Unser täglich Brot - Das Kontaktblatt der steirischen Kolpingsfamilien - Kolping Graz

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Unser täglich Brot - Das Kontaktblatt der steirischen Kolpingsfamilien - Kolping Graz
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         Das Kontaktblatt der steirischen Kolpingsfamilien
          Heft 3/2021 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 8010 Graz P. b.b. GZ 02Z031518 M

                      Unser täglich Brot
Foto: Kasses
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                                          vermahlen als auch gebacken wird.      oder den „Oberkärntner Winterrog-
Ein Wort dazu
                                          In Maria Luggau stehen noch fünf       gen“. Es können aber auch neuzeit-
                                          und in Strajach eine wasserbetrie-     liche biologische Sorten verwen-
                                          bene Mühle, die regelmäßig benutzt     det werden. Hier ist man dabei die
                                          werden und das Getreide zwischen       Sorten auszutesten, um später das
                                          schweren Mühlsteinen langsam           Saatgut selbst vermehren zu kön-
                                          und schonend mahlen. Das gibt          nen. Sollten widrige Wetterverhält-
                                          dem Mehl den richtigen Dreh und        nisse wie Dürre, Hagel oder Schnee
                                          dem Lesachtaler Brot seinen rei-       die Saat nicht gedeihen lassen,
                                          chen, fruchtigen Geschmack. Eine       kann bis zu einem gewissen Anteil
                                          Delikatesse, in die man mit Freude     von Bauern aus nächster Region
                Prof. Werner Lexer        beisst. Der Getreideanbau ist in den   biologisches Getreide zugekauft
                                          1980er Jahren stark zurückgegan-       werden.
  Vorstand und Administrator Verein       gen. Jetzt hat man wieder begon-       Das geerntete Korn wird gereinigt
  „Gemeinschaft Lesachtaler Brot“         nen mehr Getreide anzubauen und        und darf nur im Lesachtal selbst
  Leiter der Volksmusikakademie Le-       das Brotbacken von den Lesachta-       vermahlen werden. Meistens in
  sachtal und seit 58 Jahren Musiker in   ler Bäuerinnen wieder aktuell und      den elektrischen Steinmühlen. Das
  der Trachtenkapelle Liesing.            modern gemacht bzw. als Einkom-        Vermahlen des Korns erfolgt rela-
  Begründer des Kärntner Marienpil-       mensquelle im heimischen Bereich       tiv frisch um die Antioxidantien
  gerweges und seit seiner Pensionie-     und als Attraktion im Tourismus        und den Geschmack zu erhalten.
  rung leidenschaftlicher Landwirt und    forciert. Der Lesachtaler hat von      Es wird das gesamte Korn zu Mehl
  Müller in der hauseigenen Wasser-       seiner Geschichte aus das Bedürf-      gemahlen – daher wird nur Voll-
  Steinmühle im Strajachgraben.
                                          nis autark zu sein. Der Getreidean-    kornmehl verwendet. Lediglich die
                                          bau, das Mahlen und das Backen         grobe Kleie wird entfernt.
