Lutherkirche Bonn August - November 2015 - Lutherkirche ...
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Editorial Andacht Liebe Leserin, lieber Leser! Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht E iner trage die Last des Anderen… , so heißt es im Galaterbrief (Kap. 6, Vers 2). Wenn man auf unser Titelbild schaut, dann bekommt Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist dieser Satz eine ganz neue Bedeutung. Wie ist sagt die Liebe das mit dem hochgelobten Priestertum aller Gläubigen, wenn der Pfarrer/die Pfarrerin oben Liebevoll Menschen begegnen und liebevolle Blicke zu bekom- auf dem Tablett steht und sich von den Gemein- men, das schönste Danke liegt in der Begegnung selbst. Aber degliedern tragen lässt? auch wir sagen Danke, manchmal mit einem Geschenk zu Weihnachten, manchmal mit einem Essen, aber immer mit voller Wie ist das mit der Richtungsweisung, wenn Überzeugung! Danke auch im Namen meines Kollegen Joachim Gemeinde und Pfarrstelleninhaber in andere Richtungen wollen? Gerhardt und aller Hauptamtlichen! Unser Küster hat es mal wieder auf den Punkt gebracht, oder um frei mit Erich Fried zu sprechen: nicht nichts ohne einander, aber auch nicht viel … Was wäre die Lutherkirche ohne das Ehrenamt? Gewiss, da sind Pfarrerin Ulrike Veermann die beiden Pfarrer, die zwanzig Mitarbeitenden … Aber wie soll all das, was Kirche, was Gemeinde ausmacht, hauptamtlich er- ANDACHT ledigt werden? Gemeinde ist so viel mehr, deshalb darf ich mich bei unseren über 130 Ehrenamtlern bedanken für all die geschenk- te Zeit in den ganz unterschiedlichen Bereichen der Begegnung, Den Leuten aufs Dach steigen da wird manche Last übernommen, abgenommen, gemeinsam Von Joachim Gerhardt 2 getragen. Einige unserer Ehrenamtler nehmen Sie in diesem Brief 3 mit in ihren Alltag in der Gemeinde, vielleicht gelingt es ihnen mit ihren engagierten Berichten auch Sie zu motivieren, wie das wäre, ehrenamtlich tätig zu sein, für eine Stunde im Monat oder M enschenmassen drängen zu Jesus. Vor dem Haus in Kaper- naum, in dem Jesus gerade zu Gast ist, stehen die Menschen Schlange. Ganz hinten vier Männer, einen fünften schleppen sie ein bisschen mehr … auf einer Trage. Er ist gelähmt. Und wenn dann mal die Pfarrerin woanders hin will als die Ehre- Was sollen die Männer tun? Alle Hoffnung hatten sie auf den Be- namtler, dann kann das ja nur bereichernd sein – oder? – hoffent- such bei Jesus gerichtet. Und nun war man so nah und doch kein lich! Denn unser Gott stellt unsere Füße auf weiten Raum. Durchkommen. Umdrehen? Wieder nach Hause gehen? Aufgeben? Sagen Sie uns, was uns, was Ihnen fehlt und machen Sie mit. Um zum Schluss noch einmal die Bibel zu zitieren: „Gott ist die Nein. Die vier, ich könnte mir vorstellen, dass es Freunde sind, die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in packen ihren hilflosen Kumpanen, ziehen vorbei an der Menge um ihm“ oder wie Erich Fried sagen würde: das Haus herum, erklimmen das Dach, decken die Ziegel ab und lassen ihren kranken Freund von oben herab vor die Füße Jesu. Es ist lächerlich Und Jesus, so wird im Markusevangelium (Kapitel 2) erzählt, sieht sagt der Stolz ihren Glauben und heilt den Gelähmten. weiter Seite 4
Andacht Ehrenamt Eine wunderbare Geschichte. Eine über den Wert von Freundschaft. Auch eine, Ab dem 75. Geburtstag passend zu dieser Gemeindebrief-Aus- Der Besuchsdienst und die Jubilare Foto: Markus Feger gabe, über das Ehrenamt. Denn es sind ausdrücklich keine vier hauptamtlichen Krankenträger oder Festangestellte der Armenfürsorge von Kapernaum, wenn H elmut Hoffmann ist einer der Ehrenamtler im Besuchsdienst. Seit 2011 klingelt er bei Kirchenmitgliedern, die 75 Jahre oder älter werden, an der Tür, um herzlich zum es die damals denn überhaupt gegeben Geburtstag zu gratulieren. Wenn er diese Joachim Gerhardt, haben sollte. Die vier, die hier kräftig Aufgabe alleine bewältigen müsste, hätte Pfarrer der Lutherkirche und anpacken, die machen das freiwillig, er viel zu tun: Im Jahr sind es um die 420 des Bonner Kirchenkreises aus innerer Überzeugung. Jubilare, denen Geburtstagsgrüße von ei- nem Vertreter der Gemeinde ausgerichtet Foto: privat Mir zeigt diese Geschichte: Es ist nicht werden. Doch zum Glück gibt es da eine immer der einfache Weg, der zum Ziel führt. Manchmal muss man kleine Gruppe von 15 Helferinnen und Leuten schon aufs Dach steigen, um etwas zu verändern. Und es Helfern, die sich mit den Diensten abwech- lohnt sich, nicht nach ersten Enttäuschungen aufzugeben. Ein Gesicht der Lu- seln. Wird jemand aus der Gemeinde 90 Die Bibel hat nicht einmal die Namen der vier Träger überliefert. therkirche: Helmut Jahre oder älter, bietet Pfarrerin Ulrike Schade. Denn sie sind keine Statisten. Sie sind die Entscheidenden Hoffmann besucht im Veermann ihren Besuch an. Koordiniert Namen unserer Gemein- für den erfolgreichen Fortgang dieser Geschichte. Und das sieht de regelmäßig Menschen wurden die Besuche 20 Jahre lang von Eri- Jesus genauso. Denn Jesus handelt, weil er ihren Glauben sieht, zum Geburtstag ka Csuhran. Seit Februar 2015 hat Jamina ihre Hartnäckigkeit, die unverdrossene Hilfsbereitschaft für den El-Koumiti diese Aufgabe übernommen. gelähmten Freund. Wie läuft so ein Gratulationstermin ab? Die Ehrenamtler überbrin- 4 Unser Alltag wie unsere Weltpolitik sähe anders aus, wenn es mehr solcher Menschen gäbe: Menschen, die auch mal vom gewohnten gen zu den Besuchen den Glückwunschbrief der Pfarrerin und ha- ben selbst ein kleines Geschenk dabei. Die Besuche verlaufen sehr 5 Weg abweichen und die nicht locker lassen, sich für Andere ein- individuell: Mal ist es nur eine Stippvisite, meist wird jedoch ein zusetzen. ausgiebigeres Gespräch daraus, das auch mal zwei Stunden dauern kann. Wer sich als Ehrenamtler die Zeit nimmt und gut zuhören kann, macht nicht nur die Jubilare froh, sondern geht selbst berei- chert nach Hause. Helmut Hoffmann wollte sich nach seinem Berufsleben sozial en- gagieren und eine Aufgabe finden, bei der er Menschen begegnet. Durch das Werben von Pfarrerin Veermann fand er zum Geburts- tagsbesuchsdienst der Lutherkirche. Ein Amt, das er bis heute ger- ne macht. Denn seine und die Arbeit der anderen Besuchsdienstler wird von den Jubilaren durch eine gute Resonanz wertgeschätzt Foto: J. Gerhardt und ›Luther‹ folgert: „Es ist gut und wichtig, die älteren Geburts-
