Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen

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Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen
Gem.-Br. II_21          01.06.2021           6:41 Uhr          Seite 1

                                     Gemeindebrief
                                   der Evangelischen Kirchengemeinde
                                                               Niederschönhausen
     Abb. oben, links: ›ZOOM ‹-Situation an Tina Rupprechts Arbeitsplatz
     Eine Auswahl von ›Zeitkapsel‹-Motiven der Konfirmandinnen und Konfirmanden –
     oben rechts: Jarne; unten links: Dorothea; unten rechts: Aurel                 Juni I Juli I August 2021

     »Man muss Gott mehr gehorchen
                      als den Menschen.« Apostelgeschichte 5, 29
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen
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                                                     Abb. links oben:
                                                     Grafik auf einem Trauschein
  2                                                  von 1959
                                                     Abb. rechts unten:
                                                     ›Zeitkapsel‹-Motiv von Lukas
       Inhalt und Editorial

                                                    L iebe Leserinnen und liebe Leser.
                                                      »Bleibt dran!« So lautete im letzten
                                                    Jahr mein sehnlichster Wunsch an die
                                                    Konfirmandinnen und Konfirmanden.
                                                    Mit diesem Gemeindebrief möchten
                                                    wir Ihnen einen Einblick in den Konfi-
                                                    Unterricht geben und zeigen, wie die
                                                    Jugendlichen ›drangeblieben‹ sind: an
                                                    der Gemeinde und an ihren Glaubens-
                                                    fragen (ab Seite 10).
                                                      Über weite Strecken geschah dies
                                                    online – auf einer Plattform, die
        3   Andacht:Apostelgeschichte 5, 29         ›ZOOM ‹ heißt. Dort kann man Videos
        5   Gemeindekirchenrat informiert           anschauen, in Kleingruppen sich unter-
        8   Neue Gedenkkultur                       halten und gemeinsam an Texten arbei-
       10   Jungsein und glauben                    ten. Zu Hause war oft das Smartphone
       11   Das Evangelium nach ZOOM                mit dabei: es wurden Bilder gemacht,
       23   Nachrichten aus der Gemeinde            die später in der Gruppe geteilt wur-
       24   Gottesdienstplan                        den. So entstanden auch die ›Zeitkap-
       26   Unsere Kantorei                         sel‹-Motive zur Frage: Welche drei
       27   Musikveranstaltungen /Konzerte:         Dinge sind dir JETZT so wichtig, dass
            27 Oratorium ›Messiah‹                  du sie in 50 Jahren deinen Enkelkin-
       27   Einladungen: 27 Jubiläums-              dern zeigen willst?
            ausstellung – 30 150 Jahre Friedens-
            kirche – 30 KonfiZeit 2021/22
       32   ›Nordend‹ informiert und lädt ein:
            32 Gemeinsamer Festtag in Nord-
            end – 33 Konzerte:17. Juli: ›Geläut‹;
            29. August: Konzertchor der Friedens-
            kirche;12.September: Simon Borutzki
            spielt Bach
       34   ›Haus der Familie‹
       35   Regelmäßige Zusammenkünfte
       36   Im kirchlichen Dienst
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         Die Corona-Pandemie hat dem Konfi-        Lassen Sie sich ein auf das ›Evange-
       Unterricht einiges abverlangt. Doch      lium nach ZOOM ‹, das Sie neben ande-
       die meisten Jugendlichen sind wirklich   ren Beiträgen und Informationen in
       drangeblieben, und nun bin ich dank-     diesem Gemeindebrief finden und mit
       bar für die bewegte Zeit. Lassen auch    dem wir Sie in einen hoffentlich un-
       Sie sich bewegen von den Bildern,        beschwerten Sommer verabschieden.
       die Einblick geben in das Leben und
       den Glauben der Konfirmandinnen             Viel Freude wünschen Ihnen
       und Konfirmanden – und in einen Teil        Tina Rupprecht und die Redaktion
       ihrer Interessen.

       »Man muss Gott mehr gehorchen
       als den Menschen.« Apostelgeschichte 5, 29
       Gehorchen!                                gehorchen und an der Straßenecke
          Während die Mutter einen Kinder- warten.«
       wagen auf dem Gehweg schiebt, fährt         Kinder sollen gehorchen. Das ist in
       ihr größeres Kind mit dem Laufrad         bestimmten Situationen wichtig und
       schon vor. »Bitte warte an der nächs- richtig. Aber spätestens, wenn unsere
       ten Ecke!«, ruft die Mutter der Klei-     Kinder in die Pubertät kommen,
       nen hinterher. Aber ohne zu schauen, wollen/sollen sie nicht unkritisch ge-
       ohne rechts und links auf den Ver-        horchen, sondern immer mehr Ent-
       kehr zu achten, fährt das Kind über die scheidungen selbstständig und eigen-
       Straße.                                   verantwortlich fällen.
          Als die Mutter das sieht, eilt sie mit
       dem Kinderwagen hinterher und             Gehorchen?
       schnappt sich die Kleine. In ruhigem,       Die deutsche Geschichte zeigt uns
       aber bestimmem Ton teilt sie ihrer        auch, wie fatal und gefährlich Gehor-
       Tochter mit: »Ich habe dir schon so oft sam werden kann.
       gesagt, dass du nicht allein auf die        Viele beriefen sich in der Zeit des
       Straße gehen oder fahren darfst. Das Nationalsozialismus auf den Gehorsam,
       ist lebensgefährlich. Ich habe Angst um den sie geleistet hätten. Für die depor-
       dich. Du musst hier Mama und Papa         tierten und ermordeten Juden seien sie
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       nicht verantwortlich. Sie hätten nur        nicht aus Angst vor Strafe, sondern
       im Gehorsam gegenüber den Vorge-            aus Einsicht.
       setzten ihre Pflicht erfüllt. Mit der Be-     Es gibt also nicht nur blinden Gehor-
       rufung auf den Gehorsam gegenüber           sam, es gibt auch einen gesunden
       Befehlen versuchten sich so Kriegsver-      Gehorsam, der das Zusammenleben
       brecher, wie etwa Adolf Eichmann,           fördert. Einen Gehorsam, der Frei-
       vor Gericht der Verantwortung zu ent-       heit und Vertrauen atmet: bei der Er-
       ziehen.                                     ziehung von Kindern, im Gesund-
         Aus diesem Grund gibt es dort,            heitswesen, wenn Hygienevorschriften
       wo heute jemand Gehorsam fordert,           beachtet werden, im Arbeitsleben,
       deutliche Gegenreaktion.Wir haben           im Straßenverkehr, im Staatswesen.
       mit dem Gehorchen verständli-
       cherweise Schwierigkeiten. Diese stel-  Grenzen
       len sich auch bei Worten aus der           Es gibt aber auch Grenzen, wenn sich
       Bibel ein.                              Menschen und Gesellschaften Spiel-
         Man muss Gott mehr gehorchen als      regeln und Gesetze geben. Im neuen
       den Menschen? »Ich muss erst mal gar    Testament wird solch eine Grenze
       nichts!«, so würden womöglich viele     markiert: »Man muss Gott mehr ge-
       spontan erwidern.                       horchen als den Menschen.« Der
                                               Satz steht in der Apostelgeschichte des
       Gesunder Gehorsam                       Lukas, in der erzählt wird, wie den
         Dabei leben wir gar nicht so unge-    Aposteln das Predigen in der Öffent-
       horsam. In unzähligen Situationen in    lichkeit untersagt wurde. Aber sie
       unserem Alltag halten wir uns an Re- hielten sich nicht an dieses Verbot und
       geln und Gesetze. Sie regeln das        erzählten weiterhin öffentlich von
       Leben und unser Zusammensein. Und Jesus und dessen Taten. Deshalb wur-
       wo sie nicht beachtet werden, ahn-      den sie vor Gericht zitiert. Petrus
       det die Polizei Verstöße, zum Beispiel und die anderen Christinnen und
       wenn die Straßenverkehrsordnung         Christen aber antworteten auf die An-
       nicht befolgt wird. Auf dem Fußball-    klage: »Man muss Gott mehr gehor-
       platz achtet der Schiedsrichter/die     chen als den Menschen.« Petrus macht
       Schiedsrichterin auf die Einhaltung der deutlich: Wir gehören zu Jesus und
       Spielregeln. Wir gehorchen täglich      gehorchen dem, der Gottes Liebe in
       unzähligen vereinbarten Regeln, meist Person ist. Weil diese Liebe Gottes
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                                                  Abb. unten:
                                                                                              5
                                                  ›Zeitkapsel‹-Motiv von Felix

       allen Menschen gilt, können wir davon      Das stellt uns vor die Aufgabe, auf Jesus
       nicht schweigen.                           zu schauen, auf ihn zu hören. Es geht
          In der Geschichte der Kirche gibt es    darum, in sich ständig wandelnden Situ-
       viele Beispiele dafür, dass Menschen       ationen jeweils das Gebotene zu tun.
       mit ihrem Bekenntnis zum Gott der          Und das Gebotene heißt: lieben! Nicht
       Liebe, der Gerechtigkeit und des Frie-     als Rechthaber. Mit Fürsorge und in
       dens auf Gegenwehr gestoßen sind           Wahrheit. Mit Kraft, nicht mit Gewalt.
       und dies nicht selten sogar mit ihrem      Schauen wir auf Jesus und lassen
       Leben bezahlt haben. Es gibt in der        uns unser Gewissen von ihm prägen.
       Geschichte der Kirche aber auch im-
       mer wieder Versäumnisse und ver-              Karsten Minkner
       passte Gelegenheiten, bei denen dieses
       Bekenntnis nicht klar und deutlich aus-
       gesprochen worden ist.