Brot als Kulturerbe                       finden noch handwerklich statt und     Den Geruch des Lesachtaler Brotes
Das „Über-Lebensmittel“ der               bilden einen Kreislauf.                kann man am besten so beschrei-
Lesachtaler                               Brot vom Anbau bis zum Backen          ben: Man glaubt in seiner warmen
Die Höfe und Felder der Bergbau-          selbst zu machen war im Lesach-        Bauernstube neben dem Holzofen
ernfamilien im Lesachtal liegen auf       tal in Kärnten über Jahrhunderte       und gleichzeitig mitten in einem
Hangterrassen bis zu 1427 Meter           Notwendigkeit und Stolz. Diese         herrlichen Kornfeld zu sitzen und
Seehöhe. Jeder Weg zu Märkten             Tradition hat Frau Prof. Funada,       kann so den würzigen, erdigen
und Städten war mühsam, im Win-           eine Ethnologin aus Japan in dem       und gesunden Geruch des Brotes
ter fast unmöglich. Selbstversor-         Buch „Brot- Teil des Lebens“ auf-      genießen. Nach der Aufnahme der
gung war lebenswichtig, besonders         gezeichnet. Ihr Fachgebiet: Euro-      Lesachtaler Brotherstellung in das
wenn es ums Mehl ging. So blieb           päische Brotkultur. Roggen und         UNESCO-Verzeichnis des imma-
der Anbau von Brotgetreide, vor al-       Weizen sind der Rohstoff für das       teriellen Kulturerbes im Jahr 2010
lem Roggen und Weizen, erhalten           Lesachtaler Brot. Einige Bauern        gibt es für das „Lesachtaler Brot“
und entstanden auf engstem Raum           aus dem Lesachtal haben sich auf       nun eine weitere große Auszeich-
außerordentlich viele Mühlen –            den Weg gemacht um das Getrei-         nung durch die Aufnahme in das
das Lesachtal war als Tal der 100         de wieder vermehrt anzubauen.          weltweite Slow Food Presidio-
Mühlen bekannt. Heute backen die          Man hat versucht die besser ge-        Register. Bisher haben erst fünf
Frauen wiederum und neu bestärkt          eigneten Felder zu pachten und hat     Qualitäts-Lebensmittel aus Öster-
mit hofeigenem oder im Tal er-            sich die notwendigsten Maschinen       reich diesen Status erreicht und in
zeugtem Mehl. Dazu wird moderne           für den Anbau angeschafft. Pflug,      Kärnten ist es überhaupt das erste
Technik verwendet, im Haus Elek-          Egge, Sämaschine, Garbenbinder,        Lebensmittel.
troöfen statt Holzöfen und auf dem        Mähdrescher. Angebaut wird nach        Seit den 1990er Jahren wird am
Feld Maschinen statt Zugtieren.           biologischen Richtlinien: Keine        ersten Wochenende im September
Statt über waghalsige, selbstge-          Saatgutbeizung, keine künstliche       das Lesachtaler Dorf- und Brotfest
baute Materialseilbahnen verläuft         Stickstoffdüngung, kein chemi-         gefeiert, an dem das Brot aus den
jetzt der Transport zwischen Feld,        scher Pflanzenschutz. Ebenfalls        Bauernhöfen und aus der Lesach-
Mühle und Hof auf Straßen. Diese          verwendet man ausschließlich bio-      taler Brotbackstube in der Volks-
Neuerungen ebnen der nächsten             logische Sorten und hier nur Popu-     musikakademie Liesing, in einem
Generation den Weg zum eigenen,           lationssorten, die man selber nach-    vielseitigen Kultur-, Kulinarik- und
dem „Lesachtaler Brot“, dessen            bauen kann. Es gibt ältere Sorten      Handwerk-Programm den Besu-
Getreide im Tal wächst und sowohl         wie den Weizen „Kärntner Früher“       chern angeboten wird.
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                                   5 Fragen zum Leitthema
                                                  an Bianca Luef

                                          Brot Zeit hat, sich entwickeln zu      selbst Zeit und Geduld geben. Bei
                                          dürfen, entsteht ein unverwechsel-     mir sind die ersten Versuche gründ-
                                          barer, einzigartiger Geschmack.        lich daneben gegangen. Dran blei-
                                                                                 ben und immer wieder probieren.
                                          Was unterscheidet das heute in         Aus meiner Sicht ist es wichtig,
                                          den Bäckereien, Supermärkten           dass man die Freude und Liebe
                                          („frisch“ hergestellt) aber auch       zum Brot entwickelt. Der Duft al-
                                          den Discountern erhältliche Brot       lein ist jeden Aufwand wert.
                                          mit einer enormen Vielfalt von
                                          dem Brot, welches vor 20 Jah-          Haben Sie ein Lieblingsbrot mit
                                          ren beim Bäcker erhältlich war?        eigenem Rezept und können Sie
                                          Gibt es eine Brotbackkultur im         uns das verraten?
