Thanatopsis William Cullen Bryant - G. Henle Verlag
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William Cullen Bryant Thanatopsis To him who in the love of Nature holds Are shining on the sad abodes of death, Communion with her visible forms, she speaks Through the still lapse of ages. All that tread A various language; for his gayer hours The globe are but a handful to the tribes She has a voice of gladness, and a smile That slumber in its bosom. – Take the wings And eloquence of beauty, and she glides Of morning, pierce the Barcan wilderness, Into his darker musings, with a mild Or lose thyself in the continuous woods And healing sympathy, that steals away Where rolls the Oregan, and hears no sound, Their sharpness, ere he is aware. When thoughts Save his own dashings – yet – the dead are there: Of the last bitter hour come like a blight And millions in those solitudes, since first Over thy spirit, and sad images The flight of years began, have laid them down Of the stern agony, and shroud, and pall, In their last sleep – the dead reign there alone, And breathless darkness, and the narrow house, So shalt thou rest, and what if thou withdraw Make thee to shudder, and grow sick at heart; – In silence from the living, and no friend Go forth, under the open sky, and list Take note of thy departure? All that breathe To Nature’s teachings, while from all around – Will share thy destiny. The gay will laugh Earth and her waters, and the depths of air, – When thou art gone, the solemn brood of care Comes a still voice – Yet a few days, and thee Plod on, and each one as before will chase The all-beholding sun shall see no more His favourite phantom; yet all these shall leave In all his course; nor yet in the cold ground, Their mirth and their employments, and shall come, Where thy pale form was laid, with many tears, And make their bed with thee. As the long train Nor in the embrace of ocean, shall exist Of ages glide away, the sons of men, Thy image. Earth, that nourished thee, shall claim The youth in life’s green spring, and he who goes Thy growth, to be resolved to earth again, In the full strength of years, matron, and maid, And, lost each human trace, surrendering up The speechless babe, and the gray-headed man, – Thine individual being, shalt thou go Shall one by one be gathered to thy side, To mix for ever with the elements, By those, who in their turn shall follow them. To be a brother to the insensible rock And to the sluggish clod, which the rude swain So live, that when thy summons comes to join Turns with his share, and treads upon. The oak The innumerable caravan, which moves Shall send his roots abroad, and pierce thy mould. To that mysterious realm, where each shall take Yet not to thine eternal resting-place His chamber in the silent halls of death, Shalt thou retire alone, nor couldst thou wish Thou go not, like the quarry-slave at night, Couch more magnificent. Thou shalt lie down Scourged to his dungeon, but, sustained and soothed With patriarchs of the infant world – with kings, By an unfaltering trust, approach thy grave, The powerful of the earth – the wise, the good, Like one who wraps the drapery of his couch Fair forms, and hoary seers of ages past, About him, and lies down to pleasant dreams. All in one mighty sepulchre. The hills Rock-ribbed and ancient as the sun, – the vales (from: Poems, by William Cullen Bryant, collected Stretching in pensive quietness between; and arranged by the author, New York, 1878, The venerable woods – rivers that move pp. 24 – 26) In majesty, and the complaining brooks That make the meadows green; and, poured round all, Old ocean’s gray and melancholy waste, – Are but the solemn decorations all Of the great tomb of man. The golden sun, The planets, all the infinite host of heaven, HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 15 08.10.20 16:46