       Nicht blinder,
       sondern sehender Gehorsam
         Gott fordert nicht, dass wir allge-
       mein und abstrakt einem zeitlosen Ge-
       setz Gehorsam leisten.
         Gott will keinen blinden Gehorsam.
       Er will, dass wir uns an Jesus orientie-
       ren, an seiner Liebe, an seinem Ein-
       treten für Gerechtigkeit und Frieden.

       Informationen des Gemeindekirchenrates
       »Seid fröhlich in Hoffnung,
       geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.« Römer 12,12

       Liebe Gemeinde,                           Zeiten Hilfe und Stütze sind, zugleich
         ich grüße Sie alle sehr herzlich mit    aber auch Ermahnung und Heraus-
       diesen Worten aus dem Römer-              forderung. Nach der langen – und noch
       brief, die mir in guten wie in schlechten immer andauernden – Zeit corona-
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       bedingter Einschränkungen ist es         Soweit sich die Lage weiter lich-
       nicht immer einfach, diese Worte, so     tet, wollen wir wieder – wie gehabt –
       einfach sie klingen, zu befolgen. Zum    zum allsonntäglichen Abendmahl
       Glück aber wird dank der zuneh-          zurückkehren. Sollte es aufgrund stark
       menden Zahl Geimpfter eine Perspek-      steigender Inzidenzwerte, was uns
       tive erkennbar, die uns hin zu einer     erspart bleiben möge, erforderlich sein,
       – wahrscheinlich neuen – Normalität      die Gottesdienste wieder zu verkür-
       führen wird.                             zen, muss dann auch das Abendmahl
          Wir Ältesten hoffen alle sehr, dass   entfallen.
       wir von nun an wieder etwas verläss-       Wer übrigens Interesse hätte, Kirch-
       licher planen und Schritt für Schritt    dienst zu machen, melde sich. Hier
       einen Weg in ein Gemeindeleben nach      können wir noch Verstärkung gebrau-
       Corona finden und gestalten können.      chen!
       So haben wir in der Sitzung Ende April     Was uns sehr gefreut hat, war die im
       beschlossen, dass wir weiterhin an       Grundsatz überwiegend positive
       einer regulären Gottesdienstdauer von    Resonanz auf die Möglichkeit, Gottes-
       40 Minuten festhalten und uns erst       dienste auch am Telefon verfolgen
       ab einer Inzidenz von 165 Gedanken       zu können. An diesem Format wollen
       machen wollen, ob eine Verkürzung        wir weiterarbeiten und es aufrecht-
       der Gottesdienste geboten erscheint.     erhalten.Wir glauben, dass dieses An-
       Bei dem Inzidenzwert von 165 haben       gebot vielen Menschen ohne große
       wir uns an der Neufassung des Infek-     technische Schwierigkeiten eine zu-
       tionsschutzgesetzes orientiert. Dazu     mindest hörende Teilnahme am Got-
       wird es hoffentlich aber nicht wieder    tesdienst ermöglicht.Wir wollen
       kommen.                                  von unserer Seite die Voraussetzungen
          Wir haben ferner beschlossen, dass    hierfür noch verbessern.
       es wieder regelmäßig Abendmahl             Alle Gruppen und Kreise sollen,
       geben soll, und zwar zunächst in der     sobald dies wieder erlaubt ist und
       Form einer Wegzehrung zum Aus-           vertretbar erscheint, endlich zusam-
       gang des Gottesdienstes. Das soll je-    menfinden können. Auch für die Ver-
       weils am ersten und am dritten           anstaltungen im ›Haus der Familie‹
       Sonntag eines jeden Monats der Fall      wollen wir neue Perspektiven überle-
       sein, an den anderen Sonntagen kön-      gen. Anregungen und Ideen sind uns
       nen beispielweise Taufen stattfinden.    herzlich willkommen, da ein Neustart
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                                                 Abb. unten:
                                                 Tatiana Burghenn-Arsénie: ›Friedenskirche‹
                                                 Kohlestift und Ölkreide auf Papier, 2008             7
                                                 Im Besitz von Richard Lehmann (auch Fotografie),
                                                 der die Wiedergabe im Gemeindebrief ermöglicht hat

       natürlich auch immer damit verbun-        Bischof Stäblein. Besonders bedanken
       den sein muss, Überbrachtes zu be-        möchten wir uns bei Herrn Lehmann
       denken und Neues zu wagen. Für die        für sein Engagement, ohne das es die
       Konfirmation im Jahr 2022 haben           sehr gelungene Ausstellung im Gemein-
       sich bislang rund 50 Jugendliche ange-    desaal, die ganz viele unterschied-
       meldet, die sich hoffentlich bald wie-    liche Blicke auf unser Kirchengebäude
       der regelmäßig ›in echt‹ treffen kön-     ermöglicht, nicht geben würde.Wir
       nen. Pfarrerin Herrmann wird unsere       legen Ihnen allen auch sehr die kleine
       neuen Konfirmanden und Konfir-            Broschüre ans Herz, die wir zum 150-
       mandinnen auf ihrem Weg begleiten.        jährigen Kirchweihjubiläum erarbei-
       Wir freuen uns sehr, dass Pfarrerin       tet haben und die eine Reihe neuer
       Herrmann da ist. Noch unbesetzt ist       und schöner Einblicke in die Geschichte
       nach dem Weggang von Stefanie             unseres Kirchengebäudes gibt.
       Brückner die Katechetikstelle.Wir
       hoffen (und es zeichnet sich ab),
       dass auch diese Lücke bald geschlos-
       sen sein wird.
         Ferner gibt es zu berichten, dass die
       Zusammenarbeit mit den Ältesten aus
       Nordend im Pfarrsprengel Nieder-
       schönhausen-Nordend eine Bereiche-
       rung ist und von allen Ältesten hier
       wie dort so empfunden wird. Die ge-
       meinsamen Treffen sind immer von
       einer äußerst konstruktiven und ver-
       trauensvollen Atmosphäre geprägt.
       Wir alle haben das Gefühl, dass wir ge-
       meinsam viel Neues auf die Beine
       stellen können.
         Ein Höhepunkt dieses Jahres ist na-
       türlich unser Kirchweihjubiläum. Die        Ich hoffe, dass die vorstehend ange-
       Vorbereitungen dazu laufen auf Hoch-      schnittenen Themen einen kurzen
       touren.Wir freuen uns sehr auf den        Eindruck davon geben, was uns im Ge-
       Festgottesdienst am 13. Juni mit Herrn    meindekirchenrat unter anderem
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                                                Abb. unten:
  8                                             Hauptdenkmal des Sowjetischen Ehrenmals
                                                in der Schönholzer Heide: ›Mutter Heimat‹
                                                Fotografie:Werner Krätschell

       gerade bewegt und beschäftigt. Seien weisen und uns eine sehr hoffnungs-
       Sie versichert, dass wir – obwohl      volle Perspektive geben.
       vieles in der Gemeinde coronabedingt     Gottes Segen sei mit Ihnen und blei-
       noch nicht wieder stattfinden kann – ben Sie behütet!
       mit vielen (teilweise auch zu vielen)
       Themen befasst sind, die in die Zukunft Ihr Wolfgang Jakob

       Neue Gedenkkultur
       Anlässlich des 22. Juni,
       an dem sich der Überfall der deutschen Wehrmacht
       auf die Sowjetunion zum 80. Mal jährt

       Ein älteres, amerikanisches Ehepaar
       aus der weltweiten Coventry-Nagel-
       kreuzgemeinschaft kam 2004 zu uns
       nach Pankow. Der Alten Pfarrkirche
       dort in Ostberlin war nämlich schon
       1962, ein Jahr nach dem Mauerbau, das
       Nagelkreuz von Coventry als Zei-
       chen der Versöhnung in der damaligen
       Welt des Kalten Krieges verliehen
       worden. Darum dieser Besuch an solch
       einem historischen Ort.
          Der Mann aus Denver/Colorado
       hatte zuvor an den Jubiläumsfeier-
       lichkeiten in der Normandie teilge-
       nommen, wo die alliierten Streitkräfte
       den Hitlerschen ›Atlantik-Wall‹ am
       6. Juni 1944, dem ›D-day‹, überwun-
       den und damit dem Zweiten Weltkrieg
       nach ›Stalingrad‹ (1942/43) eine wei-
       tere, entscheidende Wende gegeben
       hatten. Der Ehemann hatte als junger
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen
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                                                Abb. unten:
                                                Sowjetisches Ehrenmal in der Schönholzer Heide
                                                Gedenkstätte, Soldatenfriedhof                   9
                                                und Opferstätte sowjetischer Kriegsgefangener
                                                Fotografie: Andreas von der Au, Herbst 2015

