Umwelterklärung 2020 Stammsitz Sindelfingen Standort Rottenburg Standort Hailfingen - EMAS
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Inhaltsübersicht 1. Vorwort der Geschäftsleitung 2. Unser Unternehmen 2.1 Unsere Standorte 2.2 Kunden und Produkte 2.3 Eckpunkte unseres Umweltengagements 3. Unsere umweltrelevanten Prozesse 4. Die Umsetzung der EMAS-Neuerungen 5. Die Unternehmenspolitik von BITZER 6. Das Umweltmanagementsystem von BITZER 7. Die Bewertung unserer Umweltaspekte 8. Zahlen, Daten, Fakten zu unserer Umweltleistung 9. Kernindikatoren nach EMAS III 10. Unsere Umweltziele 11. Ansprechpartner bei BITZER, Umweltgutachter 12. Gültigkeitserklärung 2/39
1. Vorwort der Geschäftsleitung Ökologie und Ökonomie unter der Maxime des „nachhaltigen Wirtschaftens“ zusammenzuführen ist eine große unternehmerische Herausforderung. Jedes Unternehmen ist als Teil der Gesellschaft verpflichtet, die natürliche und die wirtschaftliche Lebensgrundlage zu erhalten und zu verbessern. Beide unternehmerische Ziele können nur dann in einen logischen Sachzusammenhang gebracht werden, wenn sie als unverzichtbare Bestandteile eines Ganzen gesehen werden. Die Lösung dieser wertorientierten Unternehmensaufgabe ist unverzichtbar, um nachfolgenden Generationen eine Zukunftsperspektive zu geben. BITZER sieht im Umweltmanagement- und Auditsystem der Europäischen Union (EMAS) einen sehr guten Ansatz, dieser Aufgabe gerecht zu werden. 40 Jahre lang wurden in der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH am Stammsitz in Sindelfingen Kälte- maschinenverdichter produziert. Bedeutende technische Fortschritte bei der Entwicklung von Verdichtern sowie der Produktionsprozesse und die Einführung eines Qualitäts- und Umwelt- managementsystems verbinden wir mit diesem Traditionsstandort. Doch die räumliche Enge, die stetige Auftragszunahme und die Steigerung der Größe unserer Produkte waren ausschlaggebend für den Bau einer neuen Fabrik in Rottenburg-Ergenzingen ca. 30 km südlich von Sindelfingen und unweit des Werks in Hailfingen. Der Umzug wurde mit der Verlagerung der Abteilungen Ma- terialwirtschaft, Technik & Entwicklung im Jahr 2004 und der Anwendungstechnik 2008 abgeschlossen. Die kontinuierliche Verbesserung der ökologischen Auswirkungen unserer Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen verstehen wir als Daueraufgabe. Bei der Produktionsaufnahme am neuen Standort wurden deshalb unsere bisher gemachten Erfahrungen im betrieblichen Umweltschutz und Umweltmanagement übernommen und weiter optimiert. Die Einführung von TPM- und KAIZEN- Maßnahmen sorgt auch unter Umweltgesichtspunkten für bessere Qualität, schnellere Prozesse und sinkenden Kosten. Die Revalidierung des Standortes Schkeuditz bei Leipzig nach der EG-Verordnung 761/2001 und die Zertifizierung gemäß der internationalen Norm ISO 14001 im Jahre 2009 sowie die Validierung und Rezertifizierung des Standortes Castelo Branco in Portugal seit 2006 unterstreichen zudem unser Konzept einer unternehmensweiten Umweltverantwortung. Wir werden uns dieser Verant- wortung auch zukünftig stellen. Von 1997 bis 2019 wurden von uns im dreijährigen Rhythmus konsolidierte Fassungen der Umwelt- erklärungen vorgelegt. Seit 2004 veröffentlichen wir zusätzlich eine jährliche Aktualisierung der Umwelterklärung mit anschließender Validierung durch einen unabhängigen Umweltgutachter. Die vorliegende Umwelterklärung wurde nach den Vorgaben des Anhangs IV der Verordnung (EG) 2018/2026 erstellt. Mit dieser nun vorliegenden Umwelterklärung der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH für den Stammsitz in Sindelfingen sowie für die Standorte Rottenburg und Hailfingen können wir zum Thema Umweltmanagement auf über 20 Jahre erfolgreiche EMAS Zertifizierung zurückblicken. Sie gibt allen Interessierten einen umfassenden Einblick in den momentanen Stand unseres betrieblichen Umweltschutzes. Diese Veröffentlichung dient dem Dialog mit unseren Kunden, Lieferanten, Behörden und allen weiteren interessierten Gruppen und Personen. Sie sind deshalb ausdrücklich aufgefordert, mit konstruktiven Anregungen auf diese Umwelterklärung zu reagieren. Sindelfingen, 24.08.2020 ....................................................... Christian Wehrle Chief Operations Officer 3/39
2. Unser Unternehmen 2.1 Die Standorte Das BITZER Headquarter (BHQ) und die Geschäftsführung der BITZER SE sowie der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH befinden sich in Sindelfingen. Von hier aus werden sämtliche, das Gesamtunternehmen betreffende Entscheidungen koordiniert. Hierzu zählen folgende übergeordnete administrative Bereiche Rechtsabteilung, Unternehmensfinanzierung und Treasury, Rechnungswesen, Controlling, Human Ressources, Organisation und IT, Sales und Marketing. Die Produktfertigung der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH erfolgt an den Standorten Rottenburg und Hailfingen. Am Produktionsstandort Rottenburg fertigt BITZER Verdichter für die Kälte- und Klimatechnik. Am benachbarten Standort Hailfingen wird das Druckbehälterprogramm inkl. kompakte Ammoniak Kälteanlagen (ACP = ammonia compressor pack) produziert. Die Produkte werden über Rottenburg sowie über weitere Tochterfirmen in alle Welt vertrieben. Sindelfingen Rottenburg Hailfingen BITZER SE Gesellschaften im BITZER BITZER BITZER Geltungsbereich Kühlmaschinenbau Kühlmaschinenbau Kühlmaschinenbau GmbH GmbH GmbH gemischtes Gebietsausweisung Gewerbegebiet Gewerbegebiet Gewerbegebiet Geschäfts- und Geschäfts- und Wohn- Automobilzulieferer- Wohnhäuser, Nachbarschaft häuser, Automobil- und Industrie, Speditionen Automobilhaus und Elektronikindustrie Metallindustrie Produktion Produktion Schraubenverdichter, Tätigkeit am Standort Verwaltung Behälterbau, Scrollverdichter, Entwicklung ACP A 81, A 81, A 81, Verkehrsanbindung kein Schienenanschluss kein Schienenanschluss kein Schienenanschluss Anzahl der Mitarbeiter 230 593 104 Fläche gesamt 7.825 m² 76.207 m2 16.033 m2 überbaute Fläche 5.565 m² 57.787 m2 13.528 m² Versiegelungsgrad 85% 75% 85% Wasserschutzgebiet nein ja, Zone III B ja, Zone III B EMAS seit 1997 EMAS seit 2006 EMAS seit 1997 Umweltmanagement- ISO 14001 seit 2000 ISO 14001 seit 2003 ISO 14001 seit 2000 System ISO 50001 seit 2012 ISO 50001 seit 2015 Tabelle 1: Standortbeschreibung (Datenstand 31.12.2019) Das neue Verwaltungsgebäude BITZER Headquarter wurde im 3.Quartal 2019 nach einer 2- jährigen Bauzeit neu bezogen. Durch den Neubau fand für ca. 6 Monate ein Parallelbetrieb in Sindelfingen statt. Am Produktionsstandort in Hailfingen wurde in 2019 durch den Bauabschnitt 3 und 4 die Produktionsfläche nahezu verdoppelt. 4/39
