Handbuch interne Unternehmenskommunikation zum Thema Klimaschutz
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Handbuch interne Unternehmenskommunikation zum Thema Klimaschutz Ein Ergebnis der AG „Unternehmensbezogene Klimaschutzziele“ Stellen Sie Ihre Fragen:#DialogWmK www.wirtschaft-macht-klimaschutz.de oder folgen Sie uns: @DialogWmK Durchgeführt von: Durchgeführt von:
Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ Handbuch interne Unternehmenskommunikation zum Thema Klimaschutz Inhaltsverzeichnis S. 4 TOP 1 Einführung S. 6 TOP 2 Interne Kommunikation an das obere Management → Welche Ziele sollen erreicht werden? → Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? → Beispiele Kommunikationskonzepte und weitere Themen S. 18 TOP 3 Interne Kommunikation an das mittlere Management → Welche Ziele sollen erreicht werden? → Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? → Beispiele Kommunikationskonzepte S. 23 TOP 4 Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft → Welche Ziele sollen erreicht werden? → Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? → Beispiele Kommunikationskonzepte S. 35 TOP 5 Anhang → Weiterführende Websites → Aktionstage zu Klimathemen → Glossar Seite 2
Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ Zum Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ Effektiver und erfolgreicher Klimaschutz kann erst dann gelingen, wenn unterschiedliche Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche langfristig zusammenarbeiten. Aus diesem Grund startete das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Juni 2017 das Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“. Der Dialogprozess resultiert aus dem Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung. Ziel ist es, die deutsche Wirtschaft zum Zweck des Klimaschutzes breit zu vernetzen und die beschleunigte Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Treibhausgasminderung in der Wirtschaft zu fördern. Es sollten konkrete Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen angestoßen werden, um so den Klimaschutz in der deutschen Wirtschaft voranzutreiben und wichtige Beiträge zu den Klimaschutzzielen zu leisten. Durch eine möglichst breite Beteiligung der Wirtschaft wurde hierbei eine Vielzahl von Unternehmensperspektiven berücksichtigt und einbezogen. Über die gesamte Laufzeit waren ca. 100 deutsche Unternehmen und etwa 250 angemeldete TeilnehmerInnen im Dialogforum aktiv. Ein weiteres Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis davon zu erlangen, wo es Zielkonflikte gibt und was nötig ist, um Klimaschutz konkret in Unternehmen umzusetzen. Zudem wurden effektive Ansätze, die bereits zuvor in Unternehmen entstanden waren, weiter- bzw. kollaborative Ansätze neu entwickelt. Der wesentliche Unterschied zu anderen Formaten liegt vor allem darin, dass nicht die Unternehmen oder Verbände unter sich blieben, sondern das BMU (das für Gesetzgebungen im Bereich Klimaschutz zuständig ist) und dessen MitarbeiterInnen an dem Dialogforum teilnahmen und damit in einen direkten Dialog mit den Unternehmen traten. Zur Konzeption, zur inhaltlichen Begleitung und zur Durchführung des Forums hat das BMU EY (vormals Ernst & Young), das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und das Ecologic Institut beauftragt. Begleitet wurde das Dialogforum von einem Steering Committee, das von VertreterInnen aus Unternehmen, Politik und Wissenschaft repräsentiert wurde. Seite 3
TOP 1 – Einführung Guidance interne Unternehmenskommunikation zum Thema Klimaschutz ► Dieses Dokument dient Ihnen als praktischer Anwenderleitfaden für Fragestellungen rund um die Kommunikation zum Klimaschutz. ► Es ist insbesondere für Unternehmen erstellt worden, die gerade an Klimathemen arbeiten und Impulse suchen. ► Zur Veranschaulichung werden Unternehmensbeispiele für drei Stakeholder-Gruppen aufgezeigt. Darstellung der Kommunikationskonzepte anhand konkreter Beispiele (Fokus auf Kommunikation und „Best Practice“) Darstellung der Ziele und Herausforderungen in der Kommunikation Aufteilung der Kommunikationskonzepte nach drei wesentlichen Stakeholder- Gruppen im Unternehmen Anhang (weiterer praktischer Input) Seite 5
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Welche Ziele sollen erreicht werden? Es sollte verhindert werden, dass Klimaschutzaktivitäten seitens des Managements lediglich zu Überzeugung, Reputationszwecken betrachtet werden. Dies Bewusstseins- endet in der Regel in oberflächlichen bildung und Kommunikationsmaßnahmen. Echte Aktivismus Klimaschutzmaßnahmen können nur aus fördern dem Verständnis der komplexen Problematik resultieren. Risikobetrachtung ist einer der Grundpfeiler Umfassende für verantwortliches unternehmerisches Darstellung Handeln. Je tiefgreifender die Wirkung der der Chancen Risiken und Chancen auf das und Risiken Geschäftsmodell verstanden werden, desto eher führt dies auch zu wirkungsvollen Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen. Sobald Klimaschutz, resultierend aus den ersten beiden Zielen, auch als Teil der Der Managementverantwortung verstanden wird, Klimawandel besteht die Chance, die Thematik „top down“ erfordert einen Wandel im im Unternehmen herunterzubrechen. Das Handeln obere Management dient dann auch als Change-Management für die Belegschaft. Seite 7