       Soldat daran teilgenommen. Ich nahm      oder im ›Osten‹, Geschichtsbilder ver-
       das Paar mit, um im nahgelegenen sow-    mittelt wurden, die jeweils für sich den
       jetischen Ehrenmal in Schönholz          Sieg über Hitler-Deutschland bean-
       vor der zentralen Skulptur der ›Mutter   spruchten und dass bis hin in die jewei-
       Heimat‹, vor der ihr toter Sohn liegt,   ligen Gedenkfeiern ein schiefes und
       eine kurze Gedenkandacht zu halten.      ungerechtes Bild der Leistungen aller
         Was mich völlig überraschte: für das   Alliierten vermittelt worden war, das
       Ehepaar brach spürbar ein innerlich      bis heute nachwirkt.
       feststehendes Geschichtsbild zusam-         Es wäre aller Mühen wert, wenn end-
       men, in dem im einstigen Kampf gegen     lich ein ausgewogenes Bild erstellt und
       Hitler die Sowjetunion mit ihren         die Verdienste und Versäumnisse aller
       24 Millionen Opfern einfach nicht vor-   führenden Mächte im Kampf gegen Hit-
       kam. Die beiden Eheleute waren gera-     ler-Deutschland benannt würden.
       dezu erschüttert, als ich ihnen auch     Dann verlören die Gedenkfeiern jedes
       davon erzählte, dass in diesem Ehren-    falsche Pathos, und es könnte deutlich
       mal über 13 000 sowjetische Soldaten     werden, welch schreckliche Opfer
       und Offiziere beigesetzt worden wa-      wegen einer menschenverachtenden
       ren, die im Kampf um Berlin ihr Leben    Ideologie erbracht werden mussten.
       gelassen hatten und dass Teile dieses    Wie schön wäre es, wenn je nach Ort
       Monuments aus Gesteinsteilen der Hit-    der Gedenkfeiern kurz auch an die
       lerschen Reichskanzlei stammten.         Opfer und Verdienste der anderen Be-
       Die Anlage war von 1947 bis 1949 ge-     teiligten im Zweiten Weltkrieg erin-
       baut worden. Aufmerksam folgte das       nert würde.
       Ehepaar Jesse meiner Interpretation
       der Mutter-Sohn-Skulptur, die, bewusst      Werner Krätschell
       oder unbewusst, in der damaligen
       Stalin-Zeit den sowjetischen Atheismus
       mit dieser deutlichen Erinnerung an
       die vielen christlichen Darstellungen
       der Pietà durchbrochen hatte.
         Ich bin furchtbar traurig, dass kurz
       nach dem Ende des Zweiten Weltkrie-
       ges der ›Kalte Krieg‹ begonnen hatte
       und, je nach Standort im ›Westen‹
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen
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                                                                     ›Zeitkapsel‹-Motiv von Johann
       Jungsein und glauben –
       DAS EVANGELIUM NACH ZOOM
       Das vergangene Jahr hat alle Berei-             Die Hashtags (#) verraten bis zu
       che unseres Lebens herausgefordert.          drei persönliche Dinge über die
       Auch die Konfirmandenarbeit. Seit            jeweilige Autorin und den jeweiligen
       März 2020, mit einer kurzen Sommer-          Autor.
       unterbrechung, trifft sich der aktuelle         Die Texte sind, wie die Jugendlichen
       Konfi-Jahrgang online auf der Plattform      selbst, vielfältig und anders. Aber sie
       ›Zoom‹. Gewöhnungsbedürftig – für            stellen universelle Fragen:
       alle Beteiligten. Denn eigentlich lebt die      Wie kann eine historische Person,
       Konfirmandenarbeit von Gemeinschaft          die vor 2000 Jahren gewirkt hat, heute
       und Erfahrungen.Vom spielenden               noch wirksam sein? Wie begegnet mir
       Lernen und der unmittelbaren Ausein-         Gott und wo? Verändert der Glaube
       andersetzung. Auch der Vorstellungs-         das Leben? Wie wirkt beten? Gehen
       gottesdienst stellte eine Herausforde-       religiöse Menschen anders mit Krank-
       rung dar, da nicht alle Jugendlichen         heit,Tod und Krisen um?
       teilnehmen konnten.                             Inhaltlich erzählen die Jugendlichen
          Vor diesem Hintergrund sind die           vom dem, was sie bewegt: die aktu-
       nachfolgenden Texte entstanden. Mit          elle Pandemie-Situation; Freundschaft;
       ihnen präsentieren die Jugendlichen          Familie; Krankheit und Tod; Schuld
       sich – und ein Thema. Ein wahllos ge-        und Vergebung; Zukunft und Träume;
       zogenes Foto, in Kombination mit             Umgang mit der Welt und Nachhal-
       einem ebenfalls blind gezogenen Wort,        tigkeit.Alles in jugendlicher Sprache.
       hat die Jugendlichen zu einer Ge-            Mit unterschiedlichem Tiefgang.
       schichte inspiriert. Zu Geschichten,            Ich wünsche mir, dass wir (als Er-
       die erzählen, was noch über Jesus            wachsene) uns auf diese Erzählungen
       hätte gesagt werden können.Alles zu-         einlassen. Denn für Jugendliche sind
       sammengefasst ist nun »DAS EVAN-             Glaubensäußerungen etwas sehr Inti-
       GELIUM NACH ZOOM«. In schmun-                mes – und das geben sie nicht schnell
       zelnder Anlehnung an die biblischen          preis. In diesem Sinne: »DANKE,
       Evangelien.                                  liebe Konfis, dass Ihr Eure Sehnsüchte
                                                    und Fragen, Euren Zweifel und Glau-
                                                    ben mit uns teilt!«

                                                      Herzlichst,Tina Rupprecht
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       DAS EVANGELIUM NACH ZOOM

