Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...

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Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Lutherkirche Bonn
August – November 2015
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Editorial                                                                                                                         Andacht

      Liebe Leserin, lieber Leser!                                                                  Es ist leichtsinnig
                                                                                                     sagt die Vorsicht
                        E   iner trage die Last des Anderen… , so heißt
                            es im Galaterbrief (Kap. 6, Vers 2). Wenn
                        man auf unser Titelbild schaut, dann bekommt
                                                                                                     Es ist unmöglich
                                                                                                    sagt die Erfahrung
                                                                                                      Es ist was es ist
                        dieser Satz eine ganz neue Bedeutung. Wie ist
                                                                                                       sagt die Liebe
                        das mit dem hochgelobten Priestertum aller
                        Gläubigen, wenn der Pfarrer/die Pfarrerin oben     Liebevoll Menschen begegnen und liebevolle Blicke zu bekom-
                        auf dem Tablett steht und sich von den Gemein-     men, das schönste Danke liegt in der Begegnung selbst. Aber
                        degliedern tragen lässt?                           auch wir sagen Danke, manchmal mit einem Geschenk zu
                                                                           Weihnachten, manchmal mit einem Essen, aber immer mit voller
                          Wie ist das mit der Richtungsweisung, wenn
                                                                           Überzeugung! Danke auch im Namen meines Kollegen Joachim
      Gemeinde und Pfarrstelleninhaber in andere Richtungen wollen?
                                                                           Gerhardt und aller Hauptamtlichen!
      Unser Küster hat es mal wieder auf den Punkt gebracht, oder um
      frei mit Erich Fried zu sprechen: nicht nichts ohne einander, aber
      auch nicht viel …
      Was wäre die Lutherkirche ohne das Ehrenamt? Gewiss, da sind                                        Pfarrerin Ulrike Veermann
      die beiden Pfarrer, die zwanzig Mitarbeitenden … Aber wie soll
      all das, was Kirche, was Gemeinde ausmacht, hauptamtlich er-             ANDACHT
      ledigt werden? Gemeinde ist so viel mehr, deshalb darf ich mich
      bei unseren über 130 Ehrenamtlern bedanken für all die geschenk-
      te Zeit in den ganz unterschiedlichen Bereichen der Begegnung,
                                                                              Den Leuten aufs Dach steigen
      da wird manche Last übernommen, abgenommen, gemeinsam
                                                                           Von Joachim Gerhardt
2     getragen. Einige unserer Ehrenamtler nehmen Sie in diesem Brief
                                                                                                                                                       3
      mit in ihren Alltag in der Gemeinde, vielleicht gelingt es ihnen
      mit ihren engagierten Berichten auch Sie zu motivieren, wie das
      wäre, ehrenamtlich tätig zu sein, für eine Stunde im Monat oder
                                                                           M     enschenmassen drängen zu Jesus. Vor dem Haus in Kaper-
                                                                                 naum, in dem Jesus gerade zu Gast ist, stehen die Menschen
                                                                           Schlange. Ganz hinten vier Männer, einen fünften schleppen sie
      ein bisschen mehr …                                                  auf einer Trage. Er ist gelähmt.
      Und wenn dann mal die Pfarrerin woanders hin will als die Ehre-      Was sollen die Männer tun? Alle Hoffnung hatten sie auf den Be-
      namtler, dann kann das ja nur bereichernd sein – oder? – hoffent-    such bei Jesus gerichtet. Und nun war man so nah und doch kein
      lich! Denn unser Gott stellt unsere Füße auf weiten Raum.            Durchkommen. Umdrehen? Wieder nach Hause gehen? Aufgeben?
      Sagen Sie uns, was uns, was Ihnen fehlt und machen Sie mit.
      Um zum Schluss noch einmal die Bibel zu zitieren: „Gott ist die      Nein. Die vier, ich könnte mir vorstellen, dass es Freunde sind, die
      Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in    packen ihren hilflosen Kumpanen, ziehen vorbei an der Menge um
      ihm“ oder wie Erich Fried sagen würde:                               das Haus herum, erklimmen das Dach, decken die Ziegel ab und
                                                                           lassen ihren kranken Freund von oben herab vor die Füße Jesu.
                                Es ist lächerlich                          Und Jesus, so wird im Markusevangelium (Kapitel 2) erzählt, sieht
                                 sagt der Stolz                            ihren Glauben und heilt den Gelähmten.
                                                                                                                                      weiter Seite 4
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Andacht                                                                                                                                                                Ehrenamt

                                                                    Eine wunderbare Geschichte. Eine über
                                                                    den Wert von Freundschaft. Auch eine,
                                                                                                                               Ab dem 75. Geburtstag
                                                                    passend zu dieser Gemeindebrief-Aus-                       Der Besuchsdienst und die Jubilare
Foto: Markus Feger

                                                                    gabe, über das Ehrenamt. Denn es sind
                                                                    ausdrücklich keine vier hauptamtlichen
                                                                    Krankenträger oder Festangestellte der
                                                                    Armenfürsorge von Kapernaum, wenn
                                                                                                                               H     elmut Hoffmann ist einer der Ehrenamtler im Besuchsdienst.
                                                                                                                                     Seit 2011 klingelt er bei Kirchenmitgliedern, die 75 Jahre oder
                                                                                                                                                        älter werden, an der Tür, um herzlich zum
                                                                    es die damals denn überhaupt gegeben                                                Geburtstag zu gratulieren. Wenn er diese
                                     Joachim Gerhardt,              haben sollte. Die vier, die hier kräftig                                            Aufgabe alleine bewältigen müsste, hätte
                                     Pfarrer der Lutherkirche und   anpacken, die machen das freiwillig,                                                er viel zu tun: Im Jahr sind es um die 420
                                     des Bonner Kirchenkreises      aus innerer Überzeugung.                                                            Jubilare, denen Geburtstagsgrüße von ei-
                                                                                                                                                        nem Vertreter der Gemeinde ausgerichtet

                                                                                                                Foto: privat
                                                                     Mir zeigt diese Geschichte: Es ist nicht
                                                                                                                                                        werden. Doch zum Glück gibt es da eine
                                         immer der einfache Weg, der zum Ziel führt. Manchmal muss man
                                                                                                                                                        kleine Gruppe von 15 Helferinnen und
                                         Leuten schon aufs Dach steigen, um etwas zu verändern. Und es
                                                                                                                                                        Helfern, die sich mit den Diensten abwech-
                                         lohnt sich, nicht nach ersten Enttäuschungen aufzugeben.
                                                                                                                               Ein Gesicht der Lu-      seln. Wird jemand aus der Gemeinde 90
                                         Die Bibel hat nicht einmal die Namen der vier Träger überliefert.                     therkirche: Helmut       Jahre oder älter, bietet Pfarrerin Ulrike
                                         Schade. Denn sie sind keine Statisten. Sie sind die Entscheidenden                    Hoffmann besucht im      Veermann ihren Besuch an. Koordiniert
                                                                                                                               Namen unserer Gemein-
                                         für den erfolgreichen Fortgang dieser Geschichte. Und das sieht                       de regelmäßig Menschen wurden die Besuche 20 Jahre lang von Eri-
                                         Jesus genauso. Denn Jesus handelt, weil er ihren Glauben sieht,                       zum Geburtstag           ka Csuhran. Seit Februar 2015 hat Jamina
                                         ihre Hartnäckigkeit, die unverdrossene Hilfsbereitschaft für den                                               El-Koumiti diese Aufgabe übernommen.
                                         gelähmten Freund.
                                                                                                                               Wie läuft so ein Gratulationstermin ab? Die Ehrenamtler überbrin-
4                                        Unser Alltag wie unsere Weltpolitik sähe anders aus, wenn es mehr
                                         solcher Menschen gäbe: Menschen, die auch mal vom gewohnten
                                                                                                                               gen zu den Besuchen den Glückwunschbrief der Pfarrerin und ha-
                                                                                                                               ben selbst ein kleines Geschenk dabei. Die Besuche verlaufen sehr       5
                                         Weg abweichen und die nicht locker lassen, sich für Andere ein-                       individuell: Mal ist es nur eine Stippvisite, meist wird jedoch ein
                                         zusetzen.                                                                             ausgiebigeres Gespräch daraus, das auch mal zwei Stunden dauern
                                                                                                                               kann. Wer sich als Ehrenamtler die Zeit nimmt und gut zuhören
                                                                                                                               kann, macht nicht nur die Jubilare froh, sondern geht selbst berei-
                                                                                                                               chert nach Hause.
                                                                                                                               Helmut Hoffmann wollte sich nach seinem Berufsleben sozial en-
                                                                                                                               gagieren und eine Aufgabe finden, bei der er Menschen begegnet.
                                                                                                                               Durch das Werben von Pfarrerin Veermann fand er zum Geburts-
                                                                                                                               tagsbesuchsdienst der Lutherkirche. Ein Amt, das er bis heute ger-
                                                                                                                               ne macht. Denn seine und die Arbeit der anderen Besuchsdienstler
                                                                                                                               wird von den Jubilaren durch eine gute Resonanz wertgeschätzt
                     Foto: J. Gerhardt

                                                                                                                               und ›Luther‹ folgert: „Es ist gut und wichtig, die älteren Geburts-
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Thema                                                                                                                            Ehrenamt

     tagskinder der Kirchengemeinde regelmäßig zu besuchen und mit         Aus einem Ferienkalen-
     ihnen das Gespräch zu pflegen.“                                       der wurden zwei, dann
                                                                           drei. Es folgten die er-
     Haben Sie Freude und Offenheit für den Umgang mit Menschen
                                                                           sten Konfifahrten. Auch
     und möchten Sie einen Teil Ihrer Zeit, Ihre Aufmerksamkeit und
                                                                           hier die nächste Heraus-
     Erfahrungen älteren Menschen zugutekommen lassen? Dann la-
                                                                           forderung: Unser Ju-
     den wir Sie herzlichst ein – machen Sie mit in unserem Geburts-
                                                                           gendleiter war an dem

