Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG

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Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
Das Kundenmagazin der EWS Energie AG   2/2019

                 Schlauer Zähler
         Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten
            Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter.
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
AUGENBLICK

         Neues Gesicht bei der EWS
         Kein Scherz: Seinen ersten Arbeitstag bei der
         EWS hatte Kristjan Nuhi am 1. April. Seither
         unterstützt der 21-Jährige das Unternehmen als
         Netzelektriker. «Mir gefällt, dass ich oft draussen
         bin und handwerklich arbeiten kann.» Zusammen
         mit seinen Kollegen hält Nuhi die Infrastruktur
         für den Transport und die Verteilung von Strom
         in Schuss und kümmert sich um die öffentliche
         Beleuchtung. Über die EWS hat er nur Gutes
         gehört und sich deshalb auf die freie Stelle
         beworben.
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
EDITORIAL

                                       Von Neuem
                                       und Bewährtem
                                                       Der technische Wandel in der Energiebranche bringt immer
                                                       wieder Neues. Etwa die Smart Meter: Die Mitarbeitenden
                                                       der EWS installieren diese intelligenten Stromzähler in den
                                                       nächsten Jahren in allen Haushalten. Mit den neuen
                                                       Messgeräten haben Sie, liebe Kundinnen und Kunden, den
                                                       Stromverbrauch besser im Blick und bezahlen künftig
                                                       quartalsweise den effektiv gebrauchten Strom – Akontozahlungen
                                                       sind nicht mehr nötig (siehe Artikel auf den Seiten 6 – 7).

                                                       Die EWS Energie AG unterstützt aber auch Bewährtes: An der
                                                       diesjährigen WYNAexpo haben wir uns als Aussteller und Sponsor
                                                       beteiligt. Wir möchten uns bei Ihnen für das grosse Interesse
                                                       an unserem Stand und an der Messe bedanken! Es war uns eine
                                                       Freude, Ihre Anregungen und Wünsche entgegenzunehmen,
                                                       mit Ihnen zu plaudern und anzustossen. Einige Impressionen
                                                       zur Messe finden Sie auf den Seiten 12 – 13.

                                                       Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, geniessen Sie
                                                       die Wärme!

                                                       Christian Gerber, Geschäftsführer EWS Energie AG

                                       Aus dem Inhalt

                                         8                                                                12                                                            17
                                       Innovativ                                                        Gesellig                                                       Schwungvoll
                                       Clevere Technologien und globales                                Die WYNAexpo war ein voller Erfolg: Tausende                   Mit der amtierenden
                                       Denken – die Renggli AG zeigt bei-                               besuchten die Gewerbeausstellung. Am Stand der                 Schwingerkönigin Diana
                                       spielhaft, was Cleantech ausmacht.                               EWS gings sportlich zu und her.                                Fankhauser im Sägemehl.
Fotos Seiten 1 + 2: Philipp Schmidli

                                       Impressum

                                       4. Jahrgang, Juni 2019, erscheint vierteljährlich
                                       Herausgeber: EWS Energie AG, Winkelstrasse 50, 5734 Reinach AG; Telefon 062 765 64 63,
                                       Fax 062 765 64 46; info@ews-energie.ch; www.ews-energie.ch
                                       Konzept, Redaktion und Gestaltung: RedAct Kommuni­kation AG, 8152 Glattbrugg;                         neutral   01-19-101285
                                       redaktion@red-act.ch | Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen                                      Drucksache   myclimate.org

                                                                                                                                                                             LOCALPOWER   2/ 2019   3
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
DIGITAL GEPLANT
  UND GEBAUT
  Im modularen Forschungs- und
  Innovationsgebäude der Empa in
  Dübendorf werden Materialien und
  Systeme unter realen Bedingungen
  getestet und weiterentwickelt. Die
  neueste Erweiterung heisst DFAB
  House: Die Einheit auf dem Dach
  wurde nicht nur digital geplant,
  sondern auch digital gebaut – mit
  3-D-Druckern und Baurobotern.
  Die Technologien sollen helfen, das
  Planen und Bauen künftig effizienter
  und nachhaltiger zu machen.

                                                                                         Energie-Check
                                                                                         für zu Hause
Künstlicher Lärm                                                     Düsenflugzeug
                                                                     130–150 dB          Wie hoch ist mein Energie-
von Elektroautos                                                                         verbrauch, und wie kann ich
                                              Schmerzgrenze                              ihn reduzieren? Diese Fragen
Elektroautos fahren fast geräuschlos und      120–140 dB                                 beantwortet der Energie-
                                                                    Presslufthammer,
verringern so den Verkehrslärm. Das                                 Motorsäge, Disco     Check von EnergieSchweiz.
leise Rollen ist aber auch gefährlich für                           110 dB               Nach einigen Fragen zu
Blinde oder ältere Menschen. Die            Hauptverkehrsstrasse                         Heizung, Warmwasser,
Schweiz übernimmt deshalb entspre-          80–90 dB                                     Elektrizität und Mobilität
chende Vorschriften der EU und schreibt                            Staubsauger, Fön      erhält man ein Resultat,
ab Juli vor, dass E-Autos bis zu einer                             70 dB                 veranschaulicht in der Form
Geschwindigkeit von 20 km / h künstli-       Normales Auto                               einer Energieetikette. Einer
che Motorengeräusche von 55 bis 75           60–80 dB                                    von vielen Praxistipps: Gut
Dezibel (dB) erzeugen müssen. Bei                                                        gefüllte, moderne Spül­
                                                                   Normale
höheren Geschwindigkeiten übertönt                                 Gesprächslautstärke   maschinen brauchen für die
dann das Abrollgeräusch der Reifen den                             40–60 dB              gleiche Menge Geschirr nur
                                             Sehr ruhiges
Motorenlärm. Doch wie laut sind 75 dB?       Zimmer, Flüstern                            halb so viel Wasser und ein
Unsere Grafik zeigt Vergleichswerte. Zu      20–30 dB                                    Viertel weniger Strom als
                                                                   Ruhiges Atmen,
beachten ist dabei, dass eine Zunahme                              Blätterrauschen       das Abwaschen von Hand.
um 10 dB auf der logarithmischen Skala                             10 dB                 Den Check gibt es auf
                                             Hörschwelle des
einer Verdoppelung der Lautstärke            menschlichen Ohrs                           www.energieschweiz.ch/
gleichkommt.                                 0 dB                                        energie-check.