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? „Klimaschutz verursacht nur „Aus welchen Gründen sollte Kosten und bringt keinen sich das Unternehmen Nutzen und Gewinn für ein überhaupt mit Klimaschutz Unternehmen.“ auseinandersetzen?“ „Keine Nachfragen von „Investoren interessieren sich Kunden zum Thema nicht für das Thema Klimaschutz.“ Klimaschutz.“ Seite 8
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Klimaschutz im Unternehmen reagiert auf verschiedenste Erwartungen und Anforderungen Immer mehr Investoren integrieren Nachhaltigkeitsparameter in die Entscheidungsfindung. Zahl der UN-PRI- Investoren Unterzeichner in Aktives Engagement mit Unternehmen zum Thema sechs Jahren Klima. verdoppelt Investoren Berichterstattungspflichten wurden in den letzten Jahren ausgeweitet, auch in Bezug auf Klimathemen und Kennzahlen. 6000 Regulator/ Politik Unternehmen Klimaziele Die Politik ist weiterhin aktiv bei der Um- und europaweit minimieren Durchsetzung der Pariser Klimaziele und der SDGs berichtspflichtig Risiken und Regulator/ der UN. Gesellschaft treiben Politik Innovations- und Ca. 70 % der KundInnen legen Zukunftsfähigkeit KundInnen – zum einen direkte Kunden, zum Wert Gesellschaft anderen Anleger, auch im B2B-Bereich – achten auf Nachhaltigkeit mehr auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen. der Produkte/des Unternehmens Unternehmen Unternehmen müssen auf gesetzliche Anforderungen antworten und auf externe Erwartungen reagieren: Unternehmen Welche Chancen und Risiken liegen im Klimawandel? Welche Verantwortlichkeiten existieren? Welchen Mehrwert bringen Klimaziele? Seite 9
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Erwartungen der Generation Z Das Thema Klimaschutz ist inzwischen gesellschaftlich breit verankert. Aber insbesondere für die jüngste Generation – die Gen Z – ist das Thema sehr wichtig. Was zeichnet die „Fridays-for-Future-Generation“ aus? Die Gen Z will Gutes tun in der Welt! Die Generation Z wird mitunter auch als „The Purpose Generation“ bezeichnet. In einer großen Studie der Lovell Corporation wird festgestellt, dass „[…] zum ersten Mal eine Generation in ihrer Arbeit Prioritäten setzt.“ Die zwischen 1994 und 2001 geborene Gen Z wird von Zweck, Leidenschaft und Wirkung bestimmt. Um MitarbeiterInnen gewinnen zu können, sollte sich die Wirtschaft entsprechend diesem neuen Paradigma für ethische und ökologische Belange einsetzen und diese unterstützen. Ein starker, auch politischer Standpunkt ist für junge MitarbeiterInnen sehr attraktiv. 93 % der Gen Z sagen, dass der Einfluss einer Organisation auf die Gesellschaft ihre Entscheidung beeinflusst, dort zu arbeiten! 1 ,,Boomers, Gen X, Gen Y, and Gen Z Explained‘‘, Kasasa (July 2019), https://www.kasasa.com/articles/generations/gen-x-gen-y-gen-z, aufgerufen am 22.08.2019 2 ,,Gen Z stats‘‘, Reddit (October 2018), https://www.reddit.com/r/Infographics/comments/9oevnb/gen_z_stats/, aufgerufen am 22.08.2019 3 ,,Think Millennials are purpose-driven? Meet Generation Z‘‘, Huffington Post (November 2017), https://www.huffpost.com/entry/think-millennials-are-purpose-driven-meet- generation_b_5a1da9f3e4b04f26e4ba9499?guccounter=1, aufgerufen am 22.08.2019 4 ,,The next generation: Generation Z‘‘, Peopleguru (June 2017), http://blog.peopleguru.com/the-next-generation-generation-z, aufgerufen am 22.08.2019 Seite 10
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Erwartungen der Politik Regionale Erwartungen am Beispiel Berlin Senatsverwaltung für Finanzen fordert die Implementierung eines systematischen Nachhaltigkeitsmanagements sowie eine Februar 2019 Nachhaltigkeitsberichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) inkl. einer DNK-Erklärung. Diese Anforderung gilt für landeseigene Unternehmen mit über 250 MitarbeiterInnen. Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu werden. Zentrales Instrument der Berliner Klimaschutzpolitik ist Dezember 2015 das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030), das auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen unter breiter Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet wurde. Es verfolgt einen integrierten Ansatz und enthält rund 100 Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Deutschlandweite Erwartungen Klimaschutzgesetz und Klimaprogramm der Bundesregierung Dezember 2019 https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/bundesregierung-klimapolitik-1637146 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie November 2018 https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/eine-strategie-begleitet-uns EU-weite Erwartungen CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz Dezember 2016 - https://www.drsc.de/projekte/csr-richtlinie/ - https://econsense.de/app/uploads/2018/06/Studie-CSR-RUG_econsense-DGCN_2018.pdf Seite 11