Thema Ehrenamt tagskinder der Kirchengemeinde regelmäßig zu besuchen und mit Aus einem Ferienkalen- ihnen das Gespräch zu pflegen.“ der wurden zwei, dann drei. Es folgten die er- Haben Sie Freude und Offenheit für den Umgang mit Menschen sten Konfifahrten. Auch und möchten Sie einen Teil Ihrer Zeit, Ihre Aufmerksamkeit und hier die nächste Heraus- Erfahrungen älteren Menschen zugutekommen lassen? Dann la- forderung: Unser Ju- den wir Sie herzlichst ein – machen Sie mit in unserem Geburts- gendleiter war an dem Fotos: J. Gerhardt tagsbesuchsdienst! Brigitte Vankann Wochenende meiner zweiten Fahrt als Teamer Interesse, am Besuchsdienst mitzuwirken? Bitte wenden Sie sich an Pfarrerin Ulrike Veermann (Tel. 21 71 45). verhindert, es lag also an mir die Abendplanung in die Hand zu neh- Die eigene Taufe und Konfirmation waren Stef- men. Auch hier folgte fens Beginn in unserer Gemeinde, seitdem sind dem ersten Schock eine auch Kirchentage wie hier zuletzt als Betreuer in Unvergessene Erfahrungen Welle der Begeisterung, Stuttgart mit ihm fest gebucht als ich merkte, dass meine Ideen bei unseren Konfirmanden an- Ehrenamt: Aktiv für Konfirmanden, Kinder und kommen. Es folgten Vater-Kind-Tage, Kirchentage, wunderschöne Jugendliche Sommerferienfreizeiten mit unseren Jugendlichen und sogar ein komplettes freiwilliges soziales Jahr, das ich um nichts in der Welt Von Steffen Kozyra missen möchte. M eine Zeit als Ehrenamtler begann im wahrsten Sinne Mittlerweile bin ich nun seit fast acht Jahren aktiver Ehrenamtler in der Kinder- und Jugendarbeit der Lutherkirche. Ich durfte so viele 6 des Wortes mit einer Ehre: Mir, gerade selbst erst 15 Jahre alt, tolle Menschen kennenlernen, habe Erfahrungen gemacht, die mir niemand nehmen kann und kann behaupten, dass ich an meinen 7 wurde eine Horde Kinder an- Herausforderungen gewachsen bin. Es ist ein wahnsinnig gutes vertraut. Zusammen mit zwei Gefühl auf diese Jahre zurückzublicken, da viele, deutlich erfahreneren Leuten, die mich in meinen ersten Betreuerschritten erlebt sollte ich es irgendwie schaffen haben, mittlerweile selbst bei uns als Ehrenamtler diese in den Sommerferien beim fungieren und die nächste Generation erleben. Ferienkalender zu bespaßen Ein Ehrenamt gibt viel mehr Freude, als es Ener- und zu betreuen. Damals schien gie nehmen kann und es sind gar nicht die großen es mir wahnsinnig unrealistisch, dass Kinder, die teilweise nur Gesten, sondern eher die kleinen Dinge, die mir drei Jahre jünger waren, mich als eine Person wahrnehmen, die auf zeigen, dass ich etwas Gutes tue. Der Satz „Die irgendeine Art auf sie aufpassen könnte. Doch trotz leichter Sorgen Kinder waren ganz schön müde, als wir nach nahm ich die Aufgabe an und erlebte zwei wunderschöne Wochen, Hause kamen!“, ist für mich die größte Bestäti- die mir viel mehr Freude gaben, als ich jemals gedacht hätte. gung, die ich erhalten kann.
Thema Ehrenamt Kommentar „Nicht beurteilen, Warum mir der Begriff befremdlich ist nicht bevormunden“ Rosmarie Böttger über ihr Ehrenamt E hrenamt: Jeder weiß sofort, was darunter zu verstehen ist: Eine Aufgabe, eine Arbeit, die jemand tut, ohne dafür bezahlt zu werden. Und trotzdem stoße ich mich an den beiden Worten im Altenheimbesuchsdienst „Ehre“ und „Amt“. In meinem alten dtv-Lexikon von 1973 wird Wie lange sind Sie schon dabei? Foto: privat Ehre definiert als „die auf Selbstachtung beruhende Achtung, Seit 10 Jahren besuche ich regelmäßig Bewoh- die der Mensch von seinen Mitmenschen beansprucht“. nerinnen und Bewohner im Maria von Soden- Heim. Dieses Ehrenamt macht mir noch immer Beanspruche ich eine solche Ehrung, die mir andere zuteil Freude, ich fühle mich dabei getragen vom Gedan- werden lassen? Ist sie mir wichtig? Oder möchte ich einfach et- ken der Nächstenliebe. was für eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft, eine soziale/ karita- tive/ kulturelle/ sportliche/ kirchliche Institution tun, etwas, was Wie sind Sie zum Ehrenamt gekommen? mir dort sinnvoll erscheint und wo ich mich als Bürger dieser Das Interesse wurde bei mir zunächst durch Gesellschaft einbringen kann? ein persönliches Anschreiben unserer Pfarrerin geweckt. Dann folgte eine Einladung zu einem Und dann der Begriff „Amt“: ein Amt ausüben. Das hört Informationsabend. Bringt Zeit zum sich so ernst, so gediegen, so förmlich und wichtig an. Amt – Amtssprache – Amtsträger – Bürokratie – Verwaltung: Das sind In welchem Heim werden die Seniorinnen Zuhören mit: Rosmarie Böttger vom Besuchs- dazu meine Assoziationen. Nicht unbedingt positiv besetzt. und Senioren besucht? dienst der Lutherkirche Maria von Soden-Heim, Poppelsdorfer-Allee, Da nun mein altes Lexikon so wenig über das Ehrenamt weiß, Daniheim, Domizil am Venusberg, Grundmann-Haus. 8 anschließendes Nachlesen im Internet. Wikipedia hat viele Seiten dazu anzubieten. Ist das auch ein Indiz dafür, dass ehren- Wer koordiniert die Besuchsdienste? 9 amtliche Arbeit in unserer Gesellschaft so zugenommen hat? Pfarrerin Ulrike Veermann Hier nun taucht der Begriff des „Bürgeramtes“ auf, Bürger als Wie oft ist man an der Reihe? Mitglied einer Stadt, einer Gemeinde. Für jedes der oben genannten Häuser soll primär eine Ehrenamtliche Das gefällt mir schon besser: Bürger zu sein als Teil einer Ge- zuständig sein. Sie versucht nach eigener Zeiteinteilung alle Gemein- meinschaft von Bürgern, die sich gegenseitig anerkennen und demitglieder zu besuchen. Je nach Altenheim sind weitere Ehrenamtliche achten. Aber der Begriff „Amt“ ist immer noch vorhanden. Er zur Betreuung einer einzelnen Bewohnerin im Einsatz … manchmal über ist zu ersetzen durch „Engagement“, „Mitarbeit“, „Hilfe“. Egal, Jahre. wie ich es dann mit dem „Bürger“ zusammensetze, irgendwie Wie ist der zeitliche Rahmen? auch etwas befremdlich. Oder nur ungewohnt. Alle Ehrenamtlichen teilen sich ihre Zeit selbstständig ein. Wünschens- Nun ja, ich werde mich dann wohl mit dem Begriff des „Ehre- wert ist eine Stunde in der Woche. namtes“ abfinden. Wie läuft ein Besuch in der Regel ab? Sybille Düning-Sommer Jeder Besuch verläuft sehr unterschiedlich und ist von vielen Faktoren weiter Seite 10
