TÄTIGKEITSBERICHT 2021 - bipolaris

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TÄTIGKEITSBERICHT 2021 - bipolaris
TÄTIGKEITSBERICHT
2021

           Gruppenfoto vom bipolaris-Infotag im Oktober 2021
TÄTIGKEITSBERICHT 2021 - bipolaris
Tätigkeitsbericht 2021

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TÄTIGKEITSBERICHT 2021 - bipolaris
Tätigkeitsbericht 2021

                                                INHALT

Über uns

        1. Der Verein bipolaris e.V.

        2. Mitglieder & Selbsthilfegruppen

        3. Vorstand & Mitgliederversammlung

        4. Ehrenamtliche, Personal & Geschäftsstelle

Unser Netzwerk

        5. Mitgliedschaften

        6. Kooperationen

        7. Gremien & Interessenvertretung

Unsere Tätigkeiten

        8. Öffentlichkeitsarbeit

        9. Förderung der Selbsthilfe

       10. Bipolar-Beratung

       11. Projekt „Bürgerdialog psychische Erkrankungen und DER LAUF für seelische Gesundheit“

       12. Projekt „Vereins- und Qualitätsentwicklung“

       13. Projekt „Selbsthilfe: Zurück zu den Wurzeln“

       14. Bipolar-Welttag

       15. Abgesagte Projekte

Finanzen

       16. Einnahmen, Ausgaben & Transparenz

       17. Mitgliedsbeiträge, Spenden und Prämien

       18. Einnahmen nach Herkunft

19. Pläne für das Jahr 2022

20. Wie kann ich mitmachen?

21. Danksagungen

22. Kontakt & Impressum

                                                                                              Seite 3
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Tätigkeitsbericht 2021

1. Der Verein bipolaris e.V.
Die bipolaris – Manie & Depression Selbsthilfevereinigung Berlin-Brandenburg e.V. ist eine unabhängige
Interessenvertretung von Menschen mit Bipolaren Störungen, deren Angehörige und Freunde,
Brandenburger und Berliner Bipolar-Selbsthilfegruppen und weiteren Personen, die sich mit dem Thema
beschäftigen.

Der Zusammenschluss „bipolaris“ besteht als Arbeitskreis von Aktiven aus Selbsthilfegruppen bereits seit
2008 und führte im Juni 2009 seinen ersten öffentlichen „Informationsabend zur Bipolaren Störung“ durch,
den über 100 Interessierte besuchten. Nach der dritten Informationsveranstaltung folgte im März 2010
die Gründungsversammlung mit 25 Personen und 14 Unterschriften unter der ersten Satzung in Berlin-
Schöneberg. Etwa 4 Monate später durften wir uns bereits „eingetragener und gemeinnütziger Verein“
nennen.

Wir tun was:

   •      Wir informieren und beraten Betroffene, Angehörige und Experten durch Beruf.
   •      Wir klären die Öffentlichkeit auf und kämpfen für Akzeptanz und Selbstbestimmung.
   •      Wir setzen uns für unsere gemeinsamen Interessen im Gesundheits- und Sozialwesen ein.
   •      Als Landesorganisation der Selbsthilfe in Berlin und Brandenburg initiieren, unterstützen und
          vernetzen wir Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen.

            Die Aktuelle Satzung mit detailliertem Vereinszweck ist hier zu finden:

            www.bipolaris.de/der-verein-bipolaris/vereinssatzung

Durch unzählige Informationsveranstaltungen, Schulungen, Interviews, Reportagen, Artikel, Beratungen
und Gremienvertretungen haben wir unseren Vereinszweck in den vergangenen Jahren umgesetzt,
viele dieser Tätigkeiten sind in diesem Bericht beschrieben.

Wesentliche Meilensteine waren seit der Gründung die Einrichtung eines kostenlosen Bipolar-
Beratungsangebots (seit 2013) und die Schaffung einer eigenen Geschäfts- und Beratungsstelle mit
Personal (seit 2015). Im Jahr 2015 wurde unsere Arbeit durch die Verleihung des Aretäus-Preises der
Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) für besondere Verdienste im Bereich
„Bipolare Störungen“ gewürdigt. Der Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer
Erkrankungen wurde uns im Jahr 2020 für unser Projekt „DER LAUF & DER MARKT für seelische Gesundheit“
von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und
Nervenheilkunde (DGPPN) verliehen.

2. Mitglieder & Selbsthilfegruppen
Zum Jahresende 2021 hatte der Verein 200 natürliche Mitglieder und 17 Selbsthilfegruppen in
Brandenburg und Berlin.

Nach freiwilliger Selbstauskunft sind
                                               2%                                       keine Angabe
von 200 Mitgliedern 152 Betroffene
                                                    8%                                  Gesundheitswesen
der Bipolaren Störung, 37 sind
Angehörige von Betroffenen, 16 sind                      19%                            Angehörige
Profis aus dem Gesundheitswesen                                                   76%   Betroffene
und 3 machten keine Angaben.

Da Mehrfachnennungen möglich sind, gibt es beispielweise 8 Mitglieder, die selbstbetroffene Profis sind,
also Experten aus eigener Erfahrung und auch durch Ausbildung oder Beruf im Gesundheitswesen.

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Tätigkeitsbericht 2021

Die Arbeit der Selbsthilfegruppen ist die Basis unserer Aktivitäten, die meisten Selbsthilfegruppen sind
Mitglied bei bipolaris. Dabei sind die Selbsthilfegruppen selbstständig und in keiner Form bipolaris
                        untergeordnet. Regelmäßig tauschen wir uns über die Situation der
                        Selbsthilfegruppen aus. Wir erreichen in den Gruppen ca. 250 Betroffene und
                        Angehörige.

                         Im Land Berlin gibt es 14 aktive Gruppen und im Land Brandenburg 3 aktive
                         Gruppen, die sich regelmäßig treffen und offen für neue Mitglieder sind:

                                                  www.bipolaris.de/selbsthilfegruppen

Alle Gruppendaten werden auf der bipolaris-Webseite gepflegt und in regelmäßigen Abständen als
Selbsthilfegruppen-Flyer an verschiedene Multiplikatoren versendet. Gruppenänderungen werden auf
Wunsch an weitere Selbsthilfe-Datenbanken gemeldet (www.selbsthilfe-brandenburg.de, www.sekis-
berlin.de, www.dgbs.de). Zwei weitere Gruppen für Angehörige werden durch Therapeuten oder Ärzte
geleitet und sind bei uns nach Rücksprache ebenfalls veröffentlicht (Humboldt-Klinikum Reinickendorf &
Charité Mitte).

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen stellte viele Gruppen vor neue
Herausforderungen. Beinahe alle Gruppen haben Erfahrungen mit virtuellen Gruppentreffen
oder Anmeldelisten wegen möglicher Personenobergrenzen gesammelt und bitten daher –
anders als früher – um vorherige Kontaktaufnahme.

Wieso Selbsthilfe?

Obwohl Selbsthilfe weit verbreitet ist, wird sie in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen. Viele
Menschen können sich nicht vorstellen, je in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, oft aufgrund von
Vorurteilen sowohl über die Selbsthilfe an sich als auch über die Menschen, die die Treffen besuchen.

Abseits aller Klischees ist Selbsthilfe jedoch ganz einfach das, was der Name ausdrückt: Selbst-Hilfe. Sie
bedeutet, die eigenen Belange ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen. Anstatt nur passiv behandelt
zu werden, wirken wir aktiv an der Besserung unseres Befindens mit.

Weitere mögliche Fragestellungen haben wir auf unserer Webseite beantwortet:

                                       www.bipolaris.de/wieso-selbsthilfe

   •        Wie hilft Selbsthilfe?
   •        Wie läuft ein Gruppentreffen ab?
   •        Und welche Menschen kommen zu diesen Treffen?

