TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.

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TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.
TÄTIGKEITSBERICHT 2020
      der Informations- und Beratungsstelle
    für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen*
TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.
“    Wenn die ganze
        Welt still ist,
        hat jede einzelne
        Stimme Macht

                                        ”
                    MALALA YOUSAFZAI
                        *12.7.1997
KINDERRECHTSAKTIVISTIN UND FRIEDENSBOTSCHAFTERIN DER UN
TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.
Die Abkürzung agisra steht für „Arbeitsgemeinschaft gegen internationale
sexuelle und rassistische Ausbeutung“. 1993 begann agisra mit Stellen, die
allein als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanziert wurden, ihre Arbeit in
Köln. Aus einem kleinen Verein wurde nicht nur eine professionelle Fach-
beratungsstelle, sondern auch eine wichtige politische Akteurin in den The-
menbereichen Frauen*[1], Migration und Integration. Bei agisra arbeiten
qualifizierte Fachfrauen*, die überwiegend selbst Migrationserfahrungen
haben.

Unsere Beratung ist unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft, Re-
ligion, Alter, sexueller Orientierung, Sprachkenntnissen und Aufenthaltssta-
                                                                                                     TÄTIGKEITSBERICHT 2020
tus. Wir vertreten dabei einen lösungs- und ressourcenorientierten, antiras-
sistischen, feministischen und transkulturellen Ansatz. agisra unterstützt
                                                                                                       Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen*
Migrantinnen*, die sich in Gewaltverhältnissen befinden und von Sexismus
(Unterdrückung aufgrund des Geschlechtes), Rassismus (Unterdrückung                                    information and counselling centre for female migrants and refugees
aufgrund von Herkunft, Religion, Sprache etc.) und anderen Unterdrü-
                                                                                                       centro de información y apoyo a mujeres immigrantes y refugiadas
ckungsmechanismen betroffen sind. Die Unterstützung der Klientinnen*
ist ressourcenorientiert, sie soll Frauen* für die Eigenorganisation ihres Le-                         centre d‘information et de consultation pour les femmes migrantes et réfugiées
bens stärken. Die Arbeit ist parteiisch und an den Interessen der Frauen*
                                                                                                       göçmen ve mülteci kadınlar için danişmanlik ve bilgilendirme merkezi
orientiert.
                                                                                                       zyra për informimin dhe konsultimin e grave emigrantewe dhe te refugjatewe
Unsere Selbstorganisation heißt „learning by doing“. In diesem Sinne wol-
len wir „Herz und Kopf“ verbinden, indem wir Mut, Optimismus, Engage-
ment und Fachwissen einsetzen, um Utopien und Pragmatismus miteinan-
der zu vereinen.
                                                                                                       ማእከል ምኽርን ሓበረታን ንዑቕበኛታትን ስደተኛታት ደቂ ኣንስትዮ።
 Unsere zentralen Forderungen sind Menschenrechte für Migrantinnen*
 und Flüchtlingsfrauen* sowie die rechtliche und soziale Gleichstellung
 von Migrantinnen* in der Gesellschaft. Nach dem Motto „empört
 Euch!“ mischen wir uns aktiv in die Innenpolitik ein und setzen uns für
 die Menschenrechte der Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* ein.                                    Anschrift                 Bankverbindung                      Impressum
                                                                                                     agisra e.V.               Förderverein agisra e.V.            Tätigkeitsbericht 2020
                                                                                                     Salierring 48             Sparkasse Köln/Bonn                 Redaktion:
[1] Mit dem Gendersternchen* versuchen wir auf das Spannungsfeld der geschlechterdualisti-
     schen Zuschreibungen aufmerksam zu machen und sie aufzulösen z.B. bei "Frauen*" alle            50677 Köln                IBAN: DE40 3705 0198 0033 5520 92   agisra e.V.
     miteinzuschließen, die sich als Frau definieren, unabhängig von dem bei der Geburt zugewie-     Tel. 0221 – 12 40 19      SWIFT-BIC: COLSDE33                 Gestaltung:
     senen Geschlecht oder von Geschlechtsmerkmalen. Nicht nur "Frauen" können von hetero-
     normativer Diskriminierung betroffen sein, sondern auch LGBT*I*Q. Dennoch befinden wir
                                                                                                     Fax 0221 – 972 74 92                                          Andreas Kunas
     uns in einer Welt/Gesellschaft, in der nach wie vor patriarchale und geschlechterdualistische   E-Mail: info@agisra.org                                       Druck: Moosdruck
     Vorstellungen den Alltag bestimmen und den Begriff sowie den Kampf um Frauen*rechte             www.agisra.org                                                © agisra, Juli 2021
     notwendig machen. Wir bleiben weiterhin in Diskussion darüber.
TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.
INHALT

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    6
  1.1 Corona trifft nicht alle gleich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  6

2 Beratung und Gruppenangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        10
  2.1 Beratung und Unterstützung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        10
  2.2 Traumaberatung und Stabilisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            12
  2.3 Streetwork . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          12
  2.4 Empowerment-Wochenenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             13
  2.5 Pojekt Hapi End. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              14
  2.6 (Neue) berufliche Perspektiven für Migrantinnen* und geflüchtete Frauen* . . .                                                      15
  2.7 Weitere Aktivitäten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              16

3 Bildungs-, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         17
  3.1 Interne Weiterbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   17
  3.2 Rechtsseminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                17
  3.3	Aktionen und Beiträge auf Demonstrationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  17
  3.4 Veranstaltungen für Fachkräfte und Multiplikatior*innen . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         22
  3.5 Veranstaltungen zu Empowerment von Migrantinnen* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                            24
  3.6 agisra in den Medien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 25
  3.7 Pressemitteilungen/Stellungnahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              25

4 Vernetzung und Gremienarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     26
  4.1 Kommunale Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      26
  4.2 NRW-weite Vernetzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     28
  4.3 Bundesweite Vernetzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     29
  4.4 Europaweite Vernetzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     30

5 Wie finanziert sich agisra e.V. ? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  31

6 Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    33
  6.1 Mitarbeiterinnen* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               33
  6.2 Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen* und Praktikantinnen*. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         35
  6.3 Besonderer Dank an Behshid Najafi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            36

7 Förderverein agisra e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  38
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EINLEITUNG       6|7

1 EINLEITUNG

Liebe Kolleg*innen,                              schlossen wir, unser Team in zwei Schichten        Darunter sind viele Frauen* und Kinder*, die     Viele haben Angst, da Männer meistens in
liebe Freund*innen,                              aufzuteilen, um die Ansteckungsgefahr un-          der Gewalt, dem Virus, Hunger und Frost          der Überzahl sind. So kommen die Frauen*
liebe Leser*innen,                               tereinander zu minimieren und den Betrieb          ausgesetzt sind. Während wir Weihnachten         nicht zur Ruhe und können sich vom Erleb-
                                                 aufrecht erhalten zu können. Dies führte zu        gefeiert haben, litten und leiden die Men-       ten nicht erholen.
Die globale Pandemie hat die Arbeit in un-       einem erheblich größeren Organisationsbe-          schen immer noch unter diesem Versagen
serer Beratungsstelle im Jahr 2020 enorm         darf in der Beratungsstelle und für jede Mit-      der Menschlichkeit! Wir sind besorgt, dass       Seit Jahren plädieren wir schon für die
beeinflusst. Immer wieder mussten wir aufs       arbeiterin* individuell und privat.                die EU nichts unternimmt, um die Lage zu         Schließung der Sammelunterkünfte, vor
Neue entscheiden, wie unsere Arbeit weiter                                                          verbessern und dort wegschaut, wo Men-           allem der Erstaufnahmeeinrichtung in der
umsetzbar ist. Die Not der Beratungsneh-         Trotzdem haben wir uns zu jeder Zeit weiter-       schenrechtsverletzungen stattfinden und          Herkulesstraße. In Zeiten der Pandemie ist
merinnen* ist durch die Angst vor dem Virus      hin für die Menschenrechte für Migrant*innen       Menschen sterben.                                die Lage dort weiter eskaliert. Uns wurde
und den enormen Auswirkungen des Lock-           und geflüchtete Frauen* eingesetzt.                                                                 von Klientinnen* berichtet von einem Leben,
downs auf ihre ohnehin prekären Lebens-                                                             Aber auch in Köln trifft die Krise nicht alle    in dem sie mit bis zu 5 Personen, mit ihren
verhältnisse enorm gestiegen. So haben wir       Denn von Anfang an war uns klar, dass die          gleich. Das Leben in Sammelunterkünften          Kindern und Neugeborenen, auf 12 qm in
von Anfang an entschieden, das persönliche       Pandemie die ohnehin schon miserable               ist für alle Frauen*, die zu uns kommen, eine    einem Containersegment untergebracht
Beratungsangebot für Notfälle aufrechtzuer-      Lage der Frauen* noch verschlimmern wür-           Zumutung. Viele Geflüchtete* sind trauma-        wurden und dort mit 40-50 Personen Toilet-
halten. Das bedeutete, dass wir wöchentlich      de. Ob es in ihren eigenen vier Wänden oder        tisiert aufgrund der Gewalt, die sie im Her-     ten und Duschen teilen. Überall praktizierte
neu entscheiden mussten, wie wir dies orga-      in überfüllten Unterkünften für Geflüchtete.       kunftsland oder auf dem Fluchtweg erleiden       Schutzmaßnahmen, wie Abstandhalten oder
nisatorisch gewährleisten können.                Auch unsere Statistikzahlen machen deut-           mussten. Das Leben in einer Unterkunft           regelmäßiges Händewaschen, sind dort un-
                                                 lich, dass gerade während der Pandemie der         ohne Privatsphäre mit gemeinsamen Sani-          möglich. Siehe hierzu Rede von Elahe Sadr
Vor allem im ersten Lockdown war unse-           Bedarf hoch, wenn nicht vielleicht noch hö-        täranlagen ist für viele Frauen* unerträglich.   auf Seite 18.
re Unsicherheit groß. Es war kaum etwas          her war. Denn:
bekannt über Covid-19 und trotzdem wa-                                                              Rede bei der Kundgebung „Herkulesstraße“ am 19. 5. 2020 von Soraya Geara.
ren wir zu jeder Zeit entschlossen, unsere
Beratungsstelle nicht zu schließen. Da die       1.2 Corona trifft nicht alle gleich!
persönliche Beratung in der Intensität nicht
mehr möglich war, haben wir unsere Klien-        Lange gab es die Erzählung, dass das Co-
tinnen* vor allem durch die telefonische Be-     vid-19 Virus demokratisch handelt und alle
ratung weiterhin unterstützt.                    trifft! Es ist uns jetzt gewaltig klar, dass das
                                                 Virus die „Schwächsten“ am härtesten trifft:
Als die Kindertagesstätten und Schulen           Menschen, die körperlich oder seelisch
schlossen, stand auch unser Verein vor einer     krank oder in schwierigen sozioökonomi-
der größten Herausforderungen.                   schen Bedingungen sind.

