Stadieneinteilung und Therapie der diabetischen Retinopathie und Makulopathie - eine Übersicht - Deutsche Diabetes Gesellschaft
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ZEITSCHRIFT FÜR PRAKTISCHE AUGENHEILKUNDE & AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG SEPTEMBER 2021 | 42. JAHRGANG | 9. HEFT Stadieneinteilung und Therapie der diabetischen Retinopathie und Makulopathie – eine Übersicht Teil 2 (Staging and treatment of diabetic retinopathy and maculopathy – an overview. Part 2) KLAUS D. LEMMEN 1, HANSJÜRGEN AGOSTINI 2, BERND BERTRAM 3, NORBERT BORNFELD 4, HANS-PETER HAMMES 5, GEORG SPITAL 6, MICHAEL W. ULBIG 7, FOCKE ZIEMSSEN 8 Diese PDF-Datei darf nur für nicht kommerzielle Zwecke verwendet werden und nicht in privaten, sozialen und wissenschaftlichen Plattformen eingestellt werden. © Kaden Verlag 2021, www.kaden-verlag.de
AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG CME Stadieneinteilung und Therapie der diabetischen Retinopathie und CME Makulopathie – eine Übersicht cme.kaden – verlag.de Teil 2 (Staging and treatment of diabetic retinopathy and maculopathy – an overview. Part 2) KLAUS D. LEMMEN 1, HANSJÜRGEN AGOSTINI 2, BERND BERTRAM 3, Schlüsselwörter: Diabetische NORBERT BORNFELD 4, HANS-PETER HAMMES 5, GEORG SPITAL 6, Retinopathie, diabetische MICHAEL W. ULBIG 7, FOCKE ZIEMSSEN 8 Makulopathie, Diabetes mellitus, Makulaödem, Laser- koagulation, VEGF-Inhibitoren Zusammenfassung: Die Initiativgruppe Summary: The initiative group „Early Diagno- Keywords: Diabetic retino- „Früherkennung diabetischer Augenerkran- sis of Diabetic Eye Diseases“(IFDA) and the pathy, diabetic maculopathy, kungen“(IFDA) und die Arbeitsgemeinschaft working group „Diabetic Eye Diseases“ of the diabetes mellitus, macular edema, laser coagulation, „Diabetische Augenerkrankungen“ der Deut- German Diabetes Association (AGDA) sum- VEGF inhibitors schen Diabetes-Gesellschaft (AGDA) fassen marize in this article important facts about dia- im vorliegenden Beitrag wichtige Fakten zur gnosis and stage-appropriate therapy of dia- Diagnostik und stadiengerechten Therapie betic retinopathy and maculopathy and refers der diabetischen Retinopathie und Makulo- to further literature. pathie zusammen und geben Hinweise auf weiterführende Literatur. Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) Unabhängigkeitserklärung der Autoren: Die Autoren versichern, dass sie keine Verbindungen zu einer der Firmen, deren Namen Diabetische Makulopathie es durch Permeabilitätsstörungen und/oder oder Produkte in dem Artikel aufgeführt werden, oder zu einer Kapillarokklusion der perimakulären Gefäße Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, unterhalten. Die Autoren Von einer diabetischen Makulopathie zu einem diabetischen Makulaödem (DMÖ), unterlagen bei der Erstellung des Beitrages keinerlei Beeinflussung. sind 6% bzw. 10 % der Menschen mit Typ-2- das sowohl bei der proliferativen als auch Es lagen keine kommerziellen bzw. Typ-1-Diabetes betroffen. Dabei kommt der nicht-proliferativen Form der diabeti- Aspekte bei der inhaltlichen Gestaltung zugrunde. schen Retinopathie auftreten kann. Es ist Sofern in dieser Zeitschrift 1 Augenarztpraxis, Düsseldorf definiert als umschriebene Zone mit einer eingetragene Warenzeichen, 2 Universitätsaugenklinik Freiburg Handelsnamen und Gebrauchs 3 Augenarztpraxis, Aachen Netzhautverdickung kombiniert mit intrareti- namen verwendet werden, auch 4 Augenarztpraxis, Düsseldorf wenn diese nicht als solche 5 V. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim nalen Blutungen sowie harten Exsudaten am gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutz 6 Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital Münster hinteren Augenpol, meist temporal der Fovea. bestimmungen. 7 Augenklinik des Klinikums rechts der Isar der TU München 8 Universitätsaugenklinik Tübingen Harte Exsudate sind dabei ein unspezifisches Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 457
