UMWELTERKLÄRUNG 2019/2020 - BMW GROUP WERK LEIPZIG - BMW Group Plants
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
VORWORT. Das BMW Group Werk Leipzig gehört zum Die wesentlichen Umweltauswirkungen und weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Umweltaktivitäten unseres Werkes haben wir Group. Mit hochqualifizierten Mitarbeitenden in dieser Veröffentlichung erläutert. und innovativen Produktionstechnologien entstehen im Werk Leipzig Premium-Fahr- zeuge der BMW 1er und 2er Reihe sowie die Elektrofahrzeuge BMW i3 und BMW i8. Wir haben uns verpflichtet, die umweltpoli- tischen Ziele im Sinne der verankerten Um- Hans-Peter Kemser weltschutzpolitik zu verwirklichen und deren Leiter Erreichen kontinuierlich zu überprüfen. BMW Group Werk Leipzig
INHALT. 3 Seite 4 Das BMW Group Werk Leipzig. Übersicht. Seite 11 Umweltaspekte. Energienutzung. Seite 13 Umweltaspekte. Emissionen. Seite 18 Umweltaspekte. Einsatz von Material und Stoffen. Abfallaufkommen. Seite 21 Umweltaspekte. Wassernutzung. Seite 23 Umweltaspekte. Abwasseraufkommen. Seite 24 Umweltaspekte. Indirekte Umweltaspekte. Seite 28 Wesentliche umweltrelevante Daten. Input/Output-Bilanz 2017 bis 2019. Seite 30 Kernindikatoren nach EMAS III. Input/Output. Seite 31 Geltende Rechtsvorschriften. Auszug aus geltenden Rechtsvorschriften. Seite 34 Umweltaktivitäten 2019. Status der durchgeführten Maßnahmen. Seite 36 Umweltaktivitäten 2020. Kontinuierliche Verbesserung im betrieblichen Umweltschutz. Seite 37 Validierung der Umwelterklärung. Seite 38 Impressum.
DAS BMW GROUP WERK LEIPZIG. 4 ÜBERSICHT. KLASSISCHE FAHRZEUGPRODUKTION B A Zentralgebäude 1 B Presswerk C 2 C Karosseriebau A F D Lackiererei D E Montage E F F Versorgungszentren und Vormontage 4 BMW i PRODUKTION 3 1 CFK-Presswerk 2 Fertigung Kunststoffteile 3 BMW i Karosseriebau 4 BMW i Montage Das BMW Group Werk Leipzig fertigt seit März Das Werk produzierte im Jahr 2019 insgesamt 2005 BMW Automobile für Kunden rund um den 230.289 Fahrzeuge, darunter 40.422 BMW i Model- Globus. Neben der klassischen Fahrzeugproduktion le. Die klassische Fahrzeugproduktion umfasst die werden auch BMW i Elektrofahrzeuge in Serie Herstellung der Fahrzeuge aus Stahl. In der BMW i gefertigt. Produktion werden Fahrzeuge mit innovativer CFK- Leichtbauarchitektur gefertigt.
DAS BMW GROUP WERK LEIPZIG. 5 ÜBERSICHT. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr IPP-Lackierung2) aufgebaut. Dabei wird die farbge- Die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft bende Schicht Nass-in-Nass lackiert. Die bestehende (BMW AG) erweiterte die Produktionskapazität des Lackierstraße wurde während der Weihnachts-Pro- Werkes Leipzig durch bauliche und technologische duktionsunterbrechung von 2019 auf 2020 ebenfalls Maßnahmen in den Technologien Karosseriebau für diese neue Technologie ertüchtigt. Die neue La- (TKB), Oberfläche (TOF), Montage (TMO) und Logi- ckierstraße wurde weiterhin mit einer Trockenab- stik (TLO) auf insgesamt 352.000 Einheiten pro Jahr. scheidung ausgestattet und spart damit erhebliche Die Kapazität der Lackiererei erhöht sich dabei auf Mengen Energie und Wasser. 315.000 Einheiten pro Jahr. Aktivitäten im Umgang mit Wasserstoff als Treibstoff Zur Sicherstellung der erhöhten Produktionskapazi- für Logistikfahrzeuge wurden fortgeführt. Im Rah- tät wurden men des Forschungsprojektes FFZ70 wurden 2019 weitere 60 Brennstoffzellen und zwei zusätzliche - im Karosseriebau weitere Fügeanlagen (Klebe- und Indoortankstellen (Montage und BMW i Montage) Schweißanlagen) errichtet und in Betrieb genom- im realen Produktionsbetrieb durch die Projektpart- men. ner BMW, Günsel Fördertechnik, Linde Material Handling und der TU München über den Jahresver- - in der Lackiererei neue Anlagen zur Vorbehand- lauf getestet. Hierbei konnten relevante Langzeiter- lung (VBH) und Kathodischen Tauschlackierung kenntnisse für den Rollout der alternativen Technolo- (KTL) sowie eine zweite Lackierlinie errichtet. Der gie gewonnen werden. Im Rahmen des Werksaus- Probebetrieb der neuen VBH/KTL1)-Anlage sowie baus wurde die Erweiterungsplanung „Wasserstoff der neuen Lackierlinie wurde im 4. Quartal 2019 im Versorgungszentrum Süd (Geb. 80)“ der beste- aufgenommen. Die bestehende Lackieranlage wur- henden Wasserstoffanlage um die vierte Indoortank- de für den innovativen integrierten Lackierprozess stelle abgeschlossen und die behördlichen Anträge (IPP2) ertüchtigt. Der konventionelle Lackierpro- gestellt. zess wird stufenweise bis Mitte 2020 auf den IPP- Prozess umgestellt. Das Werk Leipzig unterstützt ebenfalls das 2019 ge- - in der Montage Takte erweitert und Taktzeiten startete europäische Wasserstoff-LKW Projekt H2- angepasst sowie neue Montageanlagen und Prüf- Haul. Die Wasserstoff-LKW werden zum Teil zur stände errichtet und in Betrieb genommen. Versorgung des Werkes Leipzig eingesetzt und getes- tet. Im Rahmen des nun offiziell gestarteten Projekts - die Vormontageprozesse erweitert sowie die Logis- H2-Haul (Hydrogen fuel cell trucks for heavy-duty, tikprozesse angepasst. zero emission logistics) sollen insgesamt 16 Schwer- lastkraftwagen mit Brennstoffzellen an mehreren Der Umbau der Lackiererei wurde Ende 2019 wei- Standorten in Europa in der Praxis getestet werden. testgehend abgeschlossen. Neben der Neuerrichtung einer VBH/KTL-Anlage1) mit Trockner wurde auch 1) VBH/KTL: Vorbehandlungsanlage/Kathodische Tauchlackierung eine neue Lackierstraße errichtet. Diese neue La- 2) IPP-Lackierung: Integrated Paint Process ckierstraße wurde nach der neuesten Technologie der Rückblick: Gemeinsamer Start zum Werksausbau im Jahr 2018 mit Anwesenheit von Vertretern aus Politik und BMW Group.
