Steuerstandort Deutschland Herausforderungen durch die US-Steuerreform und den internationalen Steuerwettbewerb 4. Juni 2018, Berlin, Haus der ...
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ifst-Jahrestagung Steuerstandort Deutschland d Herausforderungen durch die US-Steuerreform und den internationalen Steuerwettbewerb 4. Juni 2018, Berlin, Haus der Deutschen Wirtschaft 1 1
Moderation: Prof. Dr. Johanna Hey 13:00 Begrüßung Dr. Ludolf v. Wartenberg Einführung Prof. Dr. Johanna Hey Auswirkungen der US-Steuerreform RA/StB Dr. Reimar Pinkernell für den Standort Deutschland Wirtschaftsstandort Deutschland – Prof. Dr. Gabriel Felbermayr eine Bestandsaufnahme 14:30 Kaffeepause 15:00 Key Note Parl. Staatssekretärin Christine Lambrecht, MdB Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Christoph Spengel, Dipl.-Kfm. „Steuerstandort Deutschland“: Handlungsbedarf Bernd-Peter Bier, Ingrid Arndt-Brauer, MdB, angesichts der US-Steuerreform und des WP/StB Fritz Güntzler, MdB, Dr. Danyal Bayaz, MdB, anziehenden internationalen Steuerwettbewerbs RA Dr. Florian Toncar, MdB 2 2
Auswirkungen der US-Steuerreform für den Standort Deutschland RA/StB Dr. Reimar Pinkernell LL.M. Berlin, 4. Juni 2018
Gliederung A. Ziele der US-Steuerreform B. Auswirkungen der US-Steuerreform I. Steuersätze II. Steuervergünstigungen III. Abwehrmaßnahmen C. Ergebnis in zehn Thesen US-Steuerreform 4. Juni 2018 4
A. Ziele der US-Steuerreform Tax Cuts and Jobs Act (TCJA) = Steuersenkungs- und Beschäftigungsförderungsgesetz, größte US-Steuerreform seit 1986 Wirtschaftswachstum durch Steuersenkung, Sofortabschreibung von Investitionen und neuartige IP-Box (FDII-Begünstigung) Standortsicherung im Hinblick auf internationalen Steuerwettbewerb, aber auch Verteidigung der wirtschaftlichen Vormachtstellung ggü. China „Repatriation“ der im Ausland geparkten Konzerngewinne (2,6 Bill. USD) Beendigung des Aussperrungseffekts für Auslandsgewinne durch Dividendenfreistellung (territorial system), gleichzeitig neuartige Hinzurechnungsbesteuerung (GILTI) Behinderung des Wegzugs von Unternehmen und der Verlagerung von mobilen immat. WG („inversions“ und „offshoring“) Schutz der Bemessungsgrundlage gegen Absaugung in das Ausland (Zinsschranke, BEAT) US-Steuerreform 4. Juni 2018 5
A. Ziele der US-Steuerreform (Forts.) Einschätzung: Steuersenkung i. V. m. Schutz des eigenen Steuersubstrats ist legitim („Zuckerbrot und Peitsche“), Parallele zu deutscher Unternehmenssteuerreform 2008 jedoch auch protektionistische und isolationistische Elemente (BEAT, FDII/GILTI); Umsetzung einer populistischen „America-First“-Ideologie schuldenfinanzierte Steuersenkung m. E. kein „fairer“ Steuerwettbewerb, FDII- Begünstigung wohl nicht mit OECD-Grundsätzen vereinbar (FHTP entscheidet im Oktober) Systemumstellung bei Dividendenbesteuerung beinhaltet neben Transition Tax i. H. v. 338 Mrd. USD auch Steuererlass i. H. v. in Höhe von ca. 570 Mrd. USD (Subvention?) prozyklische US-Steuersenkung führt zu Börseneuphorie/konjunktureller Überhitzung und könnte in globaler Rezession enden Verschärfung der ungleichen Einkommens- und Vermögensverteilung in den USA US-Steuerreform 4. Juni 2018 6