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KURZ UND BÜNDIG

                                                      KOLUMNE

                                                      BRÜHWARM AUS
                                                      DER HÖLLE
                                                      Jetzt mal ehrlich: Kaffee schmeckt scheusslich
                                                      und erhält zu viel Aufmerksamkeit. Ich weiss,
                                                      für diese Aussage würden mich die Verfechter
                                                      des Gesöffs wahrscheinlich am liebsten geteert
                                                      und gefedert sehen. Aber was soll ich sagen?
                                                      Das braune Gebräu schmeckt zu bitter, ist
                          DIE ZAHL
                                                      zu heiss und sieht aus wie dreckiges Wasser.

                   1879
                                                      Und dann sind da jene Koffein-Junkies, die
                                                      mich morgens mit «Sprich nicht mit mir, ich
                                                      hatte noch keinen Kaffee» begrüssen. Nein,
                                                      dafür habe ich kein Verständnis. Kein Morgen-
          In diesem Jahr ging die erste elektrische   muffel wurde nach dem «Genuss» eines
               Beleuchtungsanlage der Schweiz         Kaffees je zu einer morgendlichen Frohnatur.
            in Betrieb: Hotelier Johannes Badrutt
            begeistert damit seine Gäste im Hotel     Oft wird mir Kaffee angeboten. Ich weiss das
              Kulm in St. Moritz. Zu finden ist die   auch zu schätzen. Schade nur: Ein Nein wird
           Jahreszahl als eines der Highlights der    selten akzeptiert. «Ich mach’ dir gerne einen,
               Schweizer Energiegeschichte auf        ist kein Aufwand», wird mir oft entgegnet. Das
            der Website www.energy-timeline.ch.       ist wirklich liebenswürdig. Aber wenn ich dann
                                                      sage, dass er mir nicht schmeckt und ich lieber
                                                      Wasser möchte, folgt ungläubiges Kopfschüt-
                                                      teln, eine zu oft gehörte Liebeserklärung an die
                                                      Brühe und die Phrase: «Ich könnte ja nicht ohne.»
                                                      Deshalb habe ich tatsächlich schon eiskalt gelo­
                                                      gen: «Nein danke, ich hatte eben einen.»
                                                      Diskussion beendet, Wasser auf dem Tisch.

                                                      Nicht, dass ich es noch nie mit Kaffee probiert
                                                      hätte. Kürzlich gab ich ihm wieder einmal eine
                                                      Chance: Der Becher war leer, meine Hände
                                                      zittrig und feuchtkalt, ich wurde hibbelig
                                                      und konnte mich nicht mehr konzentrieren.
                                                      Versuch gescheitert. Trotzdem muss ich
NACHGEFRAGT
                                                      zugeben: Manchmal wäre es schön, Kaffee zu
                                                      mögen – gemütlich einen Cappuccino mit
Wieso verbrennt die                                   viel Milchschaum schlürfen, Guetzli eintunken,
Haut bei zu viel Sonne?                               dem Genuss frönen. Deshalb schlage ich das
                                                      nächste Kaffeeangebot vielleicht nicht aus.
«Das Licht der Sonne besteht aus
energiereichen UV-Strahlen. Treffen zu
viele dieser Strahlen auf die Haut,
entzündet sie sich. Der Körper schüttet
daraufhin vermehrt Botenstoffe aus,
welche die Blutgefässe erweitern. Das
soll die verbrannte Haut besser mit
Nährstoffen versorgen und so die Schäden
der Zellen reparieren. Dadurch wird die
Haut rot, schwillt an, beginnt zu jucken
und zu brennen – man spricht von
einem Sonnenbrand.»

Antwort von: Carlo Mainetti, Derm­a­
                                                      Tamara Tiefenauer arbeitet als Corporate Publisherin
tologe, Präsident der Schweizerischen                 bei der RedAct Kommunikation AG. Sie schreibt
Gesellschaft für Dermatologie und                     über Energie- und andere Themen und bleibt auch
Venerologie                                           ohne Koffein wach und neugierig.

                                                                                  LOCALPOWER       2/ 2019   5
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
SMART METER

Intelligente
Stromzähler
bringen viele
Vorteile
Nach und nach wechselt die EWS Energie AG in allen Haushalten die
Stromzähler aus. Die neuen Smart Meter sind Teil der Energiestrategie
2050. Die Zählerablesung vor Ort entfällt, und die Kunden erhalten einen
besseren Überblick über den eigenen Stromverbrauch.
T E X T TA M A R A T I E F E N A U E R   F OTO S P H I L I P P S C H M I D L I

I
    n dunklen Kellern und düsteren Haus­                          Ablauf ihrer Lebensdauer ausgetauscht.       über einen anderen Anbieter, muss das
    eingängen verrichten Stromzähler                              (Weitere Informationen zur Energiestra­      individuell geklärt werden.
    zuverlässig ihre Arbeit – tagein, tag­                        tegie 2050 in der Box.)                         Der Smart Meter kann aber noch
aus registrieren sie den Stromverbrauch.                                                                       mehr: etwa helfen, allfällige Störungen
Ende Jahr kommt die Zählerableserin                               Aktuelle Rechnung                            schnell zu beseitigen. Weil die Daten
oder der Zählerableser vorbei, wischt den                         Der neue, intelligente Mitbewohner           laufend erhoben werden, fallen ausser­
Staub von den Kästen und liest den Wert                           biete viele Vorteile, sagt Claudia Widmer,   gewöhnliche Werte rasch auf. Claudia
ab. Die EWS Energie AG schickt dann die                           Teamleiterin Energieversorgung Ser­          Widmer: «Wir können schneller handeln
Rechnung. Mit den Smart Metern ändert                             vices bei der EWS und Projektleiterin        und stellen nicht erst Ende Jahr fest, dass
sich dieser Ablauf: Die neuen Zähler                              Smart Meter. Mit den bisherigen elek­        etwas nicht stimmt.»
senden die Werte täglich direkt an den                            tronischen und mechanischen Zählern
Energieversorger, zum Ablesen kommt                               leisteten die Kunden jeweils dreimal im      Daten übers Stromnetz
niemand mehr. Seit gut einem Jahr                                 Jahr eine Akontozahlung und beglichen        Die Daten gelangen vom Smart Meter über
wechselt die EWS die alten Messsysteme                            Ende Jahr den effektiven Verbrauch.          das Stromnetz zur nächsten Transformato­
aus. In Zetzwil wird der Strom schon                              «Mit dem Smart Meter bezahlen die            renstation, von dort weiter über das Glas­
von den intelligenten Zählern gemessen.                           Kunden quartalsweise direkt ihren ak­        fasernetz zur EWS. «Das ist die sicherste
Und auch in den Gemeinden Birrwil,                                tuell bezogenen Strom», sagt Claudia         und zuverlässigste Übermittlung», sagt
Gontenschwil, Menziken und Reinach                                Widmer. «Die Kunden wissen deshalb           Claudia Widmer. Denn anders als bei einer
werden die alten Messgeräte in den                                genauer, wie viel Strom sie verbrauchen.»    Übertragung per Telekomanbieter oder
nächsten Jahren durch die intelligenten                           Die von den Smart Metern erhobenen           Funk sind so keine weiteren Unternehmen
Zähler ersetzt.                                                   Werte können die Kunden auch im kürz­        beteiligt, und es gibt keine «Funklöcher».
   Noch rund 11 500 Stromzähler müs­                              lich lancierten EWS-Kundenportal on­            Sorgen um den Schutz der Daten müsse
sen einem neuen Smart Meter weichen.                              line rund um die Uhr einsehen.               sich niemand machen, sagt Widmer.
Grund dafür ist die Energiestrategie 2050                            Die Smart Meter sind zudem fähig,         Denn diese speichert die EWS anonymi­
des Bundes. Diese sieht unter anderem                             auch Wasser- und Gaszähler automatisch       siert ab. Nur einmal pro Quartal werden
vor, dass bis Ende 2027 achtzig Prozent                           auszulesen. Für EWS-Kunden wird dies         sie ins Rechnungssystem eingelesen. Die
aller Stromzähler Smart Meter sind. Die                           in den nächsten Jahren möglich sein.         Weitergabe der Daten unterliegt dem
restlichen zwanzig Prozent werden nach                            Bezieht jemand aber Wasser oder Gas          Datenschutzrecht. Das heisst: Sie dürfen

