überalte- versorgt zu werden, um mitentschei- Die Debatte ist nicht neu und schien rung, die prekäre Grundversorgung in den zu können. ihren unseligen Anfang zu nehmen mit den ländlichen Regionen, die Zunahme der Abwahl des CVP-Regierungsrats komplexer und teurer Behandlungen Es ist korrekt, dass der Kantonsrat Anton Grüninger im Jahr 2004. Die von chronischen Erkrankungen und wegen der Governance-Problematik die geplanten Spitalschliessungen wurden die Verlagerung von der stationären strategische Führung der Spitäler von ihm zum Verhängnis. Fehlendes Fin- zur ambulanten Medizin machen eine der regierungspolitischen Aufgabe ent- gerspitzengefühl und eine qualitativ neue Standortbestimmung nötig. Sie koppelt hat. Auch wenn die Trennung mangelhafte Führung der Kooperation kommt spät, vor allem mit Blick auf schmerzhaft ist, sind die Interessen- 08 OSTGRÜN 02 / 2018
Gesundheitspolitik konflikte evident. Der Kanton kann mit klaren Verantwortlichkeiten so- unattraktiven beruflichen Rahmenbe- nicht in Personalunion Spitalplaner, wie die gemeinsame Bereitschaft für dingungen. Ob an Spitäler angeglieder- Spitalbesitzer und Spitalbetreiber sein. Konsensuslösungen. Es wird Aufgabe te Ambulatorien dieses Problem helfen Und das ist ja noch nicht alles, erstellt der Regierung sein, die Spitalplanung können zu lösen, ist noch offen. Ab- er daneben doch auch die Spitallisten in einen gesamtpolitischen Kontext gesehen von den Kosten gibt es neue und vergibt Leistungsaufträge, finan- zu betten, in dem das Spital unter Konflikte, weil das Spitalambulatorium ziert Spitalleistungen mit Steuergel- anderem auch als kantonaler Stand- in der Regel als Zuweisungsportal für dern und hat auch noch Entscheidungs- ortfaktor, Arbeitgeber und Ausbildner das eigene Spital dient. Der Patient gewalt bei der Tarifierung. gewürdigt wird. Es möchte aber Gewiss- wird eine gemein- «Es geht nicht um heit haben, im Spital Gewaltentrennung liess schon lange same Aufgabe sein, mit der für seine bestehende Konflikte aufbrechen die zukunftsfähige Regionalspitäler, sondern Erkrankung besten Die jetzige Einschätzung des Verwal- Versorgungsstruk- um die Qualität der Expertise behandelt tungsrates zur Leistungs- und Struk- tur und die Qualität Gesundheitsversorgung.» zu werden. turentwicklung des Spitalverbundes der Dienstleistung dürfte nicht zuletzt durch diese Ge- in der Versorgungskette in den Mittel- Mit der zunehmenden Spezialisierung waltentrennung möglich geworden punkt ihrer Tätigkeit zu stellen, und und betriebswirtschaftlichen Orientie- sein. Mit dem Bericht wurde ein schon dies ohne Diktat durch betriebs- oder rung der Spitäler scheint eine Trennung lange schwelender Konflikt an die volkswirtschaftliche ökonomische zwischen zuweisendem Arzt und finan- Oberfläche gebracht. Ein Konflikt, wel- Vorgaben. zierendem Spitalträger prüfenswert. cher die Realität in der Gesundheits- versorgung an der Front und die Angst Qualität für die Zukunft sichern Die St.Galler Gesundheitspolitik steht der politischen Trägerschaft spiegelt. Die Qualität in der Spitalversorgung vor einer grossen Herausforderung, um Letztere sind in ihrer Funktion direkt ist hoch, für die Zukunft aber nicht die Qualität der Gesundheitsversor- der Volkswahl unterstellt. gesichert. Kleine