CME K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE Zeichen der Gefäßschädigung, sie treten ver- Therapie des diabetischen mehrt bei arterieller Hypertension auf. Makulaödems Eine Therapieindikation besteht bei „kli- nisch signifikantem“ ( = visusbedrohendem) Bei einem klinisch nicht signifikanten dia- Makulaödem (KSMÖ). Dieses liegt vor, wenn betischen Makulaödem sollte zunächst ledig- eines der folgenden Kriterien der „Early Treat- lich eine Kontrolle nach 3 Monaten stattfin- ment of Diabetic Retinopathy Study“ („ETDRS“) den. Eine Therapie ist nicht erforderlich. erfüllt ist: Ist das diabetische Makulaödem klinisch n Netzhautödem im Zentrum der Makula signifikant, ist eine weitere Differenzierung oder bis zu 500 μm entfernt davon, notwendig. Relevant ist dabei, ob die Fovea n harte Exsudate im Zentrum der Makula beteiligt ist oder nicht: oder innerhalb von 500 μm vom Zentrum der Makula entfernt mit Ödem der umge- Netzhautverdickung ohne Beteiligung benden Netzhaut, der Fovea n Netzhautödem mit der Fläche mindestens eines Papillendurchmessers, das zumin- Solange die Fovea nicht beteiligt und der dest teilweise in einer Zone von der Flä- Visus durch das diabetische Makulaödem che eines Papillendurchmessers um das nicht beeinträchtigt ist (Abbildung 10), sollte Zentrum der Makula liegt. man zunächst nur den Verlauf beobachten. Bei einer visusbedrohenden Verschlech- terung ist zu bedenken, dass die ETDRS- Tabelle 1: Ablaufschema zur Therapie des diabetischen Makula Studie nachgewiesen hat, dass eine „focal- ödems mit Visusminderung grid“-Laserkoagulation auch bei Makulaödem ohne Foveabeteiligung das Risiko eines mä- ßigen Visusverlustes signifikant reduziert und Diabetisches Makulaödem den Anteil der Patienten mit partieller oder vollständiger Resorption des Makulaödems Klinisch signifikantes signifikant erhöht [23]. Makulaödem Eine Cochrane-Übersichtsstudie klassifi- zierte die Evidenz eines positiven Effekte der Nein Ja ETDRS-„focal-grid“-Laserkoagulation als „mo- derate“ [24], dennoch wird dieses Vorgehen Fovea in den US-„Preferred Practice Patterns“ als beteiligung „strong recommendation“ bewertet. Auch in den Guidelines des „Royal College of Ophthal- Nein Ja mologists“ wird bei „non center involving ma- cular oedema“ eine Laserkoagulation als „UK Abwartendes current best practice“ empfohlen [7, 9]. Vorgehen oder IVOM eines Der Nutzen der Therapie mit VEGF-Inhibi- Keine Therapie evtl. fokale Laser- VEGF-Hemmers toren in dieser Situation ist bisher nicht unter- koagulation sucht und sie sollte deswegen nicht erfolgen. 458 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021)
K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE CME „Focal-grid“-Laserkoagulation folgen. Dabei wird gezielt („focal“) im Bereich Die Indikation für eine „Focal-grid“-Laser- der Mikroaneurysmen oder intraretinalen Blu- koagulation besteht, wenn eine Leckage aus tungen gelasert und / oder gitterförmig („grid“) Eine „Focal-Grid“-Laser Mikroaneurysmen mit Blutungen vorliegt, die in den Zonen, in denen ein Ödem vorliegt. koagulation kann erfolgen, mehr als 500 µm von der fovealen avaskulären Dabei ist eine Expositionszeit von 0,1 – 0,2 Se- wenn eine Leckage aus Zone entfernt ist und die Progression nach kunden und eine Herdgröße von 100 – 200 µm Mikroaneurysmen mit zentral zeigt. angezeigt. Die Intensität der Laserherde soll Blutungen vorliegt, die mehr Ziel der Behandlung ist es, zu verhindern, gering mit nur leichter Grau- bis zarter Weiß- als 500 μm von der fovealen dass das progressive perifoveale Ödem die färbung sein. Der Spotabstand sollte mehr als avaskulären Zone entfernt ist und die Progression nach Fovea erreicht und so auf Dauer eine Anti- eine Herdgröße betragen (Abbildung 11). zentral zeigt. VEGF-Therapie notwendig macht. Bei der Platzierung ist zu bedenken, dass Ist die Fovea nicht beteiligt (Abbildung 10) sich Lasernarben im Laufe von Jahren ver- kann eine „Focal-grid“-Laserkoagulation er- größern und damit auch in Richtung Fovea Abbildung 10: Klinisch signifikantes diabetisches Makulaödem mit intraretinalen Blutungen sowie harten Exsudaten am hinteren Augenpol ohne Foveabeteiligung: Fundusfoto (oben), OCT (unten): temporal der Fovea Netzhautverdickung, in den mittleren Netzhautschichten harten Exsudaten (inklusive Reflexschatten) und Blutungen. Abbildung 11: Laserkoagulation „focal-grid“ bei klinisch signifikantem diabetischem Makulaödem ohne Foveabeteiligung: gezielt bei Mikroaneurysmen, gitterförmig im Bereich umschriebener Ödemareale Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 459