DAS BMW GROUP WERK LEIPZIG. 6 ÜBERSICHT. Blick durch die kräuterreichen Wiesen des Werksgeländes auf das nördliche Windrad. Umweltpolitik am Standort • Wir haben einen langfristigen Plan zu „grünen“ Aktivi- Über die Umweltpolitik der BMW Group hinaus verfolgt täten und Projekten mit Mitarbeitenden, Partnern und das Werk Leipzig folgende Leitlinien am Standort: Nachbarn. Unser Werk ist als naturnahes Industriege- lände für alle erlebbar. • Unsere Mitarbeitenden verfügen über ein überdurch- schnittliches Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein. • Unsere Strategie sowie unser Ressourcen-Verbrauch ist Darüber hinaus sind wir die Botschafter dieser Philoso- in allen unserer Abläufe und in den Wertströmen nach phie, die ökologische mit gesundheitlichen und prozes- ökologischen und ökonomischen Kriterien ausgerichtet. sualen Aspekten vereint. Das Werk Leipzig ist das Vor- zeigewerk des Green Managements und gilt als Vorbild für andere Standorte. Zahlen des Werkes Benennung Einheit 2017 2018 2019 Fläche gesamt m² 2.287.625 2.287.625 2.287.625 Verkehrsfläche m² 611.565 610.565 624.236 bebaute Fläche m² 656.713 657.713 666.220 sonstige Flächen m² 1.019.347 1.019.347 997.169 davon Naturnahe Flächen m² ab 2018 697.980 692.212 Beschäftigte Mitarbeitende der BMW AG auf dem Werksgelände Anzahl 5.042 5.089 5.180 Fahrzeugproduktion BMW 1er, 2er und BMW i Anzahl 246,3 244,3 230,3 (inkl. Karosserien für Auslandsfertigung) in Tausend (0) (0) (0)
DAS BMW GROUP WERK LEIPZIG. 7 ÜBERSICHT KLASSISCHE PRODUKTION. Zentralgebäude Lackiererei Das Zentralgebäude ist das Herz des Werkes. Es ist die In der Lackiererei wird neben der Applikation des harmonische Vereinigung von Organisation und Produk- Farbwunsches des Kunden auch der Korrosionsschutz tion. Es beherbergt große Teile der Verwaltungs- und für das Fahrzeug erstellt. In allen Bereichen wird hoch Qualitätsfunktionen und verbindet gleichzeitg die Produk- effiziente Umwelttechnik eingesetzt, um den Verbrauch tionsbereiche auf kurzen Wegen. In der faszinierenden von Energie und Wasser möglichst gering zu halten. Formensprache der renommierten Architektin Zaha Der Einsatz von Frischwasser wird durch einen hohen Hadid spiegeln sich Dynamik und Innovationskraft wider. Recyclinganteil stetig verringert. Presswerk Montage Der erste Schritt zum maßgeschneiderten Fahrzeug Von Achsen, Rädern über Motor und Getriebe bis hin beginnt in einem der technologisch eindrucksvollsten zu den Komponenten des Interieurs erhält jedes Fahr- Bereiche: dem Presswerk. Von der Motorhaube bis zum zeug hier seine individuelle Ausstattung. Dank der Dach: Aus bis zu 32 Tonnen schweren Stahlblechrollen enormen Ausstattungsvielfalt verlassen kaum zwei entstehen hier mithilfe großer Servopressen die Grund- vollkommen identische Fahrzeuge das Werk. bestandteile der Karosserie. Karosseriebau Versorgungszentren Im Karosseriebau werden mit mehr als 800 Robotern Fahrerlose Transportsysteme versorgen die Montage aus vielen Einzelteilen die Rohkarosserien gefertigt. mit Einzelteilen und Komponenten aus den Versor- Jeder der rund 5.000 Schweißpunkte sitzt exakt an gungszentren. Hier entstehen außerdem Großbauteile seinem Platz. Hinzu kommen noch jeweils 50 Meter wie Sitze und Cockpits in allen benötigten Varianten. Klebenaht. Das bietet jeder Karosserie ein Maximum an Sie werden über spezielle Fördertechnik an die Monta- Sicherheit und Langlebigkeit. gebänder transportiert.
DAS BMW GROUP WERK LEIPZIG. 8 ÜBERSICHT BMW i PRODUKTION. CFK-Fertigung BMW i Montage Die BMW Group setzt Carbon erstmals serienmäßig im In der BMW i Montage erfolgt die Ausstattung der Automobilbau ein. Nachdem die einzelnen Fasern in CFK-Fahrgastzelle nach individuellen Kundenwün- Moses Lake (USA) hergestellt und in Wackersdorf zu schen. Zugleich werden der Hochvoltspeicher und der Stacks verarbeitet wurden, erhalten die Gelegematten Elektromotor verbaut und anschließend mit der Karos- bei 400 Tonnen Druck in Leipzig ihre dreidimensionale serie vereint. Zusammen ergeben sie ein völlig neues Struktur. Unter Hochdruck wird anschließend Spezial- Fahrzeugkonzept, das vor allem einen Punkt mit ande- harz injiziert, wodurch die Preform-Rohlinge ihre ren BMW Modellen teilt: die Freude am Fahren. extreme Festigkeit erhalten. Fertigung Kunststoffteile Logistik Die Kunststoffaußenhautteile der BMW i Modelle wer- Vergleichsweise kurze Produktionsbänder und eine den im Spritzgussverfahren hergestellt. Danach erfolgt hohe Variantenvielfalt bedeuten für die Logistik eine ihre Lackierung in der gewünschten Kundenfarbe. Dabei besondere Herausforderung. Das Material für die Fahr- kommt unter anderem ein wasserfreies Abscheideverfah- zeuge wird über batteriebetriebene Routenzüge direkt ren zum Einsatz, das überschüssige Lackpartikel ent- an die Montagebänder geliefert. Im BMW i Karosserie- fernt. Dies führt zu einer Reduzierung des Wasserbedarfs bau kommen darüber hinaus wasserstoffbetriebene gegenüber des klassischen Lackierprozesses. Flurförderzeuge zum Einsatz. BMW i Karosseriebau LEED-Zertifizierung Die Fertigung der CFK-Fahrgastzelle erfolgt im BMW i Alle Gebäude der BMW i Produktion wurden mit dem Karosseriebau. Hier werden die CFK-Einzelteile mit amerikanischen Nachhaltigkeitszertifikat LEED (Lea- Hilfe eines Zweikomponenten-Klebers von insgesamt dership in Energy and Environmental Design) in Gold 190 Robotern zusammengeklebt. Durch den Wegfall von ausgezeichnet. Mit dem Zertifikat klassifiziert das U.S. Schweißverbindungen ist der BMW i Karosseriebau sehr Green Building Council nachhaltige und umwelt- sauber und leise. freundliche Gebäude.
UMWELTASPEKTE. 9 ENERGIENUTZUNG. Für die Produktion der Automobile sowie für die lung wird die dabei entstehende Motor- und Abgas- zahlreichen unterstützenden Anlagen und Einrich- wärme genutzt und in das werkseigene Heizungs- tungen wird Energie benötigt. Der Hauptanteil an netz eingespeist. Dank der gleichzeitigen Nutzung Strom und Erdgas im Werk Leipzig wird direkt vom von Strom und Wärme kann ein Erzeugungs-Wir- Energieversorger bezogen und über die Energiezen- kungsgrad von über 80 Prozent erreicht werden – trale im Werksnetz an die Technologien verteilt. Der weit mehr als bei einem herkömmlichen Kraftwerk. vom Energieversorger bezogene Anteil von Strom Heizöl ist nur für die Notstromversorgung erforder- besteht aus 100% aus erneuerbaren Energiequellen. lich. Weiterhin wird Strom aus Windenergie direkt auf Mit der weiteren Fortführung der BMW Group Ener- dem Werksgelände gewonnen. Die vier Windräder giestrategie wurden in 2019 umfangreiche Maßnah- haben eine Höhe von 190 m und eine Nennleistung men zur Reduzierung des Energieverbrauches umge- von je 2,5 MW Strom. Im Jahr 2019 wurden 26,4 setzt. Aus verschiedenen Energieeffizienzmaßnah- GWh Strom aus Windenergie erzeugt. men wurde eine Reduzierung des Energie-Verbrauchs um ca. 5 GWh erzielt. Schwerpunkte dabei waren die Zusätzlicher Strom wird durch die Verbrennung von Optimierung von Produktions-Robotern im Karosse- Erdgas im Blockheizkraftwerk der Energiezentrale riebau durch gezielte Abschaltung der Medienversor- erzeugt. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopp- gung in nicht produktiven Zeiten. Energieversorgung Energiezentrale Wärme Kraft-Wärme-Kopplung Erdgas Strom Heizöl Notstromversorgung Strom Verbraucher / Technologien Erdgas Kesselanlage Wärme Strom Erdgas Strom aus Windenergie
UMWELTASPEKTE. 10 ENERGIENUTZUNG. Im Jahr 2019 gab es verschiedene Effizienzmaßnah- albereichen sowie Außenbereichen weiter vorange- men. So wurde der Ersatz von konventionellen trieben. In verschiedenen Produktionsbereichen Leuchten, wie Leuchtstoffröhren oder Hochdruck- wurden weitere Lüftungsanlagen mit energieopti- lampen, durch LED-Leuchten in den Büro- und Sozi- mierten Filtern ausgestattet. Energiebezug produzierte Fahrzeuge 450 300.000 400 250.000 350 300 200.000 250 150.000 200 150 100.000 100 50.000 50 0 0 2018 2019 Strom in GWh Erdgas (HS) in GWh produzierte Fahrzeuge Darstellung des Energiebezuges in Form von Strom und Erdgas Verteilung des Energieverbrauchs in der klassischen Fahrzeugproduktion [Angaben in Prozent] 0,2 Nebenbetriebe 6,3 11,4 Karosseriebau Lack 15,2 Logistik 13,6 Montage Presswerk 6,8 LI (Produktion Elektrofahrzeuge) Andere („Verluste”) 7,4 Werksniederlassung 8,1 31,0 Nebenbetriebe = Gebäude und Energie Zielerreichung 2019: Der interne Zielwert für den Energieverbrauch im Bereich klassische Fahrzeugproduktion betrug im Jahr 2019 1,59 MWh/Fahrzeug. Das Ziel wurde erreicht mit einem Wert von 1,48 MWh/ Fahrzeug.