                                                                                                     192     200
                                                                                          187
                                                                        174        176
                                                              166
                                                   135
                                         117
                               107
                        80
                 69
       50

                 11     12      11       14         15         16        15        16      17        18       17
       6
    2010        2011   2012   2013      2014      2015        2016      2017      2018    2019      2020     2021

                                     Persönliche Mitglieder          Selbsthilfegruppen

                                                                                                               Seite 5
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3. Vorstand & Mitgliederversammlung
Der aktuelle Vorstand besteht aus 8 Mitgliedern, davon bilden 3 Personen den geschäftsführenden
Vorstand (nach § 26 BGB) und 5 den erweiterten Vorstand:

    •     Olaf Dickenhausen (BGB-Vorstand, Vorsitzender)
    •     Jennifer Neß (BGB-Vorstand, stellv. Vorsitzende)
    •     Karl-Heinz Düspohl (BGB-Vorstand, Finanzverwalter)
    •     Martina Gerl (erweiterter Vorstand)
    •     Thomas Huber (erweiterter Vorstand)
    •     Ilse Coordes (erweiterter Vorstand)
    •     Dietmar S. (erweiterter Vorstand)
    •     Marec Tiebe (erweiterter Vorstand)

Der aktuelle Vorstand findet sich auch hier:

                             www.bipolaris.de/der-verein-bipolaris/vorstand

Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und die Vorstandsarbeit wird nicht vergütet. Aufwendungen werden
jedoch auf Antrag erstattet (z.B. Fahrt- und Telefonkosten).

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins, hier werden die wichtigsten Beschlüsse
gefasst. Zur Mitgliederversammlung am 25. November 2021 begrüßten wir 29 Mitglieder im Festsaal der
Berliner Stadtmission. Durch die Raumgröße von 320 m² und die Anwendung der 3G-Regel konnten wir
diese Veranstaltung mit großem Abstand sicher durchführen. Auf der Versammlung wurde schließlich
der neue Gesamtvorstand gewählt (laut Satzung alle 2 Jahre).

           „Wir sind sehr froh, dass wir die jahrelange und schwierige Suche nach
               Menschen, die als Vorstandsmitglied ein verantwortungsvolles,
            ausschließlich ehrenamtliches Engagement übernehmen wollen, auf
                  der letzten Versammlung mit Erfolg abschließen konnten.“
Besonders bedanken möchten wir uns bei Anne Hibbeln, die sich seit über 9 Jahren ehrenamtlich im
Verein und für über ein Jahr als Vorstandsvorsitzende engagierte. Ebenso gilt unser besonderer Dank
Christian Lange, der sich seit ca. 11 Jahren ehrenamtlich, für 2 Jahre als stellvertretender Vorsitzender
und für 5 Jahre als Finanzverwalter engagierte.

Weiterer Dank gilt auch den ehemaligen Vorstandsmitgliedern der letzten Jahre (seit 2015): Uwe, Julian,
Olivia, Burkhard, Eva, Annett, Heide und Donna.

4. Ehrenamtliche, Personal & Geschäftsstelle
Jeder Verein lebt von der aktiven Mitarbeit der Vereinsmitglieder. Bei bipolaris gibt es einen Kern von gut
einem Dutzend Personen, die regelmäßig aktiv sind und die Arbeit in besonderem Maße tragen. Einige
Aktive sind über unsere Veranstaltungen, aus Selbsthilfegruppen oder über persönliche Ansprache
hinzugekommen und bereichern unsere Arbeit. Zu diesen sehr Aktiven kommen noch einmal ca. 20
Personen, die punktuell, z. B. bei Veranstaltungen, ehrenamtlich unterstützend tätig sind.

Der Kreis der ehrenamtlich aktiven bipolaris-Mitglieder (inklusive Vorstand und Personal) traf sich im Jahr
2021 monatlich zu einer Vorstands- und Aktivensitzung. Diese Sitzungen sind offen für alle Mitglieder, die
Termine werden auf der Webseite veröffentlicht:

                         www.bipolaris.de/termine-neuigkeiten/aktuelle-termine

Coronabedingt bitten wir jedoch um vorherige Anmeldung, da diese Sitzungen oft per Video stattfinden.

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Tätigkeitsbericht 2021

Auf den monatlichen Sitzungen erfolgten die Planung und Organisation aller Vereinstätigkeiten,
ständige Themen sind: Situation der Selbsthilfegruppen, Informationsveranstaltungen, Bipolar-Beratung,
Gremienarbeit, Vereinsentwicklung, Mitglieder und Finanzen. Zur Vorbereitung von Veranstaltungen und
Projekten gibt es zusätzliche Treffen in Arbeitsgruppen.

Für die Aufgaben in der Geschäftsstelle ist weiterhin ein Angestellter in Teilzeit (30 Stunden pro Woche)
und eine Angestellte im Minijob tätig. Wesentliche Aufgaben der Geschäftsstelle sind die Unterstützung
der Vereins- und Finanzverwaltung, die Unterstützung im Projektbereich sowie die Pflege des Webauftritts
und die Informationsverteilung. Zahlreiche telefonische und schriftliche Anfragen sind zu beantworten,
Materialien zu beschaffen und zu versenden. Termine werden koordiniert und Sitzungen und
Veranstaltungen werden vorbereitet.

Unsere Geschäftsstelle ist im Jahr 2015 aus dem Gruppenraum der SHG Balance („JeverNeun“) in ein
eigenes Büro nach Charlottenburg umgezogen. Hier finden auch unsere Termine für die Bipolar-
Beratung statt und (vor Corona) unsere monatlichen Sitzungen im Konferenzraum. Die Räumlichkeiten
im Tegeler Weg werden durch eine vergünstigte Miete vom Verein für Psychiatrie und seelische
Gesundheit subventioniert, wofür wir herzlich danken.

Die Anschrift:

        bipolaris e.V. (3. OG)
        Tegeler Weg 4
        10589 Berlin

                                           bipolaris-Konferenzraum                                  Tegeler Weg 4

5. Mitgliedschaften
bipolaris e.V. ist Mitglied

    •   in der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. seit 2010 (lv-selbsthilfe-berlin.de),
    •   im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V. seit 2010 (www.paritaet-berlin.de),
    •   im Aktionsbündnis Seelische Gesundheit seit 2017 (www.seelischegesundheit.net),
    •   im Netzwerk Suizidprävention Berlin seit 2019 (www.suizidpraevention-berlin.de)

und Mitunterzeichner

    •   der Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International (seit 2012).
    •   Link: www.transparency.de/mitmachen/initiative-transparente-zivilgesellschaft

                                                                                                         Seite 7
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6. Kooperationen
Organisatorisch hatten wir immer wieder Kontakt zu

    •     SEKIS – Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle Berlin (für die Pflege der Selbsthilfegruppen).

Inhaltlich und organisatorisch hatten wir oft Kontakt zur

    •     Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V.

Beim Welttag der Bipolaren Störung (30.03.2021) waren wir Kooperationspartner des

    •     Vivantes Humboldt-Klinikums,
    •     des Ambulatoriums für Seelische Gesundheit
    •     und der dortigen Tagesklinik für Bipolare Störungen.

DER LAUF & DER MARKT für seelische Gesundheit (10.09.2021) wurde durchgeführt in Kooperation mit

    •     dem Vivantes Klinikum Am Urban,
    •     dem Vivantes Klinikum im Friedrichshain,
    •     dem FRITZ am Urban (Frühinterventions- und Therapiezentrum),
    •     soulspace (für junge Menschen in Krisen),
    •     dem Netzwerk Suizidprävention Berlin
    •     und dem Berliner Behindertenverband e.V.

Wir sind Kooperationspartner für

    •     Das Berliner Schulprojekt (zur Unterstützung & Förderung psychischer Gesundheit in Schulen).
    •     Link: www.schulprojekt.berlin

Im Menüpunkt „Der Verein bipolaris“ der Webseite haben wir unter „Unabhängigkeit“ eine Erklärung zur
Wahrung von Neutralität und Unabhängigkeit im Umgang mit Wirtschaftsunternehmen veröffentlicht.
bipolaris wird nicht von Pharmafirmen gesponsert.