Gliederung A. Ziele der US-Steuerreform B. Auswirkungen US-Steuerreform I. Steuersätze II. Steuervergünstigungen III. Abwehrmaßnahmen C. Ergebnis in zehn Thesen US-Steuerreform 4. Juni 2018 7
B.I. Steuersätze (nominal, G7 + China und Irland) National Regional/Lokal Gesamt (%) USA 2017 35,00 6,01 38,91 Frankreich 34,43 ./. 34,43 Deutschland 15,83 14,00 29,83 Japan 23,20 7,35 29,74 Italien 24,00 3,90 27,81 Kanada 15,00 11,80 26,80 USA 2018 21,00 6,12 25,84 China (HiTech) 25,00 (15,00) ./. 25,00 (15,00) Großbritannien 19,00 ./. 19,00 USA FDII/GILTI 13,13/10,50 k. A. 13,13/10,50 Irland (KDB) 12,50 (6,25) ./. 12,50 (6,25) US-Steuerreform 4. Juni 2018 8
B.I. Steuersätze (Forts.) Einschätzung: Deutscher Standortvorteil nach Unternehmensteuerreform 2008 besteht nicht mehr Nominalsteuersatz 21 % soll „optischer“ Anreiz zur Verlagerung von Unternehmenstätigkeit in die USA sein (internationale Steuersatzarbitrage) Aus deutscher Sicht aber kein entscheidender Vorteil, wenn US-Bundesstaat eigene KSt erhebt (25,84 % vs. 29,83 %), lediglich „Mitnahmeeffekt“ Bei Belastung < 25 % greift ggf. deutsche Hinzurechnungsbesteuerung, sofern Schwellenwert gem. § 8 Abs. 3 AStG nicht abgesenkt wird Steuerinduzierte Verlagerung von Unternehmenstätigkeit in die USA wohl nur im Hinblick auf zusätzl. Effekte der neuen Steuervergünstigungen und Abwehrmaßnahmen vorstellbar US-Steuerreform 4. Juni 2018 9
Gliederung A. Ziele der US-Steuerreform B. Auswirkungen der US-Steuerreform I. Steuersätze II. Steuervergünstigungen III. Abwehrmaßnahmen C. Ergebnis in zehn Thesen US-Steuerreform 4. Juni 2018 10
B.II. Steuervergünstigungen 1. Immediate Expensing Befristete Sofortabschreibung der AK/HK für bestimmte WG mit Nutzungsdauer keine Anreizwirkung Einschätzung: effektive Belastung fällt unter Nominalsteuersatz, entscheidungsrelevanter Anreiz für Erweiterungsinvestitionen in den USA (z. B. Ausbau einer bestehenden Fabrik) US-Steuerreform 4. Juni 2018 11
B.II. Steuervergünstigungen (Forts.) 2. FDII-Begünstigung Teilabzug für das Foreign-Derived Intangible Income US-ansässiger Kapitalgesellschaften (§ 250 IRC) FDII deduction = Abzug von der BMG in Höhe von 37,5 % der Überrendite des materiellen Betriebsvermögens, soweit die Überrendite im Exportgeschäft erwirtschaftet wird Begünstigt sind Einkünfte aus Verkauf von Waren, Nutzungsüberlassung von WG (z. B. Patentlizenz) und Erbringung von Dienstleistungen an ausländische Kunden Ermittlung des Wertschöpfungsanteils immat. WG durch großzügige Pauschalierung effektive Steuerbelastung der begünstigten Exporteinkünfte im Idealfall nur 13,125 % (21 % * 0,625), ab 2026 16,4 % Unorthodoxe Präferenzregelung, die zugleich IP-Box und Exportsubvention darstellt; dagegen keine Begünstigung des Inlandsgeschäfts US-Steuerreform 4. Juni 2018 12