UMWELTASPEKTE. 11 EMISSIONEN. Im Rahmen der Produktion von Kraftfahrzeugen Emissionen von Kohlendioxid, Stickstoffoxiden und werden nicht nur Rohstoffe und Ressourcen ver- Kohlenmonoxid entstehen aus der Verbrennung von braucht, sondern auch umweltrelevante Stoffe emit- Erdgas zur Erzeugung von Wärme und Strom, Behei- tiert. Dazu gehören im Wesentlichen Kohlendioxid, zung von Trocknungsanlagen sowie Befeuerung der Stickoxide, leicht flüchtige organische Verbindungen thermischen Nachverbrennungsanlagen der Lackie- (VOC), Kohlenmonoxid, Staub, Schwefeldioxid sowie rereien. Formaldehyd. Die Emissionen aus den Kesselanlagen zur Erzeu- Am Standort werden zwei Lackierereien betrieben, gung von Wärme werden kontinuierlich überwacht. eine Anlage zur Lackierung von Karossen und eine Anlage zur Lackierung von Anbauteilen. Emissionen Formaldehyd entsteht im Wesentlichen durch die von leichtflüchtigen organischen Verbindungen Verbrennung von Erdgas zur Erzeugung von Wärme (VOC) werden im Wesentlichen durch den Betrieb und Strom mittels Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. der Lackieranlagen verursacht. Zur Minderung der Zur Minderung der Emissionen an Formaldehyd VOC-Emissionen erfolgt neben dem Einsatz von werden Katalysatoren eingesetzt. Lacken auf Wasserbasis eine höchstmögliche Abrei- nigung der lösemittelhaltigen Abluft. Die lösemittel- Zum Nachweis der Einhaltung der gesetzlich bzw. haltige Abluft aus den Lackierstraßen wird weitestge- per Genehmigungsbescheid festgelegten Emissions- hend der regenerativen, thermischen Nachverbren- grenzwerte werden regelmäßig wiederkehrend Emis- nung zugeführt. Wo technologisch möglich wird die sionsmessungen durchgeführt. Bei im Berichtszeit- mit Lösemitteln beladene Abluft vor Verbrennung raum 2019 durchgeführten Emissionsmessungen aufkonzentriert, um den Bedarf an Erdgas für die wurden keine Überschreitungen von Emissions- Verbrennung der Abluft zu reduzieren. grenzwerten festgestellt. Staub-Emissionen entstehen im Wesentlichen durch den Betrieb von Schweißanlagen in der Technologie Karosseriebau. Die Abluft der Schweißanlagen, ins- besondere der Laserschweißanalgen wird über mehr- stufige Filteranlagen gereinigt.
UMWELTASPEKTE. 12 EMISSIONEN. Kohlendioxid (CO2) produzierte Fahrzeuge 50.000 300.000 45.000 40.000 250.000 35.000 200.000 30.000 25.000 150.000 20.000 15.000 100.000 10.000 50.000 5.000 0 0 2018 2019 CO2 in t produzierte Fahrzeuge Die Diagrammdarstellung zeigt bis 2015 CO2 Emissionen aus Erdgasverbrauch. Ab 2016 wird die CO2 Emission aus emissionshandelspflichtigen Anlagen (EU) dargestellt. Diese umfassen beispielsweise CO2 aus Erdgasbezug, Lösemitteln und direkter CO2-Freisetzung (z. B. auch Trockeneis). F-Gase1 werden nicht berücksichtigt, da abgeschätzt wird, dass ihr Anteil
UMWELTASPEKTE. 13 EMISSIONEN. Stickoxide (NOx) produzierte Fahrzeuge 50 300.000 45 40 250.000 35 200.000 30 25 150.000 20 100.000 15 10 50.000 5 0 0 2018 2019 NOX in t produzierte Fahrzeuge Die Grafik zeigt einen deutlichen Anstieg der NOx-Emission im Vergleich ab 2016. Eine Ursache ist die Aufnahme des ungestörten bestimmungsgemäßen Betriebs der KWK II zum 30.12.2016. Leichtflüchtige organische Verbindungen (VOC) produzierte Fahrzeuge 200 300.000 180 160 250.000 140 200.000 120 100 150.000 80 100.000 60 40 50.000 20 0 0 2018 2019 VOC in t produzierte Fahrzeuge Die Grafik zeigt den Gesamtverbrauch des Werkes (inkl. BMWi) an leichtflüchtigen organischen Verbindungen VOC). Zielerreichung 2019: Der interne Zielwert für die Emissionen leichtflüchtige organische Verbindungen (VOC) im Bereich klassische Fahrzeugproduktion betrug 0,85 kg/lackierte Karosse. Dieser Zielwert wurde mit 0,75 kg/ lackierte Karosse eingehalten.