                                          Wandel der Zeit?                       Lieblingsbrote habe ich viele. Ei-
             Bianca Luef
                                          In unserer schnelllebigen Zeit wird    nes der beliebtesten Rezepte ist das
 Ehemalige Bäuerin vom Sternberger-       beinahe rund um die Uhr frisches       klassische Roggenbrot.
 hof bei St. Peter ob Freienstein         Brot und Gebäck erwartet. Der          550 g Roggenmehl
 Landessiegerin im Brotbacken 2020.       Handel hat sich darauf eingestellt     300 g Roggensauerteig
 Zur Zeit ist sie hauptberuflich wieder   und somit Produkte entwickelt, die     1 EL Brotgewürz
 Heilmasseurin und führt ihre ganz-       schnell und günstig herzustellen       15 g Salz
 heitliche Massagepraxis.                 sind, um der Nachfrage gerecht zu      Eventuell 15 g Frischgerm
                                          werden. Vor 20 Jahren oder mehr,       Ca 300 ml Wasser
                                          war es nicht üblich täglich ein-
Wie sind Sie aufs Brotbacken ge-          kaufen zu gehen. Es gab kaum die       Zuerst Salz, Gewürze, Wasser,
kommen?                                   Möglichkeit und somit war man          eventuell Germ in die Schüssel
Da meine Familie sehr wählerisch          auf Vorratshaltung angewiesen.         geben, damit sich alles gut auflöst.
im Geschmack ist und das im Han-          Das heißt, Brot musste über Tage       Danach Mehl und Sauerteig und
del gekaufte Brot, unseren Vorstel-       hinweg haltbar sein. Mehl, Wasser,     alles gut zu einem geschmeidigen
lungen nicht entsprach, probierte         Salz, Zeit… viel mehr hatte man        Teig verkneten. Ca. 45 Minuten an
ich es selbst aus.                        nicht und viel mehr braucht es auch    einem warmen Ort rasten lassen.
                                          nicht.                                 Danach zu einem Laib formen und
Was zeichnet gutes Brot aus? Auf                                                 am besten in ein sogenanntes Sim-
welche Zutaten sollte ich als Kon-        In der Zeit der Pandemie hat           perl geben. Nochmals ca. 15 min
sument achten, wenn ich Brot              das Selberbacken von Brot einen        rasten lassen. Dann auf ein mitvor-
kaufe?                                    neuen Impuls bekommen. Wenn            geheiztes Backblech stürzen und
Gutes Brot braucht vor allem eines:       ich mich als Neuling fürs Brotba-      bei 220°C in den Ofen schieben.
Zeit. Ansonsten reicht gutes Mehl,        cken interessiere, welche Tipps        Nach 10 min die Temperatur auf
Sauerteig, Wasser, Salz, Gewürze,         hätten Sie für mich parat?             170°C zurückdrehen und weitere
eventuell Hefe und viel Liebe. Mehr       Nur nicht zu viel Respekt davor.       45-50 min fertig backen. Das Brot
braucht es aus meiner Sicht nicht.        Es ist viel einfacher als man denkt.   ist fertig, wenn es beim Darauf-
Wenn der Sauerteig und somit das          Und neben dem Brot auch sich           klopfen hohl klingt.

                 Brot ist mehr als ein Stück Teig
       …das Ergebnis von Begeisterung und Überzeugung.
     Mit Herz gemacht, dann geht die Liebe durch den Magen.
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        „Mit den eigenene Händen etwas Gutes schaffen...“
                                         von Lena und Laura Kasses

                                      bekannte Bäckerei. Ihr Ziel ist es,    sicher die einzigen in der Klasse,
                                      sicherzustellen, dass die Grundsät-    die sich ihren Frühstücks-Striezel
                                      ze und Werte der vorherigen Ge-        selbst geflochten und gebacken ha-
                                      neration erhalten bleiben und die      ben“, ergänzt Laura Kasses. „Wir
                                      Qualität der Produkte ständig ver-     haben immer gute Jausen mitbe-
                                      bessert wird.                          kommen, die wir auch gerne mit
                                                                             den anderen aus der Klasse geteilt
                                      Morgenmenschen mit Tatendrang          haben“, erinnert sich Lena. Laura
                                      Wer die beiden Bäckermeisterin-        ergänzt: „Nicht nur Brot, sondern
                                      nen genauer kennenlernen möch-         auch Krapfen und Muffins.
