Test: D-ILA Projektoren JVC DLA-HD750 / HD350 - JVC versucht, seine Referenzposition gleich doppelt zu verteidigen...

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Test: D-ILA Projektoren JVC DLA-HD750 / HD350 - JVC versucht, seine Referenzposition gleich doppelt zu verteidigen...
Test: D-ILA Projektoren JVC DLA-HD750 / HD350
       JVC versucht, seine Referenzposition gleich doppelt zu verteidigen...
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Schon in unserem ausführlichen Preview wurde deutlich, dass sich die neuen D-ILA Projektoren
aus dem Hause JVC mit an die HighEnd Spitze im Heimkinosegment setzen werden. Dies hat
sich im Weihnachtgeschäft und auch in den Folgemonaten bestätigt. Trotz des stolzen Preises
von ca. €4500.- für den HD350 und €6500.- für den HD750 gehörten beide Modelle mit zu den
gefragtesten bei unseren ShoppingMall-Partnern.

In diesem ausführlichen Kombitest wollen wir die Stärken und Schwächen, vor allem aber auch
detailliert die Unterschiede zwischen den beiden Modellen ausführlich für Sie herausarbeiten. Was
macht das Besondere der D-ILA Technik aus und ist sie wirlich diesen üppgen Mehrpreis Wert?
Und wie arbeitet sie genau? In diesem Artikel geben wir einen bisher noch nie dagewesenen
Einblick in die neueste LCOS-Generation...

Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special:
"Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben
werden.
Test: D-ILA Projektoren JVC DLA-HD750 / HD350 - JVC versucht, seine Referenzposition gleich doppelt zu verteidigen...
1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Beide neuen Modelle erscheinen in dem selben, aber völlig neuen Chassis. Eines der Ziele der
Ingenieure waren dabei kompaktere Abmessungen. Dies ist gelungen: Das schmale Gehäuse
wirkt wesentlich schlanker als das der riesigen Vorgänger HD1/HD100. Auch die runde
Formengebung unterstützt die elegante Linie.

Nach unserem Geschmack wirkt sich lediglich die nicht zentrierte Optik negativ auf das Design
aus, da dies die Symmetrie stört. Dafür verfügt sie über eine schützende Staubschutzklappe, die
elektrisch angetrieben ist.
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Bei Nichtnutzung wird die Optik durch eine Klappe
                                     vor Staub geschützt

Trotz der Verkleinerung ist der HD350/750 nach wir vor alles andere als ein Zwerg. Mit 365 x 166
x 478mm gehört er auch äußerlich zu den Riesen seiner Klasse. Kontraproduktiv zur eventuellen
Wohnzimmerintegration ist die schwarze Hochglanzlackierung, die das große Gerät zusätzlich
noch auffälliger macht und sehr anfällig gegen Staub ist. Für wen die Farbe ein "K.O."-Kriterium
darstellt, der muss zwangsweise auf das kleinere Modell HD350 zurückgreifen. Denn nur dieses
gibt es alternativ auch in weißer Farbe:
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Die weiße Variante des 350ers passt sich besser den
                           üblichen Wohnzimmerbegebenheiten an

1.1 Technik (Know How Link hier)

Die äußerliche Veränderung lässt auch auf einen komplett neu gestalteten inneren Aufbau
schließen. Um dies zu untersuchen, griffen wir zum Schraubenzieher und haben das Gehäuse
geöffnet. Nach Abnehmen des Plastikdeckels findet man zunächst einen inneren, zweiten Deckel
aus Metall. An dieser Stelle zeigt sich schon, dass die Ingenieure gewissenhaft auf eine gute
Abschirmung geachtet haben:
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Nach Entfernen des Abschirmbleches kommt ein modularer Aufbau zum Vorschein. Und erneut ist
jede Komponente für sich in solidem Metall gekapselt.

Auch alle Kabel sind durch Metallgewebe strikt abgeschirmt, eine so gewissenhafte Montage
haben wir bislang in dieser Preisklasse noch nicht zu Gesicht bekommn. Nach weiterer
Demontage zeigt sich die Stromversorgung auf der linken Seite.

Unter dem Netzteil werden wir schließlich in Sachen Signalverarbeitung fündig. Auf einer einzigen
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Platine befinden sich alle Anschlüsse sowie die grundlegenden Bausteine der Signalverarbeitung.
Dazu gehört auch der bekannte HQV-Reon Chip aus dem Hause Silicon Optix, der für seine guten
Leistungen in Skalierung und De-Interlacing bekannt ist. Ob er ähnliche Leistungen auch in den
neuen JVC-Beamern erreicht, werden wir ausführlich im Bildtest untersuchen.

                            Hauptplatinde des JVC HD350 / HD750

Die Platine beider Modelle ist weitgehend identisch, die 750er Variante bietet aber zusätzlich
einen analogen VGA-Eingang (siehe Bild oben). Auch der HD350 versteht PC-Bildsignale,
allerdings nur über die digitalen HDMI-Eingänge. Geheimnisvoll ist der spezielle Serviceport: Ein
Mini-USB-artiger Stecker in Kombination mit einer weißen Platinenbuchse sowie acht Dip-
Switches

Einer der Hauptkritikpunkte an dem alten Chassis des HD1 / 100 war die zwar effektive, aber auch
deutlich hörbare Belüftung. Diesem Thema hat man sich bei der Neugestaltung angenommen,
herausgekommen ist ein sehr ausgeklügeltes System. Zwei separate Luftkanäle vrsorgen die
Innereien mit der nötigen Kühlluft:
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Die Außenluft wird vorne links am Projektor durch einen unauffälligen Luftschlitz angesaugt (1).
Gefördert durch einen großen, leisen Lüfter im hinteren Teil, kühlt die Luft zunächst Netzteil und
Signalplatine (2). Danach wird sie U-förmig durch das Lampenmodul (3) geleitet. Abschließend
fördert ein zweiter großer Lüfter die erhitzte Luft seitlich rechts wieder aus dem Gerät heraus (4).
Der gesamte Luftkanal ist dabei gewissenhaft mit Schaumstoff abgedichtet, so dass keine
Fremdluft angesaugt werden kann und Licht und Schall ebenfalls im Inneren verbleiben:

                        Die Lüfter sind entkoppelt montiert und übertragen
                              so keine Vibrationen auf das Chassis
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Die Kühlluft der Lightengine wird hingegen auf der Unterseite des Chassis durch ein eigens
Lüfterrad angesaugt und durch einen geschwungenen Kanal in den entsprechenden Komplex
geleitet. Ein grober Filter hält gefährlichen Dreck fern:

Deutlicher wird die Funktionsweise der zweiten Kühlung, wenn man die Lightengine, die vorbildlich
als Modul eingesetzt wurde, herausnimmt:
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Die Luft wird aufgeteilt und alle drei LCOS getrennt mit der notwendigen Luft versorgt. Auch hier
sind die mit Schaumstoff verkleideten Übergänge lobend hervorzuheben:

                          Das Schaufelrad fördert die Luft direkt in die
                                         Lightengine
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Da es sich bei D-ILA um ein reflketives System handelt, sprich die einzelnen LCDs nicht
durchleuchtet werden, sondern das Licht wie ein Spiegel zurückwerfen, reicht eine Kühlung der
Rückseite. Dies erhöht den Staubschutz signifikant, da keine Kühlluft in den eigentlichen Lichtweg
gelangt. Tatsächlich sind D-ILA Projektoren die staubsichersten am Markt, so gut wie nie gibt es
Reklamationen wegen Staubkörnern im Bild. Deutlich wird dies, wenn man den Luftschacht
abmontiert, dahinter kommen die Kühlkörper der einzelnen LCOS-Panel zum Vorschein:

                          Jedes der drei LCOS-Panels wird einzeln mit
                                        Kühlluft versorgt

Nachdem die Kühlluft ihre Arbeit verrichtet hat, wird sie in den Hauptabluftkanal geleitet und
verlässt zusammen mit der erwärmten Lampenluft seitlich den Projektor. Dieses duale
Belüftungssystem arbeitet angenehm leise und stört den Filmbetrieb nicht. Lediglich im hohen
Lampenmodus werden sie geräuschempfindliche Kinofans evtl. nach wie vor in ruhigen
Filmszenen wahrnehmen können.

