Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Vorwort

Pfarrbrief                               Kath. Pfarrverband
                                         Brannenburg-Flintsbach

der katholischen Pfarreien
Brannenburg, Degerndorf und Flintsbach

           Sommer 2021  1
Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
So erreichen Sie unsere                    Titelbild
Pfarrbüros:                                Sonnenaufgang
Brannenburg, Mariä Himmelfahrt und         auf dem Petersberg
Degerndorf, Christkönig:                   am Fronleichnamsmorgen
Kirchenstraße 26, 83098 Brannenburg
Öffnungszeiten:
     Mo, Di, Do, Fr 8:30 - 12:00 Uhr
Tel. 08034 9071-0                          Impressum:
Flintsbach, St. Martin
                                           Gemeinsamer Pfarrbrief der kath.
Kirchplatz 5, 83126 Flintsbach/Inn             Pfarreien Christkönig - Degerndorf,
Öffnungszeiten:                                Mariä Himmelfahrt - Brannenburg und
     Di, Mi, Do 8:30 - 11:30 Uhr               St. Martin - Flintsbach a. Inn
Tel. 08034 9071-44                         V.i.S.d.P.: Carmen Gratzl
                                           Redaktion u. Layout:
Internet:                                     Carmen Gratzl, Bernhard Obermair,
www.pv-brannenburg-flintsbach.de              Thomas Paul, Anita Sammet,
E-Mail:                                       Barbara Weidenthaler
pv-brannenburg-flintsbach@ebmuc.de         E-Mail der Redaktion:
                                              pfarrbrief-brannenburg-
                                              flintsbach@web.de
                                           Druck:
                                              Rapp-Druck, 83126 Flintsbach a. Inn.
Unser Seelsorgeteam:                          Gedruckt auf FSC-zertifiziertem
                                              Recyclingpapier, klimaneutral inkl.
Pfarrer                                       Zeugnis.
          Helmut Robert Kraus              Auflage: 4.100 Stück
                                           Haftungsausschluss:
Diakon                                        Namentlich gezeichnete Beiträge geben
          Thomas Jablowsky                    nicht in jedem Fall die Meinung des
                                              Herausgebers oder der Redaktion
Diakon mit Zivilberuf                         wieder.
       Ludwig Guggenberger                 Bildnachweis: Wenn nicht anders
                                              genannt, stammen die Bilder von
                                              einem der Redaktionsmitglieder.
Gemeindereferentin
       Barbara Weidenthaler                Dank: Wir bedanken uns herzlich bei
                                              allen „Mitschreibern“ für die
                                              eingereichten Artikel und bei den
Gemeindereferentin                            Austrägern für das Verteilen der
       Manuela Bauer                          Pfarrbriefe.

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Inhalt

Inhalt
Vorwort                                  Gottesdienstordnung
  4 Schöpfung in unserer Hand             43 Gottesdiensttermine
  7 Zum Titelbild
                                         Veranstaltungen
Aus unserem Pfarrverband                 44 Gott der Rache – Gott der Liebe
 8   Urlaubszeit – Vertretungszeit       45 Anbetungsstunden
 9   Erstkommunion 2022                  46 Spätes Tagebuch
10   Erstkommunion in Brannenburg
12   Fronleichnam                        Aus unseren Pfarreien
14   Klaus, der Kanonier                  47   Zitherclub Brannenburg
15   Pflanzaktion in Degerndorf           48   Kirchenchor Brannenburg
16   Marienaltar restauriert              49   kfd Brannenburg
18   Die gute Nachricht                   51   kfd Degerndorf
20   Patrozinien in Filialkirchen         52   kfd Flintsbach
22   Freundeskreis Asyl                   55   KAB Flintsbach
                                          57   KAB spendet ans Sozialwerk
Schwerpunktthema
                                         Aus den Einrichtungen
                                          58   Bücherei Flintsbach
                                          60   Bücherei Degerndorf
                                          61   Pfarrmuseum Flintsbach
                                          62   Weltladen Brannenburg
                                          63   Spendenaktion von Nepalaya

Schöpfung und Umwelt
24   Schöpfungsverantwortung
26   Laudato Si
28   Rettet die Bienen
31   Bienenwachstücher
32   Nimm´s doch mal lose
33   Unverpacktladen
34   Klimafreundlich leben
35   Solidarität
36   Wertstoffsammelstellen
38   Die nachhaltige Schultasche
39   Woher kommt die Schultüte?
40   Nachwachsendes Waschmittel
41   An einem Tag in der Woche

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Vorwort

Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinden, liebe Mitchristen!

                      Schöpfung
                      in unserer Hand
Der niederrheinische Schriftsteller Karl Kassing hat mich schon vor vielen
Jahren mit seiner Kurzgeschichte, die mit dem Titel „Das Moor“
veröffentlicht wurde, zum Nachdenken angeregt.

E   r schreibt darin, dass es einmal ein
    wunderschönes Moor gab, welches
in idyllischer Landschaft lag und seine
                                               haus erbaut und der Parkplatz vergrö-
                                               ßert. Dadurch wurde es vermeintlich
                                               noch attraktiver dort hinzufahren, weil
Besucher faszinierte. Man konnte dort          man ja auch einkehren konnte.
Ruhe finden und innerlich auftanken.              Allmählich kamen nicht mehr nur
Dieses Kleinod galt unter seinen Be-           Autos, es kamen auch große Busse mit
wunderern als „Geheimtipp“! Doch               Besuchern. So dauerte es nicht lange,
wie es mit Geheimtipps so geht, sie            bis man dort ein Hotel baute, weil
werden irgendwann bekannter und po-            doch viele Menschen sich am Moor
pulärer. So wurde das Moor allmählich          und an der Idylle erfreuen sollten. Die
immer mehr zum Ausflugsort. Gab es             Besucherströme wurden größer, so dass
anfangs dort nur für den kleinen Bedarf        ein weiterer Parkplatz und ein weiteres
ein Kiosk neben dem Besucherpark-              Gasthaus und schließlich ein weiteres
platz, so wurde irgendwann ein Gast-           Hotel gebaut wurden. Alles steigerte

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Vorwort

                                         „Der Mensch zerstört das, was er ei-
                                         gentlich liebt“, so hat der Autor selbst
                                         seine Kurzgeschichte erläutert.
                                         Wie gehen wir Menschen mit der uns
                                         anvertrauten Schöpfung um? Diese Fra-
                                         ge ergibt sich zwangsläufig aus dieser
                                         Kurzgeschichte. Die Zeit der Pandemie
                                         hat noch einmal ganz deutlich gezeigt:
                                         Die Natur braucht nicht unbedingt die
                                         Menschen,       aber   wir   Menschen
                                         brauchen unbedingt die Natur! Teilwei-
sich und wurde zum Selbstläufer, denn se konnten wir miterleben, wie Besu-
irgendwann ging es nicht mehr um die cherströme einsetzten und es auch zur
Ruhe und die schöne Landschaft, in die Belastung wurde, wenn insbesondere
man eintauchen und sich er-                        samstags oder sonntags ge-
holen konnte, sondern um                           stresste Menschen (aus Bal-
den (knallharten) Wirtschafts-                     lungsräumen) in unsere Regi-
und Gewinnaspekt.
    Als die Verantwortlichen
                               Der Mensch on            kamen, um aufzutanken.
                                                   In den Nachbargebieten am
nach dem Bau weiterer Gast- zerstört das, Tegernsee oder am Chiemsee
und Beherbergungsbetriebe                          wehrten sich Einheimische
einschließlich Parkplätzen vor     was er          gegen die Besucherströme
die Frage gestellt wurden, wo    eigentlich bzw. gegen die damit ver-
dann das neue Luxushotel ge-                       bundenen Belastungen. So
baut werden könnte, welches          liebt         sehr der Wunsch nach Erho-
bei dieser touristischen Fre-                      lung und die Suche nach un-
quenz doch nur angemessen                          zerstörter Natur verständlich
sei, kam schließlich jemand                        sind, so sehr müssen wir
auf die Idee: „Man könnte doch dafür auch in den Blick nehmen, dass man
Platz schaffen, wenn man das Moor zu- dies nicht dem Zufall überlassen darf.
betonieren würde …!“                     Es braucht einen Verhaltenscodex für
                                         unseren Umgang mit Schöpfung und
                                         Natur und es braucht ein neues Be-
                                         wusstsein im Hinblick auf Sorgfalt und
                                         Nachhaltigkeit; es braucht eine Abkehr
                                         vom Denken, dass man möglichst alles
                                         rausholt, was geht oder möglich ist.
                                            Auch wir haben uns im Seelsorge-
                                         Team, mit einigen Pfarrgemeinderäten
                                         und Ehrenamtlichen Gedanken zu die-
                                         sem großen Thema „Schöpfungsver-
                                         antwortung“ gemacht. Da kommen