Unser Team besteht zur Hälfte aus Frauen*        Corona in Sammelunterkünften
mit minderjährigen Kindern. Die Mehrheit         Wir sind besorgt um die Lage von Geflüch-
der Mütter ist alleinerziehend und so galt es,   teten* in Moria in Griechenland und in Bos-
den kompletten Alltag neu zu organisieren        nien. Die Zustände sind für Tausende von
und zu strukturieren – ein Arbeiten an der       Menschen so schlimm, dass sie kaum in
Belastungsgrenze. Im zweiten Lockdown be-        Worte zu fassen sind.
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EINLEITUNG        8|9

Corona und häusliche Gewalt                     richten. Aus finanziellen Gründen kann die       Auch der Zugang zum Arbeitsmarkt ist für         na-Krise mit sich brachte, schafften es viele
Das Leben mit zwischenzeitlicher Quaran-        Stelle nur bis Juni 2021 fortgesetzt werden.     Mütter ohne Kinderbetreuung nicht möglich        Frauen, sich alternative Perspektiven aufzu-
täne auf engstem Raum hat nicht selten                                                           und ohne soziale Netzwerke wurden und            bauen. Auch das hat uns immer wieder Kraft
die Gewaltsituationen in den Familien ver-      Inzwischen erreichen uns 20 – 25 neue An-        werden sie zu häufig völlig auf sich allein      gegeben, weiter zu machen.
schlimmert. agisra war es von Beginn der        fragen von häuslichen gewaltbetroffenen          gestellt. Viele Mütter, vor allem Alleinerzie-   Auch für uns eröffneten sich neue Wege: So
Pandemie an wichtig, für gewaltbetroffene       Frauen monatlich. Das liegt zum einen an         hende, sind durch die Corona Krise einer         wurde in unserer Beratungsstelle die Digita-
Frauen erreichbar zu bleiben, um sie auf        den eskalierenden familiären Situationen,        enormen Überbelastung ausgesetzt.                lisierung beschleunigt. Wir ermöglichten die
dem Weg aus der Gewalt heraus unterstüt-        aber auch an der besonderen Expertise von                                                         Beratungen per Video, gaben online Semina-
zen zu können.                                  agisra. Insbesondere geflüchtete Frauen ste-     Corona und Sexarbeit                             re und etablierten unseren eigenen Youtube-
                                                hen – wenn sie Gewalt innerhalb der Familie      Als spezialisierte Fachberatungsstelle gegen     Kanal für unsere Öffentlichkeitsarbeit. Des
Im Jahr 2020 haben wir über 200 Beratungs-      erfahren – zusätzlich vor migrationsspezifi-     Frauenhandel bieten wir für Migrantinnen*,       Weiteren statteten wir unser Team und die
anfragen, die sich explizit mit diesem Anlie-   schen Hürden.                                    die in der Sexarbeit tätig sind, einmal wö-      Beratungsstelle so aus, dass Homeoffice für
gen an uns gewendet haben, erhalten. Die                                                         chentlich eine Sprechstunde an. Außerdem         jede Mitarbeiterin* möglich wurde. Zu jeder
Dunkelziffer liegt weitaus höher, weil viele    Corona Maßnahmen und                             machen wir aufsuchende Arbeit in den Bor-        Zeit haben wir mit unserem Team Lösungen
Frauen erst nach dem Erstgespräch die           Migrantinnenmütter                               dellen, damit die Sexarbeiterinnen* ihre         gefunden und sind gemeinsam neue Wege
häusliche Gewaltsituation thematisieren.        Weitere Herausforderungen, die die Coro-         Rechte, Möglichkeiten etc. kennen.               gegangen.
Diese Beratungen sind in der o.g. Zahl nicht    na-Krise mit sich brachte und immer noch
miterfasst.                                     bringt ist die ungenügende Versorgung und        Die Schließung von Bordellen 2020 hat vie-       Auch 2020 konnten wir so viele Angebote
                                                Unterstützung von Familien mit Kindern.          len Sexarbeiterinnen die Existenzgrundlage       ­sicherstellen und Einiges erreichen!
Bundesweite Studien zeigen, dass Partner-       Durch die Schließung von Schulen und Kitas       entzogen.
schaftsgewalt durch die Lockdown-Bedin-         stellte die Betreuungssituation für viele Müt-                                                    Wir wünschen euch/Ihnen viel Spaß beim
gungen angestiegen ist und damit gerech-        ter eine extreme Doppelbelastung dar. Viele      Verstärkt machten wir die Erfahrung bei den      Lesen,
net wird, dass sich noch mehr Betroffene        Mütter, die zu uns kommen, sind alleinerzie-     Frauen*, die zu uns kamen, dass die Bean-        Euer/Ihr agisra-Team
melden werden, sobald es Lockerungen gibt.      hend und erst seit kurzem in Deutschland.        tragung vom Arbeitslosengeld oder Corona-
Die Zahl der Beratungsanfragen der von          Vor allem die fehlende Unterstützung sei-        hilfen fast unüberwindbare, bürokratische
häuslicher Gewalt betroffenen Frauen* in        tens des Staates und damit u.a. einherge-        Hürden mit sich brachte und die Sexarbei-
unserer Beratungsstelle steigt stetig. So       hende fehlende Ausstattung machte Dinge          terinnen* nicht selten mittellos geblieben
konnten die Beratungsanfragen zum The-          wie Homeschooling für viele Kinder nahezu        sind.
ma häusliche Gewalt bereits vor dem ersten      unmöglich. Viele Migrant*innenkinder kom-
Lockdown nicht über die vorhandenen Stel-       men unter den erschwerten Bedingungen            Momentan können wir keine Sprechstunde
len bewältigt werden. Hinzu kommt, dass         mit dem Lernstoff kaum noch mit.                 anbieten. Wir befürchten aber, dass viele
die Beratung in diesem Bereich zusätzlich                                                        aufgrund von hohem finanziellem Druck
sehr zeit- und arbeitsintensiv ist.             Schon wieder kann von einer Chancenge-           und existenziellen Ängsten im Untergrund
                                                rechtigkeit, was Bildung angeht, in einem        arbeiten, wo es noch stärker zur Ausbeutung
Mit Hilfe einer einmaligen Spende konnten       der reichsten Länder der Welt nicht die Rede     und sexualisierter Gewalt kommen kann.
wir jedoch seit Juli 2020 eine halbe Stelle     sein! Gerade die Pandemie macht die Prob-
im Bereich "Beratung und Unterstützung          leme sichtbar, die jedoch schon sehr lange       Chancen in der Krise
von Betroffenen von häuslicher Gewalt mit       bestanden.                                       Trotz aller Traurigkeit, Verzweiflung und
Flucht- oder Migrationshintergrund" ein-                                                         enormen Herausforderungen, die die Coro-
TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - der Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen* und Flüchtlingsfrauen* - agisra e.V.
BERATUNG UND GRUPPENANGEBOTE      10 | 11