      Lena und Laura Kasses           te, muss (im wahrsten Sinne des
                                      Wortes) früh aufstehen. Zum Glück      Berufliche Weichenstellung
 In der Slow-Bäckerei Kasses gehen    sind die beiden „Morgenmen-            Dabei war es den beiden nicht in
 die Uhren anders. Man baut eigenen   schen“, ihnen fällt das Aufstehen      die Wiege gelegt, den elterlichen
 Roggen für die Weiterverarbeitung    nicht schwer. Insgesamt arbeiten 35    Betrieb in vierter Generation zu
 an, kultiviert Teige über mehrere    hochmotivierte Genussexperten in       übernehmen, die Philosophie des
 Tage und formt das Gebäck per        der Bäckerei. Viele davon kennen       Slow Bakings weiterzuentwickeln
 Hand. Mit Lena (23) und Laura (21)
                                      die beiden frischgebackenen Ge-        und sich darüber hinaus auch im
 Kasses wird das zeitlose Erfolgs-
                                      schäftsführerinnen bereits als klei-   Werbeausschuss der Innung der
 konzept der Traditionsbäckerei in
 Thaya im Waldviertel nun in vier-    ne Kinder, ihr Stellvertreter in der   Niederösterreichischen      Bäcker
 ter Generation weitergeführt. Die    Geschäftsführung arbeitet bereits      aktiv einzubringen, „weil uns die
 beiden Bäckermeisterinnen haben      seit mehr als 35 Jahren im Betrieb.    Zukunft der Bäcker am Herzen
 auch diese Entscheidung gut reifen   Nach dem gemeinsamen Frühstück         liegt“. Mit dem Besuch einer mu-
 und entwickeln lassen.               um zirka sechs Uhr wird mit dem        sisch-kreativen Hauptschule wären
                                      Team der weitere Tagesablauf be-       auch alle anderen Richtungen der
Alles bleibt besser                   sprochen und in die Arbeit gestar-     persönlichen Entwicklung mög-
Der Name Kasses verpflichtet –        tet. Bis zur Mittagspause kneten,      lich gewesen. Als Kind war Lauras
denn das traditionelle Familienun-    formen und backen die beiden in        Berufswunsch noch Ärztin, Lena
ternehmen genießt innerhalb der       der Backstube. Am Nachmittag           wollte ursprünglich Tierärztin oder
heimischen Bäckereiszene einen        geht die Arbeit im Büro weiter, um     Lehrerin werden. Es scheint aller-
ausgezeichneten Ruf. Als erster       etwa 17 Uhr ist dann Feierabend.       dings, dass der gute Geruch aus der
geprüfter österreichischer „Slow                                             Backstube und das gelegentliche
Baker“ hat sich Kasses bewusst        Fürs Leben lernen                      Mithelfen im Betrieb schlussend-
der behutsamen und nachhaltigen       Mitglied einer traditionsreichen       lich doch die Weichen gestellt ha-
Entwicklung ausgewiesener Quali-      Bäcker-Familie zu sein, prägt das      ben. Die beiden Schwestern haben
tätsprodukte verschrieben. Kasses-    ganze Leben. Ein lautes „Guten         die Tourismusschule HLF in Krems
Brot findet sich sowohl auf den       Morgen“ in die Backstube zu rufen,     besucht und Berufspraktika im el-
Speisekarten der heimischen Spit-     gehörte einfach dazu, bevor Laura      terlichen Betrieb absolviert. Laura
zengastronomie wie auch im Sor-       und Lena in den Kindergarten und       und Lena Kasses besuchte wei-
timent der Spezialitätenabteilun-     später in die Schule gingen. Wie-      ter die Meisterschule für Müller,
gen. Seit 1925 gibt es bei Kasses     der daheim, waren die beiden vor       Bäcker und Konditoren. Bei bei-
kein Convenience, kein Fertig und     allem bei ihrer Oma im Büro der        den Schwestern folgten zahlreiche
kein Schnell – in der Ruhe liegt      Bäckerei, wo sie auch den adminis-     Praktika in Hotels, Restaurants,
die Kraft, um das Bäckerhandwerk      trativen Teil des Bäckereiunterneh-    Bäckereien und Konditoreien. Lena
zur Perfektion zu führen und damit    mens kennenlernen konnten. „Ich        Kasses arbeitete auch als Laboran-
neue Maßstäbe innerhalb der Bran-     bin sicher, unsere Sandkuchen in       tin in einer Mühle. „Mir gefällt das
che zu setzen. Nach Leopold, Erich    der Sandkiste waren die schönsten      Gespräch mit den Kunden, denn so
