Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...

Die Seite wird erstellt Arthur Metz
 
WEITER LESEN
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Dr. Helmut Steiner
        Mühlbachgasse 5, 4533 Piberbach
              tel: 0676 – 9147057
         email: wfm.steiner@gmail.com

                     für

Umweltanwaltschaft Oberösterreich
  z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat
                  1.8.2020

           Avifauna im Bereich Dreizipf-
           Saugrabenspitze-Vorderhöll-
                            Grünbichl
                           im Jahr 2020
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Zusammenfassung

Das definierte Untersuchungsgebiet wurde in der Brutzeit 2020 hinsichtlich von
durch den Anhang 1 der „EU-Vogelschutzrichtlinie“ geschützten Vogelarten
begutachtet. Es wurden sowohl eine hohe Anzahl von solchen Arten, als auch hohe
Siedlungsdichten festgestellt. Zu nennen sind Steinadler, Wanderfalke, Uhu,
Auerhuhn,       Weißrückenspecht,     Grauspecht,      Schwarzspecht,       und
Halsbandschnäpper, bezogen auf den gesamten Altwaldkomplex, in teilweise
landesweit bedeutenden Beständen.

Besonders hervorzuheben ist eine funktionelle Beeinträchtigung dieser
Populationen durch eine allfällige forststraßenbedingte Zerschneidung. Ursache
dafür sind durch ein solches Vorhaben hervorgerufene Verschlechterungen der
Konkurrenz- und Feindsituation. Die Öffnung des Waldes führt zur
wahrscheinlichen Zunahme konkurrenzstarker, anpassungsfähiger Arten, wie
Waldkauz und Rotfuchs, und infolgedessen zur Verschlechterung der
Habitatbedingungen für geschützte Arten wie Sperlings- und Raufußkauz und für
Raufußhühner. Diese Wirkungen gehen über den eigentlichen Trassenbereich
deutlich hinaus.

                                             -   1   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

2020 durchgeführte Erhebungen
Untersuchungsgebiet

Das Gebiet liegt etwa einen Kilometer östlich des Ennsflusses im Süden des
Gemeindegebietes von Weyer, rund einen Kilometer von der steirischen Landesgrenze
entfernt, und kann als westlicher Ausläufer der ca. 1700 m hohen Stumpfmauer betrachtet
werden.
Schwerpunkt war eine 1,5 km² große Fläche im Bereich Vorderhöll-Grünbichl (vgl. Abb.). Die
Höhenlage beginnt bei ca. 780 m NN. und erreicht im Grünbichl eine Seehöhe von 975 m.
Untergeordnet wurde das Gebiet Dreizipf (1160 m) – Saugrabenspitze (1185 m) mit dem
dazwischenliegenden, sattelartigen Ochsenboden (ca. 1050 m) tangiert. Westschauend
dominieren im Norden (ab Dreizipf) Fichtenstangenhölzer. Ostschauend dominieren auf
überwiegend sehr steilen Hängen an liegendem und stehendem Totholz reiche, urwaldartige
Rotbuchen- und Buchen-Bergahorn-Eschen-Weißtannen-Kiefern-Fichten-Mischbestände.
Das Gebiet ist durch Forststraßen gut erschlossen. Im Nordstau der Kalkalpen gelegen, ist es
als sehr niederschlagsreich einzustufen (> 1500 mm Jahresniederschlag). Einmalig begangen
wurde auch der gesamte Trassenbereich im Beisein von OFM DI. Hartmut Beham und DI.
Tiwald am 29. Juli 2020.

Abb.:    Totholzreicher Bestand    östlich   Grünbichl,   Optimal-Lebensraum     von
Halsbandschnäpper, Weißrücken-, Grau- und Schwarzspecht, Baumpieper. 11.4.2020, Foto
H. Steiner.

                                             -   2   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Methoden und Ziele

      Vollständige Erfassung der Anhang 1-Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie (vgl. Dvorak
       2009) an Örtlichkeit und Wirkumfeld nach international anerkannten Methoden (vgl.
       Bibby et al. 1995) mit mindestens drei Begehungen entlang Transekten, sodass
       definierte Flächen mit Bestandsdichte-Ermittlungen ermöglicht wurden. Bezogen
       wird dies auf eine 150 ha-Fläche im Bereich Vorderhöll-Grünbichl. Dabei wurde auf
       Synchronbeobachtungen geachtet und „Papierreviere“ auf einem Feldblatt
       eingezeichnet. Randreviere wurden für Siedlungsdichte-Kalkulationen als halbe
       Reviere gewertet.
      Akustische und optische Erfassung von Singvögeln (vgl. Scherzinger 1985, 2006).
      Für eine fachgerechte Raufußhuhn-Erfassung wurde eine Spurensicherung bezüglich
       Losungen, Mauserfedern, Trittsiegeln und dergleichen durchgeführt (vgl. Eiberle &
       Koch 1975, Scherzinger 1976, 1979, Wiesner et al. 1977, Klaus et al. 1986, Bergmann
       et al. 1996, Steiner et al. 2007, Steiner E. 2012).
      Drei Nachterhebungen bei niederschlagsfreier und windarmer Witterung wurden für
       die Eulenerfassung durchgeführt: 8.4., 11.4., 18.4. (vgl. Scherzinger 1970, 2003, 2004,
       Steiner 1999, 2007, 2019, Mebs & Scherzinger 2000, Korpimäki & Hakkarainen 2012).
      Die Greifvogelerfassung wurde durch gezieltes Beobachten von exponierten
       Aussichtspunkten durchgeführt (vgl. Ratcliffe 1993, Haller 1996, Watson 1997,
       Steiner 1998, 1999a, b, 2000, 2007, 2015, Steiner et al. 2006, Gamauf et al. 2008).
      Für eine fachgerechte Spechterfassung wurden vor allem im März und April
       intensivere Behorchungen durchgeführt, aber auch besonders auf futtertragende
       Vögel im Mai geachtet, besonders beim Weißrückenspecht (vgl. Weselowski 1995,
       Steiner 2002, 2015, 2019, Weißmair 2011).