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Beispiel Steuerungsmodell Klimaschutz „Interner CO2-Preis“ 2018 stieg der Preis der CO2-Emissionsrechte im EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) um ca. 100 % von unter 10 € auf teilweise über 20 €.1 Dies verdeutlicht, dass es sich für Unternehmen zunehmend auch Treiber ökonomisch negativ auswirkt, nicht aktiv Klimaschutz zu betreiben. Es ist davon auszugehen, dass die gesetzlichen Anforderungen der Klimapolitik zukünftig weiter steigen werden und sich insbesondere die Bepreisung von Emissionen weiter durchsetzen wird. Technische Möglichkeiten zur Emissionsreduktion Interne Emissionsbepreisungen können unter gibt es viele, schwierig ist jedoch die ökonomische anderem … Steuerung. Hierbei bietet die Abbildung • Entscheidungsunterstützungen bieten, bspw. emissionsbezogener Kosten bzw. Risiken in Form zur Minderung regulatorischer, finanzieller von interner Bepreisung von Emissionen (Internal Internal und reputationsbezogener Risiken Carbon Pricing = ICP) Unterstützung. Mit der Carbon • Anreize zu klimafreundlicheren Investitionen Vorteile Bepreisung ist eine Übersetzung von Emissionen in Pricing schaffen entscheidungsrelevante (in diesem Fall monetäre) • positive Effekte auf die Erreichung interner Größen möglich (Internalisierung externer Effekte Emissionsreduktionsziele haben analog zu externer Bepreisung). Mittlerweile wird • die interne Kooperation und Kommunikation ICP von vielen Unternehmen (bspw. Unilever, BP, zwischen Finanz- und Societe Generale etc.) als strategisches Nachhaltigkeitsabteilungen fördern Steuerungskonzept erfolgreich genutzt. 5 „CO European Emission Allowances“, Mansider, https://markets.businessinsider.com/commodities/co2-emissionsrechte, aufgerufen am 26.02.2019 2 Seite 12
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Zielstellungen nachhaltiger Business Cases Die folgenden Seiten sollen dazu dienen, dem oberen Management die Vorteile des Themas Klimaschutz anhand von anschaulichen Beispielen zu verdeutlichen. ► In der Kommunikation mit CEOs/ CFOs treffen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit nicht immer direkt auf ein offenes Ohr. Klimaschutz wird von der oberen Managementebene oft mit erheblichen Kosten verbunden und als ein „nice to have“ angesehen, das nicht direkt in den Unternehmenserfolg einzahlt. Dies kann die Akzeptanz und Umsetzung von Maßnahmen und die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle hemmen – doch das muss nicht immer der Fall sein. ► Intelligente nachhaltige Konzepte können durchaus „Business Case“-relevant sein, das heißt einen positiven monetären Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. ► Die folgenden Fallbeispiele sollen hierzu Denkanstöße geben und Impulse liefern. Die genannten Unternehmen haben es geschafft, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, in denen der Klimaschutz ein zentraler Aspekt ist und auch finanziell zum Unternehmenserfolg beiträgt. 1. Business Case Elektromobilität 2. Business Case Carbon Neutral 3. Business Case Joint Venture 4. Business Case CO2-Kompensation Seite 13
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Business Case Carbon Neutral Interface Deutschland GmbH – Mission Zero Geschäftsmodell/ Produkt CO2-Einsparung und Beitrag zum Geschäftserfolg Die Schaffung von geschlossenen Wertstoffkreisläufen und die Wie kann man mit Bodenbelägen die CO2-Bilanz von Unternehmen Nutzung von Post-Consumer-Material als Rohstoffe, verbessern? Energieeffizienzsteigerung und der Einsatz erneuerbarer Energien haben zu einer Reduzierung der Interface ist weltweit führend in der Herstellung von modularen Treibhausgasemissionen der Fertigungsanlagen um 96 % und Bodenbelägen. Dabei hat das Unternehmen die Themen Nachhaltigkeit und der CO2-Belastung um mehr als 60 % geführt. Nach der Klimaschutz zum Kern seiner Geschäftstätigkeit gemacht. Mit der „Mission Erreichung der Mission Zero stärkt das Unternehmen die Zero“ hat es sich dazu verpflichtet, bis 2020 als Unternehmen komplett Entwicklung von Produkten, die CO2 binden, und geht hier klimaneutral zu sein. Mit Carbon Neutral Floors™ vertreibt das Unternehmen Richtung „Climate Take Back“. seit langem seine Produkte komplett klimaneutral. Seine Mission geht auch nach 2020 weiter und lautet für die Zukunft „Climate Take Back“. Das Interface hat Ressourceneffizienz und Klimaneutralität auf die Unternehmen möchte dazu beitragen, ein lebensfähiges Klima zu schaffen, Ebene des Unternehmenszwecks gehoben und es geschafft, und andere Unternehmen dazu aufrufen, es ihm gleichzutun. In diesem diese Themen als essenzielles Verkaufsargument zu nutzen. Rahmen wurde die kohlenstoffbindende Fliese als Prototyp entwickelt. Somit ist das Unternehmen das ökologischste seiner Branche und wächst kontinuierlich weiter. Seite 14
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Business Case Wärmerückgewinnungssystem E.ON: CO2-Einsparungen durch innovative Lösungen und nachhaltige Allianzen Geschäftsmodell/ Produkt CO2-Einsparung und Beitrag zum Geschäftserfolg Wie kann ein Unternehmen aus bisher ungenutzter Abwärme einen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteil generieren? • Vorteil für die Gasrußwerke: wirtschaftlicher Vorteil aus Verkauf der überschüssigen Energie Gemeinsam mit E.ON gehen die Unternehmen Deutsche Gasrußwerke und • Vorteil für Coldstore: Bezug von preisgünstiger Energie und Coldstore Group sowie die Stadt Dortmund innovative Wege in der Reduktion der eigenen CO2-Emissionen Energieversorgung. Für diese Kunden entwickelte E.ON ein intelligentes • Vorteil für E.ON: Ausbau der Vorreiterposition als Wärmerückgewinnungssystem, das überschüssige Wärme der Gasrußwerke Energieversorger in den Bereichen klimafreundliche und wiederverwertet und dem Tiefkühllogistik-Unternehmen Coldstore in Form von dezentrale Energieversorgung und Ausrichtung auf Tiefkälte zur Verfügung stellt. Die Lösung führt Angebot und Nachfrage Zukunftsmarkt intelligent zusammen und steigert die Attraktivität des Technologiestandorts „Cleanport“ am Dortmunder Industriehafen. Seite 15