Thema Ehrenamt abhängig. Aber das Wichtigste bei jedem Besuch ist, dass wir als Ehren- amtliche in dieser Stunde ganz bei dem alten Menschen sind und ihm Wie ich Presbyterin in erster Linie zu hören, nicht beurteilen, nicht bevormunden oder ihm an der Lutherkirche wurde Ratschläge geben. Ein Ehrenamt mit viel Entscheidungsmacht Gibt es ein Erlebnis, das für Sie besonders war? Nach 10 Jahren Besuchsdienst fallen mir sehr viele besondere und sehr persönliche Erlebnisse ein. Ich möchte über eine Bewohnerin berichten, zu der ich über Jahre sehr engen Kontakt hatte. Früher sprachen wir über A lles fing damit an, dass ich Pfarrer Jürgen Faber bei einem Kindergottesdienst in der Weihnachtszeit half. Meine eigenen Kinder nahmen bereits am Konfir- Mode, Diäten, Blumen und, und, und. Dann sprach sie eines Tages nicht mationsunterricht teil. So besorgte ich die Weihnachts- mehr, nahm kaum Anteil an ihrer Umgebung. Um sie aus ihrer eigenen plätzchen für den Gottesdienst, half beim Basteln und Welt zu lösen, erzählte ich ihr, dass ich etwas abgenommen hätte. Plötzlich Spielen und ich blieb dabei. „Es gäbe zu wenige Frauen im Pres- musterte sie mich kritisch und sagte ganz deutlich: »Nur weiter so!« byterium“, begründete geraume Zeit später Pfarrerin Ulrike Veer- Gibt es genügend Ehrenamtliche? mann ihre Idee, mich für die anstehende Presbyteriumswahl auf- Im Altenheimbesuchsdienst gibt es viel zu wenig Ehrenamtliche. Wir stellen zu lassen. Gewählt wurde ich dann nicht direkt, sondern freuen uns auf jeden Einzelnen, der zu uns in den Kreis kommt. Wir rückte ein halbes Jahr später nach ins Presbyterium, als ein anderes versprechen, dass er nicht alleine gelassen wird, denn wir treffen uns Mitglied ausschied. regelmäßig mit Pfarrerin Veermann im Gemeindezentrum zur Reflexion „Presbyterinnen und Presbyter bestimmen gemeinsam mit den über unsere Tätigkeit. Pfarrerinnen und Pfarrern die Prioritäten und Aufgaben einer Wie können sich Interessierte für dieses Ehrenamt bewerben? Kirchengemeinde, sie entscheiden über Finanzen und Personal. So Wenn Sie nähere Informationen oder ein persönliches Gespräch wün- gibt das Presbyterium seiner Gemeinde Gesicht – auch in geistli- schen, können mich Interssierte gerne anrufen (0228 - 26 47 11) oder sich cher Hinsicht. Das Presbyterium entscheidet zum Beispiel über die Gottesdienstordnung der Gemeinde. Es ist kein Aufsichtsrat oder 10 direkt an Pfarrerin Veermann wenden. Ehren Sie gemeinsam mit uns die Besuchten durch Ihr Ehrenamt. Kuratorium, sondern ein Leitungsgremium. Seine Entscheidungen 11 orientieren es immer auch an geistlichen Kriterien“, las ich im In- Die Fragen stellte Brigitte Vankann ternet. Das beschreibt nicht im Geringsten die lebendigen monatlichen Ehrenamt öffnet Kirche Zusammenkünfte mit lauter netten Gemeindegliedern. Ich war dabei, als die Renovierung der Lutherkirche geplant und durch- S geführt wurde. War dabei, als unser Gemeindemotto „Du stellst eit nun mehr als fünf Jahren öffnen wir unsere meine Füße auf weiten Raum“ gefunden wurde. War dabei, wenn der Lutherkirche auch werktags von 15 bis 19 Uhr Kirchenhaushalt verabschiedet wurde. War dabei, als sich Mitarbei- für Sie. Ein Angebot, das nur möglich ist durch etwa terinnen für den Kindergarten vorstellten. Es gibt wiederkehrende Foto: J. Gerhardt zehn ehrenamtliche „Kirchenwächter”. Herzlichen Begebenheiten, die entschieden werden müssen und unvorherseh- Dank für diesen geistlichen Dienst, der uns viel bare, wie im „richtigen Leben“. Mir ist es wichtig, dass es Gemein- positives Echo einbringt! Joachim Gerhardt de und Gemeindeleben gibt. Darum war ich gerne als Presbyterin an der Seite unserer Pfarrerin. Dagmar Johannson
Thema Ehrenamt „Existenzielle Sinnstiftung” Ganz anders im Maria-von Soden- Zwölf Jahre Ehrenamt bei Luther Heim: Da trinke ich mit meiner Von Thomas Bräuer alten Dame erst mal einen Pik- V orab eine Legende zur Entstehung der Musik, sehr nach mei- nem Herzen: Wie man bekanntlich weiß, hat Gottvater Adam und Eva einstmals aus dem Paradies geworfen. Als er aber sah, kolo – streng medizinisch in- diziert, versteht wie schwierig, kalt und mühsam dann ihr Leben hienieden wurde, sich, denn ältere dauerten sie ihn, und er wollte ihnen eine Freude bereiten. So er- Herrschaften de- fand er mit seinen Engeln die Musik und warf sie ihnen, an den hydrieren leicht, strengen Cherubim vorbei, heimlich als Geschenk zu. ich auch! Wir un- Dieses Geschenk hat für mich bis heute nichts von seinem Glanz terhalten uns, ha- verloren, und in besonders glücklichen Momenten kann die Musik ben beide Freude sogar einen Schimmer vom Dunst einer Ahnung vom Himmel ver- an Balladen, mitteln - finden Sie nicht auch? Bei meinem Ehrenamt für Luther vertiefen uns in spielt sie – wenn auch auf anderer Ebene – ebenfalls eine wichtige Märchen; manch- Rolle. Ehrenamt „für“ Luther stimmt übrigens nicht ganz, genau mal spielen wir Foto: privat genommen ist es für mich selbst und bedeutet eine geradezu ex- auch dreihändig istenzielle Sinnstiftung durch den fröhlichen Umgang mit Men- Klavier. Dann schen im Alter zwischen drei und etwa 100 Jahren. kommt die Sing- stunde im Speise- 12 Überraschungen im Kindergarten saal, wo ich auf 13 dem Klavier Lied- Da ist erst mal Luthers Arche: Dort trachte ich, einer Kindergruppe er begleite. Wir mit meinem Cello spielerisch-beiläufig musikalische Elemente Cello-Musik verbindet bei Thomas Bräuer Himmel und gehören dort alle näherzubringen: So darf sich zum Beispiel jedes Kind reihum Erde und die Generationen sowieso zu Generationen, einen Ton von mir wünschen – lang oder kurz, laut/leise, hoch/ in denen noch viel gesungen wurde, und das besonders in der tief. Sie sind meist sehr überrascht, wie der dann wirklich klingt. Jugend. So sind Volks- und Wanderlieder im Langzeitgedächtnis Eine große Rolle spielt auch ein Handpuppenesel, den Ina Matsche sicher aufgehoben. Oft beobachte ich, wie alte Herrschaften, die fabelhaft lebendig agieren lassen kann. Als seine Erkennungsmelo- schon sehr in sich versunken wirken, bei bestimmten Liedern dann die singen wir „Der Kuckuck und der Esel…“. Dann schlage ich als doch ein bisschen den Rhythmus mitklopfen oder sonst wie erken- weitere Lieder ein paar Abwandlungen mit dem Brecheisen vor, nen lassen, dass sie in das Lied hineinschlüpfen. zum Beispiel „Kommt ein Esel geflogen…..“, „Alle Esel sind schon da“ oder „Es war ein Esel in Thule, getreu bis an das Grab…“ und Als Schluss bitte ich Berthold Wicke, auf der Lutherkirchen-Orgel ernte fröhlich-wütenden Protest. einen schrill vergnügten Ehrenamtsakkord zu spielen.