Bearbeitungszeitraum: Februar 2020 bis Juni 2020 (Balzzeit – Jungenführungszeit zur
optimalen Registrierbarkeit).

Aufwand:

                          TOPIC                                         Manntage
Eulen unter besonderer Berücksichtigung von Habichtskauz,
                                                                              1,5
Raufußkauz, Sperlingskauz, Uhu
Rauhfußhühner (bes. Auerhuhn, Haselhuhn)                                      1,5
Spechte (Weißrückenspecht, Dreizehenspecht mit Grauspecht,
                                                                              1,5
Schwarzspecht)
Greifvögel (Steinadler, Wanderfalke, Wespenbussard)                            1
Singvögel und weitere Arten (Schwarzstorch, Zwergschnäpper,
                                                                               1
Halsbandschnäpper, Fitis, Waldlaubsänger, Waldschnepfe…)

                                             -   3   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
Zeitliche Verteilung der Erhebungen:

                      Datum                                         Stunden

                       25.2.                                          6,5
                       19.3.                                           7
                        8.4.                                          10,5
                       11.4.                                          8,5
                       18.4.                                          8,5
                       21.5.                                          5,5
                       28.5.                                           4
                        1.6.                                          5,5
                       29.7.                                           3

                                             -   4   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Ergebnisse

Eulen

Uhu (Bubo bubo)

Nach aktueller Mitteilung von Hrn. Hintersteiner, unmittelbarer Anwohner im westlichen
Talboden, immer wieder Gesang zu hören, auch eine direkte, aufgrund der Größe
zweifelsfreie Beobachtung an der Zufahrtsstraße zum Hof innerhalb der letzten Jahre. Die
Luftlinie zum Projektgebiet beträgt etwa einen Kilometer nach Westen.

Abb.: Uhu.

Weitere Eulenarten

Gesangsnachweise des Waldkauzes (Strix aluco) an fünf Stellen, darunter zwei Stellen am
laubholzdominierten Osthang und einer am nadelholzreicheren Westhang des Grünbichl. Die
hohe Waldkauzdichte ist auf den hohen Buchenanteil zurückzuführen und dürfte via
„intraguild predation“ einen hemmenden Einfluss auf das Vorkommen der „Anhang1-Arten“
Sperlingskauz und Raufußkauz haben (vgl. Steiner et al. 2006, Sergio & Hiraldo 2008).

Spechte

Schwarzspecht (Dryocopus martius)

Zwei direkte Nachweise am 25.2., drei am 19.3., einer am 8.4. (inclusive sechs Mal
Hackspuren), vier am 11.4., zwei am 18.4., drei am 21.5., einer am 28.5. (Paar), und einer am
1.6. (vgl. Karte). Dies ergibt in Summe 17 direkte Nachweise der Art, die acht verschiedenen
Revieren zuzuordnen sind.

                                             -   5   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Abb.: Reviere des Schwarzspechts im südlichen Untersuchungsgebiet.

Abb.: Schwarzspecht.

Grauspecht (Picus canus)

Ein Nachweis am 19.3., zwei am 11.4., drei am 18.4. (vgl. Karte). Dies ergibt in Summe sechs
direkte Nachweise der Art, die drei verschiedenen Revieren zuzuordnen sind.

                                             -   6   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Abb.: Reviere des Grauspechts.

Abb.: Grauspecht. Von Francesco Veronesi from Italy - Grey-headed Woodpecker -
Italy_S4E5692, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39083115

Weißrückenspecht (Dendrocopus leucotos)

Ein Nachweis am 21.5. mit einem futtertragenden Vogel nahe der Jagdhütte mit
Springbrunnen an der Forststraße an der westseitigen Zufahrt ins Gebiet (700 m NN).

                                             -   7   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Wenige Hundert Meter südwestlich davon ebenfalls in steilem Nordwesthang von einem
Brutplatz herrührende Bettelrufe, die womöglich demselben Revier zuzuordnen sind (ca. 770
m NN). Auch am 21.5. westlich des Grünbichl nahe Forststraße ein ebenfalls futtertragender,
auf vier Fichten nacheinander Nahrung suchendes Individuum. Am 1.6. südlich der
Forststraßen-Kreuzung im „Sattelbereich“ nördlich Grünbichl zwei Individuen,
möglicherweise eine flügge Familie. Ebenfalls am 1.6. östlich des „Ochsenbodens“ ein
Individuum (vgl. Karte). Dies ergibt in Summe 5 direkte Nachweise der Art, die vier
verschiedenen Revieren zuzuordnen sind.

