Studier mal - September 2022

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Studier mal - September 2022
Studier mal

   Das Magazin September 2022

Hilfe für Alleinerziehende   „Blue Community“    Standort am Richtsberg   Lokal einkaufen
Präventionsprojekt           Mehr Trinkbrunnen   Boxprojekt               „Heimat shoppen“
Studier mal - September 2022
odcast mit spannende
Der Po                   en Themen aus dem Rathaus
                                              R
     er Stadt. Schon über 50
und de                    5 Folgen - so vielfälttig wie
das Leb
      ben in Marburg
                   g selbs
                         st.

   Hör mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de
   ode
     er auf allen gängigen Podca
                            o    st-Plattformen
Studier mal - September 2022
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,
wir leben seit Jahren in außergewöhnlichen                                         Ihre Bewerbung, damit wir unsere städtischen
Zeiten. In Marburg ducken wir uns vor Heraus-                                      Angebote für die Marburger*innen weiter mit
forderungen nicht weg. Wir stehen zusammen.                                        voller Kraft ausüben können.
Und wir stellen gemeinsam sicher, dass hier
niemand im Winter im Kalten oder Dunklen                                           Ihr
sitzen wird. Marburg hilft.
Wie wir Energie einsparen können, ist deshalb
auch Schwerpunkt dieser Ausgabe Ihres Stadt-
magazins. Was kann die Stadt, was können wir
alle beitragen, um unseren Energieverbrauch zu                                     Dr. Thomas Spies
senken? Was unternimmt die Stadt zur Unter-                                        Oberbürgermeister
stützung des Klimaschutzes, des Sports, der
Bildung und des guten Lebens in Marburg? Wie
können wir in dieser herausfordernden Zeit die
                                                                                                              Marburg im September
lokale Wirtschaft unterstützen und wie helfen wir
den Ärmsten unter uns? Auf all diese Fragen gibt
                                                                                                              Energiesparen
es Antworten im aktuellen Studier mal Marburg.                                                                Verwaltung senkt Verbrauch               4
Zudem stellen wir Ihnen ein soziales Pilotprojekt
                                                                                                              Solarberater informieren                 6
vor: Unsere neue Quartiersmanagerin für Cappel.
                                                                                                              Stadt erhöht Fahrradförderung            7
Mit einem Lachen werben wir aktuell gemeinsam
mit dem hessischen Komödianten Bodo Bach für                                                                  Zwei Tage „Heimat shoppen“               8
Fachkräfte in der Marburger Stadtverwaltung.                                                                  Fachkräfte gewinnen mit Bodo Bach       10
Wir sind als familienfreundlicher Arbeitgeber mit                                                             Tag der Vielfalt mit großem Programm 12
Tarifbezahlung attraktiv und verlässlich. Ob für                                                              Modellprojekt für Alleinerziehende      13
eine Ausbildung, pädagogische Fachkraft, die IT,                                                              „Matching-Plattform“ zu Marburg800      14
Ingenieur*in und vieles mehr: Wir freuen uns auf
                                                                                                              Eine Million Euro für digitale Tafeln   16
                                                                                                              Boxprojekt hat Räume am Richtsberg      17
                                                                                                                Leichte Sprache:
                                                                                                              Treppen•Lauf in Marburg                 18

 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen oder die                                                  Planung für „VinziDorf Marburg“         20
 Termine der Ausschüsse, finden Sie auf                                                                        Über 500 Kurse bei der vhs              22
 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                                   Millieustudie für die Stadtentwicklung 23
                                                                                                              Quartiersmanagerin für Cappel           24
Studier mal Marburg                                    Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils          Versand und Auslage durch den Marbuch Verlag           Spielzeitstart mit ganz viel Hoffnung   25
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                    Jahresabonnement: 17,50 EUR (Bestellung beim
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der       Presseamt, Tel. (06421) 1346 oder 1378)                Medienkisten zum Stadtjubiläum          26
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35037 Marburg      Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,
Tel. (06421) 201-1346, www.marburg.de,                 Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,                  Stadtschrift über den Krekel            27
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                     Tel. (06421) 6844-0, Fax 6844-44,
twitter: @stadt_marburg,                               E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de                     Stadt-Portaits im Kunstmuseum           28
facebook: stadt.marburg,                               Druck: msi – media service international gmbh
instagram: @unistadt_marburg                           Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn                 Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed
                                                                                                              Trinkbrunnen für die Universität        30
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse- und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13         Redaktionsschluss für Nr. 10/2022: 9. September 2022   kurz & bündig                           31
Techn. Layout: Nadine Schrey                           Titelbild: Marburg spart Energie
Auflage: 13.700                                         Foto: Pixabay
Studier mal - September 2022
Die repräsentative Beleuchtung an städtischen Gebäuden – wie hier am Erwin-Piscator-Haus – abzuschalten,
                                        gehört zu den Energiesparmaßnahmen, die kurzfristig in Kraft treten. (Foto: Kronenberg)

         Marburg senkt                                                                      sind Holzpellets. Bei der Grundschule
                                                                                            Marbach oder dem Nachbarschafts-
                                                                                            zentrum Waldtal werden Geothermie-

         Energieverbrauch                                                                   Anlagen mit Photovoltaik kombiniert.
                                                                                            Ihren Strom (6,5 Millionen Kilowatt-
                                                                                            stunden pro Jahr) bezieht die Stadt
                                                                                            zu 100 Prozent als Ökostrom von den
         ■ Sofortmaßnahmen in der Verwaltung                                                Stadtwerken Marburg.
                                                                                            Das Marburger Energiesparpaket be-
         it einem Energiesparpaket senkt     Städte und Gemeinden in ihren Ver-             steht nun aus einem Stufenplan mit
    M    die Universitätsstadt Marburg
    ihren eigenen Verbrauch an Wärme
                                             waltungen, Bürgerhäusern und Sport-
                                             hallen jetzt das warme Wasser abdre-
                                                                                            kurzfristigen Maßnahmen, die bis
                                                                                            zum Ende der Sommerferien umge-
    und Strom. 15 Prozent Energie will       hen und die Zimmertemperatur im                setzt werden, Maßnahmen zum Start
    die Stadt damit bis zum Frühjahr         Winter nur ein Grad senken, hat das            der Heizperiode und langfristigen
    2023 einsparen. Die Sauna im Aqua-       eine enorme Wirkung“, erklärt Ober-            Maßnahmen für Energieeffizienz:
    Mar ist bereits zu. Weitere Maßnah-      bürgermeister Dr. Thomas Spies: „Wir           ■ Bäder: Das Sport- und Freizeitbad
    men reichen von der gedrosselten         wollen keine Effekthascherei, sondern          AquaMar mit seiner Sauna und das
    Heizung in städtischen Gebäuden bis      ein gemeinsames wirkungsvolles und             Hallenbad Wehrda verbrauchen zu-
    zur ausgeschalteten Beleuchtung an       vor allem nachhaltiges Vorgehen.“              sammen rund zehn Prozent der Ge-
    Rathaus und Spiegelslustturm.            Bislang verbraucht die Stadt Marburg           samtenergie und ein Viertel des
                                             mit ihren Verwaltungsgebäuden,                 Strombedarfs aller städtischen Lie-
    Damit es im Winter nicht zu einer aku-   Schulen, Kindertagesstätten, Bürger-           genschaften. Das Freibad wird mit
    ten Gaskrise kommt, hat die Stadtver-    häusern, Sportstätten, Bädern und              Sonnenenergie beheizt.
    waltung einen Krisenstab Energiever-     dem Erwin-Piscator-Haus rund 30                In den Hallenbädern wurde die Was-
    sorgung eingerichtet. Das Marburger      Millionen Kilowattstunden Energie              sertemperatur für den Freizeit- und
    15-Prozent-Einspar-Ziel orientiert       pro Jahr. Das entspricht etwa dem              Trainingsbetrieb um zwei Grad auf 26
    sich an den Empfehlungen von Euro-       Verbrauch von 1000 Vier-Personen-              Grad gesenkt. Im AquaMar bleiben
    päischer Union, Bund, Land und           Haushalten. Dabei hängt die Wärme-             das Aktions-, Lehr- und Kinder-
    Sportbund. Dabei stimmt sich die Uni-    versorgung zu gut 80 Prozent direkt            planschbecken bei 30 bis 31 Grad. Be-
    versitätsstadt eng mit den anderen       oder indirekt von Gas ab (Erdgas,              reits im August wurde die Sauna im
    hessischen Kommunen ab. „Wenn alle       Fernwärme). Weitere Energieträger              AquaMar geschlossen.