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Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
SMART METER

Claudia Widmer und Thomas Fuchss testen einen neuen Smart Meter. Einmal installiert, liefert er die Daten per Stromnetz der EWS.

nur unter ausdrücklicher Zustimmung des        schnelle Sache.» Die Monteure schalten          Fuchss: «Viele arbeiten tagsüber, und wir
Kunden weitergegeben werden. Und nach          kurz den Strom aus, schrauben den alten         können nicht in die Wohnungen.» Aber
zwölf Monaten löscht sie die EWS.              Zähler ab, schliessen den neuen ans             die EWS ist auf Kurs: Thomas Fuchss und
                                               Stromnetz an und befestigen ihn. Fuchss:        seine Kollegen werden die Smart Meter
Einfache Installation                          «Die Kunden merken nichts vom neuen             im gesamten Versorgungsgebiet recht­
Thomas Fuchss, Mitarbeiter Energiever­         Smart Meter.» Der Strom fliesst direkt          zeitig auswechseln können. Unterstützt
sorgung Betrieb bei der EWS, installiert       wieder. Einziger Knackpunkt: mit den            werden sie dabei von externen Elektro­
regelmässig Smart Meter: «Das ist eine         Kunden einen Termin vereinbaren.                unternehmen.

                                   Smart Meter als Teil der Energiezukunft
                                   Die Energiestrategie 2050 will den Verbrauch von Energie senken,
                                   deren Effizienz erhöhen und erneuerbare Energien fördern.
                                   Smart Meter sind ein wichtiger Teil dieser Strategie. Zudem sind
                                   viele zukünftige Anwendungen möglich, beispielsweise in
                                   einem Smart Home. Bei einem solchen Wohnsystem steuern die
                                   Bewohner nicht nur Licht und Heizung mit dem Smartphone,
                                   sondern messen auch den Stromverbrauch. So kann man künftig
                                   überprüfen, ob beispielsweise ein Gerät in der Nacht unnötig
                                   Strom verbraucht. Im Rahmen der Strommarktliberalisierung
                                   werden die Kunden zudem künftig ihren Stromanbieter selber
                                   wählen können. Mit den intelligenten Messsystemen wissen die
                                   Anbieter über den Verbrauch ihrer Kunden Bescheid, ohne
                                   diesen vor Ort abzulesen.

                                                                                                                  LOCALPOWER       2/ 2019   7
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
SCHWERPUNKT

     Ein Holzweg,
     der Sinn macht
      Cleantech müsse selbstverständlich werden, sagt Max Renggli, CEO
      des gleichnamigen Holzbauunternehmens aus dem luzernischen Schötz.
      Rengglis Mission: globales Denken, geschlossene Kreisläufe und
      Technologien, die sich an gesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren.
      TE X T LUK VON BERGEN   F OTO S P H I L I P P S C H M I D L I   |   RENGGLI AG / BFH   |   ALESSANDRO DELL A BELL A

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Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
« Als Unternehmen
                      kann man nachhaltig
                      und zugleich
                      marktfähig sein.»
                       Max Renggli

C
        leantech. Klingt gut, wird aber wohl von vielen   Zum Beispiel Lenzburg
        Konzernchefs – ähnlich wie der Begriff «Nach­     Überbauungen, Hotels, Spitäler: Die R­ enggli AG baut
        haltigkeit» – deutlich häufiger als leere Wort­   alles, was bedacht ist – nicht nur aus Holz. «Holz ist
hülse in die Atmosphäre gepustet als konkret umge­        ein genialer Baustoff. Aber wir verwenden stets das
setzt. Denn Cleantech ist nicht bloss ein Produkt, ein    Material, das am meisten Sinn macht», sagt CEO Max
Programm oder eine Dienstleistung. Der Begriff be­        Renggli. Exemplarisch für die Innovationskraft der
inhaltet die gesamtheitliche Betrachtung der Umwelt       Firma steht eine Baustelle im aargauischen Lenzburg.
und deren Entwicklung weit übers Unternehmerische         Ein Altbau, wie es ihn schweizweit tausendfach gibt:
hinaus. Es geht um marktorientierte, ressourcenscho­      energetisch nicht zukunftsfähig, aber günstig zum
nende Lösungen, die umweltbewusstes Handeln in            Wohnen. «Zusammen mit der Bauherrin AXA Versi­
Betrieben fördern. Bei der bald hundertjährigen           cherung und der Fachhochschule Bern haben wir ein
Renggli AG ist Cleantech nicht bloss oberflächlich in     flexibles Hybridbausystem aus Holz und Stahl ent­
die Rinde der Unternehmensphilosophie geritzt.            wickelt, das in Breite und Höhe skalierbar ist.» Das
Sondern tief in den Firmenwurzeln verankert.              Mehrfamilienhaus wurde rückgebaut und ein neues

                                                                                                              LOCALPOWER   2/ 2019   9
Schlauer Zähler Thomas Fuchss und das Team der EWS ersetzen im gesamten Gebiet die alten Stromzähler durch neue Smart Meter - EWS Energie AG
SCHWERPUNKT