TOP 2 – Interne Kommunikation an das obere Management Business Case CO2 Kompensation Kyocera – Verbesserung der Klimabilanz im Dokumentenmanagement Geschäftsmodell/ Produkt CO2-Einsparung und Beitrag zum Geschäftserfolg Wie lassen sich Dokumentenmanagementprozesse nachhaltiger gestalten? Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in Büros. Klimaschutzaspekte gewinnen daher auch bei der Gestaltung von Büroarbeit an Bedeutung. Kyocera hat es sich zur Aufgabe gemacht, • Kontinuierliche Reduzierung der CO2-Emissionen über den Dokumentenprozesse umweltfreundlich und wirtschaftlich zu gestalten. Neben Produktlebenszyklus hinweg der Digitalisierung von besonders papierintensiven Prozessen bietet Kyocera • Kompensation der nach aktuellem Stand der Technik derzeit mit der ECOSYS-Technologie ein Konzept für besonders umwelt- und noch unvermeidbaren CO2-Emissionen ressourcenschonendes Drucken und Kopieren, bei dem bis zu 75 % weniger • Unterstützung der Sustainable Development Goals über Abfall entstehen als bei herkömmlichen Drucktechnologien. Erreicht wird dies zertifizierte Klimaschutzprojekte mit sozialem und durch langlebige Komponenten und ein intelligentes Verpackungskonzept. Die ökologischem Mehrwert. kontinuierlichen Bestrebungen zur Reduktion der Treibhausgase über den • Wettbewerbsvorteil im Markt Lebenszyklus werden ergänzt durch CO2-Kompensationsmaßnahmen durch hochwertige Klimaschutzprojekte. Hierdurch können den Kunden klimafreundliche Druck- und Multifunktionssysteme und Toner angeboten werden. Seite 16
TOP 3 – Interne Kommunikation an das mittlere Management Welche Ziele sollen erreicht werden? Abgeleitet von einer Erwartungshaltung des oberen Managements muss Klimaschutz als Operative Führungsaufgabe verstanden werden. Es Handlungs- bedarf einer klaren Vorgabe zum aktiven befugnis für Klimaschutz an das mittlere Management. Klimaschutz Mittleres Resultierend aus der Erwartungshaltung Management einer Unternehmensleitung und einem als Role eigenen Verständnis zum Klimaschutz kann Model das mittlere Management eine Vorbildfunktion einnehmen. Es ist eine Übertragung des Handelns in die Der Belegschaft und weiter in die Gesellschaft Klimawandel erforderlich. erfordert einen Wandel im Durch die Kommunikation an die eigenen Handeln Mitarbeiter gelingt ggf. dieser Change im Handeln zum Klimaschutz. Seite 18
TOP 3 – Interne Kommunikation an das mittlere Management Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? „Für das Thema Klimaschutz „Klimaschutz wird doch sowieso haben wir derzeit keine nicht als Priorität im Ressourcen frei.“ Unternehmen angesehen.“ „Ich bin mir nicht sicher, wie „Klimaschutz ist nicht Bestandteil und ob meine Abteilung meiner Zielvorgaben. Warum sollte ich überhaupt zum Thema mich damit auseinandersetzen?“ Klimaschutz beitragen kann.“ Seite 19
TOP 3 – Interne Kommunikation an das mittlere Management Beispiel Kommunikationskonzept CR-Verantwortung in Fachbereichen Fragestellungen für das mittlere Management: ► Wie können relevante Fach- und Geschäftsbereiche in CR-Strategien und Prozesse stärker eingebunden werden? ► Wie kann die erfolgreiche Implementierung von strategischen Zielen und Maßnahmen in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen gelingen? Beispiel organisatorische Struktur Lösung: CR-Board Positive Effekte, die sich ergeben: • Es wird ein CR-Board mit Leitern relevanter Fach- und • Verdeutlichung der internen Geschäftsbereiche Priorität des Themas durch implementiert. organisationale Verankerung • In regelmäßigen Meetings • stärkere Verankerung und werden strategische CR-Ziele Bewusstsein für das Thema und Maßnahmen entwickelt. Klimaschutz im mittleren • Die Umsetzung erfolgt durch Management die CR-Verantwortlichen in den • Einbindung aller relevanten Fach- und Geschäftsbereichen Fach- und Geschäftsbereiche und/ oder durch die Bildung von • effektive und effiziente Das CR-Board entwickelt strategische Ziele und Projektteams, je nach Bedarf. operative Umsetzung der Ziele Maßnahmen, während die operative Umsetzung von und Maßnahmen in den Fach- Projektteams oder CR-Verantwortlichen in den und Geschäftsbereichen Bereichen übernommen wird. Seite 20
TOP 3 – Interne Kommunikation an das mittlere Management Beispiel Gewobag-Nachhaltigkeitsausschuss Der Nachhaltigkeitsausschuss – langfristig gestalten und handeln Um das Thema Nachhaltigkeit konzernweit zu platzieren, wurde bei der Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft ein Nachhaltigkeitsausschuss eingerichtet. Themen für 1. Sitzung zum Thema anschließende Agile Arbeitsmethoden Wesentlichkeits- Über den Gewobag- Alle abgestimmten Sitzungen: 19 Personen aus wie Design Thinking analyse: Nachhaltigkeits- Ergebnisse des unterschiedlichsten werden angewandt, Gewobag- ausschuss hinaus Nachhaltigkeits- Dafür galt es, Bereichen und Sitzungen finden um Ideen und Nachhaltigkeits- finden regelmäßig ausschusses fließen 33 Themen der Abteilungen1) arbeiten vierteljährlich statt Lösungsansätze programm bilaterale Gespräche in den jährlich Nachhaltigkeit zu hierarchieübergreifend gemeinsam (Ideensammlung, aller Beteiligten mit erscheinenden priorisieren, die die zusammen experimentierfreudig Priorisierung, der Nachhaltigkeits- Nachhaltigkeitsbericht tägliche Arbeit der zu gestalten Konkretisierung und beauftragten statt der Gewobag ein Gewobag Umsetzung in beeinflussen kleineren Teams) 7 Finanz-Services, Technik, Corporate Responsibility, IT, Personal, Unternehmenskommunikation, Zentraler Einkauf, Strategische Unternehmensentwicklung, Konzernentwicklung und die konzerneigenen Töchter Seite 21