Landspitäler können gung zu sichern. hochqualifizierten KaderärztInnen Es besteht die Gefahr, dass es durch wegen dem beschränkten Spektrum die Spezialkommission des Kantons- an Krankheitsfällen und Behand- rates und den Lenkungsausschuss lungsmöglichkeiten keine attraktiven mit VertreterInnen aus Regierung Arbeitsbedingungen bieten. Sie sind im und Verwaltungsrat erneut zu einer besten Fall noch ein zeitlich befristetes politischen Blockade kommt. Für die Sprungbrett für Fachkräfte aus dem Spezialkommission des Kantonsrates Ausland oder für ÄrztInnen zu Beginn dürfte es schwierig bis unmöglich sein, ihrer Karriere. Das führt zu einer hohen sich die notwendige Expertise in dieser Personalfluktuation und damit verbun- komplexen Problematik zu verschaf- den zu Qualitätseinbussen. In diesem fen. Der Lenkungsausschuss steht vor Teufelskreis befinden sich kleine Spitä- der Herausforderung, die konflikthafte ler bereits heute. Verbindung zwischen politischer Ver- antwortung und Leistungserbringung Im ambulanten Sektor ist die Qualität Yvonne Gilli war von 2007 bis 2015 Grüne konstruktiv zu bewältigen. Dazu der Versorgung in ländlichen Regionen Nationalrätin Kanton St.Gallen und führt eine Praxis als Fachärtzin für Allgemeine braucht es externe Expertise, das Be- durch die Überalterung der Ärzteschaft Innere Medizin. Sie ist heute Mitglied des wusstsein für eine Gewaltentrennung gefährdet. HausärztInnen leiden an FMH-Zentralvorstands. OSTGRÜN 02 / 2018 09
Kanton Graubünden WAHLEN IM KANTON GRAUBÜNDEN: KNAPP DEN ERSTEN GRÜNEN SITZ VERPASST Die GRÜNEN Graubünden haben die angestrebte kleine Sensation nicht ganz geschafft: Es gelang Ihnen nicht, den ersten Grossratssitz überhaupt zu erreichen. Mit 540 Stimmen und grosser Unter- Die fehlenden Stimmen hätte Kaspar bisherigen SP-Vertreter ein. Nicht stützung der SP hat Kaspar Schuler aus Schuler nicht im eigenen Dorf holen verwunderlich ist, dass der durch den Malans zwar das nötige absolute Mehr müssen, da er dort der bestgewählte Bauskandal stark angeschlagene bis- von 490 Stimmen in seinem Wahlkreis Kandidat von allen fünf war. Sie fehl- herige BDP-Regierungsrat Jon Domenic in der Bündner Herrschaft bei weitem ten ihm in den benachbarten Dörfern. Parolini nur ganz knapp wiedergewählt hinter sich gelassen. Doch als fünfter Selbstkritisch merkt er an: «Das zeigt, wurde, 60 Stimmen vor einem neu von vier Grossräten – Frauen kandi- wie wichtig es gewesen wäre, weit über angetretenen SVP-Vertreter, der über- dierten leider nicht –fehlten ihm am den Wahlspaziergang mit Regula Rytz, zählig ausschied. Es profitierte die CVP, 10. Juni 60 Stimmen auf den Nächst- die Verteilung von Rosen & Wahlflyer die nach 20 Jahren erneut mit zwei Ver- platzierten, den BDP-Winzer Martin und alle anderen Aktivitäten hinaus tretern in der Bündner Regierung sitzt, Tanner. noch viel stärker in diesen Dörfern prä- dem bisherigen Mario Cavigelli und sent zu sein.» dem neuen Marcus Caduff. Abgeschla- gen unterhalb des absoluten Mehrs Ohrfeige für BDP-Regierungsrat auf Platz sieben lag der Liedermacher Am gleichen Sonntag fanden auch die Linard Bardill. Bündner Regierungsratswahlen statt. SP-Kandidat Peter Peyer, Gewerkschaf- So setzt sich die Bündner Regierung in ter und einst erster