7. Gremien & Interessenvertretung
In der Überörtlichen Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft, in Klinikbeiräten und psychiatrischen Gremien
auf Landes- und Bezirksebene vertritt bipolaris die Interessen von Menschen mit psychischen Störungen.
Wir stehen im Austausch mit anderen Selbsthilfeorganisationen im Bereich der seelischen Gesundheit.

Mitglieder von bipolaris arbeiteten 2021 in folgenden Gremien mit:

•   Landesbeirat für psychische Gesundheit im Land Berlin
•   Landesarbeitsgruppe der Psychiatrie-Erfahrenen in Brandenburg
•   Steuerungsgremium des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
•   Fachgruppe Psychiatrie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin
•   Fachbeirat des Kompetenzverbundes Soziales und Gesundheit
•   Berliner Landesbeirat für Menschen mit Behinderung
•   Bezirksbeirat für psychische Gesundheit, Berlin-Neukölln
•   Besuchskommission Potsdam
•   Besuchskommission Berlin
•   Klinikbeirat der Charité, Berlin-Mitte
•   Klinikbeirat des Vivantes Klinikums Neukölln
•   Berliner Teilhabebeirat
•   Arbeitskreis Fortbildung in der Selbsthilfe

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8. Öffentlichkeitsarbeit
Wichtige Teile unserer Arbeit sind die Vermittlung von Informationen, die Aufklärung und
Öffentlichkeitsarbeit und die Beratung von Betroffenen der Bipolaren Störung, deren Angehörige und
Personen aus dem psychosozialen Hilfesystem. Zusätzlich zum schon traditionellen jährlichen bipolaris-
Informationstag haben wir auch 2021 weitere Veranstaltungen und Publikums-Aktionen durchgeführt,
um über die Bipolare Störung ins Gespräch zu kommen und zu informieren. Auf die Beratung und die
Veranstaltungen wird in den Projektabschnitten näher eingegangen.

Über unsere seit 2009 bestehende Webseite www.bipolaris.de
erhalten wir auch Anfragen, Newsletter-Bestellungen und
Mitgliedsanträge. Angehörige und Betroffene werden auf die
Möglichkeiten der Selbsthilfe in unserer Region aufmerksam
gemacht. Sie trägt damit auch zur Mitgliedergewinnung der
Selbsthilfegruppen und von bipolaris bei. Die Webseite hatte im Jahr
2021 insgesamt 43.837 Besucher und fast 80.000 Seitenaufrufe, dabei
52% von Mobilgeräten ausgehend. Die Startseite nicht mitgezählt
waren die meistbesuchten Seiten:

   •   1. Medikamente & Therapien
   •   2. Corona-Impfvergabe & die Bipolare Störung
       (war nur einige Monate online)
   •   3. Stimmungstagebuch
   •   4. Erfahrungsberichte
   •   5. Selbsthilfegruppen

Unsere Print-Materialien, wie z. B. der bipolaris-Flyer (grün im Bild), die Liste der Selbsthilfegruppen (blau
und dahinter), Plakate für unser Beratungsangebot, unsere Literaturliste, Krisenpässe, Stimmungskalender
und weiteres Infomaterial wurden gut nachgefragt, lagen zu unseren Veranstaltungen aus und wurden
per Post verschickt. In unserer Beratung und an Informationsständen bieten wir auch Fach- und
Selbsthilfe-Informationen anderer Organisationen zum Mitnehmen
an. Hier greifen wir gerne auf die Patientenbroschüre und die
Hausarztbroschüre der Deutschen Gesellschaft für Bipolare
Störungen e.V. zurück. Materialien weiterer Akteure im Hilfesystem
bieten wir zu unterschiedlichsten Themen an, ein kleiner Auszug:

   •   Wege zur Psychotherapie
   •   Informationen zu Arbeit und Beschäftigung für seelisch
       beeinträchtigte Menschen
   •   Informationen zur Rechtlichen Betreuung
   •   Broschüre zum Thema Schulden

Unsere Kontaktdatenbank umfasst mehr als 2.960 aktuelle Adressen von Einrichtungen, Krisendiensten,
Vereinen, Ärzten, Therapeuten, Angehörigen, Betroffenen und weiteren Interessenten – hauptsächlich
aus der Region Brandenburg und Berlin. Unsere Newsletter mit Informationen zur Bipolaren Störung und
Hinweisen auf interessante Termine in der Region haben somit einen großen Empfängerkreis. Dies trägt
zur Bekanntheit von bipolaris im System und zur zunehmenden Einbeziehung der Sicht von Betroffenen
und Angehörigen im psychiatrischen Hilfesystem bei.

Für zwei Veranstaltungen (DER LAUF & DER MARKT für seelische Gesundheit und 19. bipolaris-Infotag)
wurden insgesamt 25.000 Flyer gedruckt und der größte Teil durch zwei Flyer-Versandaktionen an über
1.700 Anschriften und Multiplikatoren verschickt.

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Auf weiteren
Werbemitteln
(Kugelschreiber,
Notizblöcke)
machen wir vor
allem auf
unsere Bipolar-
Beratung
aufmerksam:

Zusätzlich wird die Beratung auch über eine Werbekampagne im
Internet beworben. Durch unsere Gemeinnützigkeit und dem IT-Portal
www.stifter-helfen.de können wir diese Kampagne von Google
(GoogleAds for NonProfits) kostenlos durchführen. Es handelt sich
dabei um eingeblendete Anzeigen für Nutzer:innen der Google-
Suchmaschine, die direkt zur Beratungsseite führen. Diese Anzeigen
wurden im Berichtsjahr auf 3.950 Bildschirmen und Handys angezeigt,
wenn z.B. nach „Bipolare Störung“ gesucht wurde. 445 Nutzer:innen
reagierten auf die Anzeige durch Klicks oder einen Anruf bei uns.

Wir haben in der Vergangenheit oft die Chance genutzt, unsere Tätigkeit auch über Reportagen und
Interviews vorzustellen. Im Jahr 2021 hatte Uwe Wegener (unser ehemaliger Vorsitzender) die
Gelegenheit über seine Arbeit im Berliner Landesbeirat für Menschen mit Behinderung zu sprechen (Link
auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=V-gMA9uxh-Q).

bipolaris engagiert sich außerdem in den Schulprojekten in Berlin und Brandenburg, die zur Aufklärung
und Antistigma-Arbeit bezüglich psychischer Erkrankungen in den Schulen beitragen (siehe auch
Abschnitt Kooperationen). Aus der Projektseite: „Ein Team von Expert/innen aus eigener Erfahrung,
Angehörigen und professionell Tätigen bietet mehrstündige, moderierte Projekte für Schulklassen.“ Link
zum Projekt: www.schulprojekt.berlin

In den Sozialen Medien sind wir auf Facebook
vertreten:

www.facebook.com/bipolaris – Dies ist seit 2010
unsere dortige Vereinsseite. 936 Personen (Follower)
interessieren sich hier für unsere Themen.

www.facebook.com/DER.LAUF.DER.MARKT – Dies ist
seit 2017 unsere Projekteseite für den LAUF & MARKT
für seelische Gesundheit. Im Berichtsjahr wurden hier
rein ehrenamtlich 168 Beiträge erstellt oder geteilt,
auf die 3.949-mal durch Klicks und Interaktionen
(z.B. Kommentare) reagiert wurde. Mindestens 60
Personen gaben auf Facebook an, selbst an
unseren      Lauf-    und     Markt-Veranstaltungen
teilgenommen zu haben.