Thema Ehrenamt Mein Ehrenamt: Und zur Begrüßung Verteilen des Gemeindebriefs gab es ein Alpenveilchen Die Geschichte einer kleinen Odyssee Von Brigitte Vankann V or 16 Jahren: Wir wohnten gerade erst einige Wochen in Bonn, als mein Mann Post von ›seiner‹ katholischen Gemeinde bekam. In einem freundlichen Anschreiben wurde er als neues Mitglied begrüßt. Von ›meiner‹ Foto: B. Vankann evangelischen Kirche hatte ich noch nichts gehört. Das wurmte mich. Während ich zu Studentenzeiten in Köln öfter den Wohnsitz gewechselt hatte und mir die Begrüßungspost der jeweiligen Ge- meinden nicht viel bedeutet hatte, war es mir nun – hochschwanger – ein dringliches Anliegen, herauszufinden, wer denn für mich in Kirchenangelegenheiten zuständig war. Von Antonia Vankann Als erstes rief ich bei der Stadt Bonn an. Foto: privat M anchmal fahre ich mit dem Fahrrad zu unserer Kirche, wenn es wieder Zeit ist, den Gemeindebrief zu verteilen. Im Karo- linenstift, dem Gebäude hinter der Lutherkirche, finde ich schnell Ich wurde mehrfach verbunden und erhielt dann die Auskunft, dass das Rechenzentrum in Düsseldorf der richtige Ansprechpartner die große Tüte, die mit unserem Namen versehen ist und lege die sei. Dort wurde ich wieder mehrmals wei- 14 vorsortierten braunen Briefumschläge in meinen Fahrradkorb. Ich tergereicht. Die Auskunft, dass unsere Straße 15 fahre noch einmal kurz bei mir zu Hause vorbei, um einen Teil der der Lutherkirche zugeordnet war, hätte aus schweren Last abzulegen. Zu Fuß mache ich mich dann auf den Datenschutzgründen unterbleiben müssen, Weg den ersten Teil und später dann den Rest der Briefe, in die wurde mir aber dann doch zögerlich, quasi Briefkästen der Gemeindemitglieder in den Straßen August-Bier unter vorgehaltener Hand, mitgeteilt. Dass die Dame am Telefon und Franz-Lohe einzuwerfen. Das fällt nicht schwer, da die Briefe damals geflüstert hat, so als würde sie ein Staatsgeheimnis uner- gut sortiert sind: Nach ungeraden und geraden Hausnummern laubt weitergeben, hat die Geschichte unvergesslich gemacht. – Als geordnet, so dass ich nicht immer die Straßenseite wechseln muss. ich einige Zeit später ›in Luther‹ anrief, freute sich Ulrike Veer- Manchmal muss ich länger suchen, um den richtigen Briefschlitz mann über meinen Anruf und bedauerte, dass der Gemeindebrief zu finden. Aber das ist kein Problem, da ich gerne etwas für die noch nicht bei mir eingetroffen war. Direkt einen Tag nach dem Kirche tue, in der ich auch konfirmiert wurde. Außerdem entdeckt Telefonat klingelte es und eine freundliche, ältere Dame stand mit man neue Häuser, Gärten und Hinterhöfe, die man sonst vielleicht einem Alpenveilchen in der Hand vor unserer Tür. „Mein Name nicht zu Gesicht bekommen hätte. ist Busch, ich komme vom Besucherdienst der Lutherkirche und möchte sie als Gemeindeglied sehr herzlich begrüßen.” Vielen Dank, Antonia (sie wurde im vergangenen Jahr konfirmiert) und allen ehrenamtlichen Austrägerinnen und Austrägern unseres Gemeindebriefs: Es sind mehr als 30 Aktive im Alter von 14 Jahren bis Mitte 80!
Thema Ehrenamt Würdigung des Ehrenamtes in Vorlesen im Seniorenheim der Trinitatiskirchengemeinde oder „Gedichte von Wassertrinkern sind in der Regel schlecht und geraten schnell in Verges- Unsere Nachbargemeinde aus Endenich hat ebenfalls eine lange senheit“ (Horaz) Tradition, das vielfältige Ehrenamt zu würdigen. Wir haben nachgefragt: Von Reinhard Knur S In jedem Gemeindebrief wird unter der Rubrik „Die tun was“ über eit einer Reihe von Jahren schon besuchen eine ehrenamtliche Arbeit berichtet. Einmal im Jahr – und zwar am Gemeindeglieder ehrenamtlich Seniorenhei- letzten Sonntag im Kirchenjahr – gibt es als Mitarbeiter-Danke- me unseres Gemeindegebietes und lesen den schön ein gemeinsames Essen. Entweder hat eine kleine Gruppe Bewohnern vor. Dabei richtet sich das Angebot dafür etwas vorbereitet oder jeder bringt etwas mit. Bei diesem ganz nach den Vorstellungen der Vorlesenden Treffen wird ein „Ehrenamtler“ hervorgehoben. Sei es, dass diese und der Zuhörenden. Die einen lesen zu zweit Person schon sehr lange engagiert mitarbeitet oder es jemand ist, oder in einem kleinen Kreis aus Zeitungen vor, der neu mit guten Impulsen und Anregungen eingestiegen ist. Es andere arbeiten sich kapitelweise durch ganze ist in der Tat so, dass es kleine, selbst erstellte Urkunden für jeden Romane. Mitarbeiter gibt, ebenso wird ein kleines Geschenk überreicht. Sybille Düning-Sommer Im Sebastian-Dani-Heim, in dem ich gemeinsam mit Frau Christa Pfahl vorlese, dreht sich alles um Gedichte. Alle 14 Tage am Mon- tagnachmittag veranstalten wir das „Literatur-Café“, eine Vor- lesestunde bei Kaffee und Plätzchen, mit Gedichten quer durch die Ihre Meinung ist gefragt! Lyrik. Von Goethe bis Heinz Erhardt. Ein Angebot, das von den Bewohnern gerne angenommen wird, denn zwischen 15 und 20 16 Diakonie in unserer Gemeinde Leute hören regelmäßig zu. Gerade in Seniorenheimen steht man 17 vor dem Problem, der oft mit zunehmendem Alter nachlassenden A m Samstag, 7. November 2015, sind alle inter- essierten Gemeindeglieder eingeladen, zwi- schen 15.00 und 18.00 Uhr im Gemeindezentrum geistigen Mobilität entgegen zu wirken. Da stellen Gedichte, wie wir gemerkt haben, eine Art „Gedächtnis-Jogging“ dar. Gedichte, die vor 70 und mehr Jahren auswendig gelernt wurden, sind auf (Kurfürstenstr. 20b) mit dem Diakonie-Ausschuss einmal wieder präsent. Strophen werden mitgesprochen, wo der der Lutherkirche über die Ausrichtung der diakonischen Arbeit eine nicht weiter weiß, flüstert ein anderer die richtigen Zeilen. Fast in unserer Gemeinde zu diskutieren und sie für die Zukunft so, wie in der Schule damals. mitzugestalten. Was haben wir bisher erreicht? Wo engagieren wir uns? Wie sollten wir die Diakonie, den wichtigen Dienst Die vielen Jahre, die unser „Literatur-Café“ schon besteht, legen für hilfebedürftige Menschen, den Ausdruck unserer Nächsten- nahe, dass sich natürlich manche Sachen wiederholen. Aber gute liebe den heutigen Anforderungen anpassen? Fragen Sie mit! Gedichte kann man gar nicht oft genug lesen! Wenn Sie sich ehre- Denken Sie mit! Wir freuen uns auf Sie! namtlich als „Vorleser“ engagieren möchten, dann melden Sie sich Dr. Hilmar Hüneburg doch. Es gibt noch viele Seniorenheime und noch viel mehr Senio- ren und noch viel, viel mehr Literatur, die vorgelesen werden will.