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Vorwort

viele Fakten und Tatsachenberichte mit reichen, braucht es Bewusstsein und
persönlichen Erfahrungen und Ansich- Verständnis für diese Haltungen und
ten zusammen; bei aller Vielfalt wird Informationen, die die Sinnzusammen-
eines deutlich: Wir können nicht hänge deutlich machen. Dazu wollen
einfach so weitermachen wie bisher!         auch wir in den Pfarrgemeinden einen
    Es ist allerdings die eine Seite, dass Beitrag leisten.
wir Fakten kennenlernen, etwa dass             Die vor uns liegende Urlaubszeit ist
wir mit unserem westeuropäischen Le- auch eine Möglichkeit, in und mit der
bensstil schon im Frühjahr den Stichtag Natur so zu leben, dass wenig Belas-
erreichen, der den für die Schöpfung tung geschieht, aber viel innere Freude
verträglichen Ressourcenver-                        und Ausgeglichenheit entsteht
brauch und die Umweltbelas-                         (Minimum-Maximum-Prinzip).
tung eines ganzen Jahres                            Ein großes Lernfeld liegt vor
abbildet; die andere Seite ist Ein großes uns und es ist gut, dass wir es
der konsequente und leben-
spraktische Ansatz, nicht mehr
                                      Lernfeld angehen. Gott hat uns mit der
zu ge- und verbrauchen als            liegt vor Schöpfung etwas Großartiges
nötig, also auch mal Verzicht                       anvertraut. In der Schöpfung
zu üben und demgemäß le-                 uns        spiegeln sich ja seine Größe,
ben, dass wir nicht permanent und es ist Schönheit und Erhabenheit
und exzessiv über unsere Ver-                       wider. Deshalb ist es ange-
hältnisse leben. Das fällt vie-       gut, dass messen, dass wir respektvoll
len Menschen schwer, man                wir es      mit allem umgehen, was uns
kann es ja schon oft genug in                       in der Schöpfung begegnet!
kleinerem Stil erleben, wenn          angehen           Im Namen des gesamten
Menschen in der Fastenzeit                          Teams bedanke ich mich bei
fragen: Warum soll ich fasten                       allen, die uns in der schwieri-
und mich zurücknehmen?                              gen Corona-Zeit unterstützt
    Die Pandemie hat uns in gewisser haben, bei allen, die auch jetzt für
Weise eine Chance aufgetan, nämlich einen Neuaufbruch mit anschieben,
neu zu entdecken, was uns wichtig ist und bei allen, die auf ihre Art etwas
und worauf es ankommt. Die Wert- zum Gelingen unserer Gemein-
schätzung der Schöpfung gegenüber schaft(en) beitragen, herzliches Ver-
kann sich auch darin ausdrücken, dass gelt’s Gott und gesegnete Ferienzeit.
ich mich daran erfreue, ohne sie zu
sehr zu belasten. Da können gewiss
einzelne Menschen Vorreiter sein und           Helmut R. Kraus, Pfarrer
Vorbildfunktion ausüben, aber um
Wirksamkeit zu erzielen, müssen Hal-
tungen von der Masse angenommen
und umgesetzt werden. Um dies zu er-

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Vorwort

Zum Titelbild

Sonnenaufgang
auf dem Petersberg
W       er das erleben möchte, muss
        sich schon sehr früh auf den
Weg machen. Doch es gibt eine Beloh-
                                               großen Wunder oder ein kurzes Wort
                                               eines anderen Menschen zu einem be-
                                               wegenden Ereignis.
nung: eine ganz besondere Stimmung,            Das gibt es nicht nur beim Berggehen,
einen wunderbaren Ausblick, inneren            sondern kann immer dann geschehen,
Frieden und, ja, für viele auch eine Er-       wenn wir uns aufmachen – wenn wir
fahrung Gottes im Staunen über die             uns öffnen – und bereit sind, diese
Schönheit unserer Schöpfung. Berg-             Kleinigkeiten wahrzunehmen.
wanderer kennen es: dieses Gefühl, im              Wir wünschen Ihnen in der kom-
Hinaufsteigen den Alltag hinter sich zu        menden Sommerzeit immer wieder
lassen und in die Natur einzutauchen.          kleine Momente der inneren Zu-
    Es tut immer wieder gut, sich eine         friedenheit, schöne Begegnungen und
Auszeit zu nehmen und in den Abstand           Dankbarkeit für Gott und die Welt.
zu gehen. Da wird das Betrachten eines
kleinen Käfers zu einer wichtigen Be-             Ihre Pfarrbriefredaktion
schäftigung, eine Blume zu einem

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Aus unserem Pfarrverband

Gottesdienste während der Ferienzeit

Urlaubszeit
Vertretungszeit
Im vergangenen Jahr haben wir es sehr bedauert, dass Pfarrer Dr. Darius
Magunda nicht zu uns als Urlaubsvertretung kommen konnte. Natürlich
war die Pandemie der Grund dafür, und es war trotz allem Bedauern ver-
ständlich.

H     euer sah es ein wenig anders aus,
      weil es ein Hoffen und Bangen
um diese Möglichkeit gab. Nach an-
                                              Administration für den Pfarrverband
                                              Raubling habe, kann es in dieser Weise
                                              nicht funktionieren, zumindest nicht
fänglicher Ablehnung durch die Behör-         für die Sonn- und Feiertage. Aus dieser
den kam doch Hoffnung auf, denn               Not heraus habe ich bei zwei Domka-
Pfarrer Magunda schrieb mir, dass er          pitularen um Hilfe angefragt und versu-
Ende Mai die 2. Impfung habe. Dies            che auf diese Weise Unterstützung von
war für mich Anlass genug, seine Ver-         außen zu bekommen.
tretung erneut zu beantragen, ihn über            Es wird unsere Gottesdienstordnung
das Erzbischöfliche Ordinariat einzula-       so gestaltet, dass für die Sonn- und Fei-
den und die Papiere vorzubereiten.            ertage möglichst mit Hilfen von außen,
    Wir glaubten schon alles gut geord-       oder durch Wort-Gottes-Feiern alles
net zu haben, als dann aus Kampala            beibehalten werden kann. Dank der
die Nachricht kam, dass die deutsche          Zusammenarbeit und Bereitschaft Vie-
Botschaft wegen zu hoher Infektions-          ler kann es möglich werden; auch hier
zahlen geschlossen wurde und keine            ein Vergelt’s Gott dafür!
Visa erteilt. Ohne Visum kann Pfarrer
Magunda natürlich nicht einreisen, was
uns vor gewaltige Probleme stellt.                            Helmut R. Kraus, Pfarrer
    Im vergangenen Jahr haben Pfarrer
Christoph Rudolph und ich uns gegen-
seitig vertreten, was schon sehr eng
war. Da ich heuer aber auch noch die

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Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Aus unserem Pfarrverband

                              Zum Vormerken

 Erstkommunion
         2022
Wenn ihr Kind ab Herbst 2021 die 3. Klasse
      besucht oder altersgemäß auf die Erst-
    kommunion vorbereitet werden könnte,
werden Sie im Herbst von uns Post erhalten.
  Für eine rechtzeitige Planung notieren Sie
    sich jedoch bitte schon vorab die für Ihr
                Kind zutreffenden Termine.

S   ollten im kommenden Jahr weiter-
    hin Einschränkungen bezüglich ei-
ner Höchstteilnehmerzahl in den Got-
                                              geteilt werden und die Anzahl der Erst-
                                              kommuniontermine auf jeweils sams-
                                              tags um 14:00 Uhr und falls nötig um
tesdiensten bestehen, wird die Gruppe         10:00 Uhr erhöht.
der Erstkommunionkinder wieder auf-                       Text und Bild: Manuela Bauer

                                    TERMINE
Degerndorf:                                   Degerndorf:
8.11.2021 16:00 Uhr                           8.5.2022 10:00 Uhr
    Treffen aller Erstkommunionkinder            Erstkommunion in Christkönig,
    aus Degerndorf mit einem Elternteil          Degerndorf
    im Pfarrheim Degerndorf
Brannenburg:                                  Brannenburg:
9.11.2021 16:00 Uhr                           15.5.2022 10:00 Uhr
    Treffen aller Erstkommunionkinder            Erstkommunion in Mariä
    aus Brannenburg mit einem                    Himmelfahrt, Brannenburg
    Elternteil im Pfarrheim Degerndorf
Flintsbach:                                   Flintsbach:
15.11.2021 16:00 Uhr                          22.5.2022 10:00 Uhr
    Treffen aller Erstkommunionkinder             Erstkommunion in St. Martin,
    aus Flintsbach mit einem Elternteil           Flintsbach
    im Pfarrheim Flintsbach
Weiterer Termin:
17.11.2021 20:00 Uhr
    1. Elternabend im Pfarrheim
    Degerndorf