William Cullen Bryant Todesschau Zu dem, der in der Liebe zur Natur Scheint auf des Todes düstre Wohnung nieder Mit ihren Gestalten Umgang hält, spricht sie Im stillen Lauf der Zeiten. Alle, welche Verschiedne Sprache. Denn sie hat die Stimme Auf Erden wandeln, sind nur eine Handvoll Der Heiterkeit für seine frohen Stunden, Zu den Geschlechtern, welche in ihr ruhn. Und Lächeln und Beredsamkeit der Schönheit – Der Morgenröthe Flügel nimm, durchdringe Und auch in seine düstern Träume schleicht Die persische Wüste, verliere Dich im Urwald, Sie sich mit mildem, heilendem Mitgefühl, Dort wo der Oregan rollt und keinen Laut Das unbemerkt sie lindert. – Wenn Gedanken Hört, als sein eigen Rauschen – doch die Todten Der letzten, bittern Stunde gleich dem Mehlthau Sind dort. In jenen Oeden haben, seit Auf deine Seele fallen, wenn die Bilder Zuerst die Flucht der Zeit begann, Millionen Des Todeskampfs, wenn Leichenhemd und Bahrtuch, Zum letzten Schlafe sich gelegt – dort herrschen Und wenn das enge Haus, die ew’ge Nacht, Die Todten ganz allein. So wirst Du ruhn! Dich schaudern machen und Dein Herz betrüben: Was also ist’s, wenn unbeachtet Du Dann tritt hinaus ins Himmelszelt und lausche Dein Leben hinbringst, was, wenn Deinen Weggang Den Lehren der Natur, wie rings umher Kein Freund bemerkt? So viele ihrer athmen, Aus Wasser, Erd’ und Luft die leise Stimm’ Sie alle theilen Dein Geschick. Der Heitre Ergeht. – Und doch, nur wenig Tag’ und nimmer Wird lachen, wenn Du fort bist, die finstre Brut Wird Dich die Alles schauende Sonne sehn Der Sorge wird sich weiterquälen, und In ihrem Lauf; nicht in der kalten Erde, Ein Jeglicher nach seinem Schatten jagen In die Dein Leib gesenkt mit manchen Thränen, Wie eh’! Doch Alle werden ihre Lust Nicht in des Meers Umfassung wird Dein Bild Wie ihren Ernst verlassen und zu Dir Noch sein. Die Dich ernährt, die Erde, fordert Sich betten. Wie der lange Zug der Jahre Zurück Dich, daß Du wieder Erde werdest, Entgleitet, werden so der Menschen Kinder, Und ohne Spur des Menschenthums, aufgebend Der Jüngling in des Lebens Lenz, und welcher Dein Einzeldasein, wirst Du gehn, auf immer In voller Kraft der Jahre steht, Matron’ Dich mit den Elementen zu vermischen, Und Jungfrau, und der süße Säugling wie Dich zu verbrüdern mit dem tauben Felsen Der silberhaar’ge Greis – sie alle werden Und mit der trägen Scholle, die der Bauer An Deine Seite nacheinander hin, Aufreißt mit seinem Pflug. Die Eiche wird Von denen, welche ihnen folgen müssen, Mit ihren Wurzeln Deinen Staub durchwachsen. Versammelt werden. – Darum lebe, daß, Doch nicht allein wirst Du zur ew’gen Ruhstatt Wenn Du zu der unendlichen Karavan’ Eingehn – noch kannst Du ein erhab’ner Lager Entboten wirst, die zum geheimnißvollen Dir wünschen. Zu der Vorwelt Patriarchen Bereiche zieht, wo in den stillen Hallen Wirst Du Dich niederlegen, zu den Fürsten Des Todes Jeglichem sein Kämmerlein Und Mächtigen der Erde, zu den Weisen, Bewahret ist – daß Du alsdann nicht gleich Den Guten und den Sehern alter Zeiten, Dem Sklaven gehst, der Nachts hinab zum Kerker Ihr all’ in Ein unendlich Grab. – Die Gipfel Gegeißelt wird, daß Du vielmehr gestützt, Der Berge, der Sonn’ an Alter gleich; die Thäler, Getröstet von nicht wankendem Vertrau’n Die sich in ernster Ruh dazwischen dehnen; Hinab zu Deinem Grabe steigst gleich Einem, Ehrwürd’ge Wälder; Ströme, die zum Meere Der sich in seines Lagers Decke hüllt, In stiller Größe gehen; murmelnde Bäche, Und sich zu heitern Träumen niederlegt. Der Wiesen Grün erfrischend; ausgegossen Um Alles dies des Meeres graue Wüste: Sind alle nur der schön geschmückte Zierrath (aus: Westward Ho! Britische und amerikanische Der großen Menschengruft. Die gold’ne Sonne, Gedichte, übersetzt von Karl Elze, Leipzig 1857, Die Wandelsterne, das ganze Firmament S. 54 – 57) HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 16 08.10.20 16:46
William Cullen Bryant Méditation sur la mort A celui qui la chérit et communie avec elle dans ses A côté de silhouettes agréables et des prophètes formes visibles, chenus des temps anciens, La Nature tient un langage varié; lorsqu’il est Tous réunis dans une immense sépulture. d’humeur joyeuse, elle lui sourit Les collines constellées de rochers, vieilles comme le Sa voix se fait aimable et elle a l’éloquence de la soleil, beauté Entrecoupées de vallons calmes et sereins, Et elle se glisse dans ses pensées plus sombres Les forêts séculaires, les fleuves majestueux et les Avec une douce et réconfortante empathie qui ruisseaux bavards adoucit leur rigueur, Qui font reverdir les prés Avant même qu’il en soit conscient. Et tout autour, l’immensité grise et mélancolique du Lorsque tu songes à ton heure dernière vieil océan. Et que l’amertume s’empare de ton esprit comme un Ce sont là les seuls et sobres ornements des tombes fléau humaines. Et