Umwelterklärung Evangelische Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach 26. März 2018 - Evangelische ...
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Inhaltsverzeichnis 1. Grußworte ....................................................................................................... 1 1.1. Pfarrer...................................................................................................................................... 1 1.2. Kirchengemeinderat Kirnbach ................................................................................................. 2 1.3. Kirchengemeinderat Wolfach.................................................................................................. 3 2. Die Kirchengemeinden stellen sich vor ........................................................... 4 2.1. Kirnbach................................................................................................................................... 5 2.2. Wolfach ................................................................................................................................... 5 3. Das Umweltteam ............................................................................................. 6 4. Umweltleitlinien der Kirchengemeinden......................................................... 9 5. Kirnbach ......................................................................................................... 11 5.1. Gebäudesituation .................................................................................................................. 11 5.2. Auftaktveranstaltung............................................................................................................. 12 5.3. Bestandsaufnahme ................................................................................................................ 14 5.3.1. Umweltkennzahlen 2011 – 2017 ................................................................................... 14 Kernindikatoren nach EMAS III 2013-2017 ................................................................................... 19 5.4. Bewertung der direkten und indirekten Umweltaspekte ..................................................... 21 5.5. Umweltprogramm 2018-2021 ............................................................................................... 24 6. Wolfach ......................................................................................................... 25 6.1. Gebäudesituation .................................................................................................................. 25 6.2. Auftaktveranstaltung............................................................................................................. 26 6.3. Bestandsaufnahme ................................................................................................................ 28 6.3.1. Umweltkennzahlen 2013-2017 ..................................................................................... 28 6.3.2. Kernindikatoren nach EMAS III für 2013-2017 .............................................................. 34 6.4. Bewertung der direkten und indirekten Umweltaspekte ..................................................... 36 6.5. Umweltprogramm 2018-2021 ............................................................................................... 37 7. Gültigkeitserklärung ...................................................................................... 38 Literaturverzeichnis .............................................................................................. 41 8. Impressum ..................................................................................................... 42 29.03.2018
1. Grußworte 1.1. Pfarrer Liebe Leserin, lieber Leser, Sie haben das Zeugnis dafür in der Hand, dass die Kirchengemeinde Kirnbach und die Kirchengemeinde Wolfach - Oberwolfach - Schapbach - Bad Rippoldsau sich systematisch und zielgerichtet mit dem Thema Umweltschutz beschäftigen. Am 22.April 2001 haben die höchsten Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen in Europa die "Charta Oecumenica" unterschrieben und damit für unsere Kirchen verbindlich gemacht. Dort heißt es (Artikel 9): "Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur. Aber wir sehen mit Schrecken, dass die Güter der Erde ohne Rücksicht auf ihren Eigenwert, ohne Beachtung ihrer Begrenztheit und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger Generationen ausgebeutet werden. Wir wollen uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen. ... Wir verpflichten uns, einen Lebensstil weiter zu entwickeln, bei dem wir gegen die Herrschaft von ökonomischen Zwängen und Konsumzwängen auf verantwortbare und nachhaltige Lebensqualität Wert legen; ..." In diesem Sinne stellt die badische Landeskirche neben vielen anderen Landeskirchen seit 2004 den Rahmen dafür bereit, dass Kirchengemeinden ein Umweltmanagement-System nach europäischem EMAS-Standard einführen können. Es ist mir eine große Freude, dies nun in den beiden Kirchengemeinden, für die ich als Pfarrer berufen bin, begleiten zu dürfen. Mitten im Schwarzwald lebend, und in engem Kontakt zu vielen Menschen, die hier im Urlaub die Nähe zur Natur suchen, spüren wir sehr deutlich die Verantwortung, unseren Teil zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen. Unsere Erlösung empfangen wir aus Gottes Hand. Belebte und unbelebte Natur sind in unsere Hände gelegt. Forschung, Medien und eigene Anschauung führen uns vor Augen, wie gefährdet die Natur durch menschliches Handeln ist. Nötig ist eine systematische und effiziente Arbeit an den Problemen. Im Kleinen wie im Großen erleben wir, wie Gemeinschaft uns stark macht. Deshalb wurde recht schnell klar, dass wir in einem gemeinsamen Umweltteam für beide Kirchengemeinden arbeiten möchten. Nun ist die erste und wichtigste Etappe geschafft: Wir haben uns eine Übersicht über die umweltrelevanten Aspekte der Gemeindearbeit verschafft. Möge die Aufmerksamkeit auf diese Fragen möglichst weiter Kreise ziehen und möglichst nachhaltig wirken. Stefan Voß Pfarrer der Ev. Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach 1 29.03.2018