Abb.: Reviere des Weißrückenspechts im südlichen Untersuchungsgebiet.

Abb.: Weißrückenspecht. Von Sgbeer - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37707179.

                                             -   8   -
Umweltanwaltschaft Oberösterreich z.H. Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat - Avifauna im Bereich Dreizipf-Saugrabenspitze-Vorderhöll-Grünbichl im Jahr ...
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Weitere Spechtarten

Beim Grünspecht wurden auf der Fläche Vorderhöll-Grünbichl 2 Randreviere auf 150 ha
ermittelt. – Beim Buntspecht wurden hier 3 Reviere/150 ha gefunden.

Raufußhühner

Auerhuhn (Tetrao urogallus)

Am 19.3. Losung und Dunenfeder im Bereich des Ochsenbodens, typisches
fichtendominiertes Grenzlinienhabitat im Übergang Jungholz zu Altholz, in Sattelbereich
bzw. Verebnung mit guter Übersicht.

Abb.: Fundpunkt des Auerhuhns.

Abb.: Auerhuhn.

                                             -   9   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Birkhuhn (Tetrao tetrix)

Am 18.4. ist „Kullern“ (Balzgesang) zu hören, die Schallquelle der niedrigfrequenten
Lautäußerung ist nicht genau eruierbar, kann aber auch aus größerer Entfernung stammen
(mehrere Kilometer).

Greifvögel

Wanderfalke (Falco peregrinus)

Am 8.4. patrouilliert ein Altvogel um 8:30 entlang des Grates in rund 30 m Höhe gegen den
Wind nach Süden (Abb.). – Im Bereich der rund einen Kilometer westlich gelegenen
„Schlehenauer Mauern“ befindet sich einer der traditionellen, alljährlich besetzten
Brutfelsen des Ennstales (Steiner 2007).

Abb.: Beobachtungsort des Wanderfalken.

Adulter Wanderfalke. Foto G. Rotheneder.

                                             -   10   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Steinadler (Aquila chrysaetos)

Am 8.4. kreiste ein Individuum um 11:00 schätzungsweise einen Kilometer nördlich des
Sauzipfes.
Zusätzlich liegen Paar-Beobachtungen aus dem letzten Jahrzehnt ein bis zwei Kilometer
westlich, jenseits des Ennstales, vor (Archiv H. Steiner). Zudem wurde in diesem Bereich ein
Paar beim Kröpfen an einem Luchsriss (Reh) von einer Fotofalle erfasst (pers. Mitt. Hr.
Hintersteiner). Außerdem liegen Paarbeobachtungen westlich der Stumpfmauer vor (Archiv
H. Steiner).

Fliegenschnäpper

Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis)

Am 18.4. ein singendes Exemplar östlich des Grünbichl nahe der Forststraße. – Am 21.5. zwei
singende Tiere innerhalb ca. 500 m westlich des Grünbichl, ein singendes Tier im Bereich
Vorderhöll, und drei singende und warnende Exemplare auf 200 m Strecke östlich des
Grünbichl (vgl. Karte). – Am 28.5. südöstlich des „Grates“ im Bereich Grünbichl ein singendes
und ein nahrungssuchendes Tier auf 300 m Strecke.

Abb.: Reviere des Halsbandschnäppers.

                                             -   11   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Abb.: Halsbandschnäpper. Von Katarzyna Stępniewska -
http://www.akbalt.strony.univ.gda.pl, CC BY 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12592416

Weitere Arten

    Fischadler (Pandion haliaetus): Am 11.4. ein nach Norden im Ruderflug ziehendes
     Individuum.

    Baumpieper (Anthus trivialis): 6 Reviere/100 ha entlang der Forststraße östlich Grünbichl,
     dieser im mitteleuropäischen Tiefland aussterbenden Art.

    Haubenmeise (Lophophanes cristatus): Brutnachweis östlich des Grünbichl auf ca. 800 m
     Seehöhe (futtertragend Einflug in Bruthöhle) in Totholzbaum.

    Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix): Am 1.6. 2 singende Exemplare im Altbuchenwald
     östlich des Ochsenboden auf 100 m.

    Waldschnepfe (Scolopax rusticola): Am 18.4. balzfliegend nördlich Grünbichl auf ca. 920 m
     NN und ein Tier aufgescheucht nordwestlich Grünbichl auf ca. 800 m NN nahe der Jagdhütte.

    Pirol (Oriolus oriolus): Am 21.5. talnahe singend südlich des Grünbichl.