B.II. Steuervergünstigungen (Forts.) Einschätzung: Begünstigung der Exporteinkünfte schafft Anreiz, immat. WG in den USA zu halten; aber bislang keine Rückverlagerung durch Google, Amazon & Co. zu erkennen Anreiz für deutsche MNE, immat. WG und hochprofitable Aktivitäten in die USA zu verlagern, wenn die Einkünfte mit Kunden außerhalb der USA erzielt werden FDII-Anwendungsbereich weiter gefasst als z. B. irische KDB, aber ggf. „Exitbesteuerung“ in Deutschland (FVerl) sowie Hinzurechnungsbesteuerung Weitere Aspekte: Nachhaltigkeit der FDII-Begünstigung zweifelhaft (WTO-Verstoß aufgrund Exportsubvention, schädliche Vorzugsregelung i. S. d. Aktion 5 des BEPS-Projekts) „Einsperrung“ der immat. WG in den USA aufgrund neuer US-Exitbesteuerung Anwendung der Lizenzschranke gem. § 4j EStG str. (Pinkernell IStR 2018, 249) US-Steuerreform 4. Juni 2018 13
Gliederung A. Ziele der US-Steuerreform B. Auswirkungen der US-Steuerreform I. Steuersätze II. Steuervergünstigungen III. Abwehrmaßnahmen C. Ergebnis in zehn Thesen US-Steuerreform 4. Juni 2018 14
B.III. Abwehrmaßnahmen 1. Zinsschranke „Limitation on business interest“ (§ 163(j) IRC) beruht auf BEPS-Aktion 4 und ähnelt deutscher Zinsschranke gem. § 4h EStG Zweck ist teilw. Gegenfinanzierung der Steuersenkung, aber auch Verhinderung von Gewinnabsaugung in das Ausland Abzugsverbot trifft Nettozinsaufwendungen, die mehr als 30 % des adjusted taxable income betragen (entspricht steuerlichem EBITDA), ab 2022 Verschärfung auf 30 % des steuerlichen EBIT Einschätzung: große Auswirkung auf bisher vorteilhafte Gesellschafterfremdfinanzierung durch deutsche Konzerne, Verlagerung von EK in die USA, Verlagerung des Zinsaufwands für konzernexterne Finanzierung aus den USA in andere Länder US-Steuerreform 4. Juni 2018 15
B.III. Abwehrmaßnahmen (Forts.) 2. BEAT Base Erosion and Anti-Abuse Tax (BEAT, § 59A IRC) richtet sich gegen Gewinnabsaugung durch Zahlungen an nahestehende Personen im Ausland Anwendung nur auf US-Großunternehmen mit Umsatz von mindestens 500 Mio. USD, jedoch weiter Begriff der „base erosion payments“ (Zinsen, Lizenzgebühren, Vergütungen für Dienstleistungen, Erwerb bestimmter WG) erweiterter Tatbestand für Beteiligte an einer „inversion transaction“ (auch Wareneinkauf) Betroffene Aufwendungen lösen Steuer i. H. v. 5 % aus, 10 % ab 2019, 12,5 % ab 2026 Einschätzung: hohe Auswirkung auf konzerninterne Leistungsbeziehungen, z. B. Zahlung von Lizenzgebühren durch US-Tochter an deutsche Muttergesellschaft; jedoch möglicher Verstoß gegen Art. 24 DBA-USA (Diskriminierungsverbot) und WTO-Regeln MNEs prüfen Änderung der Wertschöpfungskette (Abschmelzen/Aufstocken) US-Steuerreform 4. Juni 2018 16