Betonfundament mit Stahlträgern erstellt. Parallel       mittels 3-D-Druck sieht Renggli noch kein grösseres
dazu fertigte das Werk in Schötz 36 Wohnmodule,          Potenzial, auch wenn er davon fasziniert ist. «Diese
die von der Küche über die sanitären Anlagen, Türen      Bauart kommt bei komplexen Bauten rasch an die
und Fenster bis zu den Anschlüssen bereits alles         Grenzen und eignet sich wohl eher für den Kompo­
enthalten. Ein Modul ins Stahlgerüst einzupassen,        nentenbau.» Renggli setzt auf mehrgeschossige
dauert etwa eine Stunde. Das Resultat nach nur           Häuser, auf Element- und Modultechniken mit ho­
halbjähriger Realisationszeit: zwanzig Wohnungen –       hem Vorfabrikationsgrad und kurzen Bauphasen in
bei Gesamtkosten von knapp 9 Millionen Franken.          den Wohngebieten. Wichtig seien dabei die gesetz­
«Wenn wir schnell und preiswert bauen, erhalten          lichen Rahmenbedingungen, um Innovationen
wir bezahlbaren Wohnraum.»                               schneller marktfähig zu machen. Und: «Für meine
                                                         Generation war der Besitz wichtig, das Eigenheim.
Cleantech als Lebensaufgabe                              Die heutigen Jungen wollen flexibel sein. Das fliesst
Man braucht kaum zu erwähnen, dass das Haus in           in unsere Überlegungen ein.» Denn die Renggli AG
Lenzburg Minergie-A-Standard hat: optimale Wärme­        steht für Innovation auf Augenhöhe – mit der Gesell­
dämmung und Belüftung, luftdichte Gebäudehülle,          schaft und ihrer Umwelt.
Erdsonden-Wärmepumpe, eigene PV-Anlage. Denn
Max Renggli hat Cleantech schon gelebt, als umwelt­
bewusste Menschen lapidar als Öko-Freaks abge­
stempelt wurden. «Kritiker haben mich nie interes­
siert», sagt er, «ich fokussiere mich auf Menschen mit
Visionen.» Die Renggli AG gilt als Pionierunterneh­
men, hat hierzulande die ersten Passivhäuser gebaut,
in den 1990er-Jahren den Minergie-Standard geför­
dert und weiterentwickelt. «Es ging uns nie nur ums
Objekt, sondern um die ganzheitliche Betrachtung.
Handeln wir sinnvoll? Gibt es Verbesserungspotenzi­
al? Sind die Kreisläufe geschlossen?» Bei der Renggli
AG sind sie es fast zu hundert Prozent: Plastik, Alu,
Karton, Metall – alles wird fein säuberlich gesam­
melt. Holzreste werden gehäckselt und als Holzplat­
ten in den Prozess zurückgeführt. Dank dem kleinen
Wasserkraftwerk am nahen Rykenbach, der giganti­
schen Solaranlage auf dem Werksdach und der be­
trieblichen Energierückgewinnung ist die Energie­
bilanz fast ausgeglichen. «Das zeigt, dass man
nachhaltig und zugleich marktfähig sein kann.»

Die Zukunft des Bauens

                                                                                                         48 %
Max Renggli ist viel gereist und hat dadurch gelernt,
vernetzt und global zu denken. «Der internationale
Austausch muss besser werden. Denn ökologisches
Bauen ist ein weltweites Thema.» Im Hausbau
                                                                                                       beträgt die Reduktion der
                                                                                                        CO2-Emissionen, die in
                                                                                                         der Schweiz bis 2030
                                                                                                      machbar und wirtschaftlich
                                                                                                           vorteilhaft ist. Die
                                                                                                      grössten Einsparpotenziale
   Cleantech: grün und wirtschaftlich                                                                    liegen im Gebäude-
   Mit neuen Technologien globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die                           und Verkehrssektor.
   Vermeidung von Umweltbelastungen angehen – Cleantech vereint wirtschaftliche und
   ökologische Anliegen. Das kann bedeuten, mit effizienten Antrieben den Energie-
   bedarf zu senken oder mit optimierten Produktionsverfahren weniger Ressourcen zu
   verbrauchen. Die Schweiz hat als Innovations- und Technologiestandort beste Voraus-
   setzungen, um Cleantech-Lösungen zu entwickeln, die auch global nachgefragt
   werden. So haben sich bereits rund 300 Unternehmen im branchenübergreifenden
   Verband swisscleantech zusammengeschlossen, um Wissen zu teilen, Innovation
   zu fördern und sich für die passenden politischen Rahmenbedingungen einzusetzen.
   www.swisscleantech.ch

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«Es braucht die
                                                                                      Zusammenarbeit
                                                                                      von Forschung
                                                                                      und Wirtschaft»

                                                                              Annalise Eggimann ist Direktorin von Innosuisse, der
                                                                              schweizerischen Agentur für Innovationsförderung.
                                                                              Die Aufgabe der Bundesagentur ist es, die wissen-
                                                                              schaftsbasierte Innovation im Interesse von Wirtschaft
                                                                              und Gesellschaft zu fördern.

                                                                              Die Schweiz gilt als Innovations-Weltmeister.
                                                                              Was sind die Gründe dafür?
Hoher Vorfabrikationsgrad: Die Renggli AG hat sich auf                        Wir verfügen über Top-Hochschulen, die als
Element- und Modulbau spezialisiert (links). Holz
                                                                              globale Talentschmieden bestens ausge-
und Stahl vereint: Das flexible Hybridbausystem, nach
dem in Lenzburg gebaut wird, ist in der Höhe und                              bildete Fachkräfte hervorbringen. Zudem
der Breite skalierbar (oben).                                                 können wir auf viele innovationsfähige KMU
                                                                              und Start-ups zählen, die die Resultate der
                                                                              Hochschulen auch praktisch umsetzen. Die
                                                                              Schweiz – vor allem die Privatindustrie –

                                              83 %
                                                                              investiert aktuell weltweit am meisten Geld
                                                                              pro Einwohner in Forschung und Entwicklung.