                                                                                                                                                      Fotos: J. Gerhardt
     tagsbesuchsdienst!                            Brigitte Vankann        Wochenende         meiner
                                                                           zweiten Fahrt als Teamer
       Interesse, am Besuchsdienst mitzuwirken? Bitte wenden Sie sich an
       Pfarrerin Ulrike Veermann (Tel. 21 71 45).                          verhindert, es lag also an
                                                                           mir die Abendplanung
                                                                           in die Hand zu neh- Die eigene Taufe und Konfirmation waren Stef-
                                                                           men. Auch hier folgte fens Beginn in unserer Gemeinde, seitdem sind
                                                                           dem ersten Schock eine auch Kirchentage wie hier zuletzt als Betreuer in
     Unvergessene Erfahrungen                                              Welle der Begeisterung, Stuttgart mit ihm fest gebucht
                                                                           als ich merkte, dass meine Ideen bei unseren Konfirmanden an-
     Ehrenamt: Aktiv für Konfirmanden, Kinder und                          kommen. Es folgten Vater-Kind-Tage, Kirchentage, wunderschöne
     Jugendliche                                                           Sommerferienfreizeiten mit unseren Jugendlichen und sogar ein
                                                                           komplettes freiwilliges soziales Jahr, das ich um nichts in der Welt
     Von Steffen Kozyra                                                    missen möchte.

                                            M  eine Zeit als Ehrenamtler
                                               begann im wahrsten Sinne
                                                                           Mittlerweile bin ich nun seit fast acht Jahren aktiver Ehrenamtler in
                                                                           der Kinder- und Jugendarbeit der Lutherkirche. Ich durfte so viele
6                                       des Wortes mit einer Ehre: Mir,
                                        gerade selbst erst 15 Jahre alt,
                                                                           tolle Menschen kennenlernen, habe Erfahrungen gemacht, die mir
                                                                           niemand nehmen kann und kann behaupten, dass ich an meinen                        7
                                        wurde eine Horde Kinder an-        Herausforderungen gewachsen bin. Es ist ein wahnsinnig gutes
                                        vertraut. Zusammen mit zwei        Gefühl auf diese Jahre zurückzublicken, da viele,
                                        deutlich erfahreneren Leuten,      die mich in meinen ersten Betreuerschritten erlebt
                                        sollte ich es irgendwie schaffen   haben, mittlerweile selbst bei uns als Ehrenamtler
                                        diese in den Sommerferien beim     fungieren und die nächste Generation erleben.
                                        Ferienkalender zu bespaßen
                                                                           Ein Ehrenamt gibt viel mehr Freude, als es Ener-
                                        und zu betreuen. Damals schien
                                                                           gie nehmen kann und es sind gar nicht die großen
     es mir wahnsinnig unrealistisch, dass Kinder, die teilweise nur
                                                                           Gesten, sondern eher die kleinen Dinge, die mir
     drei Jahre jünger waren, mich als eine Person wahrnehmen, die auf
                                                                           zeigen, dass ich etwas Gutes tue. Der Satz „Die
     irgendeine Art auf sie aufpassen könnte. Doch trotz leichter Sorgen
                                                                           Kinder waren ganz schön müde, als wir nach
     nahm ich die Aufgabe an und erlebte zwei wunderschöne Wochen,
                                                                           Hause kamen!“, ist für mich die größte Bestäti-
     die mir viel mehr Freude gaben, als ich jemals gedacht hätte.
                                                                           gung, die ich erhalten kann.
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
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      Kommentar                                                              „Nicht beurteilen,
      Warum mir der Begriff befremdlich ist                                  nicht bevormunden“
                                                                             Rosmarie Böttger über ihr Ehrenamt
      E   hrenamt: Jeder weiß sofort, was darunter zu verstehen ist:
          Eine Aufgabe, eine Arbeit, die jemand tut, ohne dafür bezahlt
      zu werden. Und trotzdem stoße ich mich an den beiden Worten
                                                                             im Altenheimbesuchsdienst

      „Ehre“ und „Amt“. In meinem alten dtv-Lexikon von 1973 wird            Wie lange sind Sie schon dabei?

                                                                                                                                                          Foto: privat
      Ehre definiert als „die auf Selbstachtung beruhende Achtung,           Seit 10 Jahren besuche ich regelmäßig Bewoh-
      die der Mensch von seinen Mitmenschen beansprucht“.                    nerinnen und Bewohner im Maria von Soden-
                                                                             Heim. Dieses Ehrenamt macht mir noch immer
      Beanspruche ich eine solche Ehrung, die mir andere zuteil              Freude, ich fühle mich dabei getragen vom Gedan-
      werden lassen? Ist sie mir wichtig? Oder möchte ich einfach et-        ken der Nächstenliebe.
      was für eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft, eine soziale/ karita-
      tive/ kulturelle/ sportliche/ kirchliche Institution tun, etwas, was   Wie sind Sie zum Ehrenamt gekommen?
      mir dort sinnvoll erscheint und wo ich mich als Bürger dieser          Das Interesse wurde bei mir zunächst durch
      Gesellschaft einbringen kann?                                          ein persönliches Anschreiben unserer Pfarrerin
                                                                             geweckt. Dann folgte eine Einladung zu einem
      Und dann der Begriff „Amt“: ein Amt ausüben. Das hört                  Informationsabend.                             Bringt Zeit zum
      sich so ernst, so gediegen, so förmlich und wichtig an. Amt –
      Amtssprache – Amtsträger – Bürokratie – Verwaltung: Das sind           In welchem Heim werden die Seniorinnen Zuhören mit: Rosmarie
                                                                                                                            Böttger vom Besuchs-
      dazu meine Assoziationen. Nicht unbedingt positiv besetzt.             und Senioren besucht?                          dienst der Lutherkirche
                                                                             Maria von Soden-Heim, Poppelsdorfer-Allee,
      Da nun mein altes Lexikon so wenig über das Ehrenamt weiß,             Daniheim, Domizil am Venusberg, Grundmann-Haus.
8     anschließendes Nachlesen im Internet. Wikipedia hat viele
      Seiten dazu anzubieten. Ist das auch ein Indiz dafür, dass ehren-      Wer koordiniert die Besuchsdienste?                                                9
      amtliche Arbeit in unserer Gesellschaft so zugenommen hat?             Pfarrerin Ulrike Veermann
      Hier nun taucht der Begriff des „Bürgeramtes“ auf, Bürger als          Wie oft ist man an der Reihe?
      Mitglied einer Stadt, einer Gemeinde.                                  Für jedes der oben genannten Häuser soll primär eine Ehrenamtliche
      Das gefällt mir schon besser: Bürger zu sein als Teil einer Ge-        zuständig sein. Sie versucht nach eigener Zeiteinteilung alle Gemein-
      meinschaft von Bürgern, die sich gegenseitig anerkennen und            demitglieder zu besuchen. Je nach Altenheim sind weitere Ehrenamtliche
      achten. Aber der Begriff „Amt“ ist immer noch vorhanden. Er            zur Betreuung einer einzelnen Bewohnerin im Einsatz … manchmal über
      ist zu ersetzen durch „Engagement“, „Mitarbeit“, „Hilfe“. Egal,        Jahre.
      wie ich es dann mit dem „Bürger“ zusammensetze, irgendwie              Wie ist der zeitliche Rahmen?
      auch etwas befremdlich. Oder nur ungewohnt.                            Alle Ehrenamtlichen teilen sich ihre Zeit selbstständig ein. Wünschens-
      Nun ja, ich werde mich dann wohl mit dem Begriff des „Ehre-            wert ist eine Stunde in der Woche.
      namtes“ abfinden.                                                      Wie läuft ein Besuch in der Regel ab?
                                            Sybille Düning-Sommer            Jeder Besuch verläuft sehr unterschiedlich und ist von vielen Faktoren
                                                                                                                                        weiter Seite 10
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                     abhängig. Aber das Wichtigste bei jedem Besuch ist, dass wir als Ehren-
                     amtliche in dieser Stunde ganz bei dem alten Menschen sind und ihm
                                                                                                   Wie ich Presbyterin
                     in erster Linie zu hören, nicht beurteilen, nicht bevormunden oder ihm        an der Lutherkirche wurde
                     Ratschläge geben.
                                                                                                   Ein Ehrenamt mit viel Entscheidungsmacht
                     Gibt es ein Erlebnis, das für Sie besonders war?
                     Nach 10 Jahren Besuchsdienst fallen mir sehr viele besondere und sehr
                     persönliche Erlebnisse ein. Ich möchte über eine Bewohnerin berichten,
                     zu der ich über Jahre sehr engen Kontakt hatte. Früher sprachen wir über
                                                                                                                A     lles fing damit an, dass ich Pfarrer Jürgen Faber bei
                                                                                                                      einem Kindergottesdienst in der Weihnachtszeit
                                                                                                                half. Meine eigenen Kinder nahmen bereits am Konfir-
                     Mode, Diäten, Blumen und, und, und. Dann sprach sie eines Tages nicht                      mationsunterricht teil. So besorgte ich die Weihnachts-
                     mehr, nahm kaum Anteil an ihrer Umgebung. Um sie aus ihrer eigenen                         plätzchen für den Gottesdienst, half beim Basteln und
                     Welt zu lösen, erzählte ich ihr, dass ich etwas abgenommen hätte. Plötzlich   Spielen und ich blieb dabei. „Es gäbe zu wenige Frauen im Pres-
                     musterte sie mich kritisch und sagte ganz deutlich: »Nur weiter so!«          byterium“, begründete geraume Zeit später Pfarrerin Ulrike Veer-
                     Gibt es genügend Ehrenamtliche?                                               mann ihre Idee, mich für die anstehende Presbyteriumswahl auf-
                     Im Altenheimbesuchsdienst gibt es viel zu wenig Ehrenamtliche. Wir            stellen zu lassen. Gewählt wurde ich dann nicht direkt, sondern
                     freuen uns auf jeden Einzelnen, der zu uns in den Kreis kommt. Wir            rückte ein halbes Jahr später nach ins Presbyterium, als ein anderes
                     versprechen, dass er nicht alleine gelassen wird, denn wir treffen uns        Mitglied ausschied.
                     regelmäßig mit Pfarrerin Veermann im Gemeindezentrum zur Reflexion            „Presbyterinnen und Presbyter bestimmen gemeinsam mit den
                     über unsere Tätigkeit.                                                        Pfarrerinnen und Pfarrern die Prioritäten und Aufgaben einer
                     Wie können sich Interessierte für dieses Ehrenamt bewerben?                   Kirchengemeinde, sie entscheiden über Finanzen und Personal. So
                     Wenn Sie nähere Informationen oder ein persönliches Gespräch wün-             gibt das Presbyterium seiner Gemeinde Gesicht – auch in geistli-
                     schen, können mich Interssierte gerne anrufen (0228 - 26 47 11) oder sich     cher Hinsicht. Das Presbyterium entscheidet zum Beispiel über die
                                                                                                   Gottesdienstordnung der Gemeinde. Es ist kein Aufsichtsrat oder
      10             direkt an Pfarrerin Veermann wenden. Ehren Sie gemeinsam mit uns die
                     Besuchten durch Ihr Ehrenamt.                                                 Kuratorium, sondern ein Leitungsgremium. Seine Entscheidungen              11
                                                                                                   orientieren es immer auch an geistlichen Kriterien“, las ich im In-
                                                   Die Fragen stellte Brigitte Vankann
                                                                                                   ternet.
                                                                                                   Das beschreibt nicht im Geringsten die lebendigen monatlichen
                                    Ehrenamt öffnet Kirche                                         Zusammenkünfte mit lauter netten Gemeindegliedern. Ich war
                                                                                                   dabei, als die Renovierung der Lutherkirche geplant und durch-