2 BERATUNG UND GRUPPENANGEBOTE

Seit 1993 bieten wir psychosoziale Beratung     Rechte (z.B. bei Prozessen) zu unterstützen.    Beratung: Anzahl nach Themen in 2020
und traumasensible Fachberatung und Be-         Die Frauen* erfahren von agisra überwie-
                                                                                                Arbeit / Arbeitserlaubnis              76   Isolation                          153
gleitung für Migrantinnen* und geflüchtete      gend durch Mundpropaganda oder werden
Frauen* an. Unsere Angebote sind kosten-        von Behörden (wie Polizei, Jobcenter oder       Asyl / Schutz                       142     Kindesentführung                    10
los, anonym und finden auf Wunsch der           Kliniken), Beratungsstellen,                    Aufenthaltsstatus                   168     Krankenversicherung                 68
Frau* statt. Wir beraten und unterstützen                                                       Eheunabhängiges Aufenthalts-           20   Konflikte mit Anderen               40
die Frauen* unabhängig von sozialer und         Schulen etc. an uns vermittelt. Es kommt        recht (§31 AufenthG                         Niederlassungserlaubnis             14
ethnischer Herkunft, Religion, Alter, sexuel-   auch vor, dass Frauen* aus dem Ausland
ler Orientierung, Be_hinderungen, Sprach-       den Kontakt zu agisra über das Internet her-    Ausbildung / Studium /                 73   Prostitution/Sexarbeit              54
kenntnissen und Aufenthaltsstatus.              stellen und Beratungen telefonisch oder per     Schule / Au Pair                            Rassismus / Diskriminierung        119
                                                Mail stattfinden.                               Ausreise                               22   Schule                              35
2.1 Beratung und Unterstützung                                                                  Begleitung (Ämter, Prozesse)        277     Schwangerschaft (-skonflikt)        53
                                                Frauen* aus dem gesamten Bundesge-
                                                                                                Beschaffung von Dokumenten /        130     sexualisierte Gewalt /              87
Unser transkulturelles Team bot im Jahr         biet nehmen unsere telefonische Beratung
                                                                                                Pass                                        Vergewaltigung
2020 Beratung albanisch, amharisch, ara-        in Anspruch. Auch Multiplikator*innen
bisch, bulgarisch, deutsch, englisch, fran-     wie Lehrer*innen, Ärzt*innen sowie              Bleiberecht                            47   Sorgerecht / Aufenthalt der         93
zösisch, polnisch, persisch, serbisch, serbo-   Mitarbeiter*innen anderer Beratungsstellen      Ehe / Beziehung                     126     Kinder
kroatisch, spanisch, tigrinya und urdu an.      und Behörden wenden sich mit migrations-
                                                                                                Einbürgerung                            5   Stalking                            20
In weiteren Sprachen wurden die Bera-           spezifischen Fragen an uns.
tungen mit Hilfe von Dolmetscherinnen*                                                          Erziehungsprobleme /                   43   Trennung / Scheidung               132
durchgeführt. Unter Berücksichtigung mi-        In der Regel kommen die Klientinnen* häu-       Generationskonflikte                        Umverteilung des Wohnsitzes         37
grationsspezifischer Aspekte werden femi-       figer als drei Mal, viele kommen über einen     Familienzusammenführung                29   (Asyl)
nistische, transkulturelle, antirassistische    längeren Zeitraum einmal wöchentlich zu
                                                                                                Weibliche Genitalbeschneidung          84   Unterbringung / Unterkunft         142
sowie ressourcenorientierte Ansätze in die      uns. Die Anzahl der telefonischen Beratun-
                                                                                                (FGC)                                       Vaterschaft / Vaterschaftsaner-     58
Beratung integriert.                            gen ist in der Statistik nicht enthalten.
                                                                                                Finanzen / Unterhalt /              202     kennung
Wir richten uns nach den Ressourcen und         Im Folgenden nennen wir die Themen, mit         Sozialhilfe                                 Vermittlung zum Deutschkurs         59
Bedürfnissen der Frauen*, um sie zu stärken     denen die Frauen* in diesem Jahr zu uns         Frauen*handel                       104     Wiederkehr nach Deutschland           8
und zu eigenen Entscheidungen zu ermu-          kamen. Mehrfachnennungen pro Klientin*
                                                                                                Gesundheit (psych. / phys.)         260     Zwangsverheiratung /                40
tigen. Ziele der Beratung sind die Erschlie-    sind möglich, da viele Frauen* komplexe
                                                                                                häusliche Gewalt                    167     innerfamiliäre Gewalt
ßung neuer Perspektiven für die Frauen*         Fragen und Problematiken mitbringen.
und die Durchsetzung ihrer eigenen Rechte.                                                      Heirat                                 19   Andere Themen                       80
Montags, dienstags und donnerstags bie-
ten wir telefonische Sprechzeiten an, die zur                                                  Andere Themen waren beispielsweise:
Terminvereinbarung und telefonischen Bera-                                                     Alleinerziehend, Behinderung, Drogenab-
tung genutzt werden. Zudem begleiten wir                                                       hängigkeit, KiTa-Platzsuche, LGBT* (Lesbi-
unsere Klientinnen* bei Behördengängen,                                                        an, Gay, Bisexual, Transgender), Obdachlo-
zu Rechtsanwält*innen, Ärzt*innen etc., um                                                     sigkeit, Schulden, Trauma, Vermittlung ins
sie in der Vertretung ihrer Interessen und                                                     Frauenhaus und Wohnungssuche.
BERATUNG UND GRUPPENANGEBOTE          12 | 13

 Klientinnen*: Anzahl nach Alter in 2020         2.2 Traumaberatung / Stabilisierung             Arbeiterinnen* verstärkt über das Prostitu-    fand vom von 21. bis 23. August 2020 in der
                                                                                                 iertenschutzgesetz und wo sie sich genau       Jugendherberge Köln-Riehl statt und wurde
 Minderjährige                             10
                                                 Wir bieten für Klientinnen* traumaspezifi-      anmelden können. Durch den kontinuier-         von Pamela Aryeh und Shewa Sium durch-
 18 – 25 Jahre                           118     sche Fachberatung und Stabilisierung an. Es     lichen Vertrauensaufbau beginnen einige        geführt. Das Angebot wurde von 10 Frauen
 26 – 35 Jahre                           228     können in Einzelfällen – durch ehrenamtli-      Frauen* nach mehrmaligen Kontakten über        und 7 Kinder mit Freude angenommen. Es
 36 – 45 Jahre                           177     che Therapeutinnen* – Therapieprozesse          ihre jeweiligen Abhängigkeits-, Gewalt- und    fanden Workshops zu den folgenden The-
                                                 für Frauen*, die einen erschwerten Zugang       Ausbeutungsverhältnisse zu berichten und       men statt: Selbstbewusst in Deutschland
 46 – 55 Jahre                             52
                                                 zu den Regelangeboten des Gesundheits-          suchen weitere Unterstützung. Auf diesem       leben mit Übungen und Rollenspielen, Frau-
 56 – 65 Jahre                             32
                                                 systems haben, angeboten werden.                Weg erreichten wir einige Frauen*, die von     enrechte, Kinderrechte und Kindeswohl, Ver-
 66 Jahre und älter                         9                                                    Frauenhandel betroffen waren.                  ständnis von Systemen / Jugendamt.
 Nicht bekannt                           169     Wir arbeiten mit einem kontextualisierten
 Gesamt                                  795     Traumaverständnis. Dies ist besonders           Seit März 2020 konnten wir leider weder auf-   Mit der Unterstützung von unserer ehren-
                                                 wichtig, da die Gewalt, die die Betroffenen     suchend arbeiten noch eine offene Sprech-      amtlichen Mitarbeiterin und Ärztin Frau Inge
Im Jahr 2020 unterstützten wir 795 Frauen*.      erlebt haben, häufig sexistisch oder rassis-    stunde anbieten.                               Mirtschink wurde zu Frauen* und Gesund-
Insgesamt wurden 3855 Beratungen durch-          tisch motiviert war und eine gesellschaftli-                                                   heit, Ernährung, Sexualität und Familienpla-
geführt.                                         che Einordnung im Stabilisierungs- und Hei-                                                    nung ein Workshop durchgeführt. Außer-
                                                 lungsprozess unerlässlich ist.                  2.4 Empowerment-Wochenenden                    dem wurde Musik gehört, es wurde getanzt
Herkunftsländer                                                                                                                                 und gepicknickt.
Im Jahr 2020 nahmen 795 Frauen* aus 62                                                           Für geflüchtete Frauen* ist – zusätzlich zu
Ländern unsere Beratung wahr: Ägypten,           2.3 Streetwork                                  der meist sehr belastenden Unterbringungs-     Die Vernetzung und den Austausch unterei-
Äthiopien, Afghanistan, Albanien, Algerien,                                                      situation in Heimen und Sammelunterbrin-       nander haben wir mit großer Begeisterung
Angola, Benin, Bosnien und Herzegowina,          Wie bereits in der Einleitung erwähnt konn-     gungen – der Mangel an Informationen und       wahrgenommen und die Freude bei den
Bulgarien, China, Deutschland, Elfenbein-        ten die Angebote für Sexarbeiterinnen 2020      Freizeitmöglichkeiten belastend. Dieser        Frauen* und ihren Kindern über die Ab-
küste, Eritrea, Ghana, Guinea, Griechen-         nur am Anfang des Jahres stattfinden. Ins-      Umstand erschwert und verschlechtert die       wechslung vom Alltag in den Sammelunter-
land, Indonesien, Indien, Irak, Iran, Italien,   gesamt hatten wir 2020 45 Kontakte beim         Lebenslage geflüchteter Frauen* und ih-        künften war sehr groß. Für die Anwesenden
Israel, Kamerun, Kanada, Kenia, Kolumbien,       Streetwork in Bordellen, Bars und Kneipen       rer Kinder. Das Projekt der Empowerment-       kam etwas ins Rollen. Sie nahmen sich die
Kongo, Kosovo, Libanon, Lettland, Marok-         und 17 Frauen in der Prostitution wurden        Wochenenden setzt sich das Ziel den Be-        Zeit ihre Erfahrungen in einem sicheren Um-
ko, Mazedonien, Montenegro, Namibia,             Januar und Februar in der Sprechstunde be-      troffenen eine Freizeitgestaltung und ein      feld auszutauschen und sich bezüglich ihrer
Niederlande, Nigeria, Pakistan, Paliestina,      raten.                                          Zur-Ruhe-Kommen zu ermöglichen, ihnen          Rechte aufzuklären. Die Empowerment-Wo-
Philippinen, Polen, Rumänien, Russland,                                                          aber auch wichtige rechtliche Informatio-      chenenden ermöglichen eine Stimmung des
Senegal, Serbien, Somalia, Spanien, Sudan,       Ein großer Teil der Sexarbeiterinnen* sind      nen zu vermitteln. Langfristig wollen wir      Aufbruchs, der Veränderung und des Wan-
Südkorea, Syrien, Tadschikistan, Thailand,       Migrantinnen*. Viele wurden muttersprach-       durch das Projekt Aufklärung, Stärkung und     delns. Wir hoffen sehr auch nächstes Jahr
Togo, Tschechien, Tschetschenien, Tunesi-        lich erreicht. Zusätzlich begleiteten Dolmet-   Vernetzung der Frauen* erreichen. Mit Un-      wieder solche Ausflüge anbieten zu können,
en, Türkei, Uganda, Ungarn, Ukraine, USA,        scherinnen* die agisra-Streetworkerinnen*,      terstützung des Ministeriums für Kinder,       da der Wert für die teilnehmenden Frauen*
Vietnam, Zimbabwe                                um anderssprachige Frauen* zu erreichen.        Familie, Flüchtlinge und Integration des       und ihre Kinder unschätzbar hoch ist.
                                                 In der Regel läuft die Kontaktaufnahme an-      Landes Nordrhein-Westfalen konnten wir
                                                 fangs über neutrale Themen wie gesund-          2020 einen Empowerment-Workshop trotz
                                                 heits-, aufenthalts- oder arbeitsrechtliche     Corona-Krise für geflüchtete und ihre Kinder
                                                 Fragen. Seit Juli 2017 informieren wir die      anbieten. Das Empowerment-Wochenende
BERATUNG UND GRUPPENANGEBOTE           14 | 15

