"Tourismusentwicklung in der neuen Förderperiode 2021-2027" - Fachveranstaltung am 18. September 2019
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Input Tourismusentwicklung – Wo geht die Reise hin? Prof. Dr. Alfred Bauer Fakultät Tourismus-Management der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 2
Agenda Trends des Zukunftsinstituts Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Tourismusziele und Handlungsfelder der Destinationen: Österreich - Tirol - Allgäu - Bodensee Spezifische Förderziele in der Förderperiode 2014 - 2020 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 3
Megatrends des Zukunftsinstituts Quelle: Horx, Tristan (2018) Progressive Provinz; Präsentation vom 14.11.2018 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Zielgruppen und Märkte der Zukunft Global Generation Ego ist einzigartig und nicht Teil der Komplexität in der digitalen Welt Masse → Steigendes subjektives Sicherheitsbedürfnis Quelle. Keylens und Inlux: Konsumgenerationen 2018, S. 5 Handlungsfeld: Maßgeschneiderte Angebote zur Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse des Kunden
Neues Bewusstsein für Natur und Umwelt sowie Körper und Geist • „Fridays for Future“: Ökologisches • Regionale und biologische Lebens- • Angst vor zunehmenden Katastro- Verhalten wird zur sozialen mittel steigen in der Nachfrage phen durch die Erderwärmung führt Bewegung, unökologisches Ver- • Anstieg der privaten Gesundheits- zu einem steigenden subjektiven halten (z.B. Flugreisen) wird immer ausgaben weltweit (zweiter Gesund- Sicherheitsbedürfnis stärker sanktioniert. heitsmarkt) → Nachhaltigkeit • Für die Deutschen ist „Natur/Land- • Gesundheitsbewusste Menschen → Klimaanpassungstrategien schaft“ ein sehr wichtiger Faktor für die Wahl des Urlaubsortes. suchen gesundheitsfördernde Lebenswelten → Natur als Quelle für Entschleu- • nigung und Inspiration → spiegelt sich in Foodtrends wider → Suche nach Bodenständigkeit, Ursprünglichkeit → Erlebnis statt materielle Werte Handlungsfelder: Natur- und Umweltschutz wird zum zentralen Aufgabenbereich der DMO`s Gesundheitstouristische Angebote unter Berücksichtigung neo-ökologischer Inhalte Kulinarik (Regionale Produkte als Basis für eine für qualitativ hochwertige Food-Angebote, regionale Küche, Tradition, Rezepte, Wirtshauskultur, Genussregion)
… bestimmen DEN Megatrend der Zukunft • „Mobilitätsanbieter müssen ihren Kunden mehr bieten als nur eine Mobilitätsmöglichkeit - es werden intelligente und benutzerfreundliche Mobilitätslösungen gefordert, die durch smarte Vernetzung auf die flexiblen Bedürfnisse der Menschen reagieren können.“ (Zukunftsinstitut 2015: Megatrend Mobilität, in: Megatrend Dokumentation 2015, S. 17) Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (2013). Der ÖPNV: Rückgrat und Motor eines zukunftsorientierten Mobilitätsverbundes, S. 4 Handlungsfelder: Ökologisch umweltverträgliche Verkehrsangebote (wichtig „die letzte Meile“) Grenzüberschreitende Mobilitätsprojekte Entwicklung einer „smart destination“
Agenda Trends des Zukunftsinstituts Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Tourismusziele und Handlungsfelder der Destinationen: Österreich - Tirol - Allgäu - Bodensee Spezifische Förderziele in der Förderperiode 2014 - 2020 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 8
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Macht der Algorithmen Umbruch der Tourismus-Branche mit spezialisierten nachhaltigen Landkarte der Zukunft und KI-gestützten Services in einer regionalisierten Welt 5 Neue Verträglichkeit Klimawandel zwingt 4 Ausverkauf der Heimat Tourismus zu völlig neuen Globale Tourismuskonzerne Ansätzen – Wachstum nur digitalisieren die Branche noch in der Fläche jenseits von Traditionen und Nachhaltigkeit Tourismus am Ende? 6 Kritische Wirtschaftslage, 7 Digital Dirndl verändertes Reiseverhalten und Agile Tourismusanbieter machen Bayern anspruchsvolle Kunden setzen zum globalen Ziel für vornehmlich post- althergebrachten Akteuren zu materiell orientierte Kunden 3 Alles im Flow Bayerische Identität lockt Schleichender europäische Touristen mit nachhaltigen Angeboten in die Kontrollverlust Hotspots Von Dritten gesteuertes, nicht-nachhaltiges Wachstum 1 führt in Hotspots zum „Over- Tourism“ 2 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 100 Prozentuale Übereinstimmung Heute Erwartet Wunsch Szenarien-Bewertung: 75 50 84 86 73 75 68 68 64 65 62 59 48 25 44 45 45 45 40 37 36 20 16 9 Scenario 1 Scenario 2 Scenario 3 Scenario 4 Scenario 5 Scenario 6 Scenario 7 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Macht der Szenario-Bewertung: Algorithmen 5 Heute Neue Verträglichkeit 4 Ausverkauf der Heimat 6 Tourismus am Ende? 7 Digital Dirndl 3 Schleichender Kontrollverlust Alles im Flow 1 2 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 11