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Welche Ziele sollen erreicht werden? Klimaschutz betrifft meinen Arbeitsplatz, Motivation und meine Gesellschaft, die zukünftigen Bereitschaft zur Generationen. Unterstützung des Klimaschutzes MitarbeiterInnen sollen Beiträge MitarbeiterInnen müssen in die zum Klimaschutz Maßnahmenfindung und Umsetzung leisten integrieret werden. Die Förderung von Ideenmanagement ist erforderlich. Klimaschutz ist letztendlich eine gesamt- gesellschaftliche Aufgabe, zu der Klimaschutz Unternehmen in ihrer Verantwortung ihren verinnerlichen Beitrag leisten können und müssen. Die und in die Gesellschaft MitarbeiterInnen sollen positiv vorgelebtes tragen Handeln weiter in die Gesellschaft tragen und im täglichen Handeln übernehmen. Seite 23
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Welche Hemmnisse müssen überwunden werden? „Wie kann ich bei meiner alltäglichen Arbeit zum Klimaschutz betragen?“ „Warum sollte ich mich in meinem „Mit meiner Arbeit habe ich keinen Arbeitsbereich mit Klimaschutz relevanten Einfluss auf den auseinandersetzen?“ Klimawandel.“ „Wie beeinflusst der „Gibt es den Klimawandel Klimawandel meine Arbeit und überhaupt?“ die Aufgaben, die ich bearbeite?“ Seite 24
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Checkliste interne Kommunikation Die unten stehenden Fragestellungen sollten bei der Konzeption und Kommunikation komplexer Klimaschutzthemen berücksichtigt werden: Welche konkreten Ziele sollen mit der Kommunikation erreicht werden? Über welche Kanäle erfolgt die Kommunikation? Wie kann der Erfolg der Kommunikation gemessen werden? Wer kommuniziert? Wie können die MitarbeiterInnen beim Thema Klimaschutz aktiv werden? Seite 25
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel innogy aktiviert MitarbeiterInnen für mehr Nachhaltigkeit Fragestellungen für innogy: ► Wie können MitarbeiterInnen über Klimathemen informiert werden? ► Was können MitarbeiterInnen selbst zum Klimaschutz beitragen – individuell und als Teil des Unternehmens? ► Wie können MitarbeiterInnen auf dem Weg zu unternehmensinternen Zielen mitgenommen werden? innogys Lösung: Ideenreichtum der innogys Weg: IdeaLab als Ideation- MitarbeiterInnen aktivieren Plattform im Konzern innogys Erfolg: Nachhaltigkeitskampagne • MitarbeiterInnen werden im Rahmen einer • Mit der sog. IdeaLab-Funktion des aktiviert MitarbeiterInnen Kampagne für mehr Nachhaltigkeit Softwareproviders Hype steht bei innogy aufgefordert, Ideen für das Unternehmen ein erprobtes Ideation-Tool zur Verfügung. • In sechs Wochen insgesamt fast 90 Ideen. einzureichen und zu diskutieren. • Das Tool wurde bei über zehn Kampagnen • Top 3 der umgesetzten Ideen: • Sponsoring durch eine Führungskraft, die zu vielen Fragestellungen von über 13.000 • CO2-Kompensation von für das Thema eintritt. MitarbeiterInnen genutzt. Geschäftsreisen • Nach erfolgreicher Abstimmung können • MitarbeiterInnen haben im Rahmen einer • Einführung von Dienstfahrrädern die MitarbeiterInnen diese Idee 8-Wochen-Kampagne Gelegenheit, • Auswirkungen der Ernährung auf umzusetzen. Vorschläge zu posten, zu kommentieren den Klimawandel • Im Rahmen der Kampagne läuft eine und zu bewerten. umfassende Information über Mail und Intranet. Seite 26
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel CO2-App für EY-MitarbeiterInnen Fragestellungen für EY: ► Wie können die Scope-3-Emissionen gesenkt werden, die durch die Anreise der MitarbeiterInnen zum Arbeitsort anfallen? ► Wie können MitarbeiterInnen für das Thema begeistert werden? ► Wie können MitarbeiterInnen motiviert werden, auch die eigene Gesundheit zu fördern? CO2-App für MitarbeiterInnen Flankierende Maßnahmen Positive Effekte • Das komplexe Thema CO2- • Einführung einer App für die • regelmäßige interne Einsparungen wird den breite Mitarbeiterschaft, die die Kommunikation über das MitarbeiterInnen spielerisch zu Fuß, per Rad bzw. mit dem Projekt durch Informations- nähergebracht und zudem auch Auto, der Bahn oder dem veranstaltungen, E-Mails und die betriebliche Gesundheit Flugzeug zurückgelegten Meter Infos im Intranet gefördert. und das eingesparte CO2 misst. • regelmäßige Lauf- und • Das Bewusstsein für die • Die App kann kostenlos von Radfahrwettbewerbe an den Zusammenhänge zwischen den MitarbeiterInnen herunter- Unternehmensstandorten dem Mitarbeiterverhalten und geladen und der CO2- • Kürung der MitarbeiterInnen mit den Auswirkungen auf die Fußadruck jedes Einzelnen den größten CO2-Ersparnissen Umwelt und die eigene kann über die App verfolgt als „KlimasiegerInnen“ Gesundheit wird gefördert. werden. • bei 150 Bonuspunkten • Der Weg zur Arbeit wird • Die Scores der MitarbeiterInnen Pflanzung eines Baums durch klimaneutraler gestaltet werden von der App in das Unternehmen und sorgt zudem für ein Bonuspunkte umgerechnet. tägliches Workout. 8 https://changers.com/, aufgerufen am 18.02.2020 Seite 27
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel internes Q&A-Format Merck What you have to say matters! Informeller Austausch von Geschäftsleitung/oberem Management mit ArbeitnehmerInnen Format Schlüssel zum Erfolg • Frühstücksgespräche oder Townhall • fördert das Verständnis auf beiden Meetings Seiten • Jeder kann sich bewerben und Fragen • Ideen und Vorstellungen der stellen/sich mitteilen MitarbeiterInnen können in die • lockere Diskussion in offener Atmosphäre: Strategie einfließen • Fragen aufnehmen • stärkt das Commitment und die • Antworten liefern Motivation der Mitarbeiter • Gedankengängen zuhören • Relevanz des Themas steigt im • über alle Bereiche hinweg Unternehmen Seite 28
