UMWELTERKLÄRUNG BERICHTSJAHR 2020 - BMW GROUP WERK REGENSBURG UND WERK WACKERSDORF - BMW Group Plants
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DAS WERK REGENSBURG. UMWELTERKLÄRUNG ÜBERSICHT BERICHTSJAHR 2020 BMW GROUP WERK REGENSBURG UND WERK WACKERSDORF Werk Regensburg und Werk Wackersdorf 1
VORWORT. Bereits seit dem Jahr 1986 werden im BMW Group Werk Regensburg Automobile gefertigt. Seither liefen mehr als sieben Millionen Fahrzeuge vom Band und ließen den Traum vom perfekten Automobil Wirklichkeit werden. Zum BMW Standort Regensburg gehört neben dem Werk Regensburg (Werk 6.1) auch der Innovationspark Wackers- dorf (Werk 6.2). Während im Werk Regensburg täglich rund 1.100 Automo- bile der 1er und 2er Baureihe sowie des BMW X1 und des BMW X2 gefertigt werden, befinden sich in Wackersdorf die Organisationseinheiten CFK-Stackfertigung, Cockpitferti- gung, Materialsteuerung und Auslandsversorgung. Bereits vor der Errichtung der Werke 6.1 und 6.2 wurde da- rauf geachtet, eine effektive Produktion und den Umwelt- schutz miteinander zu vereinen. Seither ist die weitere Mini- mierung der Einflüsse auf die Umwelt und unsere Nachbar- schaft stets im Fokus unserer Aktivitäten gewesen. Hierzu hat sich der BMW Standort Regensburg verpflichtet, seine umweltpolitischen Ziele im Sinne der verankerten Umwelt- schutzpolitik zu verwirklichen und deren Erreichen kontinu- ierlich zu überprüfen. Bei dieser anspruchsvollen Herausfor- derung nehmen unsere zahlreichen Mitarbeiter, welche durch ihre Kompetenz, Kreativität und Leidenschaft eine ef- fektive Produktion in Regensburg und Wackersdorf erst er- möglichen, eine Schlüsselrolle ein. Wir definieren uns als ökologisches, nachhaltiges Werk. Des- halb verbrauchen wir weniger Energie, erzeugen weniger CO2. Als Leuchtturm für grüne Produktion strahlen wir in die Region. Frank Bachmann Standortleitung BMW Standort Regensburg / Wackersdorf 04.05.2021
INHALTSVERZEICHNIS. Inhaltsverzeichnis Das BMW Group Werk Regensburg ..................................................................................1 Die BMW Einheiten Wackersdorf ......................................................................................5 Umweltaspekte .................................................................................................................8 Wesentliche umweltrelevante Daten ................................................................................ 20 Kernindikatoren nach EMAS III ...................................................................................... 23 Geltende Rechtsvorschriften ........................................................................................... 24 Umweltaktivitäten .......................................................................................................... 25 Validierung der Umwelterklärung ................................................................................... 28 Impressum ..................................................................................................................... 29 2
DAS BMW GROUP WERK REGENSBURG. ÜBERSICHT. Benennung Einheit 2018 2019 2020 Fläche m2 1.444.866 1.444.866 1.444.866 bebaute Flächen m2 628.364 644.406 649.671 Verkehrsflächen m2 592.155 589.390 586.490 sonstige Flächen m2 224.347 211.070 208.705 Einen Teil der sonstigen Flächen nimmt der sogenannte „Grüngürtel“ entlang des Werkszauns ein. Weitere Ausführungen unter Kapitel „Biodiversität“. 1
DAS BMW GROUP WERK REGENSBURG. ÜBERSICHT. Wesentliche Veränderungen zum Vorjahr Das Jahr 2020 war erheblich geprägt durch die weltweit anhaltende Corona-Pandemie. Auf Basis des BMW Handbuchs zum „Be- trieb unter Corona-Rahmenbedingungen“ wurden in den BMW Standorten notwendige Eindämmungs-, Schutz- und Hygienemaß- nahmen umgesetzt, die umfassende Auswirkungen auf das Produktionsumfeld hatten und auch noch haben. Vom Produktions- stillstand, Stückzahlreduzierung, geänderten Schichtmodellen bis hin z.B. zur Anpassung des Lüftungshaushaltes in den Ferti- gungshallen, mussten und müssen alle Aspekte fortlaufend bewertet und angepasst werden. Eine nachteilige Auswirkung auf die vereinbarten Umweltkennzahlen ist festzustellen, jedoch gestaltet sich eine valide Quantifizierung und der Vergleich mit den Vor- jahren, aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen, als nicht zielführend. Die Anzahl der Beschäftigten am BMW Standort Regensburg lag im Jahr 2020 auf dem annähernd gleichen Niveau der Vorjahre bei ca. 9000 Mitarbeiter. Für die Integration von neuen Modellen, Hybrid-Fahrzeugen und der Herstellung von Hochvoltspeichern in das Werk Regens- burg wurden im Jahr 2020 zahlreiche Baumaßnahmen bzw. Anlageninstallationen begonnen: Karosseriebau Montage Umbauarbeiten zur Integration von neuen Modellen (Hyb- Umfangreichster Umbau in der Geschichte des Werks zur In- rid-Fahrzeuge, Nachfolgemodelle BMW X1 und X2). Dabei tegration von neuen Modellen und zur Ertüchtigung zum handelt es sich im Wesentlichen um die Ertüchtigung der Be- Bau von Elektrofahrzeugen (Hybrid-Fahrzeuge, Nachfolge- standsanlagen sowie die Fertigstellung der Erweiterung des modelle BMW X1 und X2). Auf derselben Produktionslinie Gebäudes 30.5 im Süden und Südosten. Nach Auslauf der sollen in Zukunft Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsar- bisherigen Modelle wurden Anlagen und Gebäude rückge- ten gebaut werden – vom Verbrennungsmotor über das Hyb- baut. Diese Flächen werden jetzt als Logistikflächen genutzt, ridfahrzeug bis zum reinen Elektroauto. 2020 wurde hierzu dadurch Außenläger aufgelöst und LKW-Transporte redu- die statische Ertüchtigung des Bestandes, die Anpassung der ziert. Fördertechnik in der Endmontage sowie der Lückenschluss zwischen den Montagegebäuden 53.0 und 50.8, der Ersatz Lackiererei der Dichtheitsprüfkabinen Geb. 55.1 und die Realisierung ei- • Anlagenersatz mit Anpassungen an den Stand der La- ner Pufferfläche für Hochvoltspeicher realisiert. 2021 erfolgt ckiertechnik „Integrated Paint Prozess (IPP)“ im Bereich die abschließende Ertüchtigung zum Bau von Hybrid- und „Nachlackierung nach der Fahrzeugmontage“ Geb. vollelektrischen Fahrzeugen, hierbei handelt es sich im Kern 55.X. um die Verlängerung im Bereich Fügen (Hochzeit), die Ver- • Umbau und Betrieb der Decklacklinien 1 (Geb. 41.0), 3 längerung von Band 54 und die Anlieferung von Hochvolt- und 4 (Geb. 41.5) in IPP-Lacktechnologie für die IPP- speichern. Lackapplikation. • Mit Einführung der IPP-Lacktechnologie wird der La- ckierprozess im Decklack wesentlich verkürzt verän- Werk 6.11 Leibnizstraße dert. Im Jahr 2020 wurde hierzu die Anlagentechnik für die Decklacklinie 4 umgebaut. • Im Jahr 2020 wurde der Umbau des Werkes 6.11 Leib- nizstraße zur Montage von Hochvoltspeichern (HVS) Presswerk und Gebäude/Energie gestartet. • keine wesentlichen Veränderungen. 2
