Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
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Vorwort Pfarrbrief Kath. Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach der katholischen Pfarreien Brannenburg, Degerndorf und Flintsbach Sommer 2021 1
So erreichen Sie unsere Titelbild Pfarrbüros: Sonnenaufgang Brannenburg, Mariä Himmelfahrt und auf dem Petersberg Degerndorf, Christkönig: am Fronleichnamsmorgen Kirchenstraße 26, 83098 Brannenburg Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 8:30 - 12:00 Uhr Tel. 08034 9071-0 Impressum: Flintsbach, St. Martin Gemeinsamer Pfarrbrief der kath. Kirchplatz 5, 83126 Flintsbach/Inn Pfarreien Christkönig - Degerndorf, Öffnungszeiten: Mariä Himmelfahrt - Brannenburg und Di, Mi, Do 8:30 - 11:30 Uhr St. Martin - Flintsbach a. Inn Tel. 08034 9071-44 V.i.S.d.P.: Carmen Gratzl Redaktion u. Layout: Internet: Carmen Gratzl, Bernhard Obermair, www.pv-brannenburg-flintsbach.de Thomas Paul, Anita Sammet, E-Mail: Barbara Weidenthaler pv-brannenburg-flintsbach@ebmuc.de E-Mail der Redaktion: pfarrbrief-brannenburg- flintsbach@web.de Druck: Rapp-Druck, 83126 Flintsbach a. Inn. Unser Seelsorgeteam: Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Recyclingpapier, klimaneutral inkl. Pfarrer Zeugnis. Helmut Robert Kraus Auflage: 4.100 Stück Haftungsausschluss: Diakon Namentlich gezeichnete Beiträge geben Thomas Jablowsky nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion Diakon mit Zivilberuf wieder. Ludwig Guggenberger Bildnachweis: Wenn nicht anders genannt, stammen die Bilder von einem der Redaktionsmitglieder. Gemeindereferentin Barbara Weidenthaler Dank: Wir bedanken uns herzlich bei allen „Mitschreibern“ für die eingereichten Artikel und bei den Gemeindereferentin Austrägern für das Verteilen der Manuela Bauer Pfarrbriefe. 2
Inhalt Inhalt Vorwort Gottesdienstordnung 4 Schöpfung in unserer Hand 43 Gottesdiensttermine 7 Zum Titelbild Veranstaltungen Aus unserem Pfarrverband 44 Gott der Rache – Gott der Liebe 8 Urlaubszeit – Vertretungszeit 45 Anbetungsstunden 9 Erstkommunion 2022 46 Spätes Tagebuch 10 Erstkommunion in Brannenburg 12 Fronleichnam Aus unseren Pfarreien 14 Klaus, der Kanonier 47 Zitherclub Brannenburg 15 Pflanzaktion in Degerndorf 48 Kirchenchor Brannenburg 16 Marienaltar restauriert 49 kfd Brannenburg 18 Die gute Nachricht 51 kfd Degerndorf 20 Patrozinien in Filialkirchen 52 kfd Flintsbach 22 Freundeskreis Asyl 55 KAB Flintsbach 57 KAB spendet ans Sozialwerk Schwerpunktthema Aus den Einrichtungen 58 Bücherei Flintsbach 60 Bücherei Degerndorf 61 Pfarrmuseum Flintsbach 62 Weltladen Brannenburg 63 Spendenaktion von Nepalaya Schöpfung und Umwelt 24 Schöpfungsverantwortung 26 Laudato Si 28 Rettet die Bienen 31 Bienenwachstücher 32 Nimm´s doch mal lose 33 Unverpacktladen 34 Klimafreundlich leben 35 Solidarität 36 Wertstoffsammelstellen 38 Die nachhaltige Schultasche 39 Woher kommt die Schultüte? 40 Nachwachsendes Waschmittel 41 An einem Tag in der Woche 3
Vorwort Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinden, liebe Mitchristen! Schöpfung in unserer Hand Der niederrheinische Schriftsteller Karl Kassing hat mich schon vor vielen Jahren mit seiner Kurzgeschichte, die mit dem Titel „Das Moor“ veröffentlicht wurde, zum Nachdenken angeregt. E r schreibt darin, dass es einmal ein wunderschönes Moor gab, welches in idyllischer Landschaft lag und seine haus erbaut und der Parkplatz vergrö- ßert. Dadurch wurde es vermeintlich noch attraktiver dort hinzufahren, weil Besucher faszinierte. Man konnte dort man ja auch einkehren konnte. Ruhe finden und innerlich auftanken. Allmählich kamen nicht mehr nur Dieses Kleinod galt unter seinen Be- Autos, es kamen auch große Busse mit wunderern als „Geheimtipp“! Doch Besuchern. So dauerte es nicht lange, wie es mit Geheimtipps so geht, sie bis man dort ein Hotel baute, weil werden irgendwann bekannter und po- doch viele Menschen sich am Moor pulärer. So wurde das Moor allmählich und an der Idylle erfreuen sollten. Die immer mehr zum Ausflugsort. Gab es Besucherströme wurden größer, so dass anfangs dort nur für den kleinen Bedarf ein weiterer Parkplatz und ein weiteres ein Kiosk neben dem Besucherpark- Gasthaus und schließlich ein weiteres platz, so wurde irgendwann ein Gast- Hotel gebaut wurden. Alles steigerte 4
Vorwort „Der Mensch zerstört das, was er ei- gentlich liebt“, so hat der Autor selbst seine Kurzgeschichte erläutert. Wie gehen wir Menschen mit der uns anvertrauten Schöpfung um? Diese Fra- ge ergibt sich zwangsläufig aus dieser Kurzgeschichte. Die Zeit der Pandemie hat noch einmal ganz deutlich gezeigt: Die Natur braucht nicht unbedingt die Menschen, aber wir Menschen brauchen unbedingt die Natur! Teilwei- sich und wurde zum Selbstläufer, denn se konnten wir miterleben, wie Besu- irgendwann ging es nicht mehr um die cherströme einsetzten und es auch zur Ruhe und die schöne Landschaft, in die Belastung wurde, wenn insbesondere man eintauchen und sich er- samstags oder sonntags ge- holen konnte, sondern um stresste Menschen (aus Bal- den (knallharten) Wirtschafts- lungsräumen) in unsere Regi- und Gewinnaspekt. Als die Verantwortlichen Der Mensch on kamen, um aufzutanken. In den Nachbargebieten am nach dem Bau weiterer Gast- zerstört das, Tegernsee oder am Chiemsee und Beherbergungsbetriebe wehrten sich Einheimische einschließlich Parkplätzen vor was er gegen die Besucherströme die Frage gestellt wurden, wo eigentlich bzw. gegen die damit ver- dann das neue Luxushotel ge- bundenen Belastungen. So baut werden könnte, welches liebt sehr der Wunsch nach Erho- bei dieser touristischen Fre- lung und die Suche nach un- quenz doch nur angemessen zerstörter Natur verständlich sei, kam schließlich jemand sind, so sehr müssen wir auf die Idee: „Man könnte doch dafür auch in den Blick nehmen, dass man Platz schaffen, wenn man das Moor zu- dies nicht dem Zufall überlassen darf. betonieren würde …!“ Es braucht einen Verhaltenscodex für unseren Umgang mit Schöpfung und Natur und es braucht ein neues Be- wusstsein im Hinblick auf Sorgfalt und Nachhaltigkeit; es braucht eine Abkehr vom Denken, dass man möglichst alles rausholt, was geht oder möglich ist. Auch wir haben uns im Seelsorge- Team, mit einigen Pfarrgemeinderäten und Ehrenamtlichen Gedanken zu die- sem großen Thema „Schöpfungsver- antwortung“ gemacht. Da kommen 5