B.III. Abwehrmaßnahmen (Forts.) 3. GILTI/Dividendenfreistellung Hinzurechnungsbesteuerung für Global Intangible Low-Taxed Income (GILTI) erfasst die pauschalierten Überrenditen von ausländischen Konzerngesellschaften, die auf Wertschöpfung mit (verlagerten) immat. WG beruhen (§ 951A IRC) Teilabzug in Höhe von 50 % reduziert effektive Steuerbelastung des Hinzurechnungsbetrags bei US-Muttergesellschaft auf 10,5 % (§ 250 IRC) indirekte Anrechnung i. H. v. 80 % der Steuerbelastung der ausländ. Tochtergesellschaft, keine US-Steuer bei Vorbelastung i. H. v. mindestens 13,125 % (13,125 * 0,8 = 10,5) Anschließende Gewinnausschüttung ist steuerfrei (Schachtelprivileg § 245A IRC) Auf den ersten Blick kein Grund für US-MNE, Unternehmenstätigkeit von Deutschland in andere Länder zu verlagern, da in den USA keine Steuer auf etwaigen GILTI- Hinzurechnungsbetrag anfällt (Steueranrechnung), aber … (nächste Folie) US-Steuerreform 4. Juni 2018 17
B.III. Abwehrmaßnahmen (Forts.) 3. GILTI/Dividendenfreistellung US-MNEs können weiterhin Steuervorteil erreichen, wenn sie Unternehmens- tätigkeiten/Gewinne aus Deutschland in einen anderen EU-Mitgliedstaat verlagern, der einen deutlich niedrigeren Steuersatz anbietet (z. B. Irland 12,5/6,25 %) Routineertrag von niedrig besteuerten, aktiven Zwischengesellschaften wird in den USA überhaupt nicht mehr besteuert (Dividendenfreistellung) etwaige GILTI-Belastung für Überrendite i. H. v. 10,5/13,125 % ist immer noch deutlich günstiger als Steuersatz in Deutschland auch US-Direktgeschäft ist vorteilhaft (FDII-Begünstigung 13,125 %) Anreiz für „foreign-to-foreign shifting“ der US-MNEs besteht fort; USA haben „deferral“ durch globale, konzernweite „FDII/GILTI-Box“ für immat. WG ersetzt und erhalten jetzt durch GILTI einen Steueranteil, wenn Überrendite in Niedrigsteuerländer verlagert wird US-Steuerreform 4. Juni 2018 18
B.III. Abwehrmaßnahmen (Forts.) 3. GILTI/Dividendenfreistellung Anreiz zum „foreign-to-foreign shifting“ treibt den europäischen Steuerwettbewerb mit Niedrigsteuersätzen und IP-Boxen weiterhin an (Nachfrage der US-MNEs) FDII/GILTI-Niedrigbesteuerung ist globaler steuerlicher Wettbewerbsvorteil für US-MNEs, deren Wertschöpfung im wesentlichen auf immat. WG beruht ähnliche Situation bei Exportgeschäft der chinesischen Technologieunternehmen (15 %) mögliche Lösungen: D führt nexus-konforme IP-Box ein (zu eng?) oder senkt Unternehmensteuer auf 15 % EU-GKKB mit hohem Mindeststeuersatz (z. B. 25 %) und Abzugsbeschränkung für Zahlungen in Drittstaaten (ähnlich BEAT) US-Steuerreform 4. Juni 2018 19
Gliederung A. Ziele der US-Steuerreform B. Auswirkungen der US-Steuerreform I. Steuersätze II. Steuervergünstigungen III. Abwehrmaßnahmen C. Ergebnis in zehn Thesen US-Steuerreform 4. Juni 2018 20
C. Ergebnis in zehn Thesen 1. Deutscher Standortvorteil nach Unternehmensteuerreform 2008 besteht nicht mehr 2. US-Steuersatzsenkung allein wohl nicht ausreichend, um Unternehmenstätigkeit bzw. Gewinne von Deutschland in die USA zu verlagern 3. Sofortabschreibung hat dagegen Anreizwirkung für Erweiterungsinvestitionen 4. FDII-Begünstigung könnte deutsche MNEs anlocken, aber Nachhaltigkeit zweifelhaft 5. US-Steuersatzsenkung und FDII-Begünstigung lösen ggf. gesetzgeberischen Handlungsbedarf bei Schwellenwert für Niedrigbesteuerung und Lizenzschranke aus (§§ 8 Abs. 3 AStG, 4j EStG) 6. US-Zinsschranke wird zu Verlagerung von EK in die USA und zu Verlagerung des externen Zinsaufwands in andere Länder einschließlich Deutschlands führen 7. BEAT erfordert ggf. Änderung der Wertschöpfungskette/Verlagerung von IP in die USA US-Steuerreform 4. Juni 2018 21
