Teil der Geschichte - Teil der Gegenwart - 75 Jahre Befreiung - 75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde - Israelitische ...

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Teil der Geschichte - Teil der Gegenwart - 75 Jahre Befreiung - 75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde - Israelitische ...
2. bis 15. November

Teil der Geschichte –
Teil der Gegenwart
75 Jahre Befreiung –
75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde

Programmheft
                                                         2020

Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs, KdöR
Teil der Geschichte - Teil der Gegenwart - 75 Jahre Befreiung - 75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde - Israelitische ...
Jüdische Kulturwochen Stuttgart 2020
                                                                                           2. bis 15. November

            Ein Glücksfall für Baden-Württemberg
            33 Millionen Euro jährlich für Kunst                                           Teil der Geschichte –
            und Kultur                                                                     Teil der Gegenwart
                                                                                           75 Jahre Befreiung –
                                                                                           75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde

                                                                                           Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW)
                                                                                           in Kooperation mit weiteren Kulturinstitutionen

                                                                                           Schirmherrschaft:

                                                                                           Fritz Kuhn
                                                                                           Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart

                                                                                           Winfried Kretschmann
                                                                                           Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
           Aus den Erträgen der Staatlichen Toto-
           Lotto GmbH Baden-Württemberg werden
           kulturelle Einrichtungen und Kunstpro-
                                                                                           Dr. Josef Schuster
           jekte im Land gefördert.                                                        Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

                                                            lotto-bw.de                    Jeremy Issacharoff
                                                                                           Botschafter des Staates Israel in Deutschland

        2 Tanz 100x180mm 4C Jüdische Kulturwochen.indd 1
Z Zweckertrag                                                             01.08.19 15:00                                                             3
KO OPER AT I ONSPAR T NER                                HINWEISE ZU CORONA               PRO GR AMMÜBER SICH T UND INHALT

KOOPERATIONSPARTNER
DER JÜDISCHEN KULTURWOCHEN STUTTGART 2020
                                                                                          DATUM                      VERANSTALTUNG                SEITE
Deutsch-Israelische Gesellschaft Region Stuttgart e.V.                                    Montag, 2. November
Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart                                       19:00 Uhr                  Eröffnungsveranstaltung         11
Evangelisches Mörike-Gymnasium Stuttgart
Galerie Sichtbar                                                                          Dienstag, 3. November
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit GCJZ Stuttgart                        17:30 bis 20:30 Uhr        Führung durch die Synagoge      13
                                                                                          18:00 Uhr                  Lesung mit Musik                14
Hahn, Kusiek & Laing Literaturspaziergänge
                                                                                          19:00 Uhr                  Vortrag                         15
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg                                              Mittwoch, 4. November
Haus des Dokumentarfilms                                                                  19:00 Uhr                  Vortrag                         16
Jüdisches Kammerorchester Nigun
Lessing-Schulen Stuttgart                                                                 Donnerstag, 5. November
                                                                                          08:00 Uhr                  Schülergespräch                 17
Literaturhaus Stuttgart
                                                                                          18:00 Uhr                  Vortrag                         18
Renitenztheater Stuttgart                                                                 19:00 Uhr                  Konzert                         19
Stadtarchiv Stuttgart                                                                     20:00 Uhr                  Dokumentarfilm                  20
Stadtjugendring Stuttgart
Theaterhaus Stuttgart                                                                     Samstag, 7. November
Ungarisches Kulturinstitut Stuttgart                                                      20:00 Uhr                  Klezmerkonzert                  21
Wortkino Stuttgart
                                                                                          Sonntag, 8. November
volkshochschule stuttgart e.v. (vhs)                                                      11:00 Uhr                  Matinee                         22
Zentralrat der Juden in Deutschland                                                       13:00 bis 17:00 Uhr        Stadtrundfahrt                  23
                                                                                          18:00 Uhr                  Synagogenkonzert                24

                                                                                          Montag, 9. November
                                                                                          09:00 bis 12:00 Uhr        Vortrag und Diskussion          25
                                                                                          15:30 Uhr                  Vortrag                         26
                                                                                          18:00 Uhr                  Gedenkveranstaltung             27
                                                                                          20:00 Uhr                  Theater                         28

HINWEISE ZU CORONA                                                                        Dienstag, 10. November
                                                                                          10:00 Uhr                  Schülergespräch                 17
Für alle Veranstaltungen gilt die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württem-             17:00 bis 18:30 Uhr        Quartiersführung                30
berg. Informationen dazu finden Sie im Internet unter:                                    18:00 Uhr                  Vortrag Celan                   32
                                                                                          19:00 Uhr                  Vortrag Oppenheimer             33
coronavirus.stuttgart.de                                                                  Mittwoch, 11. November
                                                                                          19:30 Uhr                  Lesung                          34
Bei allen Veranstaltungen gelten die Abstands- und Hygieneregeln.
Bitte achten Sie insbesondere darauf, zu jeder Zeit den Mindestabstand von 1,5 Metern     Donnerstag, 12. November
zu anderen Personen einzuhalten. Führen Sie bitte eine Alltagsmaske mit sich.             14:30 bis 18:00 Uhr        Historisches Symposium          35
                                                                                          17:45 bis 19:30 Uhr        Vortrag und Essen               38
Beachten Sie bitte das Zutritts- und Teilnahmeverbot nach § 7 der Corona-Verordnung.      19:00 Uhr                  Kurzvortrag und Führung         39
                                                                                          20:15 Uhr                  Theater                         40
Wenn Sie selbst Symptome einer Covid-19-Infektion (erhöhte Temperatur, Geschmacks-
oder Geruchsstörungen, Beschwerden der Luftwege) aufweisen oder in den letzten 14         Sonntag, 15. November
Tagen im Kontakt zu einer infizierten Person standen, ist eine Teilnahme nicht möglich.   11:00 Uhr                  Literarischer Spaziergang       41
                                                                                          13:00 bis 17:00 Uhr        Stadtrundfahrt                  23
Sämtliche Veranstaltungen stehen unter dem Vorbehalt der Durchführbarkeit entspre-        17:00 Uhr                  Vortrag und Gespräch            42
chend der aktuellen Pandemielage. Aktuelle Informationen hierzu finden Sie unter:         19:00 Uhr                  Konzert                         43
www.irgw.de/kulturwochen
                                                                                          Bis 25. März 2021          Ausstellung                     10
Bitte melden Sie sich unbedingt bei den angegebenen Stellen an. Es wird eine Einlass-
kontrolle stattfinden.                                                                    2. bis 15. November        Ausstellung                     12

4                                                                                                                                                         5
GRUSSWORTE                                                                                  GRUSSWORTE

VORSTAND                                                                                                                     FRITZ KUHN
der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs                                                                        Oberbürgermeister
                                                                                                                             der Landeshauptstadt Stuttgart
Die Pandemie bestimmt in diesem Jahr unser Leben und vieles, das wir schätzen, konnte
und kann nicht stattfinden wie gewohnt. Die Israelitische Religionsgemeinschaft Würt-                                        Regelmäßig im November bereichern die Jüdischen Kul-
tembergs wagt es dennoch, im November die Jüdischen Kulturwochen Stuttgart durch-                                            turwochen das kulturelle Angebot unserer Stadt. Der
zuführen. Selbstverständlich gelten die Abstands- und Hygieneregeln und alle Veran-                                          Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs ist
staltungen stehen unter dem Vorbehalt, dass die aktuelle Lage sie jeweils auch zulässt.                                      es auch in diesem, von der Corona-Pandemie geprägten
Auch die Besucherzahlen sind eingeschränkt, weshalb in vielen Fällen eine vorherige                                          Jahr, gelungen, für die 17. Jüdischen Kulturwochen ein
Anmeldung notwendig wird.                                                                                                    vielfältiges Programm zusammenzustellen, für das ich
                                                                                                                             sehr gerne wieder die Schirmherrschaft übernommen
75 Jahre ist es her, dass das nationalsozialistische Terrorregime beendet wurde. Noch im                                     habe.
gleichen Jahr wurde hier in Stuttgart wieder eine jüdische Gemeinde gegründet. Die
Tatkraft, mit der die damalige Generation ans Werk ging, der Wille, Widerstände zu über-    Unter dem Motto „Teil der Geschichte – Teil der Gegenwart“ erinnern die Kulturwochen
winden und dem Judentum nach seiner fast vollständigen Vernichtung wieder einen fes-        mit ihren über 30 Veranstaltungen nicht nur an die Befreiung von der Nazi-Diktatur vor
ten Platz in der Stadtgesellschaft zu verschaffen, kann bis heute als Vorbild und Ansporn   75 Jahren. Auch die Wiedergründung der jüdischen Gemeinde in Stuttgart erfolgte vor
dienen. Daran zu erinnern, ist nicht zuletzt angesichts des im Zuge der Pandemie noch       75 Jahren. Diesem herausfordernden, mühevollen Wiederaufbau widmet sich das histo-
verstärkten Aufkommens antisemitischer Verschwörungstheorien wichtiger denn je.             rische Symposium im Haus der Geschichte.