    Sperber (Accipiter nisus): Ein Brutpaar westlich des Grünbichl auf ca. 870 m Seehöhe. Bereits
     am 8. April eine Kopula. Die diverse Beuteliste erbrachte 3 Heckenbraunellen, 3 Rötelmäuse,
     2 Zaunkönige, 2 Misteldrosseln, 2 Laubsänger sp., 1 Goldhähnchen, 1 Weidenmeise, 1
     Blaumeise, 1 Kohlmeise, 1 Tannenmeise, 1 Singdrossel, 1 Rotkehlchen, 1 Zilpzalp, 1
     Waldbaumläufer, 1 Halsbandschnäpper, 1 Gimpel, 1 Mönchsgrasmücke, 1 Kleiber, 1 Maus.
                                             - 12 -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
       sp. (n = 26) und ergänzt die bisherigen Kenntnisse über die Ernährungsökologie
       österreichischer Alpensperber (vgl. Steiner 2000).

    Tannenhäher (Nucifraga        caryocatactes):    Bei   nahezu   jeder   Begehung   akustisch
     wahrgenommen.

    Kolkrabe (Corvus corax): Bei nahezu jeder Begehung akustisch und optisch wahrgenommen.

    Rauchschwalbe (Hirundo rustica): Nach Norden ziehende Tiere mehrfach im April.

    Wasseramsel (Cinclus cinclus): Am 25.2. im Bachtal im Osten des Gebietes, einem geeigneten
     Bruthabitat.

    Kuckuck (Cuculus canorus): Bei nahezu jeder Begehung ab Mitte April akustisch
     wahrgenommen.

Siedlungsdichtewerte

Die Werte beziehen sich auf die in den Artbeschreibungen erwähnten Probeflächen. Beim
Halsbandschnäpper ist anzumerken, dass der großflächige Dichtewert mehr als 50 %
ungeeignete Habitate wie Kahlschläge, Dickungen und dergleichen enthält. Dagegen sind die
in den Altbuchenbeständen ermittelten Werte nicht auf die Westseite, jedoch auf die
Ostseite des Bergmassivs hochrechenbar, wo dieser Habitattyp großflächig vorkommt.
Demzufolge liegt eine Populationsgröße von über 100-300 Revieren auf einer Strecke von
etwa drei Kilometern Bergwald am Osthang durchaus im Bereich des Realistischen. Dies
stellt einen landesweit erheblichen Populationsanteil dar; von Mayer (1991) wurde der
Landesbestand auf 100-200 Paare geschätzt, auch 2003 in derselben Größe
(Autorenkollektiv 2003), nach Biologiezentrum & BirdLife („Brutvogelatlas“) werden aktuell
(2020) 500-1000 Paare für Oberösterreich geschätzt.

            Art                                    Siedlungsdichte (Reviere)
       Schwarzspecht                             1+1+0,5+0,5+0,5 = 3,5/150 ha
         Grauspecht                                  1+0,5+0,5 = 2/150 ha
     Weißrückenspecht                                1+1+0,5 = 2,5/150 ha
     Halsbandschnäpper                            8/100 ha; kleinflächig 3/5 ha

Diskussion und Urwald-Wertigkeit

Die Siedlungsdichtewerte sind im Vergleich zu bisherigen alpinen Untersuchungen in
diversen Optimalgebieten wie folgt einzuschätzen (Dvorak 2009, s. a. Straka 1994, 1996): Im
Wienerwald wurden beim Halsbandschnäpper Dichten von 0,6 bis 5,4 Rev./10 ha ermittelt.
Im Wildnisgebiet Dürrenstein wurden beim Grauspecht Dichten von 2,17 Brutpaaren/100 ha,
beim Weißrückenspecht von deutlich mehr als einem Revier/100 ha festgestellt. In den

                                             -   13    -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Steilhangwäldern des Klostertales wurden beim Grauspecht großflächig 2 Rev./100 ha
ermittelt, beim Weißrückenspecht zumindest 0,7 Rev./100 ha.
Unter diesem Gesichtspunkt zählen die Dichten von Weißrückenspecht, Grauspecht und
Halsbandschnäpper zu den höchsten in Österreich.

Die mit drei Spechtarten, zwei Raufußhuhnarten, einer Eulenart, drei Greifvogelarten
(incklusive Wespenbussard, Archiv H. Steiner) und einer Singvogelart, somit in Summe zehn
brutzeitlichen Arten, hohe Artenzahl an „Anhang1-Arten“ der Vogelschutzrichtlinie auf nur
150 ha Fläche ist bemerkenswert.

Nach diversen Autoren (z.B. Weselowski & Tomialojc 1986, Scherzinger 1985, 1995, 1996,
1997, 1998, 1999, 2003, 2005, 2006, Ratcliffe 1994, Klaus 1996, Wiesner et al. 1997, Knapp
1999, Okolow 1999, Schulze 1999, Angelstam 1999, Gatter 2000, Scherzinger & Schumacher
2004) ist die Artenvielfalt der Tierwelt inclusive der Vögel für die Ökosystemfunktionen, so
auch von Laubwäldern, sehr wichtig. Dabei können Wirtschaftswälder mit urwaldartigen
Beständen, wie im Untersuchungsgebiet vorliegend, nicht konkurrieren.