UMWELTASPEKTE. 14 EMISSIONEN. Behördlich vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte und Messwerte Der behördlich vorgeschriebene Messturnus beträgt drei Jahre. Die Messwerte wurden im Zeitraum 2017-2020 ermittelt. Es gab bei einer Messung 2017 eine Grenzwertüberschreitung im Bereich der Teilelackieranlage im Gebäude zur Fertigung von Kunst- stoffteilen (TEK). Als Maßnahme wurde ein Brenner gewartet und neu justiert. Eine überprüfende Messung stellte die Grenzwert- einhaltung im Anschluss sicher. Bereich__________________________________________________________Einheit___________ Grenzwert___________Messergebnisse________ Lackieranlagen inkl. Trocknungsanlagen (Hauptlack)2) Partikel nach Lackieranlagen_________________________________________mg/Nm³__________________ 3____________ < 0,09 – 0,421)________ Gesamt-Kohlenstoff nach TNV________________________________________mg/Nm³_________________ 20_______________ 1,7 – 6,31)________ Stickstoffdioxid nach TNV____________________________________________mg/Nm³________________ 100_______________ < 6 – 6,91)________ Kohlenmonoxid nach TNV___________________________________________mg/Nm³________________ 100________________ < 3 –121)________ Partikel nach Abluft-Aufkonzentration ___________________________________mg/Nm³__________________ 3__________ < 0,12 – < 0,131)________ Gesamt-Kohlenstoff nach Abluft-Aufkonzentration _________________________mg/Nm³_________________ 20_______________ 3,8 – 3,91)________ Hohlraumkonservierung (Hauptlack) 2) Gesamt-Kohlenstoiff (Reinigung DWK)__________________________________mg/Nm³_________________ 50________________ 37 – 461)________ Lackieranlagen inkl. Trocknungsanlagen (Nachlack)2) Partikel nach Lackieranlagen_________________________________________mg/Nm³__________________ 3________ < 0,08 bzw. < 0,091)________ Gesamt-Kohlenstoff (Abluft Lackierkabine)_______________________________mg/Nm³_________________ 50_______________ 2,6 – 5,91)________ Lackieranlagen inkl. Trocknungsanlagen (Teilelackiererei TEK)2) Partikel nach Lackieranlagen_________________________________________mg/Nm³__________________ 3____________ < 0,10 – 0,171)________ Gesamt-Kohlenstoff nach TNV________________________________________mg/Nm³_________________ 20_______________ 4,1 – 4,21)________ Gesamt-Kohlenstoff (Abluft Handspritzkabinen)___________________________mg/Nm³_________________ 50______________ 4,1 – 12,81)________ Stickstoffdioxid nach TNV____________________________________________mg/Nm³________________ 100________________ 42 – 431)________ Stickstoffdioxid (Abluft Direktbefeuerung Trocknungsanlagen und Beflammen)_____mg/Nm³________________ 110_______________ < 6 – 1331)________ Kohlenmonoxid nach TNV___________________________________________mg/Nm³________________ 100________________ 35 – 361)________ Kohlenmonoxid (Abluft Direktbefeuerung Trocknungsanlagen und Beflammen)_____mg/Nm³_________________ 80________________ < 3 – 391)________ Partikel nach Abluft-Aufkonzentration ___________________________________mg/Nm³__________________ 3_________ < 0,12 bzw. < 0,13________ Gesamt-Kohlenstoff nach Abluft-Aufkonzentration _________________________mg/Nm³_________________ 20________________ 15 – 161)________ Kohlenmonoxid nach Abluft-Aufkonzentration ____________________________mg/Nm³________________ 100_______________ 3,6 – 3,71)________ Stickstoffoxide, ber. als Stickstoffdioxid nach Abluft-Aufkonzentration____________mg/Nm³________________ 100___________________ < 6,0________ Schwefeloxide, ber. als Schwefeldioxid (Abluft Beflammen)___________________mg/Nm³_________________ 10__________________ < 1,25________ Partikel nach Flanschschleifen Dach6)___________________________________mg/Nm³__________________ 3__________________ < 0,01________ Kesselanlagen3) Heizkraftwerk Kessel 1 - Kohlenmonoxid_________________________________mg/Nm³_________________ 50___________________ 0,00________ Heizkraftwerk Kessel 1 - Stickstoffdioxid_________________________________mg/Nm³________________ 110_____________________ 34________ Heizkraftwerk Kessel 2 - Kohlenmonoxid_________________________________mg/Nm³_________________ 50__________________ 0,002________ Heizkraftwerk Kessel 2 - Stickstoffdioxid_________________________________mg/Nm³________________ 110_____________________ 51________ Heizkraftwerk Kessel 3 - Kohlenmonoxid_________________________________mg/Nm³_________________ 50___________________ 0,02________ Heizkraftwerk Kessel 3 - Stickstoffdioxid_________________________________mg/Nm³________________ 110_____________________ 51________ Heizkraftwerk Kessel 4 - Kohlenmonoxid_________________________________mg/Nm³_________________ 50___________________ 0,00________ Heizkraftwerk Kessel 4 - Stickstoffdioxid_________________________________mg/Nm³________________ 110_____________________ 67________ Gasturbinenanlage (KWK 1) Kohlenmonoxid5)__________________________________________________mg/Nm³________________ 300_____________________ 11________ Stickstoffdioxid ber. als Stickstoffdioxid5)_________________________________mg/Nm³________________ 250______________ 222 – 2261)________ Partikel4)________________________________________________________mg/Nm³__________________ 5__________________ < 0,10________ Formaldehyd5)____________________________________________________mg/Nm³_________________ 60_______________ 9,9 – 10,1________ Schwefeloxide, ber. als Schwefeldioxid4)_________________________________mg/Nm³_________________ 10________________ 1,0 – 2,0________ Gasturbinenanlage (KWK 2) Kohlenmonoxid4)__________________________________________________mg/Nm³________________ 250_____________________ 48________ Stickstoffdioxid ber. als Stickstoffdioxid4)_________________________________mg/Nm³________________ 250______________ 204 – 2141)________ Partikel2)________________________________________________________mg/Nm³__________________ 5__________________ < 0,10 ________ Formaldehyd4)____________________________________________________mg/Nm³_________________ 20______________ 13,0 – 14,0________ Schwefeloxide, ber. als Schwefeldioxid2)_________________________________mg/Nm³_________________ 10___________ < 1,4 bzw.< 1,7________ Anlagen CFK-Fertigung Gesamt-Kohlenstoff (Preformanlagen CFK)5)______________________________mg/Nm³_________________ 50_______________ 2,2 – 2,81)________ Gesamt-Kohlenstoff (Temperofen CFK)5)_________________________________mg/Nm³_________________ 50_______________ 2,6 – 2,71)________ Gesamtstaub (CO2-Strahlkabine)2)_____________________________________mg/Nm³__________________ -__________________ < 0,10________ Gesamt-Kohlenstoff (CO2-Strahlkabine)2)________________________________mg/Nm³__________________ -_______________ 1,4 – 1,71)________ Gesamt-Kohlenstoff (Dachnacharbeit)2)_________________________________mg/Nm³_________________ 50________________5,7 – 111)________ Partikel (CO2-Strahlkabine)2,6)________________________________________mg/Nm³__________________ -__________________ < 0,10________ Laserschweißanlagen Karosseriebau6) Partikel_________________________________________________________ _________________________________________________________mg/Nm³__________________ 5___________ < 0,123 – 4,591)________ TNV = thermische Nachverbrennung 1) Minimal- und Maximalwert der messpflichtigen Emissionsquellen CFK = kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff 2) Messungen in 2017 3) Jahresmittelwerte aus kontinuierlicher Emissionsmessung ab 2015 4) Messungen in 2016 5) Messungen in 2018 6) Neue messpflichtige Emissionsquelle 7) Messungen in 2020