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Studier mal - September 2022
■ Warmwasserversorgung: In Ver-
waltungsgebäuden, Sporthallen und
Bürgerhäusern wurde die Warmwas-
seraufbereitung abgestellt. Eine Aus-
nahme sind Schulen und Kitagebäude
mit ihren Küchen und Cafeterien.
■ Lüftungsanlagen werden in allen
Räumen abgeschaltet, die auch mit
Blick auf den Infektionsschutz noch
problemlos ausreichend durch Fen-
ster gelüftet werden können – zumin-
dest bis zum Beginn der Heizperiode.
Die neu eingebauten Lüftungsanla-
gen verfügen über eine gute Wärme-                   Die Stadt will innerhalb der nächsten fünf Jahre ihre restlichen PV-geeigneten
rückgewinnung und sind damit auch                    Dachflächen komplett mit Anlagen ausstatten. (Foto: Veith)
in der Heizperiode energieeffizient.
■ Repräsentative Beleuchtung:            schaltet. In Abstimmung mit dem               ■ Öffentlichkeits-Kampagne: Die
Die Stadt strahlt zwar nur wenige Ge-    Hessischen Städtetag prüft die Stadt          Universitätsstadt wird gemeinsam mit
bäude in Marburg an - zum Beispiel       Marburg, ob Straßenbeleuchtung und            den Stadtwerken zum Beginn der
das Rathaus, das Erwin-Piscator-         Ampelanlagen in den Nachtstunden              Heizperiode eine neue Kampagne
Haus, den Kaiser-Wilhelm-Turm mit        weiter reduziert werden können.               auflegen, um die Bürger*innen zum
dem Lichtkunstherz sowie die Theater     ■ Photovoltaik: Derzeit sind auf              Energiesparen zu motivieren. Dabei
am Schwanhof und neben dem Turm.         den Dächern der stadteigenen Gebäu-           geht es auch um Tipps, wie mit ganz
Diese Beleuchtung wird aber abge-        de 72 Photovoltaik-Anlagen instal-            einfachen Mitteln die private Energie-
stellt. Gleichzeitig appelliert die      liert (Gesamtleistung 1761 kWp). Zu-          bilanz verbessert werden kann.
Stadt an andere Institutionen und        sätzlich will die Stadt innerhalb der         ■ Monitoring: Der angestrebte Ein-
Unternehmen, die Lichter überall         nächsten fünf Jahre ihre restlichen           spareffekt wird regelmäßig kontrol-
dort auszuschalten, wo sie nicht aus     PV-geeigneten Dachflächen komplett             liert. Einmal in jedem Monat soll der
Sicherheitsgründen brennen müssen.       mit Anlagen ausstatten. Damit kann            Energieverbrauch im Jahresvergleich
■ Verwaltungsbetrieb: Um Mög-            dann der gesamte Strombedarf der              überprüft werden. Die Auswertung
lichkeiten des Energiesparens im di-     Stadtverwaltung gedeckt werden.               der Daten ist auch witterungsunab-
rekten Arbeitsumfeld aufzuspüren,        Rund 160 städtische Liegenschaften            hängig möglich, so dass der aktuelle
gibt es bereits seit einigen Jahren      haben Dächer, die gut oder sehr gut           Einspareffekt tatsächlich abgelesen
Energiespar-Lots*innen. Sie prüfen       geeignet für PV-Anlagen sind.                 werden kann.
gemeinsam mit den Kolleg*innen, wo
Gewohnheiten geändert werden kön-
nen, um Strom und Gas zu sparen.
Außerdem werden Geräte wie Kühl-
schränke und Boiler auf Energieeffi-
zienz und Notwendigkeit untersucht.
■ Raumtemperatur: Die Absen-
kung der Raumtemperatur in Verwal-
tungsgebäuden, Sporthallen und
Bürgerhäusern auf 20 Grad wird in
Abstimmung mit dem Arbeits- und
Gesundheitsschutz geprüft. Ausnah-
men sind Schulen und Kindergärten.
■ Straßenbeleuchtung: Insgesamt
8944 Leuchten sind entlang der Mar-
burger Straßen und Plätze installiert.
Davon wurde bereits mehr als die
Hälfte auf LED umgerüstet. Die ver-
bliebenen Leuchten haben Natrium-
dampf-Hochdrucklampen und werden
langfristig auf LED umgerüstet. Gas-
lampen – wie in anderen Städten –
gibt es ohnehin nicht mehr. Die LED-
Leuchten in den Außenstadtteilen
sind nachts gedimmt, in der Innen-
stadt wird jede zweite Lampe ausge-

                                                                                                                                      5
Studier mal - September 2022
Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (4. v. l.) hat gemeinsam mit Energieberater Thomas Kopp (4. v. r.) und Tatjana Veith vom Fach-
                  dienst Klimaschutz (2. v. l.) Martin Bumann, Guido Barth, Dr. Axel Erdmann, Helmut Grebing und Maik Schöninger (2. v. r.) ihre Ausweise
                  als Bürger*innen-Solarberater übergeben. Mit dabei: Marcel Neumann und Peter Jacob (r.) von den Stadtwerken. (Foto: Ingwersen)

         Solarberater                                                                             Menschen passt“, sagt er. Die neuen
                                                                                                  Solarberater lernten in Schulungen,
                                                                                                  die Technik und die Vorteile von PV-
         starten durch                                                                            Anlagen allgemeinverständlich zu er-
                                                                                                  klären sowie über Themen wie Arten-
                                                                                                  schutz am Gebäude und Denkmal-
         ■ „Wattbewerb“ für mehr Solaranlagen                                                     schutz aufzuklären.
                                                                                                  Zudem wissen sie über Finanzierung,
         m Interessierte auf dem Weg zur         über Photovoltaikanlagen informie-               Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer
    U    eigenen Photovoltaik-Anlage zu
    unterstützen, gibt es neben der städ-
                                                 ren zu können. Mit diesen Beratungen
                                                 soll der Ausbau von Photovoltaik vor-
                                                                                                  der Anlagen, Bauablauf, typische Pla-
                                                                                                  nungsfehler, Steuern, Anmeldung im
    tischen Energieberatung jetzt sieben         angetrieben werden, um damit dem                 Marktstammdatenregister und Maß-
    ehrenamtliche Solarberater. Eine             Ziel des „Wattbewerbs“ (eine Ver-                nahmen zur Steigerung des Eigenver-
    Schulung weiterer Berater*innen ist          dopplung der PV-Leistung bis 2024)               brauchs Bescheid.
    noch in diesem Jahr geplant. Das             einen Schritt näher zu kommen.
    Ziel: Möglichst viele Flächen für So-        „Es macht einen großen Unterschied,              Nächste Schulung
    larstrom zu nutzen, um bis 2030 kli-         ob ich mich selbst informiere oder ob
    maneutral zu werden.                         ich jemanden fragen kann, der oder               noch in diesem Jahr
                                                 die selbst schon den Weg zur eigenen             Nach einer ersten Evaluation wurde
     „Vor dem Hintergrund aktueller Ent-         PV-Anlage beschritten hat“, erzählt              festgestellt, dass die Bürger*innen,
    wicklungen suchen viele Bürger*in-           Solarberater Martin Bumann. Er ge-               die bisher bereits beraten wurden,
    nen nach Alternativen, um ihr Haus           hört gemeinsam mit Dr. Axel Erd-                 mit der Unterstützung sehr zufrieden
    mit Strom und Wärme zu versorgen.            mann, Maik Schöniger, Guido Barth,               waren. Neben ihren Ausweisen als eh-
    Der Beratungsbedarf ist groß“, sagt          Torsten Weller, Helmut Grebing und               renamtliche Solarberater erhalten die
    Bürgermeisterin Nadine Bernshausen.          Jan Kaut zu den ersten sieben Solar-             Ehrenamtlichen für jede erfolgreich
    Wer sich eine Solaranlage anschaffen         beratern. Sie sind teils Mieter, teils           abgeschlossene Beratung und instal-
    möchte, muss nämlich vieles beach-           Eigenheimbesitzer mit Photovoltaik-              lierte Anlage 20 Klimaboni, das ent-
    ten. Mit der ehrenamtlichen Solarbe-         Anlagen. Seit Mai waren sie bereits              spricht 20 Euro. Sie können in be-
    ratung der Stadt Marburg gibt es eine        mehr als 40 Mal zu Beratungen un-                stimmten Geschäften für nachhaltige
    unabhängige Beratung durch Men-              terwegs. Axel Erdmann möchte den                 Produkte eingelöst werden.
    schen, die meist selbst eine Photovol-       Bürger*innen vor allem Mut machen,               Weitere Informationen zur nächsten
    taik-Anlage auf dem Dach haben. Zu-          sich nicht von den kompliziert klin-             Schulung für neue Solarberater*in-
    dem wurden die ehrenamtlichen So-            genden Vorgängen abhalten zu las-                nen gibt es unter (06421) 201-1936
    larberater an drei Nachmittagen für          sen: „Gemeinsam finden wir einen                  oder per Mail an tatjana.veith@mar-
    jeweils vier Stunden geschult, um gut        Weg und ein Konzept, das zu den                  burg-stadt.de.