Wir sehen es als ein ermutigendes und erfreuliches Zeichen, dass sich so viele Kulturin-    Es macht den besonderen Reiz der Jüdischen Kulturwochen aus, dass das Programm
stitutionen in Stuttgart an den Jüdischen Kulturwochen beteiligen und trotz der Ein-        ganz unterschiedliche Altersgruppen und Interessensgebiete anspricht. Ausstellungen,
schränkungen ein Programm mit mehr als 30 Veranstaltungen zusammengestellt wer-             Konzerte, Lesungen, Führungen, Vorträge und Schülergespräche machen deutlich, dass
den konnte. Dies belegt in beeindruckender Weise, dass unsere Gemeinde ebenso Teil          jüdische Kultur, jüdisches Leben, die jüdische Gemeinde fester Bestandteil der Landes-
der Geschichte wie Teil der Gegenwart ist – das Motto, das wir gewählt haben.               hauptstadt sind. Jeglichen Tendenzen, dies durch Verschwörungstheorien, Drohkulissen
                                                                                            oder sogar Attentate in Frage zu stellen, müssen wir gemeinsam und konsequent entge-
Nutzen Sie die Gelegenheit des Austauschs, des Dialogs und der Begegnung, welche            genwirken.
auch unter veränderten Vorzeichen möglich sein mögen.
                                                                                            Alle, die das Programmheft nun in Händen halten, möchte ich ermuntern: Entdecken Sie
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!                                                              den Reichtum jüdischer Kultur und bleiben Sie den Kulturwochen treu! Mit Ihrem Besuch
                                                                                            zeigen Sie Ihr Interesse wie auch Ihre Verbundenheit mit der jüdischen Bevölkerung.

                                                                                            Ich danke der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs und den kooperieren-
                                                                                            den Kulturinstitutionen sowie all jenen, die mit viel Engagement an der Organisation und
                                                                                            Durchführung der Jüdischen Kulturwochen mitwirken und zu ihrem Gelingen beitragen.
                                                                                            Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich interessante Veranstaltungen und viel
                                                                                            Freude. Lassen Sie uns gemeinsam den freiheitlichen Weg des gleichberechtigten und
                                                                                            wertschätzenden Miteinanders weitergehen.

Prof. Barbara Traub M.A.     Susanne Jakubowski            Michael Kashi                    Fritz Kuhn
Vorstandssprecherin                                                                         Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart

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GRUSSWORTE                                                                                     GRUSSWORTE

                                WINFRIED KRETSCHMANN                                                                             DR. JOSEF SCHUSTER
                                Ministerpräsident                                                                                Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
                                des Landes Baden-Württemberg
                                                                                                                                 Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Besucherinnen
                                Bereits zum 17. Mal lädt uns die Israelitische Religionsge-                                      und Besucher der Jüdischen Kulturwochen!
                                meinschaft Württembergs (IRGW) zu den Jüdischen Kul-
                                turwochen ein, die dieses Jahr unter dem Motto „Teil der                                         Wie viel uns die Kultur bedeutet, das haben wir alle in
                                Geschichte – Teil der Gegenwart“ stehen.                                                         diesem Jahr stärker gespürt als je zuvor – denn durch die
                                Sehr gerne habe ich erneut die Schirmherrschaft über-                                            Corona-Krise mussten wir auf viele kulturelle Genüsse
                                nommen und freue mich, dass die Veranstaltungsreihe                                              verzichten. Vor allem aber ist dieses Jahr für alle Kultur-
                                trotz Corona mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen statt-                                            schaffenden besonders hart und mitunter existenzge-
                                finden kann.                                                                                     fährdend.

Mit mehr als 30 Veranstaltungen wie Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Führungen und          Umso mehr werden alle Besucher und Teilnehmer es zu schätzen wissen, dass die Jüdi-
vielem mehr widmen sich die Jüdischen Kulturwochen dem Jahresmotto „75 Jahre Befrei-           schen Kulturwochen auch 2020 stattfinden. Ich habe daher sehr gerne die Schirmherr-
ung – 75 Jahre Wiedergründung der Gemeinde“. Es war bemerkenswert und mutig, dass              schaft für die Veranstaltungsreihe wieder übernommen!
die jüdische Gemeinde noch im Jahr der Beendigung des NS-Terrorregimes wiedergegrün-
det wurde. Eine spannende Veranstaltung wird daher sicherlich das Symposium im Haus            So wie dieses Jahr in den KZ-Gedenkstätten an die Befreiung vor 75 Jahren erinnert wur-
der Geschichte über den Neuaufbau der jüdischen Gemeinde in Stuttgart nach 1945.               de, widmen sich auch die Jüdischen Kulturwochen diesem Jahrestag. Doch dabei wird
                                                                                               nicht nur der Befreiung gedacht, sondern auch des Wiederaufbaus jüdischen Lebens in
Die Kulturwochen bieten Einblicke in die jüdische Kultur, die Arbeit und das Leben der jüdi-   Deutschland, der Gründung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg vor
schen Gemeinde. Sie schaffen ein Forum für den Austausch und das Verständnis zwischen          75 Jahren.
Menschen, Religionen und Kulturen. Gerade in der Corona-Pandemie, die mit Angst und
Verunsicherung verbunden ist, beobachten wir einen Anstieg von Verschwörungsmythen.            Bei allen Herausforderungen, die es zu bewältigen galt, können sowohl die Gemeinde
Solchen Entwicklungen, die zu Ausgrenzung, Anfeindung und Angriffen führen, müssen             als auch die jüdische Gemeinschaft in Deutschland insgesamt auf glückliche Jahrzehnte
wir entschieden entgegenwirken. Wir müssen uns mit Offenheit, gegenseitigem Respekt            zurückblicken. Und es ist wunderbar, dass die Jüdischen Kulturwochen mit Synagogen-
und Toleranz begegnen. Dazu brauchen wir den gesellschaftlichen Dialog.                        führungen, Konzerten, einer Matinee zum jüdischen Witz und einem Symposium – um
                                                                                               nur einiges zu nennen – die Besucher an dieser Entwicklung teilhaben lässt.
Die Landesregierung hat 2018 erstmalig einen Beauftragten gegen Antisemitismus einge-
setzt, der im vergangenen Jahr den ersten Bericht zu Antisemitismus in Baden-Württem-          Die Gemeinde als integraler Teil des Stadtlebens und der Kultur in Stadt und Region – das
berg vorlegte. Dr. Michael Blume ist auch Ansprechpartner für die Belange jüdischen Le-        wird während der Jüdischen Kulturwochen mehr als deutlich. Dies entspricht unserem
bens im Land und beteiligt sich mit einem Vortrag an der diesjährigen Veranstaltungsreihe.     Selbstverständnis 75 Jahre nach der Befreiung: jüdisches Leben ist selbstverständlicher
                                                                                               Bestandteil Deutschlands. Wir sind hier zu Hause!
Den Organisatorinnen und Organisatoren sowie den beteiligten Kulturinstitutionen in
Stuttgart danke ich herzlich für ihr großes Engagement. Den Besucherinnen und Besuchern        Ich hoffe sehr, dass die Veranstaltungen trotz der Bedrohung durch Corona wie geplant
wünsche ich interessante Einblicke, anregende Gespräche und viel Freude!                       stattfinden können, und wünsche Ihnen dabei viele gute Begegnungen, Freude und
                                                                                               einen interessanten Austausch!