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel Kommunikationskonzept SAPs Commitment zu den SDGs der UN Phase 2: Phase 1: Awareness schaffen Bekanntheit steigern und MitarbeiterInnen animieren, selbst beizutragen Mitarbeiterversammlung: weltweite Live-Übertragung; Video zum Beitrag Blog-Serie: 17 Blogs – ein von Kunden und SAP zu den SDGs Blog pro Woche Wettwerb: „What’s Your Goal?“: Gamification: MitarbeiterInnen teilen ihre Aufbereitung im Web Online-Quiz und damit Geschichten mit ihrem individuellen Book: wird seitdem verbundenes Beitrag zu einzelnen SDGs; die Top 3 regelmäßig ca. halbjährlich Gewinnspiel werden im Intranet besonders veröffentlicht hervorgehoben Lokale Aktionen durch Netzwerk von Kostenfreier Online-Kurs: Dialogorientierte Formate: Sustainability Champions: „Sustainability through Digital z. B. virtuelle Coffee Corner u. a.Einbindung in Sommerfest mit Transformation” Sessions, Auftritte in Team- Malwettbewerb und Spielen zu SDGs für Meetings etc. Mitarbeiterkinder Seite 29
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel Kommunikationskonzept Klimatage Nutzung von internationalen oder nationalen Aktionstagen oder -wochen sowie Events (z. B. UN-Klimakonferenzen) zu Klimathemen in der unternehmenseigenen Kommunikation nach innen und außen Welche Zielgruppen möchte ich erreichen? ► MitarbeiterInnen ► KundInnen ► Talente und mögliche neue MitarbeiterInnen ► generell am Thema Klima Interessierte ► generell am Unternehmen interessierte Personen Welche Ziele setze ich mit der Kommunikation? ► informieren ► Diskussionen anregen ► Engagement schaffen Welche Botschaft möchte ich senden? ► eigene Zielsetzungen und Maßnahmen ► Bekenntnisse Welche Kanäle existieren und welche davon sind für welche Zielgruppen und Zielsetzungen am effektivsten? ► Social Media wie z. B. Instagram, Facebook oder Twitter Beispiel innogy: Social-Media-Post ► andere Kanäle: Pressemitteilungen, LinkedIn anlässlich der Earth Hour 2018 Für Beispiele zu Aktionstagen siehe Anhang Seite 30
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit bei der Gewobag Setting: Gewobag-Glücksrad und Informationstafel zur Gewobag- Wesentlichkeitsmatrix Nachhaltigkeit 2. Um Aufmerksamkeit auf die Wesentlichkeitsmatrix 3. Mit jedem Dreh am Nachhaltigkeit zu lenken, muss 1. Das Gewobag-Glücksrad ist Gewobag-Glücksrad wird pro jeder Spieler das „gedrehte“ mit 16 wesentlichen gefundenem Begriff ein wesentliche Nachhaltigkeitsthemen des nachhaltiger Werbeartikel für Nachhaltigkeitsthema der Konzerns gelabelt den Mitarbeiter bzw. die Gewobag auf der Mitarbeiterin verlost Informationstafel suchen und finden Seite 31
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel Nachhaltigkeitswoche bei Kyocera Format Langfristige Kommunikation • Nachhaltigkeitswoche, in der jeden Tag • Das Thema Nachhaltigkeit ist ein anderer Themenschwerpunkt regelmäßig in verschiedene (Dialog-) behandelt wurde Formate integriert: • Mobilität, Ernährung, Klimaschutz, • Regelmäßige Beiträge und Naturschutz und Diskussion zum Thema Ressourcenschonung Nachhaltigkeit im Intranet • Integration des Themas in • Ziel Mitarbeiterveranstaltungen (u.a. • Motivation & Sensibilisierung Workshops mit allen Mitarbeitern • Förderung des Austausches zu verschiedenen Sustainable • Information der Mitarbeiter Development Goals) • Erstellung von Podcasts und • Jedes Tagesthema wurde in vier E-Books zu den Themen unterschiedliche Maßnahmen gegliedert Nachhaltigkeit, Digitalisierung, • Aktion des Tages Klimaschutz und Green Office • Mitmachen (Dialogformat) • Etablierung eines • Kyoceras Beitrag bereichsübergreifenden • Tipps, Tricks und Informationen Nachhaltigkeitsteams • Abschließendes Quiz mit Verlosung Seite 32
TOP 4 – Interne Kommunikation an die breite Mitarbeiterschaft Beispiel Nachhaltigkeits-Champions Beispiel Auszeichnung von Nachhaltigkeits-Champions Aufgrund auffälliger Leistungen und Beiträge können Personen, Gruppen, Teams oder Abteilungen eine Auszeichnung und Ehrung er halten. Erforderlich hierzu sind … ► eine plausible Datenerfassung ► eine Methode zur Wertung der wesentlichen Klimaschutz-Kriterien ► kleines Budget, Preis, Urkunde etc. (Urkunde mit Unterschrift der Geschäftsführung) ► offizielle Überreichung der Preise (z. B. Gold, Silber, Bronze o. Ä.) ► interne Kommunikation der Auszeichnung im Unternehmensbereich über vorhandene Medien Zielsetzung hierbei sind die weitere Motivation von MitarbeiterInnen sowie die Verstärkung des Klimaschutz-Bewusstseins insgesamt. Hierbei sollte der Klimaschutz ggf. in die gesamte, wesentliche CSR-Thematik integriert werden. Seite 33
TOP 5 – Anhang Übersicht: Websites zur Kommunikation von Klimazielen Klima- und Klimawandel Standards und Initiativen Klimaschutz konkret ► International Panel on Climate Change ► Greenhouse Gas Protocol – private ► Klimaschutz im privaten Bereich [Link] (IPCC) – Ausschuss der Vereinten Nationen transnationale Standardreihe zur zum Stand der wissenschaftlichen Forschung Bilanzierung von Treibhausgasemissionen ► Veranstaltungen nachhaltig organisieren: zum Klimawandel [Link] und zum dazugehörigen Berichtswesen für Leitfaden des Umweltbundesamtes [Link] Unternehmen [Link] ► Ausstoß von Treibhausgasen freiwillig ► Aktueller Bericht zu den Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5 °C ► Science Based Targets Initiative [Link] kompensieren – Ratgeber des [Link] Umweltbundesamtes und der Deutschen ► Carbon Disclosure Project (CDP) [Link] Emissionshandelsstelle [Link] ► UN Environment Programme [Link] ► UN Climate Change/United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) [Link] ► World Meteorological Organization (WMO) [Link] ► Global Climate Change – Vital Signs of the Planet der NASA [Link] ► Klimaschutz in Zahlen des Bundesumweltministeriums [Link] ► Europäische Union: Seite zu EU- Klimaaktivitäten [Link] ► BDI-Studie „Klimapfade für Deutschland“ [Link] Seite 35
