Schwangerschaft - Geburt - Familie / 2018 - Fachberichte und Statistik - Häberlstrasse 17

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Schwangerschaft – Geburt – Familie / 2018
         Fachberichte und Statistik
Inhalt
Unsere Wurzeln ................................................................................................................................ 2
Natürliche Geburt – ein guter Start macht Vieles möglich .............................................................. 3
Ein Kompass für das Elternsein ........................................................................................................ 3
Inklusion – von Anfang an ................................................................................................................ 4
Psychosoziale Beratung zu Pränataldiagnostik und bei belasteter Schwangerschaft ..................... 5
Leere Wiege – Beratung und Kurse zur Rückbildung und Neufindung nach dem Verlust eines
Kindes. .............................................................................................................................................. 6
Selbsthilfegruppen in der Beratungsstelle ....................................................................................... 6
Beratung für Frauen mit psychischen Krisen rund um die Geburt. Deutsch- und
spanischsprachige Beratung ............................................................................................................. 8
Die Doula hat Zeit ............................................................................................................................. 9
Individuelle Geburtsvorbereitung und Beratung für junge Schwangere ....................................... 10
Bindungsfördernde Eltern-Baby-Beratung ..................................................................................... 11
Familienberatung ........................................................................................................................... 11
Offene Treffs - im Café Netzwerk ................................................................................................... 12
Kurse vor der Geburt ...................................................................................................................... 14
Kurse nach der Geburt ................................................................................................................... 15
   Rückbildung für den sensiblen Neustart nach der Geburt. ........................................................ 15
Elternforen am Nachmittag - Abendveranstaltungen – Seminare ................................................. 15
Das FenKid® Eltern-Kind Kurskonzept ............................................................................................ 16
   Die frühe Entwicklung von Kindern begleiten ............................................................................ 16
   FenKid®- Weiterbildungen für Kursleiter*innen ........................................................................ 16
   Für pädagogische Fachkräfte in Kita und Großtagespflege ........................................................ 16
Kooperationen ................................................................................................................................ 17
Öffentlichkeitsarbeit....................................................................................................................... 17
Organisations- und Teamentwicklung ............................................................................................ 17
Bericht 2018 ................................................................................................................................... 18
Wir danken herzlich........................................................................................................................ 19

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Unsere Wurzeln
liegen in der Frauen- und Selbsthilfebewegung. Die Beratungsstelle wurde 1979 in
ehrenamtlicher Arbeit von fünf engagierten Müttern, Pionierinnen der partnerschaftlichen
Geburtsvorbereitung, gegründet. Heute bilden wir einen wesentlichen Teil der psychosozialen
Versorgungsstruktur rund um die Geburt in München. Mit unserem frauen- und
familienorientierten Ansatz spielen wir eine impulsgebende Rolle innerhalb der Fachwelt. Wir
beraten und informieren unabhängig von kommerziellen Interessen.

Wir sind
ein Team von 50 Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeitern verschiedenster Professionen, die
neben ihrer fachspezifischen Qualifikation immer auch ihre Lebenserfahrung als
Arbeitsgrundlage haben, z.B. haben alle Kinder.

Wir bieten
persönliche und telefonische Beratung (auch englisch, französisch und spanisch),
Kriseninterventionen, Kurse zu Themen rund um die Geburt, von Geburtsvorbereitung bis zur
Familienberatung, Eltern-Kompetenz bildende Vorträge, Elternforen sowie FenKid®- Eltern-Kind-
Kurse, Inhouse -Schulungen und Fort- und Weiterbildungen

Wir setzen uns ein
für die Förderung einer frauengerechten Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe, für die
Stärkung der elterlichen Kompetenz in den ersten drei Lebensjahren sowie die
geschlechtssensible Betrachtung des „Systems“ Familie, ür Menschen mit Behinderung, damit
sie über eine Teilhabe außerhalb der medizinischen Versorgung rund um die Geburt informiert,
beraten und begleitet werden

Besonderheiten, Schwerpunkte
Psychosoziale Beratung zu Pränataldiagnostik und bei belasteter Schwangerschaft
Bindungsfördernde Elternberatung
Psychosoziale Beratung zu psychischen Krisen rund um die Geburt
Geburtsvorbereitung und Begleitung für minderjährige und junge Schwangere

Selbsthilfegruppen
Unerfüllter Kinderwunsch - Via Nova, zur Unterstützung nach pränataler Diagnose
Krise/Depression rund um die Geburt - Zu früh geboren – Frühchen auf der Welt
SternenKinder – München

Wir sind Mitglied
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
GfG® - Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung,
Frauengesundheit Bundesverband e.V.
AKF – Arbeitskreis Frauengesundheit e.V.
Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik
Bund freiberuflicher Hebammen Deutschland e.V.
LAG Bayerischer Familienbildungsstätten e.V.
Babyfreundlich – Eine Initiative von WHO und UNICEF
FÖSS e.V.– Verein zur Förderung der Selbsthilfe und Selbstorganisation

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Natürliche Geburt – ein guter Start macht Vieles möglich
Unter einer natürlichen Geburt verstehen wir eine Geburt, bei der die Frau sich sicher und
geborgen fühlt, genug Zeit und Ruhe hat und in guter Begleitung ist, wodurch der physiologische
Prozess in der Regel ganz von selbst geschehen kann. Meist sorgen die biochemischen Abläufe
während einer solchen Geburt für eine optimale Hormonausschüttung. Diese Hormone wirken
schmerzlindernd und bindungsfördernd, so dass sie die Gebärende sowohl bei der Bewältigung
der Wehen als auch beim Start einer sicheren Mutter-Kind-Bindung unterstützen.
Damit Frauen sich diesem Ablauf der Geburt überlassen können, brauchen sie und ihre Partner
eine praktische Vorbereitung, die ihnen Ängste nimmt. Sie bekommen von uns wertvolle, klare
Einsichten in die körperlichen und seelischen Prozesse, praktische Erfahrungen zur
Wahrnehmung und Übung dessen, was im Umgang mit den Wehen zu bewältigen sein wird,
Raum für tragende Absprachen zwischen den Partnern, Informationen zu PDA und Geburt durch
Kaiserschnitt, zum Wochenbett und zur Rückbildung-Neufindung.
Wir vermitteln unsere Zuversicht, dass eine Frau natürlich gebären kann und Schwangerschaft
keine Krankheit ist! Unser Anspruch an gehaltvolle Beratungs- und Kursarbeit ist auch
gleichzeitig Ansporn an uns selbst. Wir setzen uns in unterschiedlichen Teams regelmäßig
inhaltlich mit neuen Erkenntnissen rund um die Geburt auseinander und halten uns durch
interne und externe Fortbildungen auf dem aktuellen Stand des Wissens. Unser Augenmerk liegt
darauf, wie wir Wissen weitergeben, damit Schwangere und junge Eltern diese Kenntnisse gut
für sich nutzen können. Wir legen Wert darauf, Ängste abzubauen und die Kompetenzen und
Ressourcen von Schwangeren, Frauen und Männern zu stärken.