2.2 Kunden und Produkte Unsere Kunden sind Kälte-, Klimaanlagen und Wärmepumpenhersteller, die entweder als OEM- Kunde direkt oder über den Großhandel BITZER-Produkte beziehen. Die Verdichter und Anlagenkomponenten werden in Kälte-, Klima oder Wärmepumpenanwendungen verwendet und zwar sowohl in stationären wie auch in mobilen Anwendungen. Beispiele hierzu sind: • Stationäre Kältetechnik: Lebensmittelkühlung in Supermärkten • Stationäre Klimatechnik: Klimatisierung von Gebäuden, Prozesskühlung • Mobile Kältetechnik: Lebensmittelkühlung in Schiffscontainern und Fahrzeugen • Mobile Klimatechnik: Klimatisierung von Bussen • Wärmepumpen: Heizung von Gebäuden oder Wärmerückgewinnung bei industriellen Prozessen • Reversible Wärmepumpen bzw. reversible Kaltwassersätze: Heizung und Kühlung von Gebäuden bzw. Prozessen Die Anwendung erfolgt dabei ausschließlich nach dem Kaltdampfprozess (sog. Carnot-Prozess), der maßgeblich für die gute Wirtschaftlichkeit der Anwendung ist. So kann z. B. eine Wärmepumpe, abhängig von den Einsatzbedingungen, aus einem KW Antriebsleistung mehrere KW Heizleistung zur Verfügung stellen. Alle wesentlichen Verdichterbaureihen sind für den Einsatz in Wärmepumpen geeignet. Auf Kundenforderung fertigt BITZER auch Schraubenexpander für die Verwendung in sog. Organic Rankine Cycle (ORC) Anwendungen. Der Schraubenexpander basiert weitestgehend auf einem angepassten Schraubenverdichter, wobei der Antriebsmotor in diesem Fall als Generator fungiert. Der ORC-Prozess ermöglicht Kunden bei mäßigem Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und Wärmesenke eine Nutzung überschüssiger Wärme zur umweltfreundlichen und CO2-freier Stromerzeugung. 2.3 Eckpunkte unseres Umweltengagements Meilensteine unseres betrieblichen Umweltschutzes 1986/87 Einführung der “2.-Generation” – einer Baureihe halbhermetischer Hubkolbenverdichter mit sehr hohen Wirkungsgraden 1992/93 Markteinführung von Verdichtern für chlorfreie Kältemittelgemische 1995 Kühlwasserreduktion durch Kreislaufführung und Bereitstellen der Prozesswärme durch Wärmekraftkopplung in Sindelfingen 1995 Inbetriebnahme der neuen Lackieranlage auf Wasserlack-Basis in Sindelfingen 1996 Einführung eines Energiemanagements über "Zentrale Leittechnik" in Sindelfingen 1996 Markteinführung von Verdichtern mit Ammoniak und Propan als Kältemitteln 1997 Erste validierte Umwelterklärung nach EG-Öko-Audit-Verordnung für die Werke in Sindelfingen und Hailfingen 1999 Einführung von biologisch abbaubaren Ölen für Produktionsmittel. Einführung der neuen energie- und ressourcenschonenden Kondensator-Baureihen in Hailfingen 5/39
2000 Abwasserfreie Produktion durch Inbetriebnahme einer Destillationsanlage für be- triebliches Abwasser. 2002 Erster Verdichter mit Kohlendioxid (CO2) als alternativem Kältemittel ausgeliefert 2003 Erst-Zertifizierung nach ISO 14001 für den Standort Rottenburg 2006 Erstellen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Stammsitzes in Sindelfingen 2006 Einführung der Scroll-Verdichterbaureihe als Ergänzung zu den bei Bitzer gefertig- ten Hubkolben- und Schraubenverdichtern 2011 Erweiterung des Öllagers für Kältemaschinenöle und Hilfs- und Betriebsstoffe am Standort Rottenburg 2012 Erweiterung des Lacklagers am Standort Rottenburg 2015 Umstellung des USB-Zielprozesses 2015 Eröffnung der Schaufler Academy am Standort Rottenburg mit Eisspeicher und BHKW 2016 Erfolgreiche EMAS-Validierung der BITZER SE am Standort Sindelfingen 2018 Erfolgreiche EMAS-Validierung und Rezertifizierung nach 14001 für Sindelfingen und den Standorten Rottenburg und Hailfingen 2019 Umzug ins BITZER Headquarter (neues Verwaltungsgebäude) 2019 Installation eines BHKW am Standort Rottenburg 2019 Produktionserweiterung Standort Hailfingen 2.4 Unser produktbezogener Umweltschutz Stratosphärischer Ozonabbau sowie atmosphärischer Treibhauseffekt durch Kältemittelemissionen führten seit Anfang der 90-Jahre zu einschneidenden Veränderung in der Kälte- und Klimatechnik. Nachdem in den Industrieländern die Verwendung von zum Ozonabbau beitragenden Kältemittel fast vollständig gestoppt wurde, verschiebt sich der Fokus nun auf die Eliminierung von Kältemitteln mit einem hohen Treibhauseffekt. Neben den direkten Treibhauseffekt durch Kältemittelemissionen muss aber auch der Energiebedarf eines Systems durch seinen indirekten Beitrag zum Treibhauseffekt betrachtet werden. Für BITZER ist die Forschung, Entwicklung, Qualifizierung und Produktion von effizienten Verdichter und Komponenten für umweltfreundliche Kältemittel von großer Bedeutung. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die saisonale Effizienz sowohl im Volllast- als auch Teillastbereich aller BITZER-Produkte gelegt. Daher werden alle der nachfolgenden Umweltaspekte bereits frühzeitig in der Entwicklung berücksichtigt und bestehende Verdichter und Komponenten sowohl hinsichtlich der Konstruktion als auch deren Produktion laufend verbessert. Kältemittel: 6/39
• Freigabe aller wesentlichen Verdichter und Komponenten für die Verwendung Kältemitteln mit niedrigem Global-warming-potential (GWP) • Verstärkte Entwicklungsaktivitäten für Verdichter für den Einsatz von natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak, Kohlendioxid und Propan • Alle Verdichter werden während des Testlaufs in der Produktion ohne Kältemittel getestet • Alle Verdichter werden ohne Kältemittel ausgeliefert, dadurch kann kein Kältemittel während der Produktion oder innerhalb der Lieferkette freigesetzt werden • Zur 100% Dichtheitskontrolle werden modernste Prüfverfahren in der Produktion eingesetzt, um Leckagen an allen Produkten zuverlässig zu detektieren • Minimierung und Eliminierung von externen Leitungen an Verdichtern, um das Beschädigungs- und Leckagepotential gering zu halten • Soweit technisch möglich Bevorzugung von dauerhafte Verbindungstechniken; an Flanschverbindungen Anwendung von hochwertigen Dichtverfahren mit geringsten Leckraten • Erreichung niedriger Druckpulsationen am Verdichteraustritt (z. B. durch integrierte Pulsationsdämpfer) um Leckagerisiken in der Kälteanlage zu minimieren Effizienz: • Realisierung hoher Verdichterwirkungsgrade sowohl unter Volllast- als auch unter Teillastbedingungen sowie • Leistungsregelbarkeit zur genauen Erfüllung des Leistungsbedarf bei Teillastbedingungen zur Erreichung hoher saisonaler Effizienz durch • Einsatz von externen und integrierten Frequenzumformern • Konsequente Weiterentwicklung der mechanischen Leistungsregelung zur Verbesserung der Teillasteffizienz und Regelgüte • Verringerung von internen Druckverlusten • Verbesserung der Motoreffizienz, durch verbesserte Werkstoffe oder Verwendung von Synchronmotoren Geräusch- und Schwingungsverhalten: • Geringer Geräuschpegel • Niedriger Schwingungspegel Werkstoffe: • Vorrangige Verwendung von Werkstoffen mit guter Recyclingfähigkeit (z.B. Gusseisenwerkstoffe) • Reparaturfreundliche Gestaltung • Angebot einer Vielzahl von Ersatzteilen mit umfangreicher Dokumentation • Aufbau eines weltweiten Service-Netzwerkes („GREEN POINT“) zur Reparatur und Überholung von Verdichtern • Angebot einer Rücknahme und Gutschrift defekter Verdichter, um eine sachgerechte Wiederverwertung der Materialien zu gewähren • Kontinuierliche Verbesserung des Kälteleistung-Gewicht-Verhältnisses (KW/kg) durch Steigerung der Materialeffizienz • Entwicklung von besonders leichten und kompakten Verdichtern für mobile Anwendungen unter Verwendung von recyclingfähigen Aluminiumwerkstoffen • Eliminierung von gefährlichen Stoffen wie z.B. Chrom 6 bei der Oberflächenbeschichtung und Umstellung auf bleifreie Stahl-, Aluminium- und Kupferlegierungen 7/39