DAS BMW GROUP WERK REGENSBURG. ÜBERSICHT. Presswerk Lackiererei Auf einer Fläche von ca. 44.500 Quadratmetern sind zwei Auf einer Grundfläche von 90.000 Quadratmetern sind För- Platinenschneidanlagen (Coilpressen) und vier Großpressen deranlagen mit einer Gesamtlänge von 14 Kilometern instal- im Einsatz. Aus den angelieferten Coilbändern fertigen die liert. In der Lackiererei tragen Applikationsroboter auf eine Coilpressen Platinen, die den Großpressen, der Saugerbal- Karosserieoberfläche von rund 100 Quadratmetern pro Fahr- kenpresse und drei Highspeed Servo-Pressenlinien zur Ver- zeug durchschnittlich 17,7 Kilogramm an Beschichtungen arbeitung zugeführt werden. Diese Großpressen verarbeiten und Lack auf. Die Versorgung der Roboter mit Serien- und täglich ca. 1.050 Tonnen Stahl sowie fünf Tonnen Alumi- Individuallacken erfolgt über 30 Ringleitungen. Knapp 850 nium zu Karosserieteilen. Der beim Pressvorgang anfallende Mitarbeiter sind verantwortlich für den Oberflächenschutz Verschnitt wird gesammelt, in einer Schrottpresse zu Pake- und die Farbbrillanz der Fahrzeuge. Die Lackiererei wird seit ten abgepresst und anschließend mit der Bahn dem Materi- Jahren konsequent auf zukunftsfähige Lackierprozesse hin alrecycling zugeführt. optimiert und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Seit 2011 wird beim Klarlack-Auftrag das sogenannte Trockenabschei- dungsverfahren eingesetzt. Überschüssige Lackpartikel wer- den mittels Steinmehl trocken gebunden und umweltfreund- lich verwertet. Im Jahr 2020 wurde das sogenannte IPP-La- ckier-Verfahren auf allen Lackierlinien umgesetzt. Beim „In- tegrated Paint Process“ (IPP) entfällt die bisherige Beschich- tung mit Füller-Lack. Dadurch wird auch der Füller-Trockner nicht mehr benötigt, was zu einer deutlichen Energieeinspa- rung führt. Karosseriebau Auf rund 170.000 Quadratmetern produzieren mehr als 1.200 Schweißroboter verschiedenste Karosserie-Varianten des BMW 1er, 2er sowie des BMW X1 und BMW X2. Dabei werden 98 Prozent aller Schweißpunkte automatisch ge- setzt. Im gesamten Herstellungsprozess – vom Pressteil bis zur fertigen Rohkarosserie – sind rund 1.500 Mitarbeiter be- schäftigt. Der Abwasseranfall pro Einheit wurde von 2009 bis 2018 konsequent durch Kreislaufführung, Kaskadenfahrweise und den Einsatz von Ultrafiltrationsanlagen in den Prozes- sen reduziert. Der Anstieg der vergangenen zwei Jahre lässt sich auf den Austausch der Wasseraufbereitungsanlage im laufenden Betrieb und die Einführung des neuen Lackierver- fahrens (IPP) zurückführen. Durch den neuen IPP Lackier- prozess gewinnt die Vorbereitung einer lackierfähigen Ober- fläche einen noch höheren Stellenwert, was sich in der er- höhten Anforderung an die Qualität der Spülwässer nieder- schlägt. 3
DAS BMW GROUP WERK REGENSBURG. ÜBERSICHT. Montage Versorgungszentren Hier fertigen mehr als 3.300 Mitarbeiter auf rund 180.000 Die Versorgungszentren stellen eine Art Bindeglied zwi- Quadratmetern täglich ca. 1.100 Fahrzeuge mit modernster schen den Herstellern der Einzelteile und der Produktion ergonomischer Fertigungstechnik. Zum Einsatz kommen da- dar. Hier findet die Anlieferung von Einzelteilen statt, diese bei Schwenk- und höhenverstellbare Karosserietransportsys- werden danach kontinuierlich an die Produktionsbereiche teme sowie Mitarbeiter-Mitfahrbänder. Die Materialbereit- geliefert. Durch die Tendenz der Industrie zur Minimierung stellung erfolgt über Routenzüge und Supermärkte. Die auf der Lagerkapazitäten stellt die Aufrechterhaltung einer lü- den individuellen Kundenwünschen basierenden Varianten ckenlosen Versorgung der Produktion besonders hier eine aller im Werk Regensburg gefertigten Fahrzeuge werden auf große Herausforderung dar. demselben Fertigungsband im sogenannten Einliniensystem montiert. Logistik Aufgabengebiet der Logistik ist die Verteilung der Güter in den Produktionshallen. Mit zukunftsorientierten Logistik- Konzepten versorgen ca. 750 Mitarbeiter die Montage und den Karosseriebau. In den Versorgungszentren werden vari- antenreiche Teilefamilien bereits in der richtigen Reihen- folge sequenziert. So erreichen ca. 45.000 Behälter täglich mit hoher Prozessexzellenz zur richtigen Zeit, in der richti- gen Menge und Qualität unsere Montagebänder. Hier kom- men ausschließlich batteriebetriebene Routenzüge, Smart- Transport Roboter und selbstfahrende Ameisen zum Ein- satz. Leibnizstraße Im BMW Group Werk Regensburg werden ab 2021 Batterie- zellen für Hochvoltbatterien lackiert und ab 2022 komplette Hochvoltspeicher montiert. Das Unternehmen investiert mehr als 150 Millionen Euro in den Standort, um die wach- sende Produktion elektrifizierter Fahrzeuge der BMW Group mit Hochvoltbatterien sicherzustellen. Hochvoltbatterien sind ein wichtiger Baustein in der Trans- formation zur Elektromobilität. Das BMW Group Werk Re- gensburg produziert mit den Plug-in-Hybridvarianten des BMW X1 und des BMW X2 bereits seit 2020 zwei elektrifi- Indirekte Bereiche zierte Modelle. Unterstützt wird die Fertigung durch indirekte Bereiche: Ziele/Steuerung-Produktion/Controlling/WPS, Gesamtfahr- zeug/Qualitätsmanagement, Personalwesen, Betriebsgastro- nomie, Gesundheitsmanagement, Gebäude/Energie-Ma- nagement, Werkssicherheit, Werkfeuerwehr, Werkstoff- /Verfahrensanalytik, Technologieplanung und Kommunika- tion. 4
DIE BMW EINHEITEN WACKERSDORF. ÜBERSICHT. Der Innovationspark Wackersdorf Der Innovationspark Wackersdorf mit einer Grundstücksfläche von 55 ha liegt 50 km nördlich von Regensburg. Auf dem Gelände, das in den 1980er Jahren für eine Wiederaufarbeitungsanlage vorgesehen war, sind BMW sowie weitere Partnerfirmen ansässig. Insgesamt sind am Standort rund 2.500 Menschen tätig (inklusive Zulieferfirmen). Heute verfügt der Innovationspark Wackersdorf über drei Kompetenzfelder: • Fertigung von Automobil-Interieur-Komponenten wie z.B. Cockpits • Materialsteuerung und Logistik-/Verpackungsdienstleistungen für die Belieferung der BMW Auslandsstandorte • Verarbeitung des innovativen CFK-Materials (Carbonfaser) für die Karosserie-Herstellung Die BMW Einheiten im Innovationspark Wackersdorf haben sich verpflichtet, ihre umweltpolitischen Ziele im Sinne der verankerten Umweltschutzpolitik zu verwirklichen und deren Erreichen kontinuierlich zu überprüfen. Michael Bomann, Standortleitung BMW Innovationspark und Leitung Auslandsversorgung Wackersdorf 5