Vorwort viele Fakten und Tatsachenberichte mit reichen, braucht es Bewusstsein und persönlichen Erfahrungen und Ansich- Verständnis für diese Haltungen und ten zusammen; bei aller Vielfalt wird Informationen, die die Sinnzusammen- eines deutlich: Wir können nicht hänge deutlich machen. Dazu wollen einfach so weitermachen wie bisher! auch wir in den Pfarrgemeinden einen Es ist allerdings die eine Seite, dass Beitrag leisten. wir Fakten kennenlernen, etwa dass Die vor uns liegende Urlaubszeit ist wir mit unserem westeuropäischen Le- auch eine Möglichkeit, in und mit der bensstil schon im Frühjahr den Stichtag Natur so zu leben, dass wenig Belas- erreichen, der den für die Schöpfung tung geschieht, aber viel innere Freude verträglichen Ressourcenver- und Ausgeglichenheit entsteht brauch und die Umweltbelas- (Minimum-Maximum-Prinzip). tung eines ganzen Jahres Ein großes Lernfeld liegt vor abbildet; die andere Seite ist Ein großes uns und es ist gut, dass wir es der konsequente und leben- spraktische Ansatz, nicht mehr Lernfeld angehen. Gott hat uns mit der zu ge- und verbrauchen als liegt vor Schöpfung etwas Großartiges nötig, also auch mal Verzicht anvertraut. In der Schöpfung zu üben und demgemäß le- uns spiegeln sich ja seine Größe, ben, dass wir nicht permanent und es ist Schönheit und Erhabenheit und exzessiv über unsere Ver- wider. Deshalb ist es ange- hältnisse leben. Das fällt vie- gut, dass messen, dass wir respektvoll len Menschen schwer, man wir es mit allem umgehen, was uns kann es ja schon oft genug in in der Schöpfung begegnet! kleinerem Stil erleben, wenn angehen Im Namen des gesamten Menschen in der Fastenzeit Teams bedanke ich mich bei fragen: Warum soll ich fasten allen, die uns in der schwieri- und mich zurücknehmen? gen Corona-Zeit unterstützt Die Pandemie hat uns in gewisser haben, bei allen, die auch jetzt für Weise eine Chance aufgetan, nämlich einen Neuaufbruch mit anschieben, neu zu entdecken, was uns wichtig ist und bei allen, die auf ihre Art etwas und worauf es ankommt. Die Wert- zum Gelingen unserer Gemein- schätzung der Schöpfung gegenüber schaft(en) beitragen, herzliches Ver- kann sich auch darin ausdrücken, dass gelt’s Gott und gesegnete Ferienzeit. ich mich daran erfreue, ohne sie zu sehr zu belasten. Da können gewiss einzelne Menschen Vorreiter sein und Helmut R. Kraus, Pfarrer Vorbildfunktion ausüben, aber um Wirksamkeit zu erzielen, müssen Hal- tungen von der Masse angenommen und umgesetzt werden. Um dies zu er- 6
Vorwort Zum Titelbild Sonnenaufgang auf dem Petersberg W er das erleben möchte, muss sich schon sehr früh auf den Weg machen. Doch es gibt eine Beloh- großen Wunder oder ein kurzes Wort eines anderen Menschen zu einem be- wegenden Ereignis. nung: eine ganz besondere Stimmung, Das gibt es nicht nur beim Berggehen, einen wunderbaren Ausblick, inneren sondern kann immer dann geschehen, Frieden und, ja, für viele auch eine Er- wenn wir uns aufmachen – wenn wir fahrung Gottes im Staunen über die uns öffnen – und bereit sind, diese Schönheit unserer Schöpfung. Berg- Kleinigkeiten wahrzunehmen. wanderer kennen es: dieses Gefühl, im Wir wünschen Ihnen in der kom- Hinaufsteigen den Alltag hinter sich zu menden Sommerzeit immer wieder lassen und in die Natur einzutauchen. kleine Momente der inneren Zu- Es tut immer wieder gut, sich eine friedenheit, schöne Begegnungen und Auszeit zu nehmen und in den Abstand Dankbarkeit für Gott und die Welt. zu gehen. Da wird das Betrachten eines kleinen Käfers zu einer wichtigen Be- Ihre Pfarrbriefredaktion schäftigung, eine Blume zu einem 7
Aus unserem Pfarrverband Gottesdienste während der Ferienzeit Urlaubszeit Vertretungszeit Im vergangenen Jahr haben wir es sehr bedauert, dass Pfarrer Dr. Darius Magunda nicht zu uns als Urlaubsvertretung kommen konnte. Natürlich war die Pandemie der Grund dafür, und es war trotz allem Bedauern ver- ständlich. H euer sah es ein wenig anders aus, weil es ein Hoffen und Bangen um diese Möglichkeit gab. Nach an- Administration für den Pfarrverband Raubling habe, kann es in dieser Weise nicht funktionieren, zumindest nicht fänglicher Ablehnung durch die Behör- für die Sonn- und Feiertage. Aus dieser den kam doch Hoffnung auf, denn Not heraus habe ich bei zwei Domka- Pfarrer Magunda schrieb mir, dass er pitularen um Hilfe angefragt und versu- Ende Mai die 2. Impfung habe. Dies che auf diese Weise Unterstützung von war für mich Anlass genug, seine Ver- außen zu bekommen. tretung erneut zu beantragen, ihn über Es wird unsere Gottesdienstordnung das Erzbischöfliche Ordinariat einzula- so gestaltet, dass für die Sonn- und Fei- den und die Papiere vorzubereiten. ertage möglichst mit Hilfen von außen, Wir glaubten schon alles gut geord- oder durch Wort-Gottes-Feiern alles net zu haben, als dann aus Kampala beibehalten werden kann. Dank der die Nachricht kam, dass die deutsche Zusammenarbeit und Bereitschaft Vie- Botschaft wegen zu hoher Infektions- ler kann es möglich werden; auch hier zahlen geschlossen wurde und keine ein Vergelt’s Gott dafür! Visa erteilt. Ohne Visum kann Pfarrer Magunda natürlich nicht einreisen, was uns vor gewaltige Probleme stellt. Helmut R. Kraus, Pfarrer Im vergangenen Jahr haben Pfarrer Christoph Rudolph und ich uns gegen- seitig vertreten, was schon sehr eng war. Da ich heuer aber auch noch die 8
Aus unserem Pfarrverband Zum Vormerken Erstkommunion 2022 Wenn ihr Kind ab Herbst 2021 die 3. Klasse besucht oder altersgemäß auf die Erst- kommunion vorbereitet werden könnte, werden Sie im Herbst von uns Post erhalten. Für eine rechtzeitige Planung notieren Sie sich jedoch bitte schon vorab die für Ihr Kind zutreffenden Termine. S ollten im kommenden Jahr weiter- hin Einschränkungen bezüglich ei- ner Höchstteilnehmerzahl in den Got- geteilt werden und die Anzahl der Erst- kommuniontermine auf jeweils sams- tags um 14:00 Uhr und falls nötig um tesdiensten bestehen, wird die Gruppe 10:00 Uhr erhöht. der Erstkommunionkinder wieder auf- Text und Bild: Manuela Bauer TERMINE Degerndorf: Degerndorf: 8.11.2021 16:00 Uhr 8.5.2022 10:00 Uhr Treffen aller Erstkommunionkinder Erstkommunion in Christkönig, aus Degerndorf mit einem Elternteil Degerndorf im Pfarrheim Degerndorf Brannenburg: Brannenburg: 9.11.2021 16:00 Uhr 15.5.2022 10:00 Uhr Treffen aller Erstkommunionkinder Erstkommunion in Mariä aus Brannenburg mit einem Himmelfahrt, Brannenburg Elternteil im Pfarrheim Degerndorf Flintsbach: Flintsbach: 15.11.2021 16:00 Uhr 22.5.2022 10:00 Uhr Treffen aller Erstkommunionkinder Erstkommunion in St. Martin, aus Flintsbach mit einem Elternteil Flintsbach im Pfarrheim Flintsbach Weiterer Termin: 17.11.2021 20:00 Uhr 1. Elternabend im Pfarrheim Degerndorf 9