CME K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE ausdehnen können [25]. Im Zweifelsfalle ist von noch 0,8 und besser sehr hilfreich [26]. daher der Therapiemodus zu wechseln und Untersucht wurden 3 Gruppen: Eine Patien- eine IVOM zu empfehlen. Eine Kontrolle soll tengruppe wurde primär mit Aflibercept und nach 2 – 3 Monaten durchgeführt werden. eine zweite mit Laserkoagulation behandelt. Eine erneute Laserkoagulation soll frühes- Bei der dritten Gruppe wurde zunächst nur tens nach 3 Monaten erfolgen. beobachtet und erst bei Visusverschlechte- rung mit Aflibercept therapiert. Nach 2 Jahren Netzhautverdickung mit Beteiligung Verlaufsbeobachtung fand sich zwischen den der Fovea drei Gruppen bezüglich des Visus kein signi- Eine intravitreale Anti-VEGF- fikanter Unterschied. Die Autoren empfehlen Therapie soll laut Bei Makulaödem mit Beteiligung der Fo- daher, bei einem Visus von 0,8 und besser „Protocol V“-Studie erst vea (Abbildung 12) und einem Visus von unter zunächst mit dem Beginn der Therapie abzu- ab einem Visus unter 0,8 0,8 bzw. bei deutlicher Verschlechterung ei- warten, bis sich die Sehschärfe verschlechtert. erfolgen. nes Ausgangsvisus ≥ 0,8 sollte primär eine Entsprechend soll erst ab einem Visus intravitreale Anti-VEGF-Therapie durchge- unter 0,8 eine intravitreale Anti-VEGF-Thera- führt werden. Zugelassen sind hierfür Ranibi- pie erfolgen. Eine solche Therapie sollte nicht zumab und Aflibercept, „Off Label“ wird auch erfolgen, wenn aufgrund morphologischer Bevacizumab eingesetzt. Befunde (ausgedehnte Ischämien oder Ver- narbungen) eine Besserung des Visus nicht Anti-VEGF-Therapie beim möglich ist, oder wenn die Sehschärfe schon diabetischen Makulaödem weniger als 0,05 beträgt. Therapiebeginn Bevacizumab oder Ranibizumab Bei der Frage nach dem Therapie-Beginn oder Aflibercept? sind die Ergebnisse der DRCR.net-Studie Die Frage nach dem „richtigen“ Medika- „Protocol V“ an Patienten mit einem die Fovea ment wurde durch die DRCR.net-Studie beteiligenden Makulaödem und einem Visus „Protocol T“ geprüft, die über 2 Jahre den Abbildung 12: Klinisch signifikantes diabetisches Makulaödem mit intraretinalen Blutungen sowie harten Exsudaten am hinteren Augenpol mit Foveabeteiligung: Fundusfoto (oben), OCT (unten) massives zystoides intraretinales Ödem mit beginnender Desorganisation der Photorezeptorenschicht zentral 460 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021)
K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE CME Visusverlauf nach Bevacizumab- oder Ranibi- RETAIN-Studie beschreibt, dass hierbei im zumab- oder Aflibercept-Therapie analysiert Vergleich mit „PRN“ über 2 Jahre bei gleich hat. Für das Gesamt-Kollektiv ergab sich kei- guten Visusergebnissen die Zahl der Kon ne signifikante Differenz beim End-Visus, trolluntersuchungen reduziert, die der Injek- lediglich in der Subgruppe „Ausgangsvisus tionen jedoch erhöht ist [32, 33]. Aktuelle ≤ 0,4“ war Aflibercept Bevacizumab signifi- nicht randomisierte Studien mit kleiner Fall- kant überlegen [27]. zahl bestätigen zwar den Trend zur Reduk- Die Anti-VEGF-Therapie des tion der Kontrolluntersuchungen, es bleiben diabetischen Makulaödems Richtige Behandlungsstrategie jedoch die Ergebnisse prospektiv randomi- sollte mit initial zunächst führt zum Erfolg sierter Studien mit ausreichender Fallzahl 6 Injektionen begonnen werden. Wesentlicher als die Wahl des Medika- abzuwarten [33]. Zu berücksichtigen ist hier- ments ist für den Erfolg einer Anti-VEGF-The- bei auch, dass die Wiederbehandlung mit rapie die Frage nach der Behandlungsstrate- „Treat & Extend“ bei einer häufig beidseiti- gie des diabetischen Makulaödems: gen Erkrankung schwer zu steuern ist. Die Anti-VEGF-Therapie sollte mit initial zu- nächst 6 Injektionen begonnen werden. Steroidtherapie beim Nach der 4. IVOM sollte eine Kontrolle erfol- diabetischen Makulaödem gen. Abhängig vom Verlauf (PRN) sollten die Injektionen solange fortgeführt werden, wie Bei einer unzureichenden Visusverbesse- Bei einer unzureichenden eine Verbesserung zu erwarten ist [4]. rung von ≤ 5 Buchstaben trotz intravitrealer Visusverbesserung von Vor allem die Studien RESTORE [28], Therapie mit verschiedenen VEGF-Hemmern ≤ 5 Buchstaben trotz DRCR.net-Protocol I und DRCR.net-Protocol T kann abhängig vom Befund nach 6 – 12 