1.2. Kirchengemeinderat Kirnbach Mit dem „Grünen Gockel“ verbinden sich gleich mehrere, zu erwartende Vorteile, die einhergehen mit dem Erhalt oder der Wiedererlangung einer lebenswerten Umwelt, der Einbindung von Gemeindemitgliedern in die aktive Mitarbeit und nicht zuletzt auch die damit verbundenen Einsparungsmöglichkeiten - bei immer stärker schrumpfenden Einnahmen (Zuweisungen der Landeskirche). Auf den ersten Blick sieht das sicherlich nach etwas Träumerei aus, aber wir haben in Kirnbach (zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde in Wolfach) ein engagiertes und fachlich starkes Team am Start, das schon sehr gute Arbeit geleistet hat. Im weiteren Verlauf wird der Erfolg jedoch auch entscheidend davon abhängen, ob noch mehr Mitglieder sich mit Ihrem Fachwissen, Ihren Ideen und nicht zuletzt auch einmal mit Hand anpacken beteiligen und sich in das große Ziel mitverantwortlich einbinden lassen. Von Vorteil dafür ist sicherlich auch, dass für das große Ziel einzelne Projekte ermittelt worden sind, so dass nicht jede(r) immer bei allem dabei sein muss, sondern gerade in dem Bereich und den damit verbundenen Aufgaben, die jemand besonders gut kann, Spaß daran hat und einen Sinn darin sieht. Dass dies gelingen kann, haben schon einige Gemeinden in unserer badischen Landeskirche erfolgreich bewiesen. Ein großes Dankeschön gilt unserem „Grünen Gockel Team“, das mit Holger Thoma, Sabrina Wöhrle und Miriam Lempert, zusammen mit den Teammitgliedern der Wolfacher Kirchengemeinde und unserem gemeinsamen Pfarrer Stefan Voß das Projekt „Grüner Gockel“ erschlossen und schon viele Ideen entwickelt hat. Ein Glücksfall ist auch, dass mit Dr. Andre Witthöft-Mühlmann, der beim EOK das Büro für Umwelt und Energie leitet und zugleich Umweltbeauftragter des EOK ist, ein ausgezeichneter Fachmann mit sehr viel Erfahrung unserem Umweltteam „Grüner Gockel“ zur Seite steht und alle Maßnahmen von Anfang an begleitet hat. Ihm gilt deshalb ein besonderer Dank für die ausgezeichnete Betreuung. Meine Bitte an alle Gemeindemitglieder und Einwohner, denen unsere Umwelt am Herzen liegt, ist, dass Sie sich einbinden lassen, wenn Sie um die Mitarbeit in bestimmten Aufgaben gebeten werden und Ihre Ideen aktiv einbringen, mit denen wir einen Beitrag zur Verbesserung unserer gemeinsamen, einen Welt leisten können. Ich freue mich, dass es nun losgeht und bin gespannt darauf, was wir nach ein, zwei Jahren berichten können, was alles erreicht werden konnte und welche neuen Herausforderungen dann wiederum anstehen. Hans-Eberhard Rök Vors. des Kirchengemeinderats Ev. Kirchengemeinde Kirnbach 2 29.03.2018
1.3. Kirchengemeinderat Wolfach Grußwort - einmal anders Grüner Gockel! Welcher Hahn kräht danach? Der Auslöser: - Abriss und Neubau des Gemeindezentrums - …. Das Ziel: - Umweltschutz mit System - nichts dem Zufall überlassen - Nachhaltig und Personenunabhängig - …. Von Klischees, Hindernissen und Motivation: - Umweltschutz? Das nützt ja doch nichts - Was du dem geringsten unter euch getan hast, das hast du mir getan (?) - Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst? - Es geschieht nichts Gutes, es sei denn man tut es. - Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt! - …. Die Macher: - Michael Gleich - Michaela Harter - Holger Thoma - Sabrina Wöhrle - Miriam Lempert - Stefan Voß - …. Markus Harter Vors. des Kirchengemeinderats Ev. Kirchengemeinde Wolfach, Oberwolfach, Bad Rippoldsau und Schapbach 3 29.03.2018
2. Die Kirchengemeinden stellen sich vor Die Stadt Wolfach liegt im mittleren Schwarzwald am Zusammenfluss von Kinzig und Wolf, und gehört zum Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Bis Ende 1972 war sie selber Kreisstadt. Heute liegt sie am Rand, benachbart zu den Kreisen Freudenstadt und Rottweil. Die durch große Neubaugebiete erweiterte mittelalterliche Stadt regiert heute neben der eigentlichen Stadt auch die früher selbständigen Ortsteile Kirnbach, Halbmeil und St. Roman. So erstreckt sie sich heute von 250 m über NN bis auf 880 m über NN. Seit 1969 ist sie auch staatlich anerkannter Luftkurort. Bis ins 19.Jahrhundert lebten die meisten Menschen in der Stadt von Holzhandel, Bergbau und Flößerei. Im 19.Jahrhundert kam die Verwaltung (Amtsgericht, Kreisstadt) und im 20.Jahrhundert Tourismus, Glasbläserei (heute die einzige aktive Mundblashütte im Schwarzwald) und Metallbearbeitung dazu. Abbildung 1: Geographische Lage von Wolfach und Kirnbach (Google, 2018; Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, 2018) 4 29.03.2018
Weit über die Region hinaus bekannt ist Wolfach durch weltweit agierende Unternehmen im Metallbereich (Spezialbaumaschinen, Maschinen zur Oberflächenveredelung) und über die Parkinsonklinik. Oberwolfach glänzt im Bereich der wissenschaftlichen Mathematik durch das international bekannte Forschungsinstitut. Bad Rippoldsau hat einen chinesischen Großinvestor gefunden, der die ehemalige Kurklinik in ein Luxus-Hotel umwandeln will. Das öffentliche und kulturelle Leben ist von einem vielfältigen und sehr aktiven Vereinsleben bestimmt. Die Stadt Wolfach hat sich zu einer Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet entwickelt. Der Kirnbacher Bollenhut steht weltweit als Markenzeichen für den ganzen Schwarzwald. 2.1. Kirnbach In Kirnbach bilden Kirchengemeinde und Bevölkerung fast eine Einheit. Obwohl die Migrationsströme der letzten 100 Jahre auch im konfessionellen Gefüge der Talgemeinde ihre Spuren hinterlassen haben, ist der evangelische Pfarrer mangels katholischer Präsenz und mangels eines Ortschaftsrates so etwas wie ein heimlicher Bürgermeister. "Man" ist evangelisch. Der rote und der schwarze Bollenhut sind nicht nur Markenzeichen, sondern auch hier gebürtig, wie nicht nur im farbigen Kirchenfenster dokumentiert wird. Kirnbach ist die einzige Gemeinde, in der alle Konfirmandinnen und Konfirmanden bei der Konfirmation Tracht tragen. Dieses Fest ist zusammen mit dem Erntedankfest unter Mitwirkung von Trachtengruppe und Trachtenkapelle ein Höhepunkt im dörflichen Jahreslauf. Der Altarumgang gehört zu den Besonderheiten der hiesigen Frömmigkeit. Fröhliche Familiengottesdienste, gelegentlich auch im Grünen, setzen weitere Akzente. Bei vielen Beerdigungen kommt aus jedem Haus mindestens ein Bewohner in die Kirche. Immer wieder unterschätzen Außenstehende, wie viel Entwicklungspotential diese als traditionell angesehene Gemeinschaft besitzt. So ist es kein Zufall, dass Kirnbach zu den ersten beiden Grüner-Gockel- Gemeinden im Regionalbezirk Offenburg der Ortenau gehört. 