                                          9
Pfarrbrief - Sommer 2021 - Erzbistum München
Aus unserem Pfarrverband

             10 Kinder feiern Erstkommunion
                              in Brannenburg

  Neue Wege der
    Vorbereitung

C     oronabedingt waren leider auch
      dieses Jahr die bewährten Konzep-
te zur Vorbereitung auf die Erstkommu-
                                             Die drei Weggottesdienste und die
                                             Erstbeichte konnten, basierend auf der
                                             Erfahrung vom letzten Jahr, wie geplant
nion (z. B. Gruppenstunden) nicht            stattfinden.
durchführbar und es mussten neue We-             Am Samstag, den 24.4. und am
ge gefunden werden.                          Sonntag, den 25.4. war es dann end-
    Der Zusammenhalt unter den Eltern        lich so weit: bei strahlendem Sonnen-
war enorm und so wurden „To-Go“              schein konnten je fünf Kinder mit ihren
Stunden vorbereitet: egal ob Gruppen-        Familien ihre Erste Heilige Kommunion
kerze basteln, Erinnerungshefte vorbe-       in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
reiten oder ein Taufleporello gestalten,     feiern.
es wurden Materialien für alle 10 Kin-           Musikalisch umrahmt mit Orgel und
der hergerichtet, in Tüten gepackt und       einem kleinen Ensemble aus Blasin-
verteilt. Sogar ein Brotteig wurde aufge-    strumenten, Pauke und Gesang unter
teilt und zusammen mit Backanleitung         der Leitung von Rudi Hitzler war es ein
und Texten zu den Kindern gebracht,          sehr feierlicher und persönlicher Got-
damit dort die „Brotstunde“, verbunden       tesdienst, der den Kindern und auch
mit einem Fest in der Familie, durchge-      den Eltern sicher lange in Erinnerung
führt werden konnte.                         bleiben wird.
                                                                  Bild: Manuela Bauer
                                                                    Text: Andrea Zaggl

                                                  Die Erstkommunionfeiern Degerndorf
                                                 und Flintsbach waren zum Redaktions-
                                                   schluss noch bevorgestanden. Bilder
                                                   davon gibt es im nächsten Pfarrbrief.

                                        10
Aus unserem Pfarrverband

Hansi Kern, Vinzenz Geyer, Heidi Kreuz, Maximilian Hopp und Thomas Lechner

                                                                              Bilder:
                                                                    Fotostudio Sahm
Elisabeth Unker, Johannes Unker, Luzia Kolb, Markus Zaggl und Genoveva Eggersberger

                                        11
Aus unserem Pfarrverband

Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi

Fronleichnam
Besonders feierliche Gottesdienste in allen drei Pfarreien

A    ls Brot des Lebens in Form einer
     gewandelten Hostie stand Christus
selbst im Mittelpunkt der feierlichen Got-
                                              geht zurück auf das letzte Abendmahl,
                                              als Jesus den Aposteln Brot austeilte mit
                                              den Worten „Das ist mein Leib“.
tesdienste. Der Name Fronleichnam steht           Prozessionen waren auch in diesem
im Althochdeutschen für „fron“ = Herr         Jahr nicht erlaubt. Dennoch feierten alle
und „lichnam“ = Leib. Die wichtigste          drei Gemeinden auf ihre je eigene Wei-
Rolle spielt dabei die Hostie: eine kleine    se besonders feierliche Fronleichnams-
unscheinbare Oblate auf den ersten Blick,     gottesdienste. Eine Hostie wurde in die
– doch für uns ist sie durch die Wand-        Monstranz eingelegt und der Eucharis-
lung im Gottesdienst „Leib Christi“. Dies     tische Segen erteilt.

  In Degerndorf hatte
 der Pfarrgemeinderat
 entschieden, die Fest-
  messe in der Kirche
 Christkönig zu feiern.

 Regina Quelle legte
 mit den Landjugend-
Mädels einen wunder-
 schönen Blumentep-
 pich und trug so zur
besonderen Feierlich-
   keit des Tages bei.                                             Bild: Regina Quelle

                                         12
Aus unserem Pfarrverband

                                                  Bild: Johann Weiß

In Flintsbach feierte die Ge-
meinde im Freien. Bei windi-
gem Wetter zelebrierte Pfarrer
Helmut Kraus die Messe. Die
Musikkapelle erfreute mit ihrer
Musik. Die Pfarrgemeinderäte
hatten zusammengeholfen, um
diesen besonderen Gottes-
dienst im Freien zu ermögli-
chen.

In Brannenburg feierte Weihbi-
    schof Wolfgang Bischof die
Messe am Musikpavillon. Auch
    hier hatten die Pfarrgemein-
deräte Aufbau, Bestuhlung und
  Ordnerdienste übernommen.
             Rudi Hitzler stellte
        schwungvolle Musik zu-
   sammen. Geschmückte Figu-
  ren, die Fahnenabordnungen
  und Böllerschüsse trugen zur
                Feierlichkeit bei.                Bild: Theresia Vogt

                                     13
Aus unserem Pfarrverband

Nicht nur an Fronleichnam im Einsatz

Klaus, der Kanonier

Zu den besonderen Anlässen der Ortsgemeinschaft gehören seit jeher die
Salutschüsse unserer Gemeindekanoniere.

D     er Kanonier bringt die Kanone im
      richtigen Abstand meist etwas ab-
gelegen zum Festort in Position: An
                                           Klaus Kern, der schon seit 45 Jahren
                                           aktiv ist. Er erinnert sich noch gut an
                                           seinen Vorgänger den "Jaga Miche",
den Hochfesten ist bereits vor 6.00 Uhr    Michael Grad, der ihn in das nicht
früh alles parat. Konzentration, Wissen    ganz ungefährliche Handwerk einführ-
und Ruhe sind Voraussetzung, damit al-     te. Die Sicherheitsausrüstung hat sich
les gut gelingt.                           seit damals entscheidend verbessert.
    15 Jahre lang, bis Mariä Himmel-           Ein herzliches Vergelt's Gott den
fahrt 2020, war der Gaschdner, Franz       Kanonieren für die festliche Begleitung
Müller sen. im Einsatz. Zum Fronleich-     unserer traditionellen Feiern.
namsfest 2021 mit Weihbischof Wolf-
gang Bischof salutierte der Heislbauer,         Text und Bilder: Ludwig Guggenberger

                                      14
Aus unserem Pfarrverband

Aus der Kirchenverwaltung Christkönig, Degerndorf

Pflanzaktion
Am Außenbereich der Pfarrkirche Christkönig konnte im Mai 2021 die seit
längerem geplante Pflanzaktion der Kirchenverwaltung umgesetzt werden.

D     ie Verschönerungsarbeiten wur-
      den zwischen dem Seiteneingang
und der Sakristei mit einem neuen Beet,
einer neu gepflanzten Strauchrose am
Eingang der Sakristei, sowie Neugestal-
tung in Höhe der Apsis an der Einfahrt
zum Parkplatz erledigt. Mit Bagger und
tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder
aus der Kirchenverwaltung – hier sei
Katharina Braun und Claudia Kolb be-
sonders gedankt – konnte Thomas Ast-
ner die Vorhaben umsetzen.
    Wir freuen uns über das schöne Er-
gebnis. Wachsende, blühende Pflanzen
rund um unsere Pfarrkirche – Ausdruck
unserer Schöpfung. Herzlichen Dank
allen Beteiligten!
                       Text: Rudolf Hitzler
                   Bilder: Katharina Braun

                                              15
Aus unserem Pfarrverband

Aus der Kirchenverwaltung St. Martin, Flintsbach

Marienaltar restauriert
Die Madonna in der Pfarrkirche St. Martin wurde mit einem neuen Mantel
eingekleidet.

N     ach langer Zeit der Planung konn-
      te die Umsetzung erfolgen und in
Zusammenarbeit zwischen dem Freun-
                                           während der letzten Jahrzehnte an Far-
                                           be und Form stark eingebüßt hat. Mit
                                           der Bitte um Erneuerung dieses Klei-
deskreis Pfarrmuseum und der Pfarrei       dungsstücks trat der Freundeskreis
Flintsbach ein wunderbares Ergebnis        Pfarrmuseum an die Pfarrei heran.
erzielt werden. Den Ausschlag dafür            Unter Einbindung der Hauptab-
gab der schlechte Zustand des Mantels      teilung Kunst des Erzbischöflichen Or-
der Marienfigur im Seitenaltar, der        dinariats in München wurden die Ar-