                                    S
                                                                                                   geführt wurde. War dabei, als unser Gemeindemotto „Du stellst
                                        eit nun mehr als fünf Jahren öffnen wir unsere
                                                                                                   meine Füße auf weiten Raum“ gefunden wurde. War dabei, wenn der
                                        Lutherkirche auch werktags von 15 bis 19 Uhr
                                                                                                   Kirchenhaushalt verabschiedet wurde. War dabei, als sich Mitarbei-
                                    für Sie. Ein Angebot, das nur möglich ist durch etwa
                                                                                                   terinnen für den Kindergarten vorstellten. Es gibt wiederkehrende
Foto: J. Gerhardt

                                    zehn ehrenamtliche „Kirchenwächter”. Herzlichen
                                                                                                   Begebenheiten, die entschieden werden müssen und unvorherseh-
                                    Dank für diesen geistlichen Dienst, der uns viel
                                                                                                   bare, wie im „richtigen Leben“. Mir ist es wichtig, dass es Gemein-
                                    positives Echo einbringt!        Joachim Gerhardt
                                                                                                   de und Gemeindeleben gibt. Darum war ich gerne als Presbyterin
                                                                                                   an der Seite unserer Pfarrerin.                Dagmar Johannson
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Thema                                                                                                                                     Ehrenamt

      „Existenzielle Sinnstiftung”                                                                                                        Ganz anders im
                                                                                                                                          Maria-von Soden-
      Zwölf Jahre Ehrenamt bei Luther                                                                                                     Heim: Da trinke
                                                                                                                                          ich mit meiner
      Von Thomas Bräuer                                                                                                                   alten Dame erst
                                                                                                                                          mal einen Pik-
      V    orab eine Legende zur Entstehung der Musik, sehr nach mei-
           nem Herzen: Wie man bekanntlich weiß, hat Gottvater Adam
      und Eva einstmals aus dem Paradies geworfen. Als er aber sah,
                                                                                                                                          kolo – streng
                                                                                                                                          medizinisch    in-
                                                                                                                                          diziert, versteht
      wie schwierig, kalt und mühsam dann ihr Leben hienieden wurde,
                                                                                                                                          sich, denn ältere
      dauerten sie ihn, und er wollte ihnen eine Freude bereiten. So er-
                                                                                                                                          Herrschaften de-
      fand er mit seinen Engeln die Musik und warf sie ihnen, an den
                                                                                                                                          hydrieren leicht,
      strengen Cherubim vorbei, heimlich als Geschenk zu.
                                                                                                                                          ich auch! Wir un-
      Dieses Geschenk hat für mich bis heute nichts von seinem Glanz                                                                      terhalten uns, ha-
      verloren, und in besonders glücklichen Momenten kann die Musik                                                                      ben beide Freude
      sogar einen Schimmer vom Dunst einer Ahnung vom Himmel ver-                                                                         an       Balladen,
      mitteln - finden Sie nicht auch? Bei meinem Ehrenamt für Luther                                                                     vertiefen uns in
      spielt sie – wenn auch auf anderer Ebene – ebenfalls eine wichtige                                                                  Märchen; manch-
      Rolle. Ehrenamt „für“ Luther stimmt übrigens nicht ganz, genau                                                                      mal spielen wir

                                                                            Foto: privat
      genommen ist es für mich selbst und bedeutet eine geradezu ex-                                                                      auch dreihändig
      istenzielle Sinnstiftung durch den fröhlichen Umgang mit Men-                                                                       Klavier.     Dann
      schen im Alter zwischen drei und etwa 100 Jahren.                                                                                   kommt die Sing-
                                                                                                                                          stunde im Speise-
12    Überraschungen im Kindergarten                                                                                                      saal, wo ich auf     13
                                                                                                                                          dem Klavier Lied-
      Da ist erst mal Luthers Arche: Dort trachte ich, einer Kindergruppe                                                                 er begleite. Wir
      mit meinem Cello spielerisch-beiläufig musikalische Elemente                     Cello-Musik verbindet bei Thomas Bräuer Himmel und
                                                                                                                                          gehören dort alle
      näherzubringen: So darf sich zum Beispiel jedes Kind reihum                      Erde und die Generationen sowieso
                                                                                                                                          zu Generationen,
      einen Ton von mir wünschen – lang oder kurz, laut/leise, hoch/                   in denen noch viel gesungen wurde, und das besonders in der
      tief. Sie sind meist sehr überrascht, wie der dann wirklich klingt.              Jugend. So sind Volks- und Wanderlieder im Langzeitgedächtnis
      Eine große Rolle spielt auch ein Handpuppenesel, den Ina Matsche                 sicher aufgehoben. Oft beobachte ich, wie alte Herrschaften, die
      fabelhaft lebendig agieren lassen kann. Als seine Erkennungsmelo-                schon sehr in sich versunken wirken, bei bestimmten Liedern dann
      die singen wir „Der Kuckuck und der Esel…“. Dann schlage ich als                 doch ein bisschen den Rhythmus mitklopfen oder sonst wie erken-
      weitere Lieder ein paar Abwandlungen mit dem Brecheisen vor,                     nen lassen, dass sie in das Lied hineinschlüpfen.
      zum Beispiel „Kommt ein Esel geflogen…..“, „Alle Esel sind schon
      da“ oder „Es war ein Esel in Thule, getreu bis an das Grab…“ und                     Als Schluss bitte ich Berthold Wicke, auf der Lutherkirchen-Orgel
      ernte fröhlich-wütenden Protest.                                                     einen schrill vergnügten Ehrenamtsakkord zu spielen.
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Thema                                                                                                                                                 Ehrenamt

                    Mein Ehrenamt:                                                                   Und zur Begrüßung
                    Verteilen des Gemeindebriefs                                                     gab es ein Alpenveilchen
                                                                                                     Die Geschichte einer kleinen Odyssee

                                                                                                               Von Brigitte Vankann

                                                                                                               V    or 16 Jahren: Wir wohnten gerade erst einige
                                                                                                                    Wochen in Bonn, als mein Mann Post von ›seiner‹
                                                                                                               katholischen Gemeinde bekam. In einem freundlichen
                                                                                                     Anschreiben wurde er als neues Mitglied begrüßt. Von ›meiner‹
     Foto: B. Vankann

                                                                                                     evangelischen Kirche hatte ich noch nichts gehört. Das wurmte
                                                                                                     mich. Während ich zu Studentenzeiten in Köln öfter den Wohnsitz
                                                                                                     gewechselt hatte und mir die Begrüßungspost der jeweiligen Ge-
                                                                                                     meinden nicht viel bedeutet hatte, war es mir nun – hochschwanger
                                                                                                     – ein dringliches Anliegen, herauszufinden, wer denn für mich in
                                                                                                     Kirchenangelegenheiten zuständig war.
                    Von Antonia Vankann                                                              Als erstes rief ich bei der Stadt Bonn an.