Lutherkirche Lutherkirche Kinderbibeltag Ein Platz für uns! „Josef und seine Brüder“ 6. September Gemeindefest 19. September im Gemeindehaus W ir laden herzlich ein zum Ge- meindefest am ersten Sonntag A lle Kinder von 6-12 Jahren sind herzlich zum Kinderbibel- im September. Auch in diesem Jahr Fotos: J. Gerhardt/ C. Oeser tag eingeladen, der am Samstag, 19. September 2015, von 10 erwartet Sie nach dem Gottesdienst - 17 Uhr im Gemeindehaus stattfindet. Thema ist die Geschichte bis in den späten Nachmittag hinein von Josef und seinen Brüdern. Es geht um Josefs Träume und wieder ein wunderbarer Tag bei Son- sein Vertrauen auf Gott, um Geschwisterneid, Lüge, Eifersucht, nenschein. Jedenfalls haben wir erneut Versöhnung und Vergebung. In Workshops wollen wir die Ge- gutes Wetter bestellt. Obwohl so man- schichte hören, nachspielen, gemeinsam basteln und singen. chem Helfer, mancher Helferin sicher noch ein Gemeindefest in Erinnerung An dem Kinderbibeltag können bis zu 30 Kinder teilnehmen. Es ist, schon ein paar Jahre her, wo uns wird ein Kostenbeitrag von 5 Euro erbeten. Luther feiert wie immer mit mit den Sturmböen die Pavillons um Jung und Alt wie hier beim Fest Anmeldung: bitte bis Montag, 7. September 2015, im Gemeinde- die Ohren flogen. Der Stimmung hat es 2014: Loseverkauf für einen büro (Kurfürstenstrasse 20a, 53115 Bonn) guten Zweck keinen Abbruch getan. E-Mail: buero@lutherkirche-bonn.de Und auch in diesem Jahr wird ein buntes Programm aus Aktionen, für das Vorbereitungsteam: Wiebke von Rüdt Spielen, Musik und Gesang die Stunden wie im Fluge vergehen lassen. Der Erlös des Gemeindefestes ist für das „Sitzplatz-Projekt“ unseres Fördervereins bestimmt. Im letzten Jahr konnten bereits 18 dank zahlreicher Spenden, auch von Gemeindefestbesuchern, auf dem Kirchenvorplatz zwei Bänke aufgestellt werden. Weitere Bänke 19 für das Kirchengelände sind geplant. Und nach dem Äußeren ist nun auch das Innere an der Reihe. Unsere Kirchenbänke sollen neue Sitzpolster bekommen! Ein nötiges aber auch sehr kostspiel- iges Unterfangen. Schließlich haben wir 26 Bänke im Kirch- Foto: Jugendhaus enschiff, dazu noch zehn wei- tere auf der Empore. Und Sie können es unterstützen, indem Sie sich einfach einen schönen Nachmittag machen. Am 6. September auf dem Gemeinde- Die Bibel und ihre Geschichten zu erleben, das kann richtig Spaß machen, erst fest. Wir freuen uns auf Ihren recht mit Anderen zusammen: Gruppenbild vom letzten Kinderbibeltag Besuch. Reinhard Knur
Presbyterium Presbyterium Bemerkenswerte Begegnungen Fotos: Christian Oeser Unterwegs durch die Im Mittelalter wurden die Wal- „heilige“ Stadt, denser von der katholischen auch auf pro- Kirche als Ketzer verfolgt. Nun testantischen Spuren: das hat Papst Franziskus sie um Ver- Luther-Presby- zeihung gebeten. Es war der erste terium im Frühjahr Papstbesuch in einer Kirche der in Rom wichtigsten evangelischen Ge- meinschaft Italiens. „Mehr als 800 Jahre wurden die Waldenser als Häretiker, als Ketzer, von der katholischen Kirche verunglimpft und verfolgt. Der Besuch von Papst Franziskus bei den Waldensern in Turin hat vor diesem Hintergrund historische Bedeutung, sagt der Sprecher, der sogenannte Moderator der evangelischen Waldenserkirche, Pastor Eugenio Bernardini: “Indem sie in diesen Tempel eingetreten sind, haben sie eine historische Schwelle über- schritten. Eine Mauer, die vor 800 Jahren errichtet wurde, als unsere Be- wegung der Häresie beschuldigt und von der römischen Kirche exkommu- niziert wurde.” (Von Tilmann Kleinjung, ARD-Hörfunkstudio Rom) Ein interessantes Zusammentreffen. Nur eine Woche vorher haben wir als Presbyterium der Lutherkirchengemeinde einen ökume- 20 nischen Besuch in der Waldenserkirche in Rom gemacht. Profes- sore Fulvio Ferrario, Systematische Theologie, nahm uns mit auf 21 die wechselwolle Reise durch 800 Jahre Evangelischsein in Italien. Beeindruckend der Mut und das Engagement der kleinen aber im sozialen Bereich sehr aktiven Kirche mit 100 Gemeinden in ganz Italien und über 100 sozialen Einrichtungen. Weltweit gibt es noch mehr Waldenser, die meisten leben in Uruguay, wohin sie im 19. Jahrhundert ausgewandert sind. Beeindruckend auch unser Besuch in St. Egidio, einer katholischen Basisgemeinde, die das Wort Ehrenamt noch einmal mit ganz neu- en Facetten füllt. Ihr Hauptaufgabenbereich liegt in der Begleitung von Obdachlosen und Menschen mit Behinderung. Sie sind mit- tlerweile nach einigen Startschwierigkeiten vom Vatikan geschätzt und anerkannt. Und dann war da noch die Ewige Stadt, aber wenn ich da anfange zu erzählen … – Ein schönes und dichtes Wochenen- de. Ulrike Veermann
Presbyterium Lutherkirche Presbyteriumswahl 2016 Presbyteriumswahl A ufkreuzen – so heißt der Slogan für die Presbyteri- umswahl am 14. Februar 2016. Lutherkirchengemeinde: Die wichtigsten Termine Ein gemeinsames Wort der drei Ab sofort: Nachdenken über mögliche Kandidatinnen und Landeskirchen Rheinland, West- Kandidaten falen und Lippe. Aber was bedeu- Ab Mitte September: offizieller Aufruf im Gottesdienst, tet es zu wählen, wen soll man Kandidatinnen und Kandidaten zu benennen wählen, was entscheidet man, wenn man zur Wahl geht? All das 22. September: Vorstellung der Kandidatinnen und Kandi- und noch viel mehr werden Sie in daten auf der Gemeindeversammlung nach diesem Spätsommer von uns er- dem Gottesdienst fahren. 14. Februar 2016: Wahlsonntag Wir bitten Sie aber schon jetzt, 6. März 2016: Einführung des neuen darüber nachzudenken, wen Presbyteriums im Gottesdienst in der Sie uns vorschlagen für dieses Lutherkirche wichtige Amt, das über alle Angelegenheiten unserer Gemeinde entscheidet (die Finanzen, die Mitarbeitenden, die Gottesdienst- gestaltung und Vieles mehr). In der letzten Wahlperiode, die im- Erinnerung an die eigene Taufe mer vier Jahr dauert, hat unser jetziges Presbyterium vertrauens- voll zusammen gearbeitet und Einiges auf den Weg gebracht, nicht 22 zuletzt den Anbau an unser Familienzentrum. Dafür sind wir all 23 denen, die bisher mitgedacht haben, sehr dankbar und hoffen, dass auch alle weiterhin Lust haben, mitzumachen. Trotzdem ist eine Wahl immer auch ein Augenblick, um ein- mal nachzudenken, ist frischer Wind nötig oder möglich, soll es Veränderung geben? Sie als Gemeindeglieder sind das wichtigste Entscheidungsgremium der Lutherkirchengemeinde, also nutzen Sie die Gelegenheit Ihren Einfluss wahrzunehmen und beachten Foto: C. Oeser Sie den Wahlbrief, der sie im Herbst erreicht. Näheres zum Ver- fahren dann in diesem Brief und im nächsten Gemeindebrief. Am Sonntag, 22. November 2015, werden sich die Kandidatinnen und Kandidaten in einer Gemeindeversammlung im Anschluss an den Gottesdienst vorstellen. Ulrike Veermann Einmal im Jahr, immer am Kirchensonntag nach Ostern Quasimodogeniti, lädt Pfarrerin Veermann mit der Kindertagestätte ein zum Tauferinnerungsgottes- dienst für alle in den vergangenen zwölf Monaten Getauften.