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Macht der Landkarte der Zukunft: Algorithmen 5 Erwartete Veränderung Neue Verträglichkeit 4 Ausverkauf der Heimat 6 Tourismus am Ende? 7 Digital Dirndl 3 Schleichender Kontrollverlust Alles im Flow 1 2 12 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Macht der Landkarte der Zukunft: Algorithmen 5 Gewünschte Zukunft Neue Verträglichkeit 4 Ausverkauf der Heimat 6 Tourismus am Ende? 7 Digital Dirndl 3 Schleichender Kontrollverlust Alles im Flow 1 2 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 13
Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Der Klimawandel trifft Bayern in moderater Form, alle Verantwortlichen ergreifen frühzeitig Digital Dirndl ressourcenschonende und nachhaltige Maßnahmen. Der typische Tourist in Bayern ist erlebnisorientiert und gutsituiert. Bayern genießt international einen hervorragenden Ruf, so dass der Anteil ausländischer Gäste steigt. Die bayerische Tourismusbranche bleibt in ihrer bayerischen Identität und Herkunft sowie ihrer Struktur verwurzelt. Dabei hält die Branche, geprägt durch den Betriebsmix aus kleinen und inhabergeführten sowie großen Branchenakteuren, ein hochspezialisiertes und differenziertes Angebot für sehr heterogene Gästegruppen bereit. Die Digitalisierung durchzieht alle Bereiche des Tourismus und ermöglicht durch die intelligente und zielgerichtete Nutzung künstlicher Intelligenz das Generieren effizienter und maßgeschneiderter Kundenlösungen. Der Tourismusstandort Bayern ist ein attraktiver Lebensraum und eine attraktive Tourismusregion. Gesellschaft und Staat handeln in Einklang für ein anspruchsvolles Ziel: Umwelt- und sozial-verträgliches Neue Wirtschaften soll die Zukunftsfähigkeit Deutschlands/ Bayerns sichern. Verträglichkeit Die postmateriell eingestellten Touristen sind sich dabei ihrer Verantwortung bewusst und verändern ihre Lebensgewohnheiten, was sich auch beim Urlaubsverhalten zeigt. Den identitätsbewussten Akteuren der Tourismusbranche wird dabei einiges abverlangt, jedoch dominieren agile Unternehmen das Geschehen und erkennen durch die klare Ausrichtung auf Nachhaltigkeit Wettbewerbsvorteile gerade im Wettbewerb gegen Reiseziele fernab. Der Tagestourismus im Nahbereich weitet sich aus, denn durch den höheren Freizeitanteil bei geringerer Bedeutung von Erholungsurlauben steigt die Nachfrage nach Ausflügen in die attraktive nähere Umgebung. Es gelingt, bei breiter Verteilung auf alle touristischen Standorte die Gästeströme zu lenken. Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 14
Agenda Trends des Zukunftsinstituts Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Tourismusziele und Handlungsfelder der Destinationen: Österreich1 – Tirol2 - Allgäu3 – Bodensee4 Spezifische Förderziele in der Förderperiode 2014 - 2020 1 Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (2019): Plan T – Masterplan für Tourismus 2 Land Tirol, Tirol Werbung, Wirtschaftskammer Tirol & Verband der Tiroler Tourismusverbände (2015): Der Tiroler Weg 2021 3 Allgäu GmbH (2019): Marken- und Destinationsstrategie Allgäu 2030 4 DenkRaumBodensee (2019): Zur Zukunft des Bodensee-Tourismus Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 15