2.2. Wolfach Auch in Wolfach wurde im 16.Jahrhundert die Reformation eingeführt. Dynastische Gründe führten dazu, dass das Rad nach wenigen Jahren wieder zurückgedreht wurde. Vor etwa 140 Jahren kamen wieder Evangelische in die katholische Stadt, gründeten wenig später eine Gemeinde und bauten eine Kirche. 125 Jahre wird sie diesen Sommer alt. Ein Großteil der heutigen evangelischen Gemeinde Wolfach besteht aus Flüchtlingen des 2.Weltkriegs und ihren Nachkommen sowie russlanddeutschen Einwanderern der 90er Jahre. Räumlich gehört zur Wolfacher Gemeinde das ganze Wolftal mit den Gemeinden Oberwolfach und Bad Rippoldsau - Schapbach. Oben in Bad Rippoldsau wurde 1972 die Friedenskapelle gebaut, um den vielen Kurgästen auch evangelische Gottesdienste und Seelsorge anzubieten. Von der dortigen Bevölkerung sind nur etwa 10% evangelisch. Das Wolfacher Gemeindeleben war in den letzten Jahrzehnten geprägt von einem starken Akzent auf ökumenischen Aktivitäten vor allem im Bereich der Seniorenarbeit, einer starken Kindergottesdienstarbeit und mehreren Bibelkreisen. In direkter Nachbarschaft und durch gemeinsame Sommerfeste verbunden ist das Pflegeheim der Diakonie (Johannes Brenz Altenpflege gGmbH). 5 29.03.2018
3. Das Umweltteam Das Umweltteam setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Wolfacher und der Kirnbacher Gemeinde. Sitzungen werden außer bei gemeindespezifischen Anliegen gemeinsam abgehalten, wobei das Team vom Umweltbeauftragten der Badischen Landeskirche, Dr. André Witthöft-Mühlmann, angeleitet und unterstützt wird. Das Team steht in ständigem Austausch mit dem Kirchengemeinderat, was vor allem durch die Teilnahme von Kirchengemeinderäten und dem Pfarrer Stefan Voss im Umweltteam vereinfacht wird. Das Team setzt sich zusammen aus Michael Gleich und Michaela Harter für die Wolfacher Fraktion, Holger Thoma, Sabrina Wöhrle und Miriam Lempert aus der Kirnbacher Fraktion, sowie dem Pfarrer beider Gemeinden, Stefan Voss. Michael Gleich, Holger Thoma und Sabrina Wöhrle haben die Aufgabe der Umweltbeauftragten übernommen und vertreten das Team nach außen. Abbildung 2: Organigramm Umweltteam und Kirchengemeinde 6 29.03.2018
Was uns antreibt… Sabrina Wöhrle (Umweltbeauftragte): „Die Natur ist eines der größten Schätze, die wir haben. Aus diesem Grund ist es für mich sehr wichtig, sie, wo immer es mir möglich ist, zu schützen, zu erhalten und zu pflegen. Da ich mich mit dem Thema Umweltschutz privat schon immer sehr auseinander gesetzt habe, ist es toll dies nun auch in meinem Ehrenamt mit einbringen zu können.“ Miriam Lempert: „Ein Ziel von mir ist es, durch die eigene Existenz die Natur so wenig wie möglich negativ zu beeinträchtigen. In meinem Studium der Geoökologie lerne ich die Bedeutung von natürlichen Stoff- und Lebenskreisläufe zu schätzen und sehe wie kleinste anthropogene Einflüsse diese Lebensräume stören. Mit dem Grünen Gockel erhoffe ich mir, mehr Menschen für diese Thematik sensibilisieren zu können.“ Holger Thoma (Umweltbeauftragter): „Als Förster arbeite ich mit und in der Natur. Dabei wird mir unsere Abhängigkeit von einer intakten Umwelt ständig vor Augen geführt. Dies ist meine Motivation, auch außerhalb meines Berufs für den Umweltschutz tätig zu sein.“ Michaela Harter: „Meine Motivation kommt aus der Überzeugung heraus, dass frau selbst was tun muss, um andere als Vorbild zum Umdenken zu bringen. Deshalb war und ist der Grüne Gockel als ehrenamtliche Aufgabe ein tolles Projekt für andere und mich selbst!“ Michael Gleich (Umweltbeauftragter): „Als mehrfacher Familienvater und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens habe ich die Pflicht, als Vorbild in Sachen Umweltschutz voran zu gehen. Durch Anregungen und Informationen zum Thema Umweltschutz, die meine Kinder aus der Schule mitgebracht haben, wurde mir schnell bewusst, dass ich meinen Beitrag dazu leisten kann. Dies wollte ich nicht nur im privaten, sondern auch im geschäftlichen, sowie im ehrenamtlichen Bereich umsetzen. Als Pfarrer Stefan Voß mich auf das Thema Grüner Gockel ansprach, war ich sofort begeistert. Jeder gelungene Beitrag zur Erhaltung der Umwelt ist für mich Motivation genug, um weiter zu machen.“ 7 29.03.2018
Stefan Voß (Gemeindepfarrer): "Quasi durch das Amt gehöre ich zum Umweltteam. In einer Gemeinde, in der ich früher gearbeitet habe, habe ich den Grünen Gockel kennen und schätzen gelernt. Der Umweltschutz ist mir auch im privaten Bereich ein wichtiges Anliegen, zum Beispiel als Bio-Gärtner im Pfarrgarten, der den Kampf gegen Schnecken und Unkraut auf den Knien robbend und nicht mit der Giftspritze in der Hand aufnimmt." 8 29.03.2018
4. Umweltleitlinien der Kirchengemeinden Präambel Aus dem Glauben heraus setzen wir uns, die Evangelischen Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach, für die Umwelt ein. Gott hat diese Welt geschaffen. Sie ist Gottes Schöpfung. Diese war am Anfang gut. Denn Gott wusste: Das Leben auf der Erde braucht eine intakte Umwelt. Menschliches Handeln richtet sich jedoch oft gegen sie. Gott ist in Jesus Christus selbst Teil der Schöpfung geworden, weil er es gut meint mit uns. Deswegen trauen wir auf die Verheißung, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird. Dieses Reich Gottes ist schon mittenunter uns, also mitten in der Schöpfung. Gott will, dass wir Werkzeuge des Friedens, der Gerechtigkeit und der Erhaltung seiner Schöpfung sind. Die folgenden Umwelt-Leitlinien der Evangelischen Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach sollen bei zu treffenden Entscheidungen berücksichtigt werden und unser Handeln mitbestimmen. Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte (1. Mose 2, 15) I. Wir haben einen Auftrag. Zum Bebauen und Bewahren der Erde wollen wir als Kirchengemeinde beitragen, indem wir unseren ökologischen Fußabdruck im Blick behalten und kontinuierlich verbessern. Hierfür wird dieser ständig überprüft und dokumentiert. II. Wir denken an die Menschen anderswo und die Generationen nach uns. Die Verantwortung für unsere Mitmenschen und Nachkommen verpflichtet uns zum Einsatz für den Erhalt der Schöpfung. Auch deshalb ist für uns der Schutz der Natur und der Umwelt eine wichtige Aufgabe. Wir suchen der Stadt, der Natur, der Menschen Beste. III. Wir handeln zukunftsorientiert, sozial, gerecht und nachhaltig. Wir achten darauf, dass sich unsere Entscheidungen sowohl auf künftige Generationen als auch auf andere Regionen der Erde positiv auswirken. Darum sollen sie solidarisch, gerecht und nachhaltig getroffen werden. IV. Wir gehen mit Ressourcen schonend und sparsam um und schützen die Umwelt auch mit Hilfe der Technik. Bei unserem täglichen Handeln versuchen wir Rohstoffe schonend zu gebrauchen. Weiterhin versuchen wir Energieträger sparsam zu verbrauchen. Außerdem wollen wir - unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit - finanzierbare neue Technik zur Verringerung der Umweltbelastung einsetzen. V. Wir schützen Lebensräume. Wir möchten gesunde Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten, fördern und schaffen. 9 29.03.2018