3. Unsere umweltrelevanten Prozesse Die in unserem Unternehmen für die Herstellung der Verdichter und Behälter angewandten Verfah- ren sind typisch für die metallverarbeitende Industrie: Spanabhebende Fertigung, Schweißen, Hart- löten, Lackieren, Montage sowie Prüf- und Testverfahren markieren die wichtigsten umwelt- relevanten Fertigungsschritte an den Produktionsstandorten Rottenburg und Hailfingen. Am Stammsitz Sindelfingen haben wir es mit einer reinen Verwaltung mit typischen Bürobetrieb zu tun. Im Folgenden werden unsere wichtigsten umweltrelevanten Prozesse kurz vorgestellt. Beschaffung: umweltrelevante Umweltrelevanz Anlagen • Beschaffung Serienteile • Einflussnahme auf • Beschaffung Neuteile nach Pflichtenheft Herkunft und Umweltre- • Beschaffung neuer Lieferanten für Serienproduktion levanz beschaffter • Lieferantenauswahl Produkte • Lieferantenbewertung • Einflussnahme auf das Umweltverhalten der Lieferanten Entwicklung neuer Produkte: umweltrelevante Umweltrelevanz Anlagen • Entwicklungsphase • Festlegen der • Prüfstände / Produktionsverfahren Entwicklungseingabe/Input: PMM, Technischer Vertrieb, stationäre Kälte- Service/Befundung, Gesetzesnormen etc. und Klimaanlagen • Festlegen der • Prototypenphase Umweltverträglichkeit • Musterphase • Ölabscheider- des Produktes (Ener- Festlegung der Inhalte der produktbegleitenden anlage gieverbräuche, Kälte- Dokumente und Erstellen der produktbegleitenden mittel) Dokumente • Feuerungsanlagen • 0-Serienphase Beschaffung benötigter Betriebsmittel Einrichtung der Produktionsanlagen (Schnittstelle Abbildung in SAP, Erstellung SAB • SOP Start of Production • Weiterentwicklung/Änderung von Serienprodukten Produktion Schraubenverdichter in Rottenburg umweltrelevante Umweltrelevanz Anlagen • Mechanische Fertigung Fräsen, Drehen, Schleifen, Bohren, • Feuerungsanlagen • Metallabfälle, KSS- Entgraten • VBH- und Abfälle, Altöl, Abwas- • Waschen Lackieranlage ser als Abfall • Lärm • Verdichtermontage • Reinigungsanlagen • Energie- und Wasser- Reinigen / Vor-/ Montage / Prüfen / Testen /Endmontage • Schweißplätze verbrauch • Entfettung • Bearbeitungszen- • Abwärme, tren • Lackieren • Lösemittelemissionen Vorbehandlung/Trocknung/Maskieren • Dreh- und Grundlackauftrag/Trocknung/Maskieren Schleifmaschinen • Lagerung / Umgang Decklackauftrag/Trocknung/Maskieren mit Gefahrstoffen • Vakuumpumpen • AwSV-Anlagen • stationäre Kälte- und Klimaanlagen • Druckluftanlagen 8/39
Produktion Druckbehälter und ACP in Umweltrelevante Umweltrelevanz Hailfingen Anlagen • Blechbearbeitung • Feuerungsanlage • Metallabfälle, Stanzen, Rollen, z.T. Kanten Abwasser als Abfall, • Reinigungsanlage Prüfen Schlacken-abfall, • Waschen • Schweißplätze/Löt- Strahlmittelabfall, stationen • Lärm, • Schweißen Handschweißen, Roboterschweißen, WAG, WIG, UP • AwSV-Anlagen • Energie- und Wasser- • Löten/Sandstrahlen • Druckluftanlagen verbrauch, • Lackierkabine • Abwärme, • Montage von Ventilen, Schaugläsern, Stutzen etc. • Metalldämpfe • Lackieren Vorbehandlung • Lösemittelemissionen Grundlackauftrag/Trocknung • Lagerung / Umgang Decklackauftrag/Trocknung mit Gefahrstoffen • lösemittelhaltige Abfälle Versand: umweltrelevante Umweltrelevanz Anlagen • Verpacken • Einsatz von Ver- packungsmaterial • Versenden • Energieeinsatz • Emissionen durch Transporte Tabelle 2: umweltrelevante Prozesse 9/39
4. Die Umsetzung der EMAS-Neuerungen 4.1 Zusammenfassung der EMAS-Neuerungen • Bei der Umweltprüfung ist der Kontext der Organisation, die interessierten Parteien, sowie Risiken und Chancen einer Organisation zu bestimmen. Die Betrachtung des Lebenswegs wurde gestärkt. An der grundsätzliche Systematik unseres UMS gab es keine Änderung. • Die Organisationen müssen angeben, wie sie ihre gesetzten Ziele und Maßnahmen erreichen und ihre bindenden Verpflichtungen einhalten können. 4.2 Unternehmenskontext Extremwetterereignisse, Preisschwankungen an Rohstoffmärkten, politische Instabilitäten in Lieferländern, steigender Regulierungsdruck, eine zunehmend kritische Öffentlichkeit sowie begrenzte personelle und technologische Kapazitäten innerhalb der Organisation sind Beispiele für strategisch relevante Themen, mit denen sich die Organisation auseinandersetzen müssen. Viele dieser Themen im Umfeld der Organisation, im folgenden „Kontext“ genannt, haben auch Einfluss auf die Ausgestaltung und den Erfolg des Umweltmanagements. Aus diesem Grund müssen EMAS-Organisationen zukünftig ein Verständnis für ihren Kontext entwickeln und die Ergebnisse für die Planung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung ihres Umweltmanagementsystems nutzen. Interessierten Parteien mit Erwartungshaltungen Zu dem Umfeld jeder Organisation gehören unter anderem die interessierten Parteien. Interessierte Parteien treten sowohl intern (z.B. Beschäftigte, Dienstleister) wie auch extern (z.B. Behörden, Kunden) auf. Sie haben Erwartungen und Erfordernisse in Bezug auf die Organisation, die auch die Umweltaspekte und –auswirkungen betreffen und ggf. in Risiken oder Chancen für die Organisation und das Umweltmanagementsystem münden. Deshalb sind die interessierten Parteien mit ihren Bedürfnissen im Rahmen des Umweltmanagements zu berücksichtigen. Quelle: Leitfaden des Umweltbundesamt EMAS Novelle 2017 Abb. 1: Beispiel für interessierte Parteien und der Erwartungen und Erfordernisse 10/39