Facebook eignet sich besonders für die schnelle Weitergabe von Informationen und Terminen und das
unkomplizierte Teilen von Veranstaltungsfotos, aber auch für das Kommentieren aktueller
gesundheitspolitischer Entwicklungen, Entscheidungen oder Kontroversen in der Gesellschaft. Hier wurde
auf viele Artikel, Reportagen, Berichte, Interviews, Dokumentationen, Studien, Talkshows und Podcasts
zum Thema Bipolare Störung bzw. seelische Gesundheit aufmerksam gemacht.

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9. Förderung der Selbsthilfe
Die direkte finanzielle Förderung der Selbsthilfe kann durch unterschiedliche Kostenträger erfolgen. Für
den Großteil unserer Aktivitäten im Jahr 2021 waren die gesetzlichen Krankenkassen maßgeblich, da
dafür unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden allein nicht ausreichen würden.

Gesetzliche Grundlage für die „Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe“ ist der § 20h SGB V. Für
2021 betrug der Richtwert der verfügbaren Fördermittel pro Versicherten 1,19 Euro, bei rund 73 Millionen
Versicherten entspricht dies einem Fördervolumen von rund 87 Millionen Euro (bundesweit). Die
Verteilung dieser Fördermittel erfolgt über zwei Förderstränge. Mindestens 70% der Mittel fließen in die
kassenartenübergreifende Pauschalförderung und maximal 30% der Mittel verbleiben bei den einzelnen
Krankenkassen und ihren Verbänden für ihre krankenkassenindividuelle Projektförderung. Diese Mittel
werden jeweils unter Berücksichtigung der landesspezifischen Selbsthilfestrukturen auf Bundes- und
Landes-Selbsthilfeorganisationen, Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfegruppen aufgeteilt.

Fördermittel sollen effektiv zum Nutzen chronisch kranker sowie behinderter Menschen und ihrer
Angehörigen eingesetzt werden und gesundheitlich relevante Wirkungen entfalten. Es besteht die Pflicht
zum sparsamen, wirtschaftlichen und zweckgebundenen Umgang mit Fördermitteln.

Informationsquellen und Transparenzberichte zum Thema Selbsthilfe-Förderung:

   •   Leitfaden zur Selbsthilfeförderung (GKV-Spitzenverband), die „Förderbibel“
   •   Projektförderung auf Landesebene (Verband der Ersatzkassen)
   •   Pauschalförderung auf Landesebene (Verband der Ersatzkassen)
   •   Finanzergebnisse und Selbsthilfe-Anteil der GKV (Bundesgesundheitsministerium)
   •   Übersichtsseiten beim Verband der Ersatzkassen, NAKOS, SEKIS und der AOK

Bei der Projektförderung entscheidet jede Krankenkasse eigenständig über die Verteilung ihrer Mittel,
d.h. darüber, ob und welche selbsthilfebezogenen Maßnahmen in den Ländern gefördert werden.
Unsere geförderten Projekte werden in den folgenden Kapiteln beschrieben.

Im Rahmen der kassenartenübergreifenden Pauschalförderung werden Selbsthilfestrukturen im Sinne
einer Basisfinanzierung institutionell bezuschusst. Die Krankenkassen und ihre Verbände treffen eine
gemeinsame und einheitliche Entscheidung über die jeweilige Förderhöhe und Mittelvergabe. Allein im
Land Berlin wurden im Vorjahr (2020) 41 Landesorganisationen der Selbsthilfe (bipolaris zählt hierzu), 15
Selbsthilfekontaktstellen und 481 Selbsthilfegruppen durch die Pauschalförderung finanziell unterstützt.

Durch die Pauschalförderung haben wir im Berichtsjahr unseren laufenden Geschäftsbetrieb, die Bipolar-
Beratung, Supervisionen und zum größten Teil unsere Mitarbeiter bezahlt. Dazu zählen Miete und
Nebenkosten für das Büro, Gehalts- und Honorarzahlungen, Sozialversicherungen, Personalnebenkosten
(Unfallversicherung, Steuerbüro, Betriebsärztin) und Sachausgaben (Büromaterial, Druckkosten,
Fahrtkosten, Internet- und Softwarekosten, diverse Gebühren, Getränke, Wirtschaftsgüter,
Mitgliedsbeiträge, Telefon- und Versandkosten). Details dazu finden sich im Abschnitt Finanzen.

Unabhängig von der Herkunft der Finanzierungen (Stiftungen, Lotterien, Krankenkassen) gehört zur
ordentlichen Abrechnung und Beantragung der Fördergelder ein hoher Aufwand an Bürokratie. Den
Anträgen sind viele Anlagen, zum Beispiel der letzte Kassenprüfungsbericht, das Protokoll der letzten
Mitgliederversammlung, Vereinsregisterauszüge usw. beizulegen. Allein für die Abrechnung des Jahres
2020 und die Anträge für 2021 wurden über 476 A4-Seiten gedruckt und verschickt. Dies führt immer
wieder zu einer hohen Belastung und vielen zusätzlichen ehrenamtlichen Stunden im Team.

                                              Der jährliche Tätigkeitsbericht ist ebenfalls eine
                                              erforderliche Anlage für viele Förderer. Auch die
                                              Spender:innen und Mitglieder möchten wissen, wofür ihr
                                              Beitrag verwendet wird. Für uns ist dies eine gute
                                              Gelegenheit uns bei unseren Unterstützer:innen zu
                                              bedanken.

                                                                                                 Seite 11
Tätigkeitsbericht 2021

10. Bipolar-Beratung
Gefördert durch: Pauschalförderung der Krankenkassen

Unsere Beratung ist eine Peer-Beratung – das bedeutet, dass
Menschen andere Menschen beraten, die einen vergleichbaren
Erfahrungshintergrund haben. In Bezug auf die Bipolare Störung
werden Menschen von Menschen beraten, die selbst erfahren sind im
Umgang mit der Bipolaren Störung.

Das Konzept ist nicht neu. Es wird schon lange und erfolgreich in der
Suchtberatung durchgeführt. Immer mehr Kliniken mit psychiatrischen
Stationen (voll- und teilstationär) stellen Peer-Berater und
Genesungsbegleiter ein.

Bipolaris bietet die persönliche Peer-Beratung seit Mitte 2013, also seit
über acht Jahren an. Die Koordination und Organisation der Beratung
wird ehrenamtlich von einem bipolaris-Mitglied geleistet. Hierzu gehört
die Einteilung der Beraterteams, Entgegennahme von Telefonaten,
Kurzinformation über den Ablauf der Beratungen sowie Terminvergabe und Pflege der entsprechenden
Listen (Terminplanung, Einteilung der Teams, Schlussmeldung für die Honorarabrechnungen). Für die
Koordinierung und die Beratungen werden Honorare und Fahrtkostenerstattungen gezahlt, die
Teilnahme für die Hilfesuchenden ist jedoch kostenfrei und auf Wunsch anonym.

Die Beratung ist seit ihrer Gründung immer über dieselbe Telefonnummer zu erreichen:
(030) 12 06 42 47 (zum Festnetz-Tarif). Menschen, die ein Beratungsgespräch bei bipolaris wünschen,
melden sich telefonisch oder auch per E-Mail unter beratung@bipolaris-mail.de an. Ist der Anschluss
nicht besetzt, können die Klienten eine Nachricht zur Terminvereinbarung hinterlassen.

Die Beratung steht auch Angehörigen offen, die dieses Angebot oft dankend annehmen. Nicht selten
kommen Klienten paarweise (mit der Partnerin oder dem Partner, mit Eltern oder erwachsenen Kindern,
mit Geschwistern, mit Freunden, usw.).

Unser 10-köpfiges Beraterteam hat an mehreren Beratungsschulungen und Fortbildungen
teilgenommen. Einige haben die einjährige EX-IN-Ausbildung absolviert, ein spezielles
Ausbildungsprogramm für Psychiatrie-Erfahrene, um anschließend als Genesungsbegleiter:in, Peer-
Berater:in oder Dozent:in arbeiten zu können (siehe: ex-in.de). Für das Team wird pro Quartal eine
Supervision angeboten, die durch einen externen Supervisor geleitet wird.