                                                                              Für erfolgreiche Innovationen braucht es
                                        der Schweizerinnen und Schweizer      also die Zusammenarbeit von Forschung
                                            denken laut einer Umfrage,        und Wirtschaft?
                                        dass die Schweiz den CO2-Ausstoss
                                                                              Genau. Die Wirtschaft verfügt über unterneh-
                                           ausschliesslich (23 %) oder vor
                                                                              merisches Wissen und Marktnähe. Durch die
                                        allem im Inland (60 %) senken soll.
                                                                              Zusammenarbeit erhalten die Unternehmen
                                                                              Zugang zu Ressourcen für ihre Forschung. Die
                                                                              Forschungsinstitutionen wiederum bieten
                                                                              wissenschaftliches Know-how, die nötige

  Rang 10
                                                                              Infrastruktur – und gewinnen durch die Unter-
                                                                              nehmen an Marktwissen und -zugang.

   belegt die Schweiz im Global
                                                                              Lösungen im Cleantech-Bereich sind global
   Cleantech Innovation Index.                                                sehr gefragt. Welchen Beitrag können
Dieser besagt, in welchen Ländern                                             Schweizer Unternehmen hier leisten?
     und weshalb dort in den                                                  Wichtig ist, dass sie das Wissen aus den Hoch-
nächsten zehn Jahren am meisten                                               schulen marktgerecht umsetzen. Ein aktuelles
     Cleantech-Unternehmen                                                    Beispiel hierfür ist die Firma TwingTec, die an
        entstehen werden.
                                                                              der Windenergie 2.0 tüftelt. Mit der Unter-
                                                                              stützung von Innosuisse entwickelt sie den
                                                                              Prototyp einer Drohne, die wie ein Lenkdrache
     Quellen: Statista, GFS, econcept                                         fliegt und dabei Energie produziert.

                                                                                                          LOCALPOWER     2/ 2019   11
WYNAEXPO 2019

Das
Leuchtfeuer
strahlte
Die Besucher kamen in Scharen: Rund 35 000
machten sich am ersten Mai-Wochenende auf zur
WYNAexpo 2019. Auch die EWS war mit einem
Stand vertreten.
T E X T TA M A R A T I E F E N A U E R   F OTO S P H I L I P P S C H M I D L I

                                                                                 Das Highlight des EWS-
                                                                                 Standes: Wer kräftig in die
                                                                                 Pedale tritt, bringt eine
                                                                                 Lampe zum Leuchten.

S
       o viel Energie braucht’s also, um                                         Angespornt wird die junge
                                                                                 Besucherin von Claudia Widmer,
       eine Lampe aus eigener Kraft zum
                                                                                 Teamleiterin Energieversorgung
       Leuchten zu bringen – die WYNA-                                           Services, und Christian
expo-Besucher staunten. Auf einem Velo                                           Gerber, Geschäftsführer.
konnten sie beim Stand der EWS Energie
AG in die Pedale treten, bis im wahrsten
Sinn des Wortes ein Licht aufging. Zu
Hause den Lichtschalter drücken ist be­
deutend weniger schweisstreibend.
   Alle Mitarbeitenden der EWS beteiligten
sich an der Messe am ersten Mai-Wochen­
ende: Abwechslungsweise begrüssten
sie Besucher an der Bar, beantworteten
Fragen oder motivierten die Gäste zum
Velofahren. Fredy Kaspar, Leiter Finanzen
und Personal beim EWS und verantwort­
lich für den Auftritt an der Messe, ist sehr
zufrieden mit dem Anlass: «Wir kamen
mit vielen Kunden ins Gespräch, erhielten
Lob und Kritik.» Das helfe, die Wünsche
der Kunden wahrzunehmen und Lösungen
im Geschäftsalltag zu entwickeln. EWS-
Geschäftsführer Christian Gerber freut
sich ebenfalls über das grosse Interesse
am EWS-Stand: «Die WYNAexpo 2019
war für uns ein voller Erfolg.»
   Die Messe lockte mit mehr als 200
lokalen und regionalen Ausstellern. Die
EWS Energie AG beteiligte sich als                                               Markus Frei, Mitarbeiter Trinkwasser,
                                                                                 im Gespräch mit einem Besucher.
Sponsor und als Aussteller.

12 LOCALPOWER              2/ 2019
Zwei WYNAexpo-Besucher lassen sich
                                                   das Angebot der EWS von Sabrina Schärli,
                                                   Mitarbeiterin Shop, erklären.

Fredy Kaspar, Leiter Finanzen und Personal und
verantwortlich für den Auftritt an der Messe,
ist zufrieden: «Es war ein gelungener Auftritt.»

                                                                               LOCALPOWER     2/ 2019   13
INFOGRAFIK: 30 JAHRE WORLD WIDE WEB

Drei Buchstaben als Zugang
 WWW: Entwickelt
 vor 30 Jahren als
 ­Austauschplattform
  zwischen Wissen-
  schaftlern, ist das                      Wo und mit wem alles begann
                                           • Das World Wide Web wurde 1989 von
  1989 lancierte                             Tim Berners-Lee am Kernforschungs­zentrum
  «World Wide Web»                           CERN in Genf ­erfunden.
                                           • 1993 gab das CERN das World Wide Web
  heute aus ­unserem                         als offenen Standard kostenlos und ohne
                                             Lizenzierung für die Öffentlichkeit frei.
  Alltag nicht mehr                        • Tim Berners-Lee ist auch der Erfinder der
                                                                                                                           Tim
                                                                                                                           Berners-Lee
  wegzudenken.                               ­Seitenbeschreibungssprache HTML, des
                                              Transferprotokolls HTTP, der Internetadresse      den ersten Browser «WorldWideWeb» und
  In unserer Infografik                       URL – alles Elemente, die noch heute zentral      ­betrieb am CERN den ersten Webserver, der
                                              sind für das Internet. Berners-Lee entwickelte     den Ursprung des WWW darstellt.
  präsentieren wir
  Ihnen Fakten zur
­Geschichte und ­
                                                            Wie viel Energie benötigt das Internet?
  zur Nutzung des
  Internets.                                                        • 0,3 Wattstunden beträgt der Strombedarf für eine
                                                                      Google-­A nfrage. Zum Vergleich: Ein Hemd zu bügeln,
RECH E R C H E /TE X T
                                                                      ­benötigt so viel Energie wie 200 Google-Suchanfragen.
PATRI C K S T E I N E M AN N
                                                                    • 40 Grosskraftwerke sind nötig, um den Energie­verbrauch
INFOG R AF IK                                                         der Rechenzentren zu decken, über die das Internet
D. RÖT T E LE & M . S T Ü N ZI,                                       betrieben wird.
WWW.I N FO G RAFI K .C H
                                                                    • Wäre das Internet ein Land, dann hätte es heute den
                                                                      sechstgrössten Energieverbrauch der Welt.