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Studier mal - September 2022
ie Stadt Marburg erhöht die För-
    D   derung beim Kauf von Elektro-
    Fahrrädern. Zudem werden neuer-
    dings auch Fahrradanhänger bezu-
    schusst. So gibt es für den Kauf eines
    E-Fahrrads 200 Euro in Form von Gut-
    scheinen und Boni, beim Lastenrad
    sind es sogar 1115 Euro.

    In den vergangenen zwei Jahren hat
    die Stadt bereits mehr als 500 Mal ei-
    ne Förderung für Elektro-Räder be-
    willigt. Ab sofort gibt es mit der neu-
    en Förderrichtlinie mehr Geld. Zudem                Wer viel mit seinem E-Lastenrad unterwegs ist, bekommt sogar eine Zusatzprämie. (Foto: Pixabay)
    soll mit den Zuschüssen für Fahrrad-
    anhänger das Einkaufen und die Be-
    förderung von Lasten mit dem Rad at-
    traktiver werden. Außerdem werden
    neben dem Zuschuss in Form von Mar-
                                                  Stadt erhöht
e
    burg-Gutscheinen auch noch Klimab-
    oni eingeführt. „Ein Klimabonus-
    Schein entspricht einer Maßnahme,
                                                  Fahrradförderung
    bei der zehn Kilogramm CO2 einge-             ■ Mehr Geld beim Kauf von Elektro-Rädern
    spart werden“, erklärt Maik Schöniger
    vom Klimabonus-Projekt. Dabei ent-        ersten Jahr nach dem Kauf: 500 Euro           Die Motorleistung der Fahrräder darf
    spricht ein Klimabonus-Schein dem         in Marburg-Gutscheinen und zusätz-            500 Watt nicht übersteigen. Der
    Wert von einem Euro und kann bei          lich 26 Klimaboni.                            Antrag für die Kaufprämie ist späte-
    bestimmten Geschäften für nachhal-        Eine Kilometerprämie für Elektro-             stens sechs Monate nach Erwerb vor-
    tige Produkte eingelöst werden.           Fahrräder wird es nicht mehr geben.           zulegen. Pro Haushalt und Jahr kön-
    Eine aktuelle Liste ist unter klimabo-    Der Bonus für Vielfahrer*innen ist            nen maximal zwei Elektro-Fahrräder
    nus.info/marburg zu finden.                zielgerichtet für diejenigen gedacht,         gefördert werden. Bei den Elektro-Las-
    Das sind die neuen Zuschüsse, die für     die das eigene Auto zugunsten des             tenrädern ist eine erneute Antragstel-
    Fahrräder gelten, die nach dem 1. Au-     neuen Rads häufiger stehenlassen.              lung und Förderung erst nach Ablauf
    gust gekauft wurden:                      E-Räder werden aber insbesondere              von vier Jahren möglich. Bei der Zu-
    ■ Elektro-Fahrrad: 100 Euro in Mar-       für Freizeitfahrten genutzt. Daher            satzprämie für Elektro-Lastenräder
    burg-Gutscheinen und 100 Klimaboni        zielt die Stadt nun mit der Vielfahr-         muss die Kilometerleistung nachge-
    ■ Elektro-Lastenrad: 1000 Euro in         Prämie auf Lastenräder ab, die an-            wiesen werden. Die Förderung eines
    Marburg-Gutscheinen und zusätzlich        stelle von Autos genutzt werden.              (Elektro-)Lasten-/Kinderanhängers
    115 Klimaboni                             Um die Kaufprämie zu erhalten, müs-           ist auf einen Antrag pro Haushalt be-
    ■ (Elektro-)Lasten-/Kinderanhän-          sen weiterhin einige Voraussetzungen          schränkt. Die Anträge können vor-
    ger: 100 Euro in Marburg-Gutschei-        erfüllt werden: Die Fahrräder und An-         nehmlich digital eingereicht werden.
    nen und 115 Klimaboni.                    hänger müssen im Landkreis Marburg-           Weitere Informationen gibt es unter
    ■ Zusatzprämie für Elektro-Lastenrä-      Biedenkopf bei Händler*innen mit              ■ www.marburg.de/
    der für 2000 gefahrene Kilometer im       Reparaturbetrieb erworben werden.             fahrradfoerderung

                                                                                                                                              7
Studier mal - September 2022
burger Geschäfte anlässlich der Ak-
                                                                                                      tionstage anbieten. Auch in diesem
                                                                                                      Jahr werden wieder 10.000 „Heimat
                                                                                                      shoppen“-Einkaufstüten von Stadt-
                                                                                                      marketing, Universitätsstadt und IHK
                                                                                                      herausgegeben. Das „Heimat shop-
                                                                                                      pen“-Logo und die Botschaft „Kauf lo-
                                                                                                      kal“ werden so bis weit über die Gren-
                                                                                                      zen Marburgs hinausgetragen.

                                                                                                      Kompetente Beratung
                                                                                                      beim lokalen Einkauf
                                                                                                      Wie im Vorjahr treffen die Aktionstage
                                                                                                      „Heimat shoppen“ auf die Kampagne
                                                                                                      „Kauf lokal“ der Universitätsstadt Mar-
                                                                                                      burg. Die während der Corona-Pande-
                                                                                                      mie ins Leben gerufene Kampagne
                                                                                                      steht für die Solidarität mit dem Ein-
                                                                                                      zelhandel und betont die Bedeutung
                                                                                                      des regionalen Einkaufens. „Ein gro-
                                                                                                      ßer Vorteil von „Heimat shoppen“ ist
                                                                                                      nicht nur die kompetente Beratung
                                                                                                      unserer zahlreichen Einzelhändler*in-
                                                                                                      nen, auch die Umwelt schonen wir
                                                                                                      durch den lokalen Einkauf. Außerdem
                                                                                                      ist es doch viel schöner, etwas direkt
                                                                                                      vor Ort anzuschauen oder anzuprobie-
                                                                                                      ren und nicht tagelang auf ein Paket
                                                                                                      zu warten“, sagt Jana Schönemann,
                                                                                                      Leiterin der Stabstelle Stadt- und Re-
                                                                                                      gionalentwicklung, Wirtschaftsförde-
                                                                                                      rung und Statistik.
                                                                                                      „Der Marburger Einzelhandel mit sei-
    Mit 10.000 Tüten wird die Botschaft von „Heimat shoppen“ in die Welt getragen. (Foto: Heimrich)   nem besonderen Charme hat es ver-
                                                                                                      dient“, so Jan Röllmann, Geschäfts-

            Zwei Tage lang                                                                            führer des Stadtmarketing Marburg.
                                                                                                      Wie kreativ die Marburger Händler-
                                                                                                      *innen sind, verdeutlichen auch die

            „Heimat shoppen“                                                                          Marburg800-Produkte, die im Jubi-

            ■ Am 9. und 10. September locken viele Aktionen

           m 9. und 10. September kann                 den sie vom Stadtmarketing Marburg
       A   man in Marburg wieder „Heimat
       shoppen“. Die Aktionstage zeigen
                                                       und der IHK Kassel-Marburg, und ihre
                                                       Botschaft lautet: Einkaufen vor Ort
       ebenso wie die „Kauf-lokal“-Kampag-             hat einen besonderen Wert. „Die Lei-
       ne der Universitätsstadt Marburg, wie           denschaft unserer Händler*innen für
       wichtig der Einzelhandel für eine le-           ihre Produkte und die Expertise, so
       bendige Innenstadt ist. Es gibt ein             zu beraten, dass man genau das
       Gewinnspiel, viele Aktionen und das             kauft, was man auch benötigt - das
       Busfahren ist am Samstag kostenlos.             macht den Marburger Einzelhandel               läumsjahr extra für das Stadtjubiläum
                                                       aus“, sagt Daniela Maurer, stellver-           konzipiert wurden. Es gibt Delikates-
       Die Aktionstage „Heimat shoppen“                tretende Geschäftsführerin des Stadt-          sen wie Schokolade, Kaffee und Gin,
       haben mittlerweile einen festen Platz           marketing Marburg.                             aber auch handwerkliche Produkte
       im Marburger Kalender. Dieses Jahr              Unterstrichen wird diese Botschaft             wie Schmuck und Taschen. Eine voll-
       ist es am Freitag, 9. und Samstag, 10.          durch die kreativen Aktionen, Rabatte          ständige Übersicht über das Angebot
       September so weit. Veranstaltet wer-            und kleinen Geschenke, die viele Mar-          gibt es unter www.marburg-liebe.de/

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Studier mal - September 2022
marburg800-produkte.html. Die kre-
ativ gestalteten Unikate sind nicht
nur für den Alltag geeignet, sondern
auch ein passendes Geschenk. Außer-
dem sind die Produkte größtenteils
mit viel Liebe in der heimschen Re-
gion hergestellt worden.