VI. Wir wollen glaubwürdig sein und mit anderen ins Gespräch kommen. Wir wollen Schöpfungs- Verantwortung und Umwelt-Erziehung vorleben und weitergeben. Die Umweltarbeit soll ein fester Bestandteil aller unserer Aktivitäten sein. Weiterhin sind wir davon überzeugt, dass wir von und mit anderen lernen können. Deshalb suchen wir auch qualifizierte Beratung von außen. VII. Wir wollen gemeinsam Arbeiten. Die MitarbeiterInnen im Haupt- und Ehrenamt sowie die Gruppen der Kirchengemeinde werden aktiv in den gesamten Prozess eingebunden und sollen sich mit ihren positiven, wie auch negativen Anregungen konkret einbringen. Bei all diesem Engagement beachten und würdigen wir auch, was in unseren Gemeinden schon verpflichtend geregelt ist. Die Leitlinien wurden am 26.07.17 vom Kirchengemeinderat Wolfach und am 25.01.18 vom Kirchengemeinderat Kirnbach verabschiedet. 10 29.03.2018
5. Kirnbach 5.1. Gebäudesituation In Kirnbach verfügt die Kirchengemeinde über Räume in vier verschiedenen Gebäuden, die je eine andere rechtliche Struktur haben. Das Pfarrhaus gehört der Kirchengemeinde. Es steht auf einem Grundstück der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau. Im Pfarrhaus wird eine Etage als Pfarrwohnung genutzt, eine andere Etage bietet Raum für Pfarrbüro, Dienstzimmer, Besprechungsraum und Teeküche. Unter dem Dach ist ein Archivraum eingerichtet. Die Kirche mit Grundstück gehört der Kirchengemeinde. Die Stadt Wolfach hat für die unbeweglichen Teile des Gebäudes die Baupflicht (abzüglich eines jährlichen Abbildung 3: Pfarrhaus in Kirnbach Pflichtteils der Kirchengemeinde für kleinere Reparaturen). Als Gemeindesaal nutzt die Kirchengemeinde den "Krummelsaal", einen Raum in der örtlichen Festhalle. Hier ist die Stadt Wolfach die Eigentümerin, die Kirchengemeinde hat aber beim Bau der Festhalle am Gemeindesaal das alleinige und unbeschränkte Nutzungsrecht erworben, mit einem unentgeltlichen Nutzungsrecht der Halle für große Feste. Abbildung 4: Evangelische Kirche Kirnbach (Evangelische Kirchengemeinde, 2018) Weiterhin steht im "Alten Rathaus" ein Raum für den vierzehntägigen Kindergottesdienst zur Verfügung. Die Gemeinde ist auf etwaige Notfälle vorbereitet. Dazu gehören die regelmäßige Kontrolle des Brandschutzes, die Fluchtwegbeschilderung sowie die Überwachung und Wartung der Heizungsanlagen. Ein Notfallplan mit Telefonliste hängt aus. Abbildung 5: Leopold-Krummel-Saal Kirnbach 11 29.03.2018
Abbildung 6: Lage der Gebäude der Kirchengemeinde Kirnbach; 1. Kirche, 2. Pfarrhaus, 3. Gemeindehalle, 4. Altes Rathaus (Google, 2018) 5.2. Auftaktveranstaltung Mit Musik, weihnachtlichen Geschichten, Glühwein und Gebäck wird in Kirnbach an jedem Tag im Advent in einem Haus ein Türchen geöffnet. Die Auftaktveranstaltung für Kirnbach fand im Rahmen eines solchen Advents-Fensters am 16. Dezember 2016 im Leopold-Krummel-Saal statt. Nach einer Eröffnung durch Pfarrer Voß und einer Ansprache des Dekans Frank Wellhöner, stellte Holger Thoma die Grundgedanken des Grünen Gockels und das Umweltteam vor. Mit einem gemeinsam gesungenen „Macht hoch die Tür“ endete der erste Teil des Adventsfensters. Bei selbstgebackenen Plätzchen und Tee wurden danach in lockerer Atmosphäre Ideen gesammelt. Dafür standen Pinnwände mit den Themen Energie, Müll, Umweltbildung, Ressourcen, Umweltschutz und Ernährung bereit, an die Stichworte geschrieben werden konnten. Schon bald entwickelten sich interessante Gespräche und Diskussionen, sodass die Auftaktveranstaltung als gelungene Vorstellung des Grünen Gockels aber auch als interaktiver Austausch mit der Gemeinde empfunden wurde. 12 29.03.2018
Die an den Pinnwänden gesammelten Stichworte waren: Tabelle 1: Stichpunkt-Sammlung Auftaktveranstaltung Kirnbach Thema Stichpunkte Müll - Zeitungen mit den Nachbarn teilen - Nichts in den Müll, was noch genießbar ist - Vermeidung fängt beim Kauf an - Bachputzede als Teamprojekt - Müll trennen / Müll vermeiden Energie - Fahrgemeinschaften bilden (2x genannt) - Heizung Kirche, Stromverbrauch - Holz, Erdwärme - Muss man bei Energieverbrauch bestimmte Werte erreichen - Wasserkraft (Jockele Mühle) - E-Mobilität - PV auf Kirchendach - LED? - Leopold-Krummel-Saal: Räume sollten nur geheizt werden, wenn sie gebraucht werden Ernährung - Fleisch aus Kirnbach, Offenhaltung d. Landschaft - nichts wegwerfen, Mindeshaltbarkeit/Mindestgenießbarkeit - regionale Produkte kaufen - fairer Kaffee - saisonale Produkte - Veggie-Day, Tierhaltung Umweltbildung - Naturgänge + Beobachtungen sammeln - Kindergottesdienst im Grünen - Umwelttag mit Themen beim Gemeindefest - Umwelt – (???) in rel. Unterricht einbringen - Aktionen im Kindergottesdienst - Gemeinde-Familien-Wandertag im Nationalpark (Arche, Kigo, …) - Umweltworkshop bei jeweils aktuellen Konfirmanden - Kompost – Infos für privat - Besuch im Nationalpark Ressourcen - Was machen wir mit alten Gesangbüchern und Bibeln? Württembergische Nachbargemeinden fragen - Holz zum Heizen und noch mehr - Weniger Kopien => zu zweit in Blatt schauen - Neue Lieder über Projektor - Offenhaltung der Landschaft => mit „Arbeitstagen“ zum Mähen/Freischneiden (…??) Umweltschutz - (Kirn-) Bachbiotop aufwerten 13 29.03.2018