DIE BMW EINHEITEN WACKERSDORF. ÜBERSICHT. Bilanz der Liegenschaften Wackersdorf Benennung Einheit 2018 2019 2020 Fläche m2 545.795(1) 545.795 545.795 bebaute Flächen m2 187.696 188.696 213.221 Verkehrsflächen m2 209.989 227.489 226.590 sonstige Flächen m2 148.110 129.609 105.984 (1) Flächenbereinigung in 2018: Umstellung auf neues Flächeninformationssystem Wesentliche Veränderungen Auch im BMW Werk Wackersdorf war das Jahr 2020 geprägt durch die weltweit anhaltende Corona-Pandemie. Auf Basis des BMW Handbuchs zum „Betrieb unter Corona-Rahmenbedingungen“ wurden notwendige Eindämmungs-, Schutz- und Hygienemaßnah- men umgesetzt, die umfassende Auswirkungen auf das Produktionsumfeld hatten und auch noch haben. Vom Produktionsstill- stand, Stückzahlreduzierung bis hin z.B. zur Anpassung des Lüftungshaushaltes in den Fertigungshallen, mussten und müssen alle Aspekte fortlaufend bewertet und angepasst werden. Eine nachteilige Auswirkung auf die vereinbarten Umweltkennzahlen ist festzustellen, jedoch gestaltet sich eine valide Quantifizierung und der Vergleich mit den Vorjahren, aufgrund der unterschiedli- chen Rahmenbedingungen, als nicht zielführend. Zur Versorgung der BMW-Werke mit zertifizierten Schutz-Masken wurden im ersten Halbjahr 2020 zwei Fertigungslinien zur Produktion von MNS-Masken aufgebaut und in Betrieb genommen. Aufgrund der verbesserten weltweiten Angebotssituation von MNS-Masken konnten die beiden Produktionsstraßen Ende 2020 wieder abgebaut und an ein externes Unternehmen übereignet werden. Im November 2020 wurde ein neues Logistikgebäude (Halle 87.0) fertiggestellt und in Betrieb genommen. In dem rund 20.000 m 2 großen Komplex werden Fahrzeuggroßteile verpackt und für den internationalen Versand vorbereitet. Mit dem Neubau konnte die Belegung der Gebäude optimiert werden; die Transportwege innerhalb des Werkes wurden deutlich reduziert. Die logistikin- tensiven Großteile werden nun im neuen Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Gleisanschluss abgewickelt. Im Zuge dieser Maßnahme wurden zudem Containerstellplätze östlich der Halle 84.0 verlagert bzw. erweitert, sowie die Gebäude 50.3 und 50.4 grundlegend saniert. 2019 wurde mit der Erweiterung der Cockpitfertigung begonnen und dazu die Hallen 51.0 und 51.1 ertüchtigt. Dort werden seit Anfang 2020 moderne energieeffiziente Anlagen für ein zukünftiges neues Cockpitmodell aufgebaut. Der Produktionsstart wird Mitte des Jahres 2021 erfolgen. Die CFK Stackfertigung wird im Jahr 2022 an das ebenfalls im Innovationspark Wackersdorf ansässige Unternehmen SGL ACF übergeben. Dazu wurde 2020 schon ein Teil der Fertigungsanlagen in der Halle 20.0 von SGL ACF übernommen. 6
DIE BMW EINHEITEN WACKERSDORF. ÜBERSICHT. Wackersdorf Cockpitfertigung Wackersdorf Auslandsversorgung In diesem Fertigungsbereich werden täglich bis zu 2.900 In- Die Auslandsversorgung umfasst die Bereiche Materialsteu- strumententafeln für verschiedene BMW Modelle produ- erung sowie Verpackung. Zur Materialsteuerung gehört die ziert. Die wesentlichen Prozessschritte sind dabei Spritzgie- weltweite Versorgung der ausländischen Produktionsstan- ßen, Schäumen, Stanzen, Kunststoffschweißen sowie die dorte über interne und externe Packbetriebe mit Anlauf- und Endmontage der Cockpits. Serienteilen; beispielsweise müssen die Warenströme von ca. 30.000 Sachnummern von rund 1.300 Lieferanten ge- Die Instrumententräger werden an die BMW Werke Regens- lenkt werden. burg, München, Leipzig, Dingolfing und Rosslyn (Südafrika) sowie an das Versorgungszentrum Auslandsfertigung gelie- Im Packbetrieb werden täglich rund 1 Million Teile und ca. fert. 61 Container verpackt. Beliefert werden Produktionsstan- dorte und Montagewerke weltweit. Der Transport zu den Seehäfen erfolgt ausschließlich per Bahn. Wackersdorf CFK-Stackfertigung Im Anschluss an die CFK-Gelegeproduktion durch die Part- nerfirma SGL ACF erfolgen die BMW Umfänge des Prozess- Indirekte Bereiche schrittes Stacken. Dabei werden die CFK-Gelegerollen wie- Unterstützt werden Fertigung- und Auslandsversorgung der abgewickelt und in mehreren Schichten übereinanderge- durch indirekte Bereiche wie: Personalwesen, Betriebsgast- legt. Hochpräzise Schneideanlagen schneiden diese Stapel ronomie und Gesundheitsmanagement. in Einzelteile. Diese bilden die Ausgangsbasis für die späte- ren Karosserieteile des CFK-Life-Moduls des Fahrzeugs. Die Weiterverarbeitung erfolgt in Leipzig. 7
UMWELTASPEKTE. ENERGIENUTZUNG. Ressourcenschonender Energieeinsatz Circa 40 Prozent des gesamten Strombedarfs erzeugt das Die Bemühungen um einen ressourcenschonenden Energie- Werk Regensburg in einem eigenen Blockheizkraftwerk. einsatz werden ständig fortgeführt. Durch nachhaltige Opti- Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung stellen dort mierungsmaßnahmen an der Primärenergieausnutzung, fünf Gasmotoren eine Gesamtleistung von 13,4 MW Verbesserung von Anlagenwirkungsgraden, Überprüfung (elektrisch) und 12,1 MW (thermisch) bereit. 2016 wurde die von notwendigen Systemparametern oder Anlagenlaufzei- Anlage um einen fünften Gasmotor erweitert. In der kalten ten werden die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie Jahreszeit (Wintermonate) ist eine weitere Wärmeerzeugung möglich, als auch wirtschaftlich vertretbar gehalten. Durch über vier Heißwasserkessel mit maximal 67 MW (thermisch) regelmäßige Energiebegehungen werden Verbesserungspo- möglich. tenziale systematisch erfasst und abgearbeitet. Im Jahr 2006 wurde das strategische, werkeübergreifende Projekt „IFM Energiemanagement/-strategie“ aufgelegt. Nachhaltig soll der Energieverbrauch gesenkt und der Res- sourceneinsatz optimiert werden. Die daraus resultierenden Werksziele wurden erreicht. Im Jahr 2019 wurden die Ziele bis 2030 an die Nachhaltig- keitsstrategie des Unternehmens angepasst. Es wurde eine Senkung des Energieverbrauchs pro Fahrzeug von 25% bis 2030, in Bezug auf das Jahr 2016 vereinbart. Der Innovationspark Wackersdorf wird durch ein externes Blockheizkraftwerk (Bayernwerk Natur) mit Strom und Wärme ver- sorgt. Im Vergleich zum Werk Regensburg stellen Energienutzung (Versorgung mit Fernwärme) und Emissionen (keine signifikan- ten emissionsrelevanten Fertigungsverfahren) im Werk Wackersdorf keine wesentlichen Umweltaspekte dar. Zur Verbesserung der Energieeffizienz wurde 2016 ein Arbeitskreis Energie gegründet. Durch das Facility Management und die angesiedelten Tech- nologien werden regelmäßig die Verbräuche gemonitort, Verbesserungspotentiale bewertet und Neuerungen auf den Weg ge- bracht. Zielerreichung Der ursprünglich vereinbarte Zielwert für 2020 von 1,525 MWh pro Einheit wurde unterjährig in Abstimmung mit der zentralen Umweltfachstelle der BMW Group angepasst. Begründet wurde dies durch eine erheblich reduzierte Produktionsstückzahl. Auf- grund der Pandemie und einem Schaden im Dachbereich der Technologie Montage wurde die Produktionsunterbrechungen deut- lich verlängerten. Das neu formulierte Energieziel 2020 von 1,695(1) MWh pro Einheit wurde mit 1,567(1) MWh pro Einheit sicher erreicht. Im Werk Wackersdorf kam es aufgrund der Produktionserweiterung Cockpit in der Halle 51.0 zu einer Erhöhung des absoluten Energieverbrauchs im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch konnte das Energieziel für das Werk Wackersdorf 2020 von 23.891 MWh mit 18.424 MWh deutlicher unterschritten werden. (1) ohne KWK Verluste und Fremddienstleister 8