Bindende Verpflichtungen Auf der Grundlage unserer systematischen Auswertung der für uns interessierten Parteien haben wir ebenso systematisch deren Erwartungen ermittelt. In einem nächsten Schritt haben wir dann festgelegt, welchen dieser Erwartungen und Erfordernissen für unsere Standorte bzw. unsere Organisation von besonderer Bedeutung sind. Daraus ergeben sich dann die für BITZER bindenden Verpflichtungen. Als bindende Verpflichtung hat BITZER die Einhaltung von rechtlichen Anfor- derungen (Gesetze, Verordnungen und Anordnungen) und vorliegenden Genehmigungen bestimmt. Weitere bindende Verpflichtungen wurden nicht festgelegt. Umweltaspektebewertung Die mit dieser Umwelterklärung vorliegenden Umweltaspektebewertungen wurde unter Berücksichtigung der Einbeziehung des Produktlebensweges (vor und nachgelagerte Lebenswegprozesse) aktualisiert. Die Abbildungen 2 - 4 zeigen die aktualisierten Umweltrelevanz- Portfolios mit der Neueinstufung der Umweltaspekte. Chancen und Risiken Aufbauend auf der Kontextbetrachtung, der Bewertung der Erwartungen unserer Interessierten Parteien und den Ergebnissen aus der Bewertung der Umweltaspekte haben wir die wesentlichen Stärken und Schwächen mittels einer SWOT-Analyse bestimmt. Die Bewertung zeigt Handlungspotentiale für Ausbau-, Absicherungs-, Aufhol- und Vermeidungsstrategie auf. Quelle: Leitfaden des Umweltbundesamt EMAS Novelle 2017 Abb. 2: Bestimmung von Risiken und Chancen mit Beispielen 11/39
Erkannte Chancen: - Verbesserung der Energieeffizienz in den Produktionsprozessen - Lieferantenentwicklung (Bewusstsein bzgl. Umweltthemen fördern) - Entwicklung neuer energieeffizienten Produkten - Verbesserte Rohstoffnutzung - Abfallreduzierung durch Mehrwegverpackungen Erkannten Risiken: - Forderung nach Produkten mit alternativen Kältemittel - Kostenerhöhung (Mehraufwand von Lieferanten für Zertifizierungen) - Gewässerschutz (Verschärfung der rechtlichen Vorgaben) Folgende konkreten Maßnahmen wurden festgelegt, wie die Chancen genutzt und die Risiken verringert werden können. - Intensivierung des Energiemanagements - Durchführung von Lieferantenaudits inkl. den Themen Umwelt- und Energiemanagement - Neuentwicklung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Produkten - Abfallreduzierung durch den Einsatz von wiederverwendbaren Verpackungen - Quartalsweise Monitoring des Umweltrechtsregister um frühzeitig auf Gesetzesänderungen reagieren zu können. Einige dieser Handlungsfelder haben wir im Rahmen unseres Umweltprogramms aktuell aufgegriffen. 12/39
5. Die Unternehmenspolitik von BITZER Wir verstehen den betrieblichen Umweltschutz als ständige Aufgabe aller Mitarbeiter/innen. Daher findet der Umweltschutz besondere Berücksichtigung in unserer Unternehmenspolitik: „Made by BITZER“ steht für einheitliche Standards weltweit. Wir streben nach erstklassigen Ergeb- nissen und einer führenden Position im Markt. Wir sind uns bewusst, dass wir unseren hohen Stand nur durch stetige Verbesserung erhalten können. Den Rahmen hierzu bilden unsere nachfolgenden Grundsätze: Grundsatz 1 Wirtschaftlicher Erfolg ist der Garant für unsere Zukunft Zur Umsetzung unserer Ziele, zur Erfüllung der Kundenwünsche sowie für das globale Wachstum benötigen wir eine solide wirtschaftliche Basis. Somit bildet unser wirtschaftlicher Erfolg den wesentlichen Eckpfeiler für die aktive Zukunftsgestaltung. Grundsatz 2 Die Zufriedenheit unserer Kunden zeigt uns, wie gut wir sind Die Zufriedenheit unserer Kunden ist für uns die wichtigste Basis für den langfristigen Markterfolg. Wir kennen die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden sowie ihr Urteil über uns. Dies versetzt uns in die Lage, unser Denken und Handeln auf die Erfüllung ihrer Wünsche auszurichten. Grundsatz 3 Die Kompetenz unserer Mitarbeiter ist eine Säule unseres Erfolges Unsere Mitarbeiter arbeiten kompetent und verantwortungsbewusst an der Verwirklichung unserer Unternehmensgrundsätze mit. Damit dies möglich ist, werden sie den Anforderungen der Aufgabenstellung entsprechend bestmöglich ausgewählt und geschult. Jede/r Mitarbeiter/in ist zu qualitäts-, umwelt- und arbeitsschutzorientiertem Handeln verpflichtet. Grundsatz 4 Das Bitzer Produktionssystem (BIPROS) als Basis perfekter Prozesse Für uns ist es von existentieller Bedeutung, die Prozesse auf allen Ebenen beherrschbar und wirk- sam zu gestalten. Alle Prozesse in unserem Unternehmen sind daher effizient und eindeutig geregelt. Wobei wir immer das Ziel verfolgen, Verschwendung zu reduzieren und die Wertschöpfung zu maximieren. Diese Grundsätze verfolgen wir ebenso im Umgang mit unseren Partnern und Lieferanten in Bezug auf Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Grundsatz 5 Umwelt- und Arbeitsschutz ist für uns eine betriebliche und gesellschaftliche Verpflichtung Der Schutz unserer Umwelt und unserer Mitarbeiter ist für uns ein Teil unserer Zukunftssicherung. Wir wollen unserer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht werden, die Belastung der Umwelt und unserer Mitarbeiter durch die Herstellung und den Betrieb unserer Produkte möglichst gering zu halten. Zur Minimierung der Folgen möglicher umweltschutz- oder arbeitssicherheitsrelevanter Notfälle haben wir entsprechende Maßnahmen definiert. Darüber hinaus verpflichten wir uns, unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern, die einschlä- gigen Rechtsnormen einzuhalten und dieser Verpflichtung durch eine systematische Rechtsver- folgung und regelmäßige Überprüfung nachzukommen. Mit der interessierten Öffentlichkeit und den zuständigen Behörden stehen wir in einem offenen Dialog. Grundsatz 6 Energieeffiziente Prozesse sind unser Beitrag zum Klimaschutz Wir betrachten Energie nicht zuletzt aufgrund der steigenden Energiekosten und der zunehmenden öffentliche Energie-Diskussionen als einen wichtigen Produktionsfaktor. Gleichzeitig leisten wir durch einen sparsamen und effizienten Einsatz von Energie einen Beitrag zum Klimaschutz. Aus diesem Grund streben wir nach einer kontinuierlichen Verbesserung unserer 13/39
energetischen Leistung. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Energieverschwendungen systematisch aufzuspüren und unsere Produkte mit minimalem Energiebedarf herzustellen. Zur Erreichung dieses Zieles werden wir alle erforderlichen Ressourcen und Informationen verfügbar machen. Die Einhaltung der energiebezogenen Rechtsvorgaben ist dabei für uns eine Selbstverständlichkeit. Grundsatz 7 Kontinuierliche Verbesserung hebt unseren Standard Über eine kontinuierliche Verbesserung auf breiter Ebene wollen wir unser Unternehmen erfolg- reich ausbauen und langfristig sichern. Deshalb müssen unsere Ziele klar formuliert sein und sich an den aktuellen Gegebenheiten orientieren. In einer jährlichen Bestandsaufnahme bestim- men wir unsere aktuelle Position. Die Geschäftsleitung fühlt sich diesen Unternehmensgrundsätzen verpflichtet, fördert ihre Umsetzung und kontrolliert ihre Wirksamkeit. 14/39