Mo- intravitrealer Therapie mit zeigten, dass durch eine intensive Therapie naten ein Therapiewechsel zu Steroiden verschiedenen VEGF-Hem- mit im Mittel 9 Injektionen im ersten Jahr ein durchgeführt werden. Diese wirken nicht nur mern kann abhängig vom Visusgewinn von 7 – 12 Buchstaben zu erzielen auf VEGF, sondern auch auf andere Entzün- Befund nach 6 – 12 Monaten ein Therapiewechsel zu ist [27, 29]. dungs-Mediatoren, die das Entstehen und Steroiden durchgeführt Ergänzend hierzu belegen die „Real Life“- die Persistenz eines diabetischen Makula werden. Studien „OCEAN“ [30] und „LUMINOUS“ [31], ödems beeinflussen. Zur Verfügung stehen dass bei weniger Injektionen im augenärztli- Dexamethason-Implantate (für diabetisches chen Alltag deutlich schlechtere Visusergeb- Makulaödem eingeschränkt zugelassen) nisse im ersten Jahr resultieren [30, 31]. oder Fluocinolon-Implantate (für diabetisches Erfreulicherweise zeigt sich im Langzeit- Makulaödem als „Second line“-Medikation verlauf, dass das durch die intensive Thera- zugelassen) [4]. Die Einschränkungen erge- pie des ersten Jahres erzielte gute Ergebnis ben sich aus den Nebenwirkungen der Ste- bei fortgeführter Therapie abhängig vom Ver- roidtherapie wie Katarakt oder Glaukom. lauf (PRN) über 3 – 5 Jahre gehalten werden Als Kontraindikation ist auch das Vorlie- kann. Schon ab dem zweiten Jahr nimmt so- gen eines defekten Linsen-/IOL-Diaphrag- wohl die Zahl der Visiten als auch die der In- mas zu beachten. In dieser Situation kann es jektionen ab [27 – 29]. zu einer Luxation des Implantats in die Vor- Inwieweit dies den Stellenwert einer „Treat derkammer mit nachfolgender Hornhautdys- & Extend“-Strategie relativiert, ist noch nicht trophie kommen. geklärt. Die prospektive randomisierte Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 461
CME K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE Behandlungsstrategie bei intravitrealer Nach der Gabe eines Fluocinolon-Implan- Steroidtherapie tats kann ein verzögertes Ansprechen oder Bei der Therapie mit Steroidimplantaten frühzeitiges Nachlassen der Wirkung auftre- erfolgen keine Injektions-Serien, sondern ten. Daher sollen neben den Kontrollen des einzelne IVOM abhängig vom Verlauf. Augeninnendrucks auch im ersten Jahr Wirk- Aufgrund des Risikos eines steroidindu- samkeitskontrollen erfolgen, um eine frühe zierten Glaukoms sollte über den gesamten additive Therapie zu diskutieren [4]. Wirkungszeitraum der Augeninnendruck kon- trolliert werden. Laserkoagulation als Alternative Nach der Gabe eines Dexamethason-Im- beim diabetischen Makulaödem mit plantats, dessen Wirkungsmaximum bei zirka Foveabeteiligung 60 Tagen liegt, sollte nach 6 – 8 Wochen eine Kann aus patientenbezogenen Gründen Wirksamkeitskontrolle durchgeführt werden, nicht mit VEGF-Hemmern therapiert werden, um dabei über eine eventuelle Wiederbe- kann alternativ eine „Focal-grid“-Laserkoagu- handlung zu entscheiden. Dabei sollte das lation erwogen werden: Aufwand und Ne- Intervall zwischen 2 Behandlungen nicht kür- benwirkungen sind gering, auch wenn der zer als 3 Monate sein. funktionelle Nutzen gering ist. a b c d e Abbildung 13: Laserkoagulation ergänzend zur Anti-VEGF-Therapie: Nach 6 IVOM chronisches perifoveales Makulaödem mit Progressionstendenz in die Makula. a) Fundusbefund mit Mikroaneurysmen, intraretinalen Blutungen und perifovealem Ödem, b) OCT-Dickenkarte mit zentral „trockener“ Fovea, jedoch perifovealem Ödem, c) Fundus zentral und perimakulär „trocken“ nach Laserkoagulation, d) Fundus zentral und perimakulär „trocken“ nach Laserkoagulation im Fluoreszenzangiogramm, e) OCT-Quer- schnitt: kein Ödem in der Makula nach Laserkoagulation 462 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021)