UMWELTASPEKTE. EMISSIONEN. Luftemissionen Zwischen 2006 und 2020 sind die CO2-Emissionen je Fahr- zeug in der Produktion (auf Group Ebene) durch kontinuier- Im Rahmen der Produktion von Kraftfahrzeugen werden liche Energieeffizienz, regenerative Eigenerzeugung und Di- nicht nur Rohstoffe und Ressourcen verbraucht, sondern rektlieferverträge für Grünstrom um rund 78% gesunken. auch umweltrelevante Stoffe an die Luft emittiert. Dazu ge- Doch das nächste Ziel ist bereits gesetzt: Im Vergleich zu hören im Wesentlichen Kohlendioxid, Stickoxide, leicht 2019 sollen diese Emissionen bis 2030 um weitere 80% pro flüchtige organische Verbindungen (VOC), Kohlenmonoxid, Fahrzeug reduziert werden. Staub und Schwefeldioxid. Dazu wurde ein BMW Group weites Programm aufgesetzt: Die BMW Group hat sich zu einer langfristigen CO2-Neutra- PARES (Pariser Klimaabkommen zur Reduktion von CO2 lität bis 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette – von und Strukturen). Die diesbezüglichen Aktivitäten im Werk der Lieferkette über Produktion bis zur Nutzungsphase – Regensburg werden projekthaft unter der strategischen verpflichtet. Stoßrichtung „Ökologische Nachhaltigkeit“ bearbeitet (siehe Absatz Umweltprogramm). Im Folgenden sind weitere wesentliche Emissionen im zeitlichen Verlauf dargestellt. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen produzierten Einheiten, eingesetzten Stoffen und den resultierenden Emissionen: Die CO2-Emission konnte im Vergleich zum Vorjahr Die Stickoxidemission verringerte sich im Vergleich zum deutlich gesenkt werden. Vorjahr. Die Lösemittelemission konnte im Vergleich zum Vor- jahr deutlich reduziert werden. 9
UMWELTASPEKTE. EMISSIONEN. Im Folgenden werden beispielhaft die Emissionswerte aus Energiezentrale und Lackieranlage dargestellt: 2020 Kesselanlage (Gasbetrieb) Grenzwert Einheit Jahresmittelwert Kohlenmonoxid - Kessel 3/HWK 3 50 mg/m³ 8 Stickstoffdioxid - Kessel 3/HWK 3 100 mg/m³ 66 Kohlenmonoxid - Kessel 4/HWK 4 50 mg/m³ 2 Stickstoffdioxid - Kessel 4/HWK 4 100 mg/m³ 71 Kohlenmonoxid - Kessel 5/HWK 5 50 mg/m³ 8 Stickstoffdioxid - Kessel 5/HWK 5 100 mg/m³ 70 Kessel 2 war nicht bzw. nur geringfügig als Notkessel in Betrieb (Standby) 2020 Kraft-Wärme-Kopplung Grenzwert Einheit Jahresmittelwert Kohlenmonoxid – Motor 1 300 mg/m³ 26 Stickstoffdioxid – Motor 1 500 mg/m³ 385 Kohlenmonoxid – Motor 2 300 mg/m³ 5 Stickstoffdioxid – Motor 2 500 mg/m³ 385 Kohlenmonoxid – Motor 3 300 mg/m³ 6 Stickstoffdioxid – Motor 3 500 mg/m³ 386 Kohlenmonoxid – Motor 4 300 mg/m³ 10 Stickstoffdioxid – Motor 4 500 mg/m³ 381 Kohlenmonoxid – Motor 5 300 mg/m³ 7 Stickstoffdioxid – Motor 5 500 mg/m³ 390 2020 Lackieranlage Messwerte Grenzwert Einheit (Emissionswerte werden im 3-Jahresturnus erhoben – letzte Messung 2020) Min.- Max. Partikel aus Lackieranlagen (6 Quellen) 3 mg/m³ 0,3 – 1 Gesamt-Kohlenstoff nach TNV/RTO (5 Quellen) 50 mg/m³ 1–8 Stickstoffdioxid TNV/RTO-Anlagen (5 Quellen) 100 mg/m³ 30 - 80 Kohlenmonoxid TNV/RTO-Anlagen (5 Quellen) 100 mg/m³ 10 - 51 Im Jahr 2020 wurde eine Wiederholungsmessung der Emissionen aus der Lackieranlage durchgeführt. Alle Grenzwerte wurden im Berichtszeitraum eingehalten bzw. überwiegend deutlich unterschritten. Im Jahr 2021 ist eine Abnahmemessung der Emissionen aus der IPP-Lackieranlage angesetzt. Zielerreichung Das für das Werk gesetzte VOC-Ziel 2020 (Volatile Organic Carbons) von 0,95 kg pro Einheit wurde mit 0,87 kg pro Einheit unter- schritten. Der VOC Wert von 2006 (1,42 kg pro Einheit) konnte bis zum Jahr 2020 um 39% gesenkt werden. Wesentliche Beiträge waren der Entfall der Transportschutzkonservierung auf den produzierten Fahrzeugen an Außenhaut und Unterboden, Absenkung der Lösemittelkonzentration in den Spülmedien sowie die Kreislaufführung und Reinigung der Prozessluft in der Decklacklinie 3 und 4 mit anschließender Oxidation der Lösemittel durch regenerative thermische Oxidation (RTO). 10
UMWELTASPEKTE. EMISSIONEN. Schallemissionen am Standort Regensburg Der Schutz unserer Anwohner vor produktionsbedingtem Lärm ist ein wichtiges Anliegen der Standortleitung und aller Führungs- kräfte. Die Gesamtschall-Richtwerte in der Nachbarschaft des Standorts Regensburg wurden im Jahr 2020 eingehalten. Verände- rungen an Gebäuden und Logistikstrukturen werden im Rahmen des Geräuschmanagements fachkundig begleitet und begutach- tet. Mit der Erstellung des neuen Bebauungsplans im Werk Regensburg wurden umfangreiche schalltechnische Bewertungen durchgeführt und neue Schall-Richtwerte festgelegt. Die Umstrukturierung des Werkes Leibnizstraße zur Montage von Hochvolt- speichern wurde durch einen Schallgutachter begleitet. Im Berichtszeitraum lag am Standort Regensburg eine Lärmbeschwerde vor. Entsprechende Korrekturmaßnamen wurden umgehend umgesetzt Lichtemissionen am Standort Regensburg. Lichtemissionen am Standort Regensburg. Die Reduzierung von Lichtverschmutzung ist ein wichtiger Um ein Ausleuchten der Umgebung zu vermeiden, ist die Beitrag in der Vermeidung von Emissionen. Dabei liegt der LED-Beleuchtung blendfrei, gerichtet und in der Höhe ange- Fokus im Werk Regensburg nicht nur auf der Gesundheit passt. Der Insektenschutz wird durch Lampen mit insekten- und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter und Anwohner, son- sicheren Gehäusen gewährleistet, deren Oberflächentempe- dern auch auf dem Erhalt der Biodiversität durch Schutz- ratur 40° C nicht überschreitet. maßnahmen für Insekten und Tiere. Hierbei gilt es die Arbeitsplätze so gut wie möglich auszu- leuchten und gleichzeitig die Umwelt abzuschirmen. Um diese Balance zwischen Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu erreichen, wird die Außenbeleuchtung tageslichtabhän- gig gesteuert und im Rahmen der gesetzlichen Arbeits- schutzrichtlinien so weit wie möglich gedimmt. Bei unge- nutzten Flächen im Außenbereich wird die Beleuchtung bis auf Verkehrswege ganz ausgeschaltet. Die Außenbeleuch- tung des Werkes wurde auf LED-Beleuchtung umgerüstet. In diesem Zuge wurde die Beleuchtungsintensität bedarfsge- recht geplant und installiert. 11