2.5 Projekt HaPi End: Mit Hammer                Wohnungsmarkt. Laut der Studie der Anti-          Wohnungen und unterstützten sich dabei        grantinnen* und geflüchtete Frauen* an. Ko-
und Pinsel – endlich a­ nkommen,                diskriminierungsstelle des Bundes (2020)          auch gegenseitig. Die Grundidee war dabei,    ordiniert und fachberaten wird diese durch
Flüchtlingsfrauen* ­helfen einander             erlebt jede*r dritte Wohnungssuchende mit         erlerntes Wissen weiterzugeben und solida-    die Juristin für Sozial- und Migrationsrecht
                                                Migrationshintergrund Diskriminierung auf         risch wohnliche Räume zu schaffen.            Prof. Dr. Dorothee Frings und der hauptamt-
Im Rahmen unseres Projekts „HaPi-End            dem Wohnungsmarkt. Rassistische Vorbe-                                                          lichen Beraterin Adrijane Mehmetaj-Bass-
– Mit Hammer und Pinsel endlich ankom-          halte werden auch deutlich, wenn 29% der          Leider konnte das Projekt aus finanziellen    feld in Zusammenarbeit mit der Beratung-
men“, das von der von der Deutsche Post-        Befragten große oder sehr große Bedenken          Gründen nicht fortgeführt werden und ist      sassistentin Sabrije Kelmendi. Aufgrund
code Lotterie gefördert wurde, unterstützen     äußern, wenn in die Nachbarwohnung oder           im Juli 2020 zu Ende gegangen, was wir sehr   der Pandemie mussten wir jedoch ab März
wir unsere Klientinnen* bei der Wohnungs-       in das Nachbarhaus nach Deutschland ein-          bedauern.                                     2020, zu unserem großen Bedauern, das An-
suche und –renovierung. Die Projektidee         gewanderte Personen einziehen würden; bei                                                       gebot einstellen.
ist aus einer engen Zusammenarbeit mit          Eigentümer*innen sind es sogar 41%.
Flüchtlingsfrauen* und ihren Bedürfnissen                                                         2.6 (Neue) berufliche Perspektiven            Bis dahin fand die Frauen*gruppe wöchent-
entstanden. So wurde es, nachdem es sich        Ein zweiter Fokus des Projekts lag aufgrund       für Migrantinnen* und geflüchtete             lich statt und richtete sich an geflüchtete
2017-2018 nur auf die Wohnungsrenovie-          dieser Sachlage auf der Netzwerkarbeit            Frauen*                                       und zugewanderte Frauen* in Köln, die nach
rung konzentrierte, im jetzigen Projektzeit-    mit Akteur*innen in der Immobilienbran-                                                         (neuen) beruflichen Perspektiven suchten.
raum seit Juli 2019 um die Unterstützung        che. Das Projekt wurde bei Wohnungsbau-           Seit Februar 2018 bietet agisra eine Gruppe   Das Angebot beinhaltete Begleitung, Her-
bei der Wohnungssuche erweitert. Das Pro-       gesellschaften,    Hausverwaltungen        und    zu (neuen) beruflichen Perspektiven für Mi-   stellung von Kontakten, Bewältigung der Bü-
jekt wurde von Hanna Kunas koordiniert, die     Immobilienmakler*innen beworben. Zu die-
handwerkliche Anleitung machte die Elektro-     sem Zwecke wurde auch ein Flyer mit Projekt-
meisterin Alexandra von der Heide.              informationen gestaltet. Ebenfalls fand ein Er-   Neujahrsessen bei agisra
                                                fahrungsaustausch mit anderen Projekten und
Im Rahmen des Projekts erlernten die Frau-      sozialen Einrichtungen, die (geflüchtete) Men-
en* Computer-Kenntnisse für die Woh-            schen bei der Wohnungssuche unterstützen,
nungssuche im Internet und erhielten ggf.       sowie mit Antidiskriminierungsstellen statt.
Unterstützung bei der Beantragung von Un-
terlagen wie Schufa-Auskunft, Wohnberech-       Ist mit dem Erlangen einer eigenen Woh-
tigungsschein oder Maklerschein sowie bei       nung die erste Hürde genommen, bringt der
Wohnungsbesichtigungen.                         Umzug jedoch neue Probleme mit sich: die
                                                Wohnungen sind weder renoviert noch mö-
Es bestätigte sich aber leider, dass die Woh-   bliert. Die fehlenden Werkzeuge, Materialien
nungssuche in Köln auch mit den erworbe-        und handwerklichen und technischen Kennt-
nen Kenntnissen für die Frauen* eine große      nisse erschweren die neuen Lebenssituatio-
Herausforderung darstellt. Nicht nur der        nen und lassen die Frauen* oft mit einem
angespannte Kölner Wohnungsmarkt ist            unsicheren Selbstwertgefühl und Überfor-
hierfür ein Grund, wobei sich insbesonde-       derungen allein zurück oder bringen sie in
re ein Mangel an Wohnungen für größere          neue Abhängigkeiten.
Familien (ab 4 Zimmer) herauskristalli-
sierte. Zusätzlich erschwerend wirkt sich       Im Rahmen des Projekts renovierten die
die rassistische Diskriminierung auf dem        Frauen mit Anleitung der Handwerkerin ihre

                                                                                                                                                   18.10.2017 Betriebsausflug in Königswinter
BILDUNGS-, LOBBY- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT         16 | 17