6. Das Umweltmanagementsystem von BITZER Umweltschutz ist Teil unseres integrierten Managementsystems für Qualität und Umweltschutz. Das Managementsystem setzt unsere zentrale Unternehmenspolitik in konkretes Handeln um. Im Mana- gementsystem sind die Verantwortlichkeiten für die Bereiche Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Brandschutz und Energie klar definiert und USB bezogene Prozesse und Abläufe eindeutig festgelegt. Verantwortlichkeiten der BITZER SE Betrieb und Gebäudestruktur Betriebsleiter Managementvertreter für Umweltschutz Umwelt / Sicherheit Stammsitz Sindelfingen Brandschutz B-USB Standort Rottenburg Standort Hailfingen Verantwortlichkeiten der BITZER Kühlmaschinenbau GmbH Stabstellen Abb. 3:Umweltschutz-, Arbeitssicherheit- und Energie relevante Funktionen der BITZER SE und BITZER Kühlmaschinenbau GmbH 15/39
• Der Chief Operations Officer nimmt die Funktion des Management-Vertreters für Umweltschutz an den Standorten Sindelfingen, Rottenburg und Hailfingen wahr. Das Organigramm (Abb. 3) zeigt, dass er ein Mitglied der Geschäftsleitung ist. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Managementsystem. • Für den Stammsitz in Sindelfingen sowie für die Standorte Rottenburg und Hailfingen haben wir einen Betriebsbeauftragten für Umweltschutz bestellt, der auch die Funktion der Fachkraft für Arbeitssicherheit und die des Brandschutzbeauftragten wahrnimmt. Er ist direkt der Geschäftsleitung als Stabstelle zugeordnet. Er überwacht das Umsetzen der Unternehmenspolitik und das Einhalten der Umweltvorschriften, er berät die Geschäftsleitung ständig in Umweltfragen und wird bei Investitionen in Produktionsanlagen gehört. Er ist zudem verantwortlich für das Erfassen der Verbrauchszahlen und für das Aktualisieren unserer Umwelt- Arbeits-, Brandschutz- und Energiemanagement-Dokumentation. Kontinuierliche Verbesserungen Umweltschutzziele werden jährlich festgelegt und mit konkreten Maßnahmen und Verantwortlich- keiten versehen. Die Verabschiedung erfolgt durch den Managementvertreter. Umweltrelevante Abläufe • Relevante betriebliche Umwelt- und Arbeitsschutzabläufe werden als Prozessbeschreibungen geregelt (z.B. Notfallmanagement, Arbeitsschutz, Gefahrstoffmanagement, Gefahrgut- management, Abfallmanagement). • Die Inhalte werden regelmäßig überprüft und den Erfordernissen angepasst. • Notfallpläne geben die Vorgehensweisen bei Unfällen vor, die sich auf die Umwelt auswirken können. Kontrolle und Bewertung des Umweltmanagementsystems • Die Umsetzung unserer Prozessbeschreibungen und der gesetzlichen Bestimmungen werden im Rahmen von Begehungen und Audits vor Ort überprüft. • Kennzahlen, die bereits über viele Jahre ermittelt werden, und eine regelmäßige Bewertung un- serer Umweltaspekte ermöglichen uns eine transparente Leistungsbewertung im Umweltschutz. • Die Zielerfüllung und die Leistungen im Umweltschutz werden regelmäßig in Management- Reviews bewertet. Die Ergebnisse sind die Grundlage zur Ableitung neuer Umweltschutzziele. Kommunikation • Die Mitarbeiter werden regelmäßig zu Umweltschutz, Energie, Arbeitssicherheit und Brandschutzthemen geschult. • Mit Verbesserungsvorschlägen können sich die Mitarbeiter aktiv in den betrieblichen Umwelt- schutz, Arbeitssicherheit und Brandschutz einbringen. TPM- und KAIZEN-Maßnahmen Die im Jahr 2004 begonnenen TPM- und KAIZEN-Maßnahmen ergänzen unser Umweltmanage- ment-System: Im Rahmen von KAIZEN ermitteln wir „Verschwendung“ von Ressourcen (z.B. zu große Bestände, unzureichend genutzte Flächen, langer Transport- und Laufwege). Maßnahmen der autonomen Instandhaltung (TPM – Total Productive Maintenance) sind geeignet Schäden oder aufwändige Reparaturen an Maschinen und Anlagen zu verhindern. Damit helfen TPM und KAIZEN uns bei der Einsparung von Ressourcen. 16/39
7. Bewertung unserer Umweltaspekte Alle relevanten Auswirkungen unserer Tätigkeiten an unseren drei Standorten werden registriert, dokumentiert und jährlich bewertet. Die Bewertung hat zum Ziel, unsere wesentlichen Umwelt- aspekte, die eine bedeutende Auswirkung auf die Umwelt haben, zu identifizieren. In der nachfolgenden Tabelle 3 sind die Umweltaspekte mit den entsprechenden Kriterien zur Bewertung aufgeführt: resultierende Umweltschutzaspekt Umweltauswirkungen Bewertungskriterien Bewertung Ressourcenbeanspruchung Treibhauseffekt Stratosphärischer Ozonabbau Sommersmog Anteil UBP** aus BUWAL*- Schadstoff- Boden- und Berechnung > 20 % UBPgesamt: A Stromverbrauch Emissionen durch Gewässerversauerung 5-20 % UBPgesamt: B Erdgasverbrauch < 5 % UBPgesamt: C Energieverbrauch Boden- und Heizölverbrauch Gewässereutrophierung Fernwärme Humantoxizität Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung Ressourcenbeanspruchung Treibhauseffekt Stratosphärischer Ozonabbau Sommersmog Anteil UBP aus BUWAL- Schadstoff- Boden- und Berechnung > 20 % UBPgesamt: A Emissionen durch Gewässerversauerung Pendlerverkehr 5-20 % UBPgesamt: B Verkehr Boden- und Lieferverkehr < 5 % UBPgesamt: C Gewässereutrophierung Fuhrpark Humantoxizität Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung sonstige Schadstoff- Treibhauseffekt Emissionen in die Stratosphärischer Ozonabbau > 20 % UBPgesamt: A Anteil UBP aus BUWAL- 5-20 % UBPgesamt: B Luft Sommersmog Berechnung < 5 % UBPgesamt: C (z.B. Lösemittel, Humantoxizität Kältemittel, Stäube) Ökotoxizität Ressourcenbeanspruchung Treibhauseffekt Stratosphärischer Ozonabbau Sommersmog Anteil UBP* aus BUWAL- Schadstoff- Boden- und UBP-Berechnung > 20 % UBPgesamt: A Emissionen durch Gewässerversauerung Alugussherstellung 5-20 % UBPgesamt: B Materialeinsatz Boden- und Gusseisenherstellung < 5 % UBPgesamt: C Gewässereutrophierung Blechherstellung Humantoxizität Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung > 10: A Grenzwertüberschreitungen 5-10: B Lärm im Außenbereich < 5: C Lärmemissionen Lärmbelästigung > 3: A Nachbarschaftsbeschwerden 1-3: B < 1: C > 3: A Geruchsemissionen Geruchsbelästigung Nachbarschaftsbeschwerden 1-3: B < 1: C 17/39