UMWELTASPEKTE. 15 EMISSIONEN. Bereich__________________________________________________________Einheit___________ Grenzwert___________Messergebnisse________ Trocknungsanlagen Karosseriebau5,6) Stickstoffoxide, ber. als Stickstoffdioxid nach thermischer Nachverbrennung (TNV) _ mg/Nm³________________ 100________________ 55 – 671)________ Kohlenmonoxid nach thermischer Nachverbrennung (TNV) __________________ __________________mg/Nm³________________ 100________________ 20 – 211)________ Gesamt-Kohlenstoff nach thermischer Nachverbrennung (TNV) ________________mg/Nm³_________________ ______________ 20___________________ < 1,5________ Gesamt-Kohlenstoff Abluft Kühlzone UL-Trockner __________________________mg/Nm³_________________ ________________________ 10_______________ 1,7 – 1,81)________ Fügeanlagen Technologie Karosseriebau (TKB)5) Gesamtstaub (Anlagen zur zerstörenden Prüfung)__________________________mg/Nm³__________________ 5__________ < 0,10 – < 0,151)________ Gesamt-Kohlenstoff (Klebeanlagen - Reinigen)____________________________mg/Nm³_________________0,5______________ 0,02 – 0,21)________ Gesamt-Kohlenstoff (Klebeapplikation Werkstatt)__________________________mg/Nm³_________________ 50________________ 14 – 201)________ Produktionsanlagen Technologie Montage (TMO) Gesamt-Kohlenstoff (Medienbefüllanlagen)7)______________________________mg/Nm³_________________ 50_______________ 4,0 – 8,81)________ Gesamt-Kohlenstoff (Fügeanlage)7)_______________________________________kg/h_________________0,5_____________ 0,06 – 0,071)________ Gesamt-Kohlenstoff (Schulungszentrum Kleben)4,7)_________________________mg/Nm³_________________ 50_______________ 2,3 – 4,01)________ TNV = thermische Nachverbrennung 1) Minimal- und Maximalwert der messpflichtigen Emissionsquellen CFK = kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff 2) Messungen in 2017 3) Jahresmittelwerte aus kontinuierlicher Emissionsmessung ab 2015 4) Messungen in 2018 5) Messungen in 2019 6) Neue messpflichtige Emissionsquelle 7) Messungen in 2020
UMWELTASPEKTE. 16 EINSATZ VON MATERIAL UND STOFFEN. ABFALLAUFKOMMEN. Nachhaltiger Materialeinsatz Der Einsatz von Materialien und Stoffen wird über dem Verschnitt von gepressten Karosserieteilen. Sie einen speziellen Prozess, nämlich der „Freigabe werden separat erfasst und können daher als hoch- chemischer Produkte“, geregelt. Dazu werden die wertiger Schrott verwertet werden. Materialien hinsichtlich gesetzeskonformer Inhalts- stoffe, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Pro- Das Abfallaufkommen (ohne Schrotte) ist seit 2017 duktqualität beurteilt. Im System ZEUS (Zentrale leicht angestiegen. Die Ursache dafür ist der Anla- Erfassung umweltrelevanter Stoffe) werden die ein- genumbau im Karosseriebau und eine weitere zusetzenden Materialien erfasst und beispielsweise Schicht in der Fertigung der BMWi-Fahrzeuge. Eine durch Arbeitsschutzfachstellen und den Umwelt- Erhöhung des Abfallaufkommens ist auch auf die schutz bewertet. Zum Beispiel erfolgt eine Bewer- umfangreichen Umbauarbeiten in der Lackiererei tung hinsichtlich der Wassergefährdung und zurückzuführen. Anforderungen an die Materiallagerung. Im Presswerk wird seit 2017 mit dem „Closed-Loop- Abfallaufkommen Verfahren“, ein sehr effizienter Prozess zwischen Um dem hohen Anspruch der unternehmensweiten Stahlwerk und dem BMW Group Werk Leipzig ge- Nachhaltigkeitsstrategie zu entsprechen, werden im nutzt. Dabei werden durch Spezialfahrzeuge Coils Abfall- und Entsorgungsmanagement kontinuierlich vom Stahlwerk angeliefert und paketierte Stahl- neue Maßnahmen umgesetzt. Alle Abfälle, die im schrotte vom gleichen Fahrzeug auf der Rückfahrt BMW Group Werk Leipzig entstehen, werden sor- mitgenommen. Dadurch werden täglich bis zu tenrein am Entstehungsort erfasst, gesammelt und 1.400 Kilometer Lkw-Leerfahrtstrecke gespart. einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Auch der innerbetriebliche Verkehr konnte dadurch weiter reduziert werden. Diese Reduzierung ist ein Metallschrotte bilden weiterhin den größten Anteil weiterer Teil der Wahrnehmung der Produktverant- am Gesamtabfall. Sie entstehen überwiegend aus wortung und Reduzierung des Umwelteinflusses. STAHLWERK PRESSWERK Die Abbildung zeigt schematisch das „Closed Loop Verfahren“
UMWELTASPEKTE. 17 EINSATZ VON MATERIAL UND STOFFEN. ABFALLAUFKOMMEN. Abfälle zur Verwertung und zur Beseitigung ohne Schrotte produzierte Fahrzeuge 9000 300.000 8000 250.000 7000 6000 200.000 5000 150.000 4000 3000 100.000 2000 50.000 1000 0 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 nicht gefährliche Abfälle Verwertung in t nicht gefährliche Abfälle Beseitigung in t Die Grafik zeigt das Abfallaufkommen ohne Schrotte, gefährliche Abfälle Verwertung in t gefährliche Abfälle Beseitigung in t da diese aufgrund der Menge die Grafik überlagern würde. produzierte Fahrzeuge Abfälle: Schrotte produzierte Fahrzeuge 300.000 80.000 250.000 70.000 60.000 200.000 50.000 150.000 40.000 30.000 100.000 20.000 50.000 10.000 0 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gefährliche Abfälle Verwertung in t Die Grafik zeigt das Abfallaufkommen der größten Abfall- produzierte Fahrzeuge fraktion im Werk: Schrotte und NE-Schrotte. Wesentliche Abfallfraktionen Abfälle zur Verwertung (beispielhaft) Abfälle zur Beseitigung (beispielhaft) nicht gefährlich gefährlich nicht gefährlich gefährlich Eisen- und Nichteisenschrotte Kleber pastös Siedlungsabfälle Laborchemikalien Steinmehl mit 2K-Lack Lackreste flüssig Pappe, Papier, Kartonagen Lackschlamm Gewerbeabfall Nickelhaltiger Kalkschlamm aus Abwasserbehandlung Holz Kalkschlamm Folien Zielerreichung 2019: Der interne Zielwert für Abfälle zur Beseitigung im Bereich klassische Fahrzeugproduktion betrug 0,05 kg/Fahrzeug. Dieser Zielwert wurde mit 0,0 kg/Fahrzeug eingehalten.
UMWELTASPEKTE. 18 WASSERNUTZUNG. Der Wasserbedarf des Werkes wird durch die Leip- Durch geringere Temperaturspitzen in den Som- ziger Wasserwerke gesichert. Das Wasser wird für mermonaten konnte im Vergleich zum Vorjahr der die Sanitäranlagen am Standort sowie für die Pro- Trinkwasserverbrauch um ca. 24.000 m³ reduziert duktionsbereiche eingesetzt. Größere Mengen Was- werden. Aufgrund von Baumaßnahmen im Zuge ser sind insbesondere bei der Vorbehandlung der der Kapazitätserweiterung und der Befähigung der Rohkarossen in der klassischen Lackiererei nötig. neuen Anlagen im Bereich der Lackiererei konnte Es wird grundsätzlich auf einen ressourcenscho- das Trinkwasserziel der klassischen Produktion nenden Umgang geachtet. Hierfür werden die Was- dennoch nicht erreicht werden. serverbräuche der verschiedenen Technologien eng- maschig gemonitort und laufend optimiert. Das 2006 etablierte und im Jahr 2015 optimierte (Erfassung der Verbräuche auf bis zu 15 Minuten Gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) dürfen be- genau) Monitoring-System zur Erfassung der Trink- stimmte Tätigkeiten an Anlagen mit wassergefähr- wasserverbräuche konnte 2019 Havarien und Soll- denden Stoffen (z.B. Instandsetzung) ausschließlich abweichungen aufspüren und Unregelmäßigkeiten von Fachbetrieben nach WHG durchgeführt wer- zur Abstellung melden. Dieses System dient eben- den. Aus diesem Grund hat sich das BMW Werk falls als Best Practice für andere Standorte und Neu- Leipzig mit verschiedenen Fachabteilungen (In- planungen. standhaltung und Betreiber) zum WHG-Fachbetrieb durch den TÜV erfolgreich zertifizieren lassen. Wasserbedarf produzierte Fahrzeuge 300.000 300.000 250.000 250.000 200.000 200.000 150.000 150.000 100.000 100.000 50.0000 50.000 0 0 2018 2019 Stadtwasser in m3 produzierte Fahrzeuge Zielerreichung 2019: Der interne Zielwert für den Trinkwasserverbrauch im Bereich klassische Fahrzeugproduktion betrug 1,08 m³/Fahrzeug. Dieser Zielwert wurde mit 1,10 m³/Fahrzeug nicht erreicht. Ursächlich dafür waren Baumaßnahmen der Kapazitätserweiterung und der daraus resultierenden Befähigung von Neuanlagen. Zusätzlich gab es eine Stückzahlreduzierung gegenüber der ursprünglichen Programmplanung, welche sich negativ auf die Referenzgröße m³/ Fahrzeug auswirkt.