5.3. Bestandsaufnahme 5.3.1. Umweltkennzahlen 2011 – 2017 Hinweise Leere Felder = keine Erfassung im entsprechenden Jahr. Bis 2015: Energiedaten nur Pfarrhaus (mit Gemeinderäume) Ab September 2016: Energiedaten Pfarrhaus und Kirche Grunddaten Neben der halben Pfarrstelle sind bei der Kirchengemeinde noch Organisten mit 5,62 Std/Woche, eine Reinigungskraft mit 4 Std/Woche und eine Sekretärin mit 6 Std/Woche beschäftigt. Die Grundstücksfläche beinhaltet die Fläche auf der die Kirche steht ohne Friedhof und das Pfarrhausgrundstück mit Pfarrgarten. Die beheizte Fläche ist das Pfarrhaus und die Kirche. Tabelle 2: Grunddaten Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Gemeindemitglieder Pers 573 566 559 552 545 538 531 Beschäftigte 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 Anz (in Vollzeitäquivalenten) Grundstücksfläche m² 2.707 2.707 2.707 2.707 2.707 2.707 2.707 Beheizte Fläche m² 202 202 202 202 202 202 202 Energie und Wasser Das Trinkwasser für das Pfarrhaus stammt aus einer eigenen Quelle, die oberhalb im Pfarrwald gefasst ist. Somit sind nur Abwassergebühren zu bezahlen. Das Pfarrhaus wird noch mit einer Ölheizung beheizt. Die Kirche durch eine Elektro-Speicherheizung. 14 29.03.2018
Tabelle 3: Energie und Wasser Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Heizenergie real kWh 18.370 18.180 29.580 19.140 21.800 39.964 48.906 Heizenergie witterungsbereinigt kWh 19.922 18.433 28.721 21.948 22.868 41.006 49.322 Heizenergie 98,62 91,25 142,18 108,65 113,21 203 244,17 witterungsbereinigt/Beheizte kWh/m² Fläche Strom kWh 2.787 2.274 2.198 2.162 2.077 2.645 3.457 Strom/Beheizte Fläche kWh/m² 13,80 11,26 10,88 10,70 10,28 13,09 17,11 Wasser m³ 67,97 62,83 56 58,60 56,20 65,30 68,80 Abbildung 7: Stromverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Kirnbach; Pfarrhaus in grün, Leopold-Krummel-Saal in gelb, Kirche in blau 15 29.03.2018
Abbildung 8: Wasserverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Kirnbach; Pfarrhaus in grün, Leopold-Krummel-Saal in gelb, Kirche in blau Abbildung 9: Heizverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Kirnbach; Pfarrhaus in grün, Leopold-Krummel-Saal in gelb, Kirche in blau 16 29.03.2018
Papier Beim Papierverbrauch macht der Gemeindebrief etwa ein Drittel aus. Hier wollen wir den Anteil des Recyclingpapiers erhöhen. Tabelle 4: Papier Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtgewicht Papier kg 48 Anteil Recyclingpapier % 42 Abfall Ca. die Hälfte des Restmülls fällt alleine beim Gemeindefest an. Tabelle 5: Abfall Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Restmüll l 280 Wertstoffe l 130 Biomüll l 50 Papier l 1.560 Abfallaufkommen gesamt l 2.024 Verkehr Hier sind die Dienstfahrten des Pfarrers und die Seniorenausflüge enthalten. 2016 wurde nicht erfasst. Hier hätte sonst die Israelreise stark zu Buche geschlagen. Tabelle 6: Verkehr Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtkilometer km 15.250 PKW (Benzin) km 850 Reisebus km 14.400 17 29.03.2018
CO2-Emissionen Tabelle 7: CO2-Emissionen Bestandsaufnahme Kirnbach Einheit 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 CO2 Strom t 1,76 1,47 1,39 1,34 1,25 1,59 2,07 CO2 Wärme t 5,88 5,82 9,47 6,12 6,98 15,04 19,93 CO2 Verkehr t 0,60 CO2 gesamt t 7,64 7,28 10,86 7,46 8,22 16,63 22,60 CO2 / Gemeindemitglied kg 13,33 13,19 19,67 13,51 14,89 30,13 40,94 Abbildung 10: CO2-Emissionen im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Kirnbach; Pfarrhaus in grün, Leopold-Krummel-Saal in gelb, Kirche in blau Ergänzende Aspekte gemäß den überarbeiteten Anhängen I-III der EMAS-Norm in 2017 Die Gemeinde hat die folgenden Aspekte zum Kontext der Organisation, zu interessierten Interessengruppen u.Ä. und zu Chancen und Risiken besprochen und intern festgehalten. Der Aspekt des "Lebenswegs" eines Produktes findet in unserer Kirchengemeinde keine Anwendung. 18 29.03.2018
Kernindikatoren nach EMAS III 2013-2017 Die Grundstücksfläche fungiert als Output / Bezugsgröße für den Indikator "Flächenverbrauch", die Gemeindegliederzahl als Output / Bezugsgröße für alle anderen Indikatoren. Bis 2015 nur sind nur Daten zum Pfarrhaus verfügbar, ab September 2016 auch für den Leopold-Krummelsaal und die Kirche. Energieeffizienz und Anteil erneuerbarer Energien Tabelle 8: Kernindikatoren nach EMAS-III Energie und Anteil erneuerbarer Energien; Kirnbach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtenergie real MWh 31,78 21,30 23,88 42,61 52,36 Gemeindemitglieder Pers 552,00 552,00 545,00 538,00 531,00 Gesamtenergie/Gemeindemitglied MWh 0,06 0,04 0,04 0,08 0,10 Gesamtenergie 30,92 24,11 24,94 43,65 52,78 MWh witterungsbereinigt Gesamtenergie 0,06 0,04 0,05 0,08 0,10 witterungsbereinigt / MWh Gemeindemitglied Erneuerbare Energien MWh 0,00 0,00 Anteil erneuerbare Energien % 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Materialeffizienz Entfällt, da in der Kirchengemeinde keine größeren Materialflüsse auftreten. Wasser Wird nur auf das Pfarrhaus bezogen. Wasser steht durch Quellen im Pfarrwald zur Verfügung. Es fallen nur Abwasserkosten an. Tabelle 9: Kernindikatoren nach EMAS-III Wasser; Kirnbach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Wasser m³ 56,00 58,60 56,20 65,30 68,80 Wasser / Gemeindemitglied m³ 0,10 0,11 0,10 0,12 0,13 19 29.03.2018
Abfall und gefährliche Abfälle Tabelle 10: Kernindikatoren nach EMAS-III Abfall; Kirnbach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Restmüll t 0,07 Wertstoffe t 0,03 Biomüll t 0,01 Papier t 0,39 Abfallaufkommen gesamt t 0,51 Abfallaufkommen gesamt / 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 t Gemeindemitglied Gefährliche Abfälle kg 1,00 Biologische Vielfalt Bezug auf Kirche und Pfarrhaus. Tabelle 11: Kernindikatoren nach EMAS-III Biologische Vielfalt; Kirnbach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Grundstücksfläche m² 2.707,00 2.707,00 2.707,00 2.707,00 2.707,00 Versiegelungsgrad % 25,49 25,49 25,49 25,49 25,49 CO2-Emissionen und Emissionen sonstiger Schadgase Tabelle 12: Kernindikatoren nach EMAS-III CO2-Emissionen; Kirnbach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 CO2 gesamt ohne Photovoltaik t 10,86 7,46 8,22 16,63 22,62 CO2 / Gemeindemitglied t 0,02 0,01 0,02 0,03 0,04 Jährliche Emissionen von sonstigen Schadgasen: Zu weiteren Emissionen (NOx, SO2, Staubpartikel, ...) liegen keine Angaben vor; aufgrund der vorhandenen Anlagengröße sind diese für die Kirchengemeinde nicht wesentlich. 20 29.03.2018
5.4. Bewertung der direkten und indirekten Umweltaspekte Die verschiedenen Einflussfaktoren, welche für unsere Gemeindeaktivitäten umweltrelevant sind, wurden in einer Portfolioanalyse bestimmt. Dabei wurden diese, in Bezug auf ihre Umweltwirkung und das zu erreichende Verbesserungspotential beurteilt. Dieses Portfolio war die Grundlage für die Prioritätensetzung unseres Umweltprogramms. Abbildung 11: Portfolioanalyse Wolfach (rot) und Kirnbach (blau) 21 29.03.2018