UMWELTASPEKTE. ABFALLAUFKOMMEN. Entwicklung Abfallaufkommen Alle Abfälle werden vor der Lieferung an die Entsorger auf einer Plattformwaage gewogen. Diese Massen werden im Abfallinformationssystem zur jeweiligen Abfallart gespei- chert. Durch monatliche Auswertungen des Abfallstroms wurden Abweichungen vom Vorjahresaufkommen ermittelt. Abfall auf der Plattformwage Im Werk Wackersdorf sind die nicht gefährlichen Abfallfrak- tionen zur Verwertung wie z.B. Holz, Kartonagen im Ver- gleich zum Vorjahr um 9,3% auf 2823 t angestiegen. Grund hierfür ist die Entsorgung der o.g. Abfallfraktionen, welche im Bereich der Auslandsfertigung (plus BMW-Abfall von Dienstleistern) erzeugt werden. Für die Auslandsfertigung wurden weitere Produktionshallen errichtet und der Verpa- ckungsumfang ist folglich angestiegen. Mit der Reduzierung der Fahrzeugproduktion war auch das gesamthafte Abfallaufkommen im Vergleich zum Vorjahr ge- ring rückläufig. Jedoch ist das Abfallaufkommen in Regensburg je gefertig- tem Fahrzeug (ohne Schrott und Bauabfall) von 31,7 kg um 20,5% auf 38,2 kg angestiegen. Grund hierfür ist die gerin- gere Stückzahl aufgrund pandemiebedingter Werksschlie- ßungen sowie eine über 5-wöchige Produktionsunterbre- chung für Umbaumaßnahmen. Der Anfall an Beseitigungsabfall ist im Vergleich zum Vor- jahr um 49,5% auf 160 t angestiegen. Auch dies wird durch die häufigen Werksunterbrechungen mit Reinigungs- und Umbauarbeiten der Produktionsanlagen in der Technologie Lackiererei (unter anderem mit langen Standzeiten der Tauchbecken) begründet. Übersicht der wesentlichen Abfallfraktionen: Abfälle zur Verwertung (beispielhaft) Abfälle zur Beseitigung (gesamthaft) nicht gefährlich gefährlich nicht gefährlich gefährlich ▪ Eisen und NE-Schrott ▪ Lackschlamm, trocken - ▪ Schlamm aus Tankreini- ▪ Papier/Kartonagen ▪ Filterkuchen aus Abwas- gung ▪ Kunststoffe serbehandlungsanlage ▪ Systemwasser aus Abwas- ▪ Holz ▪ Altöle, Alt-/Lösemittel serbehandlungsanlage ▪ Lackschlamm, nass Zielerreichung Das für das Werk Regensburg gesetzte Abfallziel 2020 für Abfall zur Beseitigung von 0,95 kg pro Einheit wurde mit 0,80 kg pro Einheit unterschritten. Im Werk Wackersdorf wurde das Abfallziel 2020 für Abfall zur Beseitigung von 0,00 kg erreicht. 12
UMWELTASPEKTE. EINSATZ VON MATERIAL UND STOFFEN, WASSERNUTZUNG Einsatz von Material und Stoffen den die einzusetzenden Materialien erfasst, einschließlich al- ler zu beachtenden Anforderungen im Umgang damit. Für die Produktion von Fahrzeugkomponenten ist eine Viel- zahl von Hilfs- und Betriebsstoffen erforderlich. Dies können Chemikalien, Kleb- und Schmierstoffe oder Reinigungsmit- tel sein. Der wirtschaftliche Umgang damit schont Ressourcen und ZEUS (Zentrale Erfassung umweltrelevanter Stoffe) entlastet die Umwelt. Daher werden kontinuierlich Wege zur Reduzierung, Ersatz oder Recycling der eingesetzten Nach Verfügbarkeit sollen z. B. Produkte in Spraydosen mit Stoffe gesucht. umweltfreundlichem Treibgas oder als Pumpspray einge- setzt werden. Lösemittelhaltige Produkte werden nach Mög- Der Einsatz von Materialien und Stoffen wird über einen lichkeit durch wasserverdünnbare Produkte (z.B. Lacke) er- speziellen Prozess zur „Freigabe chemischer Produkte“ gere- setzt. Das Gefahrenpotenzial des Produktes (z. B. die Brenn- gelt. Dazu werden die Materialien hinsichtlich Gesundheit, barkeit) wird gleichzeitig vermindert. Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Produktqualität einer Gefährdungsbeurteilung unterzogen. Im System ZEUS wer- Wassernutzung Der gesamte Wasserbedarf des Regensburger Werks wird durch Stadtwasser gedeckt. Regenwasser, Grundwasser und Wasser aus umliegenden Gewässern wird nicht eingesetzt. In den Wasseraufbereitungsanlagen der Endmontage wird Prozesswasser aus den Dichtheitsprüfkabinen und der Waschanlage aufbereitet und als gereinigtes Wasser dem Prozess wieder zugeführt. In der Vorbe- handlung der Lackiererei wird durch die Kaskadenfahrweise speziell aufbereitetes Wasser ebenso mehrfach verwendet. Auf diese Weise sparte im Jahr 2020 das Werk Regensburg 390.621 Kubikmeter Wasser und Abwasser in den Technologien Montage und Lackiererei ein. In den Technologien Umformen, Karosseriebau und Lackie- rerei werden 1,5 Prozent mehr Karosserien produziert bzw. lackiert als die Produktionsstückzahl (F2) ausweist. Diese Karosserien (SKD) werden nach dem Lackierprozess ausge- schleust und in ausländische Standorte versendet. Das be- deutet, dass der auf die Produktionsstückzahl bezogene Wasserverbrauch geringer ist als ausgewiesen. Auf Grund der deutlichen Reduzierung der produzierten Einheiten hat sich der erforderliche Frischwasserbedarf ebenfalls verringert. Im Werk Wackersdorf ist Wassernutzung kein wesentlicher Umweltaspekt, da Frischwasser lediglich als Sanitärwasser verwendet wird. Der geringfügig angestiegene Wasserbedarf ist durch die Entleerung, Wartung und Befüllung der Sprink- leranlage in verschiedenen Gebäuden des Standortes be- gründet. Zielerreichung / Zielwertanpassung Der ursprünglich vereinbarte Zielwert von 1,18 m³/Einheit wurde unterjährig in Abstimmung mit der zentralen Umweltfachstelle der BMW Group auf 1,42 m³/Einheit erhöht. Begründet wurde dies durch eine erheblich reduzierte Produktionsstückzahl, da sich auf Grund der Pandemie und einem Schaden im Dachbereich der Technologie Montage die Produktionsunterbrechungen deutlich verlängerten. Mit einem Wert von 1,27 m³/Einheit wurde das Jahresziel von 2020 erreicht. 13
UMWELTASPEKTE. ABWASSERAUFKOMMEN. Entwässerung Werk Regensburg Das Abwasser im Werk Regensburg setzt sich aus Schmutz- wasser von Sanitäreinrichtungen, Abwässern aus der Pro- duktion (Industrie- und Prozessabwasser) sowie Regenwas- ser zusammen. Es werden drei biologische Wasseraufbereitungsanlagen, zwei für die Kreislaufführung von Wasser für Fahrzeug- Analytik waschanlagen und eine für die Dichtheitsprüfkabinen, be- 11 Parameter meist 2x pro Woche trieben. Industrie- und Prozessabwasser werden in der eigenen Was- seraufbereitungsanlage behandelt und anschließend mit dem Sanitärabwasser zur städtischen Kläranlage geleitet. Die untenstehende Tabelle mit den behördlich vorgeschrie- benen Abwassergrenzwerten zeigt die Einhaltung der Über- wachungswerte 2020. Inhaltstoffe im Prozessabwasser Werk 6.1 Regensburg Benennung Überwachungswerte 2020 Messwerte 2020 Mittelwerte Werte Min - Max Absetzbare Stoffe 0,3 mg/l < 0,1 mg/l (< 0,1 mg/l) AOX 1,0 mg/l 0,20 mg/l 0,02 – 0,5 mg/l Chrom 0,5 mg/l 0,03 mg/l 0,002 – 0,10 mg/l Fluorid 50 mg/l 9 mg/l 3 - 30 mg/l Kohlenwasserstoffe 20 mg/l 0,8 mg/l 0,1 – 16,0 mg/l Nickel 0,5 mg/l 0,13 mg/l 0,03 – 0,34 mg/l Zink 2,0 mg/l 0,10 mg/l 0,02 – 0,52 mg/l 600 m³/d Wasser aus Wasseraufbereitungsanlage 218 m³/d max. 485 m³/d 219.000 m³/a pH-Wert (Kanal) 6,5 – 11 - 9,2 – 10,6 Abwassertemperatur (Kanal) Maximal 35 °C - 19 – 31 Zielerreichung Der ursprünglich vereinbarte Prozessabwasserzielwert für das Werk Regensburg von 0,31 m³/Einheit wurde unterjäh- rig in Abstimmung mit der Prozessfachstelle der Technologie Oberfläche und dem Facility Management auf 0,35 m³/Ein- heit erhöht. Begründet wurde dies durch eine erheblich re- duzierte Produktionsstückzahl, da sich auf Grund der Pan- demie und einem Schaden im Dachbereich der Technologie Montage die Produktionsunterbrechungen deutlich verlän- gerten. Mit einem Wert von 0,29 m³/Einheit wurde das Jah- resziel von 2020 erreicht Die verminderte Produktionsstückzahl bedingte eine Verrin- gerung des Frischwasserbedarfes, was auch ein geringeres Abwasseraufkommen zur Folge hatte. 14