Umfeld-Effekte von Forststraßenbau

Nach einhelligem internationalem Forschungsstand ist ein Forststraßenbau nicht als
einfacher Flächenverlust der eigentlichen Trassen zu werten, sondern als Eingriff in ein
überregionales ökologisches Gefüge, der Randeffekte und Zerschneidungseffekte hervorruft,
die nicht nur Kleinklima, Erosion und dergleichen, sondern vor allem die zwischenartlichen
Wechselwirkungen stark beeinflussen können (Møller 1989, Angelstam 1986, Andren &
Angelstam 1985, Andren 1994).

Durch die Öffnung des Waldes werden generalistische Beutegreifer wie der Waldkauz (oder
auch Corviden) gefördert, die konkurrenzschwache, gefährdete Arten wie den Sperlings- und
Raufußkauz verdrängen können (Literatur-Übersichten in Steiner et al. 2006, Sergio &
Hiraldo 2008). Es entstehen also top-down-Kaskaden im Ökosystem.

Ebenso kann dadurch die Ökosystem-Nutzbarkeit durch den Fuchs (Vulpes vulpes), aber auch
Dachs, Marder oder Greifvögel erheblich verbessert werden. Graswuchs verbessert
Wühlmausbestände und zieht diese Beutegreifer an. Randlinien sind zudem für Beutegreifer
effizienter zu bejagen (vgl. Jedrzejewska et al. 1994, Barbosa & Castellanos 2005). Der Fuchs
wiederum kann gefährdete Bodenbrüter wie Raufußhühner negativ beeinflussen (Lindström
et al. 1994, Jedrzejewska & Jedrzejewski 1998, Gatter 2000, Steiner et al. 2007).

Ergänzende Begehung der gesamten Trasse am 29.7.2020

Im gratnahen, nördlichen und fichtendominierten Bereich der geplanten Trasse, mehr als
1000 m hoch gelegen, konnten für nadelholzliebende „Anhang1-Arten“ großflächig
geeignete Habitatstrukturen festgestellt werden (vgl. Abb.):

   -   Sperlingskauz
   -   Raufußkauz
                                             -   14   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

   -   Dreizehenspecht
   -   Schwarzspecht (auch zwei mal direkt beobachtet)
   -   Auerhuhn
   -   Haselhuhn

Insbesondere Gunstfaktoren waren:

   -   Totholzreichtum
   -   regelmäßige Lichtstellen

Im auf ca. 800 m Seehöhe gelegenen, steil ostexponierten Trassen-Bereich (nördliche
Fortsetzung der „Vorderhöll“) bestand ein überwiegend 160 - 180 Jahre alter Mischwald aus
Fichte und Rotbuche, mit Bergahorn, Kiefern, Tannen, und Eschen. Er wies ebenfalls die
Gunstfaktoren Totholzreichtum und regelmäßiges Auftreten von Lichtstellen auf.

Dieser großflächig zusammenhängende Bereich war überwiegend als Lebensraum für
folgende „Anhang1-Arten“ geeignet (vgl. Abb.):

   -   Halsbandschnäpper
   -   Zwergschnäpper
   -   Weißrückenspecht
   -   Grauspecht
   -   Schwarzspecht

                                             -   15   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

                                             -   16   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

                                             -   17   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Dank

Herrn Hintersteiner danke ich für die Benutzungserlaubnis seiner Forststraße.