                                      16
Aus unserem Pfarrverband

beiten geplant und umgesetzt. Die Kos-               Neue Pächter am
ten für den neuen Mantel (hochwertige
Stoffe und die Arbeitsleistung der
                                                     Berggasthaus Petersberg
Schneiderin) übernahm der Freundes-                  Nach über 10 Jahren beendet „Mike“,
kreis Pfarrmuseum.                                   der bisherige Pächter des Gasthauses Pe-
    In diesem Zuge hat die Kirchenver-               tersberg, seinen Pachtvertrag. Wir dan-
waltung beschlossen, die Kosten für die              ken ihm und Elvi herzlich für das Geleis-
Entnahme und Einsetzung der Madon-                   tete und ihren Einsatz in den vergange-
na sowie der Restauration, Reinigung                 nen Jahren!
des Gewandes und Entstaubung und                         Erfreulich ist, dass die Eigentümerge-
Restauration des Strahlenkranzes und                 meinschaft schnell einen Nachfolger fin-
der Seitenfiguren Heiliger Dominikus                 den konnte und so keine „betriebslose
und Heilige Katharina zu tragen. Der                 Zeit“ entsteht, sondern ein fließender
Kostenanteil der Pfarrei beläuft sich                Übergang erfolgt. Ab 1. August sind Ni-
hierbei auf 3.200,- €. Noch während                  na Wachowitz und Mike Franz aus Bran-
der Fastenzeit wurde die Madonna an                  nenburg die neuen Pächter der Berggast-
ihren Platz gebracht, das Gerüst abge-               stätte Petersberg. Die beiden werden die
baut und alle Arbeiten fertiggestellt, so-           Gaststätte betreiben und die Mesner-
dass zu Ostern die Freude über die                   und Reinigungsdienste für unsere Peters-
Rückkehr der restaurierten Muttergottes              kirche verrichten. Nina hat ja schon eini-
in der Flintsbacher Pfarrkirche spürbar              ge Jahre dort im Service gearbeitet und
war.                                                 weiß also, was auf sie zukommt. Die
    Vielen Dank an den Freundeskreis                 beiden freuen sich schon sehr auf ihre
Pfarrmuseum für die gute Zusammenar-                 neue Aufgabe. Ebenso erfreulich ist, dass
beit und die Initiative. Es ist schön, dass          Elvira Pumpfer weiterhin als Angestellte
ein kleiner Teil der Pfarrkirche im „al-             auf dem Petersberg bleiben wird.
ten“ Glanz erstrahlen kann.                              Wir wünschen dem neuen Team al-
                                                     les Gute und freuen uns über das Zu-
      Text: Rudolf Hitzler, Verwaltungsleiter        sammenspiel von Gasthaus und Kirche
                     Bilder: Gunther Arendt          auf dem Petersberg.

                                                17
Aus unserem Pfarrverband

Aus der Kirchenverwaltung Mariä Himmelfahrt Brannenburg

Die gute Nachricht
Seit gut knapp zwei Jahre laufen Vorplanungen und die Konzepterstellung
für die Dachsanierung und Außenrenovierung der Pfarrkirche Mariä
Himmelfahrt in Brannenburg.

D      azu wurde im Vergabeverfahren
       der Bauaufsicht, Erzbischöflichen
Finanzkammer, ein Projektsteuerer und
                                              sämtliche Gutachten, z. B. Statik, Fassa-
                                              denuntersuchungen, Archivrecherchen,
                                              Umweltuntersuchungen, Schadstoffent-
ein Architekt zur Erstellung vollständiger    sorgung, und weitere Befundungen von
Planunterlagen beauftragt. Die Planun-        Fachfirmen einzuholen. Im Frühjahr
gen wurden bis Ende 2020 fristgerecht         2021 konnten wir das vollständig und
fertig gestellt. Hierfür war es notwendig     umfassende Sanierungskonzept inkl. al-
                                              ler Planunterlagen im Vergabeausschuss
                                              für Bauprojekt in der Erzbischöflichen
                                              Finanzkammer München, vorlegen.
                                                  Ende April erreichte uns im Pfarrbü-
                                              ro ein Schreiben der Erzbischöflichen
                                              Finanzkammer, Strategischer Vergabe-

                                              Befund der Fassadenuntersuchung

                                         18
Aus unserem Pfarrverband

ausschuss, in dem uns die Zusage für          Die bauliche Umsetzung erfolgt im
unsere Baumaßnahme an unserer über            Sommer 2022.
700 Jahre alten Pfarrkirche Mariä Him-        Während dieser Zeit bitten wir Sie und
melfahrt erteilt wurde. Wir freuen uns        alle Grabnutzer im Kirchenfriedhof be-
sehr darüber, dass wir trotz mehrerer         reits vorab um Verständnis. Es kann
jahrelangen Ablehnungen durch die             aufgrund dieser Sanierungsarbeiten im
Erzbischöfliche Finanzkammer und Ein-         Außenbereich durch das Gerüst etc. für
sprüche unsererseits nun die Zusage           die Bauzeit zu Überbauungen oder
der dringend notwendigen baulichen            Einschränkungen einzelner Grabstellen
Instandsetzung erhalten haben. Der er-        an der Kirchenmauer kommen. Natür-
ste Antrag zur Bauausführung (mit Vor-        lich sind Bestattungen zu jeder Zeit
laufzeit) wurde bereits im Jahr 2015 ge-      möglich. Aktuell werden Sie hierüber
stellt. An dieser Stelle sei vor allem der    von uns informiert bzw. benachrichtigt.
Kirchenverwaltung und Herrn Pfarrer                Text: Rudolf Hitzler, Verwaltungsleiter
Kraus für den hartnäckigen Einsatz für
die Pfarrkirche in Brannenburg ge-
dankt.
    Im laufenden Jahr 2021 werden nun
die nächsten Schritte zusammen mit
der Projektsteuerung und unseren Ar-
chitekten zur Vorbereitung der Arbeits-
ausführungen erfolgen. Diese umfassen
z. B. die Anbringung von Musterflä-
chen für die künftige Fassung (Farbge-
bung) und die Ausschreibung der Fach-
firmen für die Bauarbeiten.

Baukosten
Die Gesamtkosten für die Außensanie-
rung und Dacherneuerung belaufen
sich auf knapp 1,5 Mio. Euro. Die Erz-
bischöfliche Finanzkammer übernimmt
85 % der Kosten. Die Pfarrei Brannen-
burg muss einen Eigenanteil in Höhe
von 15 % leisten.
    Um diese Summe aufbringen zu
können, hoffen wir auf Ihre finanzielle
Unterstützung. Soweit es laut Corona-
Regelungen möglich ist, möchten die
Gremien und Gruppen der Pfarrei Ver-
anstaltungen, Konzerte und weiteres
hierfür planen und um Spenden bitten.

                                         19
Aus unserem Pfarrverband

Patroziniums-Gottesdienste in Filialkirchen

Endlich wieder möglich
Petersberg
                                   Petersfeuer der Landjugend Flintsbach
                                   Zum Glück waren die Wetterbedingungen
                                   und Corona-Beschränkungen dieses Jahr
                                   günstig und dem diesjährigen Petersfeuer der
                                   Landjugend Flintsbach stand nichts mehr im
                                   Wege. Am Freitag, den 25.6.2021 fanden
                                   rund 50 Landjugend-Mitglieder und Besu-
                                   cher den Weg auf den Petersberg und konn-
                                   ten bei hervorragendem Wetter und bester
                                   Geselligkeit den schönen Brauch leben las-
                                   sen. – Schee wars!

                                   Patrozinium Petrus und Paulus
                                   An Sonntag darauf konnte das Petersberg-Pa-
                                   trozinium in gewohnter Weise gefeiert wer-
                                   den. Nach langer Pause – die letzte Messe
                                   fand am Stephanitag 2019 statt – zelebrierte
       Text und Bild: Anna Baumann Pfarrer Kraus im Freien den Patroziniums-
                                                              gottesdienst, der
                                                              von der Musik-
                                                              kapelle Flints-
                                                              bach musikalisch
                                                              begleitet wurde.
                                                              Zur Tradition
                                                              dieses Tages ge-
                                                              hören die Salut-
                                                              schüsse der
                                                              Gebirgsschüzen-
                                                              kompanie Flints-
                                                              bach und das
                                                              Standkonzert der
                                                              Musikkapelle
                                                              Flintsbach im
                                                              Anschluss an den
                                                              Gottesdienst.

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Aus unserem Pfarrverband

Schwarzlack

                                        Patrozinium Mariä Heimsuchung
                                        Schon lange gab es keinen Gottesdienst
                                        mehr auf der Schwarzlack, das Patrozini-
                                        um aber sollte gefeiert werden. Da die
                                        Wallfahrtskirche derzeit nur Platz bietet
                                        für 25 Personen, bauten die Pfarrgemein-
                                        deräte den Altar im Freien auf und rich-
                                        teten alles wunderbar her.
                                        Bei bestem Wetter zelebrierte Pfarrer
                                        Kraus die Messe, umrahmt von Bläsern
                                        der Brannenburger Musikkapelle. Das
                                        gemeinsame Feiern, Singen und Beten
                                        auf der Wiese war etwas Besonderes für
                                        die vielen, die gekommen waren.