In der folgenden Auflistung werden die als umweltrelevant angesehenen Punkte in einer gewichteten Reihenfolge dargestellt. Direkte Umweltaspekte (D) = In diesem Bereich kann unsere Gemeinde ihre Umwelteinwirkung mit direkt messbaren Zahlen überprüfen. Verbesserungen bzw. Veränderungen werden so beleg- und nachweisbar. Indirekte Umweltaspekte (I) = Indirekte Umwelteinwirkungen sind meist nicht messbar, aber qualitativ erfassbar. 1. Wärme (D) Hier sehen wir momentan das größte Potenzial, unsere Umweltwirkung deutlich zu verbessern. Es ist geplant in naher Zukunft, die Ölheizung im Pfarrhaus durch eine Heizung mit regenerativer Energie, zu ersetzen. 2. Beschaffung (I) Auch hier sehen wir die Möglichkeit, durch gezielte Beschaffung unsere Umweltwirkung zu verbessern. Hierbei sollten fair gehandelte Waren und regionale Produkte bevorzugt werden. 3. Strom (D) Strom sparen, indem wir nach und nach auf LED Beleuchtung umstellen und Geräte mit hohem Stromverbrauch allmählich ersetzen. 4. Interne Kommunikation (I) Die Verbesserung der Kommunikation der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter ist hierbei stets zu fördern. 5. Fortbildung (I) Fortbildungsangebote für Haupt – und Ehrenamtliche sollen regelmäßig angeboten werden. 6. Papier (D) Recycling-Papier bevorzugen und Papierverbrauch einschränken, sind hierbei wesentliche Punkte um die Umweltwirkung zu verbessern. 22 29.03.2018
7. Reinigung (D) Wenn möglich keine Reinigungsmittel mit Gefahrenstoffen verwenden. Reinigungsmittel ohne z.B. Tenside sind zu bevorzugen. 8. Öffentlichkeitsarbeit (I) Hier gibt es viele Möglichkeiten, z.B. mit Hilfe des Gemeindesbriefes, der Homepage oder der Presse, Menschen zu erreichen. 9. Abfall (D) Weiterhin Müll trennen, kompostieren, bzw. Müll vermeiden. 10. Verkehr (D) Fahrgemeinschaften bilden und Fahrten verbinden, sind Maßnahmen um unsere Umweltwirkung zu verbessern. 11. Wasser (D) Wasser weiterhin sparsam und sinnvoll verwenden. Wenn möglich Regenwassernutzung. 23 29.03.2018
5.5. Umweltprogramm 2018-2021 Tabelle 13: Umweltprogramm 2018-2021 Kirnbach Umweltziele1 Maßnahmen Zeitraum Wer kümmert sich? Umweltfreundliche Die Plattform wir-kaufen-anders.de Q1-Q2 Stefan Voss, Nadine Beschaffung verbessern testen 2018 Wöhrle Wenn Test positiv, Festlegen der Q3 KGR Produkte, die dauerhaft dort bestellt Fairen Kaffee & Tee im Weltladen Bis Q3 Hilde Aberle Wolfach beziehen 2018 Heizenergie Kirche um Heizungssteuerung prüfen lassen Q4 2018 – 10% reduzieren pro Kirchengemeinderat und optimieren Q1 2019 beheizter Veranstaltung CO2 Ausstoß um 75% Neue Heizung Pfarrhaus: Umstellung von Öl auf regenerative Q2+3 2019 Manfred Esslinger senken Energien Öffentlichkeitsarbeit/ Stefan Voss Öko-Tipps des Monats Q2 2018 Sensibilisieren Miriam Lempert Grüner Gockel-Ecke Q2 2018 Sabrina Wöhrle Grüner Gockel als TOP auf Agenda Jede Interne Kommunikation UT des KGR Sitzung Gemeindeversammlung Info 1x/Jahr UT / KGR Gemeindebeirat Info 2x/Jahr UT / KGR 24 29.03.2018
6. Wolfach 6.1. Gebäudesituation Die Wolfacher Kirchengemeinde hat im Zuge des schon seit langem wirksamen landeskirchlichen Gebäudeoptimierungsprozesses das in der Stadt Wolfach gebaute Pfarrhaus verkauft. Weiterhin wurde die Friedenskapelle in Bad Rippoldsau im Rahmen eines Erbpachtvertrags mit Nutzungsrecht für monatliche Gottesdienste abgegeben. Die im Jahr 1893 erbaute Kirche bleibt in der 1973 erweiterten Form bestehen. Das 1973 direkt an den Kirchraum angeschlossene Gemeindehaus soll in diesem Jahr abgerissen und an gleicher Stelle ein neues kleineres Gemeindehaus erbaut werden. Die Gemeinde ist auf etwaige Notfälle vorbereitet. Dazu gehören die regelmäßige Kontrolle des Brandschutzes, die Fluchtwegbeschilderung sowie die Überwachung und Wartung der Abbildung 12: Evangelische Kirche Heizungsanlagen. Ein Notfallplan mit Telefonliste hängt aus. Wolfach mit angrenzendem Gemeindezentrum (Wolfach, 2018) Abbildung 13: Lage der evangelischen Kirche mit Gemeindezentrum in Wolfach (Google, 2018) 25 29.03.2018
6.2. Auftaktveranstaltung Die Auftaktveranstaltung fand in Wolfach im Rahmen eines Kirchkaffees statt. In regelmäßigen Abständen wird nach sonntäglichen Gottesdiensten in den Saal neben der Kirche eingeladen, um bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen. Das Umweltteam nutzte diese Stunde am 27.11.2016, um der Gemeinde den Grünen Gockel mit einer kurzen Präsentation vorzustellen. Prädikant Gottfried Zurbrügg, der auch selbst als Umweltbeauftragter in anderen Gemeinden tätig ist, hob die Bedeutung der Thematik Umweltschutz hervor und wies darauf hin, wo umweltbewusstes Handeln im Alltag überall integriert werden kann. Daraufhin folgte der konstruktive Teil. An Pinnwänden mit den Themen Energie, Müll, Umweltbildung, Ressourcen, Umweltschutz und Ernährung konnten Ideen gesammelt und Diskussionen eröffnet werden, was zunächst verhalten aber später mit zunehmendem Interesse wahrgenommen wurde. Die an den Pinnwänden gesammelten Stichpunkte waren: Tabelle 14: Stichpunkt-Sammlung Auftaktveranstaltung Wolfach Thema Stichpunkte Müll - Putzmittel - Keine Einweg- Tischdecken, -Serviette - Stofftaschen statt Plastiktüten - Mehrwegflaschen - Offene Lebensmittel, Verpackungsmüll vermeiden Energie - In Heizperiode Türen schließen, Schilder machen - Kirche weniger warm heizen - Winterkirche - Lichter ausmachen, zentrale Möglichkeit - Spülrandlose WCs, welche nur 4,5 Ltr Wasser pro Spülung benötigen - Heizung: an Nahwärme Oberwolfach anschließen - PV-Anlage auf jedes Dach und einen leistungsstarken Speicher Ernährung - Kirchgarten / Hochbeet - (Tee-) Kräuterbeet im Garten - Faire Produkte - Statt Kaffee auch mal Tee - Vegetarisches Essen beim Gemeindefest - Regionale Produkte bevorzugen - Offene Produkte bevorzugen Umweltbildung - Vorträge - Konfi-Unterricht Ressourcen - Müll vermeiden - Restmüll trennen 26 29.03.2018
- Über die Trennung neue Wertstoffe schaffen - Putzutensilien (biol. Abbaubare Schwämme…) - Fahrgemeinschaften bilden Umweltschutz - Nistkästen - Lebensraum bewahren (Böschungen, Sträucher) - Einheimische Arten - Wildblumenmischung - Straßenränder nicht so oft mähen - „Repair“ Werkstatt nutzen - Bei Gebäudetechnik auf Reparierbarkeit achten - Fahrgemeinschaften zum Gottesdienst - „…“ Papier (???) 27 29.03.2018