que des images tristes de ta cruelle agonie, Le soleil d’or, les planètes, et tous les hôtes du Que le linceul et le cercueil, firmament, L’obscurité silencieuse et l’étroite demeure Brillent sur les tristes séjours de la mort depuis des Te font trembler et te soulèvent le coeur temps infinis. Va, sous le ciel immense, et écoute les enseignements Tous ceux qui habitent le monde ne sont qu’une de la nature, poignée, Cependant que, de toutes parts, de la terre et de ses Comparés à ceux, innombrables, qui reposent en son sein. flots et des profondeurs de l’éther Elance-toi dès l’aube, traverse le désert de Une voix apaisante se fait entendre. Cyrénaïque, Encore quelques jours, et le soleil, qui voit tout dans Ou égare-toi dans les bois touffus où coule l’Orégan, sa course, ne te verra plus. Qui n’entend pas le moindre bruit, Et ta forme blafarde qui fut mise en terre avec bien Hormis ses propres clapotis – et pourtant les morts des pleurs, sont là: N’existera plus, ni dans le sol gelé ni dans l’enceinte Ils sont des millions, depuis l’aube des temps, de l’océan. A les avoir enfouis dans ces espaces déserts La terre, qui t’a nourri, exigera que tu redeviennes Pour leur dernier sommeil – les morts seuls y règnent, poussière Et c’est ainsi que tu reposeras, et peu importe Et ayant abandonné ton enveloppe terrestre Que tu te retires du monde des vivants Ainsi que ton identité même, Sans faire de bruit et qu’aucun ami ne remarque ton Tu iras te mêler aux éléments à jamais. départ. Côtoyant le rocher immuable et la tendre motte de Tout ce qui vit aura le même destin que toi. terre L’homme joyeux continuera à se réjouir Que le paysan retourne avec son soc et foule sans Quand tu ne seras plus là, l’homme soucieux égards. Persistera dans ses préoccupations Le chêne étendra ses racines au loin et viendra percer Et chacun poursuivra ses chimères favorites comme ta sépulture. avant; Cependant tu ne te retireras pas seul dans ta Et pourtant leurs rires et leurs occupations auront demeure éternelle, une fin, Et tu ne pourrais souhaiter séjour plus glorieux. Et ils viendront s’étendre à tes côtés. Tu reposeras à côté des patriarches des origines du Au fil des âges, les fils des hommes, l’adolescent dans monde – avec les rois, ses jeunes années, Les puissants de ce monde – les sages et les hommes L’homme à la fleur de l’âge, la mère de famille et la de bien. jeune fille, le bébé encore muet HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 17 08.10.20 16:46
18 Et le vieillard aux cheveux gris, seront tous Tu y ailles, non pas pareil à l’esclave qu’on amène la rassemblés à tes côtés, l’un après l’autre, nuit dans son cachot avec le fouet, Par ceux-là mêmes qui les suivront à leur tour. Mais au contraire, réconforté et apaisé Alors, profite de la vie, afin que, lorsque ton heure Mû par une confiance inébranlable, approche-toi de sera venue ta tombe De rejoindre cette multitude en route pour ce Comme celui qui s’enroule dans les draps de sa couche royaume mystérieux Et s’étend là pour faire de beaux rêves. Où chacun prendra place dans les séjours silencieux de la mort, (Traduction: Danielle Feisthauer) Nachwort William Cullen Bryant wurde am 3. November 1794 Wann genau erste Teile von Thanatopsis entstan- in Cummington, Massachusetts, geboren. Er studierte den, ist bis heute umstritten. Während die Forschung und praktizierte zunächst die Rechtslehre, legte jedoch zunächst von einer Entstehungszeit um 1811 ausging 1824 desillusioniert alle Ämter nieder, um in New York und damit von einem Gedicht, das der Feder eines seiner eigentlichen Leidenschaft und Berufung zu fol- frühreif-genialischen 17-Jährigen entsprungen war, gen: Er ließ sich dort als Redakteur und Mitautor der vermutet man heute, dass es in einer ersten Fassung Literaturzeitschrift New-York Review and Atheneum nicht vor 1815 vorgelegen haben kann. Gesichert ist Magazine nieder. Allerdings war der Zeitschrift und dagegen das Datum der Erstveröffentlichung: In der auch ihrem Nachfolger, The United States Review And Septemberausgabe 1817 des North-American Review Literary Gazette, kein Erfolg beschieden. Bryant, be- and Miscellaneous Journal erschien ohne Angabe des sorgt um sein finanzielles Auskommen, nahm 1826 Autors der Hauptteil des Gedichts (ohne die einlei- gleichzeitig eine Anstellung als Politikjournalist bei tenden und