                                             -   18   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com

Literatur

ANDRÉN, H. & P. ANGELSTAM (1985): Differences in predation pressure in relation to habitat
fragmentation: an experiment. Oikos 45: 273 – 277.
ANDRÉN, H. (1994): Effects of habitat fragmentation on birds and mammals in landscapes with
different proportions of suitable habitat: a review. Oikos 71: 355 – 366.
ANGELSTAM, P. (1986): Predation on ground-nesting birds´ nests in relation to predator densities and
habitat edge. Oikos 47: 365 – 373.
ANGELSTAM, P. (1999): Reference areas as a tool for sustaining forest biodiversity in managed
landscapes. Naturschutzreport 16/1999: 96 – 121.
AUTORENKOLLEKTIV (2003): Atlas der Brutvögel Oberösterreichs. Denisia 7, zugleich Kataloge der
Oberösterreichischen Landesmuseen N. F. 194, 543 pp.
BARBOSA, P. & I. CASTELLANOS (2005): Ecology of predator-prey interactions. Oxford University Press,
Oxford. 394 pp.
BERGMANN, H.-H., S. KLAUS, F. MÜLLER, W. SCHERZINGER, J. E. SWENSON & J. WIESNER (1996): Die
Haselhühner Bonasa bonasia und B. sewerzowi. Neue Brehm-Bücherei 77, Westarp Wissenschaften,
Magdeburg, 276 pp.
BIBBY, C. J., N. D. BURGESS & D. A. HILL (1995): Methoden der Feldornithologie: Bestandserfassung in der
Praxis. Neumann Verlag, Radebeul, 270 pp.
DVORAK, M. (ed., 2009): Important Bird Areas. Die wichtigsten Gebiete für den Vogelschutz in
Österreich. Birdlife Österreich & Umweltbundesamt, Wien, 576 pp.
EIBERLE, K. & N. KOCH (1975): Die Bedeutung der Waldstruktur für die Erhaltung des Haselhuhnes
(Tetrastes bonasia L.). Schweiz. Z. Forstw. 126: 876 - 887.
GAMAUF, A., PROBST, R. & H. STEINER (2008): The Peregrine Falcon (Falco peregrinus) in Austria:
population development and ecological requirements. Pp. 99-108 in: SIELICKI, J. & T. MIZERA (eds):
Peregrine Falcon Populations – status and perspectives in the 21st Century. Turul, Warsaw.
GATTER, W. (2000): Vogelzug und Vogelbestände in Mitteleuropa. 30 Jahre Beobachtung des Tagzugs
am Randecker Maar. Aula Verlag, Wiebelsheim, 656 pp.
HALLER, H. (1996): Der Steinadler in Graubünden. Langfristige Untersuchungen                        zur
Populationsökologie von Aquila chrysaetos im Zentrum der Alpen. Orn Beob., Beih. 9, 1 - 167.
JEDRZEJEWSKA, B. & W. JEDRZEJEWSKI (1993): Summer food of the Pygmy Owl Glaucidium passerinum in
Bialowieza National Park, Poland. Ornis Fennica 70: 196 - 201.
JEDRZEJEWSKA, B. & W. JEDRZEJEWSKI (1998): Predation in Vertebrate Communities. The Bialowieza
Primeval Forest as a Case Study. Ecological Studies 135, Springer Verlag, Berlin, 450 pp.
JEDRZEJEWSKA, B., H. OKARMA, W. JEDRZEJEWSKI & L. MILKOWSKI (1994): Effects of exploitation and
protection on forest structure, ungulate density and wolf predation in Bialowieza Primeval Forest,
Poland. Journal of Applied Ecology 31: 664 - 676.
KLAUS, S. & H.-H. BERGMANN (2004): Situation der waldbewohnenden Raufußhuhnarten Haselhuhn
Bonasa bonasia und Auerhuhn Tetrao urogallus in Deutschland – Ökologie, Verbreitung, Gefährdung
und Schutz. Vogelwelt 125: 283 – 296.
KLAUS, S. (1996): Hazel Grouse in Bohemian Forest: results of a 24-year-long study. Silva Gabreta 1:
209 – 219.
                                             - 19 -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
KLAUS, S., A. V. ANDREEV, H.-H. BERGMANN, F. MÜLLER, J. PORKERT & J. WIESNER (1986): Die Auerhühner
Tetrao urogallus und T. urogalloides. Neue Brehm-Bücherei 86, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg
Lutherstadt, 276 pp.
KNAPP, H.-D. (1999): „Prozessschutz“ als Naturschutzziel. Naturschutzreport 16/1999: 46 – 60.
KORPIMÄKI, E. & H. HAKKARAINEN (2012): The boreal owl: ecology, behaviour, and conservation of a
forest-dwelling predator. Cambridge University Press, Cambridge, 359 pp.
LINDSTRÖM, E. R., H. ANDRÉN, P. ANGELSTAM, G. CEDERLUND, B. HÖRNFELDT, L. JÄDERBERG, P. A. LEMNELL, B.
MARTINSSON, K. SKÖLD & J. E. SWENSON (1994): Disease reveals the predator: Sarcoptic mange, red fox
predation, and prey populations. Ecology 75 (4): 213 – 224.
MAYER, G. (1991): Revision der Bewertungen der Brutvögel Oberösterreichs. Jb. OÖ. Mus.-Ver. 136:
361 - 395.
MEBS, TH. & W. SCHERZINGER (2000): Die Eulen Europas. Biologie, Kennzeichen, Bestände. Franckh-
Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart, 396 pp.
MØLLER, A. P. (1989): Nest site selection along field-woodland ecotones: the effect of nest predation.
Oikos 56 (2): 240 – 246.
OKOLOW, C. (1999): Schutz der Biodiversität und der natürlichen Prozesse sowie Probleme der
Wiederherstellung von geschützten Ökosystemen im Nationalpark von Bialowieza (Polen).
Naturschutzreport 16/1999: 61 – 71.
RATCLIFFE, D. A. (1993): The Peregrine Falcon. Second Edition, T. & A. D. Poyser, London, 454 pp.