6.3. Bestandsaufnahme 6.3.1. Umweltkennzahlen 2013-2017 Leere Felder = keine Erfassung im entsprechenden Jahr Grunddaten Die wesentliche Fläche macht das Kirchengebäude und das Gemeindezentrum aus. Grünfläche ist keine vorhanden. Tabelle 15: Grunddaten Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Gemeindemitglieder Pers 1.353 1.353 1.311 1.301 1.275 Beschäftigte (in 1,95 1,55 1,55 Anz Vollzeitäquivalenten) Grundstücksfläche m² 1.521 1.521 1.521 1.521 1.521 Beheizte Fläche m² 723 723 723 723 723 Energie und Wasser Die beiden Gebäude werden durch Gas beheizt. In der Kirche selbst über ein Fußbodengebläse und im Gemeindezentrum über Heizkörper, an denen Thermostate angebracht sind. In den Wintermonaten wird Winterkirche abgehalten, das heißt dass der Kirchenraum unbeheizt bleibt und die Gottesdienste im beheizten Gemeindesaal stattfinden. Für die Energieeffizienz ungünstig sind die nicht gut ausgenutzten Räume während der Woche (Kirchenraum 1x die Woche; Gemeindehaus zwar mehrmals die Woche, aber auch nicht täglich alle Räume). Seit 2013 werden die Gottesdienste in den Wintermonaten im Saal neben der Kirche abgehalten. Wasser bezieht die Kirchengemeinde aus der Kleinen Kinzig. Der Hauptwasserverbrauch wird durch die Toiletten verursacht. Der Strom wird vom E-Werk Mittelbaden bezogen. Der Anteil an Umweltstrom beträgt 45,5% und ist in dem Stromkennzeichnungsdiagramm vom E-Werk Mittelbaden ausgewiesen. In der Küche wird noch ein Warmwasserboiler betrieben. Im Neubau wird es keinen mehr geben. Standby Betrieb wird vermieden und bei Neukauf von Geräten wird auf die Umweltverträglichkeit geachtet. 28 29.03.2018
Tabelle 16: Energie und Wasser Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Heizenergie real kWh 149888 102181 98715 115945 119995 Heizenergie witterungsbereinigt kWh 145535 117170 103550 118968 121015 Heizenergie witterungsbereinigt / 201 162 143 165 167 kWh/m² Beheizte Fläche Strom kWh 6.123 5.080 4.853 5.164 5.153 Strom / Beheizte Fläche kWh/m² 8,47 7,03 6,71 7,14 7,13 Wasser m³ 34,32 28,68 31 34 28 Abbildung 14: Stromverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Wolfach Abbildung 15: Wasserverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Wolfach 29 29.03.2018
Abbildung 16: Heizverbrauch im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Wolfach Papier Der Verbrauch wird vorwiegend durch das Pfarrsekretariat bestimmt. Bisher wurden große Mengen Weißpapier verwendet. Recyclingpapier spielte keine große Rolle. Die Umstellung soll ganz auf Recyclingpapier erfolgen. Ein Einkauf über den „Wir-kaufen-anders-Shop“ ist angestrebt. Tabelle 17: Papier Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtgewicht Papier kg 113 113 Anteil Recyclingpapier % 13 13 Abfall Mülltrennung wird schon seit Jahren praktiziert. Es wird getrennt nach Wertstoffen für den Gelben Sack (Grüner Punkt), die Grüne Tonne (Papier) und der Schwarzen Tonne (Restmüll). Sperrmüll wird 1x jährlich gesondert gesammelt. Das Müllaufkommen ist im Ganzen gesehen gering. Beim jährlichen Gemeindefest fällt jedoch mehr Müll als gewöhnlich an. 30 29.03.2018
Tabelle 18: Abfall Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Restmüll l 3.120 3.120 Wertstoffe l 3.744 3.744 Biomüll l Papier l 2.448 2.448 Abfallaufkommen gesamt l 9.312 9.312 Verkehr Durch die großen Entfernungen innerhalb der Seelsorgeeinheit werden die Strecken zumeist mit dem Auto zurückgelegt. Eine gute Anbindung an den ÖPNV ist aufgrund der ländlichen Strukturen nicht vorhanden. Tabelle 19: Verkehr Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtkilometer km 5.000 PKW (Benzin) km 5.000 CO2-Emissionen Tabelle 20: CO2-Emissionen Bestandsaufnahme Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 CO2 Strom t 3,88 3,15 2,91 3,10 3,09 CO2 Wärme t 37,47 25,54 24,68 28,99 30 CO2 Verkehr t 1,12 CO2 gesamt ohne Photovoltaik t 41,35 28,69 27,59 32,08 34,21 CO2 / Gemeindemitglied kg 30,56 21,2 21,05 24,66 26,83 31 29.03.2018
Abbildung 17: CO2-Emissionen im Jahresvergleich Bestandsaufnahme Wolfach Reinigung Es gibt bisher innerhalb der Kirchengemeindekeine allgemeinen Empfehlungen oder Vorschriften über die Verwendung von Reinigungsmitteln. Es soll darauf geachtet werden, dass die Produkte umweltverträglich sind. Der Einkauf über den „Wir-kaufen-anders-Shop“ ist angestrebt. Einkauf und Beschaffung Es wurde bisher von den einzelnen Einkäufern nicht explizit darauf geachtet, ob die Produkte umweltfreundlich sind oder nicht. Es soll darauf geachtet werden, dass mehr faire, regionale oder gar unverpackte Produkte eingekauft werden. Auch hier ist der „Wir-kaufen-anders-Shop“ angestrebt. Dienstleistungen werden vor Ort oder in der näheren Umgebung bezogen oder in Auftrag gegeben. Bisher wurde nicht auf eine ökologische oder nachhaltige Verträglichkeit geachtet. Kommunikation Diese findet vorwiegend über die Info-Wand im Kirchenvorraum, dem Gemeindebrief oder der Gemeindeversammlung statt. Recht Das Bewusstsein ist vorhanden und die geltenden Vorschriften werden eingehalten. 32 29.03.2018
Ergänzende Aspekte gemäß den überarbeiteten Anhängen I-III der EMAS-Norm in 2017 Die Gemeinde hat die folgenden Aspekte zum Kontext der Organisation, zu interessierten Interessengruppen u.ä. und zu Chancen und Risiken besprochen und intern festgehalten. Der Aspekt des "Lebenswegs" eines Produktes findet in unserer Kirchengemeinde keine Anwendung. Fazit Der Beschluss 2014 bei Minustemperaturen von Januar bis Ostern den Gottesdienst aus der Kirche in den Gemeindesaal zu verlegen, brachte im Bereich Heizung und Stromverbrauch eine massive Ersparnis. Diese Ersparnis ist ab 2014 in den Diagrammen Abbildung 14 und Abbildung 16 deutlich zu erkennen. Weitere Einsparungen im Bereich Strom und Wärmeenergie sind nicht mehr möglich, da es sich um ein renovierungsbedürftiges Gebäude handelt. Es konnten daher in den Jahren 2015, 2016 und 2017 keine nennenswerten Einsparungen mehr erzielt werden. Durch den Beschluss des Kirchengemeinderates, das Gemeindezentrum durch einen Neubau zu ersetzen, wird es daher erst nach der Fertigstellung des neuen Gemeindezentrums im Jahr 2019 eine massive Einsparung im Bereich Strom und Heizenergie geben. Der Wasserverbrauch in der Gemeinde ist einer leichten Schwankung unterworfen. Dies ist abhängig von unterschiedliche Faktoren. Belegung des Gemeindesaales (Küche und Toilettenspülung), Reinigung des Gebäudes und Bewässerung der Außenanlagen. Das Abfallaufkommen und der Papierverbrauch sind über die Jahre konstant geblieben. Es wird eine strikte Mülltrennung eingehalten. Der Frischwasserpapierverbrauch wird da, wo es Sinn macht, nach Verbrauch des Bestandes auf Recyclingpapier umgestellt. 33 29.03.2018