                                                                                                                                                                           Foto: privat
                    M     anchmal fahre ich mit dem Fahrrad zu unserer Kirche, wenn
                          es wieder Zeit ist, den Gemeindebrief zu verteilen. Im Karo-
                    linenstift, dem Gebäude hinter der Lutherkirche, finde ich schnell
                                                                                                     Ich wurde mehrfach verbunden und erhielt
                                                                                                     dann die Auskunft, dass das Rechenzentrum
                                                                                                     in Düsseldorf der richtige Ansprechpartner
                    die große Tüte, die mit unserem Namen versehen ist und lege die                  sei. Dort wurde ich wieder mehrmals wei-
14                  vorsortierten braunen Briefumschläge in meinen Fahrradkorb. Ich                  tergereicht. Die Auskunft, dass unsere Straße                            15
                    fahre noch einmal kurz bei mir zu Hause vorbei, um einen Teil der                der Lutherkirche zugeordnet war, hätte aus
                    schweren Last abzulegen. Zu Fuß mache ich mich dann auf den                      Datenschutzgründen unterbleiben müssen,
                    Weg den ersten Teil und später dann den Rest der Briefe, in die                  wurde mir aber dann doch zögerlich, quasi
                    Briefkästen der Gemeindemitglieder in den Straßen August-Bier                    unter vorgehaltener Hand, mitgeteilt. Dass die Dame am Telefon
                    und Franz-Lohe einzuwerfen. Das fällt nicht schwer, da die Briefe                damals geflüstert hat, so als würde sie ein Staatsgeheimnis uner-
                    gut sortiert sind: Nach ungeraden und geraden Hausnummern                        laubt weitergeben, hat die Geschichte unvergesslich gemacht. – Als
                    geordnet, so dass ich nicht immer die Straßenseite wechseln muss.                ich einige Zeit später ›in Luther‹ anrief, freute sich Ulrike Veer-
                    Manchmal muss ich länger suchen, um den richtigen Briefschlitz                   mann über meinen Anruf und bedauerte, dass der Gemeindebrief
                    zu finden. Aber das ist kein Problem, da ich gerne etwas für die                 noch nicht bei mir eingetroffen war. Direkt einen Tag nach dem
                    Kirche tue, in der ich auch konfirmiert wurde. Außerdem entdeckt                 Telefonat klingelte es und eine freundliche, ältere Dame stand mit
                    man neue Häuser, Gärten und Hinterhöfe, die man sonst vielleicht                 einem Alpenveilchen in der Hand vor unserer Tür. „Mein Name
                    nicht zu Gesicht bekommen hätte.                                                 ist Busch, ich komme vom Besucherdienst der Lutherkirche und
                                                                                                     möchte sie als Gemeindeglied sehr herzlich begrüßen.”
                        Vielen Dank, Antonia (sie wurde im vergangenen Jahr konfirmiert) und allen
                        ehrenamtlichen Austrägerinnen und Austrägern unseres Gemeindebriefs: Es
                        sind mehr als 30 Aktive im Alter von 14 Jahren bis Mitte 80!
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Thema                                                                                                                           Ehrenamt

      Würdigung des Ehrenamtes in                                              Vorlesen im Seniorenheim
      der Trinitatiskirchengemeinde                                            oder „Gedichte von Wassertrinkern sind in der
                                                                               Regel schlecht und geraten schnell in Verges-
      Unsere Nachbargemeinde aus Endenich hat ebenfalls eine lange             senheit“ (Horaz)
      Tradition, das vielfältige Ehrenamt zu würdigen. Wir haben
      nachgefragt:                                                             Von Reinhard Knur

                                                                               S
      In jedem Gemeindebrief wird unter der Rubrik „Die tun was“ über             eit einer Reihe von Jahren schon besuchen
      eine ehrenamtliche Arbeit berichtet. Einmal im Jahr – und zwar am           Gemeindeglieder ehrenamtlich Seniorenhei-
      letzten Sonntag im Kirchenjahr – gibt es als Mitarbeiter-Danke-          me unseres Gemeindegebietes und lesen den
      schön ein gemeinsames Essen. Entweder hat eine kleine Gruppe             Bewohnern vor. Dabei richtet sich das Angebot
      dafür etwas vorbereitet oder jeder bringt etwas mit. Bei diesem          ganz nach den Vorstellungen der Vorlesenden
      Treffen wird ein „Ehrenamtler“ hervorgehoben. Sei es, dass diese         und der Zuhörenden. Die einen lesen zu zweit
      Person schon sehr lange engagiert mitarbeitet oder es jemand ist,        oder in einem kleinen Kreis aus Zeitungen vor,
      der neu mit guten Impulsen und Anregungen eingestiegen ist. Es           andere arbeiten sich kapitelweise durch ganze
      ist in der Tat so, dass es kleine, selbst erstellte Urkunden für jeden   Romane.
      Mitarbeiter gibt, ebenso wird ein kleines Geschenk überreicht.
                                              Sybille Düning-Sommer            Im Sebastian-Dani-Heim, in dem ich gemeinsam mit Frau Christa
                                                                               Pfahl vorlese, dreht sich alles um Gedichte. Alle 14 Tage am Mon-
                                                                               tagnachmittag veranstalten wir das „Literatur-Café“, eine Vor-
                                                                               lesestunde bei Kaffee und Plätzchen, mit Gedichten quer durch die
                  Ihre Meinung ist gefragt!                                    Lyrik. Von Goethe bis Heinz Erhardt. Ein Angebot, das von den
                                                                               Bewohnern gerne angenommen wird, denn zwischen 15 und 20
16                Diakonie in unserer Gemeinde                                 Leute hören regelmäßig zu. Gerade in Seniorenheimen steht man             17
                                                                               vor dem Problem, der oft mit zunehmendem Alter nachlassenden

                  A    m Samstag, 7. November 2015, sind alle inter-
                       essierten Gemeindeglieder eingeladen, zwi-
                  schen 15.00 und 18.00 Uhr im Gemeindezentrum
                                                                               geistigen Mobilität entgegen zu wirken. Da stellen Gedichte, wie
                                                                               wir gemerkt haben, eine Art „Gedächtnis-Jogging“ dar. Gedichte,
                                                                               die vor 70 und mehr Jahren auswendig gelernt wurden, sind auf
                  (Kurfürstenstr. 20b) mit dem Diakonie-Ausschuss              einmal wieder präsent. Strophen werden mitgesprochen, wo der
       der Lutherkirche über die Ausrichtung der diakonischen Arbeit           eine nicht weiter weiß, flüstert ein anderer die richtigen Zeilen. Fast
       in unserer Gemeinde zu diskutieren und sie für die Zukunft              so, wie in der Schule damals.
       mitzugestalten. Was haben wir bisher erreicht? Wo engagieren
       wir uns? Wie sollten wir die Diakonie, den wichtigen Dienst             Die vielen Jahre, die unser „Literatur-Café“ schon besteht, legen
       für hilfebedürftige Menschen, den Ausdruck unserer Nächsten-            nahe, dass sich natürlich manche Sachen wiederholen. Aber gute
       liebe den heutigen Anforderungen anpassen? Fragen Sie mit!              Gedichte kann man gar nicht oft genug lesen! Wenn Sie sich ehre-
       Denken Sie mit! Wir freuen uns auf Sie!                                 namtlich als „Vorleser“ engagieren möchten, dann melden Sie sich
                                                Dr. Hilmar Hüneburg            doch. Es gibt noch viele Seniorenheime und noch viel mehr Senio-
                                                                               ren und noch viel, viel mehr Literatur, die vorgelesen werden will.
Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
Lutherkirche                                                                                                                                                                         Lutherkirche

                                     Kinderbibeltag                                                                                                                 Ein Platz für uns!
                                „Josef und seine Brüder“                                                                                                            6. September Gemeindefest

                                    19. September im Gemeindehaus
                                                                                                                                                                    W         ir laden herzlich ein zum Ge-
                                                                                                                                                                              meindefest am ersten Sonntag

                         A    lle Kinder von 6-12 Jahren sind herzlich zum Kinderbibel-                                                                                im September. Auch in diesem Jahr

                                                                                                        Fotos: J. Gerhardt/ C. Oeser
                              tag eingeladen, der am Samstag, 19. September 2015, von 10                                                                               erwartet Sie nach dem Gottesdienst
                         - 17 Uhr im Gemeindehaus stattfindet. Thema ist die Geschichte                                                                                bis in den späten Nachmittag hinein
                         von Josef und seinen Brüdern. Es geht um Josefs Träume und                                                                                    wieder ein wunderbarer Tag bei Son-
                         sein Vertrauen auf Gott, um Geschwisterneid, Lüge, Eifersucht,                                                                                nenschein. Jedenfalls haben wir erneut
                         Versöhnung und Vergebung. In Workshops wollen wir die Ge-                                                                                     gutes Wetter bestellt. Obwohl so man-
                         schichte hören, nachspielen, gemeinsam basteln und singen.                                                                                    chem Helfer, mancher Helferin sicher
                                                                                                                                                                       noch ein Gemeindefest in Erinnerung
                         An dem Kinderbibeltag können bis zu 30 Kinder teilnehmen. Es
                                                                                                                                                                       ist, schon ein paar Jahre her, wo uns
                         wird ein Kostenbeitrag von 5 Euro erbeten.                                                                    Luther feiert wie immer mit     mit den Sturmböen die Pavillons um
                                                                                                                                       Jung und Alt wie hier beim Fest
                         Anmeldung: bitte bis Montag, 7. September 2015, im Gemeinde-                                                                                  die Ohren flogen. Der Stimmung hat es
                                                                                                                                       2014: Loseverkauf für einen
                         büro (Kurfürstenstrasse 20a, 53115 Bonn)                                                                      guten Zweck                     keinen Abbruch getan.
                         E-Mail: buero@lutherkirche-bonn.de
                                                                                                                                       Und auch in diesem Jahr wird ein buntes Programm aus Aktionen,
                                        für das Vorbereitungsteam: Wiebke von Rüdt
                                                                                                                                       Spielen, Musik und Gesang die Stunden wie im Fluge vergehen
                                                                                                                                       lassen. Der Erlös des Gemeindefestes ist für das „Sitzplatz-Projekt“
                                                                                                                                       unseres Fördervereins bestimmt. Im letzten Jahr konnten bereits
18                                                                                                                                     dank zahlreicher Spenden, auch von Gemeindefestbesuchern, auf
                                                                                                                                       dem Kirchenvorplatz zwei Bänke aufgestellt werden. Weitere Bänke         19
                                                                                                                                       für das Kirchengelände sind geplant. Und nach dem Äußeren ist
                                                                                                                                       nun auch das Innere an der Reihe. Unsere Kirchenbänke sollen
                                                                                                                                       neue Sitzpolster bekommen! Ein nötiges aber auch sehr kostspiel-
                                                                                                                                       iges Unterfangen. Schließlich
                                                                                                                                       haben wir 26 Bänke im Kirch-
     Foto: Jugendhaus