Kindergärtner den nächsten vier Jahren zusammen: Graubündens, zieht als Ersatz für den Zwei CVP, ein BDP, ein FDP und ein SP. Gesellige Runden in der Bündner Herrschaft während des Wahlkampfs mit Besuch von Regula Rytz. Kaspar Schuler wird CIPRA-Geschäftsleiter Am Tag nach den Wahlen hat er seine neue Stelle als Geschäftsleiter bei der CIPRA International in Schaan angetreten. Er wird also erst recht Kämpfer für die Alpen, für nachhaltige Entwicklungen und den Klimaschutz im ganzen Alpenbogen. Wenn er etwas dazu in der Ostschweiz beitragen kann, so wird ihm das von Schaan aus besser denn je möglich sein. www.cipra.org 10 OSTGRÜN 02 / 2018
Kanton Glarus GRÜNER WAHLERFOLG BEI DEN LANDRATSWAHLEN Für mehr Weitsicht warben die GRÜNEN Glarus im Wahlkampf für den Landrat – und das mit grossem Erfolg: Mit 16.6% Wähleranteil holten sie im Wahlkreis Glarus Süd eines der schweizweit besten grünen Resultate. «Wir können sehr zufrieden sein und er unkumuliert ein besseres Resultat büro. Priska Müller Wahl wird in den werden den Sieg nun feiern», sagten als der amtierende FDP-Ständerat und nächsten vier Jahren die Kommission die beiden Co-Präsidentinnen Priska frühere Gemeindepräsident gemacht. Bildung, Kultur & Volkswirtschaft und Müller und Regula N. Keller am 10. Juni Inneres präsidieren. Auch aus grüner 2018 beim Wahlapero. Denn die Glar- Zopfi freut sich auf die kommende Sicht warten dort einige wichtige Vor- ner GRÜNEN haben mit 11.5 Stimmen- Legislatur mit seinen sechs Landrats- lagen. prozenten nochmals um 0.7% zulegen kollegInnen. Denn gewonnen haben können und haben damit wie schon im Glarnerland sowohl das linke wie Wechsel im Fraktionspräsidium 2014 und 2010 erneut sieben der 60 das grüne Lager auf Kosten von SVP, Und noch eine Neuigkeit vor der Som- Sitze erobert. BDP und FDP. Die GRÜNEN bleiben merpause: Karl Stadler übergibt nach weiterhin um einen Sitz grösser als die sechs erfolgreichen Jahren sein Amt als Grün-Links gewinnt CVP-Fraktion. Die GLP konnten von Fraktionspräsident in jüngere Hände, auf Kosten der Bürgerlichen zwei auf vier Sitze zulegen. nämlich in jene von Mathias Zopfi. «Im Wahlkreis Glarus Süd vermochten die GRÜNEN mit glanzvollen 16.6 % ei- Frauen konnten leicht zulegen Weitsichtig: So sind die Glarner Grünen nes der schweizweit besten Resultate Der Frauenanteil im Rat verbesserte eben. zu erreichen», erklärte der erste Grüne sich von 16.7 auf 21.7 Prozent. In der Landratspräsident Mathias Zopfi strah- grünen Fraktion liegt er weiterhin bei Die alte und neue Grüne Landratsfraktion lend. Er hat den erfolgreichen Wahl- 42.8%. Mit Regula N. Keller stellen die (v.l.n.r.): Marius Grossenbacher, Andreas kampf geleitet und selbst ein Glanz- GRÜNEN seit dem 27. Juni auch die ein- Schlittler, Priska Müller Wahl, Regula N. Keller, Mathias Zopfi, Ann-Kristin Peterson und Karl resultat erreicht. Beispielsweise hat zige Frau im siebenköpfigen Landrats- Stadler. Markus Allemann Naturgärten GmbH INNOVATIVE WEINE AUS DEM ST. GALLER RHEINTAL i X t e in s JETZT PROBIERPAKET IM SHOP bestellen mit Code: #grün2018-2 Planung, Ausführung und Unterhalt von Naturgärten 8577 Schönholzerswilen Telefon 071 633 29 84 Weingut Stegeler AG | Blumenstrasse 4 | CH-9442 Berneck | 071 744 27 09 www.natur-gaerten.ch wein@stegeler.ch | www.stegeler.ch allemann_nov-15.indd 1 27.10.15 11:20