Interessant wird es, wenn man die Bilderzeugung des Projektors weiter untersucht: Auf der linken
Seite der Lightengine befindet sich ein weiteres Abschirmblech, dahinter die drei
Steuerprozessoren für die LCOS-Panels.
Die Steuerprozessoren der D-ILA Panels
                                   werden passiv gekühlt

Nimmt man auch diese Steurplatine ab, gelangt man schließlich zum eigentlichen Herzen, dem
internen Lichtweg, in dem das Bild erzeugt wird. Ein Deckel mit montierten Spiegeln gibt einen
ersten Überblick über die Lichtführung.
Öffnet man schließlich auch diesen letzten Deckel, erhält man einen beeindruckenden Ausblick
auf den vertikal im Projektor sitzenden Lichtweg. Wir haben ihn beleuchtet, um die Aufspaltung
des weißen Lampenlichtes in seine Grundfarben anschaulich zu erläutern:

Durch eine gekreuzte Anordnung zweier dichroitischer Spiegel wird zunächst der blaue
Spektralanteil abgetrennt und auf das jeweilige Panel gelenkt. Das verbleibende gelbe Licht wird
in Grün und Blau aufgeteilt und im unteren Teil "weiterverarbeitet". Nach der pixelbasierenden
Helligkeitsmodulation vereint ein Prisma die drei monochromen Einzelbilder zu einem Ganzen:

                   Ein Blick von Vorne bringt das Glasprisma zum Vorschein
                   Darunter sieht man die Rückseite eines der D-ILA Panels
Das zusammengefügte, farbige Bild verlässt den Projektor durch eine gemeinsame Optik, die aus
dem Hause Fujinon stammt. Auch sie ist hervorragend verarbeitet, so besteht ihr Gehäuse z.B.
komplett aus Metall und nicht, wie sonst bei Heimkinoprojektoren üblich, aus Plastik.

                              Projektionsoptik des HD350 / 750

Für das notwendige Licht sorgt eine 200W UHP Lampe, die in zwei Helligkeitsstufen geregelt
werden kann. Sie befindet sich zentriert am Ende des Chassis und kann durch eine Klappe an der
Rückseite gewechselt werden kann. Man sollte daher darauf achten, dass der Projektor nicht zu
nahe an der Rückwand des Raumes montiert wird, damit man noch Platz hat, das Modul hinten
herauszuziehen. Wenn nicht, ist eine Abnahme von der Deckenhalterung notwendig.
Lampenmodul des HD350 / 750

1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Verbessert wurde auch das Eingangsboard der neuen D-ILA Beamer. Zu den zwei HDMI 1.3
Eingängen gesellt sich beim HD750 nun auch ein analoger PC-Eingang, so dass auch
herkömmliche VGA-RGB-Signale problemlos eingespeist werden können.

                                  Anschlussboard des HD750

An Signalarten wird alles unterstützt, was in modernen Heiimkinos "so vorkommen" kann, der
Projektor ist damit für alle Eventualitäten gewappnet.

525i (480i), 525p (480p), 625i (576i), 625p (576p), 750 (720)/50p, 750 (720)/60p, 1,125
(1,080)/24p,1125 (1080)/50i, 1125 (1080)/50p, 1125 (1080)/60i, 1125 (1080)/60p

Die Signalverarbeitung wurde dabei komplett neu gestaltet. Statt einem Gennum VXP findet nun
die SiliconOptix HQV Variante Einsatz. Ob sich dies positiv auf die Bildqualität auswirkt, werden
wir im Bildtest untersuchen.
1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

In der Aufstellung wird Flexibilität mit viel Komfort verbunden. Mit vollmotorisierten Zoom,
Lensshift und Fokus kann der Projektor schnell und bequem auf die Leinwandgröße angepasst
werden. Die neue Optik besteht aus 16 Vollglaselementen und erlaubt einen 2-fachen optischen
Zoom, was alleine schon viel Flexibilität gewährleistet und so in jeder Raumgröße angemessene
Bildbreiten ermöglicht.

                             Abstandstabelle DLA-HD 350 / 750

                            Display size 16:9   Projection distance
                         inch W (mm) H (mm) Wide (m) Tele (m)
                          60     1.328     747     1.8        3.7
                         100     2,214    1,245    3.1        6.2
                         200     4,427    2490     6.1       12.3

Der Lensshift unterstützt dies weiter mit 80% vertikalem (hoch/runter) und 34% horizontalem
Spielraum, so dass der Projektor auch außerhalb seiner optischen Achsen versetzt zur Leinwand
installiert werden kann. Hervorzuheben ist erneut die hervorragende Verarbeitung: Die gesamte
Antriebsmechanik des Lensshifts besteht aus hochwertigen Metallritzeln, die eine lange
Lebensdauer auch bei regelmäßiger Benutzung versprechen.

                          Die gesamte Mechanik besteht aus Metall
1.4 Fazit

Der innere Aufbau des HD350 / 750 ist einer der besten, der uns jemals bei einem
Heimkinobeamer begegnet ist, in der Preisklasse des 350ers sogar klar der beste. Das Chassis ist
hervorragend und mit höchswertigen Materialien verarbeitet, bis ins Detail gut konstruiert und
bietet zudem einen kompakten, leisen und staubsicheren Aufbau. Besser geht es kaum noch,
lediglich in der Lautstärke des hohen Lampenmodus besteht weiteres Verbesserungspotenzial.

2. Bedienung und gebotene Optionen (Know How Link hier)

Vollkommen neu ist die Bedienkonzept, mit neuem Layout der On-Screen Menüs. In fünf
Hauptkategorien gliedern sich alle Funktionen zur Bild- und Signalanpassung.

2.1 "Bild Einstellungen" - Menü

                             Das neue Menükonzept des HD350/750

Wie im Screenshot oben zu erkennen, ist das Layout sachlich nüchtern und dadurch äußerst
übersichtlich zu steuern. Alle Funktionen sind technisch korrekt bezeichnet und ersparen so
Verwirrung. Wer genau hinsieht, dem wird sofort die neue Funktion "Optik Helligkeit" auffallen. Sie
gibt ein neues Feature preis: In der Optik befindet sich eine Irisblende, deren Öffnungsgrad vom
Anwender festgelegt werden kann. Der HD750 bietet über 10 mögliche Abstufungen, der HD350
"lediglich" drei.
Somit ist es möglich, für jede Bildgröße und jeder Raumbegebenheit die optimale Mischung aus
Kontrast, Schwarzwert und Helligkeit zu finden, mehr dazu im Bildteil dieses Tests.

In der ersten Rubrik lassen sich alle relevanten Bildparameter bzgl. Kontrast, Gamma und
Farbtemperatur justieren. Verbessert wurden die RGB-Einstellungen, sie sind nun separat für
Gain und Offset veränderbar.