RATCLIFFE, D. A. (1994): Die Auswahl von für den Naturschutz wichtigen Gebieten in Großbritannien:
Der Ansatz des Nature Conservancy Council. Pp. 83 – 101 in: USHER, M. B. & W. ERZ (1994): Erfassen
und Bewerten im Naturschutz. Probleme – Methoden – Beispiele. UTB, Quelle & Meyer, Heidelberg,
Wiesbaden, 340 pp.
SCHERZINGER, W. & H. SCHUMACHER (2004): Der Einfluss forstlicher Bewirtschaftungsmaßnahmen auf
die Vogelwelt – eine Übersicht. Vogelwelt 125: 215 – 250.
SCHERZINGER, W. (1970): Zum Aktionssystem des Sperlingskauzes (Glaucidium passerinum, L.).
Zoologica 118: 1 - 120.
SCHERZINGER, W. (1976): Rauhfuß-Hühner. Nationalpark Bayerischer Wald Heft 2. Schriftenreihe des
Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
SCHERZINGER, W. (1979): Zum Feindverhalten des Haselhuhnes (Bonasa bonasia). Vogelwelt 100: 205-
217.
SCHERZINGER, W. (1981): Zur Verbreitung des Schwarzspechtes (Dryocopus martius) im Nationalpark
Bayerischer Wald. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.-Württ. 20: 51 – 67.
SCHERZINGER, W. (1985): Die Vogelwelt der Urwaldgebiete im Inneren Bayerischen Wald.
Schriftenreihe des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Heft
12. 188 pp.
SCHERZINGER, W. (1995): Der große Sturm, wie meistern Tiere diese „Katastrophe“? In: 25 Jahre auf
dem Weg zum Naturwald. Berichte über die wissenschaftliche Beobachtung der Waldentwicklung
(ed.: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald), Neuschönau, pp. 146 - 184.
SCHERZINGER, W. (1995): Faunistisch-ökologische Kartierungen heimischer Wirbeltiere und deren
Interpretation für den Artenschutz. VL WS 1995/96, Univ. Salzburg.
SCHERZINGER, W. (1996a): Naturschutz im Wald. E. Ulmer, Stuttgart, 447 pp.
                                               - 20 -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
SCHERZINGER, W. (1996b): Walddynamik und Biotopansprüche des Habichtskauzes (Strix uralensis).
Abh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 29: 5 - 16.
SCHERZINGER, W. (1997): Tun oder Unterlassen? Aspekte des Prozeßschutzes und Bedeutung des
„Nichts-Tuns“ im Naturschutz. Laufener Seminarbeitr. 1/97: 31 – 44.
SCHERZINGER, W. (1998): Sind Spechte „gute“ Indikatoren der ökologischen Situation von Wäldern?
Vogelwelt 119: 1 – 6.
SCHERZINGER, W. (1999): II-5.1 Mosaik-Zyklus-Konzept. In: KONOLD, W., R. BÖCKER & U. HAMPICKE (1999):
Handbuch Naturschutz und Landschaftspflege. Theorien und Konzepte. 1- 12.
SCHERZINGER, W. (1999): Steuergrößen natürlicher Waldentwicklung. – Welche Rolle spielt die
Tierwelt? Naturschutzreport 16/1999: 72 – 86.
SCHERZINGER, W. (2002): Bewirtschaftung – Biotoppflege – Vollschutzgebiete. Konzepte zur
Lebensraumsicherung waldbewohnender Großvogelarten. Carinthia II 192./112. Jg.: 11 – 32.
SCHERZINGER, W. (2003): Artenschutzprojekt Auerhuhn im Nationalpark Bayerischer Wald von 1985 -
2000. Nationalpark Bayerischer Wald Wissenschaftliche Reihe - Heft 15. Nationalparkverwaltung
Bayerischer Wald, 130 pp.
SCHERZINGER, W. (2003): Wieweit entsprechen die Habitatansprüche waldbewohnender Eulen dem
Lebensraumangebot europäischer Wälder? Vogelwelt 124: 213 – 221.
SCHERZINGER, W. (2004): Raufußkauz, Sperlingskauz & Co. – Wie reagieren waldbewohnende
Eulenarten auf ein durch Forstwirtschaft verändertes Lebensraumangebot? Vogelwelt 125: 297 –
308.
SCHERZINGER, W. (2005): Welche Natur wollen wir schützen – und warum? Wissenschaft & Umwelt
2005, Interdisziplinär Nr. 9: 3 – 19.
SCHERZINGER, W. (2006): Reaktionen der Vogelwelt auf den großflächigen Bestandeszusammenbruch
des montanen Nadelwaldes im Inneren Bayerischen Wald. Vogelwelt 127: 209 – 263.
SCHULZE, E.-D. (1999): Biodiversität und Ökosystemfunktionen in den laubabwerfenden Wäldern der
gemäßigten Zone. Naturschutzreport 16/1999: 18 – 45.
SERGIO, F. & F. HIRALDO (2008): Intraguild predation in raptor assemblages: a review. Ibis 150 (Suppl.
1): 132-145.
STEINER, E. (2010): GIS-gestützte Habitatmodellierung für Auerhuhn im Naturschutzgebiet
Warscheneck. Universitätszentrum Rottenmann, Institut für Geoinformation, Johannes-Kepler-
Universität Linz, TUG, 96 pp. + Anhang.
STEINER, H. (1998): Wald und Greifvögel. Lebensraumqualität im fragmentierten Wald, Räuber-Beute-
Beziehung und Grundlagen für ein Naturschutzmanagement. Dissertation, Prof. W. Scherzinger, Univ.
Salzburg, 175 S.
STEINER, H. (1999): Der Steinadler (Aquila chrysaetos) in den oberösterreichischen Kalkalpen. Egretta
42: 122 – 135.
STEINER, H. (1999): Erfolgschancen einer Wiederansiedlung des Habichtskauzes (Strix uralensis
macroura) in Österreich. Wissenschaftliche Erfolgsprognose, vorläufige Abschätzung. WWF
Artenschutz, Studie 40. Wien, 57 S.
STEINER, H. (1999): Ursprünglicher und heutiger Wald aus Sicht eines Spitzenprädators
(Wespenbussard, Pernis apivorus). Öko.L 21/1: 17 – 24.