C. Ergebnis in zehn Thesen (Forts.) 8. GILTI-Besteuerung an sich neutral für Investitionen von US-MNEs in Deutschland 9. Jedoch weiterhin starker Anreiz für US-MNEs, Gewinne aus Deutschland in Niedrigsteuerländer zu verlagern (einschließlich nexus-konforme IP-Boxen in anderen EU-Mitgliedstaaten) 10. Deutschland/EU werden durch amerikanisches FDII/GILTI-Sonderregime für Überrenditen immaterieller Wirtschaftsgüter und chinesische HiTech-Begünstigung herausgefordert US-Steuerreform 4. Juni 2018 22
Gabriel Felbermayr 23 23 Wirtschaftsstandort Deutschland – eine Bestandsaufnahme Prof. Gabriel Felbermayr, PhD ifo Institut und Ludwig Maximilians Universität München ifst-Jahrestagung Berlin, 4. Juni 2018
Gabriel Felbermayr 24 24 INTERNATIONALE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT Leistungsbilanz KEIN Hinweis auf hohe Standortqualität/Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands! Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Nettoexport von Gütern und DL = Akkumulation von Nettoforderungen an das Ausland (= Kapitalexport) Monokausale Interpretation ließe auch umgekehrte Schlüsse zu! Vorsicht vor Länderrankings! Hohe Beliebigkeit, vermischen Input und Output Quelle: Bundesbank. 24
Gabriel Felbermayr 25 25 PRODUKTMARKTREGULIERUNG OECD Indikator, alle Sektoren 1998 2003 2008 2013 2 1,6 1,6 1,4 1,4 1,4 1,5 1,5 1,5 1,3 1,3 1,1 1 0 United Germany Italy Belgium Canada Spain Ireland Luxembourg France United Poland Kingdom States #7/35 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Koske, I., I.Wanner, R. Bitetti and O. Barbiero (2015), “The 2013 update of the OECD product market regulation indicators: policy insights for OECD and non-OECD countries”, OECD Economics Department Working Papers, No. 1200. 25
Gabriel Felbermayr 26 26 REGULIERUNG PROF. DIENSTLEISTUNGEN OECD Indikator 1998 2003 2008 2013 4 3,5 3,1 3,2 3 2,5 2,5 2,3 2,1 2 1,3 1,1 1 0,8 0 Belgium Canada France Germany Ireland Italy Luxembourg Poland United United Kingdom States #23/35 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Koske, I., I.Wanner, R. Bitetti and O. Barbiero (2015), “The 2013 update of the OECD product market regulation indicators: policy insights for OECD and non-OECD countries”, OECD Economics Department Working Papers, No. 1200. 26
Gabriel Felbermayr 27 27 REGULATORISCHE KOSTEN IN DEUTSCHLAND Best Practice = 100, WB Doing Business 90 Starting a business Construction permits 80 Registering property Paying taxes 70 Trading across borders Enforcing contracts 60 Resolving insolvency 2006 2009 2012 2015 2018 2004 2005 2007 2008 2010 2011 2013 2014 2016 2017 Quelle: OECD. http://stats.oecd.org/index.aspx?DataSetCode=TABLE_II1#. 27