                                                                                               Mein Dank gilt der IRG Württemberg, der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Würt-
Winfried Kretschmann                                                                           temberg für ihre Unterstützung und ihr Engagement!
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

                                                                                               Dr. Josef Schuster
                                                                                               Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

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AUSS T ELLUNG                                                                                   ERÖFFNUNGSV ER ANS TALT UNG

Bis 25. März 2021                                                                               Montag, 2. November, 19:00 Uhr
Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg,                                                   Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, König-Karl-Halle
Schlossstraße 92, Bibliothek 4. OG                                                                                                                                                         achten
                                                                                                                                                                                                   Sie
                                                                                                ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG                                                           Bit te be er ten
                                                                                                                                                                                           ä n d
AUSSTELLUNG                                                                                                                                                                       den ge              rt
                                                                                                                                                                                              ltungso
Paul Celan – Meine Gedichte sind meine Vita                                                     Begrüßung                                                                          Veransta
                                                                                                Prof. Barbara Traub, Vorstandssprecherin der IRGW
                                     Vor fünfzig Jahren nahm sich der Lyriker Paul Celan in
                                     Paris das Leben. Sein Leichnam wurde aus der Seine         Grußworte
                                     geborgen, die genauen Todesumstände sind nicht be-         Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart
                                     kannt. Er sah sich verfolgt von Plagiatsvorwürfen, um-     Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
                                     geben von Antisemitismus, böswillig missverstanden         Theresa Schopper, Staatsministerin des Landes Baden-Württemberg
                                     von Strömungen des Literaturbetriebs. Zugleich war
                                     er Träger des Georg-Büchner-Preises, seine Gedichte        Eröffnungsvortrag
                                     fanden renommierte Verleger, auch ihr Publikum.            Wiederauferstehung alter Gespenster? 75 Jahre „danach“
                                                                                                Prof. Dr. Michael Wolffsohn
                                     Vor einhundert Jahren, am 23. November 1920, kam
                                     der Lyriker Paul Celan als Sohn einer jüdischen,
                                     deutschsprachigen Familie in Czernowitz in der Buko-
                                     wina zur Welt. Die Ausstellung stellt Grundlinien                            Prof. Dr. Michael Wolffsohn, geboren 1947 in Tel Aviv, ist Professor
                                     seines Lebenswegs vor und präsentiert an Hör- und                            für Neuere Geschichte, insbesondere Geschichte der internationalen
                                     Lesestationen Beispiele seines Werks.                                        Beziehungen, an der Universität der Bundeswehr München. Mit der
                                                                                                                  Professur personell verbunden ist die von ihm gegründete For-
                                                                                                                  schungsstelle für Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte e.V. Sie dient der
                                                                                                                  wissenschaftlichen Erforschung der deutsch-jüdischen Geschichte
Zwei Begleitveranstaltungen zur Ausstellung finden während der Jüdischen Kultur-                                  mit Schwerpunkt auf dem Zeitraum nach 1945.
wochen statt:                                                                                   Michael Wolffsohn schreibt für überregionale Tageszeitungen und ist bekannt aus Funk
                                                                                                und Fernsehen. Seine letzten beiden Buchveröffentlichungen sind „Deutschjüdische
Dienstag, 3. November Lesung mit Musik: „ ... und darum Euer Freund“ (siehe Seite 14 )          Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie“ (2017) und „Tacheles. Im Kampf um
Dienstag, 10. November Vortrag: „Paul Celans Identitätssuche in Israel“ (siehe Seite 32)        die Fakten in Geschichte und Politik“ (2020).

  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
                                                                                                Wir danken der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Stuttgarter Lehrhaus,
Veranstalter: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg | Eintritt frei                      Stiftung für interreligiösen Dialog für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung.
ÖPNV: Haltestelle Schloss / Johannesstraße

                                                                                                 Wegen begrenzter Teilnehmerzahl
                                                                                                 wird diese Veranstaltung zusätzlich
                                                                                                 im Live-Stream übertragen:
                                                                                                 www.irgw.de/kulturwochen

                                                                                                  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

                                                                                                Veranstalter: IRGW, Landeshauptstadt Stuttgart | Eintritt frei
                                                                                                Teilnahme nur mit Anmeldung: Team Kulturwochen c/o Susanne Wetterich Kommunikation,
                                                                                                Zeppelinstr. 67, 70193 Stuttgart | kulturwochen@irgw.de
                                                                                                Telefonische Anmeldung: 0711 / 505 40 61 (Mo bis Fr 9 bis 12 Uhr)
                                                                                                ÖPNV: Haltestelle Börsenplatz

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AUSS T ELLUNG R AT HAUS                                                                           SYNAGO GENFÜHRUNG

2. bis 15. November                                                                               Dienstag, 3. November, 17:30 bis 20:30 Uhr
Rathaus Stuttgart, Marktplatz 1, Foyer 2. Obergeschoss                                            Synagoge Stuttgart, Hospitalstraße 36

AUSSTELLUNG                                                                                       SYNAGOGENFÜHRUNG
75 Jahre Befreiung - 75 Jahre Wiedergründung                                                      mit Binah Rosenkranz
Gemälde der Seniorinnen und Senioren der IRGW
                                                                                                  Im Innern der Stuttgarter Synagoge erschließt sich die Welt des jüdischen Glaubens mit
                                                    Seit 2013 veranstaltet die IRGW regelmä-      dem Tora-Schrein, der Menora (dem siebenarmigen Leuchter), dem Vorlesepult (Bima)
                                                    ßige Malkurse für ihre Seniorinnen und        und anderen Gegenständen, die im Rahmen der Führung erklärt werden. Daraus ergibt
                                                    Senioren. An ihnen nehmen insbesondere        sich der Ablauf eines jüdischen G“ttesdienstes. Darüber hinaus wird auf die bedeutends-
                                                    jüdische Zuwanderer aus den Ländern der       ten Rituale im jüdischen Lebenslauf und die wichtigsten Feste eingegangen.
                                                    ehemaligen Sowjetunion teil. Momentan
                                                    gibt es drei Senioren-Gruppen: zwei Mal-      Vor der Führung wird das im Gebäude der Synagoge integrierte Restaurant Teamim
                                                    kurse und einen Bastelkurs.                   besucht, das für die Gruppe ein traditionelles koscheres Gericht vorbereitet hat.

                                                    Alle Senioren betonen, dass der Unter-
                                                    richt in der Kunstschule für sie einen gro-                        Binah Rosenkranz, gebürtige Stuttgarterin, ist Diplom-Sozialpädago-
                                                    ßen Motivationsschub, gute Laune und                               gin. Ehrenamtlich engagiert sie sich im erweiterten Vorstand und der
                                                    Freude bedeutet. Einige hatten sich gar                            Repräsentanz der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg,
                                                    nicht vorstellen können, jemals den Pinsel                         als Vorstand der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit
                                                    zu schwingen und haben jetzt erst ihre                             in Stuttgart e.V. und als Vorstandsmitglied des Vereins jüdischer Bil-
                                                    künstlerischen Talente entdeckt.                                   dung und Kultur e.V.

                                                    Die Beschäftigung mit der Entwicklung
                                                    der Jüdischen Gemeinde und des jüdi-
                                                    schen Lebens in Stuttgart bedeutet für sie     Keine Teilnahme ohne Anmeldung bei vhs bis 19.10.:
                                                    einerseits, dass sie sich mit der Entwick-     Veranstaltung Nr. 202-14969 | 29,00 € (inkl. Essen, ohne Getränk)
                                                    lung ihrer Gemeinde und dem jüdischen
                                                    Leben in Stuttgart auseinandersetzen.          Bitte spätestens 15 Minuten vor Beginn anwesend sein
                                                    Andererseits ist die Ausstellung ein leben-    und ausgefüllte Selbstauskunft mitbringen
                                                    diger und überzeugender Beweis für die
                                                    Integrationsarbeit innerhalb der IRGW.         Teilnehmer benötigen einen gültigen Personalausweis oder Pass,
                                                                                                   männliche Teilnehmer außerdem eine Kopfbedeckung.

Inessa Magero hat in Belarus als Kunst-, Zeichen- und Handarbeitslehrerin studiert und              Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
unterrichtete über 25 Jahre lang in Kunstschulen in Belarus (Witebsk) und Russland (Mos-
kau). Seit ihrem Umzug nach Deutschland im Jahr 2005 gibt sie Kurse in Deutschland.               Veranstalter: vhs Stuttgart | Teilnahmegebühr: 29,00 € (inkl. Essen, ohne Getränk)
Neben den Seniorinnen und Senioren gibt sie insbesondere Malunterricht für Kinder und             Anmeldung erforderlich bis 19.10. bei: vhs stuttgart, Veranstaltung Nr. 202-14969
Jugendliche.                                                                                      Vorverkauf: vhs stuttgart, Treffpunkt Rotebühlplatz, Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart, oder
                                                                                                  Fritz-Elsas-Str. 46 - 48, 70174 Stuttgart | Telefon: 0711 / 1873 - 800 | anmeldung@vhs-stuttgart.de
                                                                                                  ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte oder Berliner Platz / Hohe Straße
  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

Veranstalter: IRGW, Landeshauptstadt Stuttgart | Eintritt frei
Öffnungszeiten Rathaus: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr
ÖPNV: Haltestelle Rathaus

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LESUNG MIT MUSIK                                                                                VOR TR AG