K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE CME Ergänzend zur Anti-VEGF-Therapie kön- nen nach 6 Monaten intravitrealer Therapie anhaltende Leckagen durch perifoveale Mikro aneurysmen, die einer „focal-grid“-Koagulation Behandlungsbedürftige gut zugänglich sind, adjuvant durch Laser diabetische Netzhautverän- versorgt werden (Abbildung 13) [4, 29]. derungen sollten vor einer Kataraktoperation mittels Laserkoagulation oder Ischämische Makulopathie VEGF-Hemmern therapiert werden. Bei der ischämischen Makulopathie sind der zugrundeliegende Untergang des peri- fovealen Kapillarnetzes und die Vergröße- rung der fovealen avaskulären Zone fluores- zeinangiografisch (Abbildung 14) und die Abbildung 14: Fluoreszenzangiografische entsprechende Verdünnung der Makula Darstellung einer ischämischen diabetischen Makulopathie mit vergrößerter fovealer durch ein OCT zu diagnostizieren (Abbil- avaskulärer Zone dung 15). Eine Therapie ist nicht möglich. a b Abbildung 15: Ischämische Makulopathie. a) FLA mit ausgedehnter Kapillarokklusion c makulär und im Bereich des temporalen hinteren Pols, b) OCT-Fovea ohne Ödem mit beginnender Desorganisation aller Schichten und zunehmender Verdünnung nach temporal c) OCT-Dickenkarte: Makulär und nach temporal Verdünnung der Netzhaut (blau) im Sinne einer Atrophie Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 463
CME K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE Verlaufskontrollen sollte man anhand des Ist die Fovea beteiligt, sollte zunächst mit Ausmaßes der ansonsten vorliegenden dia- der Anti-VEGF-Therapie des diabetischen betischen Retinopathie durchführen. Makulaödems begonnen werden. Je nach Pa- tienten-Adhärenz kann diese dann bei eng Kombination aus diabetischer Makulo- maschiger Funduskontrolle zunächst auch als pathie und proliferativer diabetischer Therapie der proliferativen diabetischen Reti- Retinopathie nopathie unter Verzicht auf eine panretinale Laserkoagulation fortgeführt werden. Treten ein klinisch signifikantes Makula Mit der alleinigen Anti-VEGF-Therapie ist ödem und eine proliferative diabetische Re es allerdings nicht möglich, die ursächliche tinopathie kombiniert auf (Tabelle 2), sollte, Ischämie zu beseitigen. Bei unkontrollierter falls die Fovea nicht beteiligt ist, zunächst das Beendigung der Therapie besteht das Risiko Makulaödem mit einer „Focal-grid“-Laserko einer erneuten Progression mit der Gefahr agulation behandelt und dann erst eine pan- von visusbedrohenden Komplikationen. Des- retinale Laserkoagulation durchgeführt wer- halb sollte man auf Dauer eine additive pan- den [34], da dabei ein erhöhtes Risiko für die retinale Laserkoagulation durchführen [5, 17]. Progression eines vorbestehenden Makula ödems besteht [15, 34]. Kombination aus Katarakt und diabetischer Retinopathie/Makulopathie Tabelle 2: Ablaufschema zur Therapie der proliferativen diabetischen Retinopathie abhängig vom Makulabefund Nach einer Kataraktoperation besteht ab- hängig vom Schweregrad der diabetischen Proliferative diabetische Retinopathie ein erhöhtes Risiko, dass be- Retinopathie (PDR) stehende diabetische Netzhautveränderun- gen zunehmen und/oder ein Makulaödem Klinisch signifikantes entsteht [9]. Daher ist folgendes Vorgehen Makulaödem angezeigt: n Wenn der Funduseinblick vor einer ge- Nein Ja planten Kataraktoperation für eine exakte Netzhautbeurteilung noch ausreichend ist, Fovea sollte man zunächst die behandlungsbe- beteiligung dürftigen Netzhautveränderungen mittels Laserkoagulation oder Anti-VEGF thera- Nein Ja pieren und erst dann eine Kataraktopera- tion durchführen. n Wenn der Funduseinblick präoperativ Fokale/Grid IVOM eines Laserkoagulation nicht mehr ausreichend ist, sollte man zu- VEGF-Hemmers erwägen nächst eine Kataraktoperation durchfüh- ren, und innerhalb der ersten postoperati- ven Woche den Fundus kontrollieren, um Panretinale Laserkoagulation behandlungsdürftige diabetische Verän- (oder alternativ IVOM mit VEGF-Hemmer) derungen entsprechend kurzfristig zu the- rapieren. 464 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021)
K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE CME Zur Prophylaxe des bei Diabetikern deut- scher Retinopathie können die Screening- lich erhöhten Risikos eines postoperativen Intervalle ebenso wie die systemische und die zystoiden Ödems (PZMÖ) [35] zeigte die pro- lokale Therapie optimal festgelegt werden. spektiv randomisierte PREMED 1-Studie, dass Die Abschätzung des internistischen Risikos eine präoperative lokale Gabe von nichtste- – lange Diabetesdauer, erhöhter HbA1c-Wert, roidalen Entzündungshemmern, je nach Ma- Hypertonie, Nephropathie – soll dabei vom kulabefund eventuell kombiniert mit Steroid- Augentropfen, dieses Risiko signifikant reduziert [35, 36]. Ergänzend wies die PRE- MED-2-Studie [37] nach, dass eine zusätzli- che intraoperative