Lutherkirche Lutherkirche Gibt es nichts Wichtigeres? zu bewältigen. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Zurzeit arbeiten wir an einem Benefizkonzert und einem Benefiz- Neues aus dem Förderverein Lutherkirche lauf. Unser nächstes Benefizessen geben wir am Samstag, 14. No- vember 2015. Bei Interesse melden Sie sich in unserem Gemeinde- G ibt es nichts Wichtigeres? Mit dieser Frage sah ich mich mehr- fach konfrontiert bei unserem Projekt „Luther – ein Platz für …“ Vorab, auch ich habe mir diese Frage gestellt. Meine Antwort: büro. Bankverbindung Förderverein Lutherkirche: Berthold Lange Ja es gibt vieles an Herausforderungen, tagtäglich, große und Kto.: 19 018 241 34 BLZ: 370 501 98 (Sparkasse KölnBonn) IBAN: DE48 37050198 19 018 241 34 kleine. Wie wir mit den Flüchtlingen umgehen, die demnächst unsere Hilfe und Mitmenschlichkeit brauchen, ist sicherlich die größte von Ihnen. Dennoch: Was speziell unser Tun und Handeln anbelangt, es unterscheidet sich von dem anderer durch unsere Spenden: Gutes zu bewirken spezielle Herkunft, die Basis unseres Engagements. Ich bin kürzlich auf eine Schrift „Kirchen geben Raum“ gestoßen, die sich mit der Umnutzung von Kirchen beschäftigt. Was mich Z um Einleger in diesem Gemeindebrief: Unter dem Motto „Gutes bewirken“ rufen die beiden kirchlichen Hilfswerke Diakonie fasziniert hat, ist die Tatsache, dass sich nicht nur Architekten, und Caritas zu ihrer Sommersammlung auf sondern auch Stadtplaner, Sozialarbeiter, Soziologen mit der Frage und bitten um Spenden für kirchlich-soziale beschäftigen, welche Bedeutung Kirchen im öffentlichen Raum Projekte. Sie fließen zum Beispiel in ehren- haben und wie entsprechend behutsam mit ihnen umzugehen ist. amtlich getragene oder unterstützte Auf- Kirchen sind nicht nur einfach Räume. Sie sind unsere auch spi- gaben wie Besuchsdienste für kranke und rituelle Zentren. Sie geben uns Kraft und Rückhalt. Ohne sie ist Ge- ältere Menschen in den Kirchengemeinden, meinde nicht denkbar. Ohne sie kann ich mir unser Handeln nicht Ferienfreizeiten für Menschen mit Handicap, 24 vorstellen. Deshalb ist es aus meiner Sicht auch wichtig, pfleglich mit ihr umzugehen, auch mit ihrem Umfeld und ihrem Inneren. Kleiderkammern oder Hausaufgabenbetreu- 25 ung. Diese Angebote bekommen in der Regel Als Vorsitzender des Fördervereins Lutherkirche keine Förderung vom Staat und sind daher will ich genau dies tun. Mit unseren Kirchensteu- besonders auf Spenden angewiesen. ermitteln hat das Presbyterium verantwortlich Auch wir als Lutherkirche dürfen Sie wieder einmal um Ihre Un- umzugehen und die uns obliegenden Aufgaben terstützung bitten für all die Aufgaben, die in der Lutherkirche im zu erfüllen. Als Förderverein wollen wir Sie davon diakonischen Bereich Unterstützung brauchen, aber eben auch für Berthold Lange, überzeugen, dass unsere Lutherkirche ein Zuhause all die Beratungsstellen, die auf kreiskirchlicher und landeskirch- Vorsitzender sein kann und soll. Dazu gehört auch ein gewiss- licher Ebene Aufgaben wahrnehmen, die für eine Gemeinde allein des Förderver- es „Wohlgefühl“. Neue Sitzbänke vor der Kirche eins nicht leistbar sind. Ein schönes Beispiel für die zunehmend auch (2014 aufgestellt) und neue Sitzpolster für unsere gemeinschaftliche diakonische Arbeit ist zum Beispiel die Ambu- Kirchenbänke (nächstes Projekt) sind sicherlich nicht zwingend er- lante Suchtklinik im Wingert oder die Vorbereitung der Begleitung forderlich. Aber sie können einen Beitrag leisten, Kraft und Zuver- der Flüchtlinge. Wir danken für jeden Euro und schicken Ihnen sicht tanken zu können, um unsere wichtigen Herausforderungen gerne eine Spendenbescheinigung zu. Ulrike Veermann .
Ehrenamt Evangelisch in Bonn Die „Vorlese-Oma“ in der Kita 200 Ein Ehrenamt, das die Generationen verbindet Jahre Von Carola Hendorf-Pfennig Wir feiern Geburtstag S eit November freue ich mich dienstagnachmittags auf A meine Vorlesestunde in „Luthers Arche“. Diese Kita m Sonntag, ist mir seit bald dreißig Jahren bekannt, da meine beiden Töchter 5. Juni 2016, damals mit großer Begeisterung dorthin gingen und viel für ihr feiern alle evan- späteres Leben von dort mitnehmen konnten. Als ich nun als Rent- gelischen Ge- nerin überlegte, was ich noch Sinnvolles in meiner sonst ziemlich meinden Bonns ausgefüllten Freizeit tun könne, kam mir die Idee mit dem Vor- erstmalig ge- lesen. Mit Kindern hatte ich mein ganzes Berufsleben als Lehrerin meinsam einen zu tun und Vorlesen hat mir immer großen Spaß gemacht. Festgottesdienst Die positive Resonanz auf meine Anfrage in der KiTa hat mich mit Abendmahl sehr gefreut und da bin ich nun seit November als „Vorlese-Oma“. um 11.00 Uhr auf Die Freude zu sehen, mit der manche Kinder auf das Vorlesen dem Marktplatz und Bilderbücher-Ansehen und auf die sich daraus ergebenden vor dem Alten Gespräche warten, erfüllt mich sehr und bestätigt doch den Sinn Rathaus unserer der „Printmedien“ in unserer digitalisierten Umwelt. Stadt. Anlass: Die evangelische Für meine „Groupies” etwas Passendes finden Gemeinde Bonn 26 Die Teilnahme am Vorlesen ist für die Kinder freiwillig und so sind war, ebenfalls 27 an einem Sonn- die Gruppen je nach Wetter und sonstigen Aktivitäten durchaus tag, am 5. Juni unterschiedlich groß. Manchmal ist auch mal ein Buch schon zu be- 1816 im Bonner kannt, oder interessiert nicht jedes Kind, manchmal wird ein „treu- Rathaus gegrün- er Zuhörer“ schon abgeholt, so dass die Grüppchen immer wieder det worden. Bläser und Chöre aus der ganzen Stadt und Region unterschiedlich in der Zusammensetzung sind. Das macht mir als wirken mit, es predigt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Pädagogin natürlich auch Freude und die Auswahl der Bücher ist Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm. Abends um 18.00 dadurch bestimmt, dass ich versuche, für alle etwas Passendes da- Uhr laden wir zum Festakt in die Schlosskirche der Universität bei zu haben. ein, der ersten Gemeindekirche der Protestanten in Bonn. Hierfür So freue ich mich weiter auf meine kleinen „Groupies“ und hoffe komponiert unser Lutherkirchen-Kantor Berthold Wicke ein eigenes Ihnen noch viele schöne Bücher und Geschichten mit auf den Weg Musikwerk, das zur Uraufführung kommen wird. Herzliche Einla- geben zu können. dung zu einem Fest für alle Bürgerinnen und Bürger in Bonn! Joachim Gerhardt