UMWELTASPEKTE. ABWASSERAUFKOMMEN. Niederschlagswasserversickerung In enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg, der Stadt Regensburg, dem Umweltamt der Stadt Regens- burg und dem Landratsamt Regensburg wurde die Versickerung des Niederschlagswassers von Gebäuden und Fahrzeugstellflä- chen innerhalb der letzten 15 Jahre schrittweise umgesetzt. Damit wird von über einem Viertel der Fläche des Werkes das Nieder- schlagswasser dem Boden zugeführt. Im Werk Wackersdorf ist Abwasser kein wesentlicher Umweltaspekt, da größtenteils Sani- tärabwasser anfällt. 365.543 m² Unversiegelte Versickerung 944.241 m² Entwässerung über Kanal 184.607 m² Niederschlagswasserversickerung Dachbegrünung Versickerungsanlage Zur weiteren Reduktion des Abwasseraufkommens wurden Beispielhaft für eine Niederschlagsversickerungsanlage ist in den Jahren 2013 bis 2019 diverse extensive Gründächer im Bild unten eine Muldenversickerung abgebildet. Das Nie- angelegt. Das abzuleitende Wasser wird hier durch das derschlagswasser von dem angrenzenden Vordach (
UMWELTASPEKTE. BIODIVERSITÄT. Förderung der Biodiversität Aufbauend auf dem Bebauungsplan des BMW Werkes Regensburg 6.10 (8% Grüngürtel, 4 % Grünflächen im Werk, Dachbegrü- nung von Neubauten), dem Grüngürtel-Pflege- und Entwicklungskonzept und der ökologischen Erfassung wurden zahlreiche Maß- nahmen zur Erhöhung der Biodiversität umgesetzt. Eine Übersicht der bereits umgesetzten Maßnahmen wird im nachfolgenden Bild veranschaulicht. Legende: Vogelnistkästen Teich für Bienenvölker Bienenbäume (Dufteschen ) Vogelfutterstellen Eulennistkästen Kies-/ Sandschüttungen Bienenweide/ Blumenwiese Obstbäume e Fledermauskästen Igelhaufen Dachbegrünung Bienenkästen e Insektenhotels Zur Aufwertung der bestehenden Strukturen wurde ein Nachhaltigkeitskonzept Flora & Fauna erarbeitet. Grüngürtel Naturnahe Flächen liegen im ca. 12 ha großen Grüngürtel des Werkes vor. Dieser Grüngürtel ist 20 Meter breit, umschließt das gesamte Werksgelände und dient der Einbindung des Industriegeländes in die Landschaft, Förderung der Biodiversität und Auf- wertung des Arbeitsumfeldes auf dem Werksgelände. Er ist Lebensraum und Nahrungshabitat für zahlreiche Tier- und Pflanzen- arten. Viele der Nistkästen befinden sich um das Werk verteilt im Grüngürtel. Als Ausgleichsfläche für den Südparkplatz wurde eine Streuobstwiese angelegt. 16
UMWELTASPEKTE. BIODIVERSITÄT. Grünflächen im Werk Auf den Grünflächen im Werk wurden in den vergangenen Jahren durch gezielte Pflegemaßnahmen (Mahdkonzept, Ausmagerung) Rasenflächen in Blühwiesen umgewandelt. Weitere Flächen folgen 2021. Blühwiesen sind ein artenrei- cher Lebensraum und eine Nahrungsquelle für Insekten. Bei Bedarf einer Aussaat wird auf regionales Saatgut zurückge- griffen. So wird eine einheimische artenreiche Flora ermög- licht. Durch die Zielsetzung des bayerischen Volksbegehrens Artenvielfalt, auf 10% der Grünlandflächen die erste Mahd nicht vor dem 15. Juni eines Jahres durchzuführen, kann die Futtergrundlage für Insekten und Bienen sichergestellt wer- den und die Artenvielfalt der Pflanzen wird dauerhaft erhalten. Die Grundidee des Volksbegehrens wurde auch im BMW Werk Regensburg durch das Mahdkonzept umgesetzt. Wie aus dem nachfolgenden Bild ersichtlich, werden verschiedene Bereiche zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlicher Regelmäßigkeit gemäht. Somit wird der Lebensraum vieler Insekten erhalten. 17
UMWELTASPEKTE. BIODIVERSITÄT. Gründächer Neubauten im BMW Werk Regensburg werden mit einer extensiven Dachbegrünung ausgestattet. Mit einer Gesamtfläche von ca. 17.000 m² (Stand 2020) stellen Gründächer einen zusätzlichen wertvollen ökologischen Lebensraum dar. Der Beitrag zur Verrin- gerung des abgeleiteten Niederschlagswassers wurde bereits im Kapitel Abwasseraufkommen beschrieben. Bienen Auf dem Werksgelände leben 9 Wirtschaftsvölker mit jeweils 30.000 Bienen. In den Sommermonaten können diese Völ- ker auf bis zu 60.000 Bienen pro Bienenstock heranwachsen. Im Jahr 2020 konnten über 300 kg Honig erzeugt werden. Dieser regional produzierte Honig wurde an die Mitarbeiter des Werkes vertrieben. Betreut werden die Bienen durch ei- nen lokalen Imker. Vögel/Fledermäuse/Insekten: Auf dem Gelände des Werks Regensburg befinden sich zahl- reiche Vogelnistkästen. Dazu zählen Nistkästen für Singvö- gel (64 Stück), Dohlen sowie Turmfalken (7), Eulen (1) und Mauersegler (6). Auch Fledermäuse finden in 13 Nistkästen ein Zuhause. Hinzu kommen noch 10 Insektenhotels, um eine möglichst große Biodiversität zu ermöglichen. 18
UMWELTASPEKTE. INDIREKTE UMWELTASPEKTE. Werk Regensburg Individualverkehr bündeln Elektroladeinfrastruktur für Mitarbeiter Die Mitarbeiter des BMW Group Werks Regensburg sind In Zukunft wird das Werk Regensburg Fahrzeuge mit ver- überwiegend Pendler. Sieben von zehn Mitarbeitern woh- schiedenen Antriebsformen bauen. Damit sind wir hochfle- nen weiter als 15 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt. xibel aufgestellt und können unseren Kunden jeden Antrieb bieten, den sie wollen. Das ist „Power of Choice“ an unserem Seit April 1990 gibt es deshalb ein von der BMW AG unter- Standort. stütztes Werkbussystem, das mittlerweile rund 3.500 Mitar- beiter regelmäßig nutzen. 35 Linien führen sternförmig aus Deshalb wurde in den Jahren 2020/2021 die Elektrolade- Inf- den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz auf rastruktur im und um das Werksgelände auf insgesamt rund das im Regensburger Stadtteil Harting gelegene Werk zu. 300 Ladepunkte ausgebaut. Die weiteste Fahrstrecke zum Werk beträgt rund 100 Kilo- meter. 