Mesnerwechsel auf der Schwarzlack
Zum Ende des Gottesdienstes bat Pfarrer Kraus die Mesnerleute nach vorne. Hans
Peter hatte vor 38 Jahren die Mesnerei auf der Schwarzlack übernommen und sich
immer gerne und zuverlässig um die Kirche gekümmert. Dafür gab es großen Bei-
fall und ein Präsent der Pfarrei, sowie einen Blumenstrauß für Ehefrau Anni. Auch
Kirchenpfleger Wast Kolb dankte Hans und der ganzen Familie Peter mit herzli-
chen Worten und einem Geschenkkorb.
Als neue Mesnerin
wurde Tochter Anna
Stadler herzlich mit ei-
nem Blumenstrauß be-
grüßt.
Wir freuen uns, dass
die Mesnerdienste in
ihre zuverlässigen
Hände übergeben
wurden und sind
sicher, dass die Kirche
auch weiterhin gut
umsorgt und gepflegt
wird.
     Bilder: Rudi Hitzler,
      Bettina Schwaiger

                                       21
Aus unserem Pfarrverband

Freundeskreis Asyl Brannenburg-Flintsbach

Afrikanische Freude
in Brannenburger Brot
Wir treffen uns mit Stephan, einem in Brannenburg lebenden nigeriani-
schen Flüchtling, um seine Geschichte zu hören. Noch bevor wir uns auf
eine schattige Bank setzen, entgegnet er auf die Frage, wie es ihm geht:
„Ich bin total glücklich“.
Wir werden gleich erfahren, dass dies nicht immer so war.

S    tephan kam 2016 in Deutschland an.
     Er hatte einen gut bezahlten Job als
Maler in Nigeria. Mit qualitativ hoch-
                                              abgelehnt worden war, hat ihm das den
                                              Boden unter den Füßen weggezogen.
                                              Zwei Monate war er nicht in der Lage
wertigen Malerarbeiten hat er die Häu-        zur Schule zu gehen. Er war krank, be-
ser von Menschen der Oberschicht in           kam Migräne, konnte nicht schlafen.
seiner Heimat verschönert. Doch dann          Nur der Zuspruch seiner Patin, nicht
wurde er aufgrund eines Zwischenfalles        aufzugeben, hat ihn wieder zurückge-
und schuldlos von Gewalttätigen will-         bracht. Stephans Lehrerin hat ihm zu-
kürlich verfolgt, sein Bruder wurde getö-     nächst wenig Chance gegeben, den ver-
tet. Um nicht dem gleichen Schicksal zu       passten Stoff nachzuholen und einen
erliegen, entschloss er sich, alleine das     guten Abschluss zu erreichen. Von da an
Land zu verlassen.                            hatte er immer und überall seine Bücher
                                              dabei, um Stoff aufzuholen. Er wollte
Stephan wollte lernen                         unter allen Umständen einen guten
Nach seiner Ankunft in Deutschland war        Schulabschluss und Sprachlevel B1 er-
es ihm besonders wichtig Deutsch zu           reichen. Und er war erfolgreich.
lernen und eine Schule zu besuchen. Er
wollte einen Schulabschluss. Als Hilfsar-     Er brauchte Unterstützung
beiter zu arbeiten war für ihn keine Op-      Nach dem Schulabschluss war es zu-
tion. Den 3-jährigen Integrationskurs hat     nächst schwierig: eine Ausbildungsstelle
er als seine Chance gesehen. In dieser        musste gefunden werden, die Ausbil-
Zeit kam er in Kontakt zu seiner deut-        dungserlaubnis musste erwirkt werden.
schen Patin, die ihn im Alltag unterstütz-    Auch hier konnte Stephan auf seine
te. Als er im 2. Schuljahr einen Negativ-     deutsche Patin zählen. „Du schaffst
bescheid vom BAMF (Bundesamt für              das“, hörte er immer wieder. Die ehren-
Migration und Flucht) bekam, mit dem          amtliche Patin gehört dem Freundeskreis
seine Duldung als Flüchtling zunächst         Asyl Brannenburg-Flintsbach an. Sie hat

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Aus unserem Pfarrverband

sich viel Zeit für Stephan genommen.            Rückschau und Zukunftspläne
Aber allein mit Zuspruch und netten             Stephan weiß, dass er das Erreichte nicht
Worten ist es nicht getan. Sie sichtete         allein geschafft hat. Da waren und sind
seine Briefe und Papiere, telefonierte mit      Menschen, die ihn angenommen und
den Ämtern, Rechtsanwälten und Bera-            ihn ermuntert haben und die ihm auch
tungsstellen, füllte die notwendigen An-        heute noch helfen. Und da ist sein
träge mit ihm aus, und erklärte ihm, wie        Glauben: „Wir glauben an Gott – alles
man sich bei uns für eine Ausbildung            wird besser sein“.
bewirbt. In der Zeit der Suche absolvier-           Fragen wir ihn, was er besonders
te er ohne Bezahlung Praktika: zwei Mo-         hier in Deutschland schätzt, so sagt er,
nate im Kindergarten, insgesamt 6 Mo-           die Sicherheit, die Freiheit und keine
nate in zwei Altenheimen am Ort.                Angst haben zu müssen.
Dadurch konnte er ein Gespür für die                Was mag er nicht? Dass Flüchtlinge
deutsche Arbeitswelt und seine eigenen          oft keine Arbeitserlaubnis bekommen.
Interessen entwickeln.                              Was sind seine persönlichen Ziele?
                                                Was möchte er noch erreichen? Er
Glücklicher Bäckerlehrling                      möchte Bäckermeister werden. Und er
Heute ist Stephan im 1. Bäcker-Lehrjahr         möchte in der weiteren Zukunft Semina-
bei der Brannenburger Bäckerei Daiser.          re für Flüchtlinge anbieten, um ihnen
Begeistert erzählt er von seiner Arbeit dort    Mut zu machen, eine Richtung zu ge-
und immer wieder schiebt er ein „ich bin        ben, aber auch um sie zu fordern.
total glücklich“ ein. Seine Chefin, Lydia
Niedermaier, ist voll des Lobes. Stephan        Nicht sicher, ob er bleiben darf
sei immer gut gelaunt, sehr gut im Arbei-       Wir sind sehr beeindruckt von der Kraft
ten, hilfsbereit und er habe sich voll ins      und der positiven Energie, die Stephan
Team integriert. Sie möchten nicht mehr         ausstrahlt. Dabei ist Stephan bis heute
auf ihn verzichten. Auch hier hat er viel       nicht als Flüchtling anerkannt. Zunächst
Unterstützung bekommen, bei praktischen         hat er nur eine Ausbildungsduldung, d.
Aufgaben wie Wohnungssuche genauso              h. es ist ihm zugesichert bis zum Ende
wie bei bürokratischen Hürden.                  der Ausbildung in Deutschland bleiben
                                                zu dürfen. Eine Rest-Unsicherheit, die
                                                sich bisher nicht ausräumen ließ. Wir
                                                hoffen mit ihm, dass er auf Dauer hier
                                                bleiben kann.
                                                    Die Semmeln und das Gebäck vom
                                                Daiser werden wir noch einmal bewuss-
                                                ter essen, wissen wir doch durch Ste-
                                                phan eine gute Geschichte, die mit die-
                                                sem Brot verbunden ist.

                                                Dr. Petra Carqueville, Barbara Weidenthaler
                                                Freundeskreis Asyl Brannenburg-Flintsbach

                                           23
Schöpfung und Umwelt

Zukunft in unserer Hand

Schöpfungsverantwortung

                                                               Bild: pixabay.com/de

Seit jeher haben sich Christen in besonderer Weise verantwortlich gefühlt,
die Schöpfung zu bewahren und jedem Menschen – und sei er noch so
weit entfernt – ein Leben in Würde zu ermöglichen. Es kann uns nicht egal
sein, was wir durch unser Handeln auslösen.

M     enschen in anderen Ländern stel-
      len unter oft unwürdigen Bedin-
gungen unsere Konsumgüter her, die
                                          Kinder müssen harte Arbeit leisten,
                                          statt zur Schule zu gehen, weil wir bil-
                                          lige Kleidung kaufen. Naturflächen und
dann mit hoher Belastung für unsere       Regenwälder werden zerstört, weil wir
Schöpfung tausende von Kilometern         Lebensmittel mit Palmöl kaufen. Tiere
zurücklegen und zu uns gebracht wer-      leiden, weil wir billiges Fleisch einkau-
den.                                      fen. Die Meeresspiegel steigen durch
                                          die Einwirkung der Menschen.