Kanton St.Gallen GRÜNE LINTH: START IN EINE NEUE ÄRA Vor über 20 Jahren haben sich Grüne aus Uznach und Schmerikon und der LdU Rapperswil-Jona für gemeinsame grüne Politik zusammengeschlossen: Gegen AKW, für den Schutz von Grünflächen oder für nachhaltige Verkehrskonzepte. Mit einem Namenswechsel beginnt nun eine neue Ära. 1996 kandidierten Grüne und Mitglie- Die Stadtpartei von Rapperswil-Jona mann ist das Kurt Gnehm, der sich seit der des LdU gemeinsam für den Kan- behält den Namen UGS vorerst bei. über zwei Jahrzehnten für erneuerbare tonsrat unter dem Kürzel «UGSB»: U Energien engagiert, in der Arbeitsgrup- für unabhängig, G für Grün, S für Sozial Mit dem neuen Namen entsteht auch pe der Energiestadt Aadorf (TG) arbei- und B für Bewegung. Daraus bildete ein neues politisches Bewusstsein. Die tet und dort die Solargenossenschaft sich im Verlauf der Jahre die UGS Linth regionale Sammelbewegung bekennt leitet. und die UGS Rapperswil-Jona. unmissverständlich Farbe und gehört damit eindeutig zu den GRÜNEN GRÜNE Linth wollen Vertretung UGS: Grünes Sammel- und Nährbecken St.Gallen als Mutterpartei und damit in den Parlamenten stärken Von Anfang an war die UGS sowohl im auch zu den GRÜNEN Schweiz. Die GRÜNEN Linth wollen nun ihr Kantonsrat wie auch im Stadtrat Rap- politisches Profil schärfen. Die thema- perswil-Jona vertreten. Von 2006 bis Neues Co-Präsidium tischen Schwerpunkte bilden nach- 2008 stellte sie mit Urs Bernardsgrüt- Der neu zusammengestellte Vorstand haltige Verkehrskonzepte (Nein zur ter sogar einen Nationalrat. der GRÜNEN Linth ist gut durchmischt Umfahrung Uznach), Grünraum-Schutz bezüglich Alter, Berufsfeldern und (Unterstützung der Zersiedelungsini- Aus der Bewegung herausgewachsen Erfahrungen in Politik und grünem tiative), Biodiversität und die erneuer- ist Pro Velo Rapperswil-Jona und Engagement. Beispielhaft steht dafür bare Energie (Wind- und Solarkraft im auch die Solargenossenschaft Linth. das neue Co-Präsidium mit Moritz Linthgebiet). Die UGS verstand sich darum immer Pachmann (Jg 1988). Moritz ist Jurist als politische Sammelbewegung der und doktoriert zurzeit an der Univer- Die GRÜNEN Linth wollen in der Region grünsozialen Kräfte und Gruppierun- sität Luzern am Lehrstuhl für öffent- als stärkste politische Kraft für grüne gen aus dem Linthgebiet. Eigentlich liches Recht, Recht der nachhaltigen Anliegen wahrgenommen werden. In wollte man keine Partei im engeren Wirtschaft und Rechtsphilosophie. Der den kommenden Kantonsratswahlen Sinne sein. zweite Co-Präsident Urs Bernhards- soll ein zweiter Sitz erreicht werden. grütter (Jg 1962) verfügt als ehemaliger Und davor will die alte neue grüne 2018 beginnt eine neue Zeitrechnung. Kantons- und Nationalrat über breite Kreispartei dazu beitragen, dass die Anfang Jahr hat sich die UGS Linth politische Erfahrung und arbeitet als GRÜNEN St.Gallen wieder einen Sitz in GRÜNE Linth umbenannt und den Diakon bei der Katholischen Kirche im Nationalrat gewinnen. Vorstand ergänzt. Im Mai wählte die Rapperswil-Jona. Mitgliederversammlung auch ein neues Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Valentin Faust, Silvia Kündig, Kurt Gnehm, Moritz Pachmann, Co-Präsidium. Die Verhandlungen zur Der Vorstand wurde mit zwei neuen Marco Fäh, Urs Bernhardsgrütter und Cornelia Namensänderung waren nicht einfach. Mitgliedern verstärkt. Neben Pach- Meier. 12 OSTGRÜN 02 / 2018