                                                                                                 3 BILDUNGS-, LOBBY- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

rokratie und Herstellung von Öffentlichkeit.      bleiben da oftmals auf der Strecke. Für        Im letzten Jahr wurden wir oftmals               rinnen Barbara Bremer und Gerda Reiff für
Das Projekt wurde zum Teil ehrenamtlich           viele Frauen* ist ein Ausbildungsplatz die     eingeladen, uns und unsere Arbeit                ihre Arbeit bedanken, da dieser wichtige
durchgeführt und verfolgte keine eigenen          einzige Chance in Deutschland zu bleiben,      vorzustellen. Wir nahmen diese Ange-             Erfahrungsraum nicht ohne sie möglich ge-
Ziele der Arbeitsmarktintegration. Die teil-      andere Klientinnen* wollen endlich das be-     bote gerne wahr und präsentierten die            wesen wäre.
nehmenden Frauen* berichteten oftmals von         ruflich ausüben, was ihren Fähigkeiten und     Arbeit von agisra bei diversen Organi-
Zugangsproblemen zum Arbeitsmarkt, durch          Interessen entspricht. Die Frauen*gruppe       sationen.
die sie gegenüber Männern deutlich benach-        bot bislang Raum zum Austauschen und                                                            3.2 Rechtsseminare
teiligt waren und sind. Bereits ihr mehrjäh-      gegenseitigen Unterstützen, begriff sich
riger Aufenthalt in Deutschland steht häufig      aber auch als Lernort für die Entdeckung       3.1 Interne Weiterbildungen                      Unsere Rechtsseminare finden normalerwei-
im Zusammenhang mit erlittener Gewalt.            der eigenen Ressourcen und Stärken.                                                             se zweimal jährlich in Zusammenarbeit mit
Die Klientinnen* müssen erhebliche Aus-                                                          Interne Weiterbildungen der Mitarbeiterin-       unserer Referentin und Rechtsexpertin Frau
dauer einsetzen, um die Kinderbetreuung si-                                                      nen* dienen der Sicherung des Qualitäts-         Prof. Dr. Dorothee Frings. Relevante The-
cherzustellen und ziehen zusätzlich bei dem       2.7 Weitere Aktivitäten                        standards unserer Arbeit. Für Mitarbeiterin-     men werden aus juristischer, politischer und
Einsatz der Instrumente der Arbeitsmarktin-                                                      nen*, Ehrenamtliche und Praktikantinnen*         sozialer Perspektive erarbeitet, erläutert und
tegration den Kürzeren. Fluchterfahrungen,        Im Jahr 2020 führte agisra verschiedene An-    bot agisra im letzten Jahr interne Fortbildun-   diskutiert.
Kinderbetreuung, die Hindernisse der Büro-        gebote durch, darunter den Deutsch-Kon-        gen zu folgenden Themen an:
kratie und gesundheitliche Probleme füllen        versationskurs. Der Gymnastikkurs konnte       • Vermittlung von Beratungskompetenzen           Leider mussten wir 2020 das Rechtsseminar
den Alltag der Frauen* oft völlig aus. Die vie-   aufgrund der Corona-Pandemie nur bis           • Beratung mit Dolmetscherinnen                  aus bekannten Gründen absagen und den-
len Fähigkeiten und Möglichkeiten durch ein       März stattfinden, den Yogakurs konnten wir     • Frauen und Migration                           ken über eine alternative Gestaltung für das
eigenes Einkommen stark und unabhängig            in der zweiten Jahreshälfte online anbieten.   • Offene Fragerunde                              Jahr 2021 nach.
zu werden, das Aufenthaltsrecht zu sichern                                                       •	Was ist ein Trauma? Sensibilisierung von
und eine Lebensperspektive zu entwickeln,                                                           Beraterinnen für die Arbeit mit traumati-
                                                                                                    sierten Frauen*                               3.3 Aktionen und Beiträge auf
                                                                                                 • Weibliche Genitalbeschneidung (FGC)            ­Demonstrationen
                                                                                                 •	Zwangsverheiratung und innerfamiliäre
                                                                                                    Gewalt                                        Rede auf der Solidaritätsbekundung mit
                                                                                                 • Frauen*handel                                  ­Opfern der rassistischen Morde in Hanau am
                                                                                                                                                   21.02. auf der Domplatte in Köln von Behs-
                                                                                                 2020 fanden regelmäßige Team-Supervisi-           hid Najafi
                                                                                                 onstermine mit Barbara Bremer statt und
                                                                                                 Einzelsitzungen für Ehrenamtliche* und           Rede auf der Protestveranstaltung gegen die
                                                                                                 Praktikantinnen* mit Gerda Reiff statt. In       Zustände in der EAE Schönhäuserstraße am
                                                                                                 diesem Rahmen hatten die Frauen* Zeit,           28.04.2020 vor der EAE in Bayenthal von
                                                                                                 ihre Arbeit zu reflektieren und schwierige       Adrijane Mehmetaj-Bassfeld. Angemeldet
                                                                                                 Themen und Erfahrungen anzusprechen.             wurde die Demo von einer Aktivistin der
                                                                                                 Das Angebot wurde von den Frauen* inten-         ­Refugee Law Clinic.
                                                                                                 siv genutzt und es fand ein guter Austausch
                                                                                                 untereinander statt. In diesem Sinne möch-       Rede bei der Kundgebung „Herkulesstraße“
                                                                                                 ten wir uns noch einmal bei der Superviso-       am 19.05.2020 von Soraya Geara.
BILDUNGS-, LOBBY- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT        18 | 19

Rede auf der Demonstration „Evakuiert alle Lager!“ am 23.05.20 von der See-
brücke auf dem Roncalliplatz in Köln von Elahe Sadr über die Situation in der
Unterkunft Herkulesstraße
                                                                                                                                        Rede auf der Demonstration gegen Abschie-
„Wir unterstützen einige Frauen aus der                                                    Es gibt von 16 bis 8 Uhr kein heißes Was-    bung am 13.06.20 von Solidarity City, Afghani-
Herkulesstr, die heute nicht hier sein kön-                                                ser zur Zubereitung von Babynahrung,         sches Forum und Kunar Kultur Köln Verein e.V.
nen, weil sie Säuglinge und Kleinkinder                                                    und auch das Milchpulver für Neugebo-        und agisra e.V. auf dem Roncalliplatz in Köln
versorgen müssen oder krank sind.                                                          rene ist rationiert auf eine Packung pro     von Elahe Sadr
                                                                                           Woche.
Wir haben kein Verständnis dafür, wenn                                                                                                  Rede auf der Kundgebung „I have a dream“
das Wohnungsamt und das Sozialde-                                                          Von mindestens zwei Frauen wissen wir,       zu Anti-Schwarzen Rassismus am 28.08.20
zernent die Zustände in dieser Sam-                                                        dass sie nach kurzer Zeit nicht mehr stil-   auf den Neumarkt von Pamela Akua Aryeh
melunterkunft schönredet und den                                                           len konnten, weil sie durch die Anspan-
Bewohner*innen das Recht streitig macht,                                                   nung keine Milch mehr hatten.
ihre sofortige Verlegung in menschenwür-
dige Unterkünfte zu fordern.                                                               Das Leben in der Notunterkunft Herku-
                                                                                           lesstr. ist immer eine Zumutung, da es
Die Frauen sind mit ihren kleinen Kin-                                                     keine Privatsphäre und Ruhe und kaum
dern und Neugeborenen gezwungen                                                            Selbstbestimmung für die Menschen
Gemeinschafts¬waschräume und Toilet-                                                       dort gibt. Derzeit besteht aufgrund von
ten zu benutzen. Aber mindestens ein          Klientinnen berichten uns, dass sie den      Corona zusätzlich akute Infektionsge-
Drittel der Duschen sind defekt und ge-       Speiseraum nicht mehr aufsuchen, aus         fahr und dadurch noch größerer Hand-
sperrt, sodass sie erst von Stockwerk zu      Angst vor Ansteckung. Nicht einmal mit       lungsbedarf!
Stockwerk laufen müssen. Und es gibt an       Neugeborenen dürfen sie das Essen mit
den Waschbecken nur kaltes Wasser. Das        aufs Zimmer nehmen und so versuchen          Nein, wir vergleichen die Herkulesstraße
alles hat die Stadt selbst eingeräumt, aber   sie dann, sich mit dem Taschengeld (ca. 50   nicht mit dem Albtraum des Lagers in
zynisch bemerkt, es reiche laut WHO für       € wöchentlich für eine Person mit Kind)      Moria – aber wir lassen das Recht unse-
den Infektionsschutz.                         zu verpflegen.                               rer Klientinnen auf eine menschenwür-
                                                                                           dige Behandlung und ein gewaltfreies
Und wir hören die schönen Geschich-           Aber wie soll eine Frau an andere Nah-       Leben, auf den Schutz ihrer Kinder und
ten über Gruppenbildungen mit bunten          rungsmittel kommen, wenn sie das Gelän-      auf eine Lebenssituation, in der sie sich
Bändchen und Aufteilung der Essenszei-        de nicht verlassen darf?                     vor Ansteckungen schützen können,
ten. Wie sollen in einem Gebäude mit 300                                                   nicht mit dem unverschämten Argu-            Rede über die Situation in Moria auf der De-
Menschen – oder laut Stadt Köln heute         Die Stadt Köln sagt, es gäbe einen Ein-      ment: „Anderswo ist es doch noch viel        monstration „Es reicht! Wir haben Platz!“
„nur“ noch 200 – und einem verwahrlos-        kaufsdienst für Medikamente und Tabak,       schlimmer“ vom Tisch wischen.                am 20.09.20 von der Seebrücke u.a. von
ten Außengelände all die Kinder und Er-       aber der Sozialdienst der Einrichtung                                                     Elahe Sadr
wachsenen, für die es nichts zu tun gibt,     weiß nichts davon, und auch die von uns      Deshalb fordern wir: Lager evakuieren!
die nichts zum Spielen haben, geschweige      unterstützen Frauen* berichten, dass sie     In Moria genauso wie in Köln!                Rede über die Situation von Geflüchteten
denn beschult oder auch nur betreut wer-      nur das Essen der Mensa zur Verfügung                                                     auf Lampedusa auf der Demonstration von
den, kontaktfrei leben?                       haben.                                       Danke.“                                      Sea Eye, Seebrücke u.a. von Elahe Sadr am
                                                                                                                                        11.10.2020.
BILDUNGS-, LOBBY- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT      20 | 21