Ein Kompass für das Elternsein
Wenn das (erste) Baby da ist, kommen starke Gefühle ins Spiel. Eine feinfühlige Pflege
verbunden mit respektvoller Kommunikation kann das miteinander Vertrautwerden positiv
bestärken. Die Fragen junger Eltern führen sie selbst oft zurück zu ihren eigenen
Kindheitserfahrungen. Unsere Haltung zum Elternsein lädt die Eltern zur Reflexion ein, gibt
Hinweise zu den echten Bedürfnissen der Babys und der Eltern. In den Kursen führen
Kurzreferate zu wertvollem Austausch. Dies ermöglicht Eltern, ihre individuellen Themen zu
besprechen und von den Erfahrungen der Anderen zu profitieren. Daraus entwickeln Eltern ihre
Führungskompetenzen und werden sicher in ihrer Beziehung zum Kind.
In der Partnerschaft eröffnet das Eltern werden neue Räume, das Paar lernt sich nun als Eltern
kennen und auch dabei spielen die Vorstellungen und Wünsche aneinander eine wichtige Rolle.
Wir informieren und zeigen Wege auf, wie Eltern, (nach Bruno Bettelheim) „nicht perfekt, aber
gut genug“ und damit wertvoll für ihre Kinder, ihre Paarbeziehung und für ihr berufliches und
gesellschaftliches Leben sein können. Das braucht Zeit und Vertrauen. Die Gespräche in den
Gruppen zeigen sehr beeindruckende Prozesse der einzelnen Personen, die für das gemeinsame
Familienleben und für unsere Gesellschaft wesentlich sind.
Besonders für Eltern, deren Familie weiter weg lebt oder die als Erste im Freundeskreis eine
Familie gründen, ist das Netzwerken sehr stärkend und wichtig. Auch dafür sind die vielen
Eltern-Kind-Kursangebote sinnvoll. Oftmals entstehen daraus Freundschaften die bis ins Alter
Halt geben.

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Inklusion – von Anfang an
Wir setzen uns für Menschen mit Behinderung ein, damit sie über die ihnen zustehende Versorgung
rund um die Geburt individuell informiert, beraten und begleitet werden. Im Austausch mit den
betroffenen Frauen haben wir erfahren, wie wenig sie von ihren Frauenärzt*innen und
Fachverbänden über die auch für sie offenen Beratungs- und Familienbildungsangebote informiert
werden. Dabei nehmen diejenigen, die von uns erfahren, gerne auch weite Wege in Kauf, um die
Kurse und Vorträge zu besuchen.

Seit unserer ersten, auf unsere Arbeit zugeschnittenen, Fortbildung 2009 durch eine Beraterin
des BBSB (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund eV) bereiten wir unsere Kursinhalte
und Vorträge so vor, dass blinde und gehörlose Eltern unbeschwert teilnehmen können. Zu
manchen Zeiten, z.B. im Winter oder wenn Baustellen den Weg behindern, holen wir blinde
Frauen auch von der U-Bahn ab und begleiten sie in den Kursraum. Wir nutzen manche
Teamtage auch dafür, wieder selbst zu erproben, wie leicht oder schwer unsere Räume und
Zugänge für blinde oder sehbehinderte Menschen zu erreichen sind.

Sobald sich eine schwangere Frau mit Behinderung zu einem unserer Kurse anmeldet,
übermitteln die bereits erfahrenen Kursleiterinnen den neuen Kolleginnen ihre Erfahrungen und
geben Tipps und Anregungen für die Umgestaltung des Kursablaufs. Das sind für blinde Frauen
andere Übungen als für gehörlose, die mit Dolmetscherinnen den Kurs besuchen. Eine
Herausforderung, die unser Team immer sehr gerne annimmt.

Dank eines kleinen Budgets, das uns durch das Sozialreferat zur Verfügung gestellt wird, können
wir die meisten Dolmetscherkosten übernehmen. Denn diese werden von Krankenkassen nur für
Gesundheitsleitungen übernommen, jedoch nicht für Bildungsangebote für werdende und junge
Eltern.
 Zu 19 Kursen und                Wir profitieren alle davon, wenn wir in unserer Arbeit immer
 Veranstaltungen buchten         wieder Einblicke in die Lebenswelten von blinden oder
 wir meist zwei                  gehörlosen Schwangeren und Eltern bekommen. So war es
 Gebärdendolmetscherinnen.       auch wieder im Jahr 2018.

Für eine rollstuhlfahrende Mutter war es jedoch leider nicht möglich, die Kurse bei uns zu
besuchen. Trotz neu eingebautem Lift im Rückgebäude, blieben 4 unüberwindbare Stufen, die
unsere Kursräume in diesem schönen Altbau nicht barrierefrei machen. In Kooperation mit der
Katholischen Hochschulgemeinde war es uns möglich, für sie und ihre Gruppe auch mehrere
FenKid Kurse in deren Gruppenraum durchzuführen.

In fast allen FenKid-Kursen finden auch Eltern mit Kindern den Weg zu uns, die einen
schwierigen Start hatten, und die unsere Kurs-Atmosphäre sehr genossen. Sie fühlten sich auch
mit einem besonderen Kind willkommen und wertgeschätzt.

In unseren Abendveranstaltungen rund um die Themen um Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett, dem guten Start ins Familienleben und vielem mehr sind immer wieder Paare und
junge Eltern dabei, die durch unsere Organisation von Gebärdendolmetscherinnen, auf alle
Informationen, die sie in ihrer Elternkompetenz stärken, nun bei uns kostenfrei zugreifen
können.

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Psychosoziale Beratung zu Pränataldiagnostik und bei belasteter Schwangerschaft
                                                                Andrea Singer und Kirsten Hellwig

Wir beraten werdende Eltern vor, während und nach Inanspruchnahme von pränataldiagnostischen
Tests. Ein zweiter Beratungsschwerpunkt war 2018 die Begleitung während oder nach einer
belasteten Schwangerschaft.

Dass die umfassenden präntaldiagnostischen Tests Auswirkungen auf das Kontinuum
Schwangerschaft, Geburt und Elternwerden haben, beobachten wir zunehmend in unseren
Beratungen. In einem öffentlichen Vortrag für ein interessiertes Laienpublikum befassten wir
uns mit diesem Thema, das auch in der konkreten Beratungssituation unseren Beratungsalltag
bestimmte: „Pränataldiagnostik: was kann sie und was kann sie nicht? Wie verändert sie
Schwangerschaften? Wie komme ich, kommen wir, zu guten Entscheidungen?“ Werdende Eltern
stehen schon mit Eintreten einer Schwangerschaft sehr frühzeitig unter einem
Optimierungsdruck und möchten alle medizinischen Optionen
                                                                          Es fanden 246
kennen, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Die Fülle der
                                                                          persönliche Beratungen,
verfügbaren pränataldiagnostischen Untersuchungsmethoden
                                                                          301 telefonische sowie
orientiert sich am Risiko. Es gibt von Anfang an kaum Zeit mehr für
                                                                          109 ausführliche
ein Ankommen in dem Erspüren einer Schwangerschaft.
                                                                          Beratungen per E-Mail
                                                                          statt.
Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und
Geburtsmedizin beleuchteten wir die Thematik: “Und dann war plötzlich alles anders –
psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik“ Wir referierten über positive
Erfahrungen, die Paare mit der psychosozialen Unterstützung gemacht hatten.
Was PND betrifft, beruht der gesellschaftliche Konsens auf der Freiwilligkeit und der
Individualität der Entscheidungen der werdenden Eltern. Pränataldiagnostik kann sowohl als
Belastung empfunden werden oder auch als momentane Beruhigung von Woche zu Woche, mit
dem momentanen guten Gefühl, dass „ja alles in Ordnung ist“. – Solange dies die Ärzt*in so
feststellt.
Von werdenden Eltern, die mit einem auffälligen pränatalen Befund zu uns kamen – oft bereits
kurz nach der Diagnosestellung hörten wir dann häufig die Aussage: „Jede mögliche
Entscheidung, die wir jetzt treffen können, fühlt sich falsch an.“ In dieser Situation spürten viele
Paare einen Zeitdruck, sich nun möglichst schnell entscheiden zu müssen, da sie diese kaum zu
ertragende Situation schnell beenden wollten. Die Vorstellung, nun über das Leben oder den Tod
des vor der Diagnose oftmals sehr gewünschten Kindes bestimmen zu müssen, brachte alle
Eltern in eine Situation, auf die sie nicht vorbereitet waren und die sie überforderte. Wir
konnten sie im Gespräch begleiten, ihre widersprüchlichen Gedanken und Gefühle zu sortieren
und unterstützten sie darin, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um zu einer tragfähigen
Entscheidung zu kommen.
Nach der Begleitung in der Entscheidungsphase hatten wir zu vielen Eltern auch weiterhin
Kontakt: In den Beratungen ging es dann häufig um Trauerbegleitung und die Auswirkungen des
Verlustes, aber erfreulicherweise auch um die Entwicklung von Perspektiven für das Leben mit
einem besonderen/behinderten Kind.