Dienstag, 3. November, 18:00 Uhr                                                                Dienstag, 3. November, 19:00 Uhr
Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg,                                                   Wortkino, Werastraße 6
Schlossstraße 92, Großer Saal
                                                                                                VORTRAG
LESUNG MIT MUSIK                                                                                Verschwörungsmythen –
„ ... und darum Euer Freund“                                                                    warum sie so verbreitet sind und wie wir ihnen begegnen können
Paul Celan und Hanne und Hermann Lenz                                                           Dr. Michael Blume
Von und mit Luise Wunderlich und Marit Beyer | Musik: Nurit Stark
                                                                                                Steckt Bill Gates hinter dem Corona-Virus, um mit dem Impfstoff noch reicher zu werden?
Paul Celan tat sich schwer mit Freundschaften. In seinem Stuttgarter Schriftstellerkol-         Oder doch der Milliardär George Soros, weil er die Menschheit dezimieren will? Werden
legen Hermann Lenz und dessen Frau, der Kunsthistorikerin und Lektorin Hanne Lenz,              in geheimen Fabriken entführte Kinder gequält, um an das begehrte Adrenochrom zu
hat Celan aber über Jahre treue Freunde gefunden. Für den in Paris lebenden Celan war           kommen? Und gehört das alles zu einer großen jüdischen Verschwörung zur Übernahme
diese Beziehung eine wichtige berufliche und menschliche Brücke nach Deutschland, ins           der Weltherrschaft?
Land der Täter. Im Briefwechsel der drei schlagen sich die jeweiligen beruflichen Krisen
ebenso nieder wie die herzliche Anteilnahme an Gesundheit und familiärem Glück. In              In noch nie dagewesenem Ausmaß quellen das Internet und die sozialen Medien über
seinem Roman „Ein Fremdling“, lange nach Celans Tod erschienen, setzt Hermann Lenz              von geraunten Spekulationen, von denen keine zu abstrus ist, um nicht millionenfach
dem Freund in der Figur des Jakob Stern ein Denkmal.                                            geteilt zu werden. Selbst gut gebildete Menschen halten wildeste Wahngebilde für gesi-
Marit Beyer und Luise Wunderlich spüren in ihrer Lesung dieser besonderen Literaten-            cherte Erkenntnisse. Und viele müssen erleben, wie Menschen, die ihnen nahestehen, in
freundschaft nach. Musikalisch begleitet wird die Lesung von der Musikerin Nurit Stark.         eine Fantasiewelt voller Angst abdriften.

Sprecherinnen: Luise Wunderlich, Marit Beyer, Hochschule für Musik und Darstellende             Michael Blume analysiert die kulturgeschichtlichen und psychologischen Hintergründe,
Kunst Stuttgart                                                                                 warum es solche Mythen gibt und wie sie „funktionieren“. Aufgrund seiner Erfahrungen
Musik/Geige: Nurit Stark, Alfred Schnittke Akademie International Hamburg                       aus ungezählten Begegnungen gibt er Ratschläge, wie man kühlen Kopf bewahren und
                                                                                                mit Verschwörungsgläubigen umgehen kann.

                   Luise Wunderlich ist als freie Bühnenkünstlerin und Rezitatorin tätig.
                   Mit eigenen Programmen ist sie vor allem im deutschsprachigen                                    Der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume arbeitet seit 2003 im
                   Raum unterwegs. Sie verbindet dabei Literatur und Schauspielerei mit                             Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg. Im Juni 2010
                   Musik und Tanz.                                                                                  übernahm er die Leitung der Stabsstelle der Staatsrätin für interkultu-
                                                                                                                    rellen und interreligiösen Dialog sowie gesellschaftliche Werteent-
                                                                                                                    wicklung. Von März 2015 bis Juli 2016 verantwortete er die Projekt-
                                                                                                                    gruppe „Sonderkontingent für besonderes schutzbedürftige Frauen
                                                                                                                    und Kinder aus dem Nordirak“, anschließend war er bis Juni diesen
                   Marit Beyer spricht für Rundfunk und Fernsehen, unter anderem für            Jahres Leiter des Referats für „Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte
                   das Kulturmagazin ‚Kulturzeit‘. Mit ihren Hörbüchern wurde sie in die        Nordirak“, seither ist er dort als Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung tätig.
                   hr2-Hörbuchbestenliste aufgenommen und wurde als beste Interpre-             Michael Blume lehrt Medienethik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und bloggt
                   tin für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert. Sie unterrichtet am            bei den scilogs von Spektrum der Wissenschaft.
                   Institut für Sprechkunst an der Hochschule für Musik und Darstellende        2017 erschien sein vielbeachtetes Buch „Islam in der Krise“. 2019 folgte „Warum der Anti-
                   Kunst Stuttgart.                                                             semitismus uns alle bedroht“ und in diesem Sommer „Verschwörungsmythen. Woher sie
                                                                                                kommen, was sie anrichten und wie wir ihnen begegnen können.“

Nurit Stark stammt aus Tel Aviv und absolvierte ihr Violinstudium in Israel, New York,            Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
Köln und Berlin. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe und war
Stipendiatin der Ilona Kornhauser Stiftung sowie der America-Israel Cultural Foundation.        Veranstalter: Wortkino | Eintritt frei, Spenden erbeten
                                                                                                Teilnahme nur mit Anmeldung: Wortkino, Werastr. 6, 70182 Stuttgart
  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).   Telefon 0711 / 262 43 63 | info@wortkino.de
                                                                                                ÖPNV: Haltestelle Eugensplatz
Veranstalter: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg | Eintritt frei
Teilnahme nur mit Anmeldung: Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Schlossstr. 92, 70176 Stuttgart | Mo, Di, Do 9-12 Uhr, Mi 9-18 Uhr
Telefon 0711 / 6 69 51-0 | poststelle@hdh.bwl.de
ÖPNV: Haltestelle Schloss-/Johannesstraße

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Mittwoch, 4. November, 19:00 Uhr                                                                  Donnerstag, 5. November, 8:00 Uhr
Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33                                                           Ev. Mörike-Gymnasium, Arminstraße 30 – geschlossene Veranstaltung

VORTRAG                                                                                           Dienstag, 10. November, 10:00 Uhr
Die israelfeindliche Politik der DDR. Antisemitismus trotz Antifaschismus?                        Lessing-Schulen, Zuckerfabrik 7 – geschlossene Veranstaltung
Zur Erinnerungs- und Gedenkkultur in Kirche und Gesellschaft
Martin Jander | Moderation: Susanne Wetterich                                                     SCHÜLERGESPRÄCH
                                                                                                  Jüdische Biographien
Trotz vielfältiger Recherchen zu Geschichte und Struktur der DDR - allein der Bundestag           mit Michael Kashi
setzte zwei Enquetekommissionen dazu ein – haben Forschung und Publizistik einen
weiten Bogen um die Zusammenhänge von DDR, Antisemitismus und Israel-Feindschaft                  Ziel der Schülergespräche „Jüdische Biografien“ ist es, jüdische Mitbürger besser ken-
gemacht. Nur wenige Forscher wie Jeffrey Herf, Thomas Haury, Rainer M. Lepsius so wie             nenzulernen, ihre Lebens- und Glaubensauffassung zu verstehen und einen Eindruck
die Amadeu Antonio Stiftung aus Berlin haben sich bislang mit den Themen intensiv be-             davon zu bekommen, wie sie mit Angriffen und Vorurteilen umgehen.
schäftigt und dazu publiziert. Dr. Martin Jander zeigt in seinem Vortrag die Entstehung
und Entwicklung der nachnationalsozialistischen DDR-Gesellschaft, deren Selbstver-                Für ein solches Gespräch ist Michael Kashi genau der Richtige: Er ist seit vielen Jahren
ständnis antifaschistisch, deren Politik nach innen und außen jedoch antisemitisch und            Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. In dieser Auf-
israelfeindlich ausgerichtet war. Der größte Teil der DDR-Juden wurde im Winter 1952/53           gabe hat er sich „bleibende Verdienste als Wegbereiter des Dialogs wie auch der Öffnung
vertrieben. Ab 1967 unterstützte die DDR Kriege gegen Israel militärisch. Antisemitismus          der jüdischen Gemeinde in die Stuttgarter Stadtgesellschaft sowie in die Zweigstellen-
und Israel-Feindschaft waren jedoch nicht nur der Politik der DDR-Führung geschuldet.             gemeinden durch eine Schaffung dezentraler Strukturen in Württemberg“, erworben,
Sie waren auch in der DDR-Gesellschaft präsent, die seit 1945 zwar in eine nicht-kapita-          weshalb er 2019 die Otto-Hirsch-Auszeichnung erhalten hat.
listische Gesellschaft transformiert wurde, Antisemitismus und Rassismus jedoch nicht
aufarbeitete.
                                                                                                                      Michael Kashi wurde in Israel geboren, wo er seine Kindheit und Ju-
                                                                                                                      gend verbrachte und in einer modern-orthodoxen Familie aufwuchs.
                    Dr. Martin Jander arbeitet als Historiker, Journalist und Erwachsenen-                            In Israel absolvierte er den Pflichtdienst im Militär und nahm auch an
                    bildner in Berlin. Er forscht zur Geschichte der DDR und zum deut-                                der legendären Befreiung Jerusalems 1967 teil.
                    schen Linksterrorismus. Jander unterrichtet deutsche und europäi-
                    sche Geschichte an Dependancen der „Stanford University“ und „New                              1969 kam er nach Deutschland - hier war er seitdem als Unternehmer
                    York University“ in Berlin.                                                                    erfolgreich. Sein Leben in Deutschland ist darüber hinaus von Anfang
                                                                                                  an geprägt vom Engagement für den deutsch-israelischen Dialog.