                                      Neues RGB-Menü

Ansonsten ist das Konzept des RGB-Menüs beibehalten worden: Die Benutzer-Bänke bieten ab
Werk die maximale Helligkeit, die richtige Farbtemperatur wird durch Verringerung der einzelne
Farbkanäle erzielt. Aus diesem Grunde kann man die Gain Werte lediglich in den Minusbereich
regeln. Dies ist ein gutes Konzept, da so Bedienfehler vermieden werden und stets die maximale
Helligkeit bei gewünschter Farbtemperatur erreicht wird. Feinjustieren kann man die
Farbtemperatur zusätzlich im Gamma-Untermenü, das ebenfalls für alle Grundfarben einzeln
wählbar ist.

Das Konzept hat sich bereits beim Vorgänger DLA-HD100 bewährt und erlaubt eine perfekte
Justage des Gammas und der Farbtemperatur, mehr dazu im Bildtest. Heißersehnt von vielen
Heimkinofans ist ein leistungsfähiges Color-Management. Der HD750 (nicht der DLA-HD350) hat
erstmals so ein Farbmanagement integriert:
Wie gut es sich bedienen lässt und welche Optimierungen damit möglich sind, werden wir im
Bildtest genauer erläutern.

2.2 "Eingangssignal" - Menü

Die zweite Hauptkategorie beschäftigt sich mit den eingehenden Signalen sowie der
Bildgeometrie. Die meisten Funktionen hier sind selbsterklärend.

Erwähnenswert ist in dieser Rubrik vor allem der Anamorph-Modus: Mit ihm kann das Bild vertikal
gestreckt werden, so dass der Einsatz einer Anamorph-Optik für Cinemascope 21:9 Filme
ermöglicht wird. Ebenfalls wichtig ist die HDMI-Funktion: Hier kann sowohl der Dynamikraum als
auch der Farbmatrix ausgewählt werden.
2.3 "Installation" - Menü

Die dritte Hauptkategorie beinhaltet alle Funktionen zur Installation: Hier kann man Schärfe und
Zoom justieren, (wenn unvermeidbar) den Trapez ausgleichen und die Konvergenz des Projektors
nachjustieren.
Die Konvergenzkorrektur wurde gegenüber den Vorgängermodellen beibehalten. Pixelweise kann
man hier die Grundfarben voneinander getrennt horizontal und vertikal verschieben. Das System
hat sich bewährt und im Endergebnis hat man geringe Farbsäume.
Das Konvergenzmenü des HD750

2.4 "Display Einstellungen" - Menü

Die vierte Kategorie "Display Einstellungen" beinhaltet nur wenig "lebensnotwendige" Funktionen.
Dort kann man lediglich das Layout und die Sprache aller Menüs auf den persönlichen
Geschmack trimmen.
2.5 "Funktion" - Menü

In der letzten Einstellrubrik "Funktion" finden sich Optionen zur Lampenhelligkeit, der Lüfterstärke
und ein integrierter Testbildgenerator. Für Schläfrige ist der Abschalttimer sinnvoll, da er den
Projektor nach einer gewissen Zeit automatisch abschaltet.
2.6 "Info" - Screen

Es verbleibt der "Info"-Screen, in dem man selbst keine Einstellungen vornehmen, jedoch ablesen
kann, welche Signalart gerade eingespeist wird. Neben Auflösung und Frequenz wird sogar die
ausgegebene Bit-Tiefe angezeigt.
Alles in allem ist das Menükonzept des DLA-HD350 / 750 in jeder Hinsicht vorbildlich. Es ist
übersichtlich, sachlich präzise und bietet alle notwendigen Funktionen zur Bildkalibrierung.
Besonders das nun vorhandene Color-Management des 750ers ist ein Feature, das bei keinem
High-End Projektor fehlen sollte. Auch die Übersetzung ins Deutsche ist diesmal zufriedenstellend
und nicht so fehlerhaft, wie es beim HD100 noch der Fall war.

2.7 Fernbedienung

Ebenfalls neu ist die Fernbedienung, obwohl die Vorgängerversion bereits sehr überzeugend und
zuverlässig arbeitete. Eine Veränderung wäre nach unserem Ermessen gar nicht notwendig
gewesen.
Je nach Gehäusefarbe ist die Fernbedienung angepasst

Dennoch ist die neue Fernbedienung in ihrem Design als durchaus gelungen zu bezeichnen. Sie
bietet eine übersichtliche Tastenstruktur und liegt gut in der Hand. Als mangelhaft ist aber ihre
Reichweite zu bewerten, allerdings nur beim weißen Modell des 350ers! Der Grund für dieses
überraschende Handicap: Die weiße Kappe vor dem Infrarotempfänger schwächt das Signal zu
sehr.

                             Der weiße Infrarotempfänger behindert
                                        die Reichweite

Alternativ zur Fernbedieung kann der Projektor auch komplett direkt am Chassis gesteuert
werden, dafür befinden sich alle Tasten auf der Oberseite:
2.8 Fazit

Abgesehen von der teils schlechten Reichweite der Fernbedienung überzeugen die neuen D-ILAs
auch in ihrer Bedienung. Die übersichtlichen und zugleich sachlich präzisen Menüs bieten
zahlreiche Einflussmöglichkeiten auf das Bild, ohne künstlich überladen zu wirken. Schade ist es,
dass man das intelligente Color-Management dem kleineren Modell HD350 vorenthalten hat.

3. Bildtest

Heimkino-Kenner wissen, dass die DLA-HD1/100 schon zu den besten Heimkinobeamern am
Markt gehören. Durch ihren unschlagbar hohen nativen Kontrast, angemessene Bildhelligkeit und
guter Signalverarbeitung erzeugen sie ein ungemein plastisches und scharfes Bild, besonders bei
nativer HD-Zuspielung. Da ist es spannend, wo die HD750/350 noch mit Neuerungen und
Verbesserungen aufwarten können. Wir haben dies untersucht...

Anmerkung:
Wir wollen an dieser Stelle erwähnen, dass diese Cine4Home-Testergebnisse auf der
Untersuchung zahlreicher Seriengeräte (über 10 an der Zahl !) basieren, und nicht auf
einem einzelnen "Review-Sample", wie es bei den meisten anderen Publikationen der Fall
ist. Bei Cine4Home erfahren Sie wirklich, was die Geräte im Handel zu leisten vermögen,
OHNE dass man den besten für einen Test aussucht! Die Ergebnisse sind realistische
Mittelwerte aller Seriengeräte, die wir untersucht haben.

3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Zwei Megapixel Auflösung in Kombination mit D-ILA Projektionstechnik, das ist derzeit der Garant
für eine nahezu pixelfreie Bilddarstellung. Mit eine Füllrate von über 90% besteht tatsächlich die
größte Fläche der Projektion aus Bildinfromationen und nicht aus schwarzen Trennlinien.
Pixelstruktur aus nächster Nähe fotografiert

Dementsprechend unscheinbar sind die einzelnen Pixel. Sie sind derart klein und nahe
beieinander, das man sie auch aus geringen Sichtabständen in der Fläche nicht mehr einzeln
wahrnehmen kann. Keine andere Technik erreicht eine so hohe Füllrate, zu FullHD-Zeiten ist das
Thema Screendoor aber bei Weitem nicht mehr so sensibel, wie noch bei 720p-Projektoren.

3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Einer der Hauptkritikpunkte gegenüber dem Vorgänger HD100 war das mangelnde Color-
Management. Von Haus aus liefern D-ILA Projektoren einen sehr großen Farbraum, weit über den
der Videonorm hinaus. Ein großer Farbraum ist ansich nichts Schlechtes, ermöglicht er doch
kräftige Farben, die dem Kino nahe kommen. Und auch zukünftige Standards werden einen solch
großen Farbraum für eine bessere Farbdarstellung voraussetzen.