Gabe von Triamcinolon subkonjunktival das Risiko eines PZMÖ ad- ditiv reduziert. Dies kann man aufgrund der Inzidenz eines steroidbedingten Glaukoms in dieser Situation von 7,1 % aber nur bei Hoch- risiko-Patienten ohne Glaukom erwägen. Anpassung vergrößernder Sehhilfen © Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Wenn mit den normalen Sehhilfen keine Lesefähigkeit mehr besteht, sollten bei stabi- lem Augenbefund optische oder auch elek tronische vergrößernde Sehhilfen angepasst werden. und Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) (2016) [3] Eine Verordnung ist nur dann sinnvoll, wenn durch einen Anpassversuch zunächst Motivation und Kooperation des Patienten gesichert sind. Innerärztliche Kommunikation Wesentlich für den Erfolg von Früherken- nung und Therapie der diabetischen Retino- pathie ist ein optimaler Informationsfluss zwischen Diabetologen, Hausarzt und Oph- Abbildung 16: Hausärztliche/diabetologische Mitteilung an den Augenarzt. thalmologen. Nur aufgrund gesicherter ge- Das Risiko für eine Netzhautkomplikation bei Diabetes setzt sich zusam- genseitiger Informationen z. B. über Lebens men aus dem allgemeinen Risiko, das vom Hausarzt/Diabetologen einge- führung, Therapiecompliance sowie dem schätzt wird und dem ophthalmologischen Risiko, das vom Augenarzt eingeschätzt wird. In dieser Mitteilung gibt der Hausarzt/Diabetologe seine Ausmaß von Diabetes mellitus und diabeti- Einschätzung des allgemeinen Risikos wieder. Das Gesamtrisiko kann erst nach der Untersuchung beim Augenarzt eingeschätzt werden. Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 465
CME K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE Hausarzt/ Diabetologen getroffen und auf dem vom „Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Me- dizin“ entworfenen, standardisierten Doku- mentationsbogen (Abbildung 16) festgehalten und an dem Augenarzt übermittelt werden. Die ophthalmologischen Befunde und Empfehlungen werden auf dem Dokumenta- tionsbogen für die augenfachärztliche Mittei- lung an den überweisenden Hausarzt bzw. Diabetologen/Internisten (Abbildung 17) fest- gehalten. © Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Beide Bogen können unter www.diabetes- auge.de → Informationen für Ärzte herunter- geladen werden. LITERATUR und Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) (2016) [3] 23. Early Treatment Diabetic Retinopathy Study Research Group (1985) Photocoagulation for diabetic macular edema. Early Treatment Diabetic Retinopathy Study report number 1. Arch Ophthalmol 103: 1796 – 1806 24. Jorge EC, Jorge EN, Botelho M et al (2018) Monotherapy laser photocoagulation for diabetic macular oedema. Cochrane Database Syst Rev 10: CD010859 25. Schatz H, Madeira D, McDonald HR et al (1991) Progressive enlargement of laser scars following grid laser photocoagulation for diffuse diabetic macular edema. Arch Ophthalmol 109: 1549 – 1551 26. Baker CW, Glassman AR, Beaulieu WT et al (2019) Effect of initial management with aflibercept vs laser photocoagulation vs observation on vision loss among patients with diabetic macular edema involving the center of the macula and good visual acuity: A randomi- zed clinical trial. JAMA 321: 1880 – 1894 Abbildung 17: Dokumentationsbogen für die Befunde der augenärztlichen 27. Wells JA, Glassman AR, Ayala AR et al (2016) Aflibercept, bevacizumab, or ranibizumab for Untersuchung. Für die Netzhautuntersuchung ist eine medikamentöse diabetic macular edema: Two-year results from a Pupillenerweiterung erforderlich, weshalb danach 2–4 Stunden kein comparative effectiveness randomized clinical Fahrzeug geführt werden darf. trial. Ophthalmology 123: 1351 – 1359 466 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021)