Die Vor-Ort-Beratungen werden jeweils von zwei Berater:innen als Team durchgeführt. Die
Beratungstermine finden immer montags in den Räumen unserer Geschäftsstelle statt, ein Termin um
16:00 Uhr und der nächste um 17:00 Uhr. Seit der Corona-Pandemie bieten wir auch jeden zweiten
Donnerstag Telefonberatungen an (ab 17:00 Uhr und ab 18:00 Uhr). Eine Beratung dauert 50 Minuten.
Das entspricht der Länge einer psychotherapeutischen Sitzung.

Im Jahr 2021 konnten wir 135 Beratungen durchführen, viele weitere kurze Telefonate oder beantwortete
E-Mail-Anfragen nicht mitgezählt.

Auf unsere Peer-Beratung können wir mittlerweile durch vielfältiges Material auf zahlreichen
Veranstaltungen und Infoständen im Jahr aufmerksam machen. In vielen Selbsthilfegruppen, Kliniken,
Bezirksämtern, Praxen, Kontaktstellen und Vereinen liegt unser Material aus. Seit 2021 ist das Angebot
auch in der „socialmap berlin“ des Paritätischen zu finden (socialmap-berlin.de).

Die Bipolar-Beratung steht grundsätzlich allen Hilfesuchenden zur Verfügung. Leider ist die
Beratungsstelle nicht barrierefrei, da auch nach einer Fahrstuhlfahrt noch eine Treppe
genommen werden muss. Durch die Corona-Pandemie sind ggf. weitere Einschränkungen
(wie 3G oder Maskenpflicht) nötig. Dies betrifft nur die Vor-Ort-Beratungen.

Die Webseite der Beratung: www.bipolaris.de/bipolar-beratung

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Tätigkeitsbericht 2021

11. Projekt „Bürgerdialog psychische Erkrankungen
und DER LAUF für seelische Gesundheit“
Gefördert durch: AOK Nordost – Die Gesundheitskasse

Im Jahr 2018 konnten wir positive und neue Erfahrungen mit einem bipolaris-Infostand in einer Berliner
Fußgängerzone sammeln. Wir haben festgestellt, dass hier insbesondere ein Publikum angesprochen
werden kann, welches sonst eher wenig mit dem Thema „Bipolare Störung“ zu tun hat. Wir wollten dieses
Publikum gerne erneut ansprechen und haben daher im Jahr 2019 den Bürgerdialog – psychische
Erkrankungen ins Leben gerufen. Unsere Überlegung war, eine für uns andere Zielgruppe direkt
anzusprechen, ohne diese einzuladen. Hier geht es darum die Bevölkerung u.a. über die Bipolarität
aufzuklären und damit den „Bekanntheitsgrad“ dieser Erkrankung in der Bevölkerung zu erhöhen. Die
Wörter „psychische Erkrankungen“ auf Bannern und Beachflags mitten der Fußgängerzone wurden also
ganz bewusst ausgewählt.

Der erste geplante „Bürgerdialog – psychische Erkrankungen“ in
Berlin-Köpenick konnte aus personellen Gründen und risikobedingt
leider nicht stattfinden. Die bundesweite Corona-7-Tage-Inzidenz
betrug bis in den Mai hinein noch über 100 (damals war das „hoch“).

Der zweite „Bürgerdialog – psychische Erkrankungen“ fand am 18.
Juni 2021 von 11 bis 17 Uhr in der Karl-Marx-Straße (gegenüber den
Lenné-Passagen) in Frankfurt (Oder) statt. Es ist uns gelungen, dass
lokale Akteure der Selbsthilfe und des psychosozialen Hilfesystems in
einer öffentlichen und belebten Fußgängerzone in 8 offenen
Markständen zusammenkamen und ihre Arbeit den Bürgern und
Passanten vorstellen konnten. Mit dabei waren, neben einem
bipolaris-Infostand, 3 weitere Organisationen und 3 Vertreter:innen
von Selbsthilfegruppen. Insgesamt konnten wir ca. 200 Interessierte
erreichen.

Der dritte „Bürgerdialog – psychische Erkrankungen“ fand am 9.
August 2021 von 12 bis 18 Uhr auf dem Hermann-Ehlers-Platz
(gegenüber dem Shoppingcenter „Das Schloss“) in Berlin-Steglitz statt. Es ist uns erneut gelungen, dass
lokale Akteure der Selbsthilfe und des psychosozialen Hilfesystems in einer öffentlichen und belebten
Fußgängerzone in 12 offenen Markständen zusammenkamen und ihre Arbeit den Bürgern und Passanten
vorstellen konnten. Mit dabei waren, neben bipolaris, 7 weitere Organisationen, 5 Vertreter:innen von
Selbsthilfegruppen und ein Team der deutschlandweiten MUT-TOUR, ein Aktionsprogramm für mehr
Offenheit im Umgang mit Depressionen. Hier konnten wir mindestens 400 Interessenten zählen.

                                            Gruppenfoto mit der MUT-TOUR beim Bürgerdialog in Steglitz im August 2021

                                                                                                           Seite 13
Tätigkeitsbericht 2021

Der vierte „Bürgerdialog – psychische Erkrankungen“ (auch „DER MARKT für seelische Gesundheit“) fand
zusammen mit dem LAUF für seelische Gesundheit am 10. September 2021 von 14 bis 20 Uhr vor dem
Klinikum am Urban in Berlin-Kreuzberg statt. Erneut konnten zahlreiche lokale Akteure der Selbsthilfe und
des psychosozialen Hilfesystems ihre Angebote an 34 Marktständen einer breiten Öffentlichkeit in einem
sehr belebten Kiez vorstellen, mit dabei waren ebenfalls so viele Organisationen und Selbsthilfegruppen,
eine Liste ist hier zu finden:

             der-markt.berlin/2021-2/welttag-der-suizidpraevention/marktteilnehmer-2021

Beim mittlerweile 6. LAUF für seelische Gesundheit (inklusive KIDS-Lauf) nahmen 106 Läufer:innen teil. Die
Laufstrecke betrug 1,5 Kilometer und machte Passanten zwischen der Admiralbrücke und der
Baerwaldbrücke zusätzlich auf die Veranstaltung aufmerksam. Die Lauf-Anmeldungen kamen von
Personen aus: Berlin, Großbeeren, Rostock, Bremen, Oldenburg (Niedersachsen), Leipzig, Falkensee,
dem Havelland, Potsdam, Teltow-Fläming und Bad Camberg (Hessen).

Diese vierte Veranstaltung fand auch am Welttag der
Suizidprävention (10. September) statt. Durch die Kooperation mit
dem Netzwerk Suizidprävention Berlin (vertreten mit 2 Markständen)
konnten wir dieses oft stigmatisierte Tabu thematisieren. Begleitend
zur Veranstaltung draußen gab es im Hörsaal des Urbanklinikums
Inhalte zum Thema (coronabedingt nur für 25 Personen), etwa eine
Lesung und einen filmischen Beitrag. Parallel wurden individuelle Beratungen in Deutsch, Englisch, Farsi,
Arabisch und weiteren Sprachen angeboten. 38 Organisationen – auch bipolaris e.V. – sind Mitglied im
Netzwerk Suizidprävention Berlin: www.suizidpraevention-berlin.de/wer-sind-wir

Durch die Bürgerdialoge und den LAUF für
seelische Gesundheit ist es uns gelungen,
mehr Aufmerksamkeit für das Thema seelische
Gesundheit und psychische Erkrankungen in
der Öffentlichkeit zu generieren. Mit der
Positionierung in belebten Fußgängerzonen
und Kiezen haben wir niedrigschwellig viele
Menschen erreicht. Durch die Verknüpfung
von LAUF- und Informationsveranstaltung
haben wir die Laufszene angesprochen, die                                    Einer von vielen Marktständen
sonst wenig mit dem Thema zu tun hat. Durch
den in Kreuzberg angebotenen KIDS-Lauf, einen Marktstand mit Kinderschminken und einer Hüpfburg
konnten wir viele Besucher:innen (auch Familien) in Kreuzberg auf uns aufmerksam machen. In
zahlreichen Gesprächen mit dem Publikum konnten wir Stigmata entgegenwirken, Potenziale zur
Selbsthilfe aktivieren und Unterstützungsangebote im Hilfesystem vorstellen.