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Leere Wiege – Beratung und Kurse zur Rückbildung und Neufindung nach dem
Verlust eines Kindes.
                                                       Edeltraut Edlinger und Dayela Valenzuela

Achtsame Rückbildungsgymnastik, Bewegung und Wissensvermittlung über den Beckenboden,
Wahrnehmungsübungen zur Veränderung des eigenen Körperbildes. Trauerarbeit mit
traumasensiblen Gesprächs- und Zuhörformen, Kreatives Gestalten und Malen.
                              Dies sind einige Elemente des Kurses Leere Wiege. Ebenso
  264 Kontakte mit 98         wurden stärkende Rollenspiele für herausfordernde Situationen
  Frauen nach Verlust ihres   geübt, die Bedeutung und Gestaltung von Ritualen zur
  Kindes führten zu           Gesundung und Beruhigung von Körper, Geist und Seele
  individueller Beratung. 77  verdeutlicht und gemeinsam die Gestaltung eines rituellen
  Frauen besuchten 11         Abschieds vorbereitet.
  Kurse, 15 davon ein         Raum bekamen auch Zukunftsperspektiven mit Blick auf eine
  spezielles Angebot mit      nächste Schwangerschaft, veränderte Freundschaften und
  ihren Partnern.             berufliche Veränderungen. Allen Gruppen war das Organisieren
                              von kontinuierlichen Treffen nach Beendigung des Kurses
wichtig.

Selbsthilfegruppen in der Beratungsstelle
SternenKinder München
In der Selbsthilfegruppe SternenKinder trafen sich an 12 Abenden 84 Eltern, deren Babys in der
Schwangerschaft und um den Geburtszeitraum verstorben sind.
Neben den Ursachen für den Tod des Kindes ergaben sich sehr viele Fragen zu medizinischen
Behandlungen, Erfahrungen mit Ärzten und Kliniken und immer auch die Fragen und
Überlegungen für eine mögliche Folgeschwangerschaft.

Via Nova
Hier treffen sich Frauen, die sich nach einem auffälligen pränataldiagnostischen Befund für oder
gegen das Austragen der Schwangerschaft entscheiden mussten. Acht aktuell betroffene Frauen
in der Entscheidungsphase fanden hier Kontakte zu Frauen, bei denen diese Erfahrung schon
längere Zeit zurücklag. Sie kamen zu 13 Treffen zusammen.

Zu früh geboren – Frühchen auf der Welt
Rund um die zu frühe Geburt geht alles ganz plötzlich. Die Schwangerschaft findet ein
unerwartetes, unerwünschtes Ende, das die junge Mutter körperlich, seelisch und sozial
belastet. Vorzeitige Geburtsbestrebungen zwingen manche Schwangere plötzlich zu strikter
Bettruhe. Spätestens dann befindet sich die ganze Familie in einem Ausnahmezustand zwischen
Hoffen und Bangen. Nach der Entbindung leben die Eltern unter starken Belastungen. Gefühle
von Angst um das Kind und dessen weitere Entwicklung mischen sich mit Hilflosigkeit, Wut und
Enttäuschung.
Zur Selbsthilfegruppe kamen Mütter, deren Lebenssituation es wieder zuließ, mit dem Frühchen
aus dem Haus zu gehen. Meist war der Kontakt zur Gruppenleiterin schon per Telefon sehr
stützend gewesen und die neue Möglichkeit, sich über eine Whatsapp-Gruppe zu vernetzen,
erlaubte bereits vom Krankenhaus aus, Informationen und Begleitung zu bekommen. Da halfen
die Möglichkeiten der neuen Medien ganz gut, diese oft für die Mütter recht kontaktarme Zeit
zu überbrücken.

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Krise rund um die Geburt
Zu den 19 regulären Gruppentreffen im Jahr 2018 kamen insgesamt 80
Frauen, manche in Begleitung ihrer Männer. Mittlerweile haben sich                         die
14tägigen Treffen, die von wechselnden Gruppenleiterinnen moderiert
werden, gut eingespielt.

Neben Themen, die uns auch in vergangenen Jahren beschäftigt haben, wie
Überforderungsgefühle, Alltagsbewältigung mit psychischer Erkrankung, Reaktionen von
Verwandten und Freunden, Erfahrungen mit Medikamenten und Psychotherapie, verzeichneten
wir 2018 einen deutlichen Anstieg von Frauen, die uns über traumatische Geburtserfahrungen
berichteten. Sie erlebten Interventionskaskaden bis hin zum Kaiserschnitt, unzureichende und
unsensible Geburtsbegleitung, Nachoperationen, und weitere negative Erlebnissen auf den
Wochenstationen. Zu einem Gruppenabend kamen 7 neue Frauen, von denen sechs solche
belastenden Geburtserfahrungen gemacht hatten.
Das Leitungsteam der Selbsthilfegruppe war am 17.Februar im Selbsthilfezentrum bei Kristina
Jakob, die den Gruppenprozess, der im Juli 2017 bei der Gruppeninventur in Regensburg
begonnen hatte, zu einem sehr befriedigenden und für alle lohnenden Abschluss brachte. Mehr
Struktur für unsere Teamarbeit und ein guter Blick auf Erwartungen, Möglichkeiten und Grenzen
jeder Teilnehmerin und der Gruppe als Ganzes waren die Ergebnisse, die wir aus diesem
Coaching mitnehmen konnten. Mitte Oktober ermöglichte uns unser neuer
Kooperationspartner, die DAK, die Präsentation des Vereins „Schatten&Licht“ und unserer
Gruppe auf der Messe Babywelt. Sechs Gruppenmitglieder wechselten sich bei der
Standbetreuung ab. Wir konnten circa 600 Flyer an Schwangere und Fachleute verteilen und
führten interessante Gespräche.

Unerfüllter Kinderwunsch
Wir trafen uns zu 11 monatlichen Treffen mit insgesamt 87 Teilnehmern und Teilnehmerinnen.
Die meisten davon fanden uns über das Internet, einige wurden auch von ihrer
Kinderwunschpraxis oder bei der Frauenärztin auf uns aufmerksam gemacht.
Die Selbsthilfegruppe unerfüllter Kinderwunsch gibt es mit einer konstanten Leitung seit 13
Jahren an der Beratungsstelle. In dieser Zeit hat sich Einiges im Bereich Reproduktionsmedizin
getan. Die Themen, mit denen sich die Betroffenen beschäftigten, sind indes die gleichen
geblieben:
Welche medizinischen und alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wie können wir in der Partnerschaft mit unterschiedlichen Vorstellungen über die Behandlung
umgehen?
Wie überstehe ich die emotionalen Belastungen in dieser Zeit?
Wem kann ich mich anvertrauen?
Wie gehe ich mit unsensiblen Sprüchen und allgegenwärtigen ungebetenen Ratschlägen um?
Wie bekommen wir wieder mehr Lebensqualität?
Wie lange wollen wir medizinische Behandlungen fortsetzen?
Gibt es einen anderen Plan für unser Leben?
Die Leiterin der Selbsthilfegruppe nahm an den regelmäßigen Treffen des Münchner Netzwerks
Kinderwunsch teil. Dieses Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Fachfrauen unterschiedlicher
Berufsgruppen und befasst sich mit dem gesamten Themenkomplex unerfüllter Kinderwunsch.