Familienzentrum Familienzentrum Unsere Angebote für Sie und Ihre Familie Datum Uhrzeit Ort der Veranstaltung Art der Veranstaltung AUGUST 2015 Fotos: Fabian Korte 29.06.-06.08. Sommerferien Die Einrichtung ist geschlossen 10.08. Erster Kindergartentag nach den Ferien 21.08. Betriebsausflug Die Einrichtung ist geschlossen SEPTEMBER 01.09. 14.00-16.00 Uhr Luthers Arche Tag der offenen Tür 02.09. 8.30-9.30 Uhr Luthers Arche Sprachtherapeutische Beratung in Koop. mit Susanne Koch, Sprachtherapeutin Familienzentrumsraum 16.09. 20.00-22.00 Uhr Jugendhaus Spieleabend in Kooperation mit Uwe Janser (Anmeldung erforderlich unter Tel. 21 71 60) 23.09. 8.30-10.30 Uhr Luthers Arche Erziehungsberatung in Kooperation Familienzentrumsraum mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen OKTOBER 01.10. 20.00-21.30 Uhr Luthers Arche Informationsabend zum Thema „Wenn Eltern es zu gut meinen“ in Kooperation mit Hildegard Pfister, Dipl. Sozialarbeiterin 06.10. 14.00-16.00 Uhr Luthers Arche Tag der offenen Tür 14.10. 8.30-10.30 Uhr Luthers Arche Erziehungsberatung in Kooperation Familienzentrumsraum mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle 28 für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen 22.10. 20.00-21.30 Uhr Luthers Arche Infoveranstaltung zum Thema „Erste Hilfe bei Kindern 29 in Kooperation mit Dr. med. Antje Wasmuth, Kinderärztin NOVEMBER 03.11. 14.00-16.00 Uhr Luthers Arche Tag der offenen Tür 04.11. 8.30-9.30 Uhr Luthers Arche Sprachtherapeutische Beratung in Koop: mit Susanne Koch, Sprachtherapeutin Familienzentrumsraum 04.11. ab 17.00 Uhr Luthers Arche Martinszug in Poppelsdorf, gemeinsames Singen bei Punsch und Wecken im Familienzentrum, telefonische Anfragen unter Tel.: 21 78 71 11.11. 8.30-10.30 Uhr Luthers Arche Erziehungsberatung in Kooperation Redaktion: Christine Schrade/FZ Familienzentrumsraum mit Maria Heisig von der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen 25.11. 20.00-23.30 Uhr Luthers Arche Informationsabend zum Thema „Wieviel Blödsinn ist normal?“ in Kooperation mit Gabriele Martens, staatlich anerkannte Erzieherin, Diplom Sozialpädagogin und Lösungsorientierte Familienberaterin 26.11. 15.30-18.00 Uhr Luthers Arche Lebkuchenbaumschmuck backen, in Koop. mit Mirjam Jäckel, Ökotrophologin Wir laden Sie herzlich ein, unsere Veranstaltungen zu besuchen und unsere Angebote wahrzunehmen. Anmeldungen: Familienzentrum Luthers Arche, Sternenburgstr. 90, 53115 Bonn, Tel. 21 78 71 oder s.monschau@lutherkirche-bonn.de www.fz-luthers-arche.de
Gottesdienste in Luther Gottesdienste in Luther GD: Gottesdienst; AGD: mit Abendmahl; FGD: Familiengottesdienst Kindergottesdienst: 9. Sonntag nach Trinitatis 02.08. 10.30 Uhr AGD Ulrike Veermann An jedem dritten Sonntag im Monat um 10.30 Uhr im 10. So. n. Tr. 09.08. 10.30 Uhr GD Ulrike Veermann Gemeindezentrum (ab Kinder- 11. So. n. Tr. 16.08. 10.30 Uhr GD Joachim Gerhardt gartenalter) laden wir 12. So. n. Tr. 23.08. 10.30 Uhr GD Ralf Lohfink herzlich ein 13. So. n. Tr. 30.08. 10.30 Uhr GD Wolfgang Wallrich Wer ist wer? 14. So. n. Tr. 06.09. 10.30 Uhr GD Ulrike Veermann 15. So. n. Tr. 13.09. 10.30 Uhr AGD Maike Nowottny Ulrike Veermann: Pfarrerin an der 16. So. n. Tr. 20.09. 10.30 Uhr GD Joachim Gerhardt Lutherkirche 17. So. n. Tr. 27.09. 10.30 Uhr GD Ulrike Veermann Joachim Gerhardt: Pfarrer an der 18. So. n. Tr. 04.10. 10.30 Uhr FGD Ulrike Veermann Lutherkirche, Pressepfarrer Kirchenkreis 19. So. n. Tr. 11.10. 10.30 Uhr GD N.N. Maike Nowottny: Prädikantin 20. So. n. Tr. 18.10. 10.30 Uhr GD Axel von Dobbeler in unserer Gemeinde 21. So. n. Tr. 25.10. 10.30 Uhr GD Joachim Gerhardt Reformationstag 31.10. 19.30 Uhr GD Präses Manfred Rekowski Carla Vanselow: Pfarrerin im Gottesdienst in der Kreuzkirche Petruskrankenhaus 22. So. n. Tr. 01.11. 10.30 Uhr AGD Maike Nowottny Prof. Dr. Axel von Dobbeler: Leiter Drittletzter So. des Kj 08.11. 10.30 Uhr GD Ralf Lohfink Evangelisches Forum Bonn Vorletzter So. des Kj 15.11. 10.30 Uhr GD Ulrike Veermann Ralf Lohfink: Pfarrer und Schulseel- Buß- und Bettag 18.11. 19.00 Uhr GD Ulrike Veermann sorger Berufskolleg Brühl Letzter So. des Kj 22.11. 10.30 Uhr GD Joachim Gerhardt Wolfgang Wallrich: Pfarrer im Ruhe- 30 1. Advent 29.11. 10.30 Uhr FGD Ulrike Veermann stand und aktiv in der Stadtkirchenarbeit 31 GOTTESDIENSTE in Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern (siehe auch Ankündigungen vor Ort): Margarete Grundmannhaus 10.30 Uhr: 05.08., 02.09., 07.10., 04.11. Daniheim 10.30 Uhr: 06.08., 03.09., 08.10., 05.11. Domzil 10.30 Uhr: 13.08., 10.09., 15.10., 12.11. Maria von Soden 10.00 Uhr: 29.07., 26.08., 30.09., 28.10., 25.11. Poppelsdorfer Allee 11.00 Uhr: 30.09. Petrus/Gemeinschaftskrankenhaus: jeden 2. Mittwoch im Monat, 18.00 Uhr mit Pfr´in Carla Vanselow
Lutherkirche Kirchenkreis „Grenzerfahrung“ Ein Ort für Leib und Seele Ökumenische Friedens- Willkommen im neuen Kirchenpavillon Dekade: 8. bis 18. November in der Lutherkirche E ine Fläche, einfarbig, ein vertikaler Foto: Kirchenkreis Bonn Riss von oben bis fast ganz nach unt- en, das Motto macht auf poetische Weise deutlich: Hier ist etwas entzwei, droht et- was unwiderruflich zerstört zu werden, wenn nicht … Ja, wenn nicht was? Wenn wir nicht eingreifen, wenn wir der Kraft der Zerstörung nicht entgegenwirken. Und das bezieht sich nicht nur auf die Flüchtlingskatastrophen an den Stränden des Mittelmeeres und auf dem Meer selbst. Auch im E r ist eine Oase mitten in der Stadt: ein Ort, um für einen Augen- blick im Trubel der Stadt zwischen Hauptbahnhof und Univer- sität durchzuschnaufen und aufzutanken. Die großen Fenster las- alltäglichen Leben gibt es Risse und Grenzerfahrungen, die unsere sen einen fast auf dem Kaiserplatz sitzen und doch herrscht hier eine Aufmerksamkeit, unser Mitgefühl, unser Handeln erfordern. Um beinahe schon unwirkliche Ruhe. „Wir finden Gott in der Stille“, es banal zu formulieren: Friedensarbeit ist „Tagesgeschäft“ und heißt es in der Bibel. Ob das jedem Besucher oder jeder Besucherin darf nicht auf Dekaden begrenzt werden. hier so geht, lässt sich natürlich nicht sagen. Mancher trinkt auch „LUTHER macht Frieden“ – täglich und das seit 10 Jahren in Folge. nur einen Cappuccino oder einen Tee oder genießt einen leckeren Wir freuen uns, dass während der 36. Ökumenischen Friedens- Imbiss. Doch auch das kann etwas Göttliches haben. 32 Dekade vom 8. bis 18. November wieder (werk)täglich Menschen Seit wenigen Monaten steht nun der Neubau des Kirchenpavil- 33 unterschiedlicher Konfession, Laien und Theologen, mit uns daran lons auf dem Vorplatz der Kreuzkirche. Die Leiterin Martina arbeiten, wie wir gemeinsam „Grenzerfahrung“, so das Thema der Baur-Schäfer sowie Pfarrerin Ulrike Verwold freuen sich über den bundesweiten Friedensdekade 2015, überwinden, Barrieren ein- Zuspruch, den die Einrichtung der Stadtkirchenarbeit des Evan- reißen können. Lassen Sie sich herzlich dazu einladen. gelischen Kirchenkreises Bonn findet. Viele Menschen haben den Vor dem Start der Dekade bieten wir auch wieder unsere freitägli- formschönen, schlichten Bau mit ihrer Spende möglich gemacht. chen Friedensandachten an, voraussichtlich einmal monatlich ab Der Kirchenpavillon hat montags bis samstags von 10-18 Uhr September, ökumenisch ausgerichtet, in anderer Form. Achten Sie geöffnet. Mittwoch gibt es Punkt 12 Uhr eine 15-minütige Andacht auf „Hunger nach Frieden“ auf unserer Homepage: „Auf ein Wort“. Jeden Donnerstag um 13 Uhr ein „Stilles Mahl“, www.lutherkirche-bonn.de Berthold Lange ein Suppeneintopf mit Lesung aus der Bibel in einem Nebenraum. Zudem jeden Dienstag Sozialberatung und jeden zweiten Dienstag Weitere Infos: www.friedensdekade.de Lebensberatung durch einen Psychologen. Wer mag, wird immer jemanden zum Ansprechen finden. Und der „Kipa“ ist Kirchenein- trittsstelle. Ein Ort für Leib und Seele. Joachim Gerhardt
Lutherkirche Lutherkirche Ein Tag fürs Leben: Konfirmation 2015 in der Lutherkirche 34 35 Foto: Barbara Frommann Gottes Segen und herzlichen Glückwunsch: Louisa Becker, Emilia Claussen, Nils Delfosse, Anton Dittmar, Mereth Geisen, Luisa Gerhardt, Finn Jäckel, Jonas Kaisler, David Kielert, Julian Koringer, Robert Kühn, Paulo Lang, Linn Leimbach, Alexander Möller, Anne Moldenhauer, Amelie Petersen, Bérénice Pfropfreis, Victor Pohl, Laurin Schabert, Pauline Staroste, Maurice Stubenrauch, Valentin Surwald, Mattis Westermeier und Marcel Zensen wenige Augenblick vor ihrem feierli- chen Konfirmationsgottesdienst am 14. Juni auf den Stufen der Lutherkirche mit Isabel Frisch und Pfarrer Joachim Gerhardt.