Gabriel Felbermayr 28 28 SITUATION AUF DEN ARBEITSMÄRKTEN, 2016 Bruttoarbeitskosten, €/h Lohnstückkosten, DEU=100 Belgien 43 UK 111 Schweden 42 Luxembourg 107 Dänemark 41 Italien 104 Deutschland 36 Frankreich 101 Frankreich 36 Deutschland 100 Finnland 35 Belgien 96 Niederlande 34 Österreich 94 Österreich 33 Portugal 90 Luxembourg 31 Finnland 90 Irland 30 Irland 88 Italien 27 Niederlande 88 Spanien 23 Spanien 86 UK 21 Tschechien 81 Slowenien 15 Slowenien 81 Griechenland 14 Dänemark 81 Portugal 11 Polen 74 Tschechien 10 Ungarn 73 Ungarn 8 Griechenland 73 Polen 7 Schweden 72 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von Eurostat; verarbeitendes Gewerbe. 28
Gabriel Felbermayr 29 29 STEUERN UND ABGABEN AUF ARBEIT, 2017 Quelle: OECD. http://www.oecd.org/tax/tax-policy/taxing-wages-germany.pdf: 29
Gabriel Felbermayr 30 30 ifo BESCHÄFTIGUNGSBAROMETER, MAI 2018 30
Gabriel Felbermayr 31 31 ARBEITSKRÄFTEMANGEL? Nominallohnindex, Steigerung seit 2007, % Reallohnentwicklung seit 2008, % p.a. 4 Ungelernte Arbeitnehmer Angelernte Arbeitnehmer 3 Fachkräfte 2,4 2 1,9 1,8 Herausgehobene… 1,4 1,2 Arbeitnehmer in… 1 0,8 Männer 0,3 0,5 0 0 0 Frauen Geringfügig Beschäftigte -1 Teilzeit-beschäftigte Vollzeit-beschäftigte -2 Neue Länder -3 Früheres Bundesgebiet 2008200920102011201220132014201520162017 Insgesamt Nominallohn Preisindex Reallohn 0 10 20 30 Quelle: Destatis. Eigene Darstellung. 31
Gabriel Felbermayr 32 32 STATUTORISCHE UNTERNEHMENSSTEUERN (%) 9 Ireland 13 19 Slovenia 19 19 Czech Rep. 19 • Relevant sind METR und AETR 20 Finland 20 • Berechnung nicht unumstritten 20 Slovak Rep. 21 • Ranking bleibt tendenziell 21 Sweden 22 erhalten 22 Norway 23 25 Netherlands 25 25 US 26 26 Canada 27 28 Italy 28 29 Belgium 30 30 Mexico 30 32 Frankreich 34 Quelle: OECD. http://stats.oecd.org/index.aspx?DataSetCode=TABLE_II1#. 32
Gabriel Felbermayr 33 33 GEOGRAPHIE UND EUROPA! Mittellage in Europa Handelsgewinne, % des BIP CHN 78 KOR 70 DEU 53 JPN 33 FRA 33 ESP 31 MEX 28 ITA 27 GBR 24 BRA 13 USA 10 Quelle: Costinot und Rodriguez-Clare, 2014. 33
Gabriel Felbermayr 34 34 34 SCHLUSSBEMERKUNGEN • Deutschland ist ein attraktiver Standort, aber keineswegs Spitzenklasse – bei Industrielöhnen allerdings nach wie vor • Wichtiger Asset: Mittellage in Europa und EU-Integration • Abgabenbelastung des Faktors Arbeit enorm; dies zieht Bruttolöhne nach oben • Strukturell zunehmender Abgabendruck eine bedeutende Hypothek • Reform der Unternehmensbesteuerung in USA setzt Deutschland definitiv unter Zugzwang
ifst-Jahrestagung Key Note Parlamentarische Staatssekretärin Christine Lambrecht, MdB 35 35
Podiumsdiskussion Ingrid Arndt-Brauer, MdB WP/StB Dipl.-Kfm. Fritz Güntzler, MdB Dr. Danyal Bayaz, MdB RA Dr. Florian Toncar, MdB Prof. Dr. Christoph Spengel Dipl.-Kfm. Bernd-Peter Bier 36 36
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