resultierende Umweltschutzaspekt Umweltauswirkungen Bewertungskriterien Bewertung Ressourcenbeanspruchung Treibhauseffekt > 20 % UBPgesamt: A Anteil UBP aus BUWAL- 5-20 % UBPgesamt: B Stratosphärischer Ozonabbau Berechnung < 5 % UBPgesamt: C Sommersmog Boden- und Abfall Gewässerversauerung Boden- und < 75%: A Gewässereutrophierung Recyclingquote 75-90%: B Humantoxizität > 90%: C Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung Ressourcenbeanspruchung Boden- und Gewässerversauerung > 20 % UBPgesamt: A Boden- und Anteil UBP aus BUWAL- Abwasser 5-20 % UBPgesamt: B Gewässereutrophierung Berechnung < 5 % UBPgesamt: C Humantoxizität Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung > 100.000m3: A Wasser Ressourcenbeanspruchung Wasserverbrauch absolut 100.000-50.000m3: B Naturraumbeanspruchung < 50.000m3: C Ressourcenbeanspruchung Treibhauseffekt Stratosphärischer Ozonabbau Sommersmog Boden- und > 50%: A Anteil der Beschaffung am 50-25%: B Lieferanten Gewässerversauerung Umsatz < 25%: C Boden- und Gewässereutrophierung Humantoxizität Ökotoxizität Naturraumbeanspruchung Naturraumbeanspruchung Boden- und Gewässerversauerung > 500m3: A Fläche der unsanierten 100-500m3: B Altlasten Boden- und Altlasten < 100m3: C Gewässereutrophierung Humantoxizität Ökotoxizität > 70%: A Naturraumbeanspruchung Anteil versiegelte Fläche an 50-70%: B Flächenversiegelung Ressourcenbeanspruchung Gesamtfläche < 50%: C Umweltrisiko Anzahl der Anlagen mit > 3: A wassergefährdende Umweltschaden wassergefährdenden Stoffen 1-3: B Stoffe > 10.000l < 1: C hoch: A Brandschaden Brandrisikobewertung (z.B. mittel: B Umweltrisiko Brand des Sachversicherers) gering: C * BUWAL: Methode zur Bewertung von Umweltauswirkungen, Schriftenreihe 297 ** UBP: Umweltbelastungspunkte, Ergebnis der BUWAL-Berechnung Tabelle 3: Bewertung der Umweltaspekte 18/39
Um die Auswirkungen unserer Tätigkeit auf die Umwelt soweit wie möglich zu quantifizieren, setzen wir bei den Aspekten, bei denen Massenströme ermittelt werden können (Energieverbräuche, Abfallaufkommen, Verkehr etc.) ein vereinfachtes Ökobilanzmodell ein. Es handelt sich hierbei um die Methode des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landwirtschaft der Schweiz (BUWAL). Bei der BUWAL-Methode, die in der Schriftenreihe 297 vorgestellt wird, werden errechnete Massenströmen (z.B. CO2 oder Abwasserfrachten) mit wissenschaftlich ermittelten Schadfaktoren multipliziert. Das Ergebnis sind die Umweltbelastungspunkte (UBP). Die Ergebnisse der Bewertung werden abschließend in einem Umweltrelevanz-Portfolio dargestellt. Hier wird die Umweltrelevanz in Relation zum nutzbaren Verbesserungspotenzial gesetzt. Hierüber wird berücksichtigt, dass nicht jede Umweltauswirkung unter den gegebenen Umständen (technische Machbarkeit, Finanzierbarkeit etc.) mit dem gleichen Aufwand reduziert werden kann. Das Umweltrelevanz-Portfolio zeigt uns die Ansatzpunkte für unsere Umweltziele, die im Kapitel 10 vorgestellt werden. Abb. 4: Umweltrelevanz-Portfolio Sindelfingen 19/39
Abb. 5: Umweltrelevanz-Portfolio Rottenburg Abb. 6: Umweltrelevanz-Portfolio Hailfingen 20/39
8. Zahlen, Daten, Fakten zu unserer Umweltleistung Wir führen ein internes Controlling unserer Umweltleistung durch. Dieses Controlling basiert auf unserer Input/Output-Bilanz. Die folgenden Tabellen stellt die Entwicklung unseres Input-/Outputs seit 2015 dar. Sindelfingen Einheit 2015 2016 2017 2018 2019 Input Wasser Bereich Wasser Trinkwasser m3 1.298 1.118 1.306 1.277 4.217 Energie Bereich Energieeffizienz Gesamtenergie MWh 2.359 2.404 2.405 2.787 3.680 Strom MWh 1.344 1.306 1.385 1.492 1.757 Fernwärme MWh 1.015 1.098 1.020 1.295 1.923 Anteil erneuerbare Energien MWh 462 605 472 776 914 Output Abfälle Bereich Abfall Gesamtabfallaufkommen t 27,82 22,50 22,16 28,54 77,81 Davon gefährliche Abfälle (die mit * t 0,00 0,12 2,02 3,94 1,66 gekennzeichneten Abfälle) Abfälle zur Verwertung t 27,82 22,50 22,04 28,54 77,81 Stoffliche Verwertung t 14,18 11,00 12,98 17,14 46,92 020204 - Schlämme aus Fettabscheider t 3,50 3,00 4,20 6,00 16,50 130502* - Ölabscheider-Schlämme* t 0,00 0,00 0,00 3,94 0,00 150101 - Papier+Kartonagen t 9,32 7,22 6,00 6,14 12,30 170201 - Altholz t 1,36 0,54 0,88 1,06 13,84 Thermische Verwertung t 13,64 11,50 9,06 11,40 30,89 200301 - Gewerbeabfall t 13,64 11,50 9,06 11,40 30,89 Abwasser Bereich Abwasser Abwasser m3 1.298 1.118 1.306 1.277 4.217 Biologische Vielfalt Bereich biologische Vielfalt gesamter Flächenverbrauch m2 15.020 15.020 15.020 15.020 7.825 gesamte versiegelte Fläche m2 14.720 14.720 14.720 14.720 5.565 gesamte naturnahe Fläche am Standort m2 300 300 300 300 2.260 gesamte naturnahe Fläche abseits des Standorts m2 0 0 0 0 0 Tabelle 4: Input / Output Sindelfingen - Durch den Neubau des BITZER Headquarter am Standort Sindelfingen und den teilweisen Parallelbetrieb sind die Daten in 2019 mit den Vorjahren nicht mehr vergleichbar. Die biologische Vielfalt wurde neu berechnet und ist ab 2019 rein auf den neuen Standort bezogen. 21/39
Rottenburg Einheit 2015 2016 2017 2018 2019 Input Rohstoffe Bereich Materialeffizienz in Tonnen Alu-Guss t 25,96 31,38 37,11 44,14 47,11 Grau-Guss t 10.431,72 10.397,95 10.642,00 10.629,64 11.033,16 Sphäro-Guss t 5.120,03 4.885,74 5.357,65 5.401,79 5.028,88 Prozess- und Hilfsmittel Wasserlacke t 34,40 54,81 51,04 50,52 60,28 Nitrolacke t 0,80 1,76 0,70 1,77 1,56 Kältemaschinenöl t 691,51 742,92 761,72 795,98 821,50 Hilfs & Betriebsstoffe (KSS, Maschinenöl) t 256,15 215,26 224,42 240,83 213,01 Kältemittel in Technik- und Entwicklungsanlagen t 2,41 2,27 1,84 1,56 1,75 Wasser Bereich Wasser Trinkwasser m3 12.095 9.655 9.649 9.480 10.506 Energie Bereich Energieeffizienz Gesamtenergie MWh 18.716 19.057 21.177 19.453 19.161 Strom MWh 12.416 12.115 13.735 12.878 12.057 Gas MWh 6.300 6.942 7.442 6.575 7.103 Anteil erneuerbare Energien MWh 4.185 4.519 4.533 6.954 6.511 Output Abfälle Bereich Abfall Gesamtabfallaufkommen t 2.550,13 2.365,23 2.505,37 2.500,37 2.303,72 Davon gefährliche Abfälle (die mit * t gekennzeichneten Abfälle) 347,13 332,89 271,96 243,72 245,30 Abfälle zur Verwertung t 2.549,69 2.365,23 2.505,27 2.500,37 2.303,52 Stoffliche Verwertung t 2.357,40 2.252,28 2.360,89 2.394,67 2.172,22 020204 - Schlämme aus Fettabscheider t 3,50 8,20 6,00 17,80 18,50 060314* - Salze/Lösungen* t 25,27 34,61 16,23 6,96 12,34 080116 - Lackwasser t 3,22 28,84 58,62 27,64 31,51 120101 - Graugussspäne t 1.292,82 1.212,02 1.395,30 1.404,96 1.184,52 120103 - Alugussspäne t 4,29 6,97 6,32 8,11 10,71 120109* - Emulsionsgemische* t 285,97 258,68 222,45 195,12 200,92 130502* - Ölabscheider-Schlämme* t 0,00 0,00 0,00 6,08 0,00 150101 - Papier+Kartonagen t 89,90 89,50 53,52 96,80 87,64 150102 - Kunststofffolien t 10,94 9,80 11,68 9,98 13,14 170201 - Altholz t 129,58 129,64 97,76 148,60 61,84 170401/02 - Buntmetalle t 17,76 2,41 37,81 41,00 18,75 170405 - Gussschrott t 394,12 389,48 377,66 340,36 462,31 170405 - Mischschrott t 98,86 80,90 77,55 89,36 69,09 160213 - Elektronikschrott* t 1,17 1,25 0,00 1,90 0,95 Thermische Verwertung t 192,29 112,95 144,38 105,70 131,30 080111* - Lackschlämme* t 0,00 0,28 0,52 0,34 0,00 120102 - Schleifschlamm t 96,78 0,00 2,54 0,00 27,88 130205* - Altöl* t 10,72 14,56 13,48 7,66 8,85 140603* - Löse-/Kühlmittelgemische* t 9,51 9,30 5,23 11,35 8,56 150202* - ölhaltige Betriebsmittel* t 14,05 14,23 13,95 14,31 13,48 200301 - Gewerbeabfall t 61,23 74,58 108,66 72,04 72,53 Abfälle zur Beseitigung t 0,44 0,00 0,10 0,00 0,20 200121* - Leuchtstoffröhren* t 0,44 0,00 0,10 0,00 0,20 Abwasser Bereich Abwasser Abwasser m3 8.372 5.123 5.851 