Aus unserem Pfarrverband 10 Kinder feiern Erstkommunion in Brannenburg Neue Wege der Vorbereitung C oronabedingt waren leider auch dieses Jahr die bewährten Konzep- te zur Vorbereitung auf die Erstkommu- Die drei Weggottesdienste und die Erstbeichte konnten, basierend auf der Erfahrung vom letzten Jahr, wie geplant nion (z. B. Gruppenstunden) nicht stattfinden. durchführbar und es mussten neue We- Am Samstag, den 24.4. und am ge gefunden werden. Sonntag, den 25.4. war es dann end- Der Zusammenhalt unter den Eltern lich so weit: bei strahlendem Sonnen- war enorm und so wurden „To-Go“ schein konnten je fünf Kinder mit ihren Stunden vorbereitet: egal ob Gruppen- Familien ihre Erste Heilige Kommunion kerze basteln, Erinnerungshefte vorbe- in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt reiten oder ein Taufleporello gestalten, feiern. es wurden Materialien für alle 10 Kin- Musikalisch umrahmt mit Orgel und der hergerichtet, in Tüten gepackt und einem kleinen Ensemble aus Blasin- verteilt. Sogar ein Brotteig wurde aufge- strumenten, Pauke und Gesang unter teilt und zusammen mit Backanleitung der Leitung von Rudi Hitzler war es ein und Texten zu den Kindern gebracht, sehr feierlicher und persönlicher Got- damit dort die „Brotstunde“, verbunden tesdienst, der den Kindern und auch mit einem Fest in der Familie, durchge- den Eltern sicher lange in Erinnerung führt werden konnte. bleiben wird. Bild: Manuela Bauer Text: Andrea Zaggl Die Erstkommunionfeiern Degerndorf und Flintsbach waren zum Redaktions- schluss noch bevorgestanden. Bilder davon gibt es im nächsten Pfarrbrief. 10
Aus unserem Pfarrverband Hansi Kern, Vinzenz Geyer, Heidi Kreuz, Maximilian Hopp und Thomas Lechner Bilder: Fotostudio Sahm Elisabeth Unker, Johannes Unker, Luzia Kolb, Markus Zaggl und Genoveva Eggersberger 11
Aus unserem Pfarrverband Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi Fronleichnam Besonders feierliche Gottesdienste in allen drei Pfarreien A ls Brot des Lebens in Form einer gewandelten Hostie stand Christus selbst im Mittelpunkt der feierlichen Got- geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus den Aposteln Brot austeilte mit den Worten „Das ist mein Leib“. tesdienste. Der Name Fronleichnam steht Prozessionen waren auch in diesem im Althochdeutschen für „fron“ = Herr Jahr nicht erlaubt. Dennoch feierten alle und „lichnam“ = Leib. Die wichtigste drei Gemeinden auf ihre je eigene Wei- Rolle spielt dabei die Hostie: eine kleine se besonders feierliche Fronleichnams- unscheinbare Oblate auf den ersten Blick, gottesdienste. Eine Hostie wurde in die – doch für uns ist sie durch die Wand- Monstranz eingelegt und der Eucharis- lung im Gottesdienst „Leib Christi“. Dies tische Segen erteilt. In Degerndorf hatte der Pfarrgemeinderat entschieden, die Fest- messe in der Kirche Christkönig zu feiern. Regina Quelle legte mit den Landjugend- Mädels einen wunder- schönen Blumentep- pich und trug so zur besonderen Feierlich- keit des Tages bei. Bild: Regina Quelle 12
Aus unserem Pfarrverband Bild: Johann Weiß In Flintsbach feierte die Ge- meinde im Freien. Bei windi- gem Wetter zelebrierte Pfarrer Helmut Kraus die Messe. Die Musikkapelle erfreute mit ihrer Musik. Die Pfarrgemeinderäte hatten zusammengeholfen, um diesen besonderen Gottes- dienst im Freien zu ermögli- chen. In Brannenburg feierte Weihbi- schof Wolfgang Bischof die Messe am Musikpavillon. Auch hier hatten die Pfarrgemein- deräte Aufbau, Bestuhlung und Ordnerdienste übernommen. Rudi Hitzler stellte schwungvolle Musik zu- sammen. Geschmückte Figu- ren, die Fahnenabordnungen und Böllerschüsse trugen zur Feierlichkeit bei. Bild: Theresia Vogt 13
Aus unserem Pfarrverband Nicht nur an Fronleichnam im Einsatz Klaus, der Kanonier Zu den besonderen Anlässen der Ortsgemeinschaft gehören seit jeher die Salutschüsse unserer Gemeindekanoniere. D er Kanonier bringt die Kanone im richtigen Abstand meist etwas ab- gelegen zum Festort in Position: An Klaus Kern, der schon seit 45 Jahren aktiv ist. Er erinnert sich noch gut an seinen Vorgänger den "Jaga Miche", den Hochfesten ist bereits vor 6.00 Uhr Michael Grad, der ihn in das nicht früh alles parat. Konzentration, Wissen ganz ungefährliche Handwerk einführ- und Ruhe sind Voraussetzung, damit al- te. Die Sicherheitsausrüstung hat sich les gut gelingt. seit damals entscheidend verbessert. 15 Jahre lang, bis Mariä Himmel- Ein herzliches Vergelt's Gott den fahrt 2020, war der Gaschdner, Franz Kanonieren für die festliche Begleitung Müller sen. im Einsatz. Zum Fronleich- unserer traditionellen Feiern. namsfest 2021 mit Weihbischof Wolf- gang Bischof salutierte der Heislbauer, Text und Bilder: Ludwig Guggenberger 14
Aus unserem Pfarrverband Aus der Kirchenverwaltung Christkönig, Degerndorf Pflanzaktion Am Außenbereich der Pfarrkirche Christkönig konnte im Mai 2021 die seit längerem geplante Pflanzaktion der Kirchenverwaltung umgesetzt werden. D ie Verschönerungsarbeiten wur- den zwischen dem Seiteneingang und der Sakristei mit einem neuen Beet, einer neu gepflanzten Strauchrose am Eingang der Sakristei, sowie Neugestal- tung in Höhe der Apsis an der Einfahrt zum Parkplatz erledigt. Mit Bagger und tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder aus der Kirchenverwaltung – hier sei Katharina Braun und Claudia Kolb be- sonders gedankt – konnte Thomas Ast- ner die Vorhaben umsetzen. Wir freuen uns über das schöne Er- gebnis. Wachsende, blühende Pflanzen rund um unsere Pfarrkirche – Ausdruck unserer Schöpfung. Herzlichen Dank allen Beteiligten! Text: Rudolf Hitzler Bilder: Katharina Braun 15
Aus unserem Pfarrverband Aus der Kirchenverwaltung St. Martin, Flintsbach Marienaltar restauriert Die Madonna in der Pfarrkirche St. Martin wurde mit einem neuen Mantel eingekleidet. N ach langer Zeit der Planung konn- te die Umsetzung erfolgen und in Zusammenarbeit zwischen dem Freun- während der letzten Jahrzehnte an Far- be und Form stark eingebüßt hat. Mit der Bitte um Erneuerung dieses Klei- deskreis Pfarrmuseum und der Pfarrei dungsstücks trat der Freundeskreis Flintsbach ein wunderbares Ergebnis Pfarrmuseum an die Pfarrei heran. erzielt werden. Den Ausschlag dafür Unter Einbindung der Hauptab- gab der schlechte Zustand des Mantels teilung Kunst des Erzbischöflichen Or- der Marienfigur im Seitenaltar, der dinariats in München wurden die Ar- 16