Kanton Thurgau GROSSER STABWECHSEL IM KANTONSRAT Joe Brägger tritt aus dem Kantonsrat zurück und wird von Karin Bétrisey ersetzt, während Kantonsrätin Marion Theler als neue Fraktionspräsidentin Joe‘s bisherige Funktion übernimmt. KEG. Mit Bétrisey verstärkt eine dritte in grünem Sinne beeinflusst. Nebst Frau die neunköpfige Grüne Fraktion. Bildungsthemen lancierte Brägger Die Grüne Fraktion heisst Karin Bétri- auch diverse Vorstösse zur Mobilität, sey herzlich willkommen zum Naturschutz und zur öffentlichen Beschaffung. Die 47-jährige Raumplanerin lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter seit zehn In den letzten beiden Jahren führte Joe Jahren in Kesswil. Bétrisey ist Mitinha- Brägger die Fraktion mit grosser Um- berin des Raumplanungsbüros Stritt- sicht. Dabei eignete sich Brägger auch GRATULATION AN matter + Partner AG in St. Gallen. Ihre grosses Wissen in der Finanzpolitik an. Hobbies sind die Natur (Schwimmen, GINA RÜETSCHI Segeln, Paddeln) und Musik (Klavier Mit Joe Brägger verliert die Fraktion Kantonsrätin Gina Rüetschi kandidier- und Saxophon). «Eine nachhaltige, nebst bildungspolitischem Know-how te als Ersatzrichterin für das Frauen- innovative Raumplanung, eine gute auch einen grossen Schaffer. Die Grü- felder Bezirksgericht. Mit 45% der Baukultur, der Schutz von Natur- und nen danken Joe für seine wertvollen Stimmen gegen eine FDP-Frau erreich- Kulturobjekten und Gewässern sowie Arbeiten zugunsten der Grünen Sache. te sie ein sehr gutes Resultat. In der die Erhöhung der Biodiversität sind die Den GRÜNEN bleibt Joe als Vorstands- Stadt Frauenfeld betrug der Stimmen- Anliegen, die ich im Kantonsrat einbrin- mitglied des Bezirks und der Ortspartei anteil stolze 58%. gen will», so Bétrisey. Amriswil erhalten. Wir gratulieren Gina für ihren Mut Dank an einen grossen Schaffer Marion Theler aus Bottighofen über- und wünschen uns noch mehr Grüne, Der Amriswiler Sekundarlehrer Joe nimmt neu das Fraktionspräsidium. die für solche Ämter kandidieren. An Brägger verlässt nach acht Jahren den Marion ist seit 2004 im Kantonsrat. den fünf Bezirksgerichten gibt es 35 Kantonsrat. Joe war der bildungspo- LaienrichterInnen. Davon trägt kein litische Experte in der Fraktion. Mit Einziger das Grüne Parteibuch. seinen pointierten und fachkundigen v.l.n.r: Die neue Fraktionschefin Marion Theler, Gemäss Wahlproporz müssten die der scheidende Kantonrat und Fraktionsprä- Voten sowie seiner Mitwirkung in sident Joe Brägger und die neue Kantonsrätin GRÜNEN zwei bis drei Sitze besetzen. diversen Kommissionen hat sich Joe Karin Bétrisey. Bei den Gesamterneuerungswahlen Brägger bei allen Fraktionen grossen 2020 werden wir in mehreren Bezirken Respekt verschafft und viele Vorlagen kandidieren. Kurt Egger Präsident GRÜNE TG OSTGRÜN 02 / 2018 13