11 Busunternehmen steuern im Auftrag der BMW AG über 550 Haltestellen an und legen dabei täglich 12.600 Kilometer zurück. Das Werkbussystem reduziert in Regensburg den Verkehrslärm und das Verkehrsaufkommen. Pro Jahr wer- den dadurch rund 3.000 Tonnen CO2-Emissionen einge- spart. Die Kosten für das Bussystem trägt zu 75 Prozent die BMW AG, der Rest wird über den Fahrkartenverkauf finan- Elektromobilität in Regensburg fördern ziert. Die Förderung der Elektromobilität hat für BMW oberste Pri- orität, hierzu wurde vor dem Tor 2 des BMW Group Werkes Attraktivität ÖPNV stärken Regensburg ein Carport mit Photovoltaik-Dach errichtet. Da- Um den Pkw-Verkehr zum BMW Werk weiter zu reduzieren, mit werden jährlich 6.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. gibt es diverse Initiativen. Zum einen wurde eine Bezuschus- Außerdem wurden in den letzten Jahren 190 Ladesäulen auf sung des RVV-Jobtickets für BMW Mitarbeiter eingeführt. dem Werksgelände in Betrieb genommen, sodass der inner- Zum anderen bietet der RVV den Pendlern zum BMW betriebliche Verkehr zunehmend elektrifiziert wird. Group Werk eine Buslinie an, die vom Bahnhof Burgwein- ting bis zum Werk führt. Werk Wackersdorf Logistik Auslandsversorgung Die Komponenten und Teilesätze für die Produktions- und Montagewerke in Übersee werden vom Versorgungszent- rum Wackersdorf aus – ressourcensparend – in frachtraum- optimierten Seecontainern verschickt. Der Transport von Wackersdorf zu den Seehäfen erfolgt in der Regel auf der Schiene. Nur in seltenen Ausnahmefällen werden dringend benötigte Teile per Luftfracht verschickt. Verkehrsanbindung Produzierte Fahrzeuge auf Schiene versenden Für den An- und Abverkehr des Innovationsparks über die Straße wurde im Sommer 2016 eine neue Streckenführung Zur Entlastung des Straßenverkehrs und zur Verringerung an der Kartbahn Wackersdorf realisiert. Über zwei neue der Emissionen, werden im Werk Regensburg ca. 60 Prozent Kreisel läuft der Verkehr nun flüssiger. Das reduziert die der produzierten Fahrzeuge auf spezielle Eisenbahnwaggons Umweltbelastung durch Emissionen. verladen. Eine weitere Erhöhung der Auslieferquote per Bahn ist aufgrund mangelnder Kapazitäten auf Seiten der Bahn momentan nicht möglich. 19
WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. INPUT-OUTPUTBILANZ 2018-2020. Umweltrelevante Daten Die folgende Aufstellung gibt Auskunft über verwendete Schlüsselmaterialien und Energiemengen, die in den Standort eingingen oder ihn verlassen haben. Grundlage der Tabellen sind die Gesetze der Thermodynamik, wonach Materie oder Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Es findet lediglich ein Umwandlungsprozess statt. Das heißt, was in den Betrieb eingeht und nicht dortbleibt, muss den Betrieb auch wieder verlassen – möglicherweise in veränderter Form und Zusammensetzung. In den folgenden Übersichtstabellen ist die Betriebsbilanz dokumentiert. Sie beinhaltet alle Stoff- und Energiemengen für das je- weilige Jahr, ausgenommen Kaufteile und Teile von internen Lieferanten wie z. B. Motoren. Wesentliche Veränderungen zum Vorjahr werden in den Kapiteln zu den entsprechenden Umweltaspekten erläutert. Input Werk Regensburg Benennung Einheit 2018 2019 2020 Produktionsmaterial Stahl/Alu (Platinen und Coils) t 196.478 175.887 143.746 Extern gefertigte Stahlteile t 123.267 78.582 58.730 Lacke und Farben t 4.015 3.168 2.454 Konservierungsmittel t 497 435 296 Chemikalien zum Schäumen t 275 251 198 Dicht-/Isolier-/Klebstoffe t 5.520 4.998 4.183 Hilfs- und Betriebsstoffe Verdünner und Reiniger mit org. Lösemitteln t 174 155 140 Wässrige Reinigungs-/Lösemittel t 219 200 221 Chemikalien (Abwasserbehandlung, Produktion) t 3.082 2.737 2.621 Technische Gase t 101 84 71 Kältemittel (FCKW-haltig Nachfüllmenge für Kälteanlagen) kg 130 114 121 Industrieöle, Fette, Schmierstoffe t 85 102 83 Wasser (1) Wasser (Stadtwasser) m³ 337.948 296.658 254.606 Energie (1) Fremdstrom MWh 111.978 96.383 73.478 Erdgas: Prozess-, Raumheizung, Stromerzeugung MWh (Ho)(2) 382.687 357.574 310.031 Heizöl (2): Prozess-, Raumheizung MWh (Ho)(2) 267 0 0 (1) Die ausgewiesenen Zahlen spiegeln den Stand zum Januar 2020 wider, die sich aus den Zählerständen ermitteln. Analoge Vorgehensweise mit Geschäfts- bericht nach Abstimmung mit Prüfinstitution PWC. (2) Ho entspricht oberem Heizwert. Dieser ist für Gas ca. 10% höher als der untere Heizwert Hu. Der untere Heizwert wird für die Berechnung der CO 2-Bilanz verwendet. Erstbefüllmengen an Betriebsstoffen für die produzierten Neu-Fahrzeuge (Kraftstoff, Öle, Bremsflüssigkeit, etc.) werden in der Bilanz nicht dargestellt, da sie das Werk 6.1 unverändert wieder verlassen. 20
WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. INPUT-OUTPUTBILANZ 2018-2020. Output Werk Regensburg Benennung Einheit 2018 2019 2020 Produkte Produzierte Fahrzeuge Stück 319.592 255.805 199.991 Produzierte SKD-Karossen (1) Stück 19.595 7.603 3.040 Produzierte Pressteile/Anbauteile für CKD (2), Ersatzteile und t 85.234 59.488 48.154 andere BMW-Werke Abfälle aus Produktion (3) Abfälle zur Verwertung Gefährlich, z.B. Altöl, Altverdünnung t 2.228 2.234 2.023 Nicht gefährlich - z.B. Kartonagen, Holz (ohne Schrott)(6) t 6.388 5.755 5.464 - Schrott t 95.788 89.481 66.727 Abfälle zur Beseitigung Gefährlich, z.B. Schlamm aus Tankreinigung, t 115 107 160 Lackschlamm nass Nicht gefährlich, z. B. Gewerbeabfall heizwert- t - - - arm Abwasser Prozessabwasser m³ 64.139 56.246 57.954 Sanitäre Abwässer m³ 102.768 94.038 65.836 Verdunstung m³ 171.041 146.374 130.816 Fracht AOX kg 12,3 11,9 11,1 Zink kg 23,7 16,6 3,4 Nickel kg 9,9 11 7,3 Chrom kg 1,8 1,5 1,5 Fluorid kg 732 592 534 Kohlenwasserstoffe kg 27,7 23,1 59,7 Emissionen Staub/Partikel t 5,7 4,7 2 Organische Lösemittel (CnHm) t 285 228 174 Kohlendioxid (CO2) (4) t 69.925 65.273 56.594 Kohlenmonoxid (CO) t 23,1 18,8 10,9 Stickoxide (NOx) t 110,9 101,9 99 Schwefeldioxid (SO2) t 0,5 0,3 0,3 Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe HFKW kg 131 114 133 ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t 234 224 190 Methan (CH4) (5) t 118 115 106 ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t 2.959 2.874 2.657 Distickstoffmonoxid (N2O) (5) t 2,4 2,3 2 ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent t 719 685 599 (1) Fast fertige Fahrzeuge werden als Semi-Knocked-Down (SKD) -Fahrzeuge exportiert; bei diesen SKD-Fahrzeugen fehlen nur wenige Teile, die im Importland noch eingebaut werden müssen. (2) Der Begriff Completely-Knocked-Down (CKD) - deutsch wörtlich „komplett zerlegt“ - bezeichnet eine Methode, bei welcher alle Komponenten und Bau- gruppen angeliefert und erst im Importland zum fertigen Fahrzeug zusammengesetzt und verkauft werden. (3) Auswertung erfolgt zum Stichtag 10. Januar. Geringfügige Veränderungen der Jahressummen können sich aufgrund von verspäteten Rückmeldungen der Entsorger ergeben. (4) CO2 bezieht sich auf die vom Standort emittierte Menge. Grundlage für die Berechnung sind der Verbrauch an Erdgas und Heizöl. (5) Entstehen durch Verbrennung fossiler Brennstoffe (Heizöl, Erdgas). Berechnung mit bundeseinheitlichen Faktoren (6) Korrektur der Abfallmenge von nicht gef. Abfällen zur Verwertung ohne Schrott vom Jahr 2019 21