Aus unserem Pfarrverband beiten geplant und umgesetzt. Die Kos- Neue Pächter am ten für den neuen Mantel (hochwertige Stoffe und die Arbeitsleistung der Berggasthaus Petersberg Schneiderin) übernahm der Freundes- Nach über 10 Jahren beendet „Mike“, kreis Pfarrmuseum. der bisherige Pächter des Gasthauses Pe- In diesem Zuge hat die Kirchenver- tersberg, seinen Pachtvertrag. Wir dan- waltung beschlossen, die Kosten für die ken ihm und Elvi herzlich für das Geleis- Entnahme und Einsetzung der Madon- tete und ihren Einsatz in den vergange- na sowie der Restauration, Reinigung nen Jahren! des Gewandes und Entstaubung und Erfreulich ist, dass die Eigentümerge- Restauration des Strahlenkranzes und meinschaft schnell einen Nachfolger fin- der Seitenfiguren Heiliger Dominikus den konnte und so keine „betriebslose und Heilige Katharina zu tragen. Der Zeit“ entsteht, sondern ein fließender Kostenanteil der Pfarrei beläuft sich Übergang erfolgt. Ab 1. August sind Ni- hierbei auf 3.200,- €. Noch während na Wachowitz und Mike Franz aus Bran- der Fastenzeit wurde die Madonna an nenburg die neuen Pächter der Berggast- ihren Platz gebracht, das Gerüst abge- stätte Petersberg. Die beiden werden die baut und alle Arbeiten fertiggestellt, so- Gaststätte betreiben und die Mesner- dass zu Ostern die Freude über die und Reinigungsdienste für unsere Peters- Rückkehr der restaurierten Muttergottes kirche verrichten. Nina hat ja schon eini- in der Flintsbacher Pfarrkirche spürbar ge Jahre dort im Service gearbeitet und war. weiß also, was auf sie zukommt. Die Vielen Dank an den Freundeskreis beiden freuen sich schon sehr auf ihre Pfarrmuseum für die gute Zusammenar- neue Aufgabe. Ebenso erfreulich ist, dass beit und die Initiative. Es ist schön, dass Elvira Pumpfer weiterhin als Angestellte ein kleiner Teil der Pfarrkirche im „al- auf dem Petersberg bleiben wird. ten“ Glanz erstrahlen kann. Wir wünschen dem neuen Team al- les Gute und freuen uns über das Zu- Text: Rudolf Hitzler, Verwaltungsleiter sammenspiel von Gasthaus und Kirche Bilder: Gunther Arendt auf dem Petersberg. 17
Aus unserem Pfarrverband Aus der Kirchenverwaltung Mariä Himmelfahrt Brannenburg Die gute Nachricht Seit gut knapp zwei Jahre laufen Vorplanungen und die Konzepterstellung für die Dachsanierung und Außenrenovierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Brannenburg. D azu wurde im Vergabeverfahren der Bauaufsicht, Erzbischöflichen Finanzkammer, ein Projektsteuerer und sämtliche Gutachten, z. B. Statik, Fassa- denuntersuchungen, Archivrecherchen, Umweltuntersuchungen, Schadstoffent- ein Architekt zur Erstellung vollständiger sorgung, und weitere Befundungen von Planunterlagen beauftragt. Die Planun- Fachfirmen einzuholen. Im Frühjahr gen wurden bis Ende 2020 fristgerecht 2021 konnten wir das vollständig und fertig gestellt. Hierfür war es notwendig umfassende Sanierungskonzept inkl. al- ler Planunterlagen im Vergabeausschuss für Bauprojekt in der Erzbischöflichen Finanzkammer München, vorlegen. Ende April erreichte uns im Pfarrbü- ro ein Schreiben der Erzbischöflichen Finanzkammer, Strategischer Vergabe- Befund der Fassadenuntersuchung 18
Aus unserem Pfarrverband ausschuss, in dem uns die Zusage für Die bauliche Umsetzung erfolgt im unsere Baumaßnahme an unserer über Sommer 2022. 700 Jahre alten Pfarrkirche Mariä Him- Während dieser Zeit bitten wir Sie und melfahrt erteilt wurde. Wir freuen uns alle Grabnutzer im Kirchenfriedhof be- sehr darüber, dass wir trotz mehrerer reits vorab um Verständnis. Es kann jahrelangen Ablehnungen durch die aufgrund dieser Sanierungsarbeiten im Erzbischöfliche Finanzkammer und Ein- Außenbereich durch das Gerüst etc. für sprüche unsererseits nun die Zusage die Bauzeit zu Überbauungen oder der dringend notwendigen baulichen Einschränkungen einzelner Grabstellen Instandsetzung erhalten haben. Der er- an der Kirchenmauer kommen. Natür- ste Antrag zur Bauausführung (mit Vor- lich sind Bestattungen zu jeder Zeit laufzeit) wurde bereits im Jahr 2015 ge- möglich. Aktuell werden Sie hierüber stellt. An dieser Stelle sei vor allem der von uns informiert bzw. benachrichtigt. Kirchenverwaltung und Herrn Pfarrer Text: Rudolf Hitzler, Verwaltungsleiter Kraus für den hartnäckigen Einsatz für die Pfarrkirche in Brannenburg ge- dankt. Im laufenden Jahr 2021 werden nun die nächsten Schritte zusammen mit der Projektsteuerung und unseren Ar- chitekten zur Vorbereitung der Arbeits- ausführungen erfolgen. Diese umfassen z. B. die Anbringung von Musterflä- chen für die künftige Fassung (Farbge- bung) und die Ausschreibung der Fach- firmen für die Bauarbeiten. Baukosten Die Gesamtkosten für die Außensanie- rung und Dacherneuerung belaufen sich auf knapp 1,5 Mio. Euro. Die Erz- bischöfliche Finanzkammer übernimmt 85 % der Kosten. Die Pfarrei Brannen- burg muss einen Eigenanteil in Höhe von 15 % leisten. Um diese Summe aufbringen zu können, hoffen wir auf Ihre finanzielle Unterstützung. Soweit es laut Corona- Regelungen möglich ist, möchten die Gremien und Gruppen der Pfarrei Ver- anstaltungen, Konzerte und weiteres hierfür planen und um Spenden bitten. 19
Aus unserem Pfarrverband Patroziniums-Gottesdienste in Filialkirchen Endlich wieder möglich Petersberg Petersfeuer der Landjugend Flintsbach Zum Glück waren die Wetterbedingungen und Corona-Beschränkungen dieses Jahr günstig und dem diesjährigen Petersfeuer der Landjugend Flintsbach stand nichts mehr im Wege. Am Freitag, den 25.6.2021 fanden rund 50 Landjugend-Mitglieder und Besu- cher den Weg auf den Petersberg und konn- ten bei hervorragendem Wetter und bester Geselligkeit den schönen Brauch leben las- sen. – Schee wars! Patrozinium Petrus und Paulus An Sonntag darauf konnte das Petersberg-Pa- trozinium in gewohnter Weise gefeiert wer- den. Nach langer Pause – die letzte Messe fand am Stephanitag 2019 statt – zelebrierte Text und Bild: Anna Baumann Pfarrer Kraus im Freien den Patroziniums- gottesdienst, der von der Musik- kapelle Flints- bach musikalisch begleitet wurde. Zur Tradition dieses Tages ge- hören die Salut- schüsse der Gebirgsschüzen- kompanie Flints- bach und das Standkonzert der Musikkapelle Flintsbach im Anschluss an den Gottesdienst. 20
Aus unserem Pfarrverband Schwarzlack Patrozinium Mariä Heimsuchung Schon lange gab es keinen Gottesdienst mehr auf der Schwarzlack, das Patrozini- um aber sollte gefeiert werden. Da die Wallfahrtskirche derzeit nur Platz bietet für 25 Personen, bauten die Pfarrgemein- deräte den Altar im Freien auf und rich- teten alles wunderbar her. Bei bestem Wetter zelebrierte Pfarrer Kraus die Messe, umrahmt von Bläsern der Brannenburger Musikkapelle. Das gemeinsame Feiern, Singen und Beten auf der Wiese war etwas Besonderes für die vielen, die gekommen waren. Mesnerwechsel auf der Schwarzlack Zum Ende des Gottesdienstes bat Pfarrer Kraus die Mesnerleute nach vorne. Hans Peter hatte vor 38 Jahren die Mesnerei auf der Schwarzlack übernommen und sich immer gerne und zuverlässig um die Kirche gekümmert. Dafür gab es großen Bei- fall und ein Präsent der Pfarrei, sowie einen Blumenstrauß für Ehefrau Anni. Auch Kirchenpfleger Wast Kolb dankte Hans und der ganzen Familie Peter mit herzli- chen Worten und einem Geschenkkorb. Als neue Mesnerin wurde Tochter Anna Stadler herzlich mit ei- nem Blumenstrauß be- grüßt. Wir freuen uns, dass die Mesnerdienste in ihre zuverlässigen Hände übergeben wurden und sind sicher, dass die Kirche auch weiterhin gut umsorgt und gepflegt wird. Bilder: Rudi Hitzler, Bettina Schwaiger 21