Rede von Behshid Najafi „das Klatschen auf die Straße tragen!“
vom 05.09.2020

„Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,        Krisen verstärken in der Regel alle existie-    sonen auf 12 qm, für mehrere Wochen in         zu Gesundheitsversorgung, mangelnde
Einen schönen guten Tag!                           renden Ungleichheiten. Dies trifft auch         einem Containersegment gelebt haben.           Informationen aufgrund der fehlenden
                                                   auf die durch COVID-19 ausgelöste Krise         Sie mussten mit 40-50 Personen Toiletten       mehrsprachigen Aufklärung, ungerech-
Wir sind hier versammelt, um gemeinsam             zu. Geflüchtete Menschen, vor allem Frau-       und Duschen teilen. Abstandhalten, das         terer ökonomische Bedingungen und
soziale und ökonomische Gerechtigkeit zu           en und Kinder zählen zu benachteiligten         Gebot der Stunde, war kaum möglich.            Rassismus-Erfahrungen im Alltag, bei Job
fordern, mehr Sozialstaatlichkeit!                 Gruppen und sind aus diesem Grund von                                                          oder Wohnungssuche.
                                                   der Pandemie und ihren Folgen besonders         Daher haben wir mit einem offenen Brief
Mein Name ist Behshid Najafi. Ich bin              hart betroffen. Dies führt zu unmittelbaren     an Gesundheitsminister Herrn Laumann           Sie sind unter den Ersten, die ihre Arbeit
langjährige Mitarbeiterin von agisra, Infor-       gesundheitlichen, sozialen und ökonomi-         und Flüchtlingsminister Herrn Dr. Stamp        verlieren. Und sie dürften zu den Letzten
mations- und Beratungsstelle für Migran-           schen Folgen. Zudem sind Krisenzeiten           diese unzumutbare Situation in Landes          gehören, die wieder eine Stelle finden.
tinnen und Geflüchtete Frauen.                     für Frauen besonders gefährlich, da sie         Erstaufnahmeeinrichtung in Köln kri-           Wenn sie dann überhaupt noch im Land
                                                   weniger vor häuslicher und sexualisierter       tisiert. Viele andere Institutionen, wie       sind. Denn eine temporäre Aufenthaltser-
Wir sind ein Team von 16 Frauen, die über-         Gewalt geschützt sind.                          die Technische Hochschule und andere           laubnis (oder auch eine Erlaubnis zum Fa-
wiegend selbst Migrations- und Fluchter-                                                           Flüchtlingsorganisationen, haben eben-         miliennachzug) kann an eine Arbeitsstelle
fahrung haben. Wir unterstützen Migran-            COVID-19 ist gerade in Gemeinschaftsun-         falls diese Lage kritisiert und die Schlie-    und ein Mindest-Lohnniveau geknüpft sein.
tinnen und geflüchtete Frauen unabhängig           terkünften für Geflüchtete eine besondere       ßung von Landes und kommunalen Ge-
von ethnischer und sozialer Herkunft, Reli-        Gefahr. Denn dort leben viele Menschen          meinschaftsunterkünften gefordert.             Dabei ist unsere Gesellschaft und so-
gion, sexueller Orientierung, Alter, Sprach-       auf engem Raum. Die Wahrscheinlichkeit,                                                        gar unser Leben mittlerweile auf
kenntnissen und Aufenthaltsstatus.                 sich mit Corona anzustecken, ist hoch. In       Wir haben eine dezentrale Unterbrin-           Migrant*innen angewiesen. Wie würde
                                                   Sammelunterkünften für Geflüchtete sind         gung, die quarantänegerecht, familienge-       sich Deutschland verändern, wenn nicht
Seit 27 Jahren setzen wir uns für die Men-         Abstands-Maßnahmen nicht oder nur be-           recht und menschenwürdig ist gefordert.        viele hauptsächlich Migrant*innen zum
schenrechte der Migrantinnen und geflüch-          dingt umsetzbar: Mehrbettzimmer und             Eine Unterbringung, die Gesundheit und         Beispiel beruflich putzen würden: Die Bü-
tete Frauen ein: für ihre Rechtssicherheit,        gemeinschaftliche Nutzung von Küchen,           Kindeswohl nicht in Gefahr bringt.             ros, die Krankenhäuser, die Supermärkte,
für sichere und menschenwürdige Unter-             Kantinen und Sanitäranlagen können die                                                         die Schulen, alles!
bringung, für ihren Zugang zu Gesund-              Gefahr der Verbreitung des Virus erhöhen.       Abgesehen vom Leben in Gemeinschafts-
heitsversorgung, für das Recht auf Bildung                                                         unterkünften sind Migrantinnen und             Aufgrund von patriarchalen und rassis-
und Beschäftigung, ungehinderten Zugang            Im April 2020 waren Schulen, Kindergär-         Geflüchtete auch in anderen Bereichen          tischen Strukturen steht Migrant*innen
zu Beratung und Schutzangeboten und                ten, viele Geschäfte und andere Orten,          überproportional von den Auswirkungen          überwiegend Arbeit im Haushalt, Pflege,
ihre politische Teilhabe.                          wo viele Menschen versammelt werden             der Pandemie betroffen. Die meisten            Gastronomie oder Sexarbeit offen.
                                                   können, aufgrund des Infektionsschutzes         Verstorbenen in vielen Ländern Euro-
Lange gab es die Erzählung, dass das Co-           geschlossen. Aber Flüchtlingsunterkünfte,       pa waren Ältere, Kranke oder vor allem         Frauen* übernehmen die Reproduktions-
vid-19 Virus demokratisch handelt und alle         wo viele Menschen unter unzumutbaren            Migrant*innen, z.B. in Italien, in Groß-       arbeit, die auch sonst nicht wertgeschätzt
trifft! Es ist uns jetzt gewaltig klar, dass das   Bedingungen leben, waren weiterhin voll         britannien und Schweden ist das der Fall.      wird, obwohl es wichtige Arbeit ist – das
Virus am Härtesten die Schwachen trifft:           belegt und geöffnet.                                                                           heißt Putzen, Reinigen, Bügeln, Waschen,
Menschen, die körperlich, seelisch, ökono-                                                         Warum? Migrant*innen leben auf be-             Pflegen von Kindern, Alten und Kranken.
misch oder sozial schwach sind.                    Wir haben Frauen mit Kindern, auch Säug-        engtem Raum, mit schlechter Wohnsi-            Früher sagte man, hinter jedem erfolgrei-
                                                   lingen, unterstützt, die mit bis zu fünf Per-   tuation, haben unzureichenden Zugang           chen Mann steht eine Frau. Jetzt sagen
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                                                                                                 Seminar „Frauen und Migration/Flucht“ am         Webinar zu Zwangsverheiratung als Men-
 wir: hinter jeder erfolgreichen Frau* steht     Ärzt*innen und Pflegepersonal nicht ver-        26.01.2020, 07.07.2020 und 04.11.2020 bei        schenrechtsverletzung, Hintergründe und Er-
 eine andere Frau*, die eine Migrantin* ist.     ständlich machen können?                        agisra von Behshid Najafi                        klärungsansätze am 09.07.2020 von Adrijane
 Diese Arbeit ist eine harte systemrelevante                                                                                                      Mehmetaj-Bassfeld und Behshid Najafi.
 Arbeit, die vereinzelt und isoliert verrich-    Wir fordern den Zugang zu Gesund-               Teilnahme an der Clara Zetkin Frauen-Preis-
 tet wird, oft ohne einen Arbeitsvertrag, der    heitsversorgung für alle, unabhängig von        Verleihung von den Linken am 06.03.2020 in       Vorstellung der Arbeit und Konzeption von
 Kranken-, Renten- und Arbeitslosenschutz        Sprachkenntnissen und Aufenthaltsstatus,        Berlin, agisra war nominiert, durch Behshid      agisra e. V. am 15.07.2020 bei agisra von
 garantiert.                                     auch für Menschen ohne Papiere!                 Najafi                                           Behshid Najafi.