WESENTLICHE UMWELTRELEVANTE DATEN. INPUT-OUTPUTBILANZ 2018-2020. Input Werk Wackersdorf - ohne Berücksichtigung der Verbräuche externer Dienstleister Benennung Einheit 2018 2019 2020 Wasser Wasser (Stadtwasser) m³ 16.518 14.544 15.347 Energie (1) Energie -Strom MWh 13.919 15.166 13.228 Wärme (Blockheizkraftwerk der EON) MWh 3.977 4.855 5.189 Erdgas (2) (ab 2018 nur noch für Raumheizung) MWh (Ho)(2) 185 86 71 Hilfs- und Betriebsstoffe Betriebsstoffe für Fahrzeuge (Diesel) t 159 113 105 Produktionsmaterial Granulat für die Cockpitfertigung t 1.677 1.734 1561 Regranulat für die Cockpitfertigung t 418 353 266 A-Komponente (Polyol) für Cockpitfertigung t 507 496 409 B- Komponente (Isocyanat) für Cockpitfertigung t 284 285 239 CFK-Gelege für die Stackfertigung lfm 4.360.501 4.157.000 2.823.367 (1) Die ausgewiesenen Zahlen spiegeln den Stand zum Januar 2021 wider, die sich aus den Zählerständen ermitteln. Analoge Vorgehensweise mit Geschäfts- bericht nach Abstimmung mit Prüfinstitution PWC. (2) Ho entspricht oberem Heizwert. Dieser ist für Gas ca. 10% höher als der untere Heizwert Hu. Der untere Heizwert wird für die Berechnung der CO2- Bilanz verwendet. Verpackungsmaterial für das Versorgungszentrum Auslandsversorgung: eine Auswertung des gewichtsrelevanten Verbrauches von Einwegverpackung liefert keine aussagekräftige Inputgröße (und damit keine Steuergröße), da die Menge durch unregelmä- ßige Bedarfe und Versorgungsänderungen erheblich beeinflusst wird. Beispielhaft sind dies: • Verschiebung des Packprogrammes je nach Auftragslage zum Dienstleister und zurück • Stark schwankende Lieferprogramme (Stückzahlen) zu den Partnern/Werken • Unterschiedlich komplexe Verpackungskonzepte je nach Fahrzeugmodell und Teileumfang Output Werk Wackersdorf Benennung Einheit 2018 2019 2020 Produkte Produzierte Instrumententafeln Stück 526.493 490.213 417.770 Ausgelieferte Container Stück 16.255 14.977 13.358 Produzierte CFK-Stacks Stück 2.118.477 2.040.000 1.380.825 Abfälle aus Produktion Abfälle zur Verwertung Gefährlich, z.B. Altöl, Komponente A und B t 46 47 13 Nicht gefährlich (ohne Schrott), z.B. Holz, Kunststoffe t 2.620 2.583 2.823 Schrott t 101 339 13 Abfälle zur Beseitigung Gefährlich t - - - Nicht gefährlich, z.B. Gewerbeabfall heizwertarm t - - - Abwässer m³ 16.518 14.544 15.347 Emissionen CO2 aus Erdgas t 34 16 13 CO2 aus Diesel t 493 350 326 22
KERNINDIKATOREN NACH EMAS III. INPUT-OUTPUTBILANZ 2018-2020. Im Werk Regensburg (W6.1) wurde 2020 eine neue Bezugs- Im Werk Wackersdorf (W6.2) ist die Bezugsgröße zur Be- größe zur Berechnung der Kernindikatoren herangezogen. rechnung der Kernindikatoren unverändert die Summe der Anstelle der ursprünglichen Bezugsgröße „ausgebrachte ausgebrachten Tonnagen von gefertigten Cockpits, produ- Tonnage“ wird nun die „produzierte Stückzahl an Fahrzeu- zierten CFK-Stacks sowie gepackten Containern für die gen (F2)“ verwendet. Diesbezüglich erfolgte auch eine Rück- CKD-Werke. rechnung für die Kernindikatoren der Jahre 2018 und 2019. Werk 6.1 Regensburg Benennung Einheit 2018 2019 2020 Gefertigte Fahrzeuge Stück (F2) 319.592 255.805 199.991 Energieeffizienz gesamt MWh/ Stück (F2) 1,548 1,775 1,963 Energieeffizienz an erneuerbaren MWh/ Stück (F2) 0,35 0,377 0,367 Energien (Strom) (1) Materialeffizienz (siehe Seite 20 „Input“ mit externen t/ Stück (F2) 1,045 1,043 1,064 Zulieferteilen, ohne Wasser und Energie) Wasser t/ Stück (F2) 1,058 1,161 1,273 Abwasser t/ Stück (F2) 0,522 0,587 0,619 Gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/ Stück (F2) 0,36 0,418 0,8 Gefährlicher Abfall zur Verwertung kg/ Stück (F2) 6,971 8,733 10,115 Nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/ Stück (F2) 0 0 0 Nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung (inkl. Metallschrott) t/ Stück (F2) 0,32 0,372 0,361 Flächenverbrauch (versiegelte Fläche) m2/ Stück (F2) 3,819 4,823 6,181 Treibhausgase (2) t/ Stück (F2) 0,229 0,268 0,3 Schwefeldioxid SO2 kg/ Stück (F2) < 0,001 < 0,001 < 0,001 Stickoxide NOX kg/ Stück (F2) 0,347 0,398 0,495 Partikel (Staub) PM kg/ Stück (F2) 0,018 0,019 0,01 Werk 6.2 Wackersdorf Benennung Einheit 2018 2019 2020 (3) (3) Gefertigte Cockpits, gepackte Container für die CKD- ausgebrachte Ton- 75.547 85.511 73.500 (3) Werke, gefertigte Stacks (3) nage in Tonnen (T) (6.033) (5.894) (4.404) Energieeffizienz gesamt MWh/T 0,239 (2,997) 0,235 (3,411) 0,251 (4,196) Energieeffizienz an erneuerbaren MWh/T 0,184 (2,307) 0,177 (2,573) 0,180 (3,004) Energien (Strom) (1) Materialeffizienz (siehe Seite 22 „Input“ ohne Wasser und Energie) t/T 0,093 (1,126) 0,079 (1,144) 0,070 (1,166) Wasser t/T 0,219 (2,738) 0,170 (2,468) 0,209 (3,485) Abwasser t/T 0,219 (2,738) 0,170 (2,468) 0,209 (3,485) Gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/T nicht relevant nicht relevant Nicht relevant Gefährlicher Abfall zur Verwertung kg/T 0,609 (7,625) 0,550 (7,974) 0,177 (2,952) Nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung kg/T nicht relevant nicht relevant Nicht relevant Nicht gefährlicher Abfall zur Verwertung t/T 0,037 (0,468) 0,034 (0,496) 0,039 (0,644) 4,867 Flächenverbrauch (versiegelte Fläche) m2/T 3,706 (46,411) 5,984 (99,866) (70,612) 0,0002 Kohlenstoffdioxid CO2 aus Erdgas (4) t/T 0,0005 (0,006) 0,0002 (0,003) (0,003) 0,0041 Kohlenstoffdioxid CO2 aus Diesel t/T 0,0065 (0,082) 0,0044 (0,074) (0,059) (1) Im Rahmen der Unternehmensstrategie zum Einsatz regenerativer Energie wurden 2020 alle Stromkontingente aus erneuerbaren Quellen bezogen. Es wurde 2020 keine erneuerbare Energie am Standort Regensburg (Werk Regensburg und Werk Wackersdorf) erzeugt. (2) Treibhausgase umfassen folgende Emissionen: Kohlenstoffdioxid CO2 (direkt), Methan CH4, Distickstoffoxid N2O, Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe HFKW ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalent. Weitere Kernindikatoren, die gemäß Anhang IV zu EMAS III gefordert werden, sind für das Werk Regensburg nicht relevant: Perfluorkarbonat PFC, Stick- stofftrifluorid NF3, Schwefelhexafluorid SF6. (3) gerechnet mit „Durchlaufposten gepackte Container“, Klammerwerte sind zusätzlich ohne „Durchlaufposten“ gerechnet. (4) CO2 ist für das Werk Wackersdorf das einzig erwähnenswerte Treibhausgas. Weitere Kernindikatoren, die gemäß Anhang IV zu EMAS III gefordert werden, sind für das Werk Wackersdorf nicht relevant: Perfluorkarbonat PFC, Stickstofftrifluorid NF3, Schwefelhexafluorid SF6. 23
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