Wir hatten das Gefühl, dass diese Veranstaltungen in der Zeit der Pandemie von den Besuchern
besonders geschätzt wurden, denn viele sagten „endlich findet mal wieder etwas statt“ oder „ich
                                                          konnte mich so lange nicht mehr
                                                          informieren,      da      sich    meine
                                                          Selbsthilfegruppe derzeit nicht mehr trifft,
                                                          und jetzt seid ihr da“ und „gut, dass es
                                                          euch gibt, jetzt hatte ich in meiner
                                                          Depression endlich mal wieder einen
                                                          guten Tag“. Dadurch entstand ein
                                                          Gefühl des „Wir und miteinander“. Ein
                                                          ganz persönlicher Eindruck aus dem
                                                          Team war, dass viele Menschen im Zuge
                                                          der Pandemie eine größere Offenheit
                                                          und Empfänglichkeit für Themen, die
                                                          psychische Erkrankungen bzw. seelische
                                                          Gesundheit betreffen, entwickelt haben.
             Kurz nach dem Startschuss beim LAUF für seelische Gesundheit

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Tätigkeitsbericht 2021

12. Projekt „Vereins- und Qualitätsentwicklung“
Gefördert durch: AOK Nordost – Die Gesundheitskasse

Hintergrund: Durch die Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie war auch unser Verein bereits seit März 2020
gezwungen, die monatlichen persönlichen Aktiventreffen nur noch virtuell per Videokonferenz durchzuführen. Auch
viele weitere Arbeitsgruppen, alle Supervisionen und auch die Beratung und Selbsthilfegruppentreffen fanden nur
noch telefonisch oder per Video statt, eigene Veranstaltungen mussten trotz mühevoller Planung abgesagt werden.
Hinzu kamen familiäre Belastungen unserer ehrenamtlich Aktiven, etwa durch Home-Office und ganztägige
Betreuung der Kinder zu Hause. Der Wegfall persönlicher Kontakte, vieler Freizeit- und Kulturveranstaltungen taten
ihr Übriges und führten zu Isolation, Krankschreibungen, Fehlzeiten und wirkten sich auf die seelische Gesundheit
insgesamt negativ aus. Bereits vor Corona war die Gewinnung neuer aktiver Mitglieder ein oft beschriebenes
Problem; durch die Krise hat sich dieser Zustand zugespitzt. Es kam zu Rücktritten und nicht besetzten Stellen im
Vorstand – und immer weniger Aktive nahmen an den monatlichen Videokonferenzen teil. Vielen fehlte der
persönliche und direkte Austausch, den keine Apps und keine Messenger ersetzen können.

Unser Fazit: Dringender denn je mussten wir neue aktive Mitglieder gewinnen und für die Vorstandsarbeit
begeistern. Bereits im Dezember vor dem Berichtsjahr wurde daher ein Paket zur „Vereins- und
Qualitätsentwicklung“ mit einer dreijährigen Projektlaufzeit erdacht, beantragt und im Januar 2021
bewilligt.

Im ersten Jahr (dem Berichtsjahr 2021) haben wir neue Mitglieder direkter und persönlicher
angesprochen, etwa durch den Versand von Karten und durch Unterhaltungen über E-Mails und am
Telefon. Auch Teilnehmer:innen von Selbsthilfegruppen wurden persönlich von unseren dortigen
bipolaris-Mitgliedern angesprochen. Wir haben also an unserer Willkommenskultur gearbeitet.

Im Juli 2021 konnten wir ein Selbsthilfe-Picknick im Park am Gleisdreieck in Berlin-Schöneberg
durchführen, zu dem neue Mitglieder und alle Selbsthilfegruppenmitglieder eingeladen waren. Es kam
zu einem guten Austausch von Mitgliedern unterschiedlicher Selbsthilfegruppen und alle 15
Teilnehmer:innen genossen diesen Austausch im Grünen. Die Tätigkeiten von bipolaris wurden vorgestellt
und Möglichkeiten der Partizipation erläutert.

Für das gesamte aktuelle Team, neue Interessenten und
Mitglieder führten wir im August 2021 eine 3-tägige Coaching-
Klausur mit Übernachtungen durch, an der 12 Personen und
eine externe Moderatorin teilnahmen. Als Veranstaltungsort
haben wir uns für das Jugendbildungszentrum Blossin in
Heidesee     entschieden.     Diese    Jugendherberge        mit
Schulungsräumen und Bungalows liegt, umrahmt von einem
Kiefernwäldchen, idyllisch gelegen an einem See in
Brandenburg. Bereits in den Vorjahren haben wir uns hier als
Verein getroffen, hier haben wir viel gelernt, viel gelacht und
auch Tränen vergossen (u.a. im Team-Building, zur Beraterschulung und auf einer Video-Schulung).

Vor der Coaching-Klausur fanden 3 Planungstreffen mit bipolaris und der Moderatorin
(Prozessbegleiterin) statt, nach der Veranstaltung gab es ein Nachbereitungstreffen für alle
Teilnehmer:innen. Das Thema der Klausur lautete „bipolaris ver-rückt in die Zukunft“, zu den Inhalten
gehörten u.a. Mitgliedergewinnung, Struktur und Ziele des Vereins, Vorstandsarbeit, Konflikt- und
Problembewältigung. Zu den Methoden gehörten u.a. Open Space und ein Visionsspaziergang.

Das Resultat: Durch persönliche Anrede und das Picknick konnten wir neue Mitglieder und Interessenten
ansprechen, die uns auch auf späteren Veranstaltungen und der Mitgliederversammlung besuchten
und für weitere Partizipation in Zukunft angefragt werden können. Auf der Coaching-Klausur konnten wir
Mitglieder erstmalig für eine mögliche Vorstandstätigkeit interessieren. Insgesamt haben wir maßgeblich
durch dieses Projekt 14 neue Mitglieder und viele neue Aktive im Jahr 2021 gewonnen und auf der
Mitgliederversammlung einen neuen großen Gesamtvorstand bestehend aus 8 Personen wählen können
(ehemals 5). Dadurch können wir in Zukunft auch unser Beratungsteam um 3 neue Mitglieder erweitern
und für das ganze Jahr 2022 eine zweite Arbeitskraft im Büro anstellen (Minijob).

                                                                                                         Seite 15
Tätigkeitsbericht 2021

13. Projekt „Selbsthilfe: Zurück zu den Wurzeln“
Gefördert durch: BARMER

Das Projekt gliederte sich in zwei Teilschritte: Kino & Diskussion und Informationstag.

Kino & Diskussion
Die geplante Veranstaltung (Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion) sollte ursprünglich
zum Welttag der Bipolaren Störung am 30. März stattfinden, wurde jedoch bereits im Antrag
pandemiebedingt für den Raum Mai bzw. Juni geplant. In der Auswahl war erneut der Film „Die
Überglücklichen“ (Italien/Frankreich 2016), eine Komödie, die sich inhaltlich mit der Bipolaren Störung
befasst.

Leider sah sich der bipolaris-Vorstand und das Vorbereitungsteam gezwungen, die Veranstaltung                aus
Sicherheitsgründen abzusagen bzw. nicht durchzuführen. Für eine flächendeckende Bewerbung                    der
Veranstaltung hätte spätestens im April ein Flyer gestaltet werden müssen. Im April lagen                    die
bundesweiten Corona-7-Tage-Inzidenzen jedoch noch bei 134 (1. April) bis 154 (30. April) und in              der
zweiten Maiwoche immer noch bei über 100 (damals waren das noch „hohe“ Inzidenzen).