Aus unserem Pfarrverband Freundeskreis Asyl Brannenburg-Flintsbach Afrikanische Freude in Brannenburger Brot Wir treffen uns mit Stephan, einem in Brannenburg lebenden nigeriani- schen Flüchtling, um seine Geschichte zu hören. Noch bevor wir uns auf eine schattige Bank setzen, entgegnet er auf die Frage, wie es ihm geht: „Ich bin total glücklich“. Wir werden gleich erfahren, dass dies nicht immer so war. S tephan kam 2016 in Deutschland an. Er hatte einen gut bezahlten Job als Maler in Nigeria. Mit qualitativ hoch- abgelehnt worden war, hat ihm das den Boden unter den Füßen weggezogen. Zwei Monate war er nicht in der Lage wertigen Malerarbeiten hat er die Häu- zur Schule zu gehen. Er war krank, be- ser von Menschen der Oberschicht in kam Migräne, konnte nicht schlafen. seiner Heimat verschönert. Doch dann Nur der Zuspruch seiner Patin, nicht wurde er aufgrund eines Zwischenfalles aufzugeben, hat ihn wieder zurückge- und schuldlos von Gewalttätigen will- bracht. Stephans Lehrerin hat ihm zu- kürlich verfolgt, sein Bruder wurde getö- nächst wenig Chance gegeben, den ver- tet. Um nicht dem gleichen Schicksal zu passten Stoff nachzuholen und einen erliegen, entschloss er sich, alleine das guten Abschluss zu erreichen. Von da an Land zu verlassen. hatte er immer und überall seine Bücher dabei, um Stoff aufzuholen. Er wollte Stephan wollte lernen unter allen Umständen einen guten Nach seiner Ankunft in Deutschland war Schulabschluss und Sprachlevel B1 er- es ihm besonders wichtig Deutsch zu reichen. Und er war erfolgreich. lernen und eine Schule zu besuchen. Er wollte einen Schulabschluss. Als Hilfsar- Er brauchte Unterstützung beiter zu arbeiten war für ihn keine Op- Nach dem Schulabschluss war es zu- tion. Den 3-jährigen Integrationskurs hat nächst schwierig: eine Ausbildungsstelle er als seine Chance gesehen. In dieser musste gefunden werden, die Ausbil- Zeit kam er in Kontakt zu seiner deut- dungserlaubnis musste erwirkt werden. schen Patin, die ihn im Alltag unterstütz- Auch hier konnte Stephan auf seine te. Als er im 2. Schuljahr einen Negativ- deutsche Patin zählen. „Du schaffst bescheid vom BAMF (Bundesamt für das“, hörte er immer wieder. Die ehren- Migration und Flucht) bekam, mit dem amtliche Patin gehört dem Freundeskreis seine Duldung als Flüchtling zunächst Asyl Brannenburg-Flintsbach an. Sie hat 22
Aus unserem Pfarrverband sich viel Zeit für Stephan genommen. Rückschau und Zukunftspläne Aber allein mit Zuspruch und netten Stephan weiß, dass er das Erreichte nicht Worten ist es nicht getan. Sie sichtete allein geschafft hat. Da waren und sind seine Briefe und Papiere, telefonierte mit Menschen, die ihn angenommen und den Ämtern, Rechtsanwälten und Bera- ihn ermuntert haben und die ihm auch tungsstellen, füllte die notwendigen An- heute noch helfen. Und da ist sein träge mit ihm aus, und erklärte ihm, wie Glauben: „Wir glauben an Gott – alles man sich bei uns für eine Ausbildung wird besser sein“. bewirbt. In der Zeit der Suche absolvier- Fragen wir ihn, was er besonders te er ohne Bezahlung Praktika: zwei Mo- hier in Deutschland schätzt, so sagt er, nate im Kindergarten, insgesamt 6 Mo- die Sicherheit, die Freiheit und keine nate in zwei Altenheimen am Ort. Angst haben zu müssen. Dadurch konnte er ein Gespür für die Was mag er nicht? Dass Flüchtlinge deutsche Arbeitswelt und seine eigenen oft keine Arbeitserlaubnis bekommen. Interessen entwickeln. Was sind seine persönlichen Ziele? Was möchte er noch erreichen? Er Glücklicher Bäckerlehrling möchte Bäckermeister werden. Und er Heute ist Stephan im 1. Bäcker-Lehrjahr möchte in der weiteren Zukunft Semina- bei der Brannenburger Bäckerei Daiser. re für Flüchtlinge anbieten, um ihnen Begeistert erzählt er von seiner Arbeit dort Mut zu machen, eine Richtung zu ge- und immer wieder schiebt er ein „ich bin ben, aber auch um sie zu fordern. total glücklich“ ein. Seine Chefin, Lydia Niedermaier, ist voll des Lobes. Stephan Nicht sicher, ob er bleiben darf sei immer gut gelaunt, sehr gut im Arbei- Wir sind sehr beeindruckt von der Kraft ten, hilfsbereit und er habe sich voll ins und der positiven Energie, die Stephan Team integriert. Sie möchten nicht mehr ausstrahlt. Dabei ist Stephan bis heute auf ihn verzichten. Auch hier hat er viel nicht als Flüchtling anerkannt. Zunächst Unterstützung bekommen, bei praktischen hat er nur eine Ausbildungsduldung, d. Aufgaben wie Wohnungssuche genauso h. es ist ihm zugesichert bis zum Ende wie bei bürokratischen Hürden. der Ausbildung in Deutschland bleiben zu dürfen. Eine Rest-Unsicherheit, die sich bisher nicht ausräumen ließ. Wir hoffen mit ihm, dass er auf Dauer hier bleiben kann. Die Semmeln und das Gebäck vom Daiser werden wir noch einmal bewuss- ter essen, wissen wir doch durch Ste- phan eine gute Geschichte, die mit die- sem Brot verbunden ist. Dr. Petra Carqueville, Barbara Weidenthaler Freundeskreis Asyl Brannenburg-Flintsbach 23
Schöpfung und Umwelt Zukunft in unserer Hand Schöpfungsverantwortung Bild: pixabay.com/de Seit jeher haben sich Christen in besonderer Weise verantwortlich gefühlt, die Schöpfung zu bewahren und jedem Menschen – und sei er noch so weit entfernt – ein Leben in Würde zu ermöglichen. Es kann uns nicht egal sein, was wir durch unser Handeln auslösen. M enschen in anderen Ländern stel- len unter oft unwürdigen Bedin- gungen unsere Konsumgüter her, die Kinder müssen harte Arbeit leisten, statt zur Schule zu gehen, weil wir bil- lige Kleidung kaufen. Naturflächen und dann mit hoher Belastung für unsere Regenwälder werden zerstört, weil wir Schöpfung tausende von Kilometern Lebensmittel mit Palmöl kaufen. Tiere zurücklegen und zu uns gebracht wer- leiden, weil wir billiges Fleisch einkau- den. fen. Die Meeresspiegel steigen durch die Einwirkung der Menschen. 24