                                                                                                  Als er begann, sich für die Öffnung der Stuttgarter jüdischen Gemeinde und für einen
                    Die gelernte Rundfunkjournalistin Susanne Wetterich ist Mitglied im           Dialog mit der Stadtgesellschaft einzusetzen, bedeutete dies eine einschneidende und
                    Vorstand der DIG Region Stuttgart. Im Auftrag der IRGW leitet sie das         insbesondere für Stuttgart wertvolle Veränderung. Begleitet war diese Entwicklung von
                    Vorbereitungsteam der Jüdischen Kulturwochen.                                 einer erfolgreichen Dezentralisierung jüdischen Lebens in ganz Württemberg, Neugrün-
                                                                                                  dungen jüdischer Gemeinden und der Integration der Gemeindeglieder in die jeweiligen
                                                                                                  Stadtgesellschaften.

                                                                                                    Teilnahme nur für Lehrer und Schüler der veranstaltenden Schulen.

  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).     Veranstalter: IRGW | Evangelisches Mörike-Gymnasium Stuttgart | Lessing-Schulen Stuttgart

Veranstalter: Deutsch-Israelische Gesellschaft Region Stuttgart e.V., IRGW, ev. Bildungszentrum
Hospitalhof | Eintritt frei
Teilnahme nur mit Anmeldung: Team Kulturwochen c/o Susanne Wetterich Kommunikation,
Zeppelinstr. 67, 70193 Stuttgart | kulturwochen@irgw.de
Telefonische Anmeldung: 0711 / 505 40 61 (Mo bis Fr 9 bis 12 Uhr)
ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte

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Donnerstag, 5. November, 18:00 Uhr                                                              Donnerstag, 5. November, 19:00 Uhr
Hospitalhof Büchsenstraße 33                                                                    Ungarisches Kulturinstitut, Christophstraße 7

VORTRAG                                                                                         KONZERT
Der Humanist Johannes Reuchlin                                                                  Nigun Klez-Jazzkonzert
Was verdanken wir Johannes Reuchlin und dem Humanismus
für unser Toleranzverständnis heute?
Dr. Günter Renz

                         Johannes Reuchlin zählt zu den führenden Persönlichkeiten
                         des Humanismus des ausgehenden 15. und beginnenden 16.
                         Jahrhunderts und war die zentrale Figur des Humanismus im
                         Südwesten. In Pforzheim geboren, lebte er längere Zeit in der
                         Stuttgarter Innenstadt.

                         Mit seiner universalen Bildung, seinem Eintreten für den Erhalt
                         jüdischer Schriften und seiner Schrift „Der Augenspiegel“ gilt er
                         bis heute als Modell frühneuzeitlicher Toleranz.

Der Vortrag beleuchtet Leben und Werk des Humanisten und geht der Frage nach: Was
können wir heute von ihm lernen?

                   Pfarrer Dr. Günter Renz war bis 2018 stellvertretender Direktor der Ev.
                   Akademie Bad Boll. Vor seiner Zeit bei der Akademie war er unter an-
                   derem Pfarrer an der Leonhardskirche in Stuttgart.
                                                                                                Die Musik der Nigun Band sucht nach der Seele der jüdischen Melodien des Klezmer und
                                                                                                in der Sprache des Jazz, in der die Grenzen beider Genres ineinander gehen, sich mitei-
                                                                                                nander vermischen. Aus der spirituellen Kraft der Tradition des osteuropäischen Juden-
                                                                                                tums und des modernen Jazz entsteht eine einzigartige Musikwelt, die man mit allen
                                                                                                Sinnen erlebt.
  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
                                                                                                Die Nigun-Band wurde 2001 von dem Gitarristen András Parniczky gegründet. In den
Veranstalter: Evangelische Kirche in der City Stuttgart | Teilnahme frei                        vergangenen 19 Jahren hat die Band mit ihren Mitgliedern András Párniczky (Gitarre), Pé-
Begrenzte Platzzahl – Teilnahme nur mit Anmeldung: Citykirchenbüro im Hospitalhof,              ter Bede (Klarinette), Péter Ajtai (Bass) und István Baló (Schlagzeug) zahlreiche Konzerte
Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart | Mo 14 bis 17 Uhr, Mi 14 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr           in Ungarn, in Ost- und Westeuropa und in der USA gegeben.
Telefon: 0711 / 20 68-317 | citykirchen-stuttgart@elkw.de
ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte oder Berliner Platz / Hohe Straße                                    Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

                                                                                                Veranstalter: Ungarisches Kulturinstitut | Eintritt frei
                                                                                                Anmeldung erwünscht: Ungarisches Kulturinstitut, Christophstr. 7, 70178 Stuttgart
                                                                                                Telefon 0711 / 62 79 63 02 26 | uki-s@uki-s.de
                                                                                                ÖPNV: Haltestelle Österreichischer Platz

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D OKUMEN TAR FILM                                                                               K LE ZMER KONZER T

Donnerstag, 5. November, 20:00 Uhr                                                              Samstag, 7. November, 20:00 Uhr
Innenstadtkino Metropol 1, Bolzstraße 10                                                        Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, Lechler-Saal

                         DOKUMENTARFILM                                                         KLEZMERKONZERT
                         „Ephraim Kishon – Lachen, um zu überleben“                             Meine jiddische Mamme
                         Ein Dokumentarfilmporträt                                              Ginzburg Dynastie
                         über den Schriftsteller Ephraim Kishon
                         Österreich / Israel 2017; 52 Minuten
                         Anschließend Lesung und Filmgespräch                                   Klezmer-Musik ist wie kein anderes Medium geeignet, einem jüdischen sowie einem
                         Moderation: Astrid Beyer                                               nichtjüdischen Publikum jüdische Kultur leicht zugänglich zu machen. Die Vielfalt der
                                                                                                Einflüsse rumänischer, russischer, ukrainischer, bulgarischer, griechischer, türkischer, un-
„Weltmeister des Humors“ hat man ihn genannt, und er hat sich diesen Titel gerne gefal-         garischer und orientalischer Musik ist nicht zu überhören. Die Brücke, die sie zwischen all
len lassen: der ungarisch-israelische Schriftsteller Ephraim Kishon. Er brachte Deutschen       diesen Kulturen bildet, macht sie zu einer Weltsprache der Seele.
und Österreichern nach dem Zweiten Weltkrieg bei, dass man über Juden auch lachen               Jiddische Melodien und Lieder leben von ihrer großen Emotionalität, aber auch von Hu-
kann (und darf). Dafür wurde er geliebt: Drei Viertel seiner Gesamtauflage von mehr als         mor, Witz und Lebensfreude und sind ein Erlebnis für Beine, Ohren und Herz. Es wird
43 Millionen Büchern verkaufte er im deutschsprachigen Raum. Bis heute zählt Ephraim            gespielt und gesungen, musikalische Erlebnisreisen unternommen, es wird Musik gehört
Kishon zu den erfolgreichsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.                             und zur Musik bewegt, durch den Spaß mit Musik werden sich alle selbst und andere neu
                                                                                                erleben.
Bevor er 1949 als junger Mann nach Israel auswanderte, hatte Kishon bereits zwei Dik-
taturen überlebt. Zunächst verfolgten ihn und seine Familie ungarische Faschisten und
Nationalsozialisten, nach dem Krieg geriet er ins Visier stalinistischer Funktionäre. Es
habe „mehr als ein Wunder benötigt, um im Dritten Reich zu überleben“, sagte er einmal.
Eines dieser Wunder ereignete sich im Arbeitslager Jelšava. Der Kommandant des Lagers,
ein passionierter Schachspieler, schickte den 20-jährigen Kishon nur deshalb nicht in die
Gaskammern, weil er in ihm einen ernst zu nehmenden Brettspiel-Gegner fand.