Fluglärm ©People‘s / Tino Dietsche FLUGVERKEHR REDUZIEREN UND LEBENSQUALITÄT ERHALTEN Der Schutzverband Aktion gegen Fluglärm Altenrhein (AgF) fordert Behörden und Politiker der Schweiz und Österreichs auf, an den Betriebszeiten in Altenrhein festzuhalten. Dem Druck aus Wirtschaftskreisen nachzugeben hiesse, die Lebensqualität einer ganzen Region zu gefährden. Kürzlich präsentierten Rheintaler und setzung für wirtschaftlichen Erfolg ge- Der Flugverkehr muss reduziert wer- Vorarlberger Wirtschaftsverbände Er- fordert. Dabei zeigen die präsentierten den, denn er ist ein Hauptverursacher gebnisse einer Studie zur wirtschaftli- Zahlen doch eindrücklich, dass sich mit der Klimaerwärmung. Erinnert sei chen Bedeutung des Altenrheiner Flug- den aktuellen Rahmenbedingungen an das Pariser Weltklimaabkommen betriebs und legten beeindruckende von 2015, in welchem sich die Weltge- Zahlen zu Wertschöpfung und Arbeits- meinschaft verpflichtet hat, die vom «Der Flugverkehr als ein plätzen in der Region vor. Gleichzeitig Menschen verursachte Erderwärmung forderten sie die Ausdehnung der in Hauptverursacher der auf unter zwei Grad zu begrenzen. Der Altenrhein geltenden Öffnungszeiten. Klimaerwärmung muss weltweite Ausstoss von Treibhaus- Dabei werde «eine Angleichung an die reduziert werden.» gasen ist darum möglichst schnell Betriebszeiten anderer Schweizer Flug- entscheidend zu senken. Die konkrete häfen» angestrebt, konkretisierte ein erfolgreich wirtschaften lässt. Eine Än- Umsetzung aber klemmt wie in diesem Vertreter der Airport Altenrhein AG. derung drängt sich darum gar nicht auf. konkreten Fall an Einzelinteressen. Altenrhein ist nur privates Flugfeld Fluglärm macht krank Ein grenzüberschreitendes Problem Offensichtlich scheinen die Wirt- Die Nachteile einer Ausweitung der Für die AnwohnerInnen Altenrheins schaftsvertreter noch immer nicht Öffnungszeiten in Altenrhein wögen hat sich in den letzten Jahren die Lärm- akzeptiert zu haben, dass nach eidge- schwer. Die Bevölkerung einer ganzen und Abgasbelästigung mit der starken nössischem Luftfahrtgesetz Alten- Region würde bis weit in die Nacht hin- Zunahme der Helikopterflüge massiv rhein nur ein ‘privates Flugfeld‘ ist. Ein ein durch zusätzlichen Fluglärm beläs- erhöht. Nach wie vor ungelöst ist das Vergleich mit konzessionierten Flug- tigt. Die Nachtruhezeiten verkürzten Problem der Standläufe in unmittel- plätzen und Flughäfen der Schweiz ist sich wie in Zürich auf einen Bruchteil barer Nähe der Wohngebiete. Es muss daher unzulässig. Die Konzessionie- der heutigen noch akzeptablen Dauer. alles unternommen werden, um die rung Altenrheins zum Regionalflug- Die Ruhe- und Erholungszeiten der Be- bedrohte Lebensqualität einer ganzen platz wurde vom Bundesrat erst 2011 völkerung würden stark eingeschränkt. Region dies- und jenseits des Rheins zu abgelehnt, was sich in absehbarer Zeit Immer mehr Studien belegen die schäd- erhalten. nicht ändern wird. lichen Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit. So steigt das Risiko für Die Ausweitung der Betriebszeiten auf Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krank- Der Autor Heinz Grob ist Präsident des Schutz- verbands Aktion gegen Fluglärm Altenrhein. 6 Uhr bis 23 Uhr mit Streichung der heiten und Diabetes. Dauer-Lärm kann Grob sass für den LdU von 1989 bis 1997 im Mittagspause von 12 bis 13.30 Uhr wird das psychische Wohlbefinden der Be- St.Galler Kantonsrat. immer wieder als notwendige Voraus- völkerung beeinträchtigen. www.agf-altenrhein.ch 14 OSTGRÜN 02 / 2018