Nahverkehr ist am
Samstag kostenfrei
Die Suche nach dem persönlichen
Lieblingsprodukt und das gemütliche
Schlendern durch die Stadt sind am
„Heimat shoppen“-Samstag beson-
ders einfach: Der Nahverkehr ist in
ganz Marburg kostenfrei. Fahrgäste
müssen also nichts für die Fahrten mit
den Stadtbussen zahlen. Wer den Bus
                                             Regionale Produkte findet man in der Tourist-Info in der Wettergasse. (Foto: Kronenberg)
nimmt, kann sich mit etwas Glück zu-
dem auf eine Überraschung freuen:
An verschiedenen innerstädtischen        burger Weinfest, das am Samstag,               präsentieren. Und weil die einzel-
Bushaltestellen werden Kaffee-Gut-       10. September stattfindet. Veranstal-           nen Händler*innen unterschiedliche
scheine verteilt, die bei den teilneh-   tungsort ist der Lutherische Kirchhof.         Schwerpunkte haben, ist das Weinfest
menden innerstädtischen Gastrono-        Für das Weinfest schließen sich die            der ideale Ort, um Wissenswertes über
miebetrieben einlösbar sind.             Marburger Weinhändler*innen zu-                Winzer, Rebsorten und Anbaugebiete
Ein beliebter Anlaufpunkt am „Heimat     sammen, um den Besucher*innen ei-              sowie Terroir, Weinlagen und Jahr-
„shoppen“-Wochenende ist das Mar-        ne vielfältige Auswahl von Weinen zu           gänge zu erfahren.

                                                                                                                                       9
Studier mal - September 2022
In der Kampagne bewirbt der Komiker Bodo Bach unter anderem Stellen im Bereich Bauen und Stadtentwicklung bei der Stadt Marburg. (Foto: Stadt Marburg/WR56)

              Bodo Bach hätt‘ da                                                                      gen. „Wir bringen die Zuhörer*innen
                                                                                                      in ganz Hessen erst zum Lachen – und
                                                                                                      dann hoffentlich dazu, sich die Stadt
                                                                                                      Marburg einmal genauer anzuschau-
              gern emal ein‘ Job                                                                      en und den neuen Traumjob bei uns
                                                                                                      zu finden“, sagt Oberbürgermeister
                                                                                                      Dr. Thomas Spies.
              ■ Marburg startet Fachkräfte-Offensive                                                  Die Universitätsstadt hat rund 1600
                                                                                                      Beschäftigte in Voll- und Teilzeit. Seit
             it dem Komiker Bodo Bach und              mas Spies persönlich. Mit Radiospots           Jahren wird es immer schwieriger,
        M    einer ganzen Offensive rund um
        noch bessere Bedingungen am Ar-
                                                       mit der charakteristischen Stimme,
                                                       dem Dialekt und dem Humor des für
                                                                                                      freiwerdende Stellen neu- oder nach-
                                                                                                      zubesetzen. „Normalerweise sind im-
        beitsplatz, Digitalisierung und Perso-         seine Scherzanrufe bekannten Hessen            mer sechs bis acht Prozent der Stellen
        nalentwicklung will die Stadtverwal-           hat die Stadt Marburg ihre Offensive           unbesetzt. Aktuell sind es aber mehr
        tung neues Fachpersonal gewinnen.              zur Fachkräftegewinnung gestartet.             als zehn Prozent“, erklärt Dr. Nicole
                                                                                                      Pöttgen, Fachbereichsleiterin Zentra-
        „Bach ist mein Name. Bodo Bach. Ich            Stellenbesetzung wird                          le Dienste. Verschärfen wird sich das
        hätt‘ da gern emal ein Problem“,                                                              Problem dadurch, dass in den näch-
        schallt es aus dem Radio. Bodo Bach            immer schwieriger                              sten Jahren die sogenannte „Baby-
        ruft wieder an – diesmal im Auftrag            Marburg ist eine innovative Stadt, ei-         boomer“-Generation in den Ruhe-
        der Universitätsstadt Marburg. Dabei           ne moderne und familienfreundliche             stand gehen wird.
        kriegt er aber keine ahnungslosen Te-          Arbeitgeberin mit einem engagierten            Es braucht daher neues Fachpersonal,
        lefonpartner*innen dran, sondern               Team an Mitarbeiter*innen – und gar-           um den bisherigen Standard der Leis-
        den Personalservice der Stadt Mar-             antiert keine staubtrockene Verwal-            tungen von Marburgs Stadtverwal-
        burg oder Oberbürgermeister Dr. Tho-           tung – und das soll die Kampagne zei-          tung zu halten und die Herausforde-

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Gütesiegel als „Familienfreundliche Arbeitgeberin“
      Die Stadt Marburg ist als eine von nur zehn Kommunen in Hessen mit dem Gütesiegel des Landes als „Familien-
      freundliche Arbeitgeberin“ ausgezeichnet worden. Sie trägt das Siegel bereits seit 2020. Seitdem hat die Verwaltung
      das Angebot an Homeoffice-Plätzen ausgebaut und flexiblere Arbeitszeiten ermöglicht. Neu ist die Ferienbetreuung
      für Schulkinder von Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung. Weil immer mehr Beschäftigte Beruf und Pflege von na-
      hen Angehörigen vereinbaren oder organisieren müssen, informiert die Stadtverwaltung über Anlaufstellen und
      Ansprechpartner*innen. Für pflegende Mitarbeiter*innen gibt es Rat und Unterstützung von der Pflegeberatung
      der Stadt. Zudem haben Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung in einem Workshop zum
      Thema gemeinsam mit dem Projektteam des Hessischen Innenministeriums teilgenommen. In Zukunft sollen das
      Angebot von Homeoffice weiter ausgebaut, das interne Beratungs- und Informationsangebot erweitert und regel-
      mäßige Austauschmöglichkeiten für die Beschäftigten geschaffen werden.

     rungen der Zukunft anpacken zu kön-      Personalentwicklung                      teiligten. Ab sofort sind bei der Uni-
     nen, etwa beim Klimaschutz, bei Ver-     Die Stadt Marburg bietet bereits zahl-   versitätsstadt Marburg auch Initiativ-
     kehr und Stadtplanung. Deswegen          reiche Weiterbildungsmöglichkeiten       bewerbungen möglich.
     hat Personalchefin Sandra Kuhnert         zu Meister*innen oder Verwaltungs-
     mit ihrem Team ein ganzes Paket für      fachwirt*innen sowie jährliche Fort-     Arbeitsplatz
     eine Fachkräfteoffensive erarbeitet:     bildungen. Jetzt wird darüber hinaus     Die Universitätsstadt Marburg ist be-
     „Die Stadt ist schon eine attraktive     auch noch ein Konzept zur Ausbil-        reits als familienfreundliche Arbeit-
     Arbeitgeberin mit vielen guten und       dung von Führungskräfte-Nachwuchs        geberin durch das Land Hessen aus-
     familienfreundlichen Angeboten. Vor      entwickelt. Außerdem sollen Mitar-       gezeichnet worden (siehe auch Kas-
     allem müssen wir nach innen und au-      beiter*innen individuell und bedarfs-    ten oben), hat verschiedene Bera-
     ßen deutlich zeigen, warum es toll       orientiert gefördert und qualifiziert     tungsangebote für die Beschäftigten
     ist, in der Stadtverwaltung zu arbei-    werden. Auch das gehört zu dem Pro-      und die Möglichkeiten für Homeoffice
     ten“, erklärt Kuhnert.                   gramm: ein Mentoringprogramm für         und zur Flexibilisierung der Arbeits-
                                              Quereinsteiger*innen.                    zeit deutlich ausgebaut. Auch sollen
     Gezielte Ansprache der                                                            freigewordene Stellen möglichst früh
                                              Personalrekruting                        neu besetzt werden. Wichtig ist auch
     jüngeren Generation                      Die Stadt Marburg testet derzeit Sam-    die weitere Digitalisierung.
     Die Universitätsstadt Marburg wird       melausschreibungen. Da in vielen
6)
     sich künftig stärker als Arbeitgeberin   Aufgabenbereichen mehrere Stellen        Aktuelle Stellenangebote findet man
     präsentieren – und zwar nicht nur        zugleich unbesetzt sind, werden die-     in der Rubrik „Politik & Stadtgesell-
     durch die üblichen Stellenanzeigen       se jetzt nicht mehr alle einzeln aus-    schaft/Stadt als Arbeitgeber“ auf der
     online und offline, sondern auch          geschrieben, sondern im Paket. So        Homepage der Stadt Marburg
     durch gezielte Ansprache der jünge-      kann eine Bewerbung für mehrere          ■ www.marburg.de
     ren Generation, beispielsweise mit       Stellen geprüft werden – das verkürzt    Ein Video informiert unter
     der Präsentation der Stadt bei Ab-       den Bewerbungsprozess für alle Be-       ■ youtu.be/wyQ4D5wDoAE
     gangsjahrgängen von Marburger
     Schulen. Wirkungsvoll ist aber auch
     moderne Eigenwerbung wie eben die
     mit den Radiospots mit Bodo Bach,
     die rasch erste Ergebnisse zeigten.