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Beratung für Frauen mit psychischen Krisen rund um die Geburt.
Deutsch- und spanischsprachige Beratung
                                                   Ulrike Wecker, Kirsten Minkos, Patricia Vollmer

2018 suchten 122 Familien aus dem Münchner Stadtgebiet Kontakt zu uns, zehn von ihnen wurden
in 29 Einzelstunden muttersprachlich auf Spanisch beraten.

Der überwiegende Teil unserer Klientinnen, nämlich 53, kam einmal zur persönlichen Beratung,
die übrigen kamen mehrmals zu uns. Mit 44 Familien standen wir ausschließlich telefonisch und
per Mail in Kontakt.
                           Neun Familien wurden zu Hause besucht, eine weitere Klientin wurde
  Insgesamt führten
                           über mehrere Monate vor und nach der Geburt im Mutter-Kind-Heim
  wir 226 Beratungen
                           aufgesucht und auch zum ersten Besuch bei der Psychiaterin begleitet.
  durch, daneben
                           Außer den 10 lateinamerikanischen Frauen, die muttersprachlich
  wurden viele
                           beraten wurden, kamen weitere 22 Frauen mit Migrationshintergrund
  Informationen auch
                           zu uns, die aber alle deutschsprachig betreut werden konnten, u.a. 5
  per E-Mail
                           Frauen mit türkischen Wurzeln und 9 Klientinnen, die ursprünglich aus
  weitergegeben.
                           Osteuropa oder dem Balkangebiet stammten.
                           Individuelle Belastungen können aus einer psychischen Vorerkrankung
resultieren, die es schon in der Schwangerschaft nötig macht, psychiatrische und
psychotherapeutische Begleitung in Anspruch zu nehmen und sich Gedanken über Hilfen nach
der Entbindung zu machen. Die Belastungen können aber auch von einem Moment zum anderen
entstehen, wenn sich z.B. der Partner von der Schwangeren trennt oder ein Familienmitglied
schwer erkrankt oder verstirbt. Schließlich können auch die Umstände der Geburt und des
Wochenbetts Ängste und Depressionen verursachen: Die Gruppe der durch eine belastende
Geburtserfahrung traumatisierten Frauen stieg in den letzten Jahren leider kontinuierlich.

Ein Einblick unserer Beraterinnen:
„Nach unserer Einschätzung handelte es sich in etwa der Hälfte der Beratungen um schwere,
traumatisierende Erfahrungen, die über ein negatives Erleben hinausgingen und sehr lange
nachwirkten. Die Worte, die die Frauen wählten, um ihre Gefühle während der Entbindung zu
beschreiben, verdeutlichen das:
Sie sprachen von „Ohnmacht“, „Hilflosigkeit“, „Ausgeliefertsein“, eine Frau fühlte sich „wie im
Schlachthaus“. Gefühle des Alleinseins und Nicht-gehört-werdens triggerten oft alte
Verletzungen, so dass man bei einigen durchaus von „Retraumatisierung“ sprechen kann.
Bei manchen Geburtsverläufen mussten die Babys aus medizinischen Gründen schnell von der
Mutter getrennt und untersucht bzw. in intensivmedizinische Betreuung gebracht werden. Dann
wurde leider oft versäumt, die Mutter gut zu informieren und zu begleiten. Mütter sprachen
davon, dass niemand ihnen etwas dazu sagte, so dass sie glaubten, ihr Kind sei tot oder werde
reanimiert. Auch die Väter wurden selten gut informiert und eingebunden.
Als langfristige Auswirkungen berichteten die Frauen von typischen Trauma-Folgeerscheinungen
wie Flashbacks, Ängsten und Panikattacken, sozialem Rückzug, Schlafstörungen und Albträumen.
Die Geburt, die frau sich so anders vorgestellt hatte, bewirkte Schuld- und Insuffizienzgefühle,
vermehrtes Grübeln und immer wieder Weinen, wenn von der Geburt erzählt oder an sie
gedacht wurde.
Da natürlich auch die Babys auf die Gefühlswelt der Mutter reagieren und selbst nach solchen
Geburten oft sehr irritabel, schlecht zu beruhigen und ängstlich sind, waren seelische und

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körperliche Überlastung/Überforderung bei beiden Eltern, Schlafmangel und Reizbarkeit
vorhanden.
Wir sind froh, dass wir mit Beraterinnen im Haus, z.B. „Schwanger zwischen Hoffen und Bangen“
und „bindungsorientierte Elternberatung“ zwei wertvolle Hilfen für betroffene Frauen direkt im
Haus haben. Auch unser Kaiserschnitt-Kursangebot wird von manchen Frauen als ausgesprochen
wertvoll empfunden.“

Unser Wunsch an alle beteiligten Fachpersonen vor, während und nach der Geburt:
Zur jeweiligen Fachlichkeit gehören auch Schulungen der Kommunikation in Krisensituationen,
ebenso wie eine ständige Erinnerung, dass Abläufe für das Personal eine tägliche Routine sind,
es jedoch bei der gebärenden Frau ein einmaliges Erleben ist. Sollte zur hohen Professionalität
der Geburtshelfer nicht auch eine Ausbildung der wertschätzenden sensiblen Kommunikation
selbstverständlich dazu gehören? In vielen Kliniken werden Nachgespräche zur Aufarbeitung
angeboten, oft ist das zu früh nach der Geburt. Wir vermuten, dass Nachgespräche nach einem
Jahr deutlich wertvollere Rückmeldungen einbringen könnten.

Familien aus dem Landkreis München
Auch 2018 konnte unsere „Krisen“-Beratung in guter Zusammenarbeit mit der Fachstelle „AndErl
– Netzwerk frühe Kindheit“ beim Landratsamt München insgesamt sechs Familien aus den Orten
Garching (2), Ottobrunn, Unterschleißheim, Unterföhring und Aying beraten. Diese Familien
meldeten sich alle erst nach der Geburt und es ging in den Beratungen u.a. um eine genauere
Abklärung depressiver Symptome, praktische Tipps für den Alltag mit Baby und psychischer
Belastung, die Entscheidung für oder gegen Medikamente und - in einem Fall - auch um die
Erschöpfungsdepression einer Mutter von zwei kleinen Kindern.

Die Doula hat Zeit
                                              GfG-Doulas® in Kooperation mit der Beratungsstelle

Im Jahr 2018 wurden 30 Frauen/Paare aus München und Umland von einer GfG-Doula®, die in
Kooperation mit der Beratungsstelle steht, in Münchner Kliniken begleitet. Aktuell finden sich 18
zertifizierte GfG-Doulas®, mit denen werdende Mütter über unsere Website in Kontakt kommen
können. Alle 18 aktiven Doulas sind durch eine GfG-Weiterbildung zur Geburtsbegleiterin
zertifiziert. Für den Süddeutschen Raum findet wieder ein neuer Kurs in unserem Hause statt, der in
1,5 Jahren zu absolvieren ist. Die Teilnehmerinnen der Weiterbildung sind alle Mütter und werden
über 10 Wochenenden in medizinischen und vor allem psychosozialen Basics rund um
Schwangerschaft, Geburt und Familienstart qualifiziert.