Doch sollte ein High-End Projektor auch auf herkömmliche (Video-)Normen trimmbar sein, denn
schließlich legt die derzeitige DVD/Blu-ray Software eben diese Normen für die Farbdarstellung
nach wie vor zu Grunde. Die meisten hochwertigen Projektoren am Markt verfügen daher über
verschiedende Werkspresets und/oder ein Color Management, mit dem man alle Primär- und
Sekundärfarben korrigieren kann.
Nativer Farbraum des DLA-HD750

Der native Farbraum des HD750 ist erneut sehr groß, identisch zu dem des HD100. Im "Kino1"
Modus zeigt sich ein alternativer, aber ebenfalls sehr großer Farbraum mit vor allem veränderter
Primärfarbe Grün:

                                       Farbraum "Kino1"

Auch beim Farbraum des kleineren Bruders HD350 hat sich nichts geändert. Er unterscheidet sich
vor allem in der Primärfarbe Rot von dem des HD750, diese fällt nicht ganz so kräftig aus.
Nativer Farbraum des DLA-HD350

Dies alles trifft im laufenden Kinobild den Geschmack vieler, aber ein so großer Farbraum hat
auch Nachteile: So erscheint so mancher Ton farblich stärker gesättigt, als er sein sollte. Grund
dafür ist die Blu-ray / DVD, die auf einen kleineren Farbraum abgestimmt wurde, als ihn der
Projektor verwendet. Beim Thema Farbraum scheiden sich die Geister: Videopuristen werden
bemängeln, dass der gebotene Farbraum mehr bietet, als die Videonorm vorsieht und so gewisse
Farben übersättigt wirken. Manche Filmfans hingegen sehen gerade im eingeschränkten
Farbraum einen störenden Kompromiss zum Kinooriginal, das ebenfalls einen wesentlich
größeren Farbraum aufweist.

Mit dem großen DLA-HD750 hat man endlich einen Weg gefunden, beiden Ansprüchen zu
genügen. Wer es gerne kräftig mag, der nutzt den nativen großen Farbraum, wer die
Videonormen bevorzugt, der korrigiert die Grundfarben mittels ColorManagement. Beim HD350
wurde ein entsprechendes Color Management leider nicht integriert, anscheinend wollte man hier
ein Unterscheidungsmerkmal zum großen Bruder erzeugen.
Das Color-Management des HD750 im Einsatz

Wir haben uns intensiv mit diesem Color-Management auseinandergesetzt und versucht, den
Farbraum auf die HD-Norm anzupassen. Wie man im obigen Screenshot erkennen kann, ist jede
Primär- bzw. Sekundärfarbe einzeln anwählbar und kann in Farbton, Sättigung und Helligkeit
korrigiert werden.

In der ursprünglichen Verison verhält sich das System teilweise etwas unberechenbar. Während
bei der Grundfarbe Rot alle Parameter gemäß ihrer Bezeichnung arbeiteten, ist es bei Blau sehr
schwierig, die Sättigung zu beinflussen, ebenso bei Grün. Somit ist es notwendig, auch die
normale Sättigungs-Funktion des Hauptbildmenüs mit in die Kalibrierung des Farbraumes
einzubeziehen, was zu komplexen Interaktionen führt. Zudem beeinflusst der jeweilige Farb-
Helligkeitsregler des Colormanagemenst die Sättigung und umgekehrt. Beides sollte in einem
guten System so nicht sein und lässt sich nur sehr schwer in den Griff bekommen. Mit viel Geduld
und Erfahrung ist es aber möglich, alle Primär- und Sekundärfarben zu justieren und ein perfektes
Messdiagramm zu erhalten. Doch leider handelt es sich lediglich um einen schönen Graphen,
denn neben den erschwerten Einstellbedingungen hatte das bisherige ColorManagement des
HD750 noch einen weiteren Fehler: Es beeinflusst nur die Grundfarben voller Helligkeit, die
anderen Grüntöne bleiben unbeeinflusst. Wenn man eine Farbrampe unterschiedlicher
Helligkeiten zuspielt, wird das Problem sichtbar:
Auch mit ColorManagement sind dunklere Farbtöne übersättigt,
                          nur die hellsten sind korrigiert (ganz rechts)

Lediglich das hellste Grün/Rot/Blau wird durch das Color-Management korrigiert, alle anderen
Farbtöne bleiben absolut unberührt. Das Color-Management ist somit mehr ein Placebo denn ein
sinnvolles Kalibrierinstrument.

Zum Glück haben die Ingenieure diesen Mangel ebenfalls erkannt und letzte Woche ein Update
veröffentlicht, das auch den Grund für das verzögerte Erscheinen dieses Tests darstellt. Per USB-
Schnittstelle ist es möglich, die neueste Firmware einzuspielen, die ein komplett überarbeitetes
Color-Management bewirkt. Und tatsächlich: Nun arbeitet das System nahezu perfekt. Wie es sein
soll, reagieren alle Farbregler und bieten zudem auch einen deutlich vergrößerten Spielraum. Es
gibt weniger Interaktion, lediglich einen Einfluss der RGB-Gains des Farbtemperaturmenüs auf die
Primärfarben ist noch zu verzeichnen, was man aber geschickt umgehen kann. Mit dem neuen
System ist es möglich, den Projektor zügig in allen Primär- und Sekundärfarben auf jedwede
Videonorm abzustimmen.

                       Anpassung des HD750-Farbraumes auf HD-Norm
                                       durch CMS
Und mit der neuen Firmware beeinflusst man nun auch den gesamten Farbraum und nicht nur die
Farben höchster Helligkeit. "Problem erkannt, Problem gebannt" - Achten Sie bitte daher beim
Kauf darauf, dass Sie ein Gerät mit allerneuester Frmware erhalten. Und sollten Sie sich bereits
im Besitz eines HD750 befinden, kontaktieren Sie Ihren Fachhändler zwecks eines nachträglichen
Updates. Wir raten dringend dazu, auch wenn eine Neukalibrierung leider notwendig wird.

                                 Die Farbrampe, wie sie sein soll...

Neben dem Color-Management bietet der HD750 auch ein Bildpreset "THX": Auch dort hat man
sich anscheinend Gedanken zu Farbräumen gemacht, denn im THX-Modus erkennt der Projektor
automatisch, was für eine Signalquelle anliegt und passt den Farbraum automatisch an:

                                       Farbraum THX-Modus

Das Ergebnis zeigt einen gut abgestimmten Farbraum, die absolute Präzision eines nachträglich
Kalibrierten bietet er aber nicht. Leider gibt es auch keinerlei Möglichkeiten zur weiteren Korrektur,
bei unseren Testgeräten fiel im THX-Modus die Farbdarstellung daher stets minimal zu blass aus.
Der günstigere HD350 bietet weder das ColorManagement, noch den THX-Modus. Hier muss
man mit den kräftigen Farben leben, es empfiehlt sich die allgemeine Farbsättigung
herunterzuregeln, bis man in der Farbmischung nahe an die Videonorm herankommt. Wir hoffen,
dass sich JVC in der nächsten Generation so großzügig zeigen wird, auch den kleineren Modellen
ein Color-Managment zu spendieren, da es sich hier hauptsächlich um Software handelt, die
zudem bereits entwickelt ist und daher keinen zusätzlichen Kostenaufwand darstellen würde.

Der HD750 hingegen erringt mit dem Firmwareupdate bereits jetzt schon absolute Spitzennoten.
Ein großer nativer Farbraum, ein gut abgestimmtes Preset auf die Videonorm (THX) und ein
leistungsfähiges Kalibrier-Tool sind die Lösung schlechthin. Außer dem HD750 erreicht nur der
Epson TW5000 noch diesen hohen Standard.

3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Traditionell gut sieht es bei JVC Projektoren in der Farbtemperatur aus: Ab Werk bietet der HD750
/ HD350 bereits eine gute Annäherung an die D65-Norm. Dafür muss man lediglich im
entsprechenden Menü das Preset "6500K" auswählen. Alle angegebenen Farbtemperaturen
werden hier auch auf der Leinwand erreicht, so dass dieses System als gut anzusehen ist.