Lutherkirche Lutherkirche 50 Jahre und mehr: Goldkonfirmation 2015 in der Lutherkirche 36 37 Foto: Arnulf Marquardt-Kuron Goldkonfirmation in Luther, dieses Mal neben Pfarrerin Veermann auch mit Superintendent in Ruhe Rolf Schleßmann, einige der Teilnehmer hatte er vor 50 Jahren selbst konfirmiert. Für alle ein bewegender Moment. Schön war es und schön wird es auch nächstes Jahr werden, am 10. April 2016, wenn es wieder heißt: Machen Sie mit und erinnern Sie sich ...
Musik Musik Abschlusskonzert des Poppelsdorfer Orgelsommers Lebendige Sonntag, 6. September, 20.00 Uhr – Lutherkirche Erinnerung H J.S.Bach: Motette „Jesu, meine Freude“, Konzert für zwei Klaviere C-Dur ans Krasas – Joseph Rheinberger: Orgelkonzert F-Dur „Brundibar“ er- Berthold Wicke – Orgel zählt davon, wie bedin- Projektchor & Orchester des Orgelsommers – Ltg. Christoph Hamm gungslose Freundschaft Eintritt frei alles Böse besiegen Benefizkonzert „Welcome Polyphonie“ kann. Die Oper wurde Sonntag, 20. September, 18.00 Uhr – Lutherkirche im KZ Theresienstadt 55- mal gespielt und gab den teilnehmenden Kindern ein Stück Muhammed Tamin (Damaskus) – Tanz / Soraya Sala (Wuppertal) – Schauspiel Jochen Fassbender – Klangkunst / Susanne Schietzel – Steinzeitflöten Normalität und Freude zurück. Krasas Musik rührt auch heute Berthold Wicke – Orgel noch an und wenn dann der Gemeindesaal bis auf den letzten Eine künstlerische Begegnung der besonderen Art: Flüchtlinge aus dem Na- Platz gefüllt ist, ein kleines Orchester spielt, hen Osten, eine Schauspielerin aus Wuppertal und ein Kirchenmusiker aus die Solisten und Solistinnen ihre Auftritte ha- Poppelsdorf suchen (auch zusammen mit dem Publikum!) durch ganz neue ben und der große Kindergartenchor die Han- Klänge mit den Instrumenten von Jochen Fassbender, den paläolithischen dlung rahmt, ein Hubschrauber durch den Flöten unserer gemeinsamen Vorfahren und tänzerischer Gestaltung eine neue Saal fliegt und die Kinderaugen (und die der Herzensheimat. Eintritt frei – Spenden (für ein Flüchtlingsprojekt) erbeten Pfarrerin) staunend nach oben schauen, dann hat Herr Wicke es mal wieder geschafft, Musik Orgelmusik von Jehan Alain lebendig werden zu lassen und Menschenher- Musik des im Kriege gefallenen großen französischen Komponisten zen zu öffnen. Danke an alle Mitwirkenden! 38 Samstag, 10. Oktober, 20.00 Uhr – Lutherkirche Ulrike Veermann 39 Jehan Alain: Trois Danses, Trois Pièces – César Franck: Panis angelicus Fotos: Philippe Lamielle – Lili Boulanger: Pie Jesu Marit Kuhlo – Sopran / Alexander Kuhlo – Orgel Kreiskantor Alexander Kuhlo aus Altenkirchen wird auf unserer Willi-Peter- Orgel ausgewählte Orgelwerke des französischen Komponisten Jehan Alain (1911-1940) zum Klingen bringen. Jehan Alain stammte aus einer französischen Musikerfamilie und verschrieb sich früh der Kirchenmusik. Nach dem Studi- um bei Marcel Dupré in Paris wurde er 1939 in den Militärdienst eingezogen und fiel bereits im Juni 1940 kurz vor Waffenstillstand nach der Niederlage gegen Nazi-Deutschland. Alains kompositorisches, weit in die Moderne vor- stoßendes Schaffen wurde nicht nur durch die Musik von Claude Debussy und seinen Lehrer Dupré beeinflusst, sondern ebenso durch fernöstliche Musik, Tanz, orientalische Philosophie und den damals aufblühenden Jazz.
Musik Musik Trompete und Flügelhorn musikalischen Gestaltung einzusetzen. Bei dem Flügelhorn zeigt der Posaunenchor das sehr schön auf der Jubiläums CD „60 Jahre Aus der Reihe: Kleine Instrumentenkunde Posaunenchor der Lutherkirche“. Bei dem Musikstück „David bei Posaunenchor der Lutherkirche - Teil II den Schafen“ von Traugott Fünfgeld gibt es ein ausgezeichnetes Flügelhorn Solo, gespielt von einer Frau. Einfach mal reinhören! I m Mittelalter hätte man(n) Trompeter sein Ulrich Scharf Foto: Kirsten Schneehagen müssen (Frauen waren damals noch davon Der Autor ist Leiter der Posaunenchorarbeit an der Lutherkirche ausgeschlossen). In der Hierarchie der dama- ligen Ständegesellschaft stand ein Trompeter Lebendige Erinnerung auf der Stufe eines Stadtkommandanten oder Noch ein Bürgermeisters. Und verdiente ziemlich gut. Mit Moment aus dem aufkommen der Ventile im Trompetenbau „Brundibar”, änderte sich das aber sofort, und dahin war die der wun- Sonderstellung. Vorher hatte die Trompete Klap- derbaren pen und Löcher. Das Flügelhorn ist viel jünger Aufführung der Kin- und entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert aus deroper den Signalhörnern des Militärs. Direkt mit Ven- Foto: Philippe Lamielle durch den tilen. Kinderchor & das Projekt- Aber worin unterscheiden sich Trompete und Flügelhorn? Die Orchester, Trompete hat ein rundes Rohr und erweitert sich erst am Schall- der Lu- trichter. Das produziert ihren strahlenden Klang. Böse Menschen therkirche, unter Leitung sagen, die Trompete klingt quäkend. Bei einem Flügelhorn ist das von Berthold 40 Rohr konisch und erweitert sich kontinuierlich bis zum Schall- trichter. Das macht den Klang etwas weicher. Andere sagen, es Wicke 41 klingt nur dumpf. Musik als Überlebenskunst Verschiedene Klangfarben Sonntag, 15. November, 18.00 Uhr – Lutherkirche Jan van Gilse: Variaties op een St.-Nicolasliedje Im Posaunenchor ist die Trompete meistens das sogenannte „Lead“ – Petr Eben: Grünes Wäldchen – Erwin Schulhoff: Ironien (aus dem engl.: führen)-Instrument, und spielt vielfach die Melo- Harald Schröter & Berthold Wicke – Klavier zu vier Händen dien. In den Militärkapellen und Brass Bands, gerade im anglikani- schen Bereich, ist dagegen das Flügelhorn und seine direkte Abart, Harald Schröter und Berthold Wicke widmen ihr Duo-Konzert in der Lu- das Kornett (wird bei uns im Posaunenchor nicht gespielt), das therkirche Komponisten, die unter der Gewaltherrschaft der Nationalso- zialisten in besonderer Weise zu leiden hatten und deren Musik erst in den führende Instrument. Obwohl auch andere Instrumente, wie zum letzten Jahren wieder entdeckt, aufgeführt und neu gewürdigt wird. Die Beispiel Posaune oder Waldhorn, gut als führende Instrumente Klangsprache der an diesem Abend vorgestellten Kompositionen reicht von eingesetzt werden können. Im Posaunenchor der Lutherkirche schwelgerischer spätromanischer Harmonik à la Reger bei Jan van Gilse bis versuchen wir immer wieder die verschiedenen Klangfarben zur zum frech-witzigen Jazz-Idiom der 20er-Jahre bei Erwin Schulhoff. Eintritt frei
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