Schöpfung und Umwelt Viele engagieren sich Das Programm Die Aufzählung ließe sich problemlos Wir starten diese Schöpfungswochen fortführen. Wir wissen um die Schä- mit einem Gottesdienst am Bergwacht- den, die der Mensch anrichtet und das haus am 19. September um 10:30 Uhr. nicht erst, seit Jugendliche auf die Alle drei Pfarreien des Pfarrverbands Straße gehen. Der Klimawandel ist in- und viele Gruppierungen beteiligen zwischen unaufhaltsam, die Zerstörung sich daran, diese drei Wochen zu ge- der Schöpfung nimmt immer beängsti- stalten. gendere Ausmaße an und die Un- Freuen Sie sich schon heute auf ein gerechtigkeiten auf der Welt werden vielfältiges Programm, bei dem für je- immer größer. Gleichzeitig sind viele den etwas Interessantes dabei sein Menschen kreativ und arbeiten enga- dürfte. Da noch nicht alle Veranstal- giert daran, hier entgegenzusteuern – tungen und Aktionen bei Redaktions- im Großen wie im Kleinen. schluss feststanden und wir noch nicht Nicht die Politik allein kann die Klima- wissen, welche Hygienevorgaben im ziele erreichen. Alle sind gefragt und Herbst gelten, wird das Programm müssen zusammenhelfen, damit unsere kurzfristig bekanntgegeben. Bitte be- Welt für zukünftige Generationen er- achten Sie unsere Homepage www.pv- halten bleibt. brannenburg-flintsbach.de, unsere Aus- hänge und die Veröffentlichungen im Schöpfungswochen im Herbst OVB. So hat unser Pfarrverbandsrat beschlos- sen, im Herbst drei Wochen unter das Wenn viele kleine Leute an vielen Thema „Schöpfungsverantwortung“ zu kleinen Orten viele kleine Schritte stellen und aufmerksam zu machen, gehen, kann sich das Gesicht der was schon an Schritten in die richtige Welt verändern. Richtung geschieht und was noch mög- (Afrikanisches Sprichwort) lich oder nötig ist. Geplant sind: ein Schöpfungsweg mit Texten zum ein „Schöpfungstag“ für Kinder, Sonnengesang des Heiligen Fran- ziskus, kleine Workshops „selbst gemacht statt gekauft“, ein Markt mit regionalen Lebensmit- teln und fairen Produkten, der Kurs „Klimafreundlich leben“ (sie- he Seite 34), ein Flohmarkt, um ungenutzte Dinge weiterzuverwenden, Filme und Vorträge, besondere Gottesdienste, Büchertische in ein offener Kleiderständer im Pfarr- den Büchereien, ein Abend mit heim Degerndorf, Amabile und anderes mehr. 25
Schöpfung und Umwelt Schöpfung und Gerechtigkeit Laudato Si Wer denkt da nicht an das Lied zur Schöpfung von Franz von Assisi in der eingängigen Vertonung, die in den letzten Jahrzehnten in vielen Gottesdiensten immer wieder gesungen wurde. „Sei gepriesen für Licht und Dunkelheiten ….“ „Ich glaube, dass Franziskus das Bei- spiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für P apst Franziskus hat nicht nur seinen Namen nach dem beliebten Autor des Sonnengesangs gewählt, sondern eine froh und authentisch gelebte auch eine Enzyklika eben „Laudato Si’“ ganzheitliche Ökologie ist. … genannt. Ihr Untertitel: „Über die Sorge Er zeigte eine besondere Aufmerk- für das gemeinsame Haus“. Auf grie- samkeit gegenüber der Schöpfung chisch heißt Haus „Oikos“ und kommt Gottes und gegenüber den Ärmsten in den Fremdwörtern Ökonomie und und den Einsamsten. Er liebte die Ökologie vor, also Wirtschaft und die Fröhlichkeit und war wegen seines Lehre vom Gleichgewicht der Natur. Frohsinns, seiner großzügigen Hin- Schon sehr früh wird in der Enzykli- gabe und seines weiten Herzens be- ka deutlich: Es geht um Schöpfung und liebt. Er war ein Mystiker und ein Gerechtigkeit. Um Natur und Gesell- Pilger, der in Einfachheit und in ei- schaft, um die Erde und den Men- ner wunderbaren Harmonie mit schen. Und der Mensch ist für Papst Gott, mit den anderen, mit der Natur Franziskus in erster Linie der „Ärmste“, und mit sich selbst lebte. An ihm der Bedrohte, der am Rand, der Ge- wird man gewahr, bis zu welchem schundene. Er ist es, der Gerechtigkeit Punkt die Sorge um die Natur, die braucht, er ist es, der unter dem Klima- Gerechtigkeit gegenüber den Armen, wandel am meisten leiden wird, er ist das Engagement für die Gesellschaft es, der am wenigsten zum Klimawan- und der innere Friede untrennbar del beigetragen hat. miteinander verbunden sind.“ So ist der Hl. Franz von Assisi für (Papst Franziskus in LSi 10) den Papst nicht nur Vorbild für sein ei- 26
Schöpfung und Umwelt genes Wirken als Seelsorger, wie er es genommen sind. Das Senfkorn, das in „Laudato Si“ ausdrücklich be- Wachsen der Saat, die Vögel des Him- schreibt. Er ist für ihn auch ein Vorbild mels. „Jesus lebte in vollkommener für viele, weil er zeigt, wie „die Sorge Harmonie mit der Schöpfung, und die um die Natur, die Gerechtigkeit gegen- anderen wunderten sich: ‚Was ist das über den Armen, das Engagement für für ein Mensch, dass ihm sogar die die Gesellschaft und der innere Friede Winde und der See gehorchen?‘ (Mt untrennbar miteinander verbunden 8,27). “(LSi 98) sind.“ Für Papst Franziskus hat alles mit Die Lektüre der ganzen Enzyklika allem zu tun. Man kann nichts isoliert inspiriert zum Handeln und verdeut- für sich allein betrachten. licht einmal mehr wie eng Glaube und Der Papst analysiert in dem Schrei- unser tägliches Leben, unsere Entschei- ben die Situation der Menschheit sowie dungen zusammenhängen. „Niemand das Verhalten des Einzelnen. Er be- verlangt, in die Zeit der Höhlen- nennt die Probleme, wie beispielsweise menschen zurückzukehren, es ist aber Müllberge oder das Trinkwasserpro- unerlässlich, einen kleineren Gang blem. Er spricht vom Plündern der Res- einzulegen, um die Wirklichkeit auf sourcen und verwendet die Begriffe andere Weise zu betrachten.“ (LSi 114) „selbstmörderisch“ und selbstzerstöre- Glaube hat Folgen für den Alltag und risch. Nur konsequent, dass er daraus auch wenn sich nicht für jeden alles auch ableitet, dass gehandelt werden sofort umsetzen lässt (und wir ja trotz muss. Dabei räumt er ein, dass es nicht des Glaubens schwache Menschen einen Weg gibt, weil die „ökologische bleiben), weist die Enzyklika auf unsere Krise“ komplex sei (vgl. LSi 23). Zu die- Verantwortung gegenüber der Schöp- ser Komplexität gehört eben auch die fung und den benachteiligten Men- Vernetzung mit den sozialen Proble- schen in gleicher Weise hin. Schöp- men der Welt. fungsengagement ist immer auch Enga- Franziskus begründet das christliche gement für die Gerechtigkeit und den Engagement für die Schöpfung und so- sozialen Frieden, Menschenengage- ziale Gerechtigkeit biblisch. In den Er- ment. zählungen der Genesis war schon eine Diakon Thomas Jablowsky heutige Überzeugung enthalten: dass alles aufeinander bezogen ist und dass die echte Sorge für unser eigenes Le- Die Enzyklika findet sich unter ben und unsere Beziehungen zur Natur www.vatican.va nicht zu trennen ist von der Brüderlich- keit, der Gerechtigkeit und der Treue Thomas Jablowsky lädt im Rahmen gegenüber den anderen. (vgl. LSi 70). der Schöpfungswochen ein, aus- Neben vielen Belegen zur Schöpfungs- gewählte Texte daraus zu lesen und theologie, auch in den Psalmen, führt darüber ins Gespräch zu kommen: Franziskus schließlich die vielfältigen am 20. 9. und 11.10., jeweils 19 Uhr Gleichnisse Jesus an, die aus der Natur im Pfarrheim Degerndorf. 27