                                 Farbtemperatur-Preset "6500"

Die Farbtemperatur unterliegt einer gewissen Serienstreuung, obiges Messdiagramm ist daher als
für die Toleranzen typisch, stellvertretend für alle von uns gemessenen Projektoren, anzusehen.
Eine Ungenauigkeit von maximal 10% erlaubt eine weitgehend akkurate Farbdarstellung, lediglich
Perfektionisten wird dies nicht genügen. Daher haben wir uns für eine nachträgliche Kalibrierung
entschieden. Dazu wählt man einfach eine der drei Speicherbänke, projiziert ein Weißbild und
regelt die "Gain"-Regler für Grün und Blau soweit herunter, bis man genau das D65-Weiß per
Messsensor ermittelt.
Das RGB-Menü agiert in sehr feinen Stufen, so dass eine genaue Justage möglich ist. Dies ist
sehr vorbildlich und eine große Verbesserung gegenüber den Vorgängermodellen. Ist das
Weißbild eingestellt, schaltet man auf eine dunklere Graustufe und wiederholt die Prozedur mit
den "Offset"-Reglern. Dies dauert nur wenige Minuten und schon hat man eine gute Abstimmung
auf die richtige Farbtemperatur über alle Helligkeiten hinweg.

                         Die Farbtemperatur lässt sich genau justieren

Obiges Ergebnis kann bei Bedarf sogar noch weiter optimiert werden, je nach persönlichem
Perfektionismus und Genauigkeit der Messinstrumente.

In Sachen Farben haben die Ingenieure ihre Hausaufgaben gemacht. Mit dem komplett
überarbeitetem RGB-System und dem neuen Color-Management ist es nun möglich, den HD750-
Projektor auf die Videonormen pingelig genau abzustimmen. Dementsprechend gut ist auch das
Farbergebnis im laufenden Filmbild: Der DLA-HD750 glänzt mit einer absolut natürlichen
Farbdarstellung, bei der alle Farben kräftig genug, aber dennoch realistisch wirken. Auch
schwierige, atmosphärische Filmszenen werden überzeugt farblich herausgearbeitet und kommen
dem Kino-Original verblüffend nahe. Hier wurde der Hauptkritikpunkt gegenüber den
Vorgängermodellen, ein fehlendes Color-Management, wirksam beseitigt. Beim HD350 bleibt
dieses Manko allerdings weiterhin bestehen.

3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

In Sachen Kontrast und Bilddynamik befand sich schon der Vorgänger DLA-HD100 auf
Referenzniveau, auch nach heutigem Stand der Technik noch, so dass hier keine negativen
Ergebnisse zu erwarten sind. Im Gegenteil, JVC hat bei Kontrast und Helligkeit noch einmal
nachgelegt, denn in den technischen Daten werden nun höhere native Werte versprochen. Die
Betonung liegt auf "nativ", denn die D-ILA Projektoren erreichen grundsätzlich ihren Kontrast ohne
adaptive Blenden. Dies macht sich besonders bezahlt, wenn innerhalb eines Bildes Schwarz und
sehr helle Elemente (z.B. weiße Sterne) gleichzeitig vorkommen. Durch den hohen nativen
Kontrast wird so eine einmalige Bildtiefe erreicht, die mit adaptiven Blendensystemen so nicht
möglich ist. In derartigen Bildszenen sind die JVC D-ILA Projektoren absolut ungeschlagen, keine
Konkurrenztechnik kommt derzeit an dieses Niveau heran!

Zur weiteren Leistungssteigerung hat man in beiden Modellen zusätzlich eine Blende in der Optik
verbaut, allerdings keine automatisch adaptive. Stattdessen kann man ihren Öffnungsgrad per
Fernbedienung in 15 Stufen beim HD750 und in 3 Stufen beim HD350 regeln, von offen bis
nahezu geschlossen. Mit Hilfe dieser Iris ist es so möglich, die Bildhelligkeit und den Kontrast auf
die persönlichen Bedürfnisse und Raumbegebenheiten zu trimmen.

Möchte man möglichst viel Licht auf der Leinwand haben, so reizt man den Zoom bis zum
Maximum aus und öffnet die Iris-Blende. Ca. 800 Lumen sind so bei perfekten Farben möglich,
was ein strahlendes Bild bewirkt, das besonders Tageslichtszenen ansprechend reproduziert.
Immerhin 24000:1 Kontrast kann man bei dieser Konstellation halten (HD750), dies ist immernoch
rund das Dreifache jeder derzeitigen Konkurrenz.

Legt man hingegen den Schwerpunkt auf einen besonders hohen Kontrast, so empfiehlt es sich,
die Blende bis zur Mitte zu schließen. So erreicht man je nach Zoom bis zu 35,000:1 Kontrast
(HD750) bei noch ausreichender Helligkeit für Leinwandbreiten von bis zu 3m. In dieser
Konstellation ist Schwarz derart dunkel, dass man schon genau hinsehen muss, um noch
Restlicht auf der Leinwand zu entdecken. Auch sind die aufgehellten Ecken der Vorgänger
weitgehend eliminiert, die gesamte Fläche ist gleichbleibend dunkel. Dies ist die absolute
Schwarzwert-Referenz, vor allem, da auch im laufenden Filmbild ein derart guter Schwarzwert
gehalten werden kann, der hohe native Kontrast macht es möglich.
Messwerte
                                         DLA-HD750

                                                       Helligkeit
                   Lampenmodus Zoom             Iris              Kontrast
                                                       (Lumen)
                      High / D65     Max       0 (Auf)   840      24700:1
                      High / D65     Min       0 (Auf)   600      34800:1
                      Low / D65      Max       0 (Auf)   560      24300:1
                      High / D65     Max          -6     770      27500:1
                      High / D65     Min          -6     580      36700:1
                      Low / D65      Max          -6     500      27000:1
                      High / D65     Max      -15 (Zu)   380      39500:1
                      High / D65     Min      -15 (Zu)   230      48100:1

                     High / native    Min     -15 (zu)     245    51000:1

Die obige Tabelle gibt einen Überblick über die möglichen Konstellationen und belegt, dass sich
die hervorragenden Werte der Vorserienexemplare auch im Durchschnitt der Serie halten, ja
sogar leicht übertroffen werden. Zu beachten sind Installationsmodus und Aufstellung. So kostet
der Eco-Modus ca.20% Licht, und der große Zoombereich ca. 30%. Gleichzeitig sind realistische
Kontrastwerte zwischen 22,000:1 und 40,000:1 möglich. Besonders gute Ergebnisse hat eine
Blendenstellung von "-6" bei voller Lampenleistung ergeben. So hat man ein sehr helles,
ansprechendes Bild und gleichzeitig einen absoluten Referenzkontrast. Allerdings ist der HD750
im hohen Lampenmodus nicht gerade ein Leisewunder, so dass man zu Gunsten des Kontrastes
kompromissbereit sein muss. Wer auf einen möglichst leisen Betrieb Wert legt, der kommt um den
Eco-Modus nicht herum. Mit diesen Ergebnissen baut der HD750 seinen Vorsprung an der
Kontrastspitze aller Heimkinobeamer weiter aus. Er ist nicht nur heller als die meisten anderen
(inkl. HD100), sondern bietet gleichzeitig ein wesentlich tieferes Schwarz.
Und auch der kleine Bruder liegt auf einem hohen Niveau und lässt alle anderen Techniken hinter
sich. Sein Kontrast beträgt bei vergleichbarer Helligkeit rund die Hälfte von dem des HD750. Dies
bedeutet einen helleren (aber immer noch hervorragenden) Schwarzwert.