     Ausbildung
     Marburg bildet bereits in 18 Ausbil-
     dungsberufen aus. Hinzu kommen
     neue Berufe im Bereich IT, Digitali-
     sierung und Bauwesen – etwa die
     Ausbildung zu Vermessungstechni-
     ker*innen sowie Studiengänge im
     Bauwesen. Ab 2023 erhöht die Stadt
     außerdem die Anzahl der Ausbil-
     dungsplätze von derzeit 21 auf 40.
     Für alle Auszubildenden und Berufs-
     praktikant*innen gibt es eine 18-mo-
     natige Übernahmegarantie nach Ab-
     schluss der Ausbildungszeit.

                                                                                                                                11
sich den Marburger*innen an bunten
                                                                                                   Info- und Aktionsständen vorzustel-
                                                                                                   len und ins Gespräch zu kommen. Der
                                                                                                   Eintritt ist frei. Auf der gesperrten
                                                                                                   Biegenstraße erwartet die Gäste eine
                                                                                                   offene Bühne mit Marburger Akteur-
                                                                                                   *innen und ein vielfältiges Pro-
                                                                                                   gramm. Ein Höhepunkt: Für die ersten
                                                                                                   800 Besucher*innen gibt es 800 Ju-
                                                                                                   biläumsgeschenke.
                                                                                                   Im Kunstmuseum sind Kurzführungen
                                                                                                   in verschiedenen Sprachen im Ange-
                                                                                                   bot. Der Kunstverein trägt einen Poe-
                                                                                                   try Slam mit Dominique Macri und ei-
        Die Biegenstraße wird am 3. Oktober beim Tag der kulturellen Vielfalt im Jubiläumsjahr
                                                                                                   ne Performance mit Studierenden des
        zur Kulturmeile für Groß und Klein. Schon am Vortag gibt es Programm. (Foto: Kronenberg)   Instituts für Angewandte Theaterwis-
                                                                                                   senschaft der Uni Gießen bei. Auf der
                                                                                                   Bühne im Tiefhof des KFZ dürfen die

          Kulturmeile                                                                              Besucher*innen auf einen Auftritt der
                                                                                                   Sister Cities Band Marburg, auf die
                                                                                                   Interkulturelle Bühne und auf die

          der Vielfalt                                                                             mehrsprachige Lesung „Von Väter-
                                                                                                   chen Frost bis tausendundeine Nacht
                                                                                                   - Märchen und Geschichten aus der
          ■ Fest am 2. und 3. Oktober in der Biegenstraße                                          ganzen Welt” in Kooperation mit der
                                                                                                   Richtsberg-Gesamtschule gespannt
         er Tag der kulturellen Vielfalt am         Sticky Frames im Cineplex, organi-             sein. Auf der Biegenstraße findet ein
     D   3. Oktober gehört fest zum Mar-
     burger Veranstaltungskalender. Zum
                                                    siert vom Kunstverein und den Kinos.
                                                    Ab 17 Uhr können sich die Besucher-
                                                                                                   Speed-Dating „KulturBabbeln“ mit
                                                                                                   dem Ausländerbeirat statt.
     Stadtjubiläum wird das Begegnungs-             *innen am Sonntag auf eine Lesung
     fest noch einmal größer, beginnt               und Diskussion im EPH mit dem Sozio-
     schon am Vorabend, und auch auf der            logen Aladin El-Mafaalani über „Das
     Straße vor der Kulturmeile darf ge-            Integrationsparadox“ in der Zukunfts-
     feiert werden.                                 reihe „Marburg 800 weiter denken“
                                                    freuen. Im KFZ findet am Sonntag ab
     Die Stadt Marburg, der Ausländerbei-           20 Uhr die Jam Session der Sister Ci-
     rat und das Kulturzentrum KFZ freuen           ties Band Marburg mit Künstler*innen           Für ein buntes Kinderprogramm ist
     sich darauf, gemeinsam mit dem                 aus den Partnerstädten statt, die in           ebenfalls gesorgt. Zudem gilt es, die
     Kunstmuseum, dem Kunstverein, den              Marburg ein Stück kreieren.                    kulinarische Vielfalt zu entdecken.
     Kinos sowie mit über 40 Vereinen und           Der 3. Oktober (Montag) startet um             Am Abend nach Ende des Festes wer-
     Initiativen unter dem Motto „Kunst,            11 Uhr mit der Feierstunde zum Tag             den ab 19.30 Uhr im Kino Sondervor-
     Kino und Konzerte an der Kulturmei-            der Deutschen Einheit mit der Part-            führungen zum Tag der kulturellen
     le“ in die Biegenstraße einzuladen.            nerstadt Eisenach im Erwin-Piscator-           Vielfalt gezeigt.
     Das Programm startet bereits am 2.             Haus. Im Anschluss daran beginnt um            ■ www.marburg800.de
     Oktober mit einer Kurzfilm-Matinee              13 Uhr das große Straßenfest, das              ■ www.kfz-marburg.de
     zum Projekt der Künstler*innen von             Vereine und Initiativen nutzen, um             ■ www.marburg.de/3oktober

      Vortrag und Diskussion zur Zukunft der Integration
      Für den 2. Oktober ab 17 Uhr hat das Stadtjubiläum zum Tag der kulturellen Vielfalt den Osnabrücker Soziologen
      Aladin El-Mafaalani für die Zukunftsreihe „Marburg800 weiter denken“ gewonnen. Der Eintritt ist frei. Marburg800
      lädt in Kooperation mit dem Kulturzentrum KFZ zu Video-Vortrag und anschließender Live-Diskussion ein. El-
      Mafaalani ist Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft am Institut für Migra-
      tionsforschung und interkulturelle Studien der Uni Osnabrück. Bekannt wurde er durch seine positive Diagnose „Das
      Integrationsparadox“. Im Anschluss an den Vortrag diskutieren Sylvie Cloutier, Vorsitzende des Marburger Auslän-
      derbeirats, Xiaotian Tang, Marburgs Integrationsbeauftragte, und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit dem per
      Video zugeschalteten Aladin El-Mafaalani. Die Moderation übernimmt Dr. Nkechi Madubuko, in Marburg aufgewachsen
      und Expertin in Fragen Integration, Rassismus und Erziehung. Die Veranstaltung wird digital übertragen.

12
ie Stadt Marburg unterstützt Al-
D   leinerziehende mit einem eigens
auf sie zugeschnittenen Präventions-
projekt mit dem Titel „Verbunden-
Stark-Gesund“. In Eltern-AGs mit ei-
nem parallelen Angebot für Kinder
können sie sich austauschen und er-
halten Anregungen.

In Marburg lebt fast jedes dritte Kind
in einer Familie mit einer alleinerzie-
henden Mutter oder einem alleiner-
ziehenden Vater. Zum Vergleich: Bun-
desweit liegt der Anteil der Alleiner-
ziehenden bei 19 Prozent. Deshalb ist                                         Das Leben als alleinerziehender Elternteil kann belastend sein - das neue
die Leiterin des Fachdienstes Gesun-                                          Präventionsprojekt bietet Unterstützung und Anregung. (Fotos: Pixabay)
de Stadt, Susanne Hofmann, froh, be-
troffene Eltern mit einem speziell auf
sie zugeschnittenen Projekt unter-
stützen zu können. Studien zeigen,
dass das Leben als alleinerziehendes
                                                 Verbunden,
Elternteil häufig finanzielle Probleme
und zeitlichen Stress mit sich bringt.
Allein getragene Sorgen und Pflich-
                                                 stark und gesund
ten belasten die Familien wirtschaft-            ■ Modellprojekt für Alleinerziehende
lich, psychisch und physisch deutlich
stärker, als dies bei Familien mit zwei    men, die sie die Woche über beschäf-            wissenschaftler Edgar Schröer ein ge-
Elternteilen der Fall ist.                 tigt haben und erhalten Impulse – et-           sundes Abendessen zu, das Spaß
                                           wa zur Stressreduktion durch einen              beim gemeinsamen Kochen und am
Impulse zur                                besseren Umgang mit dem Ex-Partner              Essen vermittelt. Auch ältere Ge-
                                           oder der Ex-Partnerin. Angeleitet               schwisterkinder sind willkommen.
Stressreduktion                            werden die Treffen von speziell aus-
Das Projekt, das der Fachdienst kon-       gebildeten pädagogischen Fachkräf-              Nächster Start
zipiert hat, läuft über einen Zeitraum     ten. Die Eltern-AG ist ein an der
von drei Jahren und ist für die Teil-      Hochschule Magdeburg-Stendal ent-               am 28. September
nehmenden kostenlos. Es richtet sich       wickeltes Angebot.                              Insgesamt soll die Eltern-AG in dem
an Eltern, die Kinder im Alter zwi-        Zeitgleich findet in Zusammenarbeit              dreijährigen Projektzeitraum noch
schen zwei und sechs Jahren haben.         mit der Ernährungsberatung des Zen-             sechs Mal angeboten werden. Der
An 20 Terminen treffen sich bis zu         trums für Beratung und Psychothera-             nächste Durchlauf findet vom 28.
zwölf Mütter und Väter regelmäßig in       pie Marburg für die Kinder ein Koch-            September bis 1. März, mittwochs von
der Evangelischen Familien-Bil-            und Ernährungsangebot statt. Hier               16.30 Uhr bis 18.30 Uhr, statt. Im An-
dungsstätte. Sie sprechen über The-        bereiten die Kinder mit Ernährungs-             schluss an die 20 Wochen werden ein-
                                                                                           zelne Mütter oder Väter zu Pat*innen
                                                                                           ausgebildet, damit die Vernetzung
                                                                                           und Unterstützung durch die Gruppe
                                                                                           auch ohne Fachkräfte fortgesetzt
                                                                                           wird. Zudem werden ab 2023 zweimal
                                                                                           jährlich Multiplikator*innen-Schu-
                                                                                           lungen für pädagogische Fachkräfte
                                                                                           im ganzen Stadtgebiet angeboten.
                                                                                           Thema ist die Gesundheitsförderung
                                                                                           für alleinerziehende Eltern. Das An-
                                                                                           gebot wird über die dreijährige Lauf-
                                                                                           zeit mit rund 200.000 Euro gefördert.
                                                                                           Interessierte Alleinerziehende kön-
                                                                                           nen sich per E-Mail unter fbs@fbs-
                                                                                           marburg.de anmelden. Weitere Infor-
                                                                                           mationen gibt es unter (06421) 201-
                                                                                           1037 oder per E-Mail an linda.noack
                                Für die Kinder gibt es ein Koch- und Ernährungsangebot.
                                                                                           @marburg-stadt.de.