                                              Die Datenmenge des Web wächst und wächst
                                                 Anteil des Internets bei den
                                                 Informationsflüssen im weltweiten
                                                 Telekommunikationsnetz

                                                                                         1993       1%   2000      51%    2017      97%
           Internetnutzung in der Schweiz
           Dauer der Internetnutzung   Anteil der Bevölkerung, die das
           pro Woche (2017)            Internet regelmässig nutzt**

14 LOCALPOWER            2/ 2019
zur Welt
                                                                                                                                                 Das Internet der Dinge gilt als
                                                                                                                                                 Zukunft des Internets: Gegen-
                                                                                                                                                 stände, Geräte und Maschinen
                                                                                                                                                 sind vernetzt und kommuni­
                                                                                                                                                 zieren miteinander. So erkennt
                                                                                                                                                 etwa eine «smarte» Wasch­
                                                                                                                                                 maschine, wann die Solaranlage
      Die Top 10 der Schweizer Websites                                                                                                          auf dem Dach genügend güns-
      Unique Visits*                                                                                                                             tigen Strom liefert, und schaltet
      Rang       Website                 Beschreibung                                                                                            sich selbständig ein.
      1          20min.ch D-CH           Nachrichtenportal (Deutschschweiz)
      2          blick.ch                Digitaler Boulevard-Kanal
      3          srf.ch                  Schweizer Internet-Radio und -TV
      4          sbb.ch                  Website der SBB
      5          bluewin.ch              E-Mail-Dienst und News (Swisscom)
      6          20min.ch W-CH           Nachrichtenportal (Romandie)
      7          rts.ch                  Schweizer Radio und TV (Romandie)
      8          nzz.ch                  Online-Präsenz der Tageszeitung
      9          local.ch                Digitales Telefonbuch und Gelbe Seiten
      10         tagesanzeiger.ch        Online-Präsenz der Tageszeitung
                                                                                                                1,75 Mrd.
Die Entwicklung des Internets
 Anzahl Websites sowie bekannte Websites und wann sie online gingen.
                                                                                                                1,5 Mrd.
 Heute sind mehr als 1,6 Milliarden Websites online; davon sind aber
 «nur» rund 200 Millionen aktiv bewirtschaftet.

                                                                                                                1,25 Mrd.

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                                                                                                                0,25 Mrd.
                                                                                                                                                 Weltweit wird der Internet-
                                                                                                                                                 Datenverkehr für ­d as
                                                                                                                0                                Jahr 2017 auf 1,4 Zettabyte
                                                                                                                                                 ­geschätzt – eine Zahl mit
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                                 Ort der Internetnutzung
                                 Schweizer Bevölkerung ab 14 Jahren (2018)
                                           zu Hause

                                            am Arbeitsplatz

                                             unterwegs

   * Stand: Februar 2019 ** Personen ab 14 Jahren, Nutzung mehrmals pro Woche
   Quellen: www.internetlivestats.com; www.cern.ch; www.wikipedia.org; de.statista.com; www.bfs.admin.ch; www.heise.de; www.zdf.de; www.swr.de        LOCALPOWER      2/ 2019   15
TIPP

So behalten                                       Hitzequellen ausschalten
                                                  Schalten Sie Geräte wie Computer,
                                                  Laptop und Fernseher komplett
                                                  aus. Sie erzeugen sonst zusätzlich

Sie einen
                                                  Wärme.

kühlen Kopf                                       Essen
                                                  Einige Lebensmittel kühlen den
                                                  Körper von innen. Gründe sind
                                                  ihr hoher Wassergehalt oder die
Es muss nicht immer ein Ventilator oder eine      enthaltenen Mineralien und Vitamine.
Klimaanlage sein: sieben Tipps, wie Sie sich      Dazu zählen: Minze, Salbei, Joghurt,
                                                  Früchte und Gemüse.
selbst und Ihre Wohnung klimafreundlich kühlen.
T E X T TA M A R A T I E F E N A U E R

                                                  Lüften
                                                  Lüften Sie nur frühmorgens und
                                                  spätabends. Am besten dann
                                                  auch alle Schranktüren öffnen: Selbst
                                                  dort sammelt sich heisse Luft.

                                                  Waschlappen
                                                  Frieren Sie einen nassen Waschlappen
                                                  ein. Legen Sie sich diesen dann auf
                                                  die Stirn, den Nacken oder wickeln Sie
                                                  ihn sich um die Füsse.

Zimmerpflanzen
Pflanzen geben Feuchtigkeit ab                    Kleider
und senken durch Verdunstungs-                    Tragen Sie Kleider aus natürlichen
kälte die Temperatur im Raum.                     Fasern, zum Beispiel aus Seide,
Birkenfeige, Gummibaum,                           Baumwolle oder Leinen. Diese sind
Kolbenfaden und Bogenhanf                         atmungsaktiv und temperaturisolierend.
eignen sich besonders gut.

                                                  Trinken
                                                  Verzichten Sie auf Eiswürfel. Trinkt
                                                  man im Sommer etwas Kaltes,
                                                  produziert der Körper Wärme, damit die
                                                  Körpertemperatur nicht zu stark sinkt.

16 LOCALPOWER              2/ 2019
REPORTAGE

       DIE
VORURTEILE
SCHWINGEN
MIT
   Schwingen hat sich in den letzten Jahren zu einer
   populären und lukrativen Sportart entwickelt –
   zumindest bei den Männern. Frauenschwingen
   hingegen ist nach wie vor eine unbeachtete
   Randsportart. Oder kennen Sie etwa Diana
   Fankhauser, die amtierende Schwingerkönigin?
   TE X T LUK VON BERGEN   F OTO S M A R K U S L A M P R E C H T

                                                                   LOCALPOWER   2/ 2019   17
REPORTAGE

A
         bends kurz nach halb sieben in
         Zweisimmen: Diana Fankhauser
         schliesst die Frauenarztpraxis, wo
sie als Assistentin arbeitet, ab und steigt
in den Subaru. Vor uns liegt eine fünfzig­
minütige Fahrt zur Sporthalle Lachen
nach Thun. «Heute ist Frauentraining.
Aber ich trainiere auch mit Männern – in
Thun und in meinem Stammklub Haute-­
Broye im Waadtland», sagt die 23-Jährige.
Wir fahren los, aus dem Autoradio erklingt
Ländlermusik. Ländler im Alpenvehikel
Subaru, dazu eine Schwingerin am Steuer:
Der Klischeedetektor des Reporters
schlägt in den roten Bereich aus.
   Gross, kräftig, vielleicht massig. So stellt
man sich eine Schwingerin vor. Diana ist
das Gegenteil davon: einen Meter sechzig
klein und zierlich. «Die Gegnerinnen sind
meist einen Kopf grösser und zehn Kilo
schwerer. Da muss ich technisch auf der
Höhe sein, um mithalten zu können.»
Zudem sei der Kopf entscheidend. Hin
und wieder trifft sie sich mit ihrer Men­
torin, der Snowboard-Olympiasiegerin
Tanja Frieden. «Sie tut mir extrem gut.
Tanja hat mir beigebracht, mich nicht vor
Niederlagen zu fürchten und befreiter zu
schwingen», sagt Diana und kurvt dabei
gekonnt das Simmental hinunter.