Neue Verträglichkeit = Nachhaltigkeit Quelle: Gastgeber Bayern Das Magazin für Gastronomie und Hotellerie 03 Ausgabe 2019, S. 24 hrsg. von DEHOGA Bayern „Das Allgäu zeichnet sich durch maßvolles und nachhaltiges Wirtschaften, erfrischende Originalität und gesundes Leben aus.“ Allgäu GmbH (2019): Marken- und Destinationsstrategie Allgäu 2030 Österreich „Auf dem Weg zur nachhaltigsten Tourismusdestination der Welt“ Quelle: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (2019): Plan T – Masterplan für Tourismus, S. 1 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Handlungsfelder im Kontext einer nachhaltigen Tourismusentwicklung Quelle: Alexander Schuler 2014: Nachhaltiger Tourismus – ein gesamtstrategischer Ansatz; https://www.bte-tourismus.de/bte-2-0/blog-tourismus-laendlicher-raum/details/17, aufgerufen am 13.08.2018 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019
Tourismus und Klimawandel Tourismus und Klimawandel stehen in einer vielfältigen Wechselbeziehung. Einerseits ist er ein Wirtschaftszweig, der vom Klimawandel besonders stark betroffen ist beziehungsweise sein wird und andererseits ein Wirtschaftszweig, die zur Klimaveränderung beiträgt. Handlungsfeld: Anpassungsstrategien an den Klimawandel
Lebens- und Urlaubsräume „Es geht nicht in erster Linie „um Tourismusdestinationen, die die Ansprüche unserer Gäste erfüllen, sondern um qualitätsvolle Lebensräume, in denen sich sowohl die Gäste als auch die Bevölkerung wohlfühlen“ Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (2019): Plan T – Masterplan für Tourismus, S. 7 „Tirol ist Lebens- und Erholungsraum zugleich.“ Land Tirol, Tirol Werbung, Wirtschaftskammer Tirol & Verband der Tiroler Tourismusverbände (2015): Der Tiroler Weg 2021 „Lebens-, Freizeit- und Arbeitswelt: Der Bodensee – Ein Erlebnisraum für alle“ DenkRaumBodensee (2019): Zur Zukunft des Bodensee-Tourismus „Das Allgäu ist führend als zukunftsorientierter und leistungsstarker Gestaltungsraum für individuelles Leben, Arbeiten und Urlauben im ländlichen Raum.“ Allgäu GmbH (2019): Marken- und Destinationsstrategie Allgäu 2030 Voraussetzung für eine zielgerichtete Entwicklung / Handlungsfelder: Weg von einer monothematischen (touristischen) Betrachtung hin zu einer Gesamtbetrachtung des Raumes (Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum für die Einheimischen), in dem der Tourismus eine wichtige Rolle spielen kann (Urlaubsraum). Künftig muss die Bevölkerung stärker in die touristischen Entwicklungen/ Entscheidungen eingebunden werden (Wie viel Tourismus verträgt die Region? „Wertschätzung der Wertschöpfung“ z.B. Nächtigungsgast gegenüber Tagesgast) Nutzen für eine breite Bevölkerungsschicht sicherstellen Destinations-Marketing-Organisationen werden zu Destinations-Management-Organisationen (DMO)
Lenkungskonzepte Nebeneinander unterschiedlicher Nutzergruppen: • Klassische Feriengäste • Tagesgäste • Einheimische Handlungsfelder: • Lenkungskonzepte im Allgemeinen • Spezifische Lenkungskonzepte an touristischen Hotspots (Sehenswürdigkeiten, Natur) • Spezielle Lenkungskonzepte für die unterschiedlichen Nutzergruppen • Mittelfristiges Infrastrukturkonzept (sinnvolle Attraktionspunkte) für den Gesamtraum
Beherbergung Der Tourismus ist familiengeprägt und generationenübergreifend. Familiengeführte und zukunftsfähige Betriebsstrukturen prägen den Tourismus. Betriebsmix aus kleinen und inhabergeführten sowie großen Branchenakteuren halten ein hochspezialisiertes und differenziertes Angebot für sehr heterogene Gästegruppen bereit. Quelle: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (2019): Plan T – Masterplan für Tourismus Handlungsfelder: • Qualitativ hochwertige (= Kundenmehrwert) Angebote im Beherbergungssektor fördern • Ökonomischen Nutzen für die Kleinvermieter sicherstellen (= wichtig für Tourismusakzeptanz) • Professionalisierung hinsichtlich der Digitalisierung, Kundenorientierung, wirtschaftliches Know-how, Kooperationen … ABER keine Unterstützung für nicht mehr zukunftsfähige Angebote
Agenda Trends des Zukunftsinstituts Szenarien für den Tourismus in Bayern im Jahr 2040 Tourismusziele und Handlungsfelder der Destinationen: Österreich - Tirol - Allgäu - Bodensee Spezifische Förderziele in der Förderperiode 2014 - 2020 Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus-Management, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 18.09.2019 22
2014 -2020 Quelle: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung (2015): Kurzfassung des Kooperationsprogramms Interreg Österreich-Bayern 20014 – 2020
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