Informationstag (mit Workshops)
Die Veranstaltung trug den Titel 19. bipolaris-Infotag – Miteinander reden: Selbsthilfe und Trialog und fand
am 16.10.2021 von 11:00 bis 17:00 Uhr in den Räumen der Berliner Stadtmission (Festsaal) und des
Jugendgästehauses (Workshop-Räume) in der Lehrter Str. 68 in 10557 Berlin statt.

           Coronabedingt war eine vorherige Anmeldung erforderlich und eine Obergrenze von
           insgesamt 120 Personen, die durch die Größe des Festsaals von 320 m² vorgeschrieben war
           (50% Auslastung). Alle Teilnehmer:innen (auch von bipolaris) mussten einen 3G-Nachweis
           erbringen, der am Einlass vom Team kontrolliert wurde. Ein ausführliches Hygiene-Konzept und
           Listen zur Kontaktnachverfolgung wurden erstellt.

Die Anmeldeliste war mit 110 Personen gefüllt und mit weiteren 10 Personen des bipolaris-Teams,
wodurch die Höchstzahl erreicht war. Es gab kurzfristig 11 Abmeldungen, so dass insgesamt 109 Personen
an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Zur Veranstaltungseinführung gab es eine Begrüßung der damaligen Vorsitzenden Anne Hibbeln und 4
Vorträge zum Thema „Selbsthilfe und Trialog“:

   •   „Trialog aus der Sicht eines Profis“
   •   „Selbsthilfe wirkt – heute und morgen“
   •   „Wie kann ich als Angehörige/r gut für mich selbst sorgen?
   •   „Von der Selbsthilfe zur Hilfe für mich selbst und andere“

Nach einer Mittagspause folgte der erste Block mit 5 parallelen
Workshops, die sich auf mehrere Räume aufteilten:

   •   In der (Hypo-)Manie miteinander sprechen: Empfehlungen für
       Angehörige und Profis
   •   bipolaris und ich: Meine Erwartungen und Wünsche als
       Angehörige und Betroffene
   •   Selbsthilfe Online – was bleibt anders, was bleibt gleich
   •   Was macht gute Moderation aus? – Ein interaktiver Workshop
   •   Einblick in die Klangschalenarbeit für Tiefenentspannung

                                                                                  Begrüßung durch die Vorsitzende

Seite 16
Tätigkeitsbericht 2021

Im zweiten Block folgten weitere 4 parallele Workshops:

   •   Erfolgreiche Selbsthilfe für Angehörige
   •   Recovery – Wege der Veränderung
   •   Ich bin (nicht?) meine bipolare Störung
   •   Einblick in die Klangschalenarbeit für Tiefenentspannung

Das vollständige Programm mit allen Referent:innen befindet sich auf der Webseite:
www.bipolaris.de/infotag2021. Einige Workshops waren früh ausgebucht, einige weniger besucht. Wir
sind froh, dass wir unser Jahresthema „Selbsthilfe: Zurück zu den Wurzeln“ inhaltlich so gut in die
Öffentlichkeit tragen konnten, das Feedback der Besucher:innen war sehr positiv.

                                                                                Vortrag von Prof. Dr. Bräunig

14. Bipolar-Welttag
Gefördert durch: Pauschalförderung der Krankenkassen

Zum 8. Internationalen Tag der Bipolaren Störung (World Bipolar Day) am 30.
März führte das Vivantes Humboldt-Klinikum mit dem Ambulatorium
Seelische Gesundheit und der Tagesklinik für Bipolare Störungen in
Kooperation mit bipolaris eine Online-Veranstaltung über Zoom durch. Das
Thema war „Es geht weiter – Selbsthilfe und Behandlung während der
Corona-Pandemie“.

Diese digitale Zusammenkunft war mit 80 Teilnehmer:innen gut besucht. Die
nötige Anmeldung zur Veranstaltung erfolgte im Vorfeld durch eine E-Mail
an die Tagesklinik, bipolaris verteilte den Flyer per Rundmail an 2.280
Adressen und bewarb die Veranstaltung auf der Webseite.

Das vollständige Programm und ein weiteres veröffentlichtes Video-Angebot
der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. befindet sich hier:

           www.bipolaris.de/termine-neuigkeiten/welttag/2021

Da für die Vorbereitung nur geringe Fahrtkosten für bipolaris entstanden, war
dafür kein Projektantrag nötig, die Ausgaben wurden durch die
Pauschalförderung gedeckt.

                                                                                                    Seite 17
Tätigkeitsbericht 2021

15. Abgesagte Projekte
Im Jahr 2021 mussten wir durch die hohen Fallzahlen während der Corona-Pandemie bereits den
geplanten Kino- und Diskussionsveranstaltung und den Bürgerdialog in Köpenick absagen. Dies waren
jedoch nur Teilschritte und die Gesamtprojekte konnten trotzdem durchgeführt werden.

Öffentlichkeitsarbeit & Video (IKK Brandenburg und Berlin)
Im Jahr 2020 konnten wir uns durch eine Förderung der IKKBB eine Audio- und Videoausrüstung zulegen
und mit 7 aktiven Mitgliedern einen 2-tägigen Video-Workshop besuchen.

Geplant und beantragt hatten wir 2021 eine Förderung für die Produktion von Interviewaufnahmen oder
Podcasts zum Thema Bipolare Störungen. Hier waren Ausgaben geplant für: Erwerb von Lizenzrechten
für verwendete Bilder, GEMA-Gebühren für die Vertonung, Fahrtkosten für die Interview-Teams und
Honorare für die Interviewten.

Bedingt durch personelle und ehrenamtliche Engpässe konnten wir das Projekt leider nicht durchführen.
Die Neu-Förderung und die Restmittel aus dem Vorjahr wurden an die IKKBB zurückgezahlt. Das Projekt
möchten wir erneut beantragen, sobald unsere neuen ehrenamtlich Aktiven fester im Sattel sitzen.

Bipolar-Broschüre (Techniker)
Geplant war die Erstellung, der Druck und Versand einer Hilfe-Broschüre zur Bipolaren Störung,
insbesondere mit Bezug zur Selbsthilfe und das Hilfesystem in Berlin und Brandenburg. Die geplante
Auflage der ca. 36-seitigen A5-Broschüre lag bei 10.000 Stück, wovon ca. 5.200 an 1.000 Adressen
verschickt werden sollten.

Inhaltlich waren folgende Themen geplant (orientiert an unseren bisherigen Informationstagen):
Symptome & Ursachen, Rechtliches (Unterbringung, PsychKG, Zwangsmaßnahmen, gesetzliche
Betreuung), Medikation, Medikamentenreduzierung, Psychotherapie, Klinikerfahrung, Alternativen zum
Krankenhaus (Krisenpension, Home-Treatment, stationsäquivalente Behandlung StäB), „Tätig sein“
(Arbeit & Beruf), Sucht & Begleiterkrankungen, Paarbeziehungen, Beziehungen & Kommunikation,
Gewaltfreie Kommunikation, Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfesysteme, Thema Angehörige,
Selbsthilfe, Selbsthilfegruppen uvm.

Ebenfalls bedingt durch personelle und ehrenamtliche Engpässe mussten wir den Projektantrag früh
zurückziehen, daher gab es auch keine Förderung oder Rückzahlung. Gerne möchten wir diese Idee in
Zukunft erneut aufgreifen, die Techniker hielt die Broschüre damals für gut förderfähig.

16. Einnahmen, Ausgaben & Transparenz
Wie man der Einnahmen-Überschuss-Rechnung 2021 (EÜR) und den Einnahmen nach Herkunft 2021
entnehmen kann, lagen unsere Gesamteinnahmen bei 109.859,70 € und die Gesamtausgaben bei
106.620,72 € und somit ein Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben von 3.238,98 €.