       PROLOG                                            sich nur für meine Schwester. Lilli hier, Lilli da.
       1 Jesus lebte lange im Hause seiner Eltern.       Sie ist zwei Jahre älter als ich und damit was Be-
       Sie haben für ihn alles gemacht, wie zum Bei- sonderes. Zumindest für meine Eltern. Ich bin
       spiel Geschirr spülen und seine Schuhe put-       mir nicht mal sicher, ob sie meinen Namen ken-
       zen. Das taten sie sehr oft, denn seine Schuhe    nen. Früher war meine Oma für mich da, aber
       waren oft dreckig. Dies lag daran, weil er im-    jetzt ist sie tot, und ich bin noch da. In der Schule
       mer so viel unterwegs war und Menschen half. saß ich immer allein. Vor einer Woche wieder.
       Wiebke #schlafen #essen #freunde                  Alle anderen standen in Freundesgruppen zusam-
       2 Jesus lebte in Nazareth in einer kleinen beleb- men, aber ich saß ohne irgendjemanden da.
       ten Straße, in der viele andere Kinder wohnten. Plötzlich entdeckte ich ein anderes Mädchen. Sie
       Seine besten Freunde waren Andreas, Bartho-       war auch allein. Das andere Mädchen kam
       lomäus, Jakobus der Älteste, Jakobus der Jüngste, auf mich zu und ich weiß nicht warum, aber
       Johannes, Judas, Matthäus, Petrus, Philippus,     wir haben uns auf Anhieb verstanden. Seit
       Simon, Thaddäus und Thomas. Sie liebten es,       diesem Tag sind wir beste Freunde. Sie ist immer
       Fußball zu spielen (wobei Judas schon da-         für mich da. In ihr lebt Jesus, zumindest kommt
       mals immer foulte). Den Ball bastelten sie aus es mir so vor. Auch wenn andere sagen, das ist
       einem Leinentuch, das sie mit einer Schnur        Blödsinn. Für mich ist sie genau das: mein Jesus.
       umwickelten. Jesu Vater war von Beruf Schrei-     Emilia #friends #familienabend #spaß
       ner und baute das Fußballtor. Jesus und seine     2 Zu einem wichtigen Ball sind alle Damen einer
       Freunde waren die Kindermannschaft des            kleinen Stadt eingeladen. Jedoch muss jede ein
       1. FC Nazareth. (Diese Geschichte ist wahr, denn schönes Kleid anziehen. Alle rennen so schnell sie
       kürzlich fand man bei Ausgrabungen eine Stein- können zum Schneider, um ein geeignetes Kleid
       tafel. Darauf standen die Namen der 13 Freunde zu bekommen. Doch die Zeit reicht nicht aus.
       und die Fußballergebnisse der Saison. Tat-        Alle, die leer ausgehen, sind traurig. Am Morgen
       sächlich sind die glorreichen 13 im Jahre 12      des Balles kommt Jesus vorbei und zerschneidet
       mit einem 3:2 Sieg knapp Meister gegen den        in der Werkstatt des Schneiders alle Kleider in
       SC Jerusalem geworden.) Diese Freundschaft hielt zwei Hälften. Jede Hälfte schlängelt sich elegant
       ein Leben lang ... und darüber hinaus.            um den Körper einer Frau. So maßvoll geteilt
       Johanna #humorvoll #sportlich #organisiert        können alle am Ball teilnehmen.
                                                           Amelie #verschlafen
       JESUS HILFT VIELEN MENSCHEN                         3 Ein Mensch sitzt auf einem Stuhl und niemand
       1 Ich war allein. Jeden Tag allein. Ohne            redet mit ihm. Er fühlt sich überflüssig, unsicht-
       Freunde, ohne alle. Es ist nicht so, dass ich keine bar, vernachlässigt. Plötzlich hört er eine Stimme.
       Familie habe. Aber meine Eltern interessieren       Jesus erscheint. Er sagt ihm, er sei nicht allein.
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       Er solle sich nicht fürchten. Er solle auf die Men-Holzbank. So eine Holzbank gab es ebenfalls
       schen zugehen und ihnen offen begegnen. Viel-      auf der Dachterrasse und je nachdem, wie die
       leicht benötigt ein anderer Mensch gerade seine    Sonne stand, saß er mal auf der einen, mal
       Hilfe oder seinen Zuspruch! Daraufhin holt der     auf der anderen Bank. Eines Tages saß er wieder
       Mensch einen zweiten Stuhl. Er stellt beide Stühle mal allein auf der Dachterrassen-Holzbank.
       vor sein Haus und lädt den erstbesten Vorbeikom-   Mit einem Handtuch über dem Kopf, weil der so
       menden ein, mit ihm eine Tasse Tee zu trinken.     brummte. Auf einmal wurde er geblendet.
       Henriette #essen #schlafen                         Trotz Handtuch. Vor ihm stand jemand. Er fragte:
       4 In einem kleinen Dorf waren nach einem           »Wer bist du?« Doch der Fremde sagte nur:
       schlimmen Unwetter viele Bäume umgekippt, die »Fürchte dich nicht. Gott sieht dich auf deiner
       Straßen überflutet und Häuser zerstört. Eine       Bank. Mit deinem brummenden Schädel. Ver-
       Frau saß vor ihrem Haus und weinte, als Jesus      traue ihm. Und rede mal mit ihm.« Am nächsten
       vorbeikam und sie fragte: »Warum weinst du?        Morgen ging der Mann in die Kirche. Und er
       Ist dein Haus zerstört?« Die Frau schüttelte ihren probierte tatsächlich, mal mit Gott zu reden. Auf
       Kopf. Also versuchte Jesus es noch einmal:         dem kleinen Grasstück fingen währenddessen
       »Sind deine Kinder verletzt?« Wieder verneinte die Krokusse an zu blühen.
       die Frau. »Was ist es dann?«, fragte Jesus.        Greta #hundebesitzerin #unoffenfürneues
       »Ich kann meine todkranke Mutter nicht errei- #diekleinstedasgrößtezimmer
       chen, weil mein WLAN-Router kaputt gegan-          6 Bei Sonnenaufgang am Sonntagmorgen sitzt
       gen ist«, antwortete die Frau. Da zog Jesus einen Bertha in ihrem Rollstuhl vor einer hohen Klippe.
       neuen Router aus der Tasche. Mit seiner Hilfe      Sie mag ihr Leben nicht, weil sie keine Fami-
       konnte die Frau endlich wieder mit ihrer Mutter lie mehr hat und keine Freunde. Sie überlegt, ob
       sprechen.                                          sie sich von der Klippe stürzen soll. Plötzlich
       Yule #schlafenistmeinhobby                         steht eine Person neben ihr und sagt: »MACH DAS
       5 Es war einmal ein Mann. Er war depressiv,        NICHT!« Sie wundert sich, wer das ist, doch
       weil seine Frau bei einem Unfall gestorben war. dann sagt die Gestalt: »Ich bin Jesus, dein Beglei-
       Nun lebte er allein in einem riesigen Haus, das ter. Stürze dich nicht von der Klippe. Vor dir lie-
       er eigentlich als ihren gemeinsamen Traum          gen noch viele Jahre. Du findest Freunde. Einer
       gekauft hatte. Das Haus hatte eine Dachterrasse davon bin ich.«
       und zwischen der Haustür und dem Zaun, der         Vinzent #Langschläfer #Freunde
       das Grundstück von den Straßen trennte, ein        7 Jesus erreicht mit seinen Jüngern einen Flug-
       kleines Grasstück. Auf dem Grasstück gab es drei hafen. Ein Flugzeug ist kurz vor dem Start, wartet
       Gartenzwerge, eine Hortensie (die sie zum Ein- aber noch. Jesus merkt, dass etwas nicht stimmt:
       zug bekommen hatten) und eine frisch lackierte Ein Passagier, der im Rollstuhl sitzt, kommt die
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                                                             Abb. unten:
                                                             Mitglieder des Konfi-Jahrgangs mal nicht online,
                                                             sondern beim aktiven gemeinsamen Handeln:            13
                                                             Ton-Menschen formen nach reinem Gefühl
                                                             Fotografie:Tina Rupprecht

       Treppe zum Flugzeug nicht hoch. Da hat Jesus          alles nur ein Traum! Zum Glück. Das Kind geht
       eine Idee. Zusammen mit den Jüngern baut er           runter zum Frühstückstisch und da liegt eine sil-
       eine Rampe. Geschwind wird sie über die Treppe        bergolden glitzer-glänzende Decke auf dem Tisch.
       gelegt. So kann der Passagier im Rollstuhl hoch-      Ella B. #dasmachichmorgen #farben
                                                             #mallautmalleise
       fahren und ins Flugzeug gelangen. Ein Insta-
       gram-Post für diese Aktion würde lauten: Hash-        10 Es gab einmal einen Jungen, der war sehr
       tag Jesus Hashtag einfachmalmachen!               einsam, weil er keine Freunde hatte. Also betete er
       Lennart #kannnieschlafen #magkeinekaugummis       zu Jesus: »Lieber Jesus, bitte schicke mir einen
       8 Ich bin im Wald Pilze sammeln, der Regen        Freund.« Jesus sprach zu ihm: »Niemand, außer
       prasselt auf mich herab, und ich habe den         dir, kann für dich Freunde aussuchen. Das
       Weg verloren. Ich stolpere und lande im Moor.     Einzige, was ich tun kann, ist, dafür zu sorgen,
       Der Matsch klebt und zieht mich tiefer. Mir ist   dass du Leute kennenlernst.« So veranstal-
       kalt. Ich fühle mich schwach. Plötzlich steht ein tete Jesus eine Party, bei der der Junge seinen
       Mann vor mir. Er sieht aus wie ein Geist und      besten Freund kennenlernte.
       streckt mir seine Hand entgegen: »Glaub an dich, Noah
       du bist stark!« Ich nehme seine Hand, und er
       zieht mich auf trockene Erde zurück. »Gib acht«,
       sagt er und ist verschwunden. Es hört auf zu
       regnen, und der Himmel lichtet sich. Die Begeg-
       nung blieb in meinem Kopf wie ein Traum,
       aber ich wusste, dass es kein Traum war. Es war
       Jesus, der mir in der Not half.
       Anna #unpünktlich #sandwichkind

       9 Das Kind spielt gerne mit Seifenblasen; es lacht
       und springt herum. Es bekommt Seifenlauge
       ins Auge, das beißt ganz schrecklich, als ob ein
       feuerspeiender Drache in seinem Auge wütet.
       Aber plötzlich sind alle anderen Menschen um          11 In einem kleinen Städtchen im Irak stand
       das Kind herum weg. Ein Mann ist da und wi-           eine christliche Kapelle. Neben dieser Kapelle
       ckelt es in eine silbergoldene glitzer-glänzende      stand eine weiße Jesus-Statue. Als der sogenannte
       Rettungsdecke ein. Das Kind ist verwirrt: ihm         ›Islamische Staat‹ seine Terrorherrschaft im Irak
       ist doch gar nicht kalt?! Aber der Mann sagt nichts   begann, wurde die Stadt bombardiert. Vieles
       mehr und geht. Plötzlich tut das Auge gar             wurde zerstört. Es war schrecklich. Doch als die
       nicht mehr weh! Da wacht das Kind auf. Es war         Krisenhelfer ankamen, stellten sie fest, dass nie-
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       mand umgekommen war. Augenzeugen berich-             rückten zusammen und teilten, was noch da war.
       teten, dass sie einen jungen Mann gesehen hät-       Als der Krieg zu Ende war, bauten die Leute ge-
       ten, der die Bewohner vor den Bomben schützte.       meinsam ihr Dorf wieder auf. Später sagten sie,
       Er soll wohl ein wenig Ähnlichkeit mit der Sta-      Gott hätte in der Not die Hände über sie gehal-
       tue gehabt haben.                                    ten. Und sie waren einander zum Segen geworden.
       Felix E. #ichmagbörek #books                         Luise #schlechtesInternet
       #guardiansofthegalaxy                                #chaotisch #vegetarischecurrywurst