                                       Messergebnisse
                                         DLA-HD350

                                                         Helligkeit
                   Lampenmodus Zoom              Iris               Kontrast
                                                         (Lumen)
                      High / D65      Max      3 (Auf)     780      15000:1
                      High / D65      Min      3 (Auf)     520      17000:1
                      Low / D65       Max      3 (Auf)     480      15000:1
                      High / D65      Max         2        550      17000:1
                      High / D65      Min         2        380      19000:1
                      Low / D65       Max         2        360      17000:1
                      High / D65      Max      1 (Zu)      380      18000:1
                      High / D65      Min      1 (Zu)      250      20000:1

                     High / native    Min       1 (zu)      300     24000:1

Grandios ist bei beiden Modellen der Inbild-Kontrast bei Kinobildern mit großem Schwarzanteil
und hellen Elementen. Das Bild wirkt nahezu dreidimensional und beeindruckt mit einer sehr
hohen Lichtleistung bei gleichzeitig hervorragendem Schwarzwert. Das ehrliche Konzept des
nativen Kontrastes macht sich bezahlt, es gibt derzeit keine andere Technik, die eine ähnliche
Bildplastizität erreicht. Hier muss man aber anmerken, dass das volle Kontrastpotenzial
vornehmlich nur in optimierten Heimkinoräumen mit wenig Streulicht ausgeschöpft werden kann.
Schon eine weiße Decke beeinträchtigt den hohen Inbild-Kontrast. Der hervorragende
Schwarzwert macht sich aber in jedem Raum bezahlt, denn Filmszenen ohne starke Kontraste
erzeugen auch kein Streulicht und werden so nicht aufgehellt. Wer auf Schwarzwert und hohen
Kontrast Wert legt, für den sind D-ILA Projektoren die erste Wahl.

3.4 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Um den hohen Kontrast des HD350 / 750 auch angemessen zu nutzen, ist eine akkurate
Helligkeitsverteilung (Gamma) unabdingbar. Hier bietet JVC ein Konzept aus Werkspresets und
anschließenden Korrekturmöglichkeiten, das zum Vorgänger HD100 identisch ist. Das Preset
"Normal" liefert den für den jeweils übergeordneten Bildmodus individuellen Anstieg. Besonders
genau hat sich bei unseren Tests dabei das Preset "Cinema2" gezeigt, hier wird ein
gleichmäßiges 2,2-Gamma gemäß der Videonorm erreicht.
Gamma Cinema2

Die meisten anderen Modi fallen mit 2,0 bis 2,1 etwas zu flach aus, was aber durch den hohen
nativen Kontrast wenig augenfällig ist. Dennoch bietet sich stets eine nachträgliche Korrektur an,
um absolute Perfektion zu erreichen:

Wie schon der Vorgänger bieten auch die HD350/750 ein ausgeklügeltes Gamma-Menü, das mit
Abstand zu den leistungsfähigsten am Markt gehört. Der Helligkeitsanstieg wird im
entsprechenden Menü grafisch dargestellt und kann in frei anwählbaren Punkten gezielt vom
Anwender verändert werden, für jede Grundfarbe einzeln!

Damit ist es möglich, genau dort das Gamma anzupassen, wo es sinnvoll ist (z.B. Durchzeichnung
in dunklen Bereichen). Zusätzlich kann man den Basisanstieg (i.d.R. 2,2 bis 2,5) aussuchen, von
dem die Korrekturen aus vorgenommen werden. In der Praxis liegt das Gamma aber meist unter
dem im Menü angegebenen Wert, so dass sich für ein 2,2 Gamma z.B. das Preset "2,3" als
Ausgangsbasis eher anbietet. Mit diesem System ist eine perfekte Helligkeitsverteilung für jeden
Einsatzzweck möglich, besser geht es kaum.

                                  Perfektes Gamma ab Werk,
                               kann noch weiter vereinert werden

Im Ergebnis profitieren die neuen D-ILA Beamer nicht nur von ihrem unschlagbar hohen nativen
Kontrast, sondern können diesen auch in eine stimmige Helligkeitsverteilung umsetzen, die dem
Kino-Original sehr nahe kommt, ja es in vielen Szenen in der Bildtiefe sogar übertrifft. Die gute
Maximalhelligkeit sowie der hervorragende Schwarzwert verhindern, dass die Projektoren in
schwierigen Szenen in Verlegenheit kommen. Sowohl bei subtilen Nachtszenen als auch gleißend
hellen Tageslichtaufnahmen weiß das Bild stets zu überzeugen. Zudem kann man ihn auf den
jeweiligen Film per Iris vorab sehr gut anpassen. Besonders in Mischszenen mit viel Schwarz und
gleichzeitig hellen Elementen (z.B. Science Fiction) wissen die neuen JVC Projektoren zu
überzeugen, wie kaum ein anderes Gerät am Markt. Grundsätzlich empfehlen wir eine leichte
Korrektur von dunklen Breichen mittels Gamma-Manager, da die meisten von uns getetesteten
Seriengeräte ein wenig Durchzeichnung in dunklen Nuancen vermissen ließen.

3.6 Schärfe / Konvergenz (Know How Link hier)

Erfahrene Heimkino-Nutzer wissen, dass die Schärfe des Bildes sowohl von optischen als auch
signaleketronischen Faktoren abhängt. Mit neuer Optik und HQV-Signalverarbeitung scheint JVC
die entsprechenden Vorkehrungen getroffen zu haben. Zunächst haben wir die Konvergenz
untersucht, die sich auf dem selben Niveau wie der der Vorgänger befindet.
Minimale rote Farbsäume

Auf dem selben Niveau bedeutet, dass ein halber Pixel Versatz in Rot oder Blau technisch bedingt
zu vertreten ist. Diese Toleranzen haben sich in der Praxis bewährt, da sie aus normalen
Sichtabständen nicht wahrgenommen werden. Mit Hilfe des Konvergenz-Menüs kann der
Anwender versuchen, die beste Abstimmung zu finden, doch da die Verschiebung dort pixelweise
erfolgt, bleibt es meist bei einem halben Pixel Versatz.

Gute Ergebnisse erreicht der Beamer in Sachen optischer Schärfe. Bei allen Testgeräten war
auch zu den Randbereichen kein störender Schärfeverlust auszumachen, so dass selbst PC-
Desktop-Projektionen mit ihren kleinen Symbolen überzeugend scharf abgebildet wurden.

3.7 Overscan (Know How Link hier)

Abgeschnittene Bildränder sind im digitalen Bildzeitalter zum Glück in der Regel nicht mehr
notwendig. Daher ist es für einen modernen Beamer obligatorisch, den gesamten Bildinhalt ohne
Overscan darzstellen. Dies machen die DLA-HD350/750 vorbildlich.
Volle Bilddarstellung bei 1080,720 und 576- Auflösung

Falls sich doch einmal störende Streifen an den Bildrändern befinden, kann man den dargestellten
Ausschnitt verkleinern. Eine mehrstufige Justage des "digitalen Zooms", wie bei vielen anderen
Heimkino-Modellen, lässt der HD350/750 aber vermissen. Hier hätten wir uns ein wenig mehr
Flexibilität gewünscht.