                                     24
Schöpfung und Umwelt

Viele engagieren sich                        Das Programm
Die Aufzählung ließe sich problemlos         Wir starten diese Schöpfungswochen
fortführen. Wir wissen um die Schä-          mit einem Gottesdienst am Bergwacht-
den, die der Mensch anrichtet und das        haus am 19. September um 10:30 Uhr.
nicht erst, seit Jugendliche auf die         Alle drei Pfarreien des Pfarrverbands
Straße gehen. Der Klimawandel ist in-        und viele Gruppierungen beteiligen
zwischen unaufhaltsam, die Zerstörung        sich daran, diese drei Wochen zu ge-
der Schöpfung nimmt immer beängsti-          stalten.
gendere Ausmaße an und die Un-                   Freuen Sie sich schon heute auf ein
gerechtigkeiten auf der Welt werden          vielfältiges Programm, bei dem für je-
immer größer. Gleichzeitig sind viele        den etwas Interessantes dabei sein
Menschen kreativ und arbeiten enga-          dürfte. Da noch nicht alle Veranstal-
giert daran, hier entgegenzusteuern –        tungen und Aktionen bei Redaktions-
im Großen wie im Kleinen.                    schluss feststanden und wir noch nicht
Nicht die Politik allein kann die Klima-     wissen, welche Hygienevorgaben im
ziele erreichen. Alle sind gefragt und       Herbst gelten, wird das Programm
müssen zusammenhelfen, damit unsere          kurzfristig bekanntgegeben. Bitte be-
Welt für zukünftige Generationen er-         achten Sie unsere Homepage www.pv-
halten bleibt.                               brannenburg-flintsbach.de, unsere Aus-
                                             hänge und die Veröffentlichungen im
Schöpfungswochen im Herbst                   OVB.
So hat unser Pfarrverbandsrat beschlos-
sen, im Herbst drei Wochen unter das         Wenn viele kleine Leute an vielen
Thema „Schöpfungsverantwortung“ zu           kleinen Orten viele kleine Schritte
stellen und aufmerksam zu machen,            gehen, kann sich das Gesicht der
was schon an Schritten in die richtige       Welt verändern.
Richtung geschieht und was noch mög-                        (Afrikanisches Sprichwort)
lich oder nötig ist.
                                   Geplant sind:
ein Schöpfungsweg mit Texten zum             ein „Schöpfungstag“ für Kinder,
   Sonnengesang des Heiligen Fran-
   ziskus,                                   kleine Workshops „selbst gemacht statt
                                                 gekauft“,
ein Markt mit regionalen Lebensmit-
   teln und fairen Produkten,                der Kurs „Klimafreundlich leben“ (sie-
                                                he Seite 34),
ein Flohmarkt, um ungenutzte Dinge
   weiterzuverwenden,                        Filme und Vorträge, besondere
                                                Gottesdienste, Büchertische in
ein offener Kleiderständer im Pfarr-            den Büchereien, ein Abend mit
   heim Degerndorf,                             Amabile und anderes mehr.

                                        25
Schöpfung und Umwelt

         Schöpfung und Gerechtigkeit

         Laudato Si
  Wer denkt da nicht an das Lied zur
  Schöpfung von Franz von Assisi in
  der eingängigen Vertonung, die in
   den letzten Jahrzehnten in vielen
       Gottesdiensten immer wieder
                   gesungen wurde.
             „Sei gepriesen für Licht
              und Dunkelheiten ….“

 „Ich glaube, dass Franziskus das Bei-
 spiel schlechthin für die Achtsamkeit
 gegenüber dem Schwachen und für
                                                 P   apst Franziskus hat nicht nur seinen
                                                     Namen nach dem beliebten Autor
                                                 des Sonnengesangs gewählt, sondern
 eine froh und authentisch gelebte               auch eine Enzyklika eben „Laudato Si’“
 ganzheitliche Ökologie ist. …                   genannt. Ihr Untertitel: „Über die Sorge
 Er zeigte eine besondere Aufmerk-               für das gemeinsame Haus“. Auf grie-
 samkeit gegenüber der Schöpfung                 chisch heißt Haus „Oikos“ und kommt
 Gottes und gegenüber den Ärmsten                in den Fremdwörtern Ökonomie und
 und den Einsamsten. Er liebte die               Ökologie vor, also Wirtschaft und die
 Fröhlichkeit und war wegen seines               Lehre vom Gleichgewicht der Natur.
 Frohsinns, seiner großzügigen Hin-                 Schon sehr früh wird in der Enzykli-
 gabe und seines weiten Herzens be-              ka deutlich: Es geht um Schöpfung und
 liebt. Er war ein Mystiker und ein              Gerechtigkeit. Um Natur und Gesell-
 Pilger, der in Einfachheit und in ei-           schaft, um die Erde und den Men-
 ner wunderbaren Harmonie mit                    schen. Und der Mensch ist für Papst
 Gott, mit den anderen, mit der Natur            Franziskus in erster Linie der „Ärmste“,
 und mit sich selbst lebte. An ihm               der Bedrohte, der am Rand, der Ge-
 wird man gewahr, bis zu welchem                 schundene. Er ist es, der Gerechtigkeit
 Punkt die Sorge um die Natur, die               braucht, er ist es, der unter dem Klima-
 Gerechtigkeit gegenüber den Armen,              wandel am meisten leiden wird, er ist
 das Engagement für die Gesellschaft             es, der am wenigsten zum Klimawan-
 und der innere Friede untrennbar                del beigetragen hat.
 miteinander verbunden sind.“                       So ist der Hl. Franz von Assisi für
             (Papst Franziskus in LSi 10)        den Papst nicht nur Vorbild für sein ei-

                                            26
Schöpfung und Umwelt

genes Wirken als Seelsorger, wie er es       genommen sind. Das Senfkorn, das
in „Laudato Si“ ausdrücklich be-             Wachsen der Saat, die Vögel des Him-
schreibt. Er ist für ihn auch ein Vorbild    mels. „Jesus lebte in vollkommener
für viele, weil er zeigt, wie „die Sorge     Harmonie mit der Schöpfung, und die
um die Natur, die Gerechtigkeit gegen-       anderen wunderten sich: ‚Was ist das
über den Armen, das Engagement für           für ein Mensch, dass ihm sogar die
die Gesellschaft und der innere Friede       Winde und der See gehorchen?‘ (Mt
untrennbar miteinander verbunden             8,27). “(LSi 98)
sind.“ Für Papst Franziskus hat alles mit        Die Lektüre der ganzen Enzyklika
allem zu tun. Man kann nichts isoliert       inspiriert zum Handeln und verdeut-
für sich allein betrachten.                  licht einmal mehr wie eng Glaube und
    Der Papst analysiert in dem Schrei-      unser tägliches Leben, unsere Entschei-
ben die Situation der Menschheit sowie       dungen zusammenhängen. „Niemand
das Verhalten des Einzelnen. Er be-          verlangt, in die Zeit der Höhlen-
nennt die Probleme, wie beispielsweise       menschen zurückzukehren, es ist aber
Müllberge oder das Trinkwasserpro-           unerlässlich, einen kleineren Gang
blem. Er spricht vom Plündern der Res-       einzulegen, um die Wirklichkeit auf
sourcen und verwendet die Begriffe           andere Weise zu betrachten.“ (LSi 114)
„selbstmörderisch“ und selbstzerstöre-       Glaube hat Folgen für den Alltag und
risch. Nur konsequent, dass er daraus        auch wenn sich nicht für jeden alles
auch ableitet, dass gehandelt werden         sofort umsetzen lässt (und wir ja trotz
muss. Dabei räumt er ein, dass es nicht      des Glaubens schwache Menschen
einen Weg gibt, weil die „ökologische        bleiben), weist die Enzyklika auf unsere
Krise“ komplex sei (vgl. LSi 23). Zu die-    Verantwortung gegenüber der Schöp-
ser Komplexität gehört eben auch die         fung und den benachteiligten Men-
Vernetzung mit den sozialen Proble-          schen in gleicher Weise hin. Schöp-
men der Welt.                                fungsengagement ist immer auch Enga-
    Franziskus begründet das christliche     gement für die Gerechtigkeit und den
Engagement für die Schöpfung und so-         sozialen Frieden, Menschenengage-
ziale Gerechtigkeit biblisch. In den Er-     ment.
zählungen der Genesis war schon eine                        Diakon Thomas Jablowsky
heutige Überzeugung enthalten: dass
alles aufeinander bezogen ist und dass
die echte Sorge für unser eigenes Le-            Die Enzyklika findet sich unter
ben und unsere Beziehungen zur Natur                   www.vatican.va
nicht zu trennen ist von der Brüderlich-
keit, der Gerechtigkeit und der Treue        Thomas Jablowsky lädt im Rahmen
gegenüber den anderen. (vgl. LSi 70).        der Schöpfungswochen ein, aus-
Neben vielen Belegen zur Schöpfungs-         gewählte Texte daraus zu lesen und
theologie, auch in den Psalmen, führt        darüber ins Gespräch zu kommen:
Franziskus schließlich die vielfältigen      am 20. 9. und 11.10., jeweils 19 Uhr
Gleichnisse Jesus an, die aus der Natur      im Pfarrheim Degerndorf.

                                        27
Schöpfung und Umwelt

Zu Besuch bei den Imkern

Rettet die Bienen
Unter diesem Motto ist das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit
in Bayern“ bekannt geworden, das Anfang 2019 im Freistaat Bayern
stattfand. Bernhard Obermair unterhielt sich mit den Imkerinnen Sabine
Huber und Eva Sanftl aus Flintsbach über ihre Bienen.