TOP 5 – Anhang Beispiele für Aktionstage zum Thema Klima Name Aktionstag Tag Earth Hour Letzter oder vorletzter Samstag im März Tag des Artenschutzes 03. März Internationaler Tag des Waldes 21. März Weltwassertag 22. März Weltgesundheitstag 07. April Tag der Erde 22. April Internationaler Tag des Baumes 25. April Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt 22. Mai Europäischer Tag des Fahrrades 03. Juni Weltfahrradtag 03. Juni Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit 04. Juni Welttag der Umwelt (Weltumwelttag) 05. Juni Autofreier Tag 22. September Deutscher Tafel-Tag 28. September Welttag der Wissenschaft 10. November Internationaler Tag des Ehrenamtes 05. Dezember Seite 36
TOP 5 – Anhang Glossar: Klimathemen einfach erklärt Es gibt zahlreiche Internetseiten zu Klimathemen mit einer großen Bandbreite bezüglich Fundiertheit, Komplexität und Darstellung. Nachfolgend finden Sie wichtige Begriffe aus dem Unternehmensalltag zum Thema. Diese beziehen sich beispielswiese auf die Berichterstattung von Klimathemen und -kennzahlen wie z. B. Scope 1, 2 und 3. Aber auch internationale Regelwerke und aktuelle Initiativen werden erwähnt. Diese sind ganz oder teilweise übernommen von Klimafakten.de , dem Glossar des IPCC-SR1,5 oder anderen öffentlich verfügbaren Quellen. Begriff Definition (engl.: adaptation) Der Prozess des Sich-Einstellens auf bereits eingetretene oder erwartete Klimaveränderungen und deren Folgen. Die Anpassung soll Anpassung Schäden für die Menschheit mindern oder abwenden oder mögliche Chancen nutzen. Auch Ökosysteme können durch bestimmte menschliche Eingriffe besser auf den Klimawandel und dessen Folgen vorbereitet werden. Das Kürzel „AR“ steht für „Assessment Report“, deutsch „Sachstandsbericht“. Seit 1990 hat der IPCC (deutsch „Zwischenstaatlicher Ausschuss für AR5 Klimaänderungen“) insgesamt fünf derartige Berichte veröffentlicht, die den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel zusammenfassen. Der 2013/14 erschienene fünfte Sachstandsbericht wird „AR5“ abgekürzt. Als Folge von CO2-Bepreisung oder strengen Klimaauflagen wird industrielle Produktion in Länder verlagert, in denen keine oder geringere Carbon Leakage Klimaschutzauflagen gelten. Damit verbundene (Klimagas-)Emissionen werden damit ebenfalls ausgelagert. Emissionen anderer Treibhausgase als Kohlendioxid (CO 2) werden zur besseren Vergleichbarkeit entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial CO2-Äquivalente in CO2-Äquivalente umgerechnet (CO2 = 1). Dabei handelt es sich um die verbleibende CO 2-Menge, die die Menschheit höchstens noch in die Atmosphäre freisetzen darf, wenn sie eine realistische Chance wahren will, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Um innerhalb des CO 2-Budgets zu bleiben, muss die Menschheit die Emissionen, die CO2-Budget bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, schnell verringern. Außerdem könnte es nötig werden, CO 2 aus der Atmosphäre zu entfernen. In diesem Zusammenhang spricht man von „negativen Emissionen“. Prozess, mit dem Staaten oder andere Einheiten eine CO 2-arme Wirtschaft erreichen oder mit dem Einzelpersonen ihre CO 2-Emissionen verringern Dekarbonisierung wollen Seite 37
TOP 5 – Anhang Glossar: Klimathemen einfach erklärt Begriff Definition Seit 2005 ist der Emissionshandel das zentrale EU-weite Instrument zur Reduktion der CO2-Emissionen und damit das Hauptinstrument zur EU-Emissionshandel Umsetzung der Klimaziele der EU. Er erfasst Emissionen von Unternehmen in den Sektoren Energie und Industrie, die untereinander (EU-ETS) Emissionszertifikate handeln können. Der weltweit am häufigsten eingesetzte Standard, um THG-Emissionen zu kalkulieren und zu managen. Nach dem GHG Protocol werden Greenhouse Gas ausgestoßene Emissionen in drei Scopes eingeteilt, die eine Einteilung von direkten und indirekten Emissionen einer Organisat ion entsprechend ihren Protocol Grenzen erlaubt. Intergovernmental Ein wissenschaftliches und zwischenstaatliches ExpertInnengremium für Klimafragen, das seit 1988 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen Panel on Climate agiert Change (IPCC) Klimarahmen- Erster internationaler Vertrag, der den Klimawandel als ernstes Problem bezeichnet und die Staatengemeinschaft zum Handeln ve rpflichtet. Die konvention Klimarahmenkonvention wurde auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro angenommen und seither von 1 94 Staaten (UNFCCC) ratifiziert. Sie trat 1994 in Kraft. Der Begriff des Klimawandels bzw. der anthropogenen Klimaänderung bezieht sich in erster Linie auf die aktuelle, vom Menschen verursachte Klimawandel Veränderung des globalen und regionalen Klimas. Allgemein umfasst eine Klimaänderung die langfristigen Veränderungen des Klim as, unabhängig davon, ob dies auf natürliche oder anthropogene Ursachen zurückzuführen ist. Bewertung der Summe der Auswirkungen eines Produkts (z. B. Treibhausgasemissionen) bei jedem Schritt in seinem Lebenszyklus, einschließlich Life Cycle Analysis Ressourcengewinnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung Lock-in-Effekt Situation, in der eine Änderung der aktuellen Lage durch hohe Wechselkosten unwirtschaftlich wird, selbst wenn sie viele ande re Vorzüge brächte engl. für „Minderung“, „Begrenzung“, „Herabsetzung“; klimawissenschaftlicher Fachbegriff für Bemühungen zur Senkung bzw. Verh inderung von Mitigation Treibhausgasemissionen. Er wird sowohl für technische Maßnahmen, die den Treibhausausstoß senken, verwendet als auch für die Schaffung sogenannter Kohlenstoffsenken (beispielsweise von Wäldern), die Kohlendioxid langfristig binden können. Seite 38