                                                                                                                                              13
Digital die Köpfe zusammenstecken, für Ideen ebenso wie für die Suche nach Inspiration und Unterstützung: Das geht
                                   auf der neuen Matching-Plattform der Stadt zum Jubiläum Marburg800. (Fotos/Grafik: Line Communication/Stadt)

                                                                                                junge Erwachsene - kurzum an alle,

       „Matching Marburg“                                                                       die mit uns eine mögliche Zukunft
                                                                                                entwerfen wollen“, erklärt Stadträtin
                                                                                                Kirsten Dinnebier.

       zum Stadtjubiläum                                                                        Um diese vielen Menschen überhaupt
                                                                                                erreichen zu können, braucht es auch
                                                                                                neue Kommunikationswege. Speziell
       ■ Marburg800: Digitale Plattform online                                                  für Marburg wurde deshalb zum
                                                                                                Stadtjubiläum eine Matching-Platt-
           as und wie ist das Marburg der       experimentiert die Universitätsstadt            form entwickelt. Unter dem Motto
     W     Zukunft? Mit diesen Themen be-
     schäftigt sich die Universitätsstadt
                                                mit dem Thema Zukunft. Was zu-
                                                nächst mit der Vortragsreihe „Mar-
                                                                                                „Matching Marburg“ hat die interak-
                                                                                                tive Webseite allerdings nicht Bezie-
     auch im Rahmen des Stadtjubiläums          burg800 weiter denken“ begonnen                 hungsanbahnung zum Ziel, sondern
     Marburg800. Und sie eröffnet nun in        hat, im internationalen Zukunftslab             die Ideensuche. Und sie zeigt sich –
     diesem Zusammenhang eine Mat-              „Sisters Cities for Gender Equality“            wie ein Komet – nur kurz am Hori-
     ching-Plattform als neuen virtuellen       mit den Partnerstädten Ausdruck                 zont. Bis zum Endes des Jubiläums-
     Treffpunkt für die gesamte Stadtge-        fand und mit dem experimentellen                jahres ist sie aktiv und offen für alles,
     sellschaft, zum Austausch von Ideen        Kreativprojekt „Kunst.Labor.Stadt.              was unsere Zukunft besser und glück-
     ebenso wie für die Suche nach Inspi-       Platz“ auf dem Rudolphsplatz fortge-            licher machen kann.
     ration und Unterstützung.                  setzt wird, soll ab Sommer noch wei-
                                                tere Kreise ziehen.                             Profil für neue
     Ein monatliches Zukunftssiegel ver-        Nun soll auch die gesamte Bevölke-
     leiht die Stadt für die besten Visionen    rung einbezogen werden. „Wir wen-               Ideen anlegen
     noch obendrauf. „Weil Marburg nicht        den uns an alle Bürgerinnen und Bür-            Um herauszufinden, was das eigent-
     nur eine bedeutungsvolle Vergangen-        ger, an Studierende, Seniorinnen und            lich ist, sind Eigeninitiative und Fan-
     heit und eine lebenswerte Gegenwart        Senioren, an Kinder, Jugendliche und            tasie aller Nutzer*innen gefragt und
     hat, sondern weil es auch für unsere                                                       herzlich willkommen, wie Bürger-
     Kinder und Kindeskinder eine gute                                                          meisterin Nadine Bernshausen be-
     Zukunft geben muss, liegt der dritte                                                       tont. „Wildes Denken ist ausdrücklich
     Schwerpunkt des Stadtjubiläums auf                                                         erlaubt“, spornt sie zum Mitmachen
     dem Thema ,Marburg erfinden‘“, er-                                                          an. Dass Menschen, die sich bisher
     klärt Oberbürgermeister Dr. Thomas                                                         noch gar nicht kannten, die Köpfe zu-
     Spies. Schon seit Anfang des Jahres                                                        sammenstecken, experimentieren

14
und tüfteln, um eine ihrer Zukunftsi-
deen wahr werden zu lassen, das sei
eine Vision dieser ungewöhnlichen
Matching-Plattform, betont Spies.
„Wenn nur ein Gedanke hier im vir-
tuellen Raum entsteht, der die richti-
gen Verbündeten und Ressourcen fin-
det und bei dem eine echte kleine Er-
findung herauskommt – dann wäre
das ganz wunderbar“, sagt Jubi-
läumskuratorin Dr. Christine Amend-
Wegmann. Wichtig seien aber auch
die vielen kleinen und großen Anre-
gungen, die durch die Matching-
Plattform eine Stimme bekommen
und neue Impulse in die Stadtgesell-
schaft geben.

Vom Upcyling
bis zur App
Aber wie funktioniert die Mar-
burg800-Plattform „Matching Mar-
burg“ nun? Wer mitmachen will, kann
sich auf der Internetseite ein Profil
anlegen, die eigene Idee oder das ge-
plante Experiment in Text und Bild
beschreiben, und damit nach Verbün-
deten suchen. Monatlich wird eine
besonders spannende Idee mit einem
                                                          Eigeninitiative und Fantasie für Marburgs Zukunft ist auf der Matching-
Zukunftssiegel ausgezeichnet. Wem                         Plattform zum Stadtjubiläum gefragt. Alle sind eingeladen mitzumachen.
nichts einfällt, kann trotzdem mitma-
chen. Publikum ist nicht nur gedul-
det, sondern erwünscht.                  stadt eröffnen, um aus übriggeblie-         genau diese Fähigkeit braucht. Be-
Denn ohne dieses funktioniert die        benen Werbemitteln klimaneutral Ta-         gegnungen, Kooperation und Krea-
Plattform nicht. Beobachter*innen        schen herzustellen – ihr fehlen aber        tivaustausch mit Menschen will die
können die Ideen liken oder ihr Lieb-    Werkzeug und Knowhow. Dann kann             Matching-Plattform virtuell und im
lingsprojekt ganz handfest unterstüt-    sie auf der Matching-Plattform für ih-      echten Leben ermöglichen, und so zu
zen: mit Geld, Gedanken und guten        re Idee werben und nach Menschen            einem kreativen Umfeld für Marburgs
Worten. Oder aber mit einer eigenen      suchen, die sie dabei unterstützen.         Zukunft beitragen.
Fähigkeit, die sie den Ideengeber*in-    Ein anderer kann vielleicht Apps pro-       Die Matching-Plattform „Matching
nen zur Verfügung stellen.               grammieren, er hat aber keine bahn-         Marburg“ ist online abrufbar unter
Ein Beispiel: Eine Mitmacherin möch-     brechende Idee, wofür. Dann findet           ■ www.marburg800.de/
te einen Upcycling-Laden in der Ober-    er dort womöglich den Visionär, der         MatchingMarburg

                                                                                      Pfifferlinge mit Pfiff ...
                                                                                      Jetzt zur Pfifferlingsaison genießen
                                                                                      Weinfreunde Pilzgerichte am liebsten
                                                                                      mit leichten Sommerweinen. Welche
                                                                                      unserer ausgesuchten Weine hierzu
                                                                                      den besonderen Pfiff geben, verraten
                                                                                      wir Ihnen gerne Mo–Fr 16–23 Uhr,
                                                                                      Sa 11.30–23 Uhr (So geschlossen).
                                                                                      Genießen Sie den Sommer auch auf
                                                                                      unserer Terrasse am Weinlädele.