Königin ohne Volk
Anders als bei den Männern, die alle drei
Jahre am Mega-Event, dem «Eidgenössi­
 schen», den König krönen, gibt’s bei den
 Frauen jedes Jahr eine Königin. Entschei­
dend ist dabei aber nicht die Tagesform,
 sondern die Gesamtwertung aus allen                          «Ich habe gelernt,
 sechs Kranzschwingfesten. Am Samstag,                          mich nicht vor
8. September 2018, war es Diana, der zum
Saisonabschluss auf der Alp Montoz im                           Niederlagen zu
Jura der goldene Kranz der Schwinger­
 königin aufgesetzt wurde. «Ich verpasste
                                                                fürchten.»
 zwar den Tagessieg und wurde nur Vierte.
Dank der starken Saison reichte es trotz­
dem.» Und dann, was hat sich seither in
ihrem Leben verändert? «Nichts.»                  Diana schwingt von klein auf. Kein Wunder:       Halb acht Uhr abends, Trainingsstart in
    Als Schwingerkönigin ist Fankhauser           Grossvater, Mutter, Onkel, Tanten – alle         Thun. Eine Handvoll Frauen steigt in die
Diana das unbeachtete Pendant zum                 haben sie geschwungen. Die beiden Tanten         Zwilchhosen. Trainer Richard Tschanz
gefeierten Schwingerkönig Glarner                 sind gar zweifache Schwingerköniginnen.          lässt aufwärmen, dann wird geschwun­
Matthias. Glarner hat über ein Dutzend            Als Diana acht Jahre alt war, zog ihre Fami­     gen – erst am Boden, dann aus dem Stand.
Sponsoren und Partner, Fankhauser hat             lie vom Emmental auf einen Bauernhof ins         «Im Training mit den Männern profitiere
 keinen einzigen. Glarner gibt in den             waadtländische Chesalles-sur-Oron. «Ich          ich von deren Technik und Schnellkraft,
­Medien landauf, landab Interviews. Für           wusste nicht mal, was Schwingen auf Fran­        bei den Frauen sehe ich, woran ich selbst
 Fankhauser interessierten sich nach              zösisch heisst», sagt die junge Frau, die sich   noch feilen muss.»
ihrem Triumph zwei, drei Journalisten.            von den anfänglichen Sprachbarrieren
Beklagen will sie sich deswegen nicht,            nicht «bodigen» liess. Bald trat sie dem         Mit Schwung und Schweiss
 aber: «Etwas mehr Anerkennung wäre               Schwingklub im benachbarten Haute-               Die Sportlerinnen schenken sich im
 schön. Wir Frauen schwingen mit viel             Broye bei. Als erstes und einziges Mädchen.      Training nichts. Sie schwitzen, keuchen,
 Leidenschaft und Disziplin. Wir wollen           «Es gab Buben, die nicht gegen mich schwin­      ächzen und wischen sich das Sägemehl
 zeigen, dass auch wir etwas können.»             gen wollten, aber das habe ich respektiert.»     vom Rücken und aus dem Gesicht. Nach

18 LOCALPOWER       2/ 2019
«Kommt lieber mal
                                                                          vorbei und schaut zu»
                                                                         Richard Tschanz, was ist Ihre Motivation,
                                                                         Schwingerinnen zu trainieren?
                                                                         Schwingen ist eine gute Lebensschule – auch
                                                                         für Frauen. Wir haben vor etwa sieben Jahren
                                                                         mit drei Schwingerinnen angefangen, mittler­
                                                                         weile sind es zwölf. Das macht Freude. Und
                                                                         das Niveau im Frauenschwingen wird immer
                                                                         besser.

                                                                         Trotzdem gibt es immer noch Skeptiker …
                                                                         Es gibt Traditionalisten, die an früheren Zeiten
                                                                         festhalten, das stimmt. Aber in den letzten
                                                                         Jahren hat auch ein Umdenken stattgefunden.
                                                                         Inzwischen wird Frauenschwingen vielerorts
                                                                         vielleicht nicht gerade gefördert, aber zumindest
           Entschlossen: Diana Fankhauser weiss, wie man auch
           grosse Brocken «bodiget» (links). Freundlich: Bei der
                                                                         toleriert. Ich finde: Wenn Frauen schwingen
           Arbeit in der Frauenarztpraxis wird Diana nur selten als      wollen, dann soll ihnen jemand zeigen, wie es
           Schwingerkönigin erkannt (oben rechts). «Hoselupf»:           geht. Und Skeptiker sollten lieber mal an ein
           Die Schwingerinnen geben im Training alles (unten rechts).
                                                                         Frauenschwinget kommen.

                                                                         Weshalb haben die Schwingerinnen mehr
                                                                         Anerkennung verdient?
                                                                         Weil sie – genau gleich wie die Männer – mit
                                                                         viel Disziplin und Leidenschaft bei der Sache
zwei Stunden sind die Frauen ausgepow­
                                                                         sind. Ich bin kein Anhänger der Kommerziali­
ert. Diana und der «Hosenlupf» gegen die
                                                                         sierung des Schwingsports. Es wäre aber
Vorurteile, die mitschwingen. Sie weiss,
dass es immer Traditionalisten geben
                                                                         schon schön, wenn auch die Frauen, sei es
wird, denen Frauenschwingen ein Span                                     durch Sponsoring oder vom Verband, einen
im Auge ist. «Wichtiger ist mir, dass ich                                kleinen Batzen bekämen, um die Spesen zu
junge Mädchen für den Sport begeistern                                   decken.
kann.» Sie packt ihre Sachen und fährt im
                                                                         Gibt es etwas, das die Frauen im Vergleich
Subaru hoch nach Lauenen, zum Bauern­
hof ihres Freundes. Am nächsten Tag wird                                 zu den Männern besser können?
Diana in der Arztpraxis in Zweisimmen                                    Zuhören und lernen. (Schmunzelt.)
wieder Blut entnehmen und Medikamen­                                     Richard Tschanz, Trainer der Berner Frauen, schwingt
te aushändigen. An Patientinnen, die                                     seit über 20 Jahren. Er hat an zwei Eidgenössischen
nicht wissen, dass sie die Schwingerköni­                                Schwingfesten teilgenommen und einige regionale
gin vor sich haben.                                                     Wettkämpfe gewonnen.