Obwohl die GfG-Doula® keine medizinischen und hebammenspezifische Aufgaben übernimmt,
bleibt sie während der Geburt kontinuierlich an der Seite der Gebärenden. Durch das
verlässliche Dabeisein entlastet sie die Frau / das Paar und begleitet während vieler Stunden den
Verlauf der Geburt. Sie geht in Resonanz zum Rhythmus der Geburt zwischen Ruhe und Aktivität.

Nach wie vor fordert der Geburtenanstieg und der Mangel an Hebammen in München die
klinische Geburtshilfe heraus. Um sich im stärkenden Team über das Erlebte in der Begleitung
mit oftmals sehr belastenden Erfahrungen auszutauschen, kamen die Doulas zu kollegialer
Beratung, Feedback und Austausch etwa alle zwei Monate zusammen.

                                                9
Individuelle Geburtsvorbereitung und Beratung für junge Schwangere
                                                                  Anne Stelzer, Christine Brenner

Zu 140 Terminen, kamen 25 junge Schwangere, vier mit ihrem Partner und beim Erstkontakt die
meisten in Begleitung einer sozialpädagogischen Fachkraft. In dieser Gruppe ist der Austausch über
Telefon und E-Mail intensiv, längere Beratungen fanden je Klientin etwa 20 Mal statt.

Der Stadtratsbeschluss zur Förderung durch Restmittel für 2018 erlaubte uns, die Individuelle
Geburtsvorbereitung und Beratung für junge und minderjährige Schwangere und deren Partner
in begrenzter Stundenzahl weiterzuführen. Leider ruhte das Projekt von Januar bis März wegen
Krankheit. Ab April arbeitete sich unsere neue, in Geburtsvorbereitung und der Begleitung von
Minderjährigen erfahrene Kollegin, in diese Beratungen ein.
                                 Die jungen Frauen fanden ihren Weg zu uns über die
  Wir begleiteten 29             Jugendhilfe- oder die Mutter-Kind-Einrichtungen, in denen sie
  Klient*innen ab 14 Jahren,     untergebracht waren, über AEH, Frauenärzte, Familien-
  davon waren 21 weibliche       Hebammen, Kliniken, Obdachlosenunterkünfte oder auch über
  Migrantinnen mit und           ehrenamtliche Helferinnen.
  ohne Fluchthintergrund,
  und mehrere von                Unsere Basis für eine erfolgreiche Geburtsvorbereitung ist es,
  Beschneidung betroffene        einen sicheren Rahmen herzustellen. Jede Frau darf und soll zu
  Frauen, der größte Anteil      jeder Zeit wissen, was passiert und warum. Die Teilnahme an
  davon aus afrikanischen        allen Übungen ist freiwillig, die Frau bestimmt das Tempo und
  Herkunftsländern.              wie sie mit den Angeboten umgehen möchte. So kann sie
erfahren, dass, obwohl sie sich in einer fremden Situation mit einer „Expertin“ befindet, ihre
Grenzen respektiert werden und ihre Meinung gehört wird.
Jede der jungen Frauen hat schon viel gemeistert und überlebt, verfügt also über Stärken und
Ressourcen. Die Schwangeren, und besonders Frauen mit FGM, sind oft sehr beeindruckt durch
das bildhafte Lernen, das ihnen ihren eigenen Körper verständlich macht und Informationen zum
Geburtsablauf vermittelt. Da die meisten die deutsche Sprache schon recht gut verstehen und
manche auch gut sprechen, wurden nur zwei Beratungen auf Englisch gehalten.

Für traumatisierte junge Frauen, die in der Klinik nicht alleine sein sollten, war es möglich, die
umfangreiche und zeitaufwändige Beantragung von Stiftungsgeldern für Geburtsbegleitungen zu
übernehmen. Auch vermittelten wir Doulas/Geburtsbegleiterinnen und die ersten Kontakte.

Wir freuen uns sehr, dass der Stadtrat die Projekterweiterung genehmigt hat. Ab 2019 wird die
Ausweitung zur Beratung/Begleitung ins Elternsein sowie für Schwangere mit besonderen
Bedarfen umgesetzt. Frauen mit körperlicher Behinderung finden schon seit 2009 inklusive
Kursangebote in der Beratungsstelle. In Fällen wo dies aufgrund einer kognitiven Einschränkung
oder eingeschränkter Mobilität der werdenden Mutter oder ihres Partners nicht möglich ist,
bieten wir eine aufsuchende individuelle Geburtsvorbereitung oder eine individuelle
Vorbereitung in unseren barrierefreien Beratungsräumen an. Darüber hinaus können auch
Frauen mit psychischen Erkrankungen, z.B. Depression, PTBS, Borderline, Ess-Störungen oder
Suchterkrankungen mit dem Angebot der individuellen Geburtsvorbereitung und Beratung
erreicht werden.

                                                10
Bindungsfördernde Eltern-Baby-Beratung
                                                                              Susanne Großkopf

Der bindungsfördernde Ansatz unserer Beratung für Eltern mit Neugeborenen, Babys und
Kleinkindern hat sich 2018 weiter ausgeweitet. Besonders die Notwendigkeit von Hausbesuchen zu
46 Terminen bei Eltern mit Neugeborenen nahm deutlich zu. In gesamt 302 persönliche Beratungen
fanden statt. Telefonische und schriftliche Beratungen suchten 143 Mütter und 20 Väter. Alle
Anliegen der Eltern wurden ganzheitlich und bindungsorientiert beantwortet.

Zumeist kamen die Mütter mit ihren Kindern, aber immer wieder waren auch die Väter mit
dabei und manchmal auch die Geschwisterkinder oder ein Großelternteil. Wurde die Familie
über die Frühen Hilfen vermittelt, kam auch meist die zuständige
Sozialarbeiterin mit. Wenn wir die Familien zu Hause besuchten, war das        Zu 465 Terminen
meist im Wochenbett zur Stillberatung oder zur Schlafberatung.                 berieten wir 445
                                                                               Mütter und 102
Schlafberatung konnte sich auch hin zu einer konkreten Begleitung der
Eltern zu Hause entwickeln, während sie ihr Baby ins Bett brachten. In         Väter persönlich,
den 46 Hausbesuchen war nur 6 Mal der Vater nicht mit anwesend.                telefonisch und
Telefonisch wurden meist Mütter beraten, aber ab und an auch Väter,            per E-Mail.
insbesondere dann, wenn sie Rat suchten, wie sie ihre Babys gut und
sicher in den Schlaf und über die Nacht begleiten können. 100 Beratungen fanden über E-Mail-
Korrespondenz statt.
In der 302 face to face Beratungen waren die größten Themen der Babyschlaf und das Stillen.
Auch dieses Jahr mussten wir wieder feststellen, dass viele Stillschwierigkeit sowie Schrei und-
Schlafproblematiken mit einer schwierigen bis traumatischen Geburt korrelierten. Meistens
kamen die Eltern im zweiten Lebenshalbjahr ihrer Babys zu uns, weil sie Unterstützung und
Begleitung bei der Verbesserung des Schlafes ihres Kindes suchten - und damit auch ihres
eigenen Schlafes.
Besonders die Mütter litten unter Schlafmangel und Erschöpfung, wenn ihre Babys in der Nacht
häufig aufwachten. Oft stellte sich dann heraus, dass aus einer bedürfnisorientierten Haltung
heraus, die die eigenen elterlichen Bedürfnisse hintenan stellt und/oder auch aus einer
traumainiziierten Angst vor dem Schreien des Babys fast jedes Schreien des Kindes vermieden
wurde. Somit hatte das Kind kaum Gelegenheit, sich von seinen Eltern gehalten zu entlasten und
in den Ausdruck zu gehen, um Erlebtes zu verarbeiten.