Schöpfung und Umwelt Zu Besuch bei den Imkern Rettet die Bienen Unter diesem Motto ist das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“ bekannt geworden, das Anfang 2019 im Freistaat Bayern stattfand. Bernhard Obermair unterhielt sich mit den Imkerinnen Sabine Huber und Eva Sanftl aus Flintsbach über ihre Bienen. Geht es euren Bienen seitdem besser? Wie lange arbeitet ihr schon mit Bie- Sabine: Wir denken, die Bienen merken nen, und warum habt ihr euch dafür keinen großen Unterschied zu den vor- entschieden? herigen Jahren, aber beim Volksbegeh- Sabine: Bei meinem Nachbarn waren ren ging es nicht nur um die Bienen, vor ungefähr 18 Jahren zwei verwaiste sondern viel mehr um den Artenschutz Bienenstöcke. Die durfte ich zur Freu- und um den Naturschutz. Die Bienen de meines honigliebenden Vaters über- waren das „Zugpferd“ um viele Men- nehmen. Zum Glück habe ich einen schen für das Volksbegehren zu gewin- Onkel, der mir in der ersten Zeit zur nen. Es war eher ein Wachrütteln der Seite stand und von dem ich viel ler- Gesellschaft um auf das Artensterben nen durfte. Außerdem fand ich es der Insekten aufmerksam zu machen. schon als Kind interessant Bienen zu 28
Schöpfung und Umwelt beobachten und sie aus dem See zu nen. Wenn wir Glück haben, setzt retten. Wichtig sind unsere Völker vor noch eine späte Waldtracht ein und wir allem für unseren Obstgarten und un- können wunderbar dunklen Honig ern- sere Beerensträucher. ten. Eva: Ich helfe Sabine seit 3 Jahren. Bie- Eva: Für ein Glas Honig (500 Gramm) nen beobachten war schon fliegen Bienen eine Strecke früher spannend für mich und von 120.000 Kilometer, was je mehr man erfährt desto in- drei Erdumrundungen ent- teressanter wird es. Trotz mei- spricht. ner Bienenallergie möchte ich auf jeden Fall weitermachen Wie soll ich meinen Garten und noch viel Erfahrung bepflanzen, um den Bienen sammeln. Und das eigene zu helfen? Glas Honig von der Tante Sabine: Für Bienen ist wich- zum Geburtstagen war immer tig, dass im Frühling ein schö- was Besonderes. ner Blumenrasen blüht. Wenn möglich den ersten Mähzeitpunkt weit hinaus- Welche Blüten besuchen die Bienen zu zögern. Bei Staudenbeeten sollte man den verschiedenen Jahreszeiten? darauf achten das auch im Spätsommer Sabine: Bei warmen Temperaturen En- etwas blüht wie zum Beispiel: Herbst- de Februar beginnen die Völker mit der astern, Kugeldisteln, fette Henne, Stern- Brut. Am liebsten fliegen sie auf alle dolden, Bartblume, uvm. ungefüllten Blütenstände. Heimische Bäume und Sträucher zu Die ersten wichtigen Pollenlieferan- einer Hecke kombiniert gefällt nicht ten sind: Salweide, Leberblümchen, nur Bienen, sondern auch anderen Le- Schneeglöckchen, Schneeheide, Krokus bewesen wie beispielsweise den Igeln. und viele mehr. Darauf folgt meist die Wenn man den Garten nicht so sauber ertragreiche Obst- und Lö- hält wie das Wohnzimmer, wenzahnblüte. Der Löwen- finden viele Insekten ein Ver- zahn spielt eine herausragen- steck und können bei Schäd- de Rolle für das Bienenvolk, lingen im Garten helfen. da er voller Pollen und Nektar Auch über eine kleine steckt und zu dieser Zeit das Wasserstelle freuen sich die Volk aufgebaut wird. Viele Bienen. Je natürlicher man Bäume wie Kastanien, Linden, einen Garten gestaltet, umso Nuss und Maronie retten die mehr Insekten kann man be- Bienen über den Frühsommer. obachten. Danach kommt eine meist magere Zeit, da die Hauptblüte vieler Gewächse … und was soll ich vermeiden? vorbei ist. Der Imker spricht nun von Sabine: Keine grüne Wüste entstehen Kleckertracht, da sich die Bienen in lassen und auch keine Steinbeete anle- Wald und Feld an allen Blüten bedie- gen. Bei Rosen und Blumen sollte man 29
Schöpfung und Umwelt auf gefüllte Arten verzichten, da sie kei- Nach der Sommersonnwende geht es ne oder wenige Pollen enthalten. Falls im Bienenvolk mit der Bienenanzahl nötig auf biologische Pflanzenschutz- langsam wieder bergab. Wenn wir mit mittel- und Maßnahmen zurückgreifen, dem Füttern Ende August fertig sind, bevor die Giftspritze zum Einsatz räumen wir die Honigräume auf und kommt. Bevor man etwas loswerden verkleinern somit den Wohnraum. Das will, sollte man sich der Folgen und Volk wird nun in Ruhe gelassen und Auswirkungen in seinem Garten be- kann überwintern. Jetzt kann man nur wusst sein. Zurückbringen ist schwerer noch hoffen, dass im Frühjahr wieder als loswerden! etwas fliegt. Welche Pflege brauchen eure Bienen Wie schützt ihr die Bienen vor der im Laufe des Jahres? Varroamilbe? Sabine: Da im Winter Energie und Fut- Sabine: Mit dem leeren Rahmen für ter gespart werden muss, vergrößert die Drohnenbrut können wir einen sich das Volk erst wieder im Frühjahr. großen Teil der Varroamilben abfan- Die Winterbienen beginnen das Volk gen. Nach der Sommersonnwende ist aufzubauen und sterben dann. es besonders wichtig auf die Ist die Königin gesund, so legt Varroamilbe zu achten. Die sie ein großes Brutnest an, ab Drohnenrahmen, die sich im diesem Moment wächst das Volk befinden, werden immer Volk zunehmend. Zur Zeit der wieder ausgeschnitten, da sich Kirschblüte ist das Volk so hier die meisten Milben befin- stark angewachsen, dass es den. Wenn es im Herbst käl- weiteren Wohnraum benötigt. ter wird, wird das Volk in Ru- Dazu setzen wir einen mit fri- he gelassen und nur noch zur schen Rähmchen bestückten Winterbehandlung gegen Var- Kasten auf das Volk. Auch geben wir roa im Dezember geöffnet. einen leeren Rahmen für die Drohnen- brut dazu. Liebe Sabine, liebe Eva, vielen Dank Alle 10 Tage kontrollieren wir unse- für das aufschlussreiche Gespräch. re Völker, um die Schwarmstimmung Nicht nur die Bienen brauchen eine in- festzustellen. Manchmal muss man da- takte Natur, auch wir Menschen sind bei Königinnenzellen ausbrechen, um darauf angewiesen. zu verhindern, dass sich das Volk teilt. Sabine: Eva und ich hoffen, dass unsere Passiert es doch, dass irgendwo ein Arbeit ein kleiner Beitrag zum Umwelt- Bienenschwarm hängt, rücken wir mit schutz ist. Leiter und Material aus, um ihn wieder Eva: Wir würden uns freuen, wenn vie- einzufangen. le Menschen mit offenen Augen durch Wenn der Honigraum verdeckelte die wunderbare Schöpfung Gottes Waben enthält, können wir der schöns- gehen, die uns aufgetragen ist sie zu ten Arbeit nachgehen und schleudern. schützen. 30
Schöpfung und Umwelt Einfach und schnell selbstgemacht Bienenwachs- tücher Es gibt sie ja schon einige Jahre, die schönen und vor allem nachhaltigen Bienenwachstücher als Ersatz für Alufolie und Frischhaltefolie. Das ist auch eine schöne Geschenkidee. G ekaufte sind relativ teuer, wer sie also gerne schnell, deutlich güns- tiger und einfach selbst machen will, Backblech herausholen und mit einem sauberen Pinsel das flüssige Wachs auf dem Tuch gleichmäßig vertei- dann hier aufgepasst. len, bis der ganze Stoff bedeckt ist. Kurz auskühlen lassen - Fertig! Man braucht: Hochwertige, reine Bienenwachspastil- Tipps: len vom Imker, sonst aus dem Inter- Das steife Tuch wird durch die Hand- net, am besten Bioqualität. wärme weicher/anschmiegsamer Baumwollstoffreste waschen und in und lässt sich so gut auf Schüsseln, den gewünschten Größen zuschnei- um halbe Zwiebeln, Gurken etc. den (praktische Größen sind 12x12 oder zum Einwickeln von Käse und cm, 20x20 cm oder 25x25 cm); belegten Broten verwenden (nur sieht mit einer Zickzackschere ge- nicht für Fleisch und Fisch). schnitten sehr schön aus, auch glat- Das Wachs wirkt antibakteriell, daher te Ränder fransen später nicht aus. reicht nach der Benutzung ein Ab- Backbleche mit Backpapier, ein Pinsel. wischen mit einem feuchten Tuch oder eine Reinigung unter fließen- Los geht`s: dem Wasser (nicht zu warm und Ein Tuch oder zwei kleine Tücher auf nur bei starker Verschmutzung mit ein Backblech mit Backpapier legen etwas Spülmittel). und nicht zu dicht, aber gleichmä- Sollte die Wachsschicht nach längerer ßig mit Pastillen bestreuen (kleine Zeit weicher und dünner werden, Orientierung, ca. 10g Wachs für ein einfach nochmal neu mit Wachs be- Tuch 25x25 cm). arbeiten. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 50-60 Die Tücher halten mindestens ein Jahr. Grad, ggfs. auch höher (variiert von Ofen zu Ofen) das Wachs langsam Viel Spaß beim Ausprobieren! zum Schmelzen bringen. Text und Bild: Stefanie Sandor 31