                                                            2 Als ich ein kleiner Junge war, schrieb ich ein
       JESUS INSPIRIERT VIELE MENSCHEN                      Buch. Es handelte von der Verachtung der
       1 Im Jahr 1944 lebte eine Familie in einem Haus Menschen gegenüber der Natur. Das Buch wurde
       in einem kleinen Dorf nahe Berlin. Es war eine       nie gedruckt. Es gab nur ein Exemplar! Heute
       gläubige Familie. Und sie waren sehr gastfreund-     wühlte ich in den Kisten oben auf dem Dachbo-
       lich. Die anderen Dorfbewohner verachteten           den. Ich hatte immer noch die Hoffnung,
       ihren Glauben, machten abfällige Bemerkungen         irgendetwas anderes als alte Bilder und Briefe zu
       über sie. Als der Krieg näher kam, bekamen           finden. Und dann sah ich das Buch und erin-
       die Leute Angst. Die christliche Familie fand Zu-    nerte mich! Ich schrieb es, als ich noch klein war.
       trauen in ihrem Glauben. Da erklärten die Dorf-      Es hatte mir viel Spaß gemacht, aber niemand
       bewohner die Familie für verrückt. Bald fielen       wollte es lesen. Also schenkte ich es Opa, dem es
       Bomben nicht nur auf die naheliegende Haupt-         anscheinend auch nicht gefiel, sonst wäre es
       stadt, sondern auch auf Häuser des Ortes. Als        ja nicht auf seinem Dachboden gelandet. Nach
       das erste Haus kaputt ging, suchte sein Besitzer     gründlicher Überlegung stellte ich das Buch
       einen Ort zum Bleiben, doch die Leute wollten        ins Bücherregal, anstatt es wegzuwerfen. Da
       ihre Behausung nicht mit einem ›Fremden‹ tei-        sah ich draußen einen ERWACHSENEN MANN
       len. Es blieb ihm nur das Haus der ›Verrückten‹.     eine Müsliriegelverpackung einfach auf den
       Schon bald merkte er, dass dies nicht schlimm        Fußweg werfen. Ich musste handeln! Also ging
       war. Er unterhielt sich gut mit ihnen. Eines Tages   ich nach draußen und fragte den Mann: »Ha-
       sprach er mit dem Vater sogar über den Glauben       ben Sie schon mal eine Schildkröte gesehen, die
       und dieser erzählte ihm viel von Gott und seinem     gestorben ist, weil sie Plastik im Magen hatte
       Sohn Jesus. Da merkte der Mann, dass Jesus auch      und nicht gemerkt hat, dass sie verhungert?«
       die leere Stelle in seinem Herzen füllen konnte.     Wortlos drehte sich der Mann um und hob die Ver-
       Nach und nach wurde Haus um Haus zerstört. In        packung auf. Jesus hätte gesagt: Liebt einander
       der Not zogen immer mehr Leute zu den Chris-         nicht nur mit Worten. Sondern auch mit Taten.
       ten. Allen erging es gleich. Obwohl es langsam       Alex #klassenclown
                                                            #vielessertrotzdemdünn #kleinerbruder
       eng wurde, erfuhren sie echte Gemeinschaft. Sie
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                                                          Abb. links:                                          15
                                                          ›Zeitkapsel‹-Motiv von Larik
                                                          mit vorlesbarer Samurai-Lektüre

                                                         war und die lebenserhaltenden Maschinen ab-
                                                         geschaltet wurden, konnte die Frau auch ohne
                                                         Maschinen atmen. Ihr Mann war überglück-
                                                         lich und ließ im Hof des Krankenhauses eine Sta-
                                                         tue von Jesus bauen, um anderen Hoffnung zu
       3 In einer kleinen Stadt, in der Nähe von Israel, geben.
       wohnte ein alter Mann. Er hatte viele Bücher,     Yara #immerhungrig #schlafenistmeinhobby
       sodass er den ganzen Tag mit Lesen verbrachte. 2 Der Nachmittag war schon fortgeschritten, als
       Dadurch vernachlässigte er seine Kontakte und vier Nonnen gemeinsam im Gras saßen und
       wurde nach und nach von den Bewohnern ver- sich am Essen bedienten. Um sie herum spielten
       achtet. Eines Tages, als er wieder mal in einem Eltern mit ihren kleinen Kindern. Die Sonne
       Buch vertieft war, kam ihm eine Idee. Wenn        ging langsam unter, als sich eine der vier auf ein-
       er schon so viel lese, kann er doch den Kindern mal eine Träne von der Wange wischte. Sie be-
       etwas vorlesen. Und so kam es, dass er jeden      richtete von ihrer Diagnose Krebs, und dass sie
       Tag Kinder zu sich einlud und ihnen vorlas. Dar- nicht mehr lange zu leben hatte. Sie diskutierten
       unter waren auch viele Geschichten von Jesus.     mehrere Stunden über Jesus, und dass er Blinde
       Von dem Tag an war er nicht mehr einsam und und Gelähmte geheilt haben soll. Als dann eine
       wurde auch nicht mehr von den Bewohnern           von ihnen erzählte, dass Jesus zurzeit bei ihnen in
       verachtet.                                        der Stadt sein sollte, waren die Frauen aufge-
       Viktoria                                          wühlt. In dieser Nacht erschien der kranken Frau
                                                         Jesus im Traum. Sie schöpfte neuen Mut. Ein
       JESUS HEILT VIELE MENSCHEN                        paar Wochen später erklärte ihr der Arzt, dass der
       1 Es gab einmal einen Mann, dessen Frau eine Krebs fast weg sei. Von dem Moment an war
       schlimme Krankheit hatte, durch die sie je-       sie sich nicht mehr sicher, ob sie geträumt hatte.
       den Tag weniger Luft bekam. Nach einem hal-       Ella Bor. #kreativ #essegerne!! #manchmalfaul

       ben Jahr kam der Tag, an dem die Ärzte sagten,
       die Frau würde sterben. Der Mann sagte allen      JESUS SPRICHT VIELEN MENSCHEN
       Freunden und Verwandten Bescheid, damit sie       MUT ZU

       sich verabschieden konnten. Viele versuchten.     1 Ich bin Lena und wohne auf einem Bauern-
       dem Paar Hoffnung zu geben, bis einer auf die hof ziemlich weit weg vom nächsten Dorf, wo
       Idee kam, zusammen zu beten. Der Mann             meine Schule ist. Ich muss jeden Tag dorthin lau-
       glaubte weder an Gott noch an Jesus, war aller- fen. Dafür brauche ich sehr lange und deshalb
       dings so verzweifelt, dass er zustimmte. So be-   habe ich keine Zeit mehr, Querflöte zu lernen. Das
       teten alle zusammen. Als es schließlich so weit ist schon immer mein größter Wunsch. Gestern
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  16   Abb. oben:
       Dorothea # aufdenspurenvonjesus
       Fotografie: Familie Naasner