 Neben der Wohnsituation und den Arbeits-        Das beinhaltet auch die Finanzierung von        Online Diskussion „Gewalt gegen Frauen*-         Telefongespräch „Die Mittelmeer Monologe“
 bedingungen muss auch der Zugang zur            Sprachmittler*innen im Gesundheitswe-           ein migrantisches Problem?“ Liveübertragung      am 29.07.2020 von Behshid Najafi.
 Gesundheitsversorgung für Migrant*innen         sen und die Abschaffung des Asylbewer-          am 28.04.2020 mit Angelica Reyes-Reyes und
 gerechter werden.                               berleistungsgesetzes.                           Behshid Najafi auf agisra´s-YouTube-Kanal        Online-Talk „Patriarchale Strukturen in
                                                                                                                                                  Deutschland und Verflechtungen mit ande-
 Gesundheitsversorgung ist ein Menschen-         Menschenrechte sind unteilbar! Wir for-         Vortrag auf der Online-Fachtagung „Der           ren Diskriminierungsformen wie Rassismus
 recht!                                          dern Umsetzung diese Menschenrechte             ganz eigene Weg – Mädchen*arbeit im Kon-         und Klassismus.“ am 30.07.2020 von Behshid
                                                 für alle!                                       text Flucht, Asyl und Migration“ zum Thema       Najafi und Soraya Geara.
 Wie kann aber dieses Menschenrecht in                                                           „Pädagogische Arbeit zu Gender und Sexua-
 Anspruch genommen werden, wenn das              Unteilbar sind auch unsere Kämpfe für So-       lität, im Kontext von Migration und Rassis-      Workshop „Gegen Diskriminierung für Men-
 Asylbewerberleistungsgesetz den Zugang          ziale und ökonomische Gerechtigkeit.            mus“ am 29.04.2020 durch Behshid Najafi.         schenrechte“ am 02.08.2020 bei agisra von
 zum Gesundheitssystem einschränkt,                                                              Organisiert wurde die Fachtagung von der         Behshid Najafi.
 wenn Migrant*innen sich aufgrund feh-           Wir kämpfen gemeinsam weiter!“                  Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten
 lender Sprachmittler*innen gegenüber                                                            Sachsen e.V.                                     Online Workshop „Die ganze Arbeit. Die glo-
                                                                                                                                                  bal gerechte Zukunft und wie wir dahin kom-
                                                                                                 Online-Veranstaltung       „Vorstellung    von   men“ am 27.08.2020 im Rahmen des Kon-
3.4 Veranstaltungen für Fachkräfte               AG Frauenvollzug der Evangelischen Gefäng-      agisra´s Arbeit – soziale Arbeit als Menschen-   gresses „Zukunft für alle“ von Konzeptwerk
    und Multiplikator*innen                      nisseelsorge in Deutschland durch Valentina     rechtsprofession“ am 25.06.20 mit Studieren-     neue Ökonomie von Behshid Najafi.
                                                 Maradjieva.                                     den der Sozialen Arbeit an der Hochschule
Teilnahme als Jury-Mitglied am Else Falk Preis                                                   Niederrhein in Mönchengladbach durch             Moderation beim Online Vortrag und Work-
am 18.01.2020 in Köln durch Shewa Sium           Leitung des Workshops „Zugangshürden ab-        Behshid Najafi.                                  shop von Dr. Amma Yeboah „Rassismus und
                                                 bauen! Gelingende Teilhabe von Frauen mit                                                        psychische Gesundheit“ am 03.09-04.09.2020
Teilnahme an der Diskussionsrunde bei der        Flucht und Migrationserfahrung sowie Behin-     Webinar „Weibliche Genitalbeschneidung           durch Pamela Aryeh.
ASF (ArbeitskreisSozialdemokratischer Frau-      derung“ auf der Fachtagung „Gemeinsam für       Umgang mit den Betroffenen bei der Be-
en) – Veranstaltung zur Istanbul-Konvention      ein gewaltfreies Leben!“ am 28.01.2020 in Es-   ratung und Unterstützung während der             Teilnahme als Mitdiskutantin am virtuellen
am 18.01.2020 in Köln durch Behshid Najafi.      sen, durch Behshid Najafi. Eine Fachtagung      Schwangerschaft, bei der medizinischen Un-       Roundtable auf der Tagung des Netzwerks
                                                 zur Vernetzung der Frauenberatungsstellen       tersuchung, Asylverfahren und Schutz der         Fluchtforschung, zum Thema „Eine neue
Vorstellung der Arbeit von agisra am             und Frauenhäusern in NRW                        neu geborenen Mädchen“ am 25.06.20 von           Rolle für Migrantenorganisationen? Migran-
21.01.2020 auf dem jährlichen Treffen der                                                        Shewa Sium                                       tenorganisationen in der lokalen Flüchtlings-
                                                                                                                                                  arbeit“ am 17.09.2020 durch Behshid Najafi.
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Online-Workshop „Genderbased Violence –         Vorstellung der Arbeit von agisra und der      Jugendgemeinschaftsdienst Bonn. Mit den           29.12.2020 Artikel in der Berliner Morgen-
Geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen im      Praktikums- und Ehrenamtlichen Tätigkeit       Referentinnen Pamela Aryeh und Jimena             post, Köln 2015: Die Silvesternacht, die alles
Fluchtprozess“ für Multiplikator*innen am       am 30.11.2020 an der Universität zu Köln       Escobar Torres.                                   veränderte, mit Behshid Najafi als Referentin.
29.10.2020 von 10 – 17 Uhr, Akademie der        zum Thema „Soziale Einrichtungen stellen
Autonomen Frauenberatungsstellen NRW,           sich vor“ durch Valentina Maradjieva.          3.6 agisra in den Medien                          29.12.2020 Artikel in der taz, Im Ruhestand,
Referentinnen Kelechi Mennel und Denise                                                                                                          aber nicht in Ruhe, ein Artikel über Behshid
Klein.                                          Online-Semina „Rassismuskritische Mäd­         28.04.2020 Interview in der Lokalzeit Köln im     Najafi.
                                                chen*arbeit – Mädchen* und junge Frauen*       Rahmen der Protestveranstaltung gegen die
Digitaler Vortrag und Diskussion an der Uni-    nach Flucht“ für die LAG Mädchen*politik       Zustände in der EAE in Köln Bayenthal, mit        30.12.2020 Artikel im Weser Kurier, Wende-
versität zu Köln am 12.11.2020 im Rahmen        BW, am 08.12.2020 von Adrijane Mehmetaj-       Adrijane Mehmetaj-Bassfeld.                       punkt der Willkommenskultur, mit Behshid
der Ringvorlesung „Die Krise als Krise – die    Bassfeld und Soraya Geara.                                                                       Najafi als Referentin.
Krise als Chance – die Krise als Alltag?“ des                                                  20.07.2020 Interview im Freien Lokalfunk
Masterstudiengangs Gender und Queer Stu-        Speakerin im Podcast „Wer braucht Femi-        Köln „Seebrücke Köln im Gespräch – Unter-         30.12.2020 Artikel bei ntv, Fünf Jahre Kölner
dies. Titel des Vortags von Behshid Najafi      nismus?“ Folge 105 am 08.12.2020, Behshid      bringung von Geflüchteten in der Corona           Silvesternacht. Als die Willkommenskultur Ris-
war „Was haben Sexismus, Rassismus & Klas-      Najafi.                                        Pandemie“, mit Adrijane Mehmetaj-Bassfeld.        se bekam, mit Behshid Najafi als Referentin.
sismus mit der Krise in der Zeit der Corona
Pandemie zu tun?“                                                                              30.07.2020 Am Welttag gegen Menschen-             31.12.2020 Artikel in der DW, Fünf Jahre da-
                                                3.5 Veranstaltungen zu Empowerment            handel wurde das neue Buch des KOK veröf-         nach: Lehren aus der Kölner Silvesternacht,
Online-Workshop im Rahmen der Veranstal-             von Migrantinnen*                         fentlicht. Es enthält einen Beitrag von unserer   mit Behshid Najafi als Referentin.
tungsreihe „Fit für die Geflüchtetenarbeit“                                                    Kollegin Behshid Najafi mit dem Titel „Ein-
zum Umgang mit traumatisierten Menschen         Empowerment-Wochenende für Geflüchtete         satz für Migrantinnenrechte – Pragmatisch         2020 Veröffentlichung des Buches „Frauen
am 12.11.2020 von 17-20 Uhr in Köln, Refe-      und ihre Kinder vom 21.-23.08.20 in der Ju-    und Visionär“                                     und Armut – Feministische Perspektiven“,
rentin Denise Klein.                            gendherberge Köln-Riel mit Shewa Sium und                                                        herausgegeben von Regina-Maria Dackwei-
                                                Pamela Aryeh                                   17.12.2020 Online-Pressegespräch „Kölner          ler, Alexandra Rau und Reinhild Schäfer, mit
Digitale Vorstellung von agisra in einem Se-                                                   Silvesternacht vor 5 Jahren: Was sind die Leh-    einem Beitrag von Behshid Najafi und Su-
minar für Soziale Arbeit mit Geflüchteten am    Empowerment-Workshop am 14.10.2020 bei         ren?“, mit u.a. Behshid Najafi als Referentin.    sann Tiel: „Armut von geflüchteten Frauen*:
16.11.2020 an der internationalen Berufsaka-    agisra von Behshid Najafi                                                                        marginalisiert, schutzlos und unsichtbar?“
demie in Köln durch Behshid Najafi.                                                            18.12.2020 Artikel im WDR, Fünf Jahre da-
                                                Empowerment-Workshop für von Rassismus         nach – Die Silvesternacht 2015 in Köln, mit
Teilnahme als Referentin an der Digitalver-     und Diskriminierung betroffene Frauen* am      Behshid Najafi als Referentin.                    3.7 Pressemitteilungen/
anstaltung zur Umsetzung der Istanbul-          29.10.2020 in Bergisch-Gladbach. Das Pro-                                                            Stellungnahmen
Konvention unter dem Titel „Frauen in Köln      jekt „Aktivierung der Zivilgesellschaft“ und   27.12.2020 Artikel in der Kölnische Rund-
besser vor Gewalt schützen“ am 23.11.2020       „Aktion Neue Nachbarn“ haben dazu ein-         schau, Bilanz nach fünf Jahren. Was Polizei       April 2020 Offener Brief an Minister Karl-
durch Behshid Najafi.                           geladen. Durchgeführt wurde der Workshop       und Stadt aus Kölns Silvesternacht gelernt        Josef Laumann und Minister Dr. Joachim
                                                von Pamela Aryeh und Behshid Najafi.           haben, mit Behshid Najafi als Referentin.         Stamp. Zur aktuellen Situation in der Landes-
Filmveröffentlichung anlässlich des Interna-                                                                                                     erstaufnahmeeinrichtung in Köln Bayenthal,
tionalen Tages gegen Gewalt an Frauen am        Online Empowerment-Workshop „Gegen             28.12.2020 Artikel im Tagesspiegel, Welche        von Dorothee Frings und Adrijane Mehme-
25.11.2020 durch Aleksandra Gajek, Jimena       Diskriminierungen – für Menschenrechte!“       Lehren aus der Kölner Silvesternacht gezogen      taj-Bassfeld
Escobar Torres und Behshid Najafi.              am 17.12.2020 durch den Internationalen        wurden, mit Behshid Najafi als Referentin.
VERNETZUNG UND GREMIENARBEIT           26 | 27