UMWELTASPEKTE. 19 ABWASSERAUFKOMMEN. Im Jahr 2019 setzten sich die Abwässer aus rund zwei Drittel Sanitärabwasser und rund einem Verdunstung Drittel Prozessabwasser zusammen. Wasser- Regen- ver- wasser sorgung Das Prozessabwasser entsteht überwiegend durch die Prozessabläufe in der klassischen Lackiererei, Vollent- salzung Ver- braucher welches nach der Behandlung in der werkseigenen (VE) Abwasserbehandlung in das kommunale Abwasser- Retentat VE- Prozesse system eingeht. Es wird in der Analytik regelmäßig Recycling Sanitär- auf seine Güte untersucht. Weitere Prozessabwässer abwasser Ver- Ver- (z.B. Kondensate aus Lackierprozessen), werden braucher br Abwasserbehandlungsanlage separat gesammelt und zum kommunalen Klärwerk transportiert. Wasser- analytik Zielerreichung 2019: natürliche Regen- Der interne Zielwert für das Prozessabwasser im Ver- rückhalte- Schmutzwasserkanal sickerung becken Bereich klassische Fahrzeugproduktion betrug 0,330 m³/Fahrzeug. Dieser Zielwert wurde mit Vorfluter Kommunales Klärwerk 0,274 m³/Fahrzeug eingehalten. Abwasseraufkommen produzierte Fahrzeuge 250.000 300.000 250.000 200.000 200.000 150.000 150.000 100.000 100.000 50.000 50.000 0 0 2018 2019 Abwasser in m3 Anteil Prozessabwasser in m3 produzierte Fahrzeuge Behördlich vorgeschriebene Abwassergrenzwerte und Messwerte aus der zentralen Abwasserbehandlungsanlage Messwerte 2019 Inhaltsstoff im Abwasser Grenzwert Min – Max Jahresmittel Konzentration AOX in mg/l 1,0 < 0,015 – 0,43 0,0973 Konzentration Blei in mg/l 0,5 < 0,01 0,0050 Konzentration Cadmium in mg/l 0,2 < 0,0005 0,0003 Konzentration Chrom in mg/l 0,5 < 0,003 – 0,094 0,0127 Konzentration Chrom VI in mg/l 0,1 < 0,005 – 0,006 0,0034 Konzentration Kupfer in mg/l 0,5 0,002 – 0,006 0,0036 Konzentration Nickel in mg/l 0,5 0,039 – 0,18 0,1057 Konzentration Zink in mg/l 2,0 0,011 – 0,13 0,0518 Abwassermenge in m³/h 25,0 0 – 13,6 12,83 pH-Wert* 5,5 – 9,5 7,1 – 8,2 7,7 *am Übergabeschacht
UMWELTASPEKTE. 20 INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Bild aus word-Datei Mit Maßnahmen im Bereich Naturschutz trägt das BMW Group Werk Leipzig zur Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns bei. Die indirekten Aspekte des Umweltschutzes be- Damit sich Mitarbeitende mit der Vielzahl an unter- schreiben die Auswirkungen, die nicht direkt durch schiedlichen Naturschutzprojekten identifizieren die Produktion von Automobilen entstehen. und diese ins private Umfeld transferieren können, wurden auch 2019 verschiedene Umweltbildungs- Biodiversität maßnahmen durchgeführt. Auf verschiedenen Kom- Das Werk nutzt seit Jahren konsequent Möglich- munikationswegen wurde über die Themen infor- keiten, eine Verbindung von Natur und Industrie zu miert, aufgeklärt und zum Mitmachen angeregt. schaffen. Ziel dabei ist, die zur Verfügung stehen- So fanden beispielsweise ökologische Werksfüh- den Flächen ökologisch hochwertig zu nutzen, in- rungen für Mitarbeitende statt. Auf einer zweistün- dem Lebensräume für verschiedenste Pflanzen und digen Runde über die Grünflächen des Werkes be- Tierarten geschaffen werden. kamen die Mitarbeitenden spannende Einblicke in die Flora und Fauna des Werksgeländes. Mit unseren Partnern aus der Region ergeben sich dabei vielseitige Möglichkeiten zum Thema Biodi- Eine weitere Aktion war die Durchführung von Im- versität. So wurden bisher 160 Nistkästen für Mau- kerkursen zur Vermittlung des Basiswissens rund ersegler, Dohlen, Stare, Turmfalken und verschie- um die Imkerei und der Wichtigkeit der Bienen im dene Singvögel an der Gebäudefassade und an Bäu- globalen Ökosystem. Gut geschützt im professio- men angebracht. Einer davon ist mit einer Webcam nellen Imkeranzug wurde unter der Anleitung des ausgestattet, um Erkenntnisse über das Brutverhal- auf dem Werksgelände tätigen Berufsimkers ge- ten von Turmfalken zu erlangen. Gemeinsam mit meinsam am Bienenstock gearbeitet. dem Naturschutzbund NABU wurden in mehreren Nistkästen sowohl Turmfalken als auch Dohlen re- Um mehr Mitarbeitenden Themen zum Natur- und gistriert. Die Singvögelkästen waren vor allem Umweltschutz greifbar zu machen, wurde eine tech- durch Sperlinge, Meisen und Stare belegt. Um die nologieübergreifende Umfrage bei Mitarbeitenden Vogelpopulation im Werksumfeld weiter zu stabili- durchgeführt. Das Ergebnis gab Erkenntnisse über sieren, wurde 2019 damit begonnen, die Stadtbäu- bevorzugte Kommunikationswege und diente eben- me der Umgehungsstraße ebenfalls mit Nistkästen falls zur Erfassung von neuen Ideen. zu versehen. Ziel ist, diesen Ring aus Nistkästen schrittweise um das Werksgelände zu schließen.
UMWELTASPEKTE. 21 INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Blühwiesenprojekt Das BMW Group Werk Leipzig engagiert sich seit einigen Jahren aktiv für den Erhalt solcher Lebens- räume: Über 500.000 m² Grünflächen, größtenteils mit extensiver Mahd, bieten Insekten und Vögeln wertvolle Nahrung sowie Lebens- und Rückzugs- räume auf dem Werksgelände. Pollen- und nektar- reiche Pflanzen sorgen darüber hinaus für ein breites Angebot für zahlreiche Insekten. Die Ver- mittlung dieser Sachverhalte an Mitarbeitende ist eines der großen Chancen, Wissen in die Bevölke- rung zu transferieren. Zur Unterstützung der me- dialen Präsenz des Themas „Insektenrückgang“ hat das Werk Leipzig seit 2018 ein Blühwiesenprojekt mit Mitarbeitenden. Im Rahmen dieser Aktion werden jährlich 100 g Blühwiesensaatgut an die Belegschaft verteilt, die diese dann im privaten Umfeld einsäen konnten. Externe Kooperationen In Zusammenarbeit mit externen Partnern aus zig. Ziel ist der Erhalt und die Entwicklung von verschiedenen Branchen wurden neue Nachhaltig- Biodiversität im Norden der Stadt Leipzig. Diese keitsprojekte initiiert. Mit dem NABU und enga- interdisziplinäre Arbeitsgruppe verfolgt drei gierten Mitarbeitenden wurde ein lokales Biotop- Hauptschwerpunkte: projekt weiterentwickelt. Dort wurden alte Obst- sorten gepflanzt, Nistkästen errichtet, Blühwiesen 1. Transparenz – welche konkreten Maßnahmen angelegt und Aufklärungsarbeit für Anwohner gibt es aktuell? Welche Flächen sind entwickel- geleistet. Mit einer Geldspende hat das BMW bar? Group Werk Leipzig eine kontinuierliche Weiter- 2. Wissenvermittlung – neue Partner gewinnen. entwicklung der Fläche in Zukunft gesichert. Wissen teilen. Vorurteile brechen. 3. Maßnahmen – Entwicklung und Umsetzung Im Herbst 2019 wurde mit verschiedenen Ak- von Projekten. teuren im Leipziger Nordraum die „Arbeitsgruppe Biotopverbund Leipzig Nord“ gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören der Zweckverband Parthenaue, der NABU Regionalverband Leipzig, die Imkerei Beer, der Landwirtschaftsbetrieb Saat- Gut Plaußig, das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig und das BMW Group Werk Leip- Gemeinsame Aktion mit Mitarbeitenden und dem NABU auf der Fläche im Südosten des Werksgeländes