K. D. LEMMEN ET AL.: STADIENEINTEILUNG UND THERAPIE DER DIABETISCHEN RETINOPATHIE UND MAKULOPATHIE CME 28. Schmidt-Erfurth U, Lang GE, Holz FG et al (2014). 33. Kim YC, Shin JP, Pak KY et al (2020) Two-year Three-year outcomes of individualized outcomes of the treat-and-extend regimen using ranibizumab treatment in patients with diabetic aflibercept for treating diabetic macular oedema. macular edema: the RESTORE extension study. Sci Rep 10: 22030 Ophthalmology 121: 1045 – 1053 34. Early Treatment Diabetic Retinopathy Study 29. Elman MJ, Ayala A, Bressler NM et al (2015) Research Group (1991) Early photocoagulation Intravitreal ranibizumab for diabetic macular for diabetic retinopathy. ETDRS report number 9. edema with prompt versus deferred laser Ophthalmology 98: 766 – 785 treatment: 5-year randomized trial results. 35. Chu CJ, Johnston RL, Buscombe C et al (2016) Ophthalmology 122: 375 – 381 Risk factors and incidence of macular edema 30. Ziemssen F, Wachtlin J, Kuehlewein L et al (2018) after cataract surgery: A database study of Intravitreal ranibizumab therapy for diabetic 81.984 eyes. Ophthalmology 123: 316 – 323 macular edema in routine practice: Two-year 36. Wielders LHP, Schouten J, Winkens B et al (2018) real-life data from a non -interventional, European multicenter trial of the prevention of multicenter study in Germany. Diabetes Ther 9: cystoid macular edema after cataract surgery in 2271 – 2289 nondiabetics: ESCRS PREMED study report 1. 31. Mitchell P, Sheidow TG, Farah ME et al (2020) J Cataract Refract Surg 44: 429 – 439 Effectiveness and safety of ranibizumab 0.5 mg 37. Wielders LHP, Schouten J, Winkens B et al (2018) in treatment-naive patients with diabetic macular Randomized controlled European multicenter edema: Results from the real-world global trial on the prevention of cystoid macular edema LUMINOUS study. PLoS One 15: e0233595 after cataract surgery in diabetics: ESCRS 32. Prunte C, Fajnkuchen F, Mahmood S et al (2016) PREMED Study Report 2. J Cataract Refract Surg Ranibizumab 0.5 mg treat-and-extend regimen 44: 836 – 847 for diabetic macular oedema: the RETAIN study. Br J Ophthalmol 100: 787 – 795 KORRESPONDENZADRESSE: Einhaltung ethischer Richtlinien Klaus Dieter Lemmen, Düsseldorf. 1. Finanzielle Interessen: Berater / Schulungsreferent für Novartis, Bayer; 2. Nicht PD Dr. med. Klaus Interessenkonflikt: Gemäß den Richtlinien des Kaden finanzielle Interessen: Deutsche Ophthalmologische Gesell- Verlages werden Autoren und Wissenschaftlichen Leitung schaft, Retinologische Gesellschaft, Deutsche Diabetes Dieter Lemmen im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfrei- Gesellschaft, Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, gabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren Euretina finanziellen und nicht finanziellen Interessen abzugeben. Der Verlag erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fort- Autor: PD Dr. med. Klaus Dieter Lemmen: 1. Finanzielle bildung keine Sponsorengelder an den Verlag fließen. Augenarzt-Praxis Interessen: Berater / Schulungsreferent für Novartis, Bayer; 2. Nicht finanzielle Interessen: Deutsche Ophthalmologi- Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien Lemmen & Vahdat sche Gesellschaft, Retinologische Gesellschaft, Deutsche an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführ- Diabetes Gesellschaft, Berufsverband der Augenärzte ten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Blumenstr. 28 Deutschlands, Euretina Richtlinien. Für Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts, über die Patienten zu 40212 Düsseldorf Wissenschaftliche Leitung: Die Wissenschaftliche Leitung identifizieren sind, liegt von ihnen und/oder ihren der zertifizierten Fortbildung erfolgt durch PD Dr. med. gesetzlichen Vertretern eine schriftliche Einwilligung vor. kdlemmen@t-online.de Z. prakt. Augenheilkd. 42: 457 – 467 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 467
FRAGEN ZUR CME-FORTBILDUNG CME Fragen zum Artikel „Stadieneinteilung und Therapie der diabetischen Retinopathie und Makulopathie – eine Übersicht“. Teil 2 Pro Frage ist jeweils nur eine Antwort möglich. – An der zertifizierten Fortbildung der ZPA können ausschließlich Abonnenten teilnehmen. Im Zweifelsfalle ist dies anhand der Kundennummer auf dem Adressaufkleber zu erkennen, die sich zwischen zwei # über der Adresse befindet. Die Kennzeichnung für Abonnement ist ein vorangestelltes A, dem eine vierstellige Nummer folgt. Steht vor der Nummer ein W, liegt keine Zugangsberechtigung vor. Weitere Einzelheiten können auf der Fortbildungsseite im Internet cme.kaden-verlag.de unter der Rubrik „Registrieren“ eingesehen werden. 1 Wieviele Menschen mit Typ-2-Diabetes sind von 4. Netzhautödem mit der Fläche mindestens eines einer diabetischen Makulopathie betroffen? Papillendurchmessers, das zumindest teilweise in einer 1. 