4 VERNETZUNG UND GREMIENARBEIT

agisra e.V. nimmt seit vielen Jahren an ver-     klappt’s“ und KOKIP/„Kooperation zur Klä-          Bleiberecht – Stadt Köln                         die sich in Köln niedergelassen haben kon-
schiedenen Arbeitskreisen (AK), Runden Ti-       rung rechtskreisübergreifender Integrations-       agisra e.V. ist zusammen mit den Trägern         frontiert. Hierbei unterstützen sie sich ge-
schen und Netzwerken zu arbeitsrelevanten        prozesse“.                                         Rom e.V., Kölner Flüchtlingsrat, Caritas und     genseitig bei ihrem fachlichen Vorgehen, zu
Themen auf kommunaler, landes-, bundes-                                                             Diakonie beauftragt, Menschen mit Lang-          den Themen fehlende Krankenversicherung,
und europaweiter Ebene teil. Auf diesem          AK gegen Gewalt an Frauen                          zeitduldung innerhalb des Bleiberechtspro-       prekäre Arbeits- und Wohnverhältnisse, Ob-
Wege mischen wir uns in die öffentliche und      Der AK trifft sich vier Mal im Jahr. Beteiligt     jektes der Stadt Köln zu beraten. Es finden      dachlosigkeit u.v.m. Insbesondere seit der
politische Diskussion ein, machen auf die        sind Beratungsstellen, Justiz, Polizei, Ge-        regelmäßige Austauschtreffen auf Leitungs-       Gesetzesverschärfung vom 29.12.2016 hat
aktuelle Gesetzeslage aufmerksam und ver-        sundheitsamt, Notunterkünfte für Frauen*           ebene statt, um die Beschlüsse umzusetzen        sich die Situation für eine bestimmte Grup-
suchen Verbesserungen für Migrantinnen*          und Mädchen* sowie Kliniken.                       und Leitlinien zu erarbeiten. Auf Beratungs-     pe von EU-Bürger*innen massiv verschärft.
zu erreichen.                                                                                       ebene werden regelmäßig Fallbesprechun-          Die Leistungseinschränkungen sind mit
                                                 AK Lila in Köln. Bündnis autonomer Frauenpro-      gen durchgeführt. Im September 2020 hat          dem Grundrecht auf Gewährleistung eines
                                                 jekte gegen Gewalt an Frauen und Mädchen           der Rat der Stadt Köln beschlossen, das          menschenwürdigen          Existenzminimums
4.1 Kommunale Vernetzung                         2020 hat sich der AK Lila in Köln sieben Mal       Projekt nach zweijähriger Laufzeit dauerhaft     nicht vereinbar. Dies gilt es kritisch zu be-
                                                 getroffen. Am 14.2.2020 haben rund 300             fortzuführen. Im Jahr 2020 wurde mit der Er-     gleiten, denn drohende Wohnungslosigkeit,
AK Asyl                                          Menschen auf dem Alter Markt tanzend und           arbeitung eines neuen Konzeptes unter den        Schutzlosigkeit, Mittellosigkeit, sowie die
Im AK Asyl kommen Vertreter*innen aus            mit eindruc ksvollen Redebeiträgen gegen           Vorgaben des Ratsbeschlusses begonnen.           massive Gefahr von Ausbeutung, sind die
verschiedenen Beratungsstellen für Geflüch-      Gewalt an Frauen* und Mädchen* demons-                                                              Folgen, die in der Praxis deutlich werden.
tete und Mitarbeiter*innen aus den Unter-        triert. Am 7. März wurde die Ausstellung           AK Sexarbeit
künften zusammen. Der Arbeitskreis dient         „Wer braucht Feminismus?“ im Kölner Rat-           Im AK treffen sich die Organisationen und        Ausländerrechtliche Beratungskommission
dem Austausch der Berater*innen, der Infor-      haus eröffnet. Am 8. März wurde zusammen           Institutionen, die in Köln zum Thema Sex-        (ABK)
mationsweitergabe sowie der Identifizierung      mit dem Frauen*streikbündnis zum Interna-          arbeit arbeiten, um sich über die Lage der       Die Kölner ABK wurde 2005 vom Rat der
über Nachbesserungsbedarf im Bereich Auf-        tionalen Frauen* Kampftag eine Großde-             Sexarbeiterinnen* auszutauschen und die          Stadt Köln eingerichtet. In der Kommission
nahme und Unterbringung von geflüchteten         monstration unter dem Motto „Wenn wir              Situation zu verbessern. Dazu gehören das        werden Entscheidungshilfen und Empfeh-
Menschen in Köln. Im Jahr 2020 mussten           streiken, steht die Welt still!“ organisiert. Es   Gesundheitsamt in Form des Fachdienstes          lungen einerseits für die Umsetzung von
aufgrund der Pandemie einige Treffen ausfal-     wurde eine Klausurtagung am 21.08.2020             STI, der Sozialdienst Katholischer Frauen in     bundes- und landesrechtlichen Regelungen
len. Nichts desto trotz wurden verschiedene      organisiert. Dabei wurden die Themen               Form des Teams Geestemünderstraße und            und andererseits für einzelne Härtefälle er-
Referent*innen eingeladen, die ihre Projek-      Rassismus und Feminismus diskutiert und            der Beratungsstelle Rahab, die Gesundheits-      arbeitet. Denise Klein ist als Stellvertreten-
te vorstellten: das Ökumenische Netzwerk         geplant, 2021 den Schwerpunkt darauf zu            beratung nach ProstSchG und Looks e.V.           des Mitglied der unabhängigen Flüchtlings-
Asyl in der Kirche präsentierte seine ­Arbeit,   legen. Am 25.11.2020 gab es eine Kundge-           Der vom Arbeitskreis im Februar erstellte        beratungsstellen in der ABK vertreten.
Rubicon e.V. berichtete über das Projekt         bung und Frauenprotestkette auf dem Alter          Jahresplan zur Unterstützung von Sexarbei-
„Gleich und Anders – Vielfalt und Akzeptanz      Markt zum internationalen Tag gegen Ge-            terinnen* konnte aufgrund der Corona Pan-        Kölner Forum gegen Rassismus
in Deutschland“ und der Verein Zusammen-         walt an Frauen*. Außerdem wurde im Jahr            demie nicht umgesetzt werden.                    Das Kölner Forum gegen Rassismus versteht
leben Willkommen stellte das Projekt „WG-        2020 ein offener Brief wegen Frauenmorden                                                           sich als Fach-, Arbeits- und Vernetzungsgre-
Zimmer für geflüchtete Menschen“ vor. Au-        geschrieben, Spendenaufrufe für Projekte,          AK Sozialarbeit EU-Bürger_innen                  mium. Es begleitet städtische Maßnahmen
ßerdem nahmen Vertreter*innen der Stadt          die zu geschlechtsspezifischer Gewalt arbei-       Den Arbeitskreis bilden Vertreter*innen un-      sowohl im Hinblick auf die Information und
Köln am AK Asyl teil: Es gab Gespräche mit       ten, organsiert und ein Beschwerdebrief an         terschiedlichster Beratungsstellen und In-       Aufklärung der Bevölkerung über Rassismus
der Leiterin des Ausländeramts, sowie zwei       die KVB geschrieben.                               stitutionen, sowie Einrichtungen der Stadt       und Diskriminierung, als auch im Hinblick
Vertreter*innen des Projekts „Durchstar-                                                            Köln. Die Fachleute sind in ihrem Berufsalltag   auf die Beseitigung und Verhinderung von
ten in Ausbildung und Arbeit/Gemeinsam                                                              mit den Problemen der EU-Bürger*innen,           rassistischen Strukturen.#
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