                                                                                                                                       enschiff, dazu noch zehn wei-
                                                                                                                                       tere auf der Empore. Und Sie
                                                                                                                                       können es unterstützen, indem
                                                                                                                                       Sie sich einfach einen schönen
                                                                                                                                       Nachmittag machen. Am 6.
                                                                                                                                       September auf dem Gemeinde-
                        Die Bibel und ihre Geschichten zu erleben, das kann richtig Spaß machen, erst                                  fest. Wir freuen uns auf Ihren
                        recht mit Anderen zusammen: Gruppenbild vom letzten Kinderbibeltag                                             Besuch.        Reinhard Knur
Presbyterium                                                                                        Presbyterium

      Bemerkenswerte Begegnungen

                                                                                                                   Fotos: Christian Oeser
                                                                                           Unterwegs
                                                                                            durch die
                                       Im Mittelalter wurden die Wal-                 „heilige“ Stadt,
                                       denser von der katholischen                      auch auf pro-
                                       Kirche als Ketzer verfolgt. Nun                  testantischen
                                                                                          Spuren: das
                                       hat Papst Franziskus sie um Ver-                Luther-Presby-
                                       zeihung gebeten. Es war der erste          terium im Frühjahr
                                       Papstbesuch in einer Kirche der                        in Rom
                                       wichtigsten evangelischen Ge-
                                       meinschaft Italiens.
      „Mehr als 800 Jahre wurden die Waldenser als Häretiker, als Ketzer, von
      der katholischen Kirche verunglimpft und verfolgt. Der Besuch von Papst
      Franziskus bei den Waldensern in Turin hat vor diesem Hintergrund
      historische Bedeutung, sagt der Sprecher, der sogenannte Moderator der
      evangelischen Waldenserkirche, Pastor Eugenio Bernardini: “Indem sie in
      diesen Tempel eingetreten sind, haben sie eine historische Schwelle über-
      schritten. Eine Mauer, die vor 800 Jahren errichtet wurde, als unsere Be-
      wegung der Häresie beschuldigt und von der römischen Kirche exkommu-
      niziert wurde.” (Von Tilmann Kleinjung, ARD-Hörfunkstudio Rom)
      Ein interessantes Zusammentreffen. Nur eine Woche vorher haben
      wir als Presbyterium der Lutherkirchengemeinde einen ökume-
20    nischen Besuch in der Waldenserkirche in Rom gemacht. Profes-
      sore Fulvio Ferrario, Systematische Theologie, nahm uns mit auf                                                                       21
      die wechselwolle Reise durch 800 Jahre Evangelischsein in Italien.
      Beeindruckend der Mut und das Engagement der kleinen aber im
      sozialen Bereich sehr aktiven Kirche mit 100 Gemeinden in ganz
      Italien und über 100 sozialen Einrichtungen. Weltweit gibt es noch
      mehr Waldenser, die meisten leben in Uruguay, wohin sie im 19.
      Jahrhundert ausgewandert sind.
      Beeindruckend auch unser Besuch in St. Egidio, einer katholischen
      Basisgemeinde, die das Wort Ehrenamt noch einmal mit ganz neu-
      en Facetten füllt. Ihr Hauptaufgabenbereich liegt in der Begleitung
      von Obdachlosen und Menschen mit Behinderung. Sie sind mit-
      tlerweile nach einigen Startschwierigkeiten vom Vatikan geschätzt
      und anerkannt. Und dann war da noch die Ewige Stadt, aber wenn
      ich da anfange zu erzählen … – Ein schönes und dichtes Wochenen-
      de.                                           Ulrike Veermann
Presbyterium                                                                                                                 Lutherkirche

      Presbyteriumswahl 2016                                                          Presbyteriumswahl

                                     A    ufkreuzen – so heißt der
                                          Slogan für die Presbyteri-
                                     umswahl am 14. Februar 2016.
                                                                                   Lutherkirchengemeinde:
                                                                                    Die wichtigsten Termine
                                     Ein gemeinsames Wort der drei        Ab sofort: Nachdenken über mögliche Kandidatinnen und
                                     Landeskirchen Rheinland, West-       Kandidaten
                                     falen und Lippe. Aber was bedeu-
                                                                          Ab Mitte September: offizieller Aufruf im Gottesdienst,
                                     tet es zu wählen, wen soll man
                                                                          Kandidatinnen und Kandidaten zu benennen
                                     wählen, was entscheidet man,
                                     wenn man zur Wahl geht? All das      22. September: Vorstellung der Kandidatinnen und Kandi-
                                     und noch viel mehr werden Sie in     daten auf der Gemeindeversammlung nach
                                     diesem Spätsommer von uns er-        dem Gottesdienst
                                     fahren.
                                                                          14. Februar 2016: Wahlsonntag
                                      Wir bitten Sie aber schon jetzt,
                                                                          6. März 2016: Einführung des neuen
                                      darüber nachzudenken, wen
                                                                          Presbyteriums im Gottesdienst in der
                                      Sie uns vorschlagen für dieses
                                                                          Lutherkirche
      wichtige Amt, das über alle Angelegenheiten unserer Gemeinde
      entscheidet (die Finanzen, die Mitarbeitenden, die Gottesdienst-
      gestaltung und Vieles mehr). In der letzten Wahlperiode, die im-    Erinnerung an die eigene Taufe
      mer vier Jahr dauert, hat unser jetziges Presbyterium vertrauens-
      voll zusammen gearbeitet und Einiges auf den Weg gebracht, nicht
22    zuletzt den Anbau an unser Familienzentrum. Dafür sind wir all                                                                                                    23
      denen, die bisher mitgedacht haben, sehr dankbar und hoffen, dass
      auch alle weiterhin Lust haben, mitzumachen.
      Trotzdem ist eine Wahl immer auch ein Augenblick, um ein-
      mal nachzudenken, ist frischer Wind nötig oder möglich, soll es
      Veränderung geben? Sie als Gemeindeglieder sind das wichtigste
      Entscheidungsgremium der Lutherkirchengemeinde, also nutzen
      Sie die Gelegenheit Ihren Einfluss wahrzunehmen und beachten

                                                                                                                                                       Foto: C. Oeser
      Sie den Wahlbrief, der sie im Herbst erreicht. Näheres zum Ver-
      fahren dann in diesem Brief und im nächsten Gemeindebrief.
      Am Sonntag, 22. November 2015, werden sich die Kandidatinnen
      und Kandidaten in einer Gemeindeversammlung im Anschluss an
      den Gottesdienst vorstellen.              Ulrike Veermann           Einmal im Jahr, immer am Kirchensonntag nach Ostern Quasimodogeniti, lädt
                                                                          Pfarrerin Veermann mit der Kindertagestätte ein zum Tauferinnerungsgottes-
                                                                          dienst für alle in den vergangenen zwölf Monaten Getauften.
Lutherkirche                                                                                                                        Lutherkirche

       Gibt es nichts Wichtigeres?                                            zu bewältigen. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
                                                                              Zurzeit arbeiten wir an einem Benefizkonzert und einem Benefiz-
       Neues aus dem Förderverein Lutherkirche
                                                                              lauf. Unser nächstes Benefizessen geben wir am Samstag, 14. No-
                                                                              vember 2015. Bei Interesse melden Sie sich in unserem Gemeinde-
       G    ibt es nichts Wichtigeres? Mit dieser Frage sah ich mich mehr-
            fach konfrontiert bei unserem Projekt „Luther – ein Platz für
       …“ Vorab, auch ich habe mir diese Frage gestellt. Meine Antwort:
                                                                              büro.
                                                                                 Bankverbindung Förderverein Lutherkirche:
                                                                                                                              Berthold Lange