6.3.2. Kernindikatoren nach EMAS III für 2013-2017 Die Grundstücksfläche fungiert als Output / Bezugsgröße für den Indikator "Flächenverbrauch", die Gemeindegliederzahl als Output / Bezugsgröße für alle anderen Indikatoren. Leere Felder = keine Erfassung im entsprechenden Jahr Energieeffizienz und Anteil erneuerbarer Energien Tabelle 21: Kernindikatoren nach EMAS III Energieeffizienz und Anteil erneuerbarer Energien; Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamtenergie real MWh 156,01 107,26 103,57 121,11 125,15 Gemeindemitglieder Pers 1.353 1.353 1.311 1.301 1.275 Gesamtenergie/Gemeindemitglied MWh 0,12 0,08 0,08 0,09 0,10 Gesamtenergie 151,66 122,25 108,40 124,13 126,17 MWh witterungsbereinigt Gesamtenergie 0,11 0,09 0,08 0,10 0,10 witterungsbereinigt / MWh Gemeindemitglied Erneuerbare Energien MWh 0 0 0 0 0 Anteil erneuerbare Energien % 0 0 0 0 0 Materialeffizienz Entfällt, da in der Kirchengemeinde keine größeren Materialflüsse auftreten Wasser Tabelle 22: Kernindikatoren nach EMAS III Wasser; Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Wasser m³ 34,32 28,68 31 34 28 Wasser / Gemeindemitglied m³ 0,03 0,02 0,02 0,03 0,02 34 29.03.2018
Abfall und gefährliche Abfälle Tabelle 23: Kernindikatoren nach EMAS III Abfall; Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Restmüll t 0,78 0,78 Wertstoffe t 0,94 0,94 Biomüll t Papier t 0,61 0,61 Abfallaufkommen gesamt t 2,33 2,33 Abfallaufkommen gesamt / 0,0018 0,0018 t Gemeindemitglied Gefährliche Abfälle kg 1 1 Biologische Vielfalt Tabelle 24: Kernindikatoren nach EMAS III Biologische Vielfalt; Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 Grundstücksfläche m² 1.521 1.521 1.521 1.521 1.521 Versiegelungsgrad % 89,15 89,15 89,15 89,15 89,15 CO2-Emissionen und Emissionen sonstiger Schadgase Tabelle 25: Kernindikatoren nach EMAS III CO2-Emissionen; Wolfach Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 CO2 gesamt ohne Photovoltaik t 41,35 28,69 27,59 32,08 34,21 CO2 / Gemeindemitglied t 0,03 0,02 0,02 0,02 0,03 Jährliche Emissionen von sonstigen Schadgasen: Zu weiteren Emissionen (NOx, SO2, Staubpartikel, ...) liegen uns keine Angaben vor; aufgrund der vorhandenen Anlagengröße sind diese für die Kirchengemeinde nicht wesentlich. 35 29.03.2018
6.4. Bewertung der direkten und indirekten Umweltaspekte Für Wolfach sind die Umweltaspekte folgendermaßen von Bedeutung (siehe dazu Abbildung 11). Zahlen in Klammern stehen für die Prioritätenreihenfolge: Wärme (1) und Strom (2) Als sehr hoch wird bei der (Heiz)Wärme und bei der Stromversorgung die Auswirkung auf die Umwelt als auch das Veränderungspotential angesehen. Durch den Gemeindehaus-Neubau werden hohe Einsparungen beim Verbrauch und den Kosten der Heizenergie sowie durch die Umstellung auf LED- Beleuchtung erwartet. Diese Auswirkungen sind dadurch auch sehr schnell umzusetzen bzw. zu erreichen. Papier (3) Beim Papierverbrauch ist die Umweltauswirkung im mittleren Bereich anzusiedeln mit einem hohen Maß an Veränderung, da die Umstellung gänzlich auf Recycling erfolgen soll. Im Moment ist der Anteil daran noch sehr gering. Beschaffung (4) Die Beschaffung hat auch eine hohe Auswirkung und ist aber nur mittelmäßig bei den Veränderungsmöglichkeiten anzusetzen. Die Umstellung kann nur langsam erfolgen. Es sollen zukünftig vermehrt faire, zertifiziert-ökologische und regionale Produkte in den verschiedenen Bereichen erworben werden. Fortbildung (5) Sie liegt in der Auswirkung im mittleren oberen, fast hohen Bereich, jedoch als Veränderungsmaßnahme zunächst nachrangig anzusehen. Interne Kommuniktion (6), Öffentlichkeitsarbeit (7), Reinigung (8), Verkehr (9), Abfall (10) und Wasser (11) Sind teilweise in der Auswirkung im mittleren Bereich zu finden, aber die Möglichkeiten der Änderung sind mittel bis eher niedrig anzusehen. 36 29.03.2018
6.5. Umweltprogramm 2018-2021 Tabelle 26: Umweltprogramm Wolfach 2018-2021 Ziele konkrete Maßnahme Zeitziel Verantwortlicher Wärme einsparen Neubau Gemeindehaus. Wir planen Q4 Kirchengemeinderat den Neubau nach heutigen 2019 Energiestandards und erwarten eine gravierende Senkung der benötigten Heizenergie, die aber schwer in Zahlen zu prognostizieren ist Strom einsparen Neubau Gemeindehaus: so weit wie Q3 Michael Gleich möglich LED Lampen einsetzen 2019 Versiegelte Fläche Neubau Gemeindehaus: 20% weniger Q3 Michael Gleich reduzieren versiegelte Fläche 2019 Mehr Menschen kommen Neubau Gemeindehaus: einladender Q3 Michael Gleich mit dem Fahrrad zur Kirche Fahrradabstellplatz (Überdachung, 2018 Diebstahlschutz) WC Papier von 100% Einkaufsverhalten ändern Q2 Michaela Harter weißem auf 100 % 2018 Recycling-Papier Papierverbrauch ändern: Im Pfarramt grundsätzlich auf Q4 Stefan Voß von Recycling-Papier drucken, nur 2018 15.000 Blatt weiß / 3000 aus besonderem Anlass weißes Blatt Papier. Recycling (2017) auf 3000 weiß / 15.000 Recycling 37 29.03.2018
7. Gültigkeitserklärung Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten Der für die KPMG Cert GmbH Umweltgutachterorganisation mit der Registrierungsnummer DE-V- 0328 Unterzeichnende, Georg Hartmann, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE- V-0245 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich NACE 94 und 85, bestätigt, begutachtet zu haben, ob die gesamte Organisation, wie in der Umwelterklärung 2018 der Evangelischen Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS)* erfüllt. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass • die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009* durchgeführt wurden, • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, • die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS- Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. 29.03.2018 _______________ ___________ Georg Hartmann Datum Umweltgutachter KPMG Cert GmbH Umweltgutachterorganisation Barbarossaplatz 1a 50674 Köln * in Verbindung mit Verordnung (EU) 2017/1505 38 29.03.2018
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