6.120 5.139 Abluft Bereich Emissionen Emissionen von Treibhausgasen als CO2- Äquivalent t CO2-Äqui. 5.338,368 5.286,457 5.444,100 4.379,980 4.972,650 Gasfeuerung t CO2-Äqui. 1.795,468 1.978,477 2.120,934 1.873,934 2.024,470 Kältemittelverluste t CO2-Äqui. 3.542,900 3.307,980 3.323,166 2.506,046 2.948,180 Emissionen in die Luft kg 7.295,00 8.762,00 8.311,00 7.914,00 7.553,00 SO2 kg 0,000082 0,000090 0,000097 0,000085 0,000092 NOx kg 0,001342 0,001479 0,001585 0,001401 0,001513 Staub (PM) kg 0,000050 0,000056 0,000060 0,000053 0,000057 VOC kg 7.295 8.762 8.311 7.914 7.553 Biologische Vielfalt Bereich biologische Vielfalt gesamter Flächenverbrauch m2 76.207 76.207 76.207 76.207 76.207 gesamte versiegelte Fläche m2 55.595 57.787 57.787 57.787 57.787 gesamte naturnahe Fläche am Standort m2 20.612 18.420 18.420 18.420 18.420 gesamte naturnahe Fläche abseits des Standorts m2 0 0 0 0 0 *Die Kältemittelverluste sind seit 2017 in einer Gesamt GWP Summe zusammengefasst. Tabelle 5: Input / Output Rottenburg 22/39
Hailfingen Einheit 2015 2016 2017 2018 2019 Input Rohstoffe Bereich Materialeffizienz in Tonnen Blech (nur HLF) t 797,91 815,45 812,95 812,33 1.120,27 Prozess- und Hilfsmittel Wasserlacke t 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Nitrolacke t 0,23 0,28 0,09 0,22 4,78 Kältemaschinenöl t 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Hilfs & Betriebsstoffe (KSS, Maschinenöl) t 282,56 273,50 285,34 300,61 343,25 Kältemittel in Technik- und Entwicklungsanlagen t 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Wasser Bereich Wasser Trinkwasser m3 1.392 1.305 1.492 1.872 1.682 Energie Bereich Energieeffizienz Gesamtenergie MWh 1.336 1.472 1.321 1.460 1.867 Strom MWh 780 847 785 769 897 Heizöl MWh 556 625 536 691 970 Anteil erneuerbare Energien MWh 262 316 259 415 484 Output Abfälle Bereich Abfall Gesamtabfallaufkommen t 166,22 172,82 191,92 208,14 230,05 Davon gefährliche Abfälle (die mit * t 11,28 23,00 15,87 35,51 31,09 gekennzeichneten Abfälle) Abfälle zur Verwertung t 154,94 166,74 185,89 198,47 225,03 Stoffliche Verwertung t 147,98 161,22 178,77 192,35 214,22 120102 - Neublechschrott t 142,52 134,57 163,91 132,28 157,03 120109* - Emulsionsgemische* t 0,00 16,92 9,84 25,84 24,48 150101 - Papier+Kartonagen t 3,28 3,26 3,72 5,50 7,12 160120 - Mischglas t 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 170201 - Altholz t 0,96 0,28 0,00 0,00 2,64 170401/02 - Buntmetalle t 1,22 1,36 1,30 1,04 1,35 170405 - Mischschrott t 0,00 4,83 0,00 9,63 4,45 Thermische Verwertung t 6,96 5,52 7,12 6,12 10,81 200301 - Gewerbeabfall t 6,96 5,52 7,12 6,12 9,22 Abfälle zur Beseitigung t 11,28 6,08 6,03 9,67 5,02 100202* - Schlacke* t 11,28 6,08 6,03 9,67 5,02 200121* - Leuchtstoffröhren* t 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Abwasser Bereich Abwasser Abwasser m3 1.392 1.305 1.492 1.872 1.682 Abluft Bereich Emissionen Emissionen von Treibhausgasen als CO2- Äquivalent t CO2-Äqui. 207,93 233,82 200,46 258,36 362,85 Heizölfeuerung t CO2-Äqui. 207,93 233,82 200,46 258,36 362,85 Kältemittelverluste t CO2-Äqui. 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 Emissionen in die Luft kg 11,2208 13,5939 4,1653 10,7804 234,4166 SO2 kg 0,000187 0,000210 0,000180 0,000232 0,000326 NOx kg 0,000126 0,000141 0,000121 0,000156 0,000219 Staub (PM) kg 0,000016 0,000018 0,000015 0,000019 0,000027 VOC kg 11,2205 13,5936 4,1650 10,7800 234,4160 Biologische Vielfalt Bereich biologische Vielfalt Flächenverbrauch m2 16.033 16.033 16.033 16.033 16.033 gesamt versiegelte Fläche m2 6.000 6.000 6.000 8.100 13.528 gesamte naturnahe Fläche am Standort m2 10.033 10.033 10.033 7.933 2.505 gesamte naturnahe Fläche abseits des Standorts m2 0 0 0 0 0 Tabelle 6: Input / Output Hailfingen - Durch die Produktionserweiterung (BA03 und BA04) am Standort Hailfingen sind die Daten in 2019 mit den Vorjahren nicht mehr vergleichbar. 23/39
Unsere wesentlichen Umweltaspekte im Detail Die Bewertung unserer Umweltaspekte (s. Kap. 7) zeigt uns, welche Umweltaspekte für uns wesent- lich sind. Diese werden wir im Folgenden für die drei Standorte näher beschreiben: Umweltaspekt „Emissionen durch Materialeinsatz“ Standort Sindelfingen Am Standort Sindelfingen weist der Umweltaspekt „Emissionen durch Materialeinsatz“ keine Um- weltrelevanz auf, da es sich hierbei um einen reinen Verwaltungsstandort handelt. Standorte Rottenburg und Hailfingen An den Produktionsstandorten Rottenburg und Hailfingen weist der Umweltaspekt „Emissionen durch Materialeinsatz“ im Gegensatz zum Stammsitz Sindelfingen die primäre Umweltrelevanz auf. Durch den Zukauf von Aluminium- und Gußbauteilen mit deren aufwendigen und energieintensiven Herstellung, liegt der Anteil der Umweltbelastungspunkte nach unserer Umweltschutzaspektebewertung in Rottenburg bei über 45% und in Hailfingen sogar bei über 70%. Umweltaspekt „Emissionen durch Energieverbrauch“ Standort Sindelfingen Am Standort Sindelfingen weist der Umweltaspekt „Emissionen durch Energieverbrauch“ die primäre Umweltrelevanz auf. Durch den Neubau des BITZER Headquarter am Standort Sindelfingen und den teilweisen Parallelbetrieb sind die Daten in 2019 mit den Vorjahren nicht mehr vergleichbar. Der Gesamt- energieverbrauch liegt für beide Gebäude bei 3.680 MWh für. Der Fernwärmeverbrauch liegt bei rund 52% und die des Stromverbrauchs bei 48%. Abbildung 7 zeigt nochmals zusammenfassend die Energieverbräuche der letzten 5 Jahre in Sindelfingen. Ab 2020 werden die ersten realistischen Verbräuche des neuen BITZER Headquarter vorliegen und dargestellt. Standort Rottenburg Am Standort Rottenburg wurde ebenfalls eine „hohe Umweltrelevanz“ bezüglich des Energiever- brauchs festgestellt. Am Standort wurden insgesamt 19.161 MWh Energie eingesetzt. Der Stromverbrauch liegt bei 12.058 MWh (62,9%) und der Gasverbrauch bei 7.103 MWh (37,1%). Der Stromverbrauch reduzierte sich zum Vorjahr um 6,8%. Der Gasverbrauch stieg um 7,3% zum Vorjahr an. Neben der Installation des BHKW am Standort und den dadurch erhöhtem Gasverbrauch, zeigen hier auch unsere kontinuierlichen Energiesparmaßnahmen Wirkung. Der Stromverbrauch teilt sich wie folgt auf (62,9% des Gesamtenergieverbrauchs): 24/39