3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Mit dem HQV-Reon Chipsatz ist JVC dem allgemeinen Trend gefolgt, auf den Erfolgszug der von
Silicon Optix stammenden Signalprozessoren aufzuspringen. Dies ist sicherlich keine schlechte
Wahl, denn bislang ist uns noch kein HQV-gesteuerter Player oder Projektor untergekommen, der
große Schwächen im De-Interlacing aufwies. Und so wiederholen sich auch im Falle des
HD350/750 die typischen HQV-Ergebnisse:

Videomaterial
Videomaterial, wie Fernsehshows, Sportübertragungen oder eigene Videoaufnahmen, werden mit
50 verschiedenen Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Halbild hier nur die halbe
Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Nach dem sogenannten "Motion
Adaptive" Verfahren werden vom HQV-Chip stehende Bildelemente aus zwei aufeinander
folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen
Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver)
werden mit sehr guter Schärfe ohne Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive
Darstellung umgerechnet.

Filmmaterial
Bei Filmmaterial werden aus jedem Kinobild zwei Halbbilder gewonnen und übertragen, die vom
De-Interlacer anschließend wieder adäquat zusammengesetzt werden müssen. Bei unserem PAL-
Standard wird der Film von 24 auf 25 Bilder / Sek beschleunigt und die 25 Vollbilder in 50
Halbbilder gewandelt. Aufgabe des HQV ist es nun, die 25 Originalbilder wieder
zusammenzusetzen. Die HQV-Signalverarbeitung weist einen solchen PAL-Filmmode auf, mit
zudem beeindruckender Stabilität. Dieser ist zuverlässig, lässt sich kaum aus dem Takt bringen
und meistert die üblichen Testsequenzen aus "Training Day", "Space Cowboys", "Star Wars",
"Men in Black2", ohne Anzeichen von Schwächen.

Mit diesen soliden Ergebnissen sind die neuen JVC-Projektoren für den Alltagseinsatz bestens
gerüstet. Vom herkömmlichen 576i-PAL-Signal bis hoch zu HD bieten sie sowohl für Sport und
Shows, aber auch für Spielfilme stets eine gute Umwandlung auf die native progressive
Bilddarstellung und gewährleisten so eine hohe Detailausbeute.

3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Die HQV-Skalierung unterstützt zudem die gute Schärfe durch eine hochwertige
Signalverarbeitung. Dies beginnt mit einer scharfen Abgrenzung hoher Kontraste, ohne störende
Doppelkonturen zu provozieren. Das erlaubt einen natürlichen und dennoch zugleich detaillierten
Bild-Look.

PAL-Material wird zudem ohne Pegelabfall akkurat auf die native Auflösung des Projektors
umgerechnet. Im Ergebnis erzeugt der DLA-HD350/750 so auch bei herkömmlicher SD-
Zuspielung eine scharfe und nicht digital wirkende Detailabbildung.

                                    Gute horizontale und
                                    vertikale Skalierung

Auch bei der vollen, pixelgenauen HD-Zuspielung setzt die Technik eine sehr gute Umschaltzeit
um, was sich in sauber abgegrenzten Details bis hin zur kleinsten Größe von einem Pixel
auszeichnet:
Soweit die erfreulichen Ergebnisse, die für HD350 und HD750 identisch ausfallen. Doch nun
kommen wir wieder zum Thema Firmware-Update. Mit der alten Software provoziert der große
HD750 starke Artefakte in der Farbauflösung:

                            HD750, Farbskalierung mit Fehlern

Wie im Farbburst oben zu erkennen, werden horizontale Farbinfromationen vertauscht, was im
Bild zu Treppenstufen bei besonders farbigen Bildelementen provoziert. Nur durch RGB-
Zuspielung kann man das Problem vermindern. Beim HD350 hingegen zeigen sich solidere
Ergebnisse ohne derartige Artefakte:

                                 HD350, kein Chroma-Bug
Was ist der Grund für diese Unterschiede? Ein Zusammenhang mit dem Color-Management liegt
nahe und wird durch das Firmware-Update auch belegt. Hier kommt nun die gute Nachricht: Nach
Einspielen des brandneuen Updates verschwinden alle Artefakte und Chroma-Fehler auch beim
HD750.

Wie unser Screenshot oben zeigt, werden die Farbinfromationen nun ohne so störende
Linearitätsschwankungen umgerechnet. Allerdings zeigt sich bei beiden Modellen (350 und 750)
ein leichter Detailverlust in der höchsten Auflösung, hier geht etwas Farbe verloren. Eine
hochwertige FullHD-Zuspielung ist daher zu empfehlen. Unser Beispiel zeigt, wie z.B. ein Denon
DVD-Player bessere Ergebnisse bei gleicher Bildquelle gewährleistet. Dies ist überraschend, denn
auch in ihm kommt ein HQV-Reonchip zum Einsatz. Dies beweist: Nicht nur der Chip, sondern
auch seine Programmierung entscheidet über die Qualität!

Trotz der kleinen Schwächen ist die Signalverarbeitung der neuen D-ILAs mit überdurchscnittlich
gut zu bewerten. Sie ist stets in der Lage, das Schärfepotenzial der hohen nativen Auflösung
effektiv zu nutzen, sei es in der pixelgenauen FullHD-Zuspielung oder durch hochwertige
Skalierung bei SD-Zuspielung. In Kombination mit dem guten De-Interlacing sind der HD350 / 750
somit auf keine externe Skalierung angewiesen. Im Falle des HD750 ist aber unbedingt die neue
Firmware einzuspielen, wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler!

3.11 Shading (Know How Link hier)

In der Serie standen der HD1 / 100 öfter in Sachen Fabhomogenität in der Kritik. Immer wieder
gab es Geräte, die eine sichtbare Verfärbung einer Bildhälfte, meist ins Rötliche, aufwiesen.
Dementsprechend gab es Rückläufer, die den Hersteller offensichtlich dazu veranlasst haben, die
Fertigungstoleranzen zu verbessern. Tatsächlich zeigte keines der von uns getesteten
Seriengeräte störende Farbwolken, sondern wies auch bei schwierigen, mittelhellen und
bildfüllenden Grauflächen eine gleichmäßige Farbtemperatur bis zu den Randbereichen auf. Somit
punkten die neuen Modelle 350 / 750 auch in dieser Disziplin und setzen neue Maßstäbe in
Hinblick auf die Konkurrenz.

4. Fazit / Bewertung

Schon die letzten D-ILA Generationen hatten uns in unseren ausführlichen Tests stets als
Referenz-Beamer der High-End-Klasse überzeugt. Sie kombinierten eine hervorragende Bildtiefe
mit guten Farben und scharfer Abbildung. Doch wir fanden auch Nachteile, die wir an dieser Stelle
ins Gedächntnis rufen:
Bisherige D-ILA Heimkinobeamer-Schwächen:
- Kein Color-Management
- Unpräzise, manuelle Lens-Shift-Mechanik
- Starke Nutzung des Lensshifts verursacht Farbsäume
- Wenig analoge Eingänge, kein VGA

Obige Punkte bemängelten wir insbesondere beim Test des letzten Modells HD100 in unserem
Fazit. Und als hätten die Ingenieure den Test Wort für Wort gelesen, haben sie sich fast aller
Punkte angenommen. So verfügen die Nachfolger nun über ein leistungsfähiges (wenn auch erst
nach dem Firmware-Update) Color-Management (nur HD750), über eine wesentlich präzisere und
nun auch per Fernbedienung zu steuernde Lens-Shift Mechanik, einen analogen VGA-Eingang
mit entsprechender PC-Unterstützung (nur HD750) und eine neue Optik. Damit sind alle
relevanten Schwächen des Vorgängers wirkungsvoll beseitigt.

Doch damit nicht genug: Durch eine Optimierung des Lichtweges und eine verstellbare Iris in der
Optik bieten beide Modelle zusätzlich mehr Flexibilität in Kontrast und Helligkeit. Die
Referenzposition in Sachen Kontrast und Bildtiefe baut JVC mit seiner D-ILA Projektion weiter
aus, es ist nicht zu erwarten, dass in naher Zukunft irgendein Konkurrent ein ähnliches Niveau
erreichen wird.