       Ja es gibt vieles an Herausforderungen, tagtäglich, große und          Kto.: 19 018 241 34 BLZ: 370 501 98 (Sparkasse KölnBonn)
                                                                              IBAN: DE48 37050198 19 018 241 34
       kleine. Wie wir mit den Flüchtlingen umgehen, die demnächst
       unsere Hilfe und Mitmenschlichkeit brauchen, ist sicherlich die
       größte von Ihnen. Dennoch: Was speziell unser Tun und Handeln
       anbelangt, es unterscheidet sich von dem anderer durch unsere          Spenden: Gutes zu bewirken
       spezielle Herkunft, die Basis unseres Engagements.
       Ich bin kürzlich auf eine Schrift „Kirchen geben Raum“ gestoßen,
       die sich mit der Umnutzung von Kirchen beschäftigt. Was mich
                                                                              Z    um Einleger in diesem Gemeindebrief:
                                                                                   Unter dem Motto „Gutes bewirken“ rufen
                                                                              die beiden kirchlichen Hilfswerke Diakonie
       fasziniert hat, ist die Tatsache, dass sich nicht nur Architekten,     und Caritas zu ihrer Sommersammlung auf
       sondern auch Stadtplaner, Sozialarbeiter, Soziologen mit der Frage     und bitten um Spenden für kirchlich-soziale
       beschäftigen, welche Bedeutung Kirchen im öffentlichen Raum            Projekte. Sie fließen zum Beispiel in ehren-
       haben und wie entsprechend behutsam mit ihnen umzugehen ist.           amtlich getragene oder unterstützte Auf-
       Kirchen sind nicht nur einfach Räume. Sie sind unsere auch spi-        gaben wie Besuchsdienste für kranke und
       rituelle Zentren. Sie geben uns Kraft und Rückhalt. Ohne sie ist Ge-   ältere Menschen in den Kirchengemeinden,
       meinde nicht denkbar. Ohne sie kann ich mir unser Handeln nicht        Ferienfreizeiten für Menschen mit Handicap,
24     vorstellen. Deshalb ist es aus meiner Sicht auch wichtig, pfleglich
       mit ihr umzugehen, auch mit ihrem Umfeld und ihrem Inneren.
                                                                              Kleiderkammern oder Hausaufgabenbetreu-                                   25
                                                                              ung. Diese Angebote bekommen in der Regel
                       Als Vorsitzender des Fördervereins Lutherkirche        keine Förderung vom Staat und sind daher
                       will ich genau dies tun. Mit unseren Kirchensteu-      besonders auf Spenden angewiesen.
                       ermitteln hat das Presbyterium verantwortlich          Auch wir als Lutherkirche dürfen Sie wieder einmal um Ihre Un-
                       umzugehen und die uns obliegenden Aufgaben             terstützung bitten für all die Aufgaben, die in der Lutherkirche im
                       zu erfüllen. Als Förderverein wollen wir Sie davon     diakonischen Bereich Unterstützung brauchen, aber eben auch für
       Berthold Lange, überzeugen, dass unsere Lutherkirche ein Zuhause       all die Beratungsstellen, die auf kreiskirchlicher und landeskirch-
       Vorsitzender    sein kann und soll. Dazu gehört auch ein gewiss-       licher Ebene Aufgaben wahrnehmen, die für eine Gemeinde allein
       des Förderver-  es „Wohlgefühl“. Neue Sitzbänke vor der Kirche
       eins                                                                   nicht leistbar sind. Ein schönes Beispiel für die zunehmend auch
                       (2014 aufgestellt) und neue Sitzpolster für unsere     gemeinschaftliche diakonische Arbeit ist zum Beispiel die Ambu-
       Kirchenbänke (nächstes Projekt) sind sicherlich nicht zwingend er-     lante Suchtklinik im Wingert oder die Vorbereitung der Begleitung
       forderlich. Aber sie können einen Beitrag leisten, Kraft und Zuver-    der Flüchtlinge. Wir danken für jeden Euro und schicken Ihnen
       sicht tanken zu können, um unsere wichtigen Herausforderungen          gerne eine Spendenbescheinigung zu.              Ulrike Veermann
                                                                              .
Ehrenamt                                                                                                   Evangelisch in Bonn

      Die „Vorlese-Oma“ in der Kita                                                                                        200
      Ein Ehrenamt, das die Generationen verbindet                                                                         Jahre
              Von Carola Hendorf-Pfennig                                                                                   Wir feiern
                                                                                                                           Geburtstag
              S    eit November freue ich mich dienstagnachmittags auf

                                                                                                                           A
                   meine Vorlesestunde in „Luthers Arche“. Diese Kita                                                           m Sonntag,
      ist mir seit bald dreißig Jahren bekannt, da meine beiden Töchter                                                         5. Juni 2016,
      damals mit großer Begeisterung dorthin gingen und viel für ihr                                                       feiern alle evan-
      späteres Leben von dort mitnehmen konnten. Als ich nun als Rent-                                                     gelischen     Ge-
      nerin überlegte, was ich noch Sinnvolles in meiner sonst ziemlich                                                    meinden Bonns
      ausgefüllten Freizeit tun könne, kam mir die Idee mit dem Vor-                                                       erstmalig      ge-
      lesen. Mit Kindern hatte ich mein ganzes Berufsleben als Lehrerin                                                    meinsam einen
      zu tun und Vorlesen hat mir immer großen Spaß gemacht.                                                               Festgottesdienst
      Die positive Resonanz auf meine Anfrage in der KiTa hat mich                                                         mit Abendmahl
      sehr gefreut und da bin ich nun seit November als „Vorlese-Oma“.                                                     um 11.00 Uhr auf
      Die Freude zu sehen, mit der manche Kinder auf das Vorlesen                                                          dem Marktplatz
      und Bilderbücher-Ansehen und auf die sich daraus ergebenden                                                          vor dem Alten
      Gespräche warten, erfüllt mich sehr und bestätigt doch den Sinn                                                      Rathaus unserer
      der „Printmedien“ in unserer digitalisierten Umwelt.                                                                 Stadt.    Anlass:
                                                                                                                           Die evangelische
      Für meine „Groupies” etwas Passendes finden                                                                          Gemeinde Bonn
26    Die Teilnahme am Vorlesen ist für die Kinder freiwillig und so sind
                                                                                                                           war,     ebenfalls   27
                                                                                                                           an einem Sonn-
      die Gruppen je nach Wetter und sonstigen Aktivitäten durchaus                                                        tag, am 5. Juni
      unterschiedlich groß. Manchmal ist auch mal ein Buch schon zu be-                                                    1816 im Bonner
      kannt, oder interessiert nicht jedes Kind, manchmal wird ein „treu-                                                  Rathaus gegrün-
      er Zuhörer“ schon abgeholt, so dass die Grüppchen immer wieder        det worden. Bläser und Chöre aus der ganzen Stadt und Region
      unterschiedlich in der Zusammensetzung sind. Das macht mir als        wirken mit, es predigt der Ratsvorsitzende der Evangelischen
      Pädagogin natürlich auch Freude und die Auswahl der Bücher ist        Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm. Abends um 18.00
      dadurch bestimmt, dass ich versuche, für alle etwas Passendes da-     Uhr laden wir zum Festakt in die Schlosskirche der Universität
      bei zu haben.                                                         ein, der ersten Gemeindekirche der Protestanten in Bonn. Hierfür
      So freue ich mich weiter auf meine kleinen „Groupies“ und hoffe       komponiert unser Lutherkirchen-Kantor Berthold Wicke ein eigenes
      Ihnen noch viele schöne Bücher und Geschichten mit auf den Weg        Musikwerk, das zur Uraufführung kommen wird. Herzliche Einla-
      geben zu können.                                                      dung zu einem Fest für alle Bürgerinnen und Bürger in Bonn!
                                                                                                                         Joachim Gerhardt
Familienzentrum                                                                                                                          Familienzentrum

      Unsere Angebote für Sie und Ihre Familie
      Datum       Uhrzeit		               Ort der Veranstaltung			                          Art der Veranstaltung
      AUGUST 2015

                                                                                                                                                                              Fotos: Fabian Korte
      29.06.-06.08.				                   Sommerferien					                                 Die Einrichtung ist geschlossen
      10.08.					                         Erster Kindergartentag nach den Ferien
      21.08.					                         Betriebsausflug					                              Die Einrichtung ist geschlossen

      SEPTEMBER
      01.09. 		  14.00-16.00 Uhr		     Luthers Arche					        Tag der offenen Tür
      02.09. 		  8.30-9.30 Uhr		       Luthers Arche					        Sprachtherapeutische Beratung in Koop. mit Susanne Koch, Sprachtherapeutin
      					Familienzentrumsraum
      16.09.		   20.00-22.00 Uhr		     Jugendhaus					           Spieleabend in Kooperation mit Uwe Janser
      											(Anmeldung erforderlich unter Tel. 21 71 60)
      23.09.		   8.30-10.30 Uhr		      Luthers Arche					        Erziehungsberatung in Kooperation
      					                            Familienzentrumsraum 				 mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle
      											für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen
      OKTOBER
      01.10.		   20.00-21.30 Uhr		     Luthers Arche					        Informationsabend zum Thema „Wenn Eltern es zu gut meinen“
      											                                                in Kooperation mit Hildegard Pfister, Dipl. Sozialarbeiterin
      06.10.		   14.00-16.00 Uhr		     Luthers Arche					        Tag der offenen Tür
      14.10.		   8.30-10.30 Uhr		      Luthers Arche					        Erziehungsberatung in Kooperation
      					                            Familienzentrumsraum 				 mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle

28    											für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen
      22.10.		   20.00-21.30 Uhr		     Luthers Arche					        Infoveranstaltung zum Thema „Erste Hilfe bei Kindern                                                           29
      											in Kooperation mit Dr. med. Antje Wasmuth, Kinderärztin
      NOVEMBER
      03.11.		   14.00-16.00 Uhr		     Luthers Arche					        Tag der offenen Tür
      04.11.		   8.30-9.30 Uhr		       Luthers Arche					        Sprachtherapeutische Beratung in Koop: mit Susanne Koch, Sprachtherapeutin
      					Familienzentrumsraum
      04.11.		   ab 17.00 Uhr		        Luthers Arche					        Martinszug in Poppelsdorf, gemeinsames Singen bei Punsch und Wecken
      											                                                im Familienzentrum, telefonische Anfragen unter Tel.: 21 78 71
      11.11.		   8.30-10.30 Uhr		      Luthers Arche					        Erziehungsberatung in Kooperation

                                                                                                                                                                               Redaktion: Christine Schrade/FZ
      					                            Familienzentrumsraum 				 mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle
      											für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen
      25.11.		   20.00-23.30 Uhr		     Luthers Arche					        Informationsabend zum Thema „Wieviel Blödsinn ist normal?“
                										in Kooperation mit Gabriele Martens, staatlich anerkannte Erzieherin, Diplom
                								 		Sozialpädagogin und Lösungsorientierte Familienberaterin
                26.11. 15.30-18.00 Uhr Luthers Arche					        Lebkuchenbaumschmuck backen, in Koop. mit Mirjam Jäckel, Ökotrophologin