- Produktion 9.804 MWh 51,2% des Gesamtenergieverbrauch - Technik und Entwicklung 2.127 MWh 11,1% des Gesamtenergieverbrauch - Schulungszentrum 256 MWh 1,3% des Gesamtenergieverbrauch - BHKW Eigenstromproduktion -130 MWh - 0,7% des Gesamtenergieverbrauch Zur Beheizung der Produktionshallen wird ausschließlich Gas eingesetzt. Die Prozesswärme der Waschmaschinen und Lackieranlage werden ebenfalls mit Gas betrieben, so dass der Gas- verbrauch einmal von der Witterung und zum anderen von der Produktionsauslastung abhängig ist. Seit 2019 wurde auch ein BHKW für die Eigenstromnutzung installiert, dass mit Gas betrieben wird. Der Gasverbrauch teilt sich wie folgt auf (37,1% des Gesamtenergieverbrauchs): - Produktion 5.671 MWh 29,6% des Gesamtenergieverbrauch - Technik und Entwicklung 746 MWh 3,9% des Gesamtenergieverbrauch - Schulungszentrum 105 MWh 0,5% des Gesamtenergieverbrauch - BHKW 582 MWh 3,0% des Gesamtenergieverbrauch Der kontinuierliche Anstieg des Gesamtenergieverbrauchs von 15% bis 2017, ergab sich durch die Gebäudeerweiterungen und den jährlichen Produktionssteigerungen. In 2019 konnte eine weitere Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs von 1,5% zum Vorjahr erreicht werden. Der energetische Fortschritt, ist weiterhin über umgesetzte Maßnahmen, zu erkennen. Der erreichte Einsparungswert für 2019 liegt bei 3.807 MWh (kumulierter Wert unter Einbeziehung der Vorjahre). Abbildung 8 zeigt nochmals zusammenfassend die Energieverbräuche in Rottenburg. Abbildung 9 Abbildung 10 In den Abbildungen 9 und 10 sind auf der linken Seite die Energieverbräuche je produzierten Verdichter inkl. der CKD Verpackung und auf der rechten Seite die Energieverbräuche je Produkt inkl. Verpackung dargestellt. Bei den Energieverbräuchen je produzierten Verdichter inkl. der CKD Verpackung ist seit 2015 ein positiver Trend zu erkennen der in 2019 vorgesetzt werden konnte. 25/39
Bei den Energieverbräuchen je Produkt inkl. Verpackung ist bis 2017 ein negativer Trend gegenüber der linken Abbildung zu erkennen. Dieser negative Trend hängt durch immer größere Verdichter und der damit aufwendigeren Herstellung zusammen. In 2018 konnte erstmalig durch den geringeren Energieverbrauch der negative Trend gestoppt und in 2019 erneut verbessert werden. Standort Hailfingen Auch für Hailfingen wird die Umweltrelevanz des Energieverbrauchs als „hoch“ eingestuft. Im Vergleich zum Standort Rottenburg wird in Hailfingen aufgrund der geringeren Größe des Stand- orts wesentlich weniger Energie verbraucht. Durch die Produktionserweiterung des BA03 und BA04 hat sich die Produktionsfläche nahezu verdoppelt. Somit sind die Daten in 2019 mit den Vorjahren nicht mehr vergleichbar. Der Gesamt- energieverbrauch für den Standort liegt bei 1.867 MWh. Zum Vorjahr, ist dies eine Steigerung um 27,8% . Der Stromverbrauch liegt bei 897 MWh (48%) und der Heizölverbrauch bei 970 MWh (52%). Der Stromverbrauch stieg um 16,6% und der Heizölverbrauch um 40% zum Vorjahr. Der Hauptenergieträger ist nun der Heizöl- und nicht mehr der Stromverbrauch. Der Stromverbrauch teilt sich wie folgt auf (48,0% des Gesamtenergieverbrauchs): - Schweißerei 460 MWh 24,6% des Gesamtenergieverbrauch - Blechbearbeitung 171 MWh 9,2% des Gesamtenergieverbrauch - Rohrbiegen 83 MWh 4,4% des Gesamtenergieverbrauch - Versorgungstechnik 68 MWh 3,6% des Gesamtenergieverbrauch - Montage 10 MWh 0,6% des Gesamtenergieverbrauch - Neubau 105 MWh 5,6% des Gesamtenergieverbrauch Der Heizölverbrauch teilt sich wie folgt auf (52,0% des Gesamtenergieverbrauchs): - Gebäudeheizung 630 MWh 33,8% des Gesamtenergieverbrauch - Roll Waschmaschine 340 MWh 18,2% des Gesamtenergieverbrauch Abbildung 11 zeigt die Energieverbräuche in Hailfingen. Der Gesamtenergieverbrauch ist von 2015 bis 2017 konstant geblieben. Die Reduzierung des Energieverbrauchs der Vorjahre, ist auf die durchgeführte Gebäudesanierung und Optimierung der Produktionsabläufe zurück zu führen. Der Anstieg in 2018 und 2019 ist auf die Produktionserweiterung BA03 und BA04 zurückzuführen und bezieht sich vor allem auf den gestiegenen Heizölverbrauch um den Neubau zu heizen. Der energetische Fortschritt ist dennoch an umgesetzten Maßnahmen zu erkennen. Der erreichte Einsparungswert für 2019 liegt bei 278 MWh (kumulierter Wert unter Einbeziehung der Vorjahre). 26/39
Abbildung 12 Abbildung 13 In den Abbildungen 12 und 13 sind auf der linken Seite die Energieverbräuche je produzierter Behälter inkl. den Kleinteil Komponenten und auf der rechten Seite die Energieverbräuche je Produkt inkl. Verpackung dargestellt. Bei den Energieverbräuchen je produzierter Behälter inkl. den Kleinteil-Komponenten konnte in den letzten Jahren ein negativer Trend festgestellt werden. Der gleiche Trend ist auch bei den Energieverbräuchen je Produkt inkl. Verpackung zu erkennen. Durch die Produktionserweiterung BA03 und BA04 hat sich die Gesamtenergiesituation komplett geändert und muß neu bewertet werden. Umweltaspekt „Emissionen durch Verkehr“ Die Umweltrelevanz des Verkehrs wird am Stammsitz Sindelfingen als „hoch“ und an den Produktionsstandorten Hailfingen und Rottenburg als „mittel“ eingestuft. Relevant ist in Sindelfingen ausschließlich der Mitarbeiterverkehr. An den Produktionsstandorten Rottenburg und Hailfingen dominiert der Lieferverkehr. Warentransporte sind nicht nur ein wichtiger Kostenaspekt, sondern tragen auch wesentlich zur Ökobilanz unserer Produkte bei. Aufgrund der notwendigen Flexibilität der Fertigung und eines fehlenden günstigen Eisenbahn- anschlusses erfolgt die An- und Auslieferung ausschließlich per LKW. Die direkten Einfluss- möglichkeiten für den Transport eingehender Ware sind als gering anzusehen. Der Lieferant wählt Speditionen aus, die ihrerseits eigenständig über die Auslastung der LKWs und über die Routenplanung entscheiden. Beim Versand von BITZER - Produkten sind Kundenanforderungen zu berücksichtigen, die im Wesentlichen nur durch LKW-Transporte zu erfüllen sind. Sind jedoch in den Bereichen Transport und Logistik Steuerungsmöglichkeiten gegeben, so werden sie auch wahrgenommen. So wurden zur Reduzierung des Transportaufkommens sowohl bei der Beschaffung von Ware als auch beim Versenden von fertigen Verdichtern folgende Maßnahmen ergriffen: 1. Die zur Verfügung stehenden Versandflächen werden soweit wie möglich ausgenützt: BITZER-Töchter erhalten nur volle LKWs oder gefüllte Überseecontainer. 2. Die Werke in Rottenburg, Schkeuditz und Portugal gehen – sofern möglich – zum Direktversand an den Kunden über. 3. Von den Lieferanten wird ein direktes Beliefern der Werke verlangt. 4. Es werden Speditionen mit zertifizierten Qualitätsmanagementsystemen bevorzugt. Ein ökologischer „Nebeneffekt“: zertifizierte Speditionen vermeiden aufgrund ihrer organisierten internen Abläufe unproduktive Leerfahrten. Neben dem Güterverkehr ist an allen drei Standorten auch der Personenverkehr zu berücksichtigen. Die meisten Mitarbeiter kommen mit dem eigenen PKW zur Arbeit. Dies resultiert aus dem z. T. großen Einzugsgebiet des Standortes und dem Schichtdienst der Mitarbeiter. Eine attraktive Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nur zeitweise gegeben. 27/39
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