Diese und ähnliche Episoden werden in „Lachen, um
zu überleben“ mit originellen Cartoons des Animati-
onskünstlers Yorgos Karagiorgos bebildert. Für den
Film gewährte die Familie des 2005 verstorbenen Au-
tors dem Grimmepreisträger Dominik Wessely erstmals
Zugang zu ihrem privaten Archiv. In sehr persönlichen
Gesprächen und mit Hilfe zahlreicher bislang unveröf-
fentlichter Super-8-Aufnahmen ist das intime Porträt
eines leidenschaftlichen Menschen entstanden.                                                   Die Familie Ginzburg ist eine Klezmer Band in der sechsten Generation. Die Kunst des
                                                                                                Klezmers (Hochzeits- und Festmusik) wurde in der Familie seit Generationen vom Vater
                   Regisseur Dominik Wessely liest im Anschluss an die Filmvorführung           zum Sohn weitergegeben. Jahrhundertelang spielte die Familie in den verschiedensten
                   aus dem Briefwechsel Ephraim Kishons mit seinem Übersetzer Fried-            Ländern und Kontinenten.
                   rich Torberg. Knapp zwanzig Jahre währte der Kontakt: von der ersten         Zurück in der angestammten Heimat präsentiert die Ginzburg Dynastie heute „die Kunst
                   Begegnung im Sommer 1960 bis zu Torbergs Tod im November 1979.               der Klezmorim“ als eine musikalische Brücke zwischen der jahrhundertealten Tradition
                   Rund 1000 Briefe sind zwischen den beiden hin und her gegangen. Sie          und der Moderne. Musikalisch ist für jedermann etwas dabei: Osteuropäischer Klezmer,
                   sind Zeugnis einer literarisch fruchtbaren und immens erfolgreichen          Swing, Jiddisch-Cabaret, Oriental-Pop und feinster Jazz.
                   Zusammenarbeit und einer wunderbaren, wenngleich nicht immer
konfliktfreien Freundschaft.                                                                    Zur aktuellen Besetzung der Dynastie gehören: der Vater der Familie Igor Ginzburg (Kla-
                                                                                                rinette, Saxophon, Klavier, Akkordeon, Gesang) und seine drei Söhne Wlady Ginzburg
Astrid Beyer arbeitet als Kuratorin für das Haus des Dokumentarfilms und veranstaltet           (Klarinette, Saxophon, Klavier, Gesang), Jena Ginzburg (Saxophon, Klavier, Perkussion,
den Branchentreff DOKVILLE sowie Meisterklassen.Vorbereitungsteam der Jüdischen                 Gesang) Dennis Ginzburg (Trompete, Perkussion, Gesang) sowie Cousin Simon Herzwolf
Kulturwochen.                                                                                   (Piano, Gesang).

  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).     Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

Veranstalter: Haus des Dokumentarfilms | Eintritt: 8,00 €                                       Veranstalter: Zentralrat der Juden in Deutschland, IRGW | Eintritt 8,00 € / 6,00 €
Teilnahme nur mit Anmeldung: Haus des Dokumentarfilms, Teckstr. 62, 70190 Stuttgart             Begrenzte Platzzahl – Teilnahme nur mit Anmeldung: Team Kulturwochen c/o Susanne Wette-
Telefon: 0711 / 929-309-00, Mo bis Fr 9:00 bis 16:00 Uhr | hdf@hdf.de                           rich Kommunikation, Zeppelinstr. 67, 70193 Stuttgart | kulturwochen@irgw.de
oder online: www.innenstadtkinos.de/programm-und-tickets.html                                   Telefonische Anmeldung: 0711 / 505 40 61 (Mo bis Fr 9 bis 12 Uhr)
ÖPNV: Haltestelle Schlossplatz                                                                  ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte

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MAT INÉE                                                                                              S TADT RUNDFAHR T

Sonntag, 8. November, 11:00 bis 12:30 Uhr                                                             Sonntag, 8. November, 13:00 bis 17:00 Uhr
Treffpunkt Rotebühlplatz, Rotebühlplatz 28, Bäuerle-Saal                                              Sonntag, 15. November, 13:00 bis 17:00 Uhr
                                                                                                      Abfahrt: Stauffenbergplatz (Mahnmal)
MATINÉE
„Habe ich vergessen, Ihnen das zu erzählen?“                                                          STADTRUNDFAHRT
Anekdoten und Witze in der jüdischen Erzählkultur                                                     Jüdisches Leben in Stuttgart
Mit Rabbiner Dr. Joel Berger                                                                          Leitung: Sigrid Brüggemann und Roland Maier

Was ist eine „Chuzpe“, eine „Challeh“ oder ein „Goj“? Was unterscheidet ein Geschäft von
einer „Mezie“? Der beliebteste und häufigste Hauptdarsteller, der „Rabbi“, die typische
„jiddische Mamme“, der streng orthodoxe Jude gewähren an diesem Sonntagvormittag
Einblicke in „jüdische Seelen“, in deren Eigenarten und Marotten und regen mit manch
trauriger Pointe zum Nachdenken an.

Jüdische Witze und Anekdoten nehmen in der Weltliteratur eine Sonderstellung ein. Vie-
le dieser literarischen Miniaturen sind tiefgründig, selbstkritisch und von hintersinniger
Schlauheit. Sie entstammen zumeist aus dem Alltag jüdischer Menschen und spiegeln
die Auseinandersetzung von Juden mit ihrem eigenen Glauben und mit ihren Erfahrun-
gen im Exil wider: Neben der Religion blieb den Juden oft nur das witzige Gleichnis, um
gegen ihre häufig schwierige Situation im nicht-jüdischen Umfeld anzukämpfen.

                   Dr. h.c. Joel Berger wurde 1937 in Budapest geboren und emigrierte
                   1968 nach Deutschland. Seither war er als Rabbiner in Düsseldorf, Gö-
                   teborg (Schweden), Bremen und Stuttgart tätig. Er war lange Jahre
                   Hochschuldozent am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübin-                   „Sieben Jahrhunderte sind es, in denen sich jüdisches Schicksal in Stuttgart abspielt. Wie
                   gen, die ihm auch den Ehrendoktor verlieh. Im Jahr 2001 wurde ihm                  in jeder Geschichte, gibt es auch hier ein Auf und ein Ab, doch erscheinen die Senkungen
                   die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.                      tiefer und die Hebungen seltener”, schreibt die Historikerin Maria Zelzer in ihrer Arbeit
                   2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2017 die Bürger-                „Weg und Schicksal der Stuttgarter Juden“.
medaille der Stadt Stuttgart. Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen über Ge-
schichte, Volkskultur und Kulturgeschichte des Judentums.                                             Mit der Stadtrundfahrt begeben wir uns auf die Spuren jüdischer Geschichte in Stuttgart.
                                                                                                      Besucht werden historische Stätten, die verbunden sind mit den Lebens- und Leidens-
  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).         geschichten der Stuttgarter Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie zeugen von
                                                                                                      Verfolgung und Widerstand, von Anpassung und Zivilcourage. Die vierstündige Route
                                                                                                      führt unter anderem zu einem jüdischen Friedhof, zu Orten, an denen einmal jüdische
Veranstalter: vhs Stuttgart | Eintritt 12,00 €                                                        Einrichtungen standen oder Juden vor 1945 lebten, und an den Ort, an dem die Deporta-
Anmeldung erforderlich bei der vhs stuttgart, Veranstaltung Nr. 202-14968                             tion der württembergischen Juden 1941 begann.
vhs stuttgart, Treffpunkt Rotebühlplatz, Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart, oder
Fritz-Elsas-Str. 46 - 48, 70174 Stuttgart | Telefon: 0711 / 1873 - 800 | anmeldung@vhs-stuttgart.de
ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte

                                                                                                        Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
                                                                                                        Männliche Teilnehmer benötigen für den Besuch des jüdischen Friedhofs eine Kopfbedeckung.