Geht es euren Bienen seitdem besser?     Wie lange arbeitet ihr schon mit Bie-
Sabine: Wir denken, die Bienen merken    nen, und warum habt ihr euch dafür
keinen großen Unterschied zu den vor-    entschieden?
herigen Jahren, aber beim Volksbegeh-    Sabine: Bei meinem Nachbarn waren
ren ging es nicht nur um die Bienen,     vor ungefähr 18 Jahren zwei verwaiste
sondern viel mehr um den Artenschutz     Bienenstöcke. Die durfte ich zur Freu-
und um den Naturschutz. Die Bienen       de meines honigliebenden Vaters über-
waren das „Zugpferd“ um viele Men-       nehmen. Zum Glück habe ich einen
schen für das Volksbegehren zu gewin-    Onkel, der mir in der ersten Zeit zur
nen. Es war eher ein Wachrütteln der     Seite stand und von dem ich viel ler-
Gesellschaft um auf das Artensterben     nen durfte. Außerdem fand ich es
der Insekten aufmerksam zu machen.       schon als Kind interessant Bienen zu

                                    28
Schöpfung und Umwelt

beobachten und sie aus dem See zu            nen. Wenn wir Glück haben, setzt
retten. Wichtig sind unsere Völker vor       noch eine späte Waldtracht ein und wir
allem für unseren Obstgarten und un-         können wunderbar dunklen Honig ern-
sere Beerensträucher.                        ten.
Eva: Ich helfe Sabine seit 3 Jahren. Bie-    Eva: Für ein Glas Honig (500 Gramm)
nen beobachten war schon                              fliegen Bienen eine Strecke
früher spannend für mich und                          von 120.000 Kilometer, was
je mehr man erfährt desto in-                         drei Erdumrundungen ent-
teressanter wird es. Trotz mei-                       spricht.
ner Bienenallergie möchte ich
auf jeden Fall weitermachen                           Wie soll ich meinen Garten
und noch viel Erfahrung                               bepflanzen, um den Bienen
sammeln. Und das eigene                               zu helfen?
Glas Honig von der Tante                              Sabine: Für Bienen ist wich-
zum Geburtstagen war immer                            tig, dass im Frühling ein schö-
was Besonderes.                              ner Blumenrasen blüht. Wenn möglich
                                             den ersten Mähzeitpunkt weit hinaus-
Welche Blüten besuchen die Bienen zu         zögern. Bei Staudenbeeten sollte man
den verschiedenen Jahreszeiten?              darauf achten das auch im Spätsommer
Sabine: Bei warmen Temperaturen En-          etwas blüht wie zum Beispiel: Herbst-
de Februar beginnen die Völker mit der       astern, Kugeldisteln, fette Henne, Stern-
Brut. Am liebsten fliegen sie auf alle       dolden, Bartblume, uvm.
ungefüllten Blütenstände.                        Heimische Bäume und Sträucher zu
    Die ersten wichtigen Pollenlieferan-     einer Hecke kombiniert gefällt nicht
ten sind: Salweide, Leberblümchen,           nur Bienen, sondern auch anderen Le-
Schneeglöckchen, Schneeheide, Krokus         bewesen wie beispielsweise den Igeln.
und viele mehr. Darauf folgt meist die       Wenn man den Garten nicht so sauber
ertragreiche Obst- und Lö-                            hält wie das Wohnzimmer,
wenzahnblüte. Der Löwen-                              finden viele Insekten ein Ver-
zahn spielt eine herausragen-                         steck und können bei Schäd-
de Rolle für das Bienenvolk,                          lingen im Garten helfen.
da er voller Pollen und Nektar                            Auch über eine kleine
steckt und zu dieser Zeit das                         Wasserstelle freuen sich die
Volk aufgebaut wird. Viele                            Bienen. Je natürlicher man
Bäume wie Kastanien, Linden,                          einen Garten gestaltet, umso
Nuss und Maronie retten die                           mehr Insekten kann man be-
Bienen über den Frühsommer.                           obachten.
Danach kommt eine meist magere Zeit,
da die Hauptblüte vieler Gewächse            … und was soll ich vermeiden?
vorbei ist. Der Imker spricht nun von        Sabine: Keine grüne Wüste entstehen
Kleckertracht, da sich die Bienen in         lassen und auch keine Steinbeete anle-
Wald und Feld an allen Blüten bedie-         gen. Bei Rosen und Blumen sollte man

                                        29
Schöpfung und Umwelt

auf gefüllte Arten verzichten, da sie kei-    Nach der Sommersonnwende geht es
ne oder wenige Pollen enthalten. Falls        im Bienenvolk mit der Bienenanzahl
nötig auf biologische Pflanzenschutz-         langsam wieder bergab. Wenn wir mit
mittel- und Maßnahmen zurückgreifen,          dem Füttern Ende August fertig sind,
bevor die Giftspritze zum Einsatz             räumen wir die Honigräume auf und
kommt. Bevor man etwas loswerden              verkleinern somit den Wohnraum. Das
will, sollte man sich der Folgen und          Volk wird nun in Ruhe gelassen und
Auswirkungen in seinem Garten be-             kann überwintern. Jetzt kann man nur
wusst sein. Zurückbringen ist schwerer        noch hoffen, dass im Frühjahr wieder
als loswerden!                                etwas fliegt.

Welche Pflege brauchen eure Bienen            Wie schützt ihr die Bienen vor der
im Laufe des Jahres?                          Varroamilbe?
Sabine: Da im Winter Energie und Fut-         Sabine: Mit dem leeren Rahmen für
ter gespart werden muss, vergrößert           die Drohnenbrut können wir einen
sich das Volk erst wieder im Frühjahr.        großen Teil der Varroamilben abfan-
Die Winterbienen beginnen das Volk            gen. Nach der Sommersonnwende ist
aufzubauen und sterben dann.                          es besonders wichtig auf die
Ist die Königin gesund, so legt                       Varroamilbe zu achten. Die
sie ein großes Brutnest an, ab                        Drohnenrahmen, die sich im
diesem Moment wächst das                              Volk befinden, werden immer
Volk zunehmend. Zur Zeit der                          wieder ausgeschnitten, da sich
Kirschblüte ist das Volk so                           hier die meisten Milben befin-
stark angewachsen, dass es                            den. Wenn es im Herbst käl-
weiteren Wohnraum benötigt.                           ter wird, wird das Volk in Ru-
Dazu setzen wir einen mit fri-                        he gelassen und nur noch zur
schen Rähmchen bestückten                             Winterbehandlung gegen Var-
Kasten auf das Volk. Auch geben wir           roa im Dezember geöffnet.
einen leeren Rahmen für die Drohnen-
brut dazu.                                    Liebe Sabine, liebe Eva, vielen Dank
    Alle 10 Tage kontrollieren wir unse-      für das aufschlussreiche Gespräch.
re Völker, um die Schwarmstimmung             Nicht nur die Bienen brauchen eine in-
festzustellen. Manchmal muss man da-          takte Natur, auch wir Menschen sind
bei Königinnenzellen ausbrechen, um           darauf angewiesen.
zu verhindern, dass sich das Volk teilt.      Sabine: Eva und ich hoffen, dass unsere
Passiert es doch, dass irgendwo ein           Arbeit ein kleiner Beitrag zum Umwelt-
Bienenschwarm hängt, rücken wir mit           schutz ist.
Leiter und Material aus, um ihn wieder        Eva: Wir würden uns freuen, wenn vie-
einzufangen.                                  le Menschen mit offenen Augen durch
    Wenn der Honigraum verdeckelte            die wunderbare Schöpfung Gottes
Waben enthält, können wir der schöns-         gehen, die uns aufgetragen ist sie zu
ten Arbeit nachgehen und schleudern.          schützen.

                                         30
Schöpfung und Umwelt

                Einfach und schnell selbstgemacht

              Bienenwachs-
                    tücher
   Es gibt sie ja schon einige Jahre, die schönen
 und vor allem nachhaltigen Bienenwachstücher
      als Ersatz für Alufolie und Frischhaltefolie.
        Das ist auch eine schöne Geschenkidee.