           Diese beiden Übersichten veröffentlichen wir jährlich auf unserer Webseite:

           www.bipolaris.de/der-verein-bipolaris/finanzielles/2021

Eigenleistung: In diesen Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben sind jedoch ehrenamtlich erbrachte
Eigenleistungen von 20.750 € enthalten, für 2.075 erbrachte Arbeitsstunden zu jeweils 10 €. Diese
ehrenamtlich Arbeitsstunden fallen in vielen Bereichen der Vereinsverwaltung, der Projektplanung und -
durchführung an (hier ein Auszug aus der EÜR):

Seite 18
Tätigkeitsbericht 2021

Projekt 2 und Projekt 3 wurden nicht durchgeführt, daher fielen hier auch keine ehrenamtlichen
Arbeitsstunden an (also 0 €). Da die Ehrenamtlichen auf eine Auszahlung ihrer Leistung verzichten,
werden diese Ausgaben rückgespendet – sie tauchen also auch in den Einnahmen auf:

   •   In den Ausgaben heißen diese Positionen
       „Aufwandsentschädigung Ehrenamt (werden rückgespendet)“
   •   In den Einnahmen heißen diese Positionen
       „Verzicht auf Aufwandsentschädigung Ehrenamt“

Das heißt, dass die tatsächlichen Einnahmen bei 89.109,70 € und die tatsächlichen Ausgaben bei
85.870,72 € lagen („tatsächlich“ heißt im Konto ein- und ausgegangen). Beide sind um 20.750 €
gemindert, daher bleibt der Überschuss identisch (wie oben).

Damit machen wir den immensen Umfang der ehrenamtlich erbrachten Arbeitsstunden sichtbar und
bringen auch benötigte Eigenanteile für Förderungen ein. Die Arbeitsstunden leisten unsere Mitglieder
u.a. durch:

   •   Projektcontrolling, Planung und Nachbesprechung auf den monatlichen Aktivensitzungen
   •   Referentenakquise (E-Mails und Telefonate)
   •   Projektplanung in weiteren Videotreffen und Telefonaten (Arbeitsgruppen)
   •   Einladungsmanagement, Erstellen von Serienbriefen
   •   Flyer-Versandaktionen (mehrere Personen, mehrere Stunden)
   •   Berichtswesen (z.B. auf Mitgliederversammlung, im Tätigkeitsbericht)
   •   Transport und Zusammenstellen bzw. Anlieferung von Material
   •   Organisation, Betreuung oder 3G-Kontrolle vor Ort
   •   Teilnahme an Supervisionen und Schulungen

Unsere beiden Mitarbeiter kümmern sich primär um die Entlastung des Vorstands, Förderanträge,
Verwendungsnachweise, Mitgliederverwaltung, Adressverteiler, Pflege der Webseiten, Vorbereitung von
Sitzungen und Terminabsprachen, den laufenden Betrieb inklusive Post und E-Mail und die Buchhaltung.
Eine Minijobberin war von Mitte Juli bis Ende Dezember beschäftigt und wurde über die
Pauschalförderung finanziert. Die 30 Wochenstunden des Teilzeitbeschäftigten wurden auf Pauschal-
und Projektförderungen aufgeteilt.

                                  bipolaris ist seit 2012 Mitunterzeichner der Initiative Transparente
                                  Zivilgesellschaft, der sich bereits 1.618 Organisationen in ganz
                                  Deutschland angeschlossen haben:

       www.transparency.de/mitmachen/initiative-transparente-zivilgesellschaft/unterzeichner

Unsere Transparenzinformationen: www.bipolaris.de/der-verein-bipolaris/10-informationen

Am 19. Januar 2022 fand die Kassenprüfung durch eine Kassenprüferin und einen Kassenprüfer unserer
Unterlagen für das Geschäftsjahr 2021 in der bipolaris-Geschäftsstelle statt, im Kassenprüfungsbericht
wird die Entlastung des Vorstands für das geprüfte Jahr empfohlen.

                                                                                              Seite 19
Tätigkeitsbericht 2021

17. Mitgliedsbeiträge, Spenden und Prämien
bipolaris ist laut letztem Bescheid des Finanzamts für Körperschaften I Berlin als gemeinnützig anerkannt.
Spenden und Mitgliedsbeiträge können von der Steuer abgesetzt werden.

               Für das Jahr 2021 wurde die Grenze für den vereinfachten Spendennachweis auf 300 Euro
               angehoben (durch das Jahressteuergesetz 2020). Das heißt, dass statt einer
               Spendenbescheinigung auch der Kontoauszug der Bank als Nachweis für das Finanzamt
               ausreichen kann (§ 50 Abs. 4 Nr. 2 EStDV). Auf Wunsch versenden wir die
               Spendenbescheinigungen (Zuwendungsbestätigungen) per Post oder E-Mail.

Im Jahr zahlten 200 natürliche Mitglieder unterschiedliche Mitgliedsbeiträge (12 € bis 100 €).
Selbsthilfegruppen zahlen (je nach eigenem Förderstatus) zwischen 0 € und 72 € Beitrag. Der
durchschnittliche Jahresbeitrag pro Mitglied (inkl. Selbsthilfegruppen) schwankt pro Jahr zwischen 19 €
und 23 €. Eingenommen haben wir 4.324,88 € an Mitgliedsbeiträgen.

Die 5.897,83 € an vereinnahmten Spenden bestanden aus:

       2.800,00 €      von der MaibornWolff GmbH, ein IT-Unternehmen mit Sitz in München, welches jährlich
                       gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen ein Spendenziel auswählt. Erneut haben wir uns sehr über
                       diese unerwartete Spende gefreut, nachdem wir bereits 2019 als Spendenziel ausgewählt
                       worden sind.
       1.000,00 €      von einer Privatperson (Angehöriger eines bipolar Erkrankten).
         577,00 €      von der Direkt-Spendenfunktion von Gooding.
         498,33 €      von Facebook-Spenden:
                         davon 7 Geburtstags-Spendenaktionen mit insg. 26 Spender:innen
                         davon eine Spende durch den Spenden-Button
        305,00 €       von Kondolenzspenden (Spenden im Trauerfall).
        277,50 €       von Barspenden zum bipolaris-Infotag im Oktober 2021.
        190,00 €       von einer Privatperson mit einem Dauerauftrag (10 € bis 20 € monatlich seit vielen Jahren).
        150,00 €       von einer Rückspende von Referentenhonorar für den bipolaris-Infotag im Oktober 2021.
        100,00 €       von einer regelmäßigen spendenden Privatperson (Familie).

Weitere 386,87 € haben Unterstützer:innen durch Prämien beim Online-Shopping für uns generiert:

   •       Durch Einkäufe bei AmazonSmile
   •       Durch Einkäufe bei Gooding

Die Mitgliedsbeiträge sind zusammen mit den Spenden und Prämien seit der Vereinsgründung eine sehr
wichtige Einnahme. Hierdurch können wir den laufenden Geschäftsbetrieb (Vereinsverwaltung, Büro und
Personal) bis zum Eingang der Fördergelder finanzieren, er dient aber auch zur Finanzierung von
Projekten, für die nicht ausreichend Fördergeld vorhanden ist oder ein Eigenanteil erbracht werden muss
(z.B. die Bipolar-Beratung).

                                                                                                                                        5.898 €
                                                                                                                 5.338 €
                                                                                                                           4.206 €
                                                                                                              4.245 €                4.325 €
                                                                                       4.002 €     4.067 €                   4.062 €
                                                                          3.652 €
                                                              3.154 €
                                      2.412 €    2.583 €
                         2.130 €                                             2.011 €
             1.828 €                                            1.811 €
                                                                                         1.585 €
 1.300 €                    1.124 €
               1.049 €                   977 €                                                        930 €
                                                      726 €
    100 0€ €           0€          0€           0€         0€           0€      213 €        132 €       130 €      151 €       308 €      387 €

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