                                                                                                      Veranstalter: Stadtjugendring Stuttgart | Teilnahmegebühr: 10,00 €, ermäßigt 5,00 €
                                                                                                      Begrenzte Teilnehmerzahl – Teilnahme nur mit Anmeldung: Stadtjugendring Stuttgart e.V.,
                                                                                                      Junghansstr. 5, 70469 Stuttgart | Telefon: 0711 / 2 37 26-31 | friederike.hartl@sjr-stuttgart.de
                                                                                                      ÖPNV: Haltestelle Schlossplatz oder Charlottenplatz

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SYNAGO GENKONZER T                                                                              VOR TR AG UND DISKUSSION

Sonntag, 8. November, 18:00 Uhr                                                                 Montag, 9. November, 9:00 bis 12:00 Uhr
Synagoge der IRGW, Hospitalstraße 36                                                            Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33

SYNAGOGENKONZERT                                                                                VORTRAG UND DISKUSSION
„Ich will dem Herrn singen, dass er so wohl an mir tut“                                         Wirre Thesen oder gefährliche Propaganda?
Jüdische liturgische Musik                                                                      Verschwörungsmythen und ihre Wirkungen damals und heute
                                                                                                Prof. Dr. Michael Butter und Eva Laun
Kantor Yoni Rose | Roglit Ishay, Klavier | Moderation: Dr. Joel Berger
                                                                                                Verschwörungstheorien haben Konjunktur: Das Coronavirus sei ein Ablenkungsmanöver
Ob liberal oder orthodox – kantorale Gesänge sind das Herzstück des jüdischen G“ttes-           zur Abschaffung von Bürgerrechten, der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) sei eine
dienstes. Die kantorale Musik ist eine Ausdrucksform der G“ttesverehrung und steht im           Erfindung der Geheimdienste, 9/11 sei von der amerikanischen Regierung inszeniert wor-
Mittelpunkt dieser über Jahrhunderte überlieferten Tradition. Der Vorbeter oder Kantor,         den. Schon für die Nationalsozialisten war der Mythos einer jüdischen Weltverschwörung
auf Hebräisch „Chasan“, fungiert mit seinem Gesang als Gesandter der Gemeinschaft. Er           Argumentationsgrundlage für ihren zerstörerischen Antisemitismus. Auch heute sind
leitet den G“ttesdienst in einer Synagoge und trägt die Gebete meistens im Wechsel mit          Verschwörungstheorien in rechtsextremem Kreisen beliebt und verbreitet, aber nicht
den Gläubigen vor.                                                                              nur dort. Das Internet hat vielen dieser Mythen zum Einzug in die breite Öffentlichkeit
                                                                                                verholfen. Geht es dabei nur um zwar wirre, aber letztlich harmlose Erklärungsversuche
Die synagogale Musik basiert auf vorgegebenen Motiven, die durch große Kantoren und             für komplizierte Veränderungsprozesse – oder sind solche Verschwörungsfantasien ge-
Komponisten wie Yossele Rosenblatt, genannt auch „König der Chasanim“ (Kantoren)                fährlich für unsere Demokratie und unser Zusammenleben?
oder Samuel Malavsky, Mordechai Sobol, Shalom Sekunda und Sol Zim, um nur einige                Im Anschluss an den Vormittag besteht die Möglichkeit zu von Schülerinnen geführten
wenige zu nennen, geprägt wurde.                                                                Spaziergängen zu Orten des Nationalsozialismus in der Stuttgarter City.

Rabbiner Dr. Joel Berger wird kenntnisreich in die einzelnen Stücke einführen und ihre
Bedeutung für den jüdischen G“ttesdienst erläutern.                                                                Michael Butter ist Professor für amerikanische Literatur und Kulturge-
                                                                                                                   schichte an der Universität Tübingen und leitet ein internationales
                                                                                                                   Forschungsprojekt zu Verschwörungstheorien.
                    Seit 2015 ist Yoni Rose Kantor der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
                    (Westend-Synagoge). Nach seinem erfolgreichen Gesangsstudium an
                    der Universität von Maryland trat der in Baltimore in einer streng or-
                    thodoxen Familie aufgewachsene US-Amerikaner zunächst als profes-
                    sioneller Opernsänger in den USA auf. Parallel absolvierte er eine Aus-
                    bildung zum Kantor.                                                                            Eva Laun eitet die Online-Redaktion SWR Aktuell BW und ist Fakten-
                    2014 kam er nach Frankfurt. Zur Jüdischen Gemeinde gelangte er                                 checkerin.
eher zufällig: In Frankfurt suchte man kurzfristig einen Kantor für einen Schabbat-Got-
tesdienst. Rose wurde gefragt – und begeisterte. Seither ist er Kantor der Westend-Sy-
nagoge.

                Roglit Ishay studierte Klavier und Philosophie an der Tel-Aviv Univer-
                sität. Seit 2006 ist sie die künstlerische Leiterin der Reihe „Musica Mun-
                di Frankfurt“ in der Alten Oper Frankfurt und seit 2011 Professorin für           Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
                Klavier-Kammermusik an der Musikhochschule Freiburg. Darüber hin-
                aus gibt sie Meisterkurse in ganz Europa und Israel.                            Veranstalter: Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof in Kooperation mit dem
                Daneben konzertiert sie regelmäßig als Solistin sowie als Mitglied              Lernort Geschichte, dem St. Agnes Gymnasium und dem Evangelischen Jugendpfarramt Stuttgart
                mehrerer Kammermusikensembles in Europa, Israel, Türkei, Russland               Eintritt frei
und Südamerika und hat mehrere CD-Aufnahmen eingespielt.                                        Anmeldung: für Gruppen ab fünf Personen beim Hospitalhof unter info@hospitalhof.de
                                                                                                ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte
  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
  Männliche Teilnehmer bitte mit Kopfbedeckung.
  Bitte gültigen Personalausweis oder Pass mitbringen.

Veranstalter: IRGW | Eintritt 13,00 € / 10,00 €
Teilnahme nur mit Anmeldung: Team Kulturwochen c/o Susanne Wetterich Kommunikation,
Zeppelinstr. 67, 70193 Stuttgart | kulturwochen@irgw.de
Telefonische Anmeldung: 0711 / 505 40 61 (Mo bis Fr 9 bis 12 Uhr)
ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte oder Berliner Platz / Hohe Straße

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VOR TR AG                                                                                       GEDENK V ER ANS TALT UNG

Montag, 9. November, 15:30 Uhr                                                                  Montag, 9. November, 18:00 Uhr
Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33                                                         Synagogenplatz vor der Synagoge, Hospitalstraße 36

VORTRAG                                                                                         GEDENKVERANSTALTUNG
Flucht aus Stuttgart 1933                                                                       zur Reichspogromnacht
Prof. Dr. Hans-Joachim Lang
                                                                                                Die Novemberpogrome 1938 waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte
In der Birkenwaldstraße 60 erinnert ein Stolperstein an Dr. med. Cäsar Hirsch, vor 1933         und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. Sie be-
Chefarzt im Stuttgarter Marienhospital. Schon im März 1933 flüchtete er mit seiner Fa-          deuteten den Übergang von Diskriminierung, welche die deutschen Juden seit 1933 zu
milie über die Schweiz und Frankreich in die USA, wo er 1940 in aussichtslos gewordener         erleiden hatten, zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Ho-
Lage Suizid beging.                                                                             locaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete.

Hans-Joachim Lang hat vor 20 Jahren Hirschs Privatbibliothek in der Tübinger Unibiblio-         Die IRGW gedenkt gemeinsam mit vielen Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern alljährlich
thek entdeckt und sie zum Anlass umfangreicher Recherchen genommen. Davon berich-               am 9. November dieser und aller diesem Pogrom nachfolgenden Menschheitsverbre-
tet er und zeigt Sequenzen einiger in Stuttgart noch nicht gezeigten Schmalfilmaufnah-          chen an den deutschen und europäischen Juden.
men aus Hirschs Privatleben.

                     Der Germanist, Kulturwissenschaftler und Wissenschaftsjournalist
                     Prof. Dr. Hans-Joachim Lang lehrt am Ludwig-Uhland-Institut für
                     Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen.
                     Zu seinen Schwerpunkten zählen Jüdische Studien, Erinnerungskultur
                     und Demokratiegeschichte.

  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

Veranstalter: Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof | Eintritt frei
ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte

                                                                                                Eine Augenzeugin aus Stuttgart berichtet über die Vorfälle in der Nacht vom 9. auf den
                                                                                                10. November 1938 in der Hospitalstraße: „In Stuttgart war es gegen 3 Uhr in der Frühe,
                                                                                                als sich der mondbeschienene Himmel vom Flammenschein rötete. Die Synagoge in der
                                                                                                Hospitalstraße brannte lichterloh. Mit der gewohnten Schnelligkeit ging die rasch an den
                                                                                                Brandplatz geeilte Feuerwehr an ihre Arbeit, und aus vielen Stahlrohren ergossen sich
                                                                                                die Wassermassen auf die benachbarten Gebäude.“ Die Synagoge wurde aber nicht ge-
                                                                                                löscht, sie brannte nieder.