                     Wir laden Sie herzlich ein, unsere Veranstaltungen zu besuchen und unsere Angebote wahrzunehmen.
                     Anmeldungen: Familienzentrum Luthers Arche, Sternenburgstr. 90, 53115 Bonn, Tel. 21 78 71 oder s.monschau@lutherkirche-bonn.de www.fz-luthers-arche.de
Gottesdienste in Luther                                                                                                    Gottesdienste in Luther
       GD: Gottesdienst; AGD: mit Abendmahl; FGD: Familiengottesdienst                                                               Kindergottesdienst:
       9. Sonntag nach Trinitatis      02.08.   10.30 Uhr       AGD				                      Ulrike Veermann                         An jedem dritten Sonntag im
                                                                                                                                     Monat um 10.30 Uhr im
       10. So. n. Tr.			               09.08.   10.30 Uhr       GD				                       Ulrike Veermann
                                                                                                                                     Gemeindezentrum (ab Kinder-
       11. So. n. Tr.			               16.08.   10.30 Uhr       GD				                       Joachim Gerhardt                        gartenalter) laden wir
       12. So. n. Tr.			               23.08.   10.30 Uhr       GD				                       Ralf Lohfink                            herzlich ein
       13. So. n. Tr.			               30.08.   10.30 Uhr       GD				                       Wolfgang Wallrich
                                                                                                                               Wer ist wer?
       14. So. n. Tr.			               06.09.   10.30 Uhr       GD				                       Ulrike Veermann
       15. So. n. Tr.			               13.09.   10.30 Uhr       AGD				                      Maike Nowottny                     Ulrike Veermann: Pfarrerin an der
       16. So. n. Tr.			               20.09.   10.30 Uhr       GD				                       Joachim Gerhardt                   Lutherkirche
       17. So. n. Tr.			               27.09.   10.30 Uhr       GD				                       Ulrike Veermann                    Joachim Gerhardt: Pfarrer an der
       18. So. n. Tr.			 04.10.                 10.30 Uhr       FGD 				 Ulrike Veermann                                        Lutherkirche, Pressepfarrer Kirchenkreis
       19. So. n. Tr.			11.10.                  10.30 Uhr       GD				N.N.                                                      Maike Nowottny: Prädikantin
       20. So. n. Tr.			 18.10.                 10.30 Uhr       GD				   Axel von Dobbeler                                      in unserer Gemeinde
       21. So. n. Tr.			 25.10.                 10.30 Uhr       GD				   Joachim Gerhardt
       Reformationstag		31.10.                  19.30 Uhr       GD				Präses Manfred Rekowski                                   Carla Vanselow: Pfarrerin im
       									                                                                     		      Gottesdienst in der Kreuzkirche    Petruskrankenhaus

       22. So. n. Tr.			         01.11.         10.30 Uhr       AGD				 Maike Nowottny                                          Prof. Dr. Axel von Dobbeler: Leiter
       Drittletzter So. des Kj		 08.11.         10.30 Uhr       GD				  Ralf Lohfink                                            Evangelisches Forum Bonn
       Vorletzter So. des Kj		   15.11.         10.30 Uhr       GD				  Ulrike Veermann                                         Ralf Lohfink: Pfarrer und Schulseel-
       Buß- und Bettag		         18.11.         19.00 Uhr       GD				  Ulrike Veermann                                         sorger Berufskolleg Brühl
       Letzter So. des Kj		      22.11.         10.30 Uhr       GD				  Joachim Gerhardt
                                                                                                                                Wolfgang Wallrich: Pfarrer im Ruhe-
30     1. Advent			29.11.                       10.30 Uhr       FGD				Ulrike Veermann
                                                                                                                                stand und aktiv in der Stadtkirchenarbeit   31

      GOTTESDIENSTE in Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern (siehe auch Ankündigungen vor Ort):
      Margarete Grundmannhaus     10.30 Uhr: 05.08., 02.09., 07.10., 04.11.
      Daniheim			 10.30 Uhr: 06.08., 03.09., 08.10., 05.11.
      Domzil				                  10.30 Uhr: 13.08., 10.09., 15.10., 12.11.
      Maria von Soden		           10.00 Uhr: 29.07., 26.08., 30.09., 28.10., 25.11.
      Poppelsdorfer Allee 		      11.00 Uhr: 30.09.
      Petrus/Gemeinschaftskrankenhaus: jeden 2. Mittwoch im Monat, 18.00 Uhr mit Pfr´in Carla Vanselow
Lutherkirche                                                                                                                                          Kirchenkreis

                                 „Grenzerfahrung“                                                        Ein Ort für Leib und Seele
                                 Ökumenische Friedens-                                                   Willkommen im neuen Kirchenpavillon
                                 Dekade: 8. bis 18. November
                                 in der Lutherkirche

                                 E   ine Fläche, einfarbig, ein vertikaler

                                                                               Foto: Kirchenkreis Bonn
                                     Riss von oben bis fast ganz nach unt-
                                 en, das Motto macht auf poetische Weise
                                 deutlich: Hier ist etwas entzwei, droht et-
                                 was unwiderruflich zerstört zu werden,
                                 wenn nicht … Ja, wenn nicht was? Wenn
                                 wir nicht eingreifen, wenn wir der Kraft
                                 der Zerstörung nicht entgegenwirken.
      Und das bezieht sich nicht nur auf die Flüchtlingskatastrophen an
      den Stränden des Mittelmeeres und auf dem Meer selbst. Auch im
                                                                                                         E   r ist eine Oase mitten in der Stadt: ein Ort, um für einen Augen-
                                                                                                             blick im Trubel der Stadt zwischen Hauptbahnhof und Univer-
                                                                                                         sität durchzuschnaufen und aufzutanken. Die großen Fenster las-
      alltäglichen Leben gibt es Risse und Grenzerfahrungen, die unsere                                  sen einen fast auf dem Kaiserplatz sitzen und doch herrscht hier eine
      Aufmerksamkeit, unser Mitgefühl, unser Handeln erfordern. Um                                       beinahe schon unwirkliche Ruhe. „Wir finden Gott in der Stille“,
      es banal zu formulieren: Friedensarbeit ist „Tagesgeschäft“ und                                    heißt es in der Bibel. Ob das jedem Besucher oder jeder Besucherin
      darf nicht auf Dekaden begrenzt werden.                                                            hier so geht, lässt sich natürlich nicht sagen. Mancher trinkt auch
      „LUTHER macht Frieden“ – täglich und das seit 10 Jahren in Folge.                                  nur einen Cappuccino oder einen Tee oder genießt einen leckeren
      Wir freuen uns, dass während der 36. Ökumenischen Friedens-                                        Imbiss. Doch auch das kann etwas Göttliches haben.
32    Dekade vom 8. bis 18. November wieder (werk)täglich Menschen                                       Seit wenigen Monaten steht nun der Neubau des Kirchenpavil-
                                                                                                                                                                                 33
      unterschiedlicher Konfession, Laien und Theologen, mit uns daran                                   lons auf dem Vorplatz der Kreuzkirche. Die Leiterin Martina
      arbeiten, wie wir gemeinsam „Grenzerfahrung“, so das Thema der                                     Baur-Schäfer sowie Pfarrerin Ulrike Verwold freuen sich über den
      bundesweiten Friedensdekade 2015, überwinden, Barrieren ein-                                       Zuspruch, den die Einrichtung der Stadtkirchenarbeit des Evan-
      reißen können. Lassen Sie sich herzlich dazu einladen.                                             gelischen Kirchenkreises Bonn findet. Viele Menschen haben den
      Vor dem Start der Dekade bieten wir auch wieder unsere freitägli-                                  formschönen, schlichten Bau mit ihrer Spende möglich gemacht.
      chen Friedensandachten an, voraussichtlich einmal monatlich ab                                     Der Kirchenpavillon hat montags bis samstags von 10-18 Uhr
      September, ökumenisch ausgerichtet, in anderer Form. Achten Sie                                    geöffnet. Mittwoch gibt es Punkt 12 Uhr eine 15-minütige Andacht
      auf „Hunger nach Frieden“ auf unserer Homepage:                                                    „Auf ein Wort“. Jeden Donnerstag um 13 Uhr ein „Stilles Mahl“,
      www.lutherkirche-bonn.de        Berthold Lange                                                     ein Suppeneintopf mit Lesung aus der Bibel in einem Nebenraum.
                                                                                                         Zudem jeden Dienstag Sozialberatung und jeden zweiten Dienstag
        Weitere Infos: www.friedensdekade.de
                                                                                                         Lebensberatung durch einen Psychologen. Wer mag, wird immer
                                                                                                         jemanden zum Ansprechen finden. Und der „Kipa“ ist Kirchenein-
                                                                                                         trittsstelle. Ein Ort für Leib und Seele.     Joachim Gerhardt
Lutherkirche                                                                                                                                                           Lutherkirche

                                    Ein Tag fürs Leben: Konfirmation 2015 in der Lutherkirche

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     Foto: Barbara Frommann

                              Gottes Segen und herzlichen Glückwunsch: Louisa Becker, Emilia Claussen, Nils Delfosse, Anton Dittmar, Mereth Geisen, Luisa Gerhardt, Finn Jäckel, Jonas
                              Kaisler, David Kielert, Julian Koringer, Robert Kühn, Paulo Lang, Linn Leimbach, Alexander Möller, Anne Moldenhauer, Amelie Petersen, Bérénice Pfropfreis, Victor
                              Pohl, Laurin Schabert, Pauline Staroste, Maurice Stubenrauch, Valentin Surwald, Mattis Westermeier und Marcel Zensen wenige Augenblick vor ihrem feierli-
                              chen Konfirmationsgottesdienst am 14. Juni auf den Stufen der Lutherkirche mit Isabel Frisch und Pfarrer Joachim Gerhardt.
Lutherkirche                                                                                                                                               Lutherkirche