Kiosk ANDERS REISEN: SCHWEIZ-PALÄSTINA AUF DEM LAND- UND SEEWEG Dass man für spannende Ferien nicht schinen. Die Reisegeschwindigkeit lag zwingend fliegen muss, zeigt Thomas um die 16 Knoten, also rund 30 km/h. Schwager, St.Galler Kantonsrat und In 24 Stunden kommen so immerhin Vize-Präsident der GRÜNEN Schweiz. über 700 km zusammen. Treibstoffver- Nur in Ausnahmefällen nimmt er das brauch: 32 Tonnen Schweröl pro Tag! Flugzeug und versucht auch bei gros- sen Distanzen zumindest einen Weg Den gegen 3000 km langen Rückflug klimafreundlicher zurückzulegen. hat Schwager dann auf dem Luftweg angetreten. In 40 Minuten legte der HERZLICHEN DANK, Mit 30 km/h nach Haifa Flieger die Strecke zurück, für die das Dieses Jahr reiste Schwager mit dem Schiff auf der Hinfahrt einen ganzen SUSANNE HOARE! Zug in die Nähe von Trieste, um dann Tag brauchte. Nach vielen Jahren als Präsidentin mit dem Fahrzeugtransporter ‚Grande an der Spitze der GRÜNEN Stadt Detroit‘ via Kupar/Kroatien, Venedig Wer mehr wissen möchte über Schwa- St.Gallen hat sich Susanne Hoare aus und Limassol nach Haifa in Israel zu rei- gers Erlebnisse auf dem Wasser und in der aktiven Politik zurückgezogen. sen. An Bord des 176 m langen und 31 m Palästina findet auf Facebook einen Susanne hatte sich schon in den 90er breiten Schiffs waren über 2000 neue frei zugänglichen Reiseblog: Jahren im LdU engagiert und wurde Autos, schweres Arbeitsgerät und Ma- facebook.com/thomas.schwager.sg im Jahr 2004 für die GRÜNEN in den Kantonsrat gewählt. Vor der Verklei- nerung des Rats im Jahr 2008 von 180 auf 120 Mitglieder war sie Präsidentin Der VCS macht grüne Verkehrspolitik der GRÜNE/EVP/GLP-Fraktion. Zum Töngi hat Ende Juni nur ganz knapp die Ende der letzten Legislatur im Februar Wahl zum nationalen VCS-Präsidenten 2016 beendete Susanne ihre 12jährige verpasst. Ganze drei Stimmen gaben parlamentarische Arbeit. den Ausschlag zugunsten des St.Galler SP-Kantonsrats Ruedi Blumer. Michael Susanne hat in ihrem langen partei- Töngi nimmt nun Einsitz im 11-köpfigen politisch aktiven Leben in vielen Po- Zentralvorstand, der sich inklusive Prä- sitionen ein grosses Arbeitspensum NR MICHAEL TÖNGI: sident aus sieben Grünen und vier Ver- absolviert. Wurde sie gerufen, hat sie treterInnen der SP zusammensetzt. kaum je Nein gesagt und dies oder LUZERN BESUCHT ST.GALLEN jenes halt auch noch gemacht. Aktuell Am 12. März rückte Michael Töngi aus Michael Töngi wird an der Mitglieder- ist sie eine von sieben Delegierten an Kriens in den Nationalrat nach. Er über- versammlung der St.Galler Grünen am den DV‘s der GRÜNEN Schweiz. nahm den Sitz von Louis Schelbert, der 21. August in Wattwil Gast sein und zwölf Jahre lang im Berner Bundeshaus zwei Abstimmungsvorlagen präsen- Für Deinen grossen Einsatz für unsere engagierte grüne Politik gemacht tieren: Den Bundesbeschluss über die grüne Sache ganz herzlichen Dank, hat. Sein Nachfolger gilt als versierter Velowege und Fuss- und Wanderwege liebe Susanne! Thomas Schwager, Finanz- und Verkehrspoliker, der seit sowie die Fair-Food-Initiative. Präsident GRÜNE SG 2014 den VCS Luzern präsidert. www.michael-toengi.ch OSTGRÜN 02 / 2018 15