                                                          2 Lisa, ein dreijähriges Mädchen, lebte in
                                                          einem kleinen Dorf. Sie war traurig. weil ihre
                                                          Eltern arbeiten mussten und sie allein lie-
                                                          ßen. Aus Langeweile schaute sie aus dem Fens-
                                                          ter und sah Kinder auf dem Spielplatz. Da
                                                          sie nicht länger allein bleiben wollte, machte
                                                          sie sich auf den Weg. Als sie ankam, stellte
                                                          sie ihr Bobbycar unsicher zu den Fahrrädern in
                                                          den Fahrradständer und wollte auf den Spiel-
                                                          platz gehen, doch sie hatte Angst. Da kam ein
                                                          Mann um die Ecke, es war Jesus. Er ging auf das
                                                          Mädchen zu und redete mit ihr. Er erzählte
                                                          ihr, wie mutig sie sei, allein klarzukommen, und
                                                          dass sie sich selbst in dieser Situation zu hel-
                                                          fen weiß. Er erzählte ihr auch, dass ihre Eltern
       nach der Schule aber stand auf unserem Dorf-       sie liebten, auch wenn sie nicht immer da
       platz ein Mann, der sagte, sein Name sei Jesus.    waren. Da lächelte Lisa, fühlte sich sicherer und
       Er sah direkt, dass ich traurig bin, und fragte    ging zu den anderen Verstecken spielen.
       mich, was los ist. Ich erzählte ihm, warum ich     Tomma #unordentlich #musikhören #verpeilt
       so traurig bin und unterhielt mich lange mit       3 Ein ganzes Dorf war in Trauer. Ein alter Be-
       ihm. Aber nicht nur mit mir, auch mit anderen      kannter war gestorben. Er war ein Fischer,
       unterhielt er sich und fragte nach unseren         den seine Frau früh verlassen hatte und der
       Träumen. Irgendwie fühlte ich mich auf dem         allein in seinem Fischerhaus lebte. Er war
       Heimweg besser. Es machte mich nicht mehr          immer gut gelaunt, half den anderen und teilte
       so traurig zu laufen. Und heute Morgen pas-        seine Erfahrungen. Er wurde immer dafür ge-
       sierte es: ich trat gerade aus der Tür und lief    feiert, dass er am längsten im Dorf wohnte, und
       den kleinen Weg an unserem Schuppen vorbei,        wurde sogar der gute Geist genannt. An dem
       als ich ein wunderschönes blaues Fahrrad           Tag, als er verstarb, wollte keiner es richtig glau-
       entdeckte. Mit geschwungener Schrift stand auf     ben. Die Beerdigung war traurig. Jesus war
       einem Zettel: Für Lena, weil Gott sich um dich     auch da: er tröstete die Dorfbewohner und
       kümmert, zu jeder Zeit! Du bist geliebt.           erklärte ihnen, dass der Tod zum Leben gehört.
       Dorothea #redetviel #kreativ                       Er organisierte einen Dorffeiertag in der Kir-
                                                          che, an dem über den Fischer gesprochen wurde.
                                                          Nicolas #hundeliebhaber #multivitaminsaft
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                                                            Abb. unten:                                           17
                                                            Konfis verkaufen ›Brot für die Welt‹
                                                            Fotografie: Wulf Hartmann

       4 In der Südstraße lebte ein Mann. Er fuhr je-       meine Unordnung hindert mich daran, mein
       den Tag mit dem Zug zur Arbeit. Er glaubte nicht     Geld zu erarbeiten. Was soll ich tun?« Jesus
       an Gott und war immer griesgrämig. Eines             sprach: »Dem Blinden habe ich seinen Blick ge-
       Abends kam er mit dem Zug heim. Als er ausstieg      geben und den Armen Hoffnung. Ohne Chaos
       und gerade in die Südstraße abbog, wurde er          wäre der Mensch nicht Mensch. Schaffe Ordnung
       überfallen. Der Täter verletzte ihn mit einem Mes-   in deinem Kopf. Dann ergibt sich der Rest von
       ser und floh mit seiner Tasche, sodass der Mann      selbst. Nun geh zu deiner Werkstatt und drechsle
       nur noch »Hilfe!« rufen konnte. Eine Frau fand       etwas aus diesem Holz.« Jesus gab ihm ein
       ihn und brachte den Bewusstlosen ins Kran-           Holzscheit. Damit ging der Tischler zur Werkstatt
       kenhaus. Der Mann war noch immer nicht auf-          und erschuf eine Skulptur von solcher Schön-
       gewacht, da erschien ihm im Traum ein helles         heit, dass er sich aus dem Erlös den besten Wein
       Licht und Jesus sprach zu ihm. Er erklärte ihm,      leisten konnte. Doch die größte Freude hatte
       dass er keine Angst zu haben brauche, denn           der Tischler fortan nicht mehr bei der Arbeit, son-
       Gott sei bei ihm. Später erwachte der Mann, und      dern daran, seinen Kunden von Gottes Ordnung
       nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen             zu erzählen.
       wurde, dachte er lange nach. Er entschied sich,      Aurel
       Jesus zu danken und an Gott zu glauben.
       Lara #großeschwester #zeichnerin
       #meerschweinchen

       5 Es war schon mittags und Jakobus und Petrus
       fuhren zusammen zum Fischen auf den See
       Genezareth. Da verfing sich ein riesiger Fisch im
       Netz und zog die beiden ins Wasser. Am Ufer
       sahen sie Jesus und schrien um Hilfe. Doch Jesus
       sprach: »Ihr müsst auf euch selbst vertrauen.
       Ihr werdet es bis ans Land schaffen.« Die Jünger
       schwammen gemeinsam los. Sie halfen sich
       gegenseitig und merkten bald, dass der See fla-
       cher wurde und sie stehen konnten. Jesus
       hatte ihnen Mut gemacht.
       Johann B. #schlafenohnekissen #unordentlich

       6 Einst begegnete Jesus einem Tischler, der
       sprach: »Gottessohn, hilf mir. Ich verdiene kei-
       nen Laib Brot und keinen Schluck Wein,
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  18   Abb. unten:
       # wasimlockdownguttut
       Fotografie: Alex von Mering

       7 Es war einmal eine ältere Frau, die lebte in      JESUS LEHRT VIELE MENSCHEN
       einem Altersheim. Sie war am liebsten im            1 Die Ansicht Jesu über das Leben – ob alt oder
       Garten. Der bestand eigentlich nur aus Puste-       neu? Jesus hätte gesagt: »Das Alter spielt keine
       blumen. Jedes Mal, wenn ein Windstoß kam,           Rolle. Egal ob Häuser, Länder, Menschen oder
       flogen die Samen weg und die Frau wünschte          Gegenstände, in allem steckt Leben. Das Leben
       sich etwas. Nach einem Jahr starb die Frau.         hat keine Grenzen, keine Beschränkungen, es
       Ihre Familie legte Pusteblumen auf ihren Sarg.      lebt und genießt. Es läuft nicht ab oder verfällt.
       Sie dachten bei sich: Nun ist sie bei Jesus und     Das Leben ist eine Fähigkeit, kein Ideal.«
       verteilt im Himmel Pusteblumen. Dort fliegen        Monika #ichliebechips
                                                           #spinnenphobie #langschläferin
       jetzt die leichten Schirmchen und man hört sie
       rufen: »Jetzt kannst du dir etwas wünschen.«        2 Es begab sich zur Zeit Jesu, dass sich in einem
       Tom                                                 Dorf nahe Nazareth eine gefährliche Krankheit
       8 »Liebe Oma, lieber Opa, ich liebe euch«, flüs-    ausbreitete. Viele Menschen starben und man
       terte ich, während ich vor dem Grab meiner          suchte verzweifelt nach einem Heilmittel. Eines
       Großeltern kniete. Ihre Beerdigung hatte schon      Tages fand eine Frau im Wald, nahe dem
       vor einer halben Stunde aufgehört, aber ich war     Dorf eine Pflanze mit großen Blättern, aus der
       noch nicht bereit, ihr Grab zu verlassen. Mir       sie einen Tee kochte. Sie gab ihrem Mann, der
       kamen jedes Mal die Tränen, wenn ich daran          sich kurz zuvor mit der Krankheit angesteckt
       dachte, dass die beiden bei einem Autounfall        hatte, einen Becher des heißen Getränks. Einen
                            gestorben sind. Auf einmal     Tag später war er gesund. Sie gab den Tee
                            hörte ich eine Stimme: »Sei    auch ihrem kranken Neffen. Auch er wurde ge-
                            nicht traurig. Deine Groß-     sund. Ein Heilmittel war gefunden. Nun stell-
                            eltern sind noch bei dir. Du   ten die Dorfbewohner bald fest, dass das Kraut
                            siehst sie zwar nicht mehr,    für den Tee nur sehr langsam wuchs und man
                            aber die beschützen dich und   entscheiden musste, wen man zuerst heilte.
                            sind immer für dich da.«       Die meisten Menschen meinten, man solle erst
                            Erschrocken drehte ich mich    die jungen Leute heilen und die Älteren nicht,
       um, aber dort war niemand. Ich dachte lange         weil sie schon ein langes Leben gelebt hatten.
       über diese Stimme nach und realisierte schließ-     Das Kraut dürfe nicht verschwendet werden. Dar-
       lich, dass es Jesus war, der am Friedhof zu mir     aufhin lebten die alten Menschen in Angst.
       sprach. Seit diesem Tag spendet mir der Gedanke     Eines Tages besuchte Jesus das Dorf. Er sprach
       an meine Großeltern Kraft und Freude.               zu den Dorfbewohnern: »Heilt Jung und Alt
       Julia #schlechterschlafrhythmus #dafüraberguter-    zur gleichen Zeit. Beginnt mit denen, die am
       musikgeschmack #wannsindendlichsommerferien??!
                                                           schwächsten sind und am meisten leiden.
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                                                                                                                  19