                                    50 Jahre und mehr: Goldkonfirmation 2015 in der Lutherkirche

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     Foto: Arnulf Marquardt-Kuron

                              Goldkonfirmation in Luther, dieses Mal neben Pfarrerin Veermann auch mit Superintendent in Ruhe Rolf Schleßmann, einige der Teilnehmer hatte er vor
                              50 Jahren selbst konfirmiert. Für alle ein bewegender Moment. Schön war es und schön wird es auch nächstes Jahr werden, am 10. April 2016, wenn es
                              wieder heißt: Machen Sie mit und erinnern Sie sich ...
Musik                                                                                                                                        Musik

                        Abschlusskonzert
                 des Poppelsdorfer Orgelsommers
                                                                                      Lebendige
               Sonntag, 6. September, 20.00 Uhr – Lutherkirche                        Erinnerung
                                                                                      H
         J.S.Bach: Motette „Jesu, meine Freude“, Konzert für zwei Klaviere C-Dur           ans          Krasas
                        – Joseph Rheinberger: Orgelkonzert F-Dur
                                                                                           „Brundibar“ er-
                                  Berthold Wicke – Orgel                              zählt davon, wie bedin-
             Projektchor & Orchester des Orgelsommers – Ltg. Christoph Hamm           gungslose Freundschaft
                                       Eintritt frei
                                                                                      alles Böse besiegen
             Benefizkonzert „Welcome Polyphonie“                                      kann. Die Oper wurde
              Sonntag, 20. September, 18.00 Uhr – Lutherkirche                        im KZ Theresienstadt
                                                                                      55- mal gespielt und gab den teilnehmenden Kindern ein Stück
        Muhammed Tamin (Damaskus) – Tanz / Soraya Sala (Wuppertal) – Schauspiel
            Jochen Fassbender – Klangkunst / Susanne Schietzel – Steinzeitflöten      Normalität und Freude zurück. Krasas Musik rührt auch heute
                                  Berthold Wicke – Orgel                              noch an und wenn dann der Gemeindesaal bis auf den letzten
       Eine künstlerische Begegnung der besonderen Art: Flüchtlinge aus dem Na-
                                                                                                       Platz gefüllt ist, ein kleines Orchester spielt,
       hen Osten, eine Schauspielerin aus Wuppertal und ein Kirchenmusiker aus                         die Solisten und Solistinnen ihre Auftritte ha-
       Poppelsdorf suchen (auch zusammen mit dem Publikum!) durch ganz neue                            ben und der große Kindergartenchor die Han-
       Klänge mit den Instrumenten von Jochen Fassbender, den paläolithischen                          dlung rahmt, ein Hubschrauber durch den
       Flöten unserer gemeinsamen Vorfahren und tänzerischer Gestaltung eine neue
                                                                                                       Saal fliegt und die Kinderaugen (und die der
                                       Herzensheimat.
                 Eintritt frei – Spenden (für ein Flüchtlingsprojekt) erbeten                          Pfarrerin) staunend nach oben schauen, dann
                                                                                                       hat Herr Wicke es mal wieder geschafft, Musik
                      Orgelmusik von Jehan Alain                                                       lebendig werden zu lassen und Menschenher-
            Musik des im Kriege gefallenen großen französischen Komponisten                            zen zu öffnen. Danke an alle Mitwirkenden!
38              Samstag, 10. Oktober, 20.00 Uhr – Lutherkirche                                                                    Ulrike Veermann              39
          Jehan Alain: Trois Danses, Trois Pièces – César Franck: Panis angelicus

                                                                                                                                                          Fotos: Philippe Lamielle
                                – Lili Boulanger: Pie Jesu
                      Marit Kuhlo – Sopran / Alexander Kuhlo – Orgel
       Kreiskantor Alexander Kuhlo aus Altenkirchen wird auf unserer Willi-Peter-
       Orgel ausgewählte Orgelwerke des französischen Komponisten Jehan Alain
       (1911-1940) zum Klingen bringen. Jehan Alain stammte aus einer französischen
       Musikerfamilie und verschrieb sich früh der Kirchenmusik. Nach dem Studi-
       um bei Marcel Dupré in Paris wurde er 1939 in den Militärdienst eingezogen
       und fiel bereits im Juni 1940 kurz vor Waffenstillstand nach der Niederlage
       gegen Nazi-Deutschland. Alains kompositorisches, weit in die Moderne vor-
       stoßendes Schaffen wurde nicht nur durch die Musik von Claude Debussy und
       seinen Lehrer Dupré beeinflusst, sondern ebenso durch fernöstliche Musik,
            Tanz, orientalische Philosophie und den damals aufblühenden Jazz.
Musik                                                                                                                                                                        Musik

                             Trompete und Flügelhorn                                                                        musikalischen Gestaltung einzusetzen. Bei dem Flügelhorn zeigt
                                                                                                                            der Posaunenchor das sehr schön auf der Jubiläums CD „60 Jahre
                             Aus der Reihe: Kleine Instrumentenkunde                                                        Posaunenchor der Lutherkirche“. Bei dem Musikstück „David bei
                             Posaunenchor der Lutherkirche - Teil II                                                        den Schafen“ von Traugott Fünfgeld gibt es ein ausgezeichnetes
                                                                                                                            Flügelhorn Solo, gespielt von einer Frau. Einfach mal reinhören!

                                              I  m Mittelalter hätte man(n) Trompeter sein                                                                                              Ulrich Scharf
 Foto: Kirsten Schneehagen

                                                 müssen (Frauen waren damals noch davon
                                                                                                                              Der Autor ist Leiter der Posaunenchorarbeit an der Lutherkirche
                                              ausgeschlossen). In der Hierarchie der dama-
                                              ligen Ständegesellschaft stand ein Trompeter                                   Lebendige Erinnerung
                                              auf der Stufe eines Stadtkommandanten oder
                                                                                                                                                                                           Noch ein
                                              Bürgermeisters. Und verdiente ziemlich gut. Mit
                                                                                                                                                                                           Moment aus
                                              dem aufkommen der Ventile im Trompetenbau                                                                                                    „Brundibar”,
                                              änderte sich das aber sofort, und dahin war die                                                                                              der wun-
                                              Sonderstellung. Vorher hatte die Trompete Klap-                                                                                              derbaren
                                              pen und Löcher. Das Flügelhorn ist viel jünger                                                                                               Aufführung
                                                                                                                                                                                           der Kin-
                                              und entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert aus                                                                                             deroper
                                              den Signalhörnern des Militärs. Direkt mit Ven-

                                                                                                  Foto: Philippe Lamielle
                                                                                                                                                                                           durch den
                                              tilen.                                                                                                                                       Kinderchor &
                                                                                                                                                                                           das Projekt-
                             Aber worin unterscheiden sich Trompete und Flügelhorn? Die                                                                                                    Orchester,
                             Trompete hat ein rundes Rohr und erweitert sich erst am Schall-                                                                                               der Lu-
                             trichter. Das produziert ihren strahlenden Klang. Böse Menschen                                                                                               therkirche,
                                                                                                                                                                                           unter Leitung
                             sagen, die Trompete klingt quäkend. Bei einem Flügelhorn ist das                                                                                              von Berthold
40                           Rohr konisch und erweitert sich kontinuierlich bis zum Schall-
                             trichter. Das macht den Klang etwas weicher. Andere sagen, es
                                                                                                                                                                                           Wicke           41
                             klingt nur dumpf.
                                                                                                                                 Musik als Überlebenskunst
                             Verschiedene Klangfarben                                                                               Sonntag, 15. November, 18.00 Uhr – Lutherkirche
                                                                                                                                            Jan van Gilse: Variaties op een St.-Nicolasliedje
                             Im Posaunenchor ist die Trompete meistens das sogenannte „Lead“                                          – Petr Eben: Grünes Wäldchen – Erwin Schulhoff: Ironien
                             (aus dem engl.: führen)-Instrument, und spielt vielfach die Melo-
                                                                                                                                      Harald Schröter & Berthold Wicke – Klavier zu vier Händen
                             dien. In den Militärkapellen und Brass Bands, gerade im anglikani-
                             schen Bereich, ist dagegen das Flügelhorn und seine direkte Abart,                              Harald Schröter und Berthold Wicke widmen ihr Duo-Konzert in der Lu-
                             das Kornett (wird bei uns im Posaunenchor nicht gespielt), das                                  therkirche Komponisten, die unter der Gewaltherrschaft der Nationalso-
                                                                                                                             zialisten in besonderer Weise zu leiden hatten und deren Musik erst in den
                             führende Instrument. Obwohl auch andere Instrumente, wie zum                                    letzten Jahren wieder entdeckt, aufgeführt und neu gewürdigt wird. Die
                             Beispiel Posaune oder Waldhorn, gut als führende Instrumente                                    Klangsprache der an diesem Abend vorgestellten Kompositionen reicht von
                             eingesetzt werden können. Im Posaunenchor der Lutherkirche                                      schwelgerischer spätromanischer Harmonik à la Reger bei Jan van Gilse bis
                             versuchen wir immer wieder die verschiedenen Klangfarben zur                                          zum frech-witzigen Jazz-Idiom der 20er-Jahre bei Erwin Schulhoff.
                                                                                                                                                             Eintritt frei
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