abschließenden Zeilen), zusammen mit der New-York Evening Post an und stieg dort in kür- einem 16-zeiligen zweiten Gedicht unter dem nur von zester Zeit zum Chefredakteur auf. Als wirtschafts der Zeitschrift selbst vergebenen Titel „Thanatopsis“. liberaler Denker setzte er sich in den folgenden fünf Erst 1821 konnte Bryant diesen Irrtum der Heraus- Jahrzehnten mit seiner journalistischen Stimme für geber mit dem Erscheinen seines Gedichtbandes Freihandel, Gewerkschaften, Antimonopolismus, of- „Poems“ korrigieren. Darin findet sich das Gedicht fene Einwanderungspolitik, niedrige Zinsen und nicht nun in der heute bekannten Gestalt – den Titel hatte zuletzt für die Abschaffung der Sklaverei ein. der Autor übernommen. 142 Jahre nach seinem Tod am 1. Juni 1878 ist es Für die vorliegende Vertonung legen wir die Text- heute vor allem das politische Denken Bryants, das fassung des Gedichts aus der 1878 veröffentlichten ihn in den Vereinigten Staaten unvergessen macht. Neuausgabe der Sammlung „Poems“ zugrunde, die Zu seinen Lebzeiten allerdings war es besonders sei- bei D. Appleton & Co., New York, erschien. Dort wird ne Lyrik, die großes Aufsehen erregte. Bryant wird in einem vorgestellten „Advertisement“, datiert 1874, heute zur Gruppe der „Fireside Poets“ oder „School- mitgeteilt, dass die Texte vom Autor „sorgfältig über- room Poets“ gezählt (in Anspielung auf die Orte, an prüft“ und „einige Fehler in Sprache und Versbau denen deren Gedichte gewöhnlich rezitiert wurden). korrigiert“ wurden. Wir gehen somit davon aus, dass Als Ältester in dieser Gruppe wird ihm allgemein die diese letzte zu Bryants Lebzeiten erschienene Ausgabe Rolle des Gründers der amerikanischen romantischen den Text in seiner Fassung letzter Hand wiedergibt. Lyrik des 19. Jahrhunderts zugesprochen. Seine Ge- dichte – allen voran Thanatopsis (Todesschau) als sein berühmtestes – stehen in englischer Tradition, zeigen dabei jedoch Bryants Öffnung hin zu einer München, Herbst 2020 genuin amerikanischen Sprache und Lebenswelt. G. Henle Verlag HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 18 08.10.20 16:46
19 Afterword William Cullen Bryant was born on 3 November 1794 There remains dispute as to exactly when the first in Cummington, Massachusetts. He studied and ini- parts of Thanatopsis originated. Whilst research ini- tially practiced jurisprudence, but, disillusioned, he tially presumed its genesis to have occurred around resigned all of his positions in 1824 in order to pur- 1811, thereby making it a poem from the pen of a sue his real passion and calling in New York, where precocious and brilliant seventeen-year-old, nowa- he took up residence as editor and co-author of the days it is assumed that a 1st version cannot have literary journal The New-York Review and Atheneum existed before 1815. The date of first publication Magazine. However, the magazine and its successor can, however, be verified: the main part of the poem The United States Review and Literary Gazette were (without the introductory and concluding lines) ap- both unsuccessful. In 1826, Bryant, anxious about his peared anonymously in the September 1817 issue of financial situation, simultaneously accepted a job as the North-American Review and Miscellaneous Jour- political journalist with the New-York Evening Post, nal, together with a 16-line second poem to which advancing very quickly to become its editor-in-chief. the newspaper had itself assigned the title “Thana An economic-liberal thinker, during the following topsis”. Bryant was only able to correct this editorial five decades he used his journalistic voice to advocate error in 1821 with the publication of his poetry col- for free trade, labour unions, anti-monopolism, an lection “Poems”. The poem appears in this collection open immigration policy, low interest rates and, not in the form known today, the author having adopt least, the abolition of slavery. ed the title. Today, 142 years after his death on 1 June 1878, it The present setting is based on the text of the poem is primarily for his political thinking that Bryant is as it appears in the new edition of the collection still remembered in the United States. During his life- “Poems” published in 1878 by D. Appleton & Co., time, however, it was his poetry that attracted great New York. An introductory “Advertisement” there, and