       Liebe kennt kein Alter. Eure Hilfsbereitschaft     Hauswand vor seiner Tür das Wort ›Gutmensch‹.
       sollte es auch nicht.«                             Von da an fühlte sich Peter einsam. Bis ein Mann
       Mira #backsüchtig                                  im Großraumbüro auftauchte, den seine Kolle-
       #immerhungrig #überordentlich
                                                          gen eindeutig als Jesus identifizierten. Jesus sagte:
       3 Eines Tages betrat Jesus mit seinen Jüngern      »Schaut allein auf das Gute in jedem Menschen.
       das Gasthaus des Joel in Kapernaum. Dort trafen Und verzeiht einander eure Fehler.«
       sich Männer, um beim Armdrücken ihre Kräfte Johann S. #oftfaul #zeichnetgern
       zu messen. Dabei wurde viel Wein getrunken und 5 Nachdem Jesus seinen Aposteln angekündigt
       es kam häufig zum Streit, wer wirklich der Stär- hatte, sie nun sichtbar zu verlassen, gab er ihnen
       kere sei. Ein junger Mann, der gerade im Armdrü- eine letzte Botschaft mit auf den Weg: »Nehmt
       cken verloren hatte,wandte sich an Jesus und       die Menschen in ihrer Vielfalt an, wie sie sind.
       forderte ihn heraus. Er dachte, es wäre ein Leich- Ich bin der Gärtner und ihr, mit allen anderen zu-
       tes, Jesus zu besiegen, da er nicht besonders      sammen, seid die Vielfalt meines Gartens.«
       kräftig wirkte. Doch Jesus drückte den Arm des     Jarne #kuchenistlecker #sommer
       Mannes nieder. Daraufhin wollten auch die          6 An einem Nachmittag arbeiteten ein paar
       anderen Männer im Gasthaus mit Jesus in Wett- Holzfäller im Wald. Heute waren sie schlecht ge-
       bewerb treten. Jedes Mal war Jesus stärker als     launt: »Was nützt unsere Arbeit? Wir verdienen
       sein Gegenüber. Die Männer fragten Jesus: »Wo- kaum etwas und unsere Arbeit bringt nichts. Wir
       her gewinnst du deine Stärke, obwohl du gar        fällen nur Bäume. Gerne wären wir so mächtig
       nicht so kräftig aussiehst?« Jesus erwiderte:»Mein und reich wie die Händler im Dorf.« Ein Mann
       Glauben ist stärker als jede Muskelkraft. Wer      kam zufällig vorbei und hörte ihr Klagen. »Was
       an Gott glaubt, wird seine wahre Stärke entdecken nützt euch das Geld? Das Wichtigste im Leben
       und entfalten.« Da besannen sich die Männer,       sind Familie und Freunde. Außerdem seid ihr die
       lobten Gott und hörten auf, zu viel Wein zu trin- Mächtigsten im Dorf: Ohne euch könnte man
       ken.                                               gar keine Häuser bauen, geschweige denn sie hei-
       Lukas #zuvielsport                                 zen.« Als die Männer das hörten, sahen sie ein,
       #gesundeernährung #unpünktlich
                                                          dass der Mann recht hatte.
       4 In einem Berliner Büro saß Peter im Vorraum Felix K.
       für sein Bewerbungsgespräch. Nachdem er den 7 Jesus geht mit seinen Jüngern durch einen lan-
       Job bekommen hatte, stellten seine Kollegen fest, gen Gang, als er bemerkt, dass zwei kleine Kin-
       dass Peter jedem helfen wollte und dazu neigte, der um ein Spielzeug kämpfen. Er geht zu ihnen
       seine Kollegen zu verbessern. Irgendwann trieb und fragt, wem das Spielzeug gehöre. Es stellt
       Peter es so weit, dass alle nur noch von ihm       sich heraus, dass es dem Jüngeren gehört. Jesus
       genervt waren. Eines Morgens las er sogar an der sagt: »Man sollte nichts mit Gewalt entreißen,
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       aber auch zum Teilen bereit sein.« Da will der Äl- wir können uns abwechseln.« Tom freut sich,
       tere das Spielzeug zurückgeben, aber der Jüngere und sie bauen zusammen eine große Sandburg.
       sagt, dass er es borgen darf.                       Oma Itte sieht von Weitem zu und freut sich
       Elsa #verpeilt #essen #vielfältig                   auch.
       8 Oma Itte geht mit ihrer 4-jährigen Enkel-         Leo #drohnefliegen #musikhören
       tochter Liese spazieren. Sie kommen auf einen 9 Es gab viele Sachen und viele Leute, über die
       Spielplatz. Dort im Sandkasten will Liese           man sich lustig machen konnte. Und das tat sie
       endlich ihre rote Schaufel ausprobieren. Doch       auch: Bei jeder Gelegenheit, die sich ihr stellte,
       im Sandkasten spielen schon andere Kinder.          schlug sie zu. Sie lästerte, tuschelte und redete
       Oma Itte wartet auf einer Bank am Rand des          über andere hinter deren Rücken. Als sie einmal
       Spielplatzes und beobachtet die Kinder. Als Liese auf einem Spaziergang am Strand war, fragte
       jedoch anfängt mit der Schaufel zu schau-           plötzlich eine Stimme: »Woran denkst du, So-
       feln, fragen die anderen Kinder, ob sie ihnen die phie?« Sie erschrak. Wer war das? Da war
       Schaufel auch mal geben könne. Darauf ant-          niemand. Sie musste sich das eingebildet haben.
       wortet Liese: »Nein, das ist meine!« Die anderen Doch die Stimme sprach erneut: »Wieso tust
       Kinder finden das blöd und sind wütend. Eines du, was du tust?« Obwohl sie die Stimme nicht
       der Kinder, Tom, ist so sauer, dass er Liese mit    kannte, wusste sie, dass sie Bescheid wusste.
       Sand bewirft. Das sieht Oma Itte und eilt zu Liese. »Was bringt es dir?« Sophie dachte nach, doch
       Sie nimmt sie auf den Arm und geht mir ihr          sie hatte keine Antwort. Wieso tat sie das? Was
       zurück zur Bank. Dort tröstet sie die weinende      brachte es ihr außer Einsamkeit? Wie würde sie
       und aufgeregte Liese. Als Liese sich beruhigt       sich fühlen, wenn sie so behandelt werden
       hat, sagt die Oma: »Das war wirklich gemein,        würde? Auf einmal wusste Sophie, was zu tun
       dass der Junge dich mit Sand beworfen hat.          war. »Ich werde aufhören«, beschloss sie,
       Aber er war vielleicht traurig, dass er nicht so    »und mich bei allen Leuten entschuldigen, über
       eine schöne rote Schaufel hat wie du. Ich           die ich gelästert habe.« Sophie bedankte sich
       glaube, Jesus hätte dem Jungen die Schaufel aus- bei der Stimme und ging mit einem positiven
       geliehen, denn man sollte immer mit ande-           Gefühl nach Hause.
       ren teilen. Und gemeinsam spielen ist oft schöner. Paulina
       Vielleicht hättet ihr zusammen eine schöne Sand- 10 Ein junger Mann lebte ohne Freunde und
       burg bauen können, und jeder hätte die Schau- ohne seine Liebe. Oft schon hatten ihn Mädchen
       fel mal benutzt.« Liese wirkt nachdenklich. Sie angesprochen, ob er denn mal Zeit hätte, sich
       entschließt sich, zu dem Jungen zu gehen, und zu treffen. Doch er lehnte immer ab, weil er Angst
       fragt ihn: »Wollen wir zusammen eine Sandburg hatte, verletzt zu werden. An einem normalen Tag
       bauen? Du kannst auch meine Schaufel haben, kam ein Mann vorbei, der laut Gerüchten gute
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       Taten vollbringen sollte und allen Menschen          ganz anderen Regeln. Als Jesus die Regeln
       den Segen Gottes gab. Also ging er zu diesem         erklärte, rannte der Junge wütend aus dem Zim-
       Mann und fragte ihn: »Was kann ich machen,           mer. Jesus ging ihm hinterher. Jesus erklärte
       um keine Angst mehr vor der Liebe zu haben?«         dem Jungen, dass das Leben nicht immer nach
       Der Mann sagte: »Einfach mal machen!«                seinen Wünschen läuft. Aber man kann über
       Mit diesem Rat sprach der junge Mann eine Frau       alles reden und einen Kompromiss finden. Als
       an, ob sie sich mal treffen wollen. Diese sagte      der Vater heimkam, spielten die beiden immer
       »JA!«, und sie kamen zusammen. So lebte er ein       noch friedlich miteinander. Beide Handys lagen
       glückliches Leben mit ihr und rannte nicht mehr      lautlos gestellt unbeachtet im Nebenzimmer
       vor der Liebe weg.                                   Bastian #brudernerven #immerhunger #sportlich
       Hugo #kannimmerschlafen
       #magmusik #ichmagnetflix
                                                            WIE JESUS STARB UND DIE
       11 Jesus kam nach Hause, nachdem er Zettel           GESCHICHTE TROTZDEM WEITERGING
       für die Gemeinde verteilt hatte. Er war erschöpft    1 Diese Geschichte ereignet sich im Jahr 2021
       und wollte auf seinem Handy nach den Nach-           und handelt von dem dreizehnjährigen Ben in
       richten des Tages gucken. Deswegen ging er in        Berlin, welcher an seinem 14. Geburtstag ein
       den Flur und stellte seinen W-Lan Router an.         seltsames Geschenk erhielt. Es begann alles auf
       Nachdem er die Nachrichten gecheckt hatte,           seinem Weg zur Schule.
       guckte er in den Kalender und sah, dass er sei-      Ein Mann hohen Alters schritt auf mich zu und
       nem Nachbar versprochen hatte, auf seinen            stellte sich neben mich. Er griff in seine Tasche
       kleinen Sohn aufzupassen. Also ging er rüber         und holte eine Uhr heraus. »Herzlichen Glück-
       und klingelte. Der Nachbar öffnete die Tür.          wunsch«, sagte er und drückte sie mir in die
       Der Junge war nicht so, wie er es sich vorgestellt   Hand. Ich kannte den Mann nicht und wunderte
       hatte. Er hatte sich vorgestellt, dass der Kleine    mich, woher er wusste, dass ich Geburtstag hatte.
       wild durch die Wohnung hampeln würde, aber           »Dies«, fuhr er fort, »ist eine Zeitmaschine. Ich
       er saß nur rum und spielte am Handy. Jesus           möchte, dass du in der Vergangenheit etwas für
       ließ das erstmal durchgehen. Da hatte er weniger     mich erledigst. Kennst du die Jesusgeschichte?«
       Stress. Aber nach einiger Zeit beschloss Jesus,      »Ähm, ja.« »Das ist alles, was du wissen musst.«
       etwas zu unternehmen. Er fragte den Jungen, ob       Er drückte mir die Uhr in die Hand und sagte:
       sie was zusammen machen wollten. Der Junge           »Drehe dreimal am linken Rädchen.« »Warten
       sprang sofort auf. Als hätte er nur darauf gewar-    Sie!«, rief ich, »Was soll ich denn tun!?« »Das
       tet, dass sich jemand mit ihm beschäftigt.           wirst du schon wissen.« Damit drehte er für mich
       Sie gingen zum Tisch, um ›Mensch-ärgere-dich-        dreimal am linken Rädchen. Plötzlich riss es mir
       nicht‹ zu spielen. Aber der Junge spielte nach       die Beine weg und mir wurde schwarz vor Augen.
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       Gefühlt eine Ewigkeit später spürte ich etwas Nas-    von uns gegangen!«, rief ich laut. Die Männer
       ses auf meinem Gesicht, ein Lappen! Ich öffnete       schauten mich erstaunt an: »Was sagst du da?«
       die Augen und sah ein grinsendes Gesicht über         »Er wird wiederkehren!« »Warum bist du dir so
       mir. »Er ist wach«, sagte eine Männerstimme.          sicher?« »Ich bin zuversichtlich, vertraut mir.«
       »Endlich, du musst langsam los«, ergänzte eine        Einen Moment lang schauten sie mich erstaunt
       Frauenstimme. »Wo bin ich?« »In Jerusalem«,           an, doch dann loderte Hoffnung in einigen Augen
       antwortete der Mann. Verwirrt sah ich mich um.        auf. Ehe einer der Männer weitersprechen konnte,
       »Wer bist du?«, fragte ich. »Mein Name ist            fuhr ich fort: »Ich bin hier, um euch dies auszu-
       Thaddäus. Doch jetzt muss ich los. Meine Frau         richten.« Es war alles so klar wie noch nie, dachte
       wird sich um dich kümmern.« Zu meiner eige-           ich. Warum kam ich nicht schon darauf, als ich
       nen Überraschung sagte ich: »Warte, ich will          die Männer am Kreuz sah. Von einem Moment
       dich begleiten!« Irgendwie hatte ich das Gefühl,      zum anderen holte ich die Uhr aus meiner Tasche
       dass ich mitgehen sollte. »Na dann«, sagte            und drehte dreimal am rechten Rädchen. »Lebt
       Thaddäus. Wir durchquerten die Stadt, kamen an        wohl!«, rief ich und sah nur noch die fröhlichen
       großen Märkten vorbei und gingen durch enge           Gesichter, bevor meine Beine weggerissen wurden
       Gassen. Auf einem Hügel außerhalb der Stadt sah       und alles schwarz war. »Das hast du gut ge-
       ich drei Kreuze stehen, an denen Männer hingen.       macht!« Mit diesen Worten empfing mich der alte
       Als Thaddäus die Kreuze sah, bemerkte ich seine       Mann, der für mich nun kein Fremder war. Ich
       Tränen. Schnell fasste er sich und ging zügig wei-    erkannte in ihm das Gesicht des jungen Mannes,
       ter. Nach einer halben Stunde erreichten wir          der am mittleren Kreuz gelitten hatte.
       endlich das Haus, welches das Ziel für Thaddäus       Anton #magscharfesessen #podcastsole
       zu sein schien. Als wir eintraten, hießen uns viele
       Männer willkommen. Wir setzten uns, und ein           EPILOG
       Mann begann, eine traurige Rede zu halten, von        1 Am Himmel sind bedrohliche Wolken zu sehen.
       der ich allerdings nicht viel mitbekam, da ich        Und helles Licht. Viele Menschen verbinden mit
       tief in Gedanken war. Ich fragte mich, was hier in    dem Himmel den Tod. Sie haben Angst vor dem
       der Stadt Jerusalem meine Aufgabe sein sollte!        Sterben. Jesus wusste, dass er für seine Jünger ster-
       Ein Satz riss mich aus meinen Gedanken. »Wir          ben wird. Er hatte keine Angst vor dem Tod. Er
       beklagen den Tod Jesu, welcher uns viel lehrte        hatte alles für Gott getan und würde, auch über
       und nun am Kreuz für immer von uns gegangen           den Tod hinaus, alles für ihn tun. Er war sich
       ist!« Auf einmal ging ein Ruck durch meinen           sicher, dass er ins Licht kommt und dass Gott
       Körper, und ein Licht ging mir auf. Heute ist der     ihn dort empfangen wird. Jesus wusste: Hinter den
       originale Karfreitag und nun wusste ich auch,         Gewitterwolken scheint die Sonne für ihn.
       was ich zu tun hatte. »Jesus ist nicht für immer      Larik #unordentlich #maulfaul #freunde
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       Nachrichten aus der Gemeinde