                                               -   21    -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
STEINER, H. (2000): Ökologie von Stadt, Kulturlandschaft und alpinem Wald: Schlaglichter zur
Landschaftsdynamik anhand der Sperber-Ernährung (Accipiter nisus). Vogelkdl. Nachr. OÖ.,
Sonderband: 115 – 135.
STEINER, H. (2002): Spechte als Anhang 1-Arten der Vogelschutzrichtlinie. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 10/1:
45 – 48.
STEINER, H. (2003): Vogelschutz im Wald. Pp. 517 – 524 in: BRADER, M. & G. AUBRECHT (Hrsg.): Atlas der
Brutvögel Oberösterreichs. Denisia 7, zugleich Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen N.
F. 194, 543 pp.
STEINER, H. (2004): Gutachten: Abdeckung von Populationen des Anhang 1 der Bird Directive durch
bisher nominierte SPAs in der alpinen Region Österreichs. Im Auftrag des WWF Österreich. 2 Tab., 1
Abb. 10 pp.
STEINER, H. (2005): Anregungen für alpinen Vogelschutz. Öko.L 27/4: 3 – 12.
STEINER, H. (2005): Bestände von „Anhang-1-Arten“ der „Vogelschutzrichtlinie“ im Important Bird
Area „Nördliche Kalkalpen“. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 13/2: 163 – 186.
STEINER, H. (2006): Ökologische Prinzipien für alpinen Vogelschutz – Review und Diskussion. Vogelkdl.
Nachr. OÖ. 14/1: 31 – 46.
STEINER, H. (2007): Bewertung der Lebensräume im Wildnisgebiet Dürrenstein sowie im Natura 2000-
Gebiet Ötscher-Dürrenstein im Hinblick auf ihre Tauglichkeit für die Wiederansiedlung des
Habichtskauzes (Strix uralensis). Im Auftrag von Wildnisgebiet Dürrenstein, 29 pp.
STEINER, H. (2007): Projekt Wanderfalke in Oberösterreich. Im Auftrag von Amt der OÖ.
Landesregierung, Abteilung Naturschutz, 63 pp.
STEINER, H. (2015): Habicht –Vogel des Jahres 2015. Mythen und Fakten. Der Kärntner Jagdaufseher
3/15: 6-11.
STEINER, H. (2015): Spechte und die „predation risk landscape“. Öko.L 37/4: 27-33.
STEINER, H. (2019): Besondere Vogelarten im Kobernaußerwald 2016-2019. Mit einem
Abgrenzungsvorschlag für ein Schutzgebiet und Grundlagen für einen Managementplan. - Im Auftrag
von Karl Fusseis, Freunde des Kobernaußerwaldes Ried. Inst. f. Wildtierforschung u. –management,
Piberbach, 162 pp.
STEINER, H., A. SCHMALZER & N. PÜHRINGER (2007): Limitierende Faktoren für alpine Raufußhuhn-
Populationen. – Management-Grundlagen nach Untersuchungen im Nationalpark Kalkalpen. Denisia
21, Linz, 148 pp.
STEINER, H., G. HASLINGER, W. JIRESCH, N. PÜHRINGER & S. STADLER (2006): Ökologische Nische und
Naturschutz: Das Beispiel Greifvögel und Eulen in Wald und Gebirge. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 14/1: 1 –
30.
STRAKA, U. (1994): Ornithologische Beobachtungen im Reichraminger Hintergebirge in den Jahren
1992 und 1993. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 2 (1): 36 – 48.
STRAKA, U. (1996): Ornithologische Beobachtungen im Reichraminger Hintergebirge (Oberösterreich,
IBA Nördliche Kalkalpen) in den Jahren 1994 bis 1996. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 4 (2): 45 – 77.
WATSON, J. (1997): The Golden Eagle. T. & A. D. Poyser, London, 374 pp.
WEIßMAIR, W. (2011): Siedlungsdichten von Spechten in Oberösterreich. Vogelkdl. Nachr. OÖ. 19: 3-
26.
WESELOWSKI, T. & L. TOMIALOJC (1986): The breeding ecology of woodpeckers in a temperate primaeval
forest – preliminary data. Acta orn. 22: 1 - 21.
WESELOWSKI, T. (1995): Ecology and Behaviour of White-backed Woodpecker (Dendrocopos leucotos)
in a Primaeval Temperate Forest (Bialowieza National Park, Poland). Vogelwarte 38/2: 61 - 75.
                                                -   22   -
Institut für Wildtierforschung und –management Dr. Helmut Steiner
Mühlbachgasse 5 - 4533 Piberbach - tel: 0676 – 9147057 - email: wfm.steiner@gmail.com
WIESNER, J., H.-H. BERGMANN, S. KLAUS & F. MÜLLER (1977): Siedlungsdichte und Habitatstruktur des
Haselhuhns (Bonasa bonasia) im Waldgebiet von Bialowieza (Polen). J. Ornithol. 118: 1 – 20.

                                             -   23   -
Sie können auch lesen