G     ekaufte sind relativ teuer, wer sie
      also gerne schnell, deutlich güns-
tiger und einfach selbst machen will,
                                               Backblech herausholen und mit einem
                                                  sauberen Pinsel das flüssige Wachs
                                                  auf dem Tuch gleichmäßig vertei-
dann hier aufgepasst.                             len, bis der ganze Stoff bedeckt ist.
                                               Kurz auskühlen lassen - Fertig!
Man braucht:
Hochwertige, reine Bienenwachspastil-          Tipps:
   len vom Imker, sonst aus dem Inter-         Das steife Tuch wird durch die Hand-
   net, am besten Bioqualität.                    wärme weicher/anschmiegsamer
Baumwollstoffreste waschen und in                 und lässt sich so gut auf Schüsseln,
   den gewünschten Größen zuschnei-               um halbe Zwiebeln, Gurken etc.
   den (praktische Größen sind 12x12              oder zum Einwickeln von Käse und
   cm, 20x20 cm oder 25x25 cm);                   belegten Broten verwenden (nur
   sieht mit einer Zickzackschere ge-             nicht für Fleisch und Fisch).
   schnitten sehr schön aus, auch glat-        Das Wachs wirkt antibakteriell, daher
   te Ränder fransen später nicht aus.            reicht nach der Benutzung ein Ab-
Backbleche mit Backpapier, ein Pinsel.            wischen mit einem feuchten Tuch
                                                  oder eine Reinigung unter fließen-
Los geht`s:                                       dem Wasser (nicht zu warm und
Ein Tuch oder zwei kleine Tücher auf              nur bei starker Verschmutzung mit
   ein Backblech mit Backpapier legen             etwas Spülmittel).
   und nicht zu dicht, aber gleichmä-          Sollte die Wachsschicht nach längerer
   ßig mit Pastillen bestreuen (kleine            Zeit weicher und dünner werden,
   Orientierung, ca. 10g Wachs für ein            einfach nochmal neu mit Wachs be-
   Tuch 25x25 cm).                                arbeiten.
Im vorgeheizten Backofen bei ca. 50-60         Die Tücher halten mindestens ein Jahr.
   Grad, ggfs. auch höher (variiert von
   Ofen zu Ofen) das Wachs langsam             Viel Spaß beim Ausprobieren!
   zum Schmelzen bringen.                                   Text und Bild: Stefanie Sandor

                                          31
Schöpfung und Umwelt

Müll, der erst gar nicht entsteht

Nimm´s doch mal lose
Geht’s euch nicht auch so, dass man von einem Einkauf mit so viel Plastik-
und Verpackungsmüll heimkommt, dass sich eine Fahrt zum Wertstoffhof
schon gleich wieder lohnen würde?

D     ie Folgen unseres übermäßigen
      Plastikkonsums sind nicht mehr
zu übersehen und die Corona-Krise
                                               regional und saisonal einkaufen spart
                                                  meist lange und CO2-verursachende
                                                  Transporte. Die Ware ist frischer
macht es gerade mit dem Verpackungs-              und oft weniger oder gar nicht ver-
wahnsinn, der aus hygienischen Grün-              packt
den gesetzlich vorgegeben ist, auch
nicht leichter. Wo also fangen wir an          in den Hofläden, die es in unserem
Plastik zu vermeiden? Jeder Müll, der              Pfarrverband gibt, kann man ganz
erst gar nicht entsteht, ist der beste             wunderbar plastikfrei einkaufen
Müll und es werden gleichzeitig wert-
volle Ressourcen gespart!                      besucht sog. Unverpacktläden
    Hier ein paar Tipps und Anregun-              z. B. „Liselotte“ in Kiefersfelden.
gen, die sich recht einfach realisieren           Hier ist es ausdrücklich erwünscht,
lassen:                                           die eigenen Behältnisse zum Abfül-
                                                  len der losen Ware mitzubringen.
mit dem Stoffbeutel zum Bäcker und
   viele Papiertüten sind überflüssig          So macht es wieder Freude, wenn man
                                               zu Hause nur den Einkauf aufräumt
mit Korb, Stofftasche oder Rucksack            und mehr auch nicht! Wenn viele im
   zum Einkaufen und man kommt oh-             Kleinen anfangen umzudenken und
   ne eine neue Tüte nach Hause                anders zu handeln, können wir alle zu-
                                               sammen, die wir nur Gast auf dieser
einmalig waschbare Netzbeutel für lo-          wundervollen Erde sind, etwas Großes
   ses Obst und Gemüse anschaffen              bewirken!            Text: Regina Quelle
   und immer dabeihaben. Sie erset-
   zen unzählige Plastik- und Papiertü-
   ten

Augen auf! Ganz viele Produkte kön-
  nen einzeln genommen werden.
  Man denke an Paprikas im 3er-
  Plastikpack!

                                          32
Schöpfung und Umwelt

                      Unverpacktladen

   Im Kleinen
 etwas Großes
     bewegen

Der Gedanke an das eigene Geschäft ist während ihrer Weltreise in Süda-
merika gereift und Anfang 2020 in der Corona-Quarantäne am Schopf ge-
packt worden.
„Wenn ich es da nicht gemacht hätte, hätte ich es wohl nie gemacht“, sagt
Lisa Musik, die Inhaberin des neuen Unverpacktladens in Kiefersfelden.

D      ie junge Oberbayerin hat sich An-
       fang Mai 2021 selbstständig
gemacht und den Unverpacktladen „Li-
                                            in mitgebrachte oder vorhandene Glä-
                                            ser und Dosen abgefüllt. Dadurch wird
                                            viel Verpackungsmüll, überwiegend
selotte“ eröffnet. Mit großem Idealis-      aus Plastik, vermieden und ein jeder
mus, Innovation und Kreativität will Li-    trägt mit seinem täglichen Einkauf im
sa dazu beitragen, die Umwelt zu            Kleinen etwas zum großen Schutz un-
schützen. Damit dies gelingt, handelt       serer Umwelt bei.
sie äußerst ökologisch. Von A wie Ap-           Wir möchten Sie ermutigen, diese
fel bis Z wie Zahnpasta – alles wird oh-    neue Art des Einkaufens auszuprobie-
ne Verpackung angeboten! Das Ziel ist       ren. Es ist sicherlich eine Umstellung
immer, regional und in Großgebinden         der eingefahrenen Gewohnheiten, aber
einzukaufen, so wird z. B. die bayeri-      wenn jeder für das Verantwortung
sche Quinoa in 25-Kilo-Recyclingpa-         übernimmt, was er im Kleinen tut und
piersäcken angeliefert. Die losen Le-       verbessern kann, ist schon viel erreicht.
bensmittel wie Kaffeebohnen, Hül-                               Text: Andreas Schmid
senfrüchte, Müsli, etc. werden vor Ort                         Bilder: Simona Schmid

                                       33
Schöpfung und Umwelt

Setzen Sie Ihr Klima-Wissen in die Tat um!

Spielend lernen
Das Ordinariat München-Freising bietet ein Kursformat „Klimafreundlich
Leben“ an, in Gruppen das persönliches Klima-Verhalten zu reflektieren
und sich ganz konkrete Aufgaben vorzunehmen, um unser persönliches
Leben klimafreundlicher zu gestalten.

D      er Fokus liegt nicht auf der theo-
       retischen Vermittlung von Klima-
Wissen sondern auf der konkreten Um-
                                             CO2 eingespart. Eine weitere wichtige
                                             Stütze für eine erfolgreiche Umsetzung
                                             ist eine ausgebildete Trainerin oder ein
setzung, dem persönlichen Handeln            Trainer der Klimafreundlichkeit. Die
und Veränderung im eigenen Leben!            TrainerInnen lenken die Diskussion
Neben dem persönlichen CO2-Fußab-            und helfen bei der Zielfindung und ef-
druck und einer Einführung befasst sich      fektiven Zielsetzung. Das Konzept be-
jeder Kurstag mit einem der klimarele-       ruht auf aktuellen Erkenntnissen der
vanten Bereichen unseres Lebens: Er-         Umweltpsychologie, welche die Um-
nährung, Gebäude und Energie, Mobi-          setzung der Ziele so maximal begünsti-
lität sowie Konsum.                          gen.
    Alle Teilnehmenden stellen sich              Auch gemeinsame Aktionen sind
Aufgaben, die in der Gruppe vorgestellt      möglich. Am Ende der 5 Monate wird
und besprochen werden. Mit jeder er-         erneut der je eigene CO2-Fußabdruck
folgreich abgeschlossenen Aufgabe er-        gemessen und der Erfolg wird sichtbar.
spielen die Teilnehmenden Punkte, für                           Text: Helmut Enzinger
die CO2 eingespart wird!
    Die Gruppe spornt an und bietet          Der kostenfreie Kurs für unseren
gleichzeitig Raum, um sich über Erfol-       Pfarrverband umfasst sechs Abende,
ge aber auch Zweifel auszutauschen.          die sich über ein halbes Jahr
Die Aufgaben fordern heraus und zei-         verteilen. Ein unverbindlicher
gen gleichzeitig einen Weg, wie auch         Schnupperabend gibt Einblick, wie
mit vielen kleinen Schritten etwas           das spielerische Lernen in der
Großes bewirkt werden kann.                  Gruppe gedacht ist. Er findet statt am
    Hilfreich dabei sind Spielelemente,      Dienstag, 28.9. von 18 bis ca. 21 Uhr
die ins Kurskonzept eingeflochten sind.      im Pfarrheim Degerndorf.
Je erfolgreicher die Gruppe bei der          Anmeldung (zunächst nur für den
Umsetzung der Vorhaben ist, desto            Schnupperabend) in beiden
mehr Punkte werden erspielt. Für jeden       Pfarrbüros oder bei Helmut Enzinger,
erspielten Punkt wird ein Kilogramm          Tel. 8890.

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