TOP 5 – Anhang Glossar: Klimathemen einfach erklärt Begriff Definition Darunter versteht man CO2-Emissionen, die gezielt aus der Atmosphäre entfernt werden – entweder durch die Ausweitung CO2-absorbierender Negative Emissionen natürlicher Ökosysteme oder durch industrielle Verfahren wie CO 2-Abscheidung und -Speicherung in Kombination mit Bioenergie. Negative Emissionen könnten zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Sie wurden jedoch noch nicht in großem Maßstab erprobt und ihr Po tenzial ist unklar. Durch Effizienzmaßnahmen erzielte Energieeinsparungen gehen häufig mit einem steigenden Energieverbrauch an anderer Stelle ei nher – dies Rebound-Effekt bezeichnet man als Rebound-Effekt. Als eine Ursache gilt, dass eingesparte Energiekosten genutzt werden können, um zusätzlichen Energieverbrauch zu finanzieren. Verminderung der Verwundbarkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels sowie Erhalt und Steigerung der Transformationsfähigkei t natürlicher und Resilienz gesellschaftlicher Systeme in Bezug auf die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels Scope 1 die direkten Treibhausgasemissionen einer berichtenden Organisation die indirekten Emissionen eines berichtenden Unternehmens im Zusammenhang mit der Erzeugung von Strom, Wärme/Kälte oder Dampf , die für den Scope 2 Eigenbedarf gekauft wurden Scope 3 die indirekten Emissionen eines berichtenden Unternehmens, die nicht unter Scope 2 fallen. Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; kurz SDGs) wurden 2015 im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Sustainable Nationen verabschiedet. Die 17 Ziele berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – und bedingen Development Goals einander. Gasförmiger Stoff natürlichen oder menschlichen Ursprungs, der in der Erdatmosphäre Infrarot-Wärmestrahlung absorbieren und wieder abgeben Treibhausgase kann. Die wichtigsten Treibhausgase in der Atmosphäre sind Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid, Distickstoffoxid (Lachgas), Methan und Ozon. In ihrer Gesamtwirkung erhöhen sie den Wärmegehalt des Klimasystems. Treibhausgasneutralität wird erreicht, wenn die Summe des menschengemachten Treibhausgasausstoßes (zum Beispiel durch Verbren nung von Treibhausgas- Brennstoffen) und der Treibhausgasabsorption (zum Beispiel durch natürliche Senken, zukünftige Technologien) von menschengemachten neutralität Treibhausgasemissionen 0 ergibt. Auf der 21. Klimakonferenz 2015 in Paris (GOP-21) wurde die „Zwei-Grad-Grenze“ beschlossen: Im globalen Mittel darf die Erderwärmung um nicht Zwei-Grad-Ziel mehr als zwei Grad Celsius zunehmen (in Bezug auf vorindustrielle Werte). Steigen die Temperaturen ungebremst weiter, steigen auch die Risiken schwerer ökologischer und ökonomischer Schäden durch Überschwemmungen, Stürme und Dürren. Seite 39
TOP 5 – Anhang Glossar: Scope 1, Scope 2, Scope 3 bildlich dargestellt 9 ,,GHG Reporting Services‘‘, Vital Metrics Group, https://www.vitalmetricsgroup.com/ghg-reporting, aufgerufen am 18.02.2020 Seite 40
Impressum HERAUSGEBER LEKTORAT Dialogforum "Wirtschaft macht Klimaschutz" Jutta Cram Kontakt: info@wirtschaft-macht-klimaschutz.de HAFTUNGSAUSSCHLUSS ANSPRECHPARTNERINNEN Diese Publikation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Dipl. Ing. Nadine Braun (Projektleitung Projektteam) Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit Julia Lehrhaft (Projektleitung BMU) größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls ORGANISATION DES DIALOGFORUMS Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH seitens der Herausgeber, an der Organisation/Redaktion beteiligten Unternehmen und/oder der Friedrichstraße 140 Mitgliedsunternehmen des Dialogforums „Wirtschaft macht Klimaschutz“ wird ausgeschlossen. Die 10117 Berlin TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe sind durch Ihre Beiträge an den Abschlussdokumenten nicht als Deutschland VertreterInnen ihrer Unternehmen tätig geworden. Bei jedem spezifischen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH Döppersberg 19 STAND 42103 Wuppertal Februar 2020 Deutschland Ecologic Institut HINWEIS Pfalzburger Straße 43/44 Diese Veröffentlichung wird kostenlos abgegeben und ist nicht für den Verkauf bestimmt. 10717 Berlin Deutschland Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und der Nationalen Klimaschutzinitiative INHALTLICHE ERARBEITUNG Die vorliegenden Arbeitsergebnisse wurde von den TeilnehmerInnen und ModeratorInnen der Arbeitsgruppe erstellt, in physischen Redaktionssitzungen finalisiert und im Umlaufverfahren mit der Arbeitsgruppe abgestimmt. Die Arbeitsgruppe wurde moderiert von Nadine Braun, Nicola Höfkes und Alexandra Petzsch von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Seite 41
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