                                                                                                                                    15
wein-Schule (ARS), die Astrid-Lind-
                                                                                                            gren-Schule (ALS) und die Martin-Lu-
                                                                                                            ther-Schule (MLS) geliefert. Einige
                                                                                                            Schulen – wie die Elisabethschule, die
                                                                                                            Mosaikschule, die KSM und die MLS –
                                                                                                            verfügen bereits über digitale Tafeln.
                                                                                                            Die Geräte finanziert die Stadt Mar-
                                                                                                            burg über den regulären Haushalt.
                                                                                                            Die Mittel aus dem Digitalpakt von
                                                                                                            Bund und Land investiert sie vorerst
                                                                                                            vor allem in den Ausbau der Netz-
                                                                                                            werk-Infrastruktur. Denn die ist nö-
                                                                                                            tig, um die Tafeln zu nutzen.
                                                                                                            Der städtische Medienentwicklungs-
                                                                                                            plan sieht vor, dass bis Ende 2025 alle
                                                                                                            Räume der Schulen, die für den Un-
                                                                                                            terricht genutzt werden, flächende-
Was auf der digitalen Tafel im Hintergrund zu sehen ist, lässt sich auf bis zu neun andere Geräte über-
                                                                                                            ckend damit ausgestattet sind. Das
tragen – zum Beispiel ein Handy – und die Schüler*innen können interaktiv lernen. (Fotos: Schwarzwäller)
                                                                                                            Medienzentrum und der Fachdienst
                                                                                                            Schule organisieren und betreuen

                 138 digitale Tafeln                                                                        den gesamten Prozess.
                                                                                                            Die Lehrkräfte und die Schüler*innen
                                                                                                            können die Funktionen der Tafel für

                 für die Schulen                                                                            neue Möglichkeiten in der digitalen
                                                                                                            Lehre einsetzen. So lässt sich jede Ta-
                                                                                                            fel beispielsweise mit bis zu neun ex-
                 ■ Stadt Marburg investiert eine Million Euro                                               ternen Geräten gleichzeitig verbinden
                                                                                                            – egal, ob mit Smartphone, Laptop
                                                                                                            oder Tablet. Dabei ist die digitale Tafel
              s ist ein großer Schritt für die Di-          schule Marbach, das Gymnasium Phil-             mit allen gängigen Betriebssystemen
           E  gitalisierung des Bildungswesens
           in Marburg: Die Stadt investiert eine
                                                            ippinum, die Erich-Kästner-Schule
                                                            (EKS), die Sophie-von-Brabant-Schu-
                                                                                                            kompatibel. Mit der vorinstallierten
                                                                                                            Software lässt sich das Tafelbild zu-
           Million Euro in die Umsetzung des                le, die Mosaikschule, die Geschwister-          dem auf die Endgeräte der Schüler*in-
           Medienentwicklungsplans. 138 digi-               Scholl-Schule (GSS), die Waldschule             nen übertragen, sodass diese direkt
           tale Tafeln ziehen bis zum Ende des              Wehrda, die Emil-von-Behring-Schu-              mitarbeiten können.
           Jahres in Marburgs Schulen ein. 78               le, die Tausendfüßler Schule Bauer-             Die digitale Tafel ist kein Ersatz für
           davon erreichen die ersten Schulen               bach, die Tausendfüßler Schule                  das analoge Arbeiten, sondern ist als
           bereits in den Sommerferien.                     Schröck und die Schule am Schwan-               Ergänzung anzusehen. Sie soll das
                                                            hof. In den Herbstferien werden die             medienpädagogische Arbeiten und
           Die Stadt investiert dabei in die An-            restlichen 60 Tafeln an die Käthe-Koll-         somit auch die Medienkompetenz der
           schaffung der Tafeln und deren Mon-              witz-Schule (KKS), die Adolf-Reich-             Schüler*innen fördern.
           tage, in die Software und deren In-
           stallation, in Schulungen für die
           Lehrkräfte sowie in die Demontage
           und Entsorgung der alten Geräte.
           Die digitalen Tafeln ersetzen vor al-
           lem in die Jahre gekommene Vorgän-
           ger. Die digitalen Tafeln sind ein
           Schwerpunkt des Medienentwick-
           lungsplanes, den die Stadtverordne-
           tenversammlung beschlossen hat.
           „Wir sind total begeistert“, sagt die
           Leiterin der Grundschule Marbach,
           Annegret Schäfer und bestätigt, dass
           sich das Kollegium schon auf die Ar-
           beit mit den neuen Geräten freut.
           78 dieser neuen Geräte erhalten eini-
           ge Schulen bereits in den Sommerfe-
           rien. Darunter die Kaufmännische                                 Stadträtin Kirsten Dinnebier beim Interview mit einem Fernsehteam vor einer
                                                                            der digitalen Tafeln, mit denen Marburgs Klassenräume ausgestattet werden.
           Schule Marburg (KSM), die Grund-

  16
Patrick Karger, der das Boxprojekt betreut, trainiert mit Maruan Al-Sarraj. (Foto: Döhn)

 „Kraft zeigen und                                                                     – einige von ihnen boxen schon seit
                                                                                       Jahren, andere sind jetzt dazugesto-
                                                                                       ßen. „Hier kann ich Kraft zeigen und

 Dampf ablassen“                                                                       Dampf ablassen“, sagt der zwölfjähri-
                                                                                       ge Maruan Al-Sarraj, der mit seinen
                                                                                       beiden jüngeren Brüdern Ibrahim und
                                                                                       Islam da ist. Vorher sei er schon beim
 ■ Boxprojekt am Richtsberg für Kinder und Jugendliche
                                                                                       Boxclub in der Friedrich-Ebert-Straße
                                                                                       gewesen, aber im neuen Boxprojekt
    or einem Jahr ist das Marburger       sportpädagogischem Angebot geför-            habe der Trainer mehr Zeit für ihn, au-
V   Boxprojekt gestartet – jetzt ist es
in seine eigenen Räumlichkeiten am
                                          dert und begleitet werden. Mit dem
                                          niedrigschwelligen Angebot wird eine
                                                                                       ßerdem sei es näher. „Und Patrick ist
                                                                                       nett“, ergänzt der elfjährige Ibrahim.
Richtsberg gezogen. Das Projekt rich-     Vertrauensbasis aufgebaut und damit          Der 13-jährige Kacper Bryjka schlägt
tet sich an Kinder, Jugendliche und       die Voraussetzung geschaffen, dass           mit enormer Ausdauer auf einen Box-
junge Erwachsene.                         die Teilnehmenden Teamfähigkeit              sack ein, die Begeisterung steht ihm
                                          und Leistungsbereitschaft aufbauen.          ins Gesicht geschrieben – ebenso wie
Das Projekt, das neben der körperli-      Die Teilnahme am Boxprojekt ist für          Omar Nasrah, der schon seit Jahren
chen Betätigung auch gesellschaftli-      alle – unabhängig von Geschlecht,            beim Boxclub boxt. „Ich habe Talent,
che Teilhabe und soziale Kompeten-        Religion oder Herkunft – möglich, die        ich will das nutzen“, erzählt er stolz.
zen fördert, hat die Stadt Marburg ge-    bereit sind, ein von gegenseitigem           „Boxen ist wichtig für mich!“
meinsam mit dem Sportkreis Marburg        Respekt geprägtes klares Regelsys-           Die aktuellen Trainingszeiten: Diens-
Biedenkopf und dem 1. Boxclub Mar-        tem zu akzeptieren. Zielgruppe sind          tag und Mittwoch ab 14 Uhr offenes
burg ins Leben gerufen.                   insbesondere Kinder und Jugendli-            Training, Donnerstag von 14.30 bis
Patrick Karger, der das Boxprojekt        che, die im Stadtteil Richtsberg sowie       15.30 Uhr Kindertraining für Kinder
betreut, will in den Räumlichkeiten       in sozial benachteiligenden Struktu-         unter zwölf Jahren, von 15.30 bis 17
am Richtsberg 68 zu bestimmten Zei-       ren leben und von bestehenden An-            Uhr sowie von 17.30 bis 19 Uhr Basis-
ten in kleinen Gruppen ein struktu-       geboten der Kinder-, Jugend- und             training ab 12 Jahre. Freitag ist Fort-
riertes Training anbieten. An weite-      Vereinsarbeit bisher nicht erreicht          geschrittenentag, Samstag gibt es
ren Tagen gibt es ein offenes Ange-       werden. Das Boxprojekt findet im              von 14 bis 15.30 Uhr sowie von 16 bis
bot. Hinzu kommen Trainingsan-            Rahmen des Projekts KOMBINE (Kom-            17.30 Uhr Basistraining ab 12 Jahre.
gebote für größere Gruppen, die wei-      munale Bewegungsförderung zur Im-            Jeden ersten Samstag im Monat ist
terhin in Hallen stattfinden sollen.       plementierung der Nationalen Emp-            stattdessen von 15 bis 17 Uhr Trai-
Die Teilnahme ist kostenlos und rich-     fehlungen) statt.                            ning im Boxcenter des 1. BC Marburg,
tet sich an Kinder ab zwölf Jahren,       Bei der Eröffnung zeigten viele Kinder       Friedrich-Ebert-Straße 19. Die Ange-
Jugendliche und junge Erwachsene.         und Jugendliche, mit welcher Begei-          botszeiten werden bei geändertem
Sie sollen mit dem Boxprojekt als         sterung sie diesen neuen Raum nutzen         Bedarf eventuell noch angepasst.