UMWELTASPEKTE. 22 SONSTIGE INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Öffentliche Anbindung an das BMW Werk Konsum bringtʹs! Das Werk war bisher mit drei Haltestellen an das Mitarbeitende können bei einem lokalen Super- öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden. Auf markt im Onlineshop Ihren Einkauf erledigen und Initiative der Werkleitung und des Betriebsrates sich diesen direkt zum Werk liefern lassen. Da- wurde eine weitere Verbesserung der Anbindung durch sparen sie wertvolle Zeit, zusätzliche Fahr- an das öffentliche Nahverkehrsnetz umgesetzt. wege durch die Stadt und entlasten die lokale In- Neben weiteren Haltestellen wurden die Fre- frastruktur. quenzen der Linienbusse erhöht. Die Busanbin- dung erfolgt schichtorientiert in Abstimmung zwi- Logistik schen LVB und BMW Group Werk Leipzig. Durch Zur Entlastung des Straßenverkehrs und damit die Kooperation zwischen dem Werk Leipzig und zur Verringerung der Emissionen, werden im Werk den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) wird seit Leipzig ein Teil der produzierten Fahrzeuge mit 2013 ein Job-Ticket angeboten. Bahnwaggons transportiert. Mitfahrbörse Im Karosseriebau der BMW i Produktion sind In Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr koope- teilweise wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge rieren das BMW Group Werk Leipzig sowie zwölf im Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen, weitere Unternehmen im Leipziger Norden ab so- batteriebetriebenen Flurförderzeugen werden die fort mit der Mitfahrplattform flinc, mit der Fahrge- Wasserstofffahrzeuge nicht mit bleisäurehaltigen meinschaften spontan und unkompliziert gebildet Akkumulatoren betrieben. Somit entfallen auch werden können. umweltrelevante Vorkehrungen bei der Aufladung, Nutzung und Entsorgung der Batterien. Fuß- und Radwegenetz Das Fuß- und Radwegenetz um das Werksgelände Seit November 2016 pendelt anstelle eines her- bietet durch seine gute Anbindung zur Stadt vielen kömmlichen Lkw ein batteriebetriebener Lkw Personen die Möglichkeit per Rad zur Arbeit zu täglich zwischen dem externen Logistikzentrum kommen. Um die Attraktivität der Zweiradnutzer und dem BMW Group Werk Leipzig und trägt da- zu steigern wurden zahlreiche Fahrradstellflächen, durch zu einer Minimierung der CO2-Emissionen teilweise mit Überdachungen und Einhausungen bei. an allen Werkszugängen geschaffen. Zudem wird der Rundweg um das Werk gern als Fitnessstrecke Innerbetrieblicher Verkehr für z.B. Inlineskater, Radfahrer, Nordic Walker und Aufgrund der langen Wegstrecken zu den Gebäu- Läufer genutzt. Das Werk unterstützte dabei die den gibt es verschiedene Möglichkeiten, den inter- Streckenmarkierung in Form von Findlingen mit nen Fahrverkehr emissionsarm zu gestalten. Die Kilometer-Angabe. Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, per Fahr- rad oder internen Busverkehr die Gebäude zu er- LeaseRad reichen. Weiterhin wird die Quote für intern und Seit Februar 2019 bietet das BMW Group Werk extern genutzte Fahrzeuge mit Elektro-und Hy- Leipzig seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, bridantrieb erhöht. Aktuell werden für den inner- sich mit günstigen Konditionen ein neues Fahrrad betrieblichen Verkehr 52 Elektro- und 8 Hybrid- über 3 Jahre zu leasen. Damit wird nicht nur die fahrzeuge genutzt. Auch unter den Dienst- und Gesundheit der Mitarbeitenden gefördert, sondern Führungskraftfahrzeugen steigt der Anteil zuneh- auch ein wertvoller Beitrag zur nachhaltigen Mobi- mend. Gegenwärtig sind 3 rein elektrische und lität geleistet. 18 Hybridfahrzeug zugelassen.
WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. 23 INPUT/OUTPUT-BILANZ 2017 BIS 2019. Die folgende Aufstellung gibt Auskunft über alle verwendeten Schlüsselmaterialien und Energiemen- gen, die in den Standort eingingen oder ihn verlas- sen haben (möglicherweise in veränderter Form und Zusammensetzung). In den folgenden Übersichtstabellen ist die Be- triebsbilanz dokumentiert. Sie beinhaltet alle Stoff- und Energiemengen, ausgenommen Kaufteile und Teile von internen Lieferanten wie z. B. Motoren. Input Benennung Einheit 2017 2018 2019 Materialien und Stoffe Schlüsselmaterial Metalle (Platinen, Coils) 1) t 150.139 151.978 130.972 CFK-Stacks (Gelegematten) t 2.028 2.253 2.479 Kunststoffgranulat für TEK-Teile t 2.385 2.424 2.242 Hilfs- und Betriebsstoffe technische Gase t 984 1.042 1.057 Chemikalien für Abwasserbehandlung t 412 439 390 Öle und Schmierstoffe t 87 48 59 Fahrzeug-Konservierungsmittel t 369 370 364 Erstbefüllmedien (Kältemittel, Brems- und Kühlflüssigkeit, Scheibenreiniger) t 1.682 1.785 1.604 Prozessmaterialien Lacke t 3.884 3.456 3.293 Verdünner und Reinigungsmittel mit organischen Lösemitteln t 221 237 232 wässrige Reinigungsmittel t 34 26 37 Dicht-, Isolier- und Klebstoffe t 2.903 3.037,5 3.434 sonstige Prozessmaterialien t 5.470 6.749 6.884 - davon Anteil für CFK Herstellung t Erfassung ab 2018 875 928 Wasser Stadtwasser m³ in Tausend 232.393 252.726 228.377 Energie Elektroenergie3) MWh 175.042 170.7372) 167.759 Elektroenergie aus erneuerbaren Energiequellen MWh Erfassung ab 2018 170.7372 167.759 – davon Anteil Energie aus Windkraft-Herstellung on Site MWh 28.261 25.518 26.399 Primärenergie (Erdgas HS) MWh 188.728 195.066 192.4972) Heizöl für Notstrom MWh 103 117 116 Treibstoffe (Serienbetankung und Fuhrpark) Diesel l 1.610.000 1.412.190 1.314.308 Benzin l 1.850.000 1.956.680 1.791.363 1) HS entspricht dem Brennwert (ehemals oberer Heizwert). Der Heizwert (ehemals unterer Heizwert) wird für die Berechnung der CO2-Bilanz verwendet. 2) Geringfügige Diskrepanz zwischen Rechnungswert und Zählerwert 3) Rechnungswert
WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. 24 INPUT/OUTPUT-BILANZ 2017 BIS 2019. Output Benennung Einheit 2017 2018 2019 Fahrzeugproduktion Automobile Anzahl in Tausend 246,3 244,3 230,3 produzierte Karosserien für andere Werke Anzahl in Tausend 0 0 0 Presseteile für andere Werke Anzahl in Tausend 90,1 106,4 91,7 Abfälle Abfall gesamt t 71.256 77.887 76.561 Abfälle zur Verwertung gefährliche t 1.908 1.916 2.176 nicht gefährliche t 75.348 75.968 74.386 - davon Schrotte t 68.564 67.947 66.231 Abfälle zur Beseitigung gefährliche t 0 2,9 0 nicht gefährliche t 1 0,7 0,4 Abwasser Abwassermenge gesamt m³ in Tausend 219,7 173,4 161,2 - davon Prozessabwasser m³ in Tausend 58,4 55,6 52,1 - davon Retentat1) m³ in Tausend 24,0 21,4 23,0 - Sanitärabwasser m³ in Tausend 137,4 96,4 86,0 Verdunstung, Verluste Verdunstung, Verluste m³ in Tausend 12,6 79,1 67,2 Fracht Zink kg 14,4 9,4 2,7 Blei kg 0,3 0,3 0,3 Nickel kg 13,7 6,0 5,5 Chrom kg 1,2 0,9 0,7 Kupfer kg 0,2 0,2 0,2 Gesamtmenge Schwermetalle kg 29,8 16,9 9,4 Kohlenwasserstoffe (Mineralöl) kg 5,4 6,1 2,6 Emissionen flüchtige organische Verbindungen (VOC) t 171,6 173,6 147,9 Partikel, Staub t 2,7 2,6 2,7 Kohlendioxid (CO2 -Emissionen aus emissionshandelspflichtigen Anlagen (EU)) t 35.594 36.797 36.998 Stickoxide (NOx) t 42,4 44,5 42,9 Stickstofftriflourid (NF3) t Erfassung ab 2018 nicht relevant nicht relevant Schwefeldioxid (SO2) t 0,3 0,4 0,4 Kohlenmonoxid (CO) t 21,1 19,1 17,7 Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe HFKW t nicht relevant3) nicht relevant3) nicht relevant3) ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t nicht relevant3) nicht relevant3) nicht relevant3) Methan (CH4)4 t 38,3 43,7 41,5 ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t 956,9 1.092,1 1.037,4 Distickstoffoxid (N2O) 4 t 0,93 1,0 0,97 ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t 276,2 297,7 290,5 1) Reines Stadtwasser mit erhöhtem Mineralstoffgehalt, welches bei der Umkehrosmose zur Vollentsalzung (RO-Anlage Geb. 40) zurückbleibt. 2) Zum Beispiel aus Erdgasbezug, Lösemittel und Trockeneis. 3) HFKW Emissionen nach Abschätzungen