Agenda / Kontakte AGENDA OSTGRÜN Details siehe Webseiten Kantonalparteien. Glarus www.gruene-gl.ch Mittwoch, 29.8. 19:00 Uhr MV, Parolen Eidg. Vorlagen, Stadthof Glarus Freitag, 21.9. GRÜNE Glarus Nord, Vorbe- reitung a.o. Gemeindeversammlung Samstag, 20.10. Velotour GRÜNE Glarus Nord und GRÜNE Linth, Infos zum Windpark Linthgebiet Sonntag, 7.10. 19:30 Uhr GRÜNE Glarus Frauen organisieren eine Führung bei FAIR-FOOD-KAMPAGNENTAG den Kraftwerken Linth-Limmern für alle SAMSTAG, 11. AUGUST IN OLTEN interessierten Männer und Frauen St.Gallen Im September stimmen wir über die www.gruene-sg.ch Fair-Food-Initiative ab. Diese will Mittwoch, 8.8. ab 20:00 Uhr Grüne Fee, Stammtisch JGrüne, Schwarzer Engel Lebensmittel aus einer naturnahen, Freitag, 10. bis Sonntag, 12.8. GRÜNE umwelt- und tierfreundlichen Land- Fischbeiz, Seenachtsfest Rapperswil wirtschaft mit fairen Arbeitsbedingun- Samstag, 18.8. ab 20:00 Uhr Grüne Fee, gen fördern. Stammtisch JGrüne, Schwarzer Engel Dienstag, 21.8. ab 19:00 Uhr MV GRÜNE SG, Abstimmungsparolen, Thurpark Am Kampagnentag mit Balthasar den Abstimmungssonntag hinaus Wir- Wattwil Glättli (Nationalrat und Fraktions- kung erzielen soll. Wie punkte ich auf Mittwoch, 5.9. ab 20:00 Uhr Grüne Fee, präsident) und dem Kampagnenteam einem Podium? Mit welchen Tipps und Stammtisch JGrüne, Schwarzer Engel Tricks kann ich die Fair-Food-Initiative Samstag, 20.10. Velotour GRÜNE Linth für ein #FairFoodJa vermitteln die und GRÜNE Glarus Nord, Infos zum GRÜNEN am 11. August in der Fach- auch auf Twitter und Facebook bekann- Windpark Linthgebiet hochschule Nordwestschweiz von 9.15 ter machen und als MultiplikatorIn Samstag, 17.11. Natureinsatz der bis 16:15 Uhr zur Einstimmung auf die agieren? Wie spreche ich PassantInnen GRÜNEN Linth im Kaltbrunner Riet heisse Abstimmungsphase inhaltliche erfolgreich an? Thurgau Grundlagen zur Fair-Food-Initiative Weitere Infos/Anmeldung unter www.gruene-tg.ch und Kampagnen-Knowhow, das über www.fair-food.ch/anmeldung11august Mittwoch, 15.8. 19:30 Uhr Sitzung GRÜNE Romanshorn im Johannestreff Samstag, 18.8. 10:00 bis 16:00 Uhr Tag der offenen Gärten, Münchwilen Montag, 20.8. 19:15 Uhr MV GRÜNE TG im Restaurant Frohsinn, Weinfelden Freitag, 24.8. 19:30 Uhr Renaturierung OSTGRÜNE: Bachlauf, Ziegeleiweiher Eschlikon Samstag, 15.9. 9.30 Uhr Besichtigung ANSCHLUSS FINDEN InnoRecycling Eschlikon Mittwoch, 3.10. 19:30 Uhr Sitzung GRÜNE Kantonalparteien Romanshorn im Johannestreff GRÜNE Glarus GRÜNE Thurgau Mittwoch, 24.10. 19:15 Uhr MV GRÜNE TG Ennetbühlerstr. 3 Barbara Imholz, Aspenstr. 6 8755 Ennenda 8580 Sommeri in Frauenfeld www.gruene-gl.ch 071 410 06 01 sekretariat@gruene-gl.ch www.gruene-tg.ch Ostschweiz sekretariat@gruene-tg.ch Samstag, 22.9. ab 14:00 Uhr Demon- VERDA Graubünden stration zum UNO-Weltfriedenstag, Rolf Marugg, Prättigauerstr. 14 Leonhardspärkli St.Gallen beim HB. 7265 Davos Wolfgang OSTGRÜN, Redaktion und Inserate Ansprachen unter anderem von Sibel 079 415 62 57 Kurt Egger, Präsident GRÜNE TG Arslan, NR GRÜNE Basel www.gruene-graubuenden.ch 079 207 84 37 pedercapeder@yahoo.de kurt.egger@gruene-tg.ch GRÜNE St.Gallen Thomas Schwager, Präsident GRÜNE SG Postfach 207 076 456 25 15 9004 St.Gallen thomas.schwager@gruene-sg.ch 071 577 16 64 www.gruene-sg.ch Redaktionsschluss Ausgabe 3/18 info@gruene-sg.ch 7. September 2018 16
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