Familienberatung
                                     Angelika Koch, Astrid Draxler, Patricia Vollmer, Julie Mason

Die Einzelstunden zur Familienberatung wurden von 232 Paaren/Familien, in manchen Fällen auch
mehrmals, genutzt. Dabei wurden 42 Mütter in englischer und 124 in spanischer Sprache beraten.

Nachdem Eltern unsere Haltung aus der Kursarbeit kennen gelernt hatten, suchten Sie auch in
Phasen der beruflichen oder familiären Neuorientierung oder als Unterstützung in Krisenzeiten
unsere Beratung.

                                              11
Offene Treffs - im Café Netzwerk
Offener Baby-Treff und Langzeit-Stillgruppe
                                                                            Susanne Großkopf
Unser deutschsprachiger Baby-Treff fand an 43 Mittwoch-Vormittagen statt und wurde zu 228
Besuchen genutzt. Dieses niederschwellige Angebot bot uns auch die Möglichkeit, die Frauen
mit größeren Belastungen in unsere Einzelberatungs-Angebote hinzuführen. So konnte bei
dringendem Bedarf sogar direkt nach manchen Treffs eine der Frauen die Einzelberatung
wahrnehmen. Unser „Langzeit“-Stilltreff fand 2018 wieder jeden ersten Montag im Monat statt,
zu den 12 Treffen kamen 71 Mütter mit ihren Kindern zwischen einem und drei Jahren. Einige
Mütter nahmen sehr regelmäßig teil und so entstanden auch Freundschaften unter ihnen,
zumindest wurde der Treff rege zur Vernetzung genutzt.

Windelfrei Treff
                                                                      Rosanna Schumacher
An 10 Treffen ging es rund um Windeln /Stoffwindeln und das Thema Windelfrei. Das sprach
auch viele Väter an und es kamen insgesamt 104 Besucher*innen.

Baby-Treff: Encuentros para madres que amamantan con asesorίa especializada en el tema
lactancia
                                                                        María-Isabel Großmann
Den spanischen Still-Treff besuchten an 41 Treffen insgesamt 115 Mütter. Sie kamen zu
insgesamt 316 Besuchen. Zum Treff kamen Frauen aus Spanien und Lateinamerika. Diese
spanische Gruppe hat in der Häberlstraße eine lange Tradition und der Zuspruch ist weiterhin
gewachsen. Auch mehrere Schwangere kamen, die früh aufmerksam wurden und sich vorab
informieren wollten. Diese Frauen kamen gerne auch nach der Geburt in den Treff und hatten
sichtlich weniger Probleme mit dem Stillstart.

Café en español – Baby-Treff zur mehrsprachigen Erziehung
                                                                                Patricia Vollmer
Zu 39 Treffen des Café en español kamen insgesamt 131 Mütter aus Spanien, Lateinamerika,
Deutschland, Russland und der Ukraine, sowie 4 Väter in Elternzeit und 86 Kinder. Hier ging es
um die kulturellen Werte und die Erwartungen in Krippe und am Arbeitsplatz in Deutschland. Es
ging auch um die Beziehungen der Paare und der Eltern zu ihren Kindern. Wir konnten
vernetzen, andere Angebote empfehlen und auch zu Einzelstunden einladen.

Baby – Treff: Baby DROP IN
                                                                                   Julie Mason
Zu 34 Terminen kamen 106 englischsprachige Mütter aus vielen fernen Ländern. Termine und
Besucherzahl hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die Mütter fanden in der britischen
Hebamme und Stillberaterin Julie Mason eine kompetente Beraterin zu Stillen, Beikost, Schlafen
und vielem mehr. Sie genossen im Anschluss auch das gemeinsame Essen und den Austausch
unter sich.

Baby – Treff: Un Café convivial
                                                                            Laura Hohenegger
Was im Herbst 2017 startete, wurde zu einer großen offenen Gruppe, die sich zu 35 Terminen
trafen. 209 Schwangere und Mütter kamen über die Mittagszeit zum Essen und Reden
zusammen und wurden von der französischen Hebamme in ihren Fragen begleitet.

                                              12
Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt
                                                                                     Katrin Lietz

                  Mit der Beratungsstelle als Trägereinrichtung wird wellcome seit nunmehr 10
                  Jahren in den Stadtteilen Mitte, Lehel, Schwanthaler Höhe, Sendling,
Obersendling,Thalkirchen, Solln, Fürstenried, Forstenried und Großhadern angeboten.

2018 schenkten die Ehrenamtlichen von wellcome München Mitte nahezu 800 Stunden jungen
Familien. In 37 Einsätzen brachten die Ehrenamtlichen Entlastung und Freude in den Alltag und
begleiteten die Familien ganz praktisch und individuell. Neben der klassischen Zwei-Elternfamilie
erhielten drei alleinerziehende Mütter Hilfe und Unterstützung. Außerdem konnten sieben Familien
mit Zwillingen und sieben Familien mit Migrationshintergrund zuverlässige Entlastung im
Familienalltag erhalten. Drei Familien, die über die Kinderkrankeschwestern des RGU oder die
Frühen Hilfen vermittelt wurden, konnten ebenfalls wertvolle Hilfe bekommen. In 13 dieser
Einsätze war der Unterstützungsbedarf durch eine Erkrankung eines Elternteiles oder des Babys
bestimmt.

2018 verstärkte sich die Entwicklung, dass die hohe Nachfrage bei weitem nicht durch die
wenigen zur Verfügung stehenden Ehrenamtlichen gedeckt werden konnte. Seit Herbst zeigt sich
jedoch eine kleine Entspannung. In den letzten Monaten haben wir wieder acht Frauen
gewinnen können, die bereits wieder in Familien eingesetzt wurden.

Neben der Vermittlung von praktischer Unterstützung leistet wellcome bei vielen Anfragen
wichtige Netzwerkarbeit. In 121 telefonischen Gesprächen erhielten Familien Beratung. Die
Notlagen der Familien bedurften mitunter zusätzlicher professioneller Hilfe, so dass wellcome in
Einrichtungen und soziale Strukturen vermittelte.

Mit einem beeindruckenden Empfang für die Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen haben wir
10 Jahre wellcome München Mitte und gleichzeitig auch 10 Jahre wellcome München gefeiert.
Mit Grußworten durch Herrn Wirth, als Vertreter des Stadtjugendamtes, wurde das geleistete
Engagement der Frauen ganz besonders gewürdigt. In seiner Rede verwies er auf die Bedeutung
des primärpräventiven Ansatzes von wellcome, gleichwohl guter objektiver Lebensbedingungen
für Familien. Aber aufgrund von Mobilität und Migration können nicht mehr viele Familien auf
herkömmliche familiäre Unterstützungssysteme zurückgreifen und sind auf die Unterstützung
durch unsere Gesellschaft angewiesen.
                                                             In den vergangenen 10 Jahren
Einen ganz besonderen Moment gab es für „10jährige
                                                             schenkten 300 Ehrenamtliche
wellcome-Engel“, deren Engagement mit einer
                                                             etwas mehr als 300 Familien
Ehrenurkunde durch Überreichung von Frau Reiter, Patin
                                                             über 9000 Stunden ihre
für wellcome München, anerkannt wurde.
                                                             Aufmerksamkeit bei wellcome
Mit Rückblick auf die vergangenen 10 Jahre und der Bilanz,
                                                             München Mitte
dass in dieser Zeit etwa 300 Ehrenamtliche etwas mehr als
300 Familien in über 9000 Stunden bei wellcome München Mitte ehrenamtlich praktisch und
alltagsnah entlastet haben, sehen wir, dass wellcome Wirkung zeigt und ein notwendiges
Angebot für Familien in unserem Standortbereich ist.