       Verstorben sind:
         Christian Bormann, 67 Jahre I Andreas Freitag, 87 Jahre I Horst Kaleta, 95 Jahre I
         Karlheinz Kleißle, 88 Jahre I Karin Meltzer, 85 Jahre I Hans Schmidt , 98 Jahre I
         Ulrike Schmidt, 57 Jahre I Hans-Georg Siedentopf, 84 Jahre I
         Ronald Spurling, 88 Jahre I Hildegard Usadel, 98 Jahre
       »Halleluja! Danket dem HERRN ; denn er ist freundlich, und seine Güte währet
       ewiglich.« – Psalm 106,1

       Getauft wurden:
         Mira Bredenbeck I Jule Meyer-Probst I Noah Pudelko I David Rupp
       »Ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind Deine Werke;
       das erkennt meine Seele« – Psalm 139,14

       Konfirmationen:
       Am Samstag, dem 21. 8.,11:00 Uhr, in Nordend
        Henriette Bartz, Lennart Ehlers, Felix Erhard, Jarne Godow, Lukas Hartmann,
        Elsa Homoki,Wiebke Jarolimek, Luise Mayer,Alexander von Mering
       Am Samstag, dem 21. 8.,14:00 Uhr, in Nordend
        Flora Furthmann, Lara Heynen, Felix Klehmet,Amelie Lautenbacher,
        Jule Meyer-Probst, Noah Pudelko, Johanna Schütte, Hugo Strohbach,
        Emilia Ullrich
       Am Samstag, dem 28. 8.,11:00 Uhr, in Nordend
        Johann Barnstedt,Tom Berg, Mira Bredenbeck, Nicolas Flosdorff,
        Anna Gothe,Tomma Harfst, Leo Lübke, Larik Pannier,Viktoria Schmallenbach,
        Greta Schröder
       Am Samstag, dem 28. 8.,14:00 Uhr, in Nordend
        Ella Bornemann, Paulina Brennholt,Vinzent Gallender, Bastian Kremer,
        Julia Kruttschnitt, Anton Loock, Dorothea Naasner, Aurel Nicolay,
        Johann Schmidt,Yule und Yara Seuß
       Am Sonntag, dem 29. 8.,11:00 Uhr, in der Friedenskirche Niederschönhausen
        Monika Bederke, Ella Bernhardt, Mathis Rügamer, David Rupp
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