                                                                                                     LOCALPOWER     2/ 2019   19
GADGETS

                          AB INS
                          WASSER
                          Am schönsten ist der Sommer auf dem See oder im
                          Fluss. Unsere Tools sorgen für Spass und Sicherheit
                          ober- und unterhalb der Wasserlinie.

                                                 Flachsurfer
                                                 Für diese Surfbretter braucht es keine Wellen:
                                                 Stehend paddelt man über den See oder den
                                                 Fluss entlang. Wer eine schlechte Balance hat,
                                                 kniet sich einfach aufs Board. Die bunten
                                                 Bretter gibt es mit unterschiedlichen Motiven ab
                                                 900 Franken auf www.indiana-paddlesurf.ch.
                                                                                                    Foto: tolisart.com

20 LOCALPOWER   2/ 2019
Couchdrifter
Mit der eigenen Insel entspannt auf dem See
treiben: Auf der Gummiinsel mit Schattendach,
Rückenlehne und Getränkehalter lassen
Geniesser es sich gut gehen. Zu bestellen
zum Beispiel über www.galaxus.ch für
ca. 94 Franken.

                                                 Tauchkühler
                                                 In diesem Gummikühlschrank bleiben
                                                 Getränke auch bei sommerlichen
                                                 Temperaturen angenehm erfrischend.
                                                 Mit einem Seil wird er einfach am
                                                 Gummiboot befestigt und mitgezo-
                                                 gen. Entdeckt auf www.sportxx.ch
                                                 für rund 15 Franken.

Durchblicker
Gemütlich auf dem Wasser treiben und dabei die Unterwasserwelt
bestaunen – ohne in Atemnot zu geraten. Das ist mit der Schnor-
chelmaske möglich. Sie bedeckt das ganze Gesicht. An der
Halterung kann man zudem eine Unterwasserkamera befestigen und
so seine Entdeckungen filmen. Zu kaufen für 49 Franken
über www.mintlama.ch.

                                                                    Trockenhalter
                                                                    Kleider und Smartphones überstehen in diesem
                                                                    Sack die Bootsfahrt trocken und ohne Wasser-
                                                                    schaden. Die Nähte sind abgedichtet, das
                                                                    Material PVC-frei und der Trageriemen verstellbar.
                                                                    Den Packsack gibt es in unterschiedlichen
                                                                    Farben für ca. 66 Franken auf www.intersport.ch.

                                                                                              LOCALPOWER    2/ 2019   21
HOW TO …

R EC H E R C H E TA M A R A T I E F E N A U E R

      2    reife Bananen, über                    200 ml   Vollmilch                  150 g gefrorene Früchte
           Nacht im Gefrierfach                   20 ml    Rahm                       3 EL griechisches Joghurt
      2 EL Pflanzenmilch                          150 g    Zucker                     2 TL Honig
      1 TL Ahornsirup oder                        3		      Eigelb
           Agavendicksaft                                                             Alle Zutaten fein pürieren und
                                                  Milch, Rahm und Zucker erhitzen,    sofort servieren.
      Je nach Vorliebe Schokoladen-               nicht aufkochen. Eigelbe in
      pulver, gefrorene Früchte oder              einer Schüssel aufschlagen.
      Beeren hinzufügen.                          Milch-Rahm-Mischung vor­
                                                  sichtig zu den Eigelben geben.
      Alle Zutaten mixen, bis eine                Die Masse unter Rühren erneut
      cremige Glace entsteht.                     erhitzen, bis sie sämig ist, dann
                                                  abkühlen lassen und ins Eisfach
                                                  stellen. Damit die Glace cremig
                                                  wird, immer wieder umrühren.

                                                                                                                       Rezept-Quellen: www.rewe.de, www.smarticular.net, www.runtastic.com

22 LOCALPOWER             2/ 2019
RÄTSEL

Finden Sie das Lösungswort?
Einfach mitmachen
Schreiben Sie uns eine E-Mail an
wettbewerb@red-act.ch und gewin-
nen Sie mit etwas Glück einen der
unten­stehenden Preise. Nennen Sie
uns im Betreff bitte direkt das Lösungs-
wort. Im Textfeld teilen Sie uns Ihren
Vor- und Nachnamen sowie Ihre
Telefonnummer mit. Einsendeschluss
ist der 26. Juli 2019.

Alternativ können Sie uns auch eine
Postkarte schicken an:
RedAct Kommunikation AG,
Europa-Strasse 17, 8152 Glattbrugg.

Wir wünschen Ihnen viel Spass
beim Rätseln!

Teilnahmebedingungen: Über diesen Wett­bewerb führen
wir keine Korrespondenz. Die Barauszahlung der Preise ist
nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

                                                              2. Preis
                                                              Tierische Stärke mit dem Powertraveller
                                                              von Powergorilla
                                                              Der Name verrät einiges.
                                                              24 000 mAh versorgen 9 Stecker
                                                              für mobile Geräte mit Energie. Das
                                                              schlanke Aluminiumgehäuse mit
                                                              stossfesten Gummischutzstreifen
                                                              schützt und sieht auch noch chic
                                                              aus. Ein- und Ausgangsanschlüsse
                                                              sind USB-Ports. Mit dieser Power-
                                                              bank können Sie lange reisen.

                                                              Gesamtwert des Preises: 250 Franken

   1 . Preis
   Erholung am Blausee

Geniessen Sie im Hotel Blausee den einzigartigen Ausblick
auf das blaue Naturspektakel. Im Gutschein inbegriffen sind
                                                                                            3. Preis
zwei Über­nachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer.                                     Notizbuch
Inklusive eines reichhaltigen Frühstücksbuffets, Zugang zum                                 von Moleskine
Spa-Bereich sowie eines 4-Gang-Abendmenüs für 2 Personen.
                                                              Klassisches Design trifft Handwerkskunst: gebundenes
Ein Erlebnis für alle Sinne.
                                                              Ledernotizbuch inklusive Innentasche, Lesezeichenband
Gesamtwert des Preises: 700 Franken                           und Gummiband. Die Seiten sind liniert und im gängigen
                                                              Format A5. Ein Klassiker unter den Notizbüchern.
Hotel&Spa Blausee, 3717 Blausee, Telefon +41 33 672 33 33,
info@blausee.ch, www.blausee.ch                               Gesamtwert des Preises: 69 Franken

                                                                                               LOCALPOWER   2/ 2019    23
Das Quickline-Team freut sich auf Ihren Besuch.
Sie haben Fragen zu den Themen Highspeed-Internet, HDTV oder
Flat-Telefonie? Adrian Gerber, Nicole Galliker und Sabrina Schärli (v.l.)
vom Quickline-Shop in Reinach beraten Sie gerne.

EWS – das gute Gefühl, ein funktionierendes Kabelnetz zu haben.
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