                                                                                                Nicht nur die Synagoge in der Stuttgarter Innenstadt erlitt dieses Schicksal. Die Synagoge
                                                                                                in Bad Cannstatt ging ebenso in Flammen auf. In ganz Deutschland wurden über 1.400
                                                                                                Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte,
                                                                                                Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört. Etwa 400 Menschen wurden ermordet oder
                                                                                                in den Selbstmord getrieben. Am folgenden Tag wurden 30.000 Juden in Konzentrations-
                                                                                                lagern interniert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

                                                                                                  Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

                                                                                                Veranstalter: GCJZ Stuttgart, IRGW | Eintritt frei
                                                                                                ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte oder Berliner Platz / Hohe Straße

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THE ATER                                                                                        THE ATER

Montag, 9. November, 20:00 Uhr                                                              unbekannt“ ungeöffnet zurückerhalten. Nun muss Max erfahren, dass Martin seine
Renitenztheater Stuttgart, Büchsenstraße 26                                                 Schwester verraten hat und sie tot ist. Tief getroffen beginnt er, kompromittierende Brie-
                                                                                            fe an Martins Privatadresse zu schicken, die Martin in große Erklärungsnot gegenüber
THEATER                                                                                     der deutschen Zensurbehörde bringen. Am 3. März 1934 schreibt Max einen letzten,
Szenische Lesung                                                                            vernichtenden Brief. Zwei Wochen später erhält er den Brief ungeöffnet und mit dem
„Empfänger unbekannt“ von Kathrine Kressmann Taylor                                         Vermerk zurück: „Empfänger unbekannt“.
Mit Anna-Catrin Märzke, Lorris Andre Blazejewski und Luise Schubert

In 18 Briefen und einem Telegramm wird die Geschichte von Martin Schulze und Max            Anne-Catrin Märzke, Lorris Andre Blazejewski und Luise Schubert, junge Schauspieler aus
Eisenstein erzählt, zwei Freunden, die in San Francisco gemeinsam eine Kunstgalerie be-     Berlin und Leipzig, haben im Rahmen eines Projekts die szenische Lesung auf Grundlage
treiben. Obwohl das Leben in Amerika großartig ist, entschließt sich Martin 1932, die Ga-   der Briefnovelle „Empfänger Unbekannt“ der amerikanischen Autorin Kathrine Kress-
lerie zu verlassen, nach Deutschland zurückzukehren und seine Kinder auf eine deutsche      mann Taylor erarbeitet.
Schule zu schicken.
                                                                                            Anne-Catrin Märzke stammt aus Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Mit 15 Jahren
Zwischen Max und Martin beginnt eine Brieffreundschaft, die anfangs von der tiefen ge-      spielte sie ihre ersten Rollen am Jungen Staatstheater Parchim. Ihr Diplom in Schauspiel,
genseitigen Wertschätzung geprägt ist. Doch als Hitler 1933 in Deutschland an die Macht     Gesang und Tanz hat sie an der Joop van der Ende-Academy in Hamburg abgelegt. En-
kommt, verändert sich der Ton: Martin entwickelt sich nach und nach von einem Mitläu-       gagements im Sprech- und Musiktheater führten sie nach Dresden, Los Angeles und Ber-
fer zu einem bekennenden Anhänger der NS-Bewegung.                                          lin.

Obwohl er fest entschlossen ist, den Kontakt einzustellen, bittet Max seinen früheren       Lorris Andre Blazejewski stammt aus Burghausen (Bayern) und absolvierte sein Schau-
Freund dennoch um Hilfe, als seine Schwester Gisela in Schwierigkeiten gerät. Er hat        spiel-Studium an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in
den letzten Brief an seine in Berlin lebende Schwester mit dem Vermerk „Empfänger           Leipzig. Er arbeitet er als freier Schauspieler im Bereich Theater, TV und Kino und ist darü-
                                                                                            ber hinaus als Sprecher in Synchron-, Hörbuch- und Hörspielproduktionen tätig.

                                                                                            Luise Schubert stammt aus Chemnitz und absolvierte ihr Schauspielstudium ebenfalls an
                                                                                            der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Engage-
                                                                                            ments führten sie unter anderem nach Leipzig, Chemnitz, Baden-Baden und Heilbronn.
                                                                                            Derzeit arbeitet sie freischaffend als Schauspielerin, Sängerin und Hörbuchsprecherin.

                                                                                              Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).

                                                                                            Veranstalter: Renitenztheater Stuttgart, IRGW | Eintritt 19,50 € / 15,50 €
                                                                                            Vorverkauf: Renitenztheater, Telefon: 0711 / 29 70 75 | kasse@renitenztheater.de
                                                                                            und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen
                                                                                            ÖPNV: Haltestelle Stadtmitte

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QUAR T IER SFÜHRUNG                                                                              QUAR T IER SFÜHRUNG

Dienstag, 10. November, 17:00 bis 18:30 Uhr                                                                                                                                  Alte Synagoge Stuttgart
Treffpunkt: Hospitalplatz / Ecke Büchsenstraße

QUARTIERSFÜHRUNG
Jüdisches Leben im Hospitalviertel
mit Noémi Berger, Prof. Dr. Roland Müller und Pfarrer Eberhard Schwarz

Das Hospitalviertel, die zweite Stadterweiterung Stuttgarts im 15. Jahrhundert, ist eines
der bedeutenden historischen Stadtquartiere in der Stuttgarter City.

Seit Herzog Eberhard im Bart im Jahr 1477 die Vertreibung der Juden aus dem Gebiet des      Prof. Dr. Roland Müller, Leiter des Stadtarchivs Stuttgart, und Pfarrer Eberhard Schwarz,
Herzogtums Württemberg veranlasst hatte, lebten lange Zeit gar keine und danach nur         Ev. Kirche in der City und Forum Hospitalviertel, führen zunächst durch das Viertel. Im
wenige Juden in der Residenzstadt Stuttgart. Mit dem Aufstieg Württembergs zum Kur-         Anschluss führt Noémi Berger durch die Synagoge.
fürstentum 1803 und zum Königreich 1806 änderte sich das allmählich. Schnell erhielten
die Katholiken die vollen Bürgerrechte. Viel länger und mühevoller verlief hingegen die       Bitte beachten Sie die anlässlich der Corona-Pandemie geltenden Regelungen (siehe Seite 4).
Emanzipation der Juden. Das Untertanenrecht wurde ihnen schließlich 1828 zugestan-            Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis oder Pass mit.
den, die uneingeschränkte staatsbürgerliche Gleichberechtigung erst nach und nach in          Männliche Besucher benötigen eine Kopfbedeckung.
den folgenden vier Jahrzehnten.
                                                                                            Veranstalter: Citykirchen Stuttgart | Unkostenbeitag: 3,00 Euro
1837 konnte die Israelitische Gemeinde einen Betsaal in der Lange Straße 16 einrichten.     Anmeldung ist unbedingt erforderlich bei: Citykirchenbüro im Hospitalhof,
Damit rückte das Hospitalviertel in den Mittelpunkt des religiösen und kulturellen Lebens   Büchsenstr. 33, 70174 Stuttgart, Mo 14 bis 17 Uhr, Mi 14 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr
der Stuttgarter Juden. Und dies war erst recht der Fall, nachdem die Gemeinde 1856 in       Telefon: 0711 / 2068-317 | citykirchen-stuttgart@elkw.de
der Hospitalstraße 36 einen Bauplatz erworben und auf ihm unter beträchtlichen finanzi-     ÖPNV: Haltstelle Stadtmitte oder Berliner Platz / Hohe Straße
ellen Opfern ein repräsentatives G“tteshaus errichtet hatte. Die Synagoge bildete seither
den Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Stuttgart und der wachsenden Gemeinde.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann der Niedergang. Die
Repressionen nahmen immer mehr zu. Während der Reichspogromnacht am 9./10. No-
vember 1938 ging die Synagoge in Flammen auf. Die Arbeit der Jüdischen Kulturgemein-
schaft wurde untersagt, die Gemeindezeitung verboten.

Mit der Übergabe der Stadt an die französischen Truppen am 21. April 1945 waren in
Stuttgart der Zweite Weltkrieg und das NS-Regime vorbei. Ganze 24 Juden hatten in der
Landeshauptstadt und ihrer Umgebung überlebt. Einige der deportierten Juden kehrten
heim und unter den „DPs“, den „Displaced Persons“, befanden sich auch zahlreiche Ju-
den. Die „Israelitische Kultusvereinigung Württemberg“ (IKVW) bildete sich.

Das Gelände in der Hospitalstraße diente zunächst als Schuttabladeplatz. Die Gemeinde
wehrte sich vehement gegen eine von der Stadtverwaltung vorgesehene Neunutzung
des Grundstücks und begann 1948, die Wiedererrichtung der Synagoge zu planen. Die
festliche Einweihung fand am 13. Mai 1952 statt.

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