                                               13
Kurse vor der Geburt
                                             GfG-Geburtsvorbereiterinnen®, Yoga-Kursleiterinnen

In unseren Geburtsvorbereitungskursen für Paare/ Frauen mit Partnertag/ Paare ab dem 2. Kind,
kamen zu 42 Kursen 484 Teilnehmer*innen. 44 alleinerziehende Frauen bereiteten sich vor und
fanden Unterstützerinnen für diese besondere Lebensphase. Zu den 20 englischsprachigen Kursen
kamen 125 Paare und die französischen Kurse wurden von 14 Paaren besucht. Yoga für Schwangere
boten wir in Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch an, z.T. fortlaufend bis zur Geburt. Davon
profitierten insgesamt 159 Frauen.

Kurse für Schwangere am Vormittag, mit dem Fokus auf Rückenstärkung besuchten 79 Frauen.
Weitere, die Frauengesundheit fördernde Angebote wie Rückenschule, Beckenboden intensiv und
Luna Yoga bei Kinderwunsch, besuchten 107 Frauen und 3 Männer.
Auf die feinfühlige Pflege ihres Babys bereiteten sich 21 Frauen und 36 Männer vor. Somit kamen
2018 in der Zeit der Schwangerschaft gesamt 1.190 Teilnehmer*innen zu uns.

Unsere GfG-Geburtsvorbereiterinnen® haben sich für eine fundierte, inhalts- und
selbsterfahrungsreiche Kursleitung qualifiziert. Sie haben alle auch Kinder geboren und halten
sich durch interne und externe Fortbildungen, Supervisionen und fachlichen Austausch auf dem
aktuellen Stand.
Die werdenden Eltern haben inzwischen viel über die häufig zu Spitzenzeiten überlasteten
Kreißsäle und Geburtsabteilungen gehört und sind zunehmend verunsichert bis beängstigt. Sie
erzählen bei den Nachtreffen mit Baby, dass Infoabende in den Kliniken eher
Werbeveranstaltungen gleichen, als dass sie die tatsächliche Situation abbilden. Ab dem zweiten
Kind schauen sie dann noch genauer hin, wo und wie sie gebären wollen.
Unser Anliegen ist es, den Frauen und Männern Wissen zu vermitteln, ihre Ressourcen durch
passende Körpererfahrungen zu stärken, und Vertrauen in die körperlichen und seelischen
Kräfte aufzubauen. Wir sehen unsere Kompetenzen darin, den Frauen und Begleitpersonen
deutlich zu machen, was sie an den verschiedenen Geburtsorten erwartet, und was sie für sich
tun können, falls sie in Zeiten personeller Überlastung ankommen. Dies kommunizieren wir in
einer Form, die nicht noch weitere Ängste schürt. Daher empfehlen wir unsicheren und/oder
vorbelasteten Frauen besonders auch die Begleitung zur Geburt durch eine GfG-Doula.

 Seit Ende 2018 enthält          Seit Jahren wachsen unsere Zahlen in den muttersprachlichen
 unser englischer Paarkurs       Angeboten zur Geburt. Auch von den Frauen aus dem nahen
 auch zusätzliche                und fernen Ausland hören wir, wie schwierig es für sie ist, zum
 Kurseinheiten, in denen die     Beispiel zu verstehen, was eine Hebamme ist, wofür sie da ist,
 internationalen Väter sich      und wie sie diese buchen können. Meist geben sie die Suche zu
 mit einem männlichen Leiter     früh auf und vertrauen auf die Klinik. Auch in diesem Rahmen
 den eigenen Themen des          besteht unserer Meinung nach großer Informationsbedarf bei
 Vaterwerden widmen, was         den internationalen Frauen. Welche Erwartungen haben sie
 sehr geschätzt wird.            aufgrund ihrer eigenen kulturellen Vorstellungen rund um die
                                 Geburt und was erwartet sie hier in München?
Für den Austausch in ihrer Muttersprache sind die Paare sehr dankbar, auch weil sie
untereinander tragende Kontakte knüpfen können.

                                                14
Kurse nach der Geburt
                                                   GfG®-Rückbildung –Neufindung Kursleiterinnen

Rückbildung für den sensiblen Neustart nach der Geburt.
In englischer- und spanischer Sprache, und speziell für Frauen nach Kaiserschnittgeburt.

Für die Gesundheit der Frau nach einer Geburt haben wir einen besonderen Blick. Viele Frauen
versuchen, schon bald nach der Geburt wieder fit zu werden. Wir empfehlen einen Start erst
zwischen der 8. bis 12. Woche nach der Geburt. Leider beginnen
sie oft zu früh mit unpassenden Übungen. Manche erzählen uns        Zu 41 Rückbildungskursen
dann, dass sie häufig das unangenehme Gefühl erleben, dass die      kamen 284 Frauen mit 237
Blase plötzlich nicht mehr hält oder beschreiben ein Gefühl, als    Babys, die durch unsere
ob sie „nach unten durchbrechen“.                                   Kinderbetreuerinnen
                                                                    begleitet wurden.
Es ist eine sensible Zeit für den weiblichen Körper, in der es
nicht einfach ist, herauszufinden, was und wie viel an Bewegung frau gut tut. In unseren Kursen
wird eine Mischung aus kräftigenden, aufbauenden Übungen einerseits und entspannenden,
lösenden Bewegungen anderseits angeboten - und das immer vor dem Hintergrund der
Achtsamkeit für die eigenen Grenzen und Bedürfnisse. Jede wird hier individuell darin
unterstützt, auszuloten, was sie ihrem Körper im Moment zumuten kann und möchte, was
anregt, Freude macht und angenehm herausfordert.

Lange Zeit galt der Beckenboden als Tabuzone. Selbst heute wissen wenige etwas über die Lage
der Muskeln und ihre Wirksamkeit in Zusammenhang mit dem Atem und ihrem großen Einfluss
auf unsere Gesundheit. Ein gut funktionierender Beckenboden ist kraftvoll, elastisch und bildet
die Basis für ein gutes Körpergefühl. Frauen jeden Alters nutzen den Beckenboden-intensiv-Kurs
zur Vorbeugung möglicher Beckenbodenschwächen, als Weiterführung nach Rückbildungskursen
aber auch in den Wechseljahren.

Babymassage, Tragekurse, Kurse zur ersten Hilfe/ersten Krankheiten, Väter unter sich: 249 Frauen
und 85 Männer kamen, um sich weiterzubilden und Kontakte zu knüpfen.
Diese Kursformate bieten Informationen und eine kompetente Begleitung in der ersten, so
aufregenden Zeit mit dem Baby. Erste Signale des Babys lesen lernen, Bindungstheorie
verstehen lernen, um Anregungen daraus umsetzen zu können, das stärkt Eltern und Kind.