Schöpfung und Umwelt Müll, der erst gar nicht entsteht Nimm´s doch mal lose Geht’s euch nicht auch so, dass man von einem Einkauf mit so viel Plastik- und Verpackungsmüll heimkommt, dass sich eine Fahrt zum Wertstoffhof schon gleich wieder lohnen würde? D ie Folgen unseres übermäßigen Plastikkonsums sind nicht mehr zu übersehen und die Corona-Krise regional und saisonal einkaufen spart meist lange und CO2-verursachende Transporte. Die Ware ist frischer macht es gerade mit dem Verpackungs- und oft weniger oder gar nicht ver- wahnsinn, der aus hygienischen Grün- packt den gesetzlich vorgegeben ist, auch nicht leichter. Wo also fangen wir an in den Hofläden, die es in unserem Plastik zu vermeiden? Jeder Müll, der Pfarrverband gibt, kann man ganz erst gar nicht entsteht, ist der beste wunderbar plastikfrei einkaufen Müll und es werden gleichzeitig wert- volle Ressourcen gespart! besucht sog. Unverpacktläden Hier ein paar Tipps und Anregun- z. B. „Liselotte“ in Kiefersfelden. gen, die sich recht einfach realisieren Hier ist es ausdrücklich erwünscht, lassen: die eigenen Behältnisse zum Abfül- len der losen Ware mitzubringen. mit dem Stoffbeutel zum Bäcker und viele Papiertüten sind überflüssig So macht es wieder Freude, wenn man zu Hause nur den Einkauf aufräumt mit Korb, Stofftasche oder Rucksack und mehr auch nicht! Wenn viele im zum Einkaufen und man kommt oh- Kleinen anfangen umzudenken und ne eine neue Tüte nach Hause anders zu handeln, können wir alle zu- sammen, die wir nur Gast auf dieser einmalig waschbare Netzbeutel für lo- wundervollen Erde sind, etwas Großes ses Obst und Gemüse anschaffen bewirken! Text: Regina Quelle und immer dabeihaben. Sie erset- zen unzählige Plastik- und Papiertü- ten Augen auf! Ganz viele Produkte kön- nen einzeln genommen werden. Man denke an Paprikas im 3er- Plastikpack! 32
Schöpfung und Umwelt Unverpacktladen Im Kleinen etwas Großes bewegen Der Gedanke an das eigene Geschäft ist während ihrer Weltreise in Süda- merika gereift und Anfang 2020 in der Corona-Quarantäne am Schopf ge- packt worden. „Wenn ich es da nicht gemacht hätte, hätte ich es wohl nie gemacht“, sagt Lisa Musik, die Inhaberin des neuen Unverpacktladens in Kiefersfelden. D ie junge Oberbayerin hat sich An- fang Mai 2021 selbstständig gemacht und den Unverpacktladen „Li- in mitgebrachte oder vorhandene Glä- ser und Dosen abgefüllt. Dadurch wird viel Verpackungsmüll, überwiegend selotte“ eröffnet. Mit großem Idealis- aus Plastik, vermieden und ein jeder mus, Innovation und Kreativität will Li- trägt mit seinem täglichen Einkauf im sa dazu beitragen, die Umwelt zu Kleinen etwas zum großen Schutz un- schützen. Damit dies gelingt, handelt serer Umwelt bei. sie äußerst ökologisch. Von A wie Ap- Wir möchten Sie ermutigen, diese fel bis Z wie Zahnpasta – alles wird oh- neue Art des Einkaufens auszuprobie- ne Verpackung angeboten! Das Ziel ist ren. Es ist sicherlich eine Umstellung immer, regional und in Großgebinden der eingefahrenen Gewohnheiten, aber einzukaufen, so wird z. B. die bayeri- wenn jeder für das Verantwortung sche Quinoa in 25-Kilo-Recyclingpa- übernimmt, was er im Kleinen tut und piersäcken angeliefert. Die losen Le- verbessern kann, ist schon viel erreicht. bensmittel wie Kaffeebohnen, Hül- Text: Andreas Schmid senfrüchte, Müsli, etc. werden vor Ort Bilder: Simona Schmid 33
Schöpfung und Umwelt Setzen Sie Ihr Klima-Wissen in die Tat um! Spielend lernen Das Ordinariat München-Freising bietet ein Kursformat „Klimafreundlich Leben“ an, in Gruppen das persönliches Klima-Verhalten zu reflektieren und sich ganz konkrete Aufgaben vorzunehmen, um unser persönliches Leben klimafreundlicher zu gestalten. D er Fokus liegt nicht auf der theo- retischen Vermittlung von Klima- Wissen sondern auf der konkreten Um- CO2 eingespart. Eine weitere wichtige Stütze für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine ausgebildete Trainerin oder ein setzung, dem persönlichen Handeln Trainer der Klimafreundlichkeit. Die und Veränderung im eigenen Leben! TrainerInnen lenken die Diskussion Neben dem persönlichen CO2-Fußab- und helfen bei der Zielfindung und ef- druck und einer Einführung befasst sich fektiven Zielsetzung. Das Konzept be- jeder Kurstag mit einem der klimarele- ruht auf aktuellen Erkenntnissen der vanten Bereichen unseres Lebens: Er- Umweltpsychologie, welche die Um- nährung, Gebäude und Energie, Mobi- setzung der Ziele so maximal begünsti- lität sowie Konsum. gen. Alle Teilnehmenden stellen sich Auch gemeinsame Aktionen sind Aufgaben, die in der Gruppe vorgestellt möglich. Am Ende der 5 Monate wird und besprochen werden. Mit jeder er- erneut der je eigene CO2-Fußabdruck folgreich abgeschlossenen Aufgabe er- gemessen und der Erfolg wird sichtbar. spielen die Teilnehmenden Punkte, für Text: Helmut Enzinger die CO2 eingespart wird! Die Gruppe spornt an und bietet Der kostenfreie Kurs für unseren gleichzeitig Raum, um sich über Erfol- Pfarrverband umfasst sechs Abende, ge aber auch Zweifel auszutauschen. die sich über ein halbes Jahr Die Aufgaben fordern heraus und zei- verteilen. Ein unverbindlicher gen gleichzeitig einen Weg, wie auch Schnupperabend gibt Einblick, wie mit vielen kleinen Schritten etwas das spielerische Lernen in der Großes bewirkt werden kann. Gruppe gedacht ist. Er findet statt am Hilfreich dabei sind Spielelemente, Dienstag, 28.9. von 18 bis ca. 21 Uhr die ins Kurskonzept eingeflochten sind. im Pfarrheim Degerndorf. Je erfolgreicher die Gruppe bei der Anmeldung (zunächst nur für den Umsetzung der Vorhaben ist, desto Schnupperabend) in beiden mehr Punkte werden erspielt. Für jeden Pfarrbüros oder bei Helmut Enzinger, erspielten Punkt wird ein Kilogramm Tel. 8890. 34
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