particular attention. Bryant is nowadays reckoned dated 1874, states that the texts have been “carefully among the group of “Fireside Poets” or “Schoolroom revised” by the author, with “some faults of language Poets” (a reference to the places where their poems and versification corrected”. We thus assume that were usually recited). As the oldest of this group he is this edition of the text, the last to appear during the generally considered the founder of 19th-century Ameri- author’s lifetime, represents his final authorised ver- can romantic poetry. His poems – first and foremost sion. Thanatopsis (A Consideration of Death), which is also his best known – are rooted in the English tradition, but at the same time show Bryant’s openness to a gen- Munich, autumn 2020 uine American language and context. G. Henle Publishers Postface William Cullen Bryant est né le 3 novembre 1794 à fois ni cette revue ni The United States Review And Cummington, Massachusetts. Il étudia et exerça tout Literary Gazette qui lui succéda, ne connurent le moin- d’abord le droit puis, toutes illusions perdues, se démit dre succès. Préoccupé par ses ressources financières, en 1824 de ses fonctions pour se consacrer, à New Bryant accepta simultanément en 1826 un emploi de York, à sa véritable passion et vocation: il s’y installa journaliste politique auprès du New-York Evening Post en qualité de rédacteur et co-auteur de la revue litté- où il accéda très vite aux fonctions de rédacteur en raire New-York Review and Atheneum Magazine. Toute- chef. Penseur de l’économie libérale, il prêta, au cours HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 19 08.10.20 16:46
20 des cinq décennies qui suivirent, sa voix de journa la date de sa première publication est assurée: dans liste en faveur du libre commerce, du monde syndi- l’édition du mois de septembre 1817 du North-Amer- cal, de l’antimonopolisme, de la politique de la libre ican Review and Miscellaneous Journal parut, sans immigration, enfin en faveur de faibles taux d’in nom d’auteur, la partie principale du poème (sans les térêts et de l’abolition de l’esclavage. vers d’introduction et de conclusion) en compagnie 142 ans après sa mort survenue le 1er juin 1878, d’un second poème de 16 vers, l’ensemble édité sous c’est avant tout la pensée politique de Bryant qui l’a le titre de «Thanatopsis» forgé par la rédaction de la depuis lors rendu inoubliable aux États-Unis. De son revue. Ce n’est qu’en 1821 que Bryant put corriger vivant cependant, ce furent avant tout ses poèmes qui cette erreur des éditeurs, en l’occurrence au moment firent grand bruit. Bryant figure aujourd’hui au nom- de la publication de son recueil de «Poems» dans bre des «Fireside Poets» ou des «Schoolroom Poets» lequel le poème se présente sous sa forme actuelle, (par référence aux lieux où l’on avait l’habitude de dé- mais sous le même titre. clamer leurs poèmes). Ayant été l’aîné de ce groupe de Pour la présente mise en musique, nous avons adop- poètes, on lui concède en général le rôle de fondateur té le texte tel qu’il se présente dans la nouvelle édi- de la poésie romantique américaine du XIXe siècle. tion de 1878 de son recueil de poèmes parue chez Ses poèmes, dont Thanatopsis (méditation sur la mort) D. Appleton & Co. à New York. Dans un «Advertise- est de loin le plus célèbre, s’inscrivent dans la tradi- ment» daté de 1874, mais figurant dans cette édition, tion britannique, mais témoignent toutefois de la sensi- il est dit que les textes ont été «soigneusement revus» bilité intime de Bryant pour la langue et l’art de vie par l’auteur et que «quelques erreurs de langue et des Américains. dans la construction des vers ont été corrigées». Nous La question de savoir quand précisément furent partons donc du principe que cette dernière édition, rédigées les premières parties de Thanatopsis fait l’objet, parue du vivant de l’auteur, restitue le texte dans sa jusqu’à nos jours, de controverses. Tandis que les cher- version ultime. cheurs situaient leur genèse vers 1811 – attribuant, du coup, ce poème à la plume d’un génie précoce âgé de 17 ans –, on suppose aujourd’hui qu’une 1re version Munich, automne 2020 ne saurait avoir vu le jour avant 1815. En revanche G. Henle Verlag HN_1487_Gedichte-Nachwort_PH.indd 20 08.10.20 16:46
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