Elternforen am Nachmittag - Abendveranstaltungen – Seminare
Themen, die Eltern mit Kindern von 0-3 Jahren beschäftigen, vom Stillen, Schlafen bis zu Fragen
zum „liebevoll Grenzen setzen“, greifen wir in den Elternforen und Abendveranstaltungen auf.
Auch Aktuelles wie „Besser leben ohne Plastik“ oder „Maßvoll impfen“ wurde sehr gut besucht.
Wöchentlich fanden bis zu drei Veranstaltungen statt. Ebenso fanden die Fachfortbildungen für
Ärzte, Stillberaterinnen und Hebammen wie z.B. „Das zu kurze Zungenband“, und Seminare zur
Achtsamkeit mit dem Autor Lienhard Valentin, „Freundschaft schließen mit sich selbst“ großen
Anklang:

22 Elternforen, z.T. mit Kinderbetreuung:                210 Frauen / 16 Männer / 167 Kinder

41 Abendveranstaltungen:                                 483 Frauen / 236 Männer/ 47 Babys

3 Fachfortbildungen/Seminare                             97 Teilnehmer*innen

                                                15
Das FenKid® Eltern-Kind Kurskonzept
Die frühe Entwicklung von Kindern begleiten
                                                                          FenKid®KursleiterInnen

Das Konzept für unsere Eltern-Kind-Kurse wurde 1998 erarbeitet und 1999 als geschützte Marke
eingetragen. Seither entwickelten sich diese Kurse als eines der wesentlichen Standbeine unserer
Beratungsstelle. Mit wöchentlich 36 stattfindenden FenKid Kursen bereichern wir das Angebot für
junge Eltern. Seit 2017 gibt es auch das FenKid-Buch für Eltern.

FenKid® begleitet die Kinder (3 Monate bis 3 Jahre.) in ihrer Bewegungs- und
Persönlichkeitsentwicklung und die Eltern im Aufbau ihrer Handlungs-Sicherheit und
                            Elternkompetenz. FenKid® ist inspiriert von Emmi Pikler, Maria
  1.135 Mütter und 50       Montessori, Elfriede Hengstenberg und Jesper Juul.
  Väter mit ebensovielen
  Kindern kamen übers       Die Inhalte des Kurses bieten Eltern Schritt für Schritt Einsichten in
  Jahr zu insgesamt 121     die frühkindliche Entwicklung. Wir begleiten sie darin, ihr Kind
  FenKid® Kursen.           immer besser verstehen zu lernen. Dadurch werden die Eltern
                            ruhiger und gelassener und bieten ihrem Kind damit gute
Bedingungen, um in ganz individuellem Zeitmaß zu reifen und zu lernen. Verschiedene Wege
gelingender Kommunikation schon mit den ganz Kleinen und dann später bei den wesentlichen
Fragen der Erziehung werden aufgezeigt. Die Feinfühligkeit in den pflegerischen Handlungen
sind laut Bindungsforschung ein wesentliches Element einer guten Eltern-Kind-Beziehung.
Unsere 14 Kursleiter*innen halten Impulsreferate zu aktuellen Fragen und bieten praktische
Übungen der Achtsamkeit an, wir nennen sie Zumiko: (Zu mir kommen), um Druck und Stress im
Familienalltag erkennen und reduzieren zu können.

FenKid®- Weiterbildungen für Kursleiter*innen
Seit zehn Jahren bilden wir Fachleute zur Leitung von FenKid® Kursen fort, die sich als FenKid®-
Kursleiterin in der Familienbildung selbständig machen wollen oder es schon sind, z.B.
Hebammen, Logopädinnen, Ergotherapeutinnen, Sozial-Pädagoginnen u.v.m.
Inzwischen gibt es in vielen deutschen Städten und Landkreisen FenKid® Kurse. Die
Lizenznehmerinnen profitieren von unserer individuellen Unterstützung und durch ein neues
internes Portal, mit dem sie untereinander in Verbindung bleiben und sich auf dem aktuellen
Stand halten. Zudem nutzen sie mindestens einmal pro Jahr einen Fachtag und eine
Praxisbegleitung.

Für pädagogische Fachkräfte in Kita und Großtagespflege
Viele Eltern auf der Suche nach einem geeigneten Krippenplatz und auch erfahrene Fachfrauen
hatten uns darum gebeten, die Inhalte des FenKid®-Konzeptes als Weiterbildung für die Arbeit in
Krippen und Großtagespflege (U3) zu konzipieren. Der sechste Durchlauf unserer vier Module
umfassenden Weiterbildung startete im Herbst 2018. Sie wurde speziell auf die Bedürfnisse von
pädagogischen Fachkräften abgestimmt, die noch geringe Erfahrungen mit dieser Altersstufe
sammeln konnten oder deren Einrichtung sich für unter dreijährige Kinder neu geöffnet hat.
Praktische Erfahrungen, Filmbesprechungen und Referate machen die Weiterbildung „mit allen
Sinnen erlebbar“. Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen zur direkten Umsetzbarkeit von
den teilnehmenden Erzieherinnen. Mittlerweile wurden mehrere individuelle Inhouse
Schulungen von Kita-Teams gebucht. Unter anderem von einer Baseler Einrichtung, die ihre
Mitarbeiterinnen eines Mutter-Kind-Heimes und Kinderheimes mit FenKid weiterbildete.

                                               16
Kooperationen
Mit dem Netzwerk Geburt und Familie e.V. verbindet uns ein ganz besonderes Band. Die
gemeinsamen Wurzeln und die nahen Wege machen schnelle und gezielte Unterstützung
möglich. Dies ganz im gegenseitigen Interesse: Sozialpädagoginnen der Frühen Hilfen Mitte
begleiten ihre Familien in unsere Einzelberatungsangebote und Kurse. Wir finden schnellen Rat
und Hilfe für unsere Klientinnen bei den Fachkräften der AEH, FH und Familienhebammen.

Die Nähwerkstatt des Netzwerkes entwickelte mit uns gemeinsam unbedenkliche FenKid
Materialen, die den Eltern auch für den Erwerb zur Verfügung stehen.

Das Café Netzwerk hält täglich frisch gekochten, stillfreundlichen Mittagstisch bereit, dem
unsere Kursteilnehmerinnen dankbar zusprechen. Auch unsere Treffs finden dort statt.

Weitere Kooperationen, die wir sehr schätzen:
Geburtshaus München - Netzwerkfrauen Bayern: AK Mamas mit Behinderung - Downkind e.V. -
Lebenshilfe München - Münchner Netzwerk Kinderwunsch - Bayerischer Hebammenverband -
Beratungsstelle Studieren mit Kind der Zentralen Studienberatung der LMU - Schatten und Licht
e.V. - Mutter-Kind-Station Haus 71 im Klinikum München-Ost - Verwaiste Eltern e.V -
Niedergelassene ÄrztInnen der verschiedenen Fachrichtungen - Selbsthilfezentrum München

Öffentlichkeitsarbeit
Wir engagierten uns in folgenden Münchner Arbeitskreisen:

AK Frauengesundheit, AK Pränataldiagnostik, AK Frühtod, AK Stillen, AK EPFLB, AK Regsam Mitte
Familienunterstützende Einrichtungen, Werkstattgespräche Schwangerenberatung,
Vernetzungstreffen Gesundheitsberatung, Arbeitsgruppe Geburtshilfe München /RGU

Darüber hinaus gaben wir Radio-Interviews und schrieben für Blogs, Zeitungen und Magazine,
hielten Vorträge zu unseren verschiedenen Fachbereichen und informierten über unsere
Themen auf unserer Website und über facebook.

Organisations- und Teamentwicklung
Unsere Kursleiterinnen-Teams zu Geburtsvorbereitung, Rückbildung, Babymassage und FenKid®
trafen sich insgesamt 31 Mal. An 5 Dienstagvormittagen tagten wir im Großteam mit allen
Mitarbeiter*innen. Kursleiterinnen und Beraterinnen nutzten regelmäßige Supervisionen. Die
Geschäftsleitung führte Gespräche mit den Kursleiter*innen zu ihrer Arbeit, ihren Vorhaben und
Visionen. Das Angestellten-Team traf sich alle 6-8 Wochen zu Planungsgesprächen. Das Büro-
Team ebenfalls. Zur Klausur schauten wir gemeinsam den Film „Die sichere Geburt“, vertieften
und diskutierten manche Themen für unsere Kursarbeit, was uns gemeinsam stärkte und
bereicherte.

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