                                                                                                                                            17
Treppen•Lauf in Marburg

                      Treppen steigen ist gesund:
                      Es ist gut fürs Herz und für die Lunge.
                      Die Stadt Marburg macht deshalb ein Projekt.
                      Das Projekt heißt: Marburg. Geht doch!
                      Die Leute sollen sich mehr bewegen.
                      Sie sollen mehr Treppen•Stufen steigen.

               Marburg hat dieses Jahr Stadt•Jubiläum.
               Marburg ist 800 Jahre alt.
               Deshalb gibt es einen Treppen•Lauf.
               Man soll 800 Treppen•Stufen schaffen.
               Der Treppen•Lauf ist am Samstag, 1. Oktober 2022.
               Der Treppen•Lauf beginnt um 13 Uhr.

               Verschiedene Routen
               Es gibt verschiedene Routen.
               Route ist ein anderes Wort für Wege.
               Man spricht das Wort so aus: Rute.

               Die Trink•Brunnen•Route startet am Trink•Brunnen
               bei der Elisabeth•Kirche.
               Man kommt an anderen Trink•Brunnen vorbei.
               Die Route geht über Stufen hoch
               zum Marburger Schloss.

               Die Rekord•Treppe ist neben der alten Universität.
               Hier gibt es ein Welt•Quiz.
               Man kann spannende Fragen beantworten.

18
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

                                    Die Pink Route startet an der Treppe
                                    Ecke Hirschberg und Reitgasse.
                                    Bei der Pink Route bekommt man Infos über Brust•Krebs.

                                    Die Power•Route beginnt am Park•Haus Pilgrimstein.
                                    Power heißt Kraft.
                                    Man spricht das Wort so aus: Paua.
                                    Die Power•Route geht hoch zum Schloss.

                               Die Richtsberg•Route startet am Christa•Czempiel•Platz.
                               Es geht weiter über die Straßen:
                               Am Richtsberg, Chemnitzer Straße, Freundschaftsbrücke
                               bis zur Sudetenstraße.

                               Man muss nicht alle Stufen schaffen
                               Jede Route hat eine Farbe.
                               Die Farben sind auf den Boden gemalt.
                               Man muss nicht alle Stufen schaffen.
                               Hauptsache, man bewegt sich und hat Spaß!
                               Viele Geschäfte und andere Partner unterstützen den Treppen•Lauf.

                               Tipp:
                               Einen Becher oder eine Flasche zum Trinken mitnehmen!
                               In der ganzen Stadt gibt es Trink•Brunnen.
                               Dort kann man sich kostenlos Wasser holen.

Informationen auch auf der Internet•Seite
■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Vladsislav Kargapolov, Pixabay, Stadt Marburg)

                                                                                                   19
In Wien ist bereits ein Vinzi-Dorf entstanden. Sein Architekt Alexander Hagner berät auch in Marburg. (Fotos: Kuball)

          Ein Vinzi-Dorf                                                                         und Familien ein anderes Gebäude
                                                                                                 mit mehreren Wohneinheiten im
                                                                                                 Stadtteil Ockershausen vorgesehen

          für Obdachlose                                                                         und demnächst bezugsfertig. Für den
                                                                                                 Bau der Häuser ist die GeWoBau Mar-
                                                                                                 burg-Lahn zuständig. Der Betrieb und
          ■ Freiwillige können sich engagieren                                                   die Entwicklung eines entsprechen-
                                                                                                 den Konzepts ist Aufgabe des Fach-
                                                                                                 dienstes Wohnungswesen der Stadt.
         bdachlosen ein Zuhause geben –         dachlose Männer, für die es sonst kei-
     O   dies ist das Anliegen des Konzepts
     der Vinzi-Dörfer aus Österreich. Es
                                                ne Chance auf mietrechtlich gesicher-
                                                ten Wohnraum gibt. In Marburg sol-
     stammt von Pfarrer Wolfgang Pucher         len solche „Tiny Houses“ für etwa
     von der Vinzenzgemeinschaft Eggen-         zwölf von Obdachlosigkeit betroffene
     berg – VinziWerke und wurde in Wien        Männer eine Perspektive schaffen.
     von Architekt Alexander Hagner um-         Zudem wird es Räume für die Versor-              Das „VinziDorf Marburg“ wird mit
     gesetzt. In Marburg haben die Stadt        gung und als gemeinschaftlichen                  breiter Beteiligung der Stadtgesell-
     und die städtische Wohnungsbauge-          Treffpunkt geben.                                schaft geplant. Es wurde ein Projekt-
     sellschaft GeWoBau die Idee im Jubi-                                                        beirat gegründet, in dem viele karita-
     läumsjahr aufgegriffen.                    Die Betroffenen                                  tive und andere Einrichtungen vertre-
                                                                                                 ten sind. Im April 2022 wurde ein
     Inzwischen hat sie mit der Planung         wurden einbezogen                                öffentlicher Workshop organisiert, bei
     begonnen. Außerdem wurde ein brei-         Eingebettet ist das Projekt „VinziDorf           dem Kriterien für einen Standort des
     tes Bündnis von interessierten Mar-        Marburg“ in die Weiterentwicklung                „VinziDorf Marburg“ sowie Eckpunkte
     burger*innen geschmiedet, die das          vorhandener Strukturen für obdach-               für ein Engagementkonzept erarbeitet
     Projekt unterstützen. Weitere Freiwil-     lose Menschen, die vom Fachbereich               wurden. Betroffene wurden befragt,
     lige sind willkommen. Ein Vinzi-Dorf       Soziales und Wohnen der Stadt vor-               ihre Wünsche und Bedürfnisse wurden
     besteht aus Kleinsthäusern für ob-         angebracht wird. So ist für Frauen               einbezogen. Auch die Ortsvorsteher-

20
*innen wurden informiert und zu
     Standortkriterien befragt. Außerdem
     ist es gelungen, den Architekten Ale-
     xander Hagner für eine Beratung bei
     der Standortsuche und die Erstellung
     des Betriebskonzepts zu gewinnen.
     Die GeWoBau strebt an, die Standort-
     suche bis zum Ende dieses Jahres ab-
     zuschließen.

     Über 60 Personen
     unterstützen die Idee
     Darüber hinaus können interessierte
     Marburger*innen einem Engage-
     ment-Bündnis für ein „VinziDorf Mar-
     burg“ beitreten. So ist es möglich,
     ganz unkompliziert ein persönliches
     Zeichen zu setzen und sich bereit zu
     erklären, mit dem eigenen Namen für
     das Projekt einzustehen oder in per-
     sönlichen Gesprächen mit Freund*in-
     nen oder Nachbar*innen für die Idee
     des Projekts zu werben. Inzwischen
     haben sich mehr als 60 Personen be-
     reit erklärt, das „VinziDorf Marburg“
     mit ihrem Namen zu unterstützen.

     Freiwillige können
l)   beim Bau helfen
     Engagierte können aber auch eine
     Zeitlang bei dem Bau der kleinen
     Häuser, bei der Anlegung eines Gar-
     tens oder bei der Nachbarschaftsar-
     beit helfen. Alle Formen der Freiwilli-
     genarbeit sind willkommen. Interes-
     sierte werden zu der Frage beraten,
     wie sie am besten mitmachen kön-
     nen. Außerdem findet am Montag,
     19. September, um 18 Uhr ein Works-
     hop zum Freiwilligenengagement im
     Erwin-Piscator-Haus statt. Das „Vin-
     ziDorf Marburg“ ist Teil des Stadtjubi-
     läums Marburg 800, das sich unter
     dem Motto „Marburg erfinden“ den
     Zukunftsfragen der Stadt widmet.
     Wer Teil des Engagement-Bündnisses
     für ein Vinzi-Dorf in Marburg sein
     möchte, kann sich über die Beteili-
     gungsplattform MarburgMachtMit der
     Universitätsstadt melden, unter
     ■ marburgmachtmit.de/
     VinziDorf
     Weitere Informationen zu dem Pro-
     jekt gibt es unter
     ■ www.gewobau-marburg.de
     Mehr zum Stadtjubiläum Marburg 800
     und zu „Marburg erfinden“ unter
     ■ www.marburg800.de

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