KERNINDIKATOREN NACH EMAS III. 25 INPUT/OUTPUT. Die in der unten stehenden Tabelle aufgeführten kommenden Jahren nicht zwangsläufig aussage- Daten wurden aufgrund der Anforderungen aus kräftig ist. Die ausgebrachten Tonnagen beziehen EMAS III erhoben. Sie dienen nur bedingt zu sich im Werk Leipzig auf die gefertigten lackierten Steuerungszwecken, da eine Entwicklung der Karosserien, die Karosserieteile für Montagewerke Umweltleistung für die unten aufgeführten im Ausland, Pressteile für andere Werke sowie auf Indikatoren aufgrund der unterschiedlich die produzierten Exterieurteile und BMW i Karos- zusammengefassten Produktgruppen und der serien. Ab 2017 werden Pressteile für andere zu erwartenden Gewichtsreduzierungen der Werke berücksichtigt, was zu einem erheblichen Fahrzeuge durch Leichtbaumaßnahmen in den Anstieg der Tonnage führt. Kernindikatoren nach EMAS III Benennung Einheit1) 2017 2018 2019 lackierte Karosserien; für Montage gefertigte Karosserien; BMW i gefertigte Karosserien; inkl. Exterieurteile sowie Pressteile für andere Werke; dargestellt in ausgebrachter Tonnage4) t 175.982 194.082 173.246 Energieeffizienz gesamt MWh/t 2,1 1,9 2,1 Energieeffizienz an erneuerbaren Energien2) MWh/t 0,2 0,1 0,2 Materialeffizienz4) t/t 1,44 1,40 1,44 Trinkwasser t/t 1,3 1,3 1,3 gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/t 0 0,02 0 gefährlicher Abfall zur Verwertung kg/t 10,8 9,9 12,6 nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/t 0,006 0,004 0,002 nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung t/t 0,43 0,39 0,43 Flächenverbrauch (bebaute Fläche) m²/t 7,2 6,5 7,4 Kohlenstoffdioxid (CO2) t/t 0,2 0,2 0,2 Hydrofluorkarbonat (HFC) t/t nicht relevant3) nicht relevant3) nicht relevant3) Perfluorkarbonat (PFC) t/t nicht relevant 3) nicht relevant 3) nicht relevant3) Schwefelhexaflourid (SF6) t/t nicht relevant3) nicht relevant3) nicht relevant3) Schwefeldioxid (SO2) kg/t 0,002 0,002 0,002 Stickoxide NOX kg/t 0,2 0,2 0,2 Stickstofftriflourid (NF3) kg/t neu ab 2018 nicht relevant nicht relevant Partikel (Staub) PM 10 kg/t 0,02 0,01 0,02 Treibhausgase5) t/t 0,007 0,007 0,008 1) Alle Angaben beziehen sich auf produzierte Tonnen. 2) Wert bezieht sich nur aus Windkraft aus Eigenerzeugung. 3) Kein wesentlicher Umweltaspekt. 4) mit Umwelterklärung 2018/19 Logikanpassung der Materialeffizienz und dadurch Anpassung der Werte ab 2016 5) Treibhausgase umfassen folgende Emissionen: Kohlenstoffdioxid CO2 (direkt), Methan CH4, Distickstoffoxid N2O ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent. HFKW Emissionen nach Abschätzungen < 1% der CO2-Emissionen werden nicht berücksichtigt.
GELTENDE RECHTSVORSCHRIFTEN. 26 AUSZUG AUS GELTENDEN RECHTSVORSCHRIFTEN. Die neuesten Gesetze, Verordnungen, Verwaltungs- Im Rahmen der Herstellung von Kraftfahrzeugen vorschriften, Richtlinien, Technischen Regeln und werden gefährliche Stoffe verarbeitet und verwen- Normen werden durch die Fachgremien des Um- det. Die gefährlichen Stoffe werden in unterir- weltnetzwerkes der BMW Group auf die relevante dischen Tanks (Tankfarm), einem zentralen und in Anwendung für die einzelnen Produktionsstandorte mehreren dezentralen Gefahrstofflagern gelagert. überprüft und kommuniziert. Die Anlage zum Bau und Montage von Kraftfahr- Somit ist sichergestellt, dass die geltenden Gesetze zeugen am Standort Leipzig unterliegt aufgrund und Vorschriften eingehalten werden. Sowohl die von Art und Menge der gehandhabten gefährlichen internen als auch die externen Audits bestätigen Stoffe dem Geltungsbereich der Zwölften Verord- den rechtskonformen Betrieb der Anlagen. Detail- nung zur Durchführung des Bundesimmissions- lierte Aussagen zur Einhaltung der rechtlichen Vor- schutzgesetzes (12. BImSchV - Störfallverordnung) gaben finden sich in den Kapiteln zu den entspre- in der Fassung vom 15. März 2017. Die Anlage ein- chenden Umweltaspekten. schließlich der erforderlichen Nebeneinrichtungen stellt einen Betriebsbereich, der den Grundpflichten Die Errichtung und der Betrieb der Anlage zum Bau der 12. BImSchV unterliegt (Betriebsbereich der und zur Montage von Kraftfahrzeugen am Standort unteren Klasse) dar. Die Anzeige gem. § 7 der 12. Leipzig und deren Nebeneinrichtungen wurde im BImSchV – Störfallverordnung erfolgte fristgerecht Rahmen eines umfassenden Genehmigungsverfah- zum 14. Juli 2017. rens gem. § 4 i. V. mit § 8 BImSchG und mehreren Änderungsgenehmigungen gem. § 16 BImSchG Für den Betriebsbereich liegt ein von der zuständi- immissionsschutzrechtlich genehmigt. gen Überwachungsbehörde geprüftes und bestä- tigtes Konzept zur Verhinderung von Störfällen Die Anlage zum Bau und zur Montage von Kraft- gem. § 8 der 12. BImSchV sowie ein betrieblicher fahrzeugen stellt eine nach Nr. 3.24 des Anhanges 1 Alarm- und Gefahrenabwehrplan vor. Das Konzept zur Vierten Verordnung über die Durchführung des zur Verhinderung von Störfällen gem. § 8 der 12. Bundes-Immissionsschutzgesetzes (4. BImSchV) BImSchV wird unter Berücksichtigung der gesetz- genehmigungsbedürftige und als solche immissions- lichen Änderungen sowie der Änderungen der An- schutzrechtlich genehmigte Anlage dar. lage zum Bau und Montage von Kraftfahrzeugen fortgeschrieben. Die Anlage umfasst u. a. die nicht selbstständig genehmigten, besonders überwachungsbedürftigen Die im Betriebsbereich verwendeten chemischen Anlagenteile gem. Nr. 3.10.1 (Anlage zur Oberflä- Produkte werden systematisch erfasst, hinsichtlich chenbehandlung mit einem Volumen der Wirkbäder ihres Gefährdungspotentials auf Basis der Sicher- von 30 Kubikmetern oder mehr), Nr. 5.1.1.1 (Anla- heitsdatenblätter bewertet und den Stoffkategorien ge zur Oberflächenbehandlung mit organischen gem. Anhang I der 12. BImSchV – Störfallverord- Stoffen mit einem Verbrauch an organischen Lö- nung zugeordnet. sungsmitteln von 150 kg oder mehr bzw. 200 Ton- nen oder mehr je Jahr) und Nr. 1.1 (Anlage zur Änderungen von Art und Menge der im Betriebsbe- Erzeugung von Strom, Dampf, Warmwasser, Pro- reich verwendeten störfallrelevanten Stoffe werden zesswärme oder erhitztem Abgas durch den Einsatz der zuständigen Genehmigungsbehörde im Rah- von Brennstoffen in einer Verbrennungseinrichtung men immissionsschutzrechtlicher Anzeige- und mit einer Feuerungswärmeleitung von 50 Megawatt Genehmigungsverfahren angezeigt. oder mehr) des Anhanges 1 zur Vierten Verordnung über die Durchführung des Bundes-Immissions- Art und Menge der im Betriebsbereich maximal schutzgesetzes (4. BImSchV). vorhandenen gefährlichen Stoffe sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Sie können auch lesen