1% Zone von der Fläche eines Papillendurchmessers um 2. 2% das Makulazentrum liegt 3. 4% 5. Weiche Exsudate bis zu 500 μm entfernt vom Makula 4. 6% zentrum 5. 10 % a) 1. ist falsch. a) 1. ist richtig. b) 2. ist falsch. b) 2. ist richtig. c) 3. ist falsch. c) 3. ist richtig. d) 4. ist falsch. d) 4. ist richtig. e) 5. ist falsch. e) 5. ist richtig. 4 elche der Aussagen ist richtig? Der Abstand der W 2 Kontrolluntersuchungen bei einem klinisch nicht Was ist richtig? Der Begriff „klinisch signifikantes“ (= visusbedrohendes) Makulaödem bezieht sich auf signifikanten Makulaödem beträgt Kriterien der 1. 1 Monat 1. Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study 2. 2 Monate 2. Diabetes Cochrane Database System Review 3. 3 Monate 3. ETDRS-Studie „Protokoll T“ 4. 4 Monate 4. RESTORE extension study 5. 6 Monate 5. ESCRS PREMED study a) 1. ist richtig. a) 1. ist richtig. b) 2. ist richtig. b) 2. ist richtig. c) 3. ist richtig. c) 3. ist richtig. d) 4. ist richtig. d) 4. ist richtig. e) 5. ist richtig. e) 5. ist richtig. 5 Was ist richtig? Die Herdgröße bei der 3 „Focal-grid“-Lasertherapie beträgt Welche Aussage ist falsch? Zu den Kriterien für ein „klinisch signifikantes“ Makulaödem gehört 1. 10–20 μm 1. Netzhautödem im Makulazentrum 2. 50–60 μm 2. Netzhautödem bis zu 500 μm entfernt vom Makula 3. 100–200 μm zentrum 4. 200–300 μm 3. harte Exsudate im Zentrum der Makula oder innerhalb 5. 200–300 μm von 500 μm vom Zentrum der Makula entfernt mit a) 1. ist richtig. Ödem der umgebenden Netzhaut b) 2. ist richtig. c) 3. ist richtig. d) 4. ist richtig. e) 5. ist richtig. Z. prakt. Augenheilkd. 42: 469 – 470 (2021) © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH 469
CME FRAGEN ZUR CME-FORTBILDUNG 6 Was ist richtig? Die Expositionszeit bei der 9 as ist richtig? Die Anti-VEGF-Therapie des W „Focal-grid“-Lasertherapie beträgt diabetischen Makulaödems sollte initial mit wieviel 1. 0,01–0,02 Sekunden Injektionen begonnen werden 2. 0,05–0,1 Sekunden 1. 3 Injektionen 3. 0,1–0,2 Sekunden 2. 6 Injektionen 4. 0,2–0,3 Sekunden 3. 9 Injektionen 5. 0,3–0,4 Sekunden 4. 12 Injektionen a) 1. ist richtig. 5. 15 Injektionen b) 2. ist richtig. a) 1. ist richtig. c) 3. ist richtig. b) 2. ist richtig. d) 4. ist richtig. c) 3. ist richtig. e) 5. ist richtig. d) 4. ist richtig. e) 5. ist richtig. 7 Welche Aussage ist richtig? Die Spotabstand bei der „Focal-grid“-Lasertherapie sollte betragen 10 Welche der Aussagen zu Kataraktoperation und 1. eine halbe Herdgröße Diabetes ist falsch? 2. 1 Herdgröße 1. Nach Kataraktoperation ist bei vielen Patienten eine 3. mehr als 1 Herdgröße Stabilisierung des diabetischen Befunds zu beobachten. 4. mindestens 10 Herdgrößen 2. Beim Vorliegen eines Diabetes sollte vor einer Katarakt 5. keine empfohlenen Abstände operation zunächst die behandlungsbedürftigen a) 1. ist richtig. Netzhautveränderungen therapiert werden. b) 2. ist richtig. 3. Die Kataraktoperation sollte nur dann als erster Eingriff c) 3. ist richtig. erfolgen, wenn der Funduseinblick präoperativ nicht d) 4. ist richtig. mehr ausreicht. e) 5. ist richtig. 4. Das postoperative zystoide Makulaödem ist bei Menschen mit Diabetes häufiger. 8 5. In jedem Falle sind kurzfristige postoperative Fundus Welche der Aussagen ist richtig? Eine intravitreale Anti-VEGF-Therapie soll laut „Protocol V“-Studie kontrollen erforderlich, um behandlungsdürftige bei einem die Fovea beteiligenden Makulaödem erst diabetische Veränderungen diagnostizieren zu können. erfolgen ab einem Visus von a) 1. ist falsch. b) 2. ist falsch. 1. unter 0,8 c) 3. ist falsch. 2. unter 0,6 d) 4. ist falsch. 3. unter 0,4 e) 5. ist falsch. 4. unter 0,3 5. unter 0,05 a) 1. ist richtig. Die aufgeführten Fragen können ausschließlich von ZPA-Abonnenten und nur b) 2. ist richtig. online über unsere Internetseite www.kaden-verlag.de oder cme.kaden-verlag.de c) 3. ist richtig. beantwortet werden. Der Teilnahmeschluss ist der 16. September 2022. Beachten Sie bitte, dass per Fax, Brief oder E-Mail eingesandte Antworten nicht d) 4. ist richtig. berücksichtigt werden können. e) 5. ist richtig. 470 © KADEN VERLAG / NUR ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH Z. prakt. Augenheilkd. 42: 469 – 470 (2021)
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