Die Kombination aus hohem Kontrast und guter Farbdarstellung bewirkt bei jedem Heimkinofan,
sei es alter Hase oder Neueinsteiger, einen "Wow-Effekt". Niemand kann sich der Bildplastizität
und Leuchtkraft entziehen, die sogar die meisten Kinos in den Schatten stellt. Durch die
hochwertige Signalverarbeitung gelingt es beiden Geräten zudem, auch eine ansprechende
Bildschärfe auf die Leinwand zu bringen, obwohl sie hier, besonders bei Bewegungen, nach wie
vor nicht die Referenzposition erreichen. Innovative Techniken, wie eine 120Hz
Zwischenbildberechnung zur Erhöhung der Bewegungsschärfe, lassen die neuen Modelle derzeit
noch vermissen.

Die HD350 / 750 sind in ihrer Bilddarstellung daher eher als reine Filmmaschinen anzusehen, die
konservativ ohne jegliche Gimmicks, dafür aber solide und mit Bestwerten, für ein
beeindruckendes Kinoerlebnis daheim sorgen.
Wo liegen nun die grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Modellen in der Bildqualität?
Bei vegleichbarer Helligkeit gelingt es dem HD750, durch eine noch bessere Polarisation den
Schwarzwert und den Kontrast signifikant gegenüber seinem kleinen Bruder zu steigern. In
Anbetracht der hohen, fünfstelligen Kontrastwerte beider Maschinen trennen sie sicherlich keine
Welten, doch anspruchsvolle High-Ender werden den noch besseren Schwarzwert gerade in
dunklen Filmszenen zu schätzen wissen. Zu dem höheren Kontrast gesellt sich beim HD750 das
Color-Management bzw. der THX-Modus, die eine perfekte Farbreproduktion gemäß der aktuellen
Videostandards zulassen. Dem kleinen HD 350 wurden die enstprechenden Bildoptionen
vorenthalten, so dass er zu einer sehr kräftigen, teils unnatürlichen Farbdarstellung tendiert.

                                      Bewertung Bild
                                           HD750
              Bewertung Bild gesamt : 1,3 (Sehr Gut -)
              Schwarzwert & Kontrast         1,0 (Sehr Gut )
              Schärfe & Interpolation        1,5 (Gut+)
              Farbumfang / -temperatur       1,1 / 1,2 (Sehr gut -)
              Signalverarbeitung             1,8 (Gut +)
              Sonstige Aspekte               1,2 (Sehr Gut)

              (Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik.

                      Ein direkter Vergleich der Systeme oder Generationen ist daher nur bedingt möglich!)

                                      Bewertung Bild
                                           HD350
              Bewertung Bild gesamt : 1,4 (Sehr Gut -)
              Schwarzwert & Kontrast         1,1 (Sehr Gut -)
              Schärfe & Interpolation        1,5 (Gut+)
              Farbumfang / -temperatur       2,1 / 1,2 (Sehr gut -)
              Signalverarbeitung             1,8 (Gut +)
              Sonstige Aspekte               1,2 (Sehr Gut)
Hervorragende Farben, eine beinahe schon dreidimensional wirkende Bildtiefe und hohe Schärfe
bei hoher Füllrate, fast ohne Pixelstruktur. Was will man mehr? Verbesserungspotenzial sehen wir
vor allem noch in der Lautstärke, denn zu den leisesten Beamern gehört auch die neuese D-ILA
Generation erneut nicht, vor allem nicht im hohen Lampenmodus. Und die Reichweite der
Fernbedienung ist teilweise eine Zumutung, zumindest bei den weißen Modellen.

Abgesehen davon überzeugt das neue Chassis aber mit einer grandios guten Verarbeitung, die
sogar in diesen gehobenen Preisklassen verblüfft. Jedes Detail erscheint durchdacht und
hochwertig umgesetzt, so dass der Projektor viele Jahre Heimkinofreude verspricht. Zusammen
mit dem ansprechenden Design und den flexiblen Aufstellungsmöglichkeiten bleiben kaum
Wünsche offen.

Unterm Strich handelt es sich bei beiden Modellen um Projektoren, die für den heutigen Stand der
Technik nahe an der Perfektion liegen. Für den stolzen Preis von ca. €4500.- (HD350) bzw.
€6500.- (HD750) erhält der anspruchsvolle High-End Kunde einen sehr hohen Gegenwert, der
sich in einer fast kompromisslos guten Bildqualität äußert. Nur selten könen wir eine derart
uneingeschränkte Kaufempfehlung geben, wie bei der neuesten D-ILA Generation. Achten Sie im
Falle des HD750 aber auf das Firmware-Update...
5. Bewertung

+ Einmalig hoher nativer Kontrast
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Hervorragender Schwarzwert
+ Keine digitalen Artefakte
+ Kräftige Farben
+ Hochwertige Signalverarbeitung
+ Keine Pixelstruktur
+ Sehr flexible Aufstellungseigenschaften
+ Grandiose Overall-Bildqualität

- Nicht leise im hohen Lampenmodus
- Kein Color-Management (HD350)
- Keine 120Hz Zwischenbildberechnung
- Skalierung nutzt nicht das gesamte HQV-Potenzial aus
- Firmware Update notwendig (HD750)
- Overscan nur 1-stufig
- Teilweise schlechte Reichweite der Fernbedienung (vor allem weiße HD350)
- Wenig analoge Eingänge, kein VGA (HD350)

                                                     HD750
                                 Bewertung gesamt : 1,3 (Sehr Gut -)
                                 Ausstattung            1,4 (Serh Gut -)
                                 Bedienung              1,6 (Gut +)
                                 Technik                1,1 (Sehr Gut)
                                 Bild                   1,3 (Sehr Gut -)
                                 Preis Leistung         1,3 (Sehr Gut -)

   (Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender
                                                   Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

                                                     HD350
                                 Bewertung gesamt : 1,32(Sehr Gut -)
                                 Ausstattung           1,4 (Serh Gut -)
                                 Bedienung             1,6 (Gut +)
                                 Technik               1,1 (Sehr Gut)
                                 Bild                  1,4 (Sehr Gut -)
                                 Preis Leistung        1,1 (Sehr Gut -)

5. Mai, 2009
Ekkehart Schmitt, Karsten Becker
5. Technische Daten (Herstellerangaben!)

                             DLA-HD350                            DLA-HD750
Display device                            Full HD D-ILA Device
  Panel size                                  0.7 inch (16:9)
  Resolution                                   1920 x 1080
     Lens                 2 x motorized zoom / focus, F=3.2-4.3, f=21.3-42.6mm
  Lens shift                   Motorized ± 80% vertical / ± 34% horizontal
   function
Projection size                                60-200 inches
     Lamp                       200W UHP ultra-high pressure mercury lamp
  Brightness                                    800 lumens
Contrast ratio             Native 30,000:1                        Native 50,000:1
  Terminals        Composite x1 (RCA), S-Video x1       Composite x1 (RCA), S-Video x1
                   (mini DIN), Component x1(RCA          (mini DIN), Component x1(RCA
                  3pin) HDMI x2 (Ver.1.3), RS-232C 3pin), HDMI x2 (Ver.1.3), RS-232C
                             (D-sub 9 pin)             (D-sub 9 pin), PC x1 (D-sub 15 pin),
                                                               Trigger x1 (mini jack)
 Video Input            480i/p, 576i/p, 720p 60/50, 1080i 60/50, 1080 24p/ 60p/ 50p
    signal
PC Input signal          VGA, SVGA, XGA, WXGA, WXGA+, WSXGA, WSXGA+
 Dimensions                            365 x 166 x 478 mm
   (WxHxD)

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