und Erich übernehmen nun Laura        und besten von allen“, fasst Lena      erfahre ich, was schmeckt und ich
und Lena in vierter Generation die    Kasses ihre Kindheitserinnerungen      kann mit meinen Händen etwas
weit über das Waldviertel hinaus      lachend zusammen. „Wir waren           Tolles erschaffen. Unser Handwerk
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ist ein sehr vielfältiger und inter-   genseitige Respekt bringt uns alle      reich. Die alten Roggen- und Wei-
essanter Beruf, der Ernährung und      weiter.“ Damit leben die beiden         zensorten werden selbst angebaut
Gesundheit miteinander vereint.“       Geschäftsführerinnen einen der          wie zum Beispiel Waldstaudenrog-
                                       Leitsätze, den ihnen ihr Vater mit      gen, Champagnerroggen, Gebirgs-
Starke Persönlichkeiten                auf den Weg gegeben hat: „Egal          roggen und Schwarze Emmer. Die
Auch wenn die beiden als frisch-       was du machst, wenn du es mit           Eier stammen von Bauern aus der
gebackene Geschäftsführerinnen         Begeisterung und aus Leidenschaft       unmittelbaren Region. Die Nach-
an einem Strang ziehen (Laura ist      machst, dann wird es gelingen –         haltigkeit der Verpackung liegt
sogar die jüngste Geschäftsfüh-        dann wirst du erfolgreich sein!“        beiden Meisterinnen besonders am
rerin aller niederösterreichischen                                             Herzen: „Einer der nächsten Schrit-
Bäckereien), schätzen und pflegen      Im Waldviertel zuhause                  te wird es sein, alle im Betrieb ver-
die beiden ihre individuellen Zu-      Die Heimatverbundenheit und die         wendeten Folien aus nachwachsen-
gänge zum Leben und zur Arbeit.        tiefe Verwurzelung im Waldvier-         den Rohstoffen herzustellen. Dazu
Lena berichtet über Laura: „Sie hat    tel zeichnet die Familie Kasses         sind wir bereits mit einer Druckerei
einen Drang zum Perfektionismus        seit jeher aus. Das ist auch bei den    in der Region im Gespräch.“ „Seit
und lässt nicht locker, bis wirklich   beiden Schwestern Lena und Lau-         über 10 Jahren wird unser Altbrot
alles sitzt und passt. Wenn sie neue   ra nicht anders. Sie fühlen sich        beispielsweise zu Edelbrand und
Ideen und Produkte kreiert, muss       nicht nur dem (nun) eigenen Be-         Gin – wir nennen es ‚Dschinn‘ –
das zu 100 % gelingen – wehe,          trieb verpflichtet. Für sie bedeutet    hochprozentig aufbereitet, so Laura
das sieht nicht so aus wie geplant.    Region vor allem „Heimat, Ruhe,         Kasses. Nicht verkauftes Brot und
Laura im Gegenzug über Lena:           Landleben und Rückzugsort“. Bei-        Gebäck wird auch an Sozialorgani-
„Trotz ihrer 23 Jahre kann sie sich    de hatten noch nie das Bedürfnis        sationen gespendet.
sehr gut durchsetzen. Sie hat eine     verspürt, woanders zu leben. „Die
eigene Meinung und jede Menge          Blockhaide und das alte Bad in          Traditionelles gemeinsames Bä-
fachliches Know-how. Mit dieser        Thaya gehören zu meinen absolu-         ckerfrühstück
Kombination muss sie auch die          ten Lieblingsplätzen. Dort treffe       Die Rolle als Geschäftsführer der
Konfrontation mit der älteren Ge-      ich meine Freunde, dort kann ich        traditionellen    Familienbäckerei
neration nicht scheuen.“               frische Energie tanken“, erklärt        ist zwar noch neu, wird von Lena
                                       Lena. „Es gibt so viele schöne Plät-    und Laura Kasses aber bereits voll
Respekt, Begeisterung und              ze bei uns, dass ich noch gar nicht     ausgefüllt. Bereits im Rahmen der
Leidenschaft                           alles für mich entdeckt habe“, fasst    Kundenbesuche zu Weihnach-
Gerade weil im Betrieb alles auf       Laura ihre zukünftigen Freizeitplä-     ten hat Erich Kasses seine beiden
Du-Basis läuft, ist es wichtig, im     ne zusammen.                            Töchter persönlich als zukünftige
respektvollen Umgang miteinander                                               Chefinnen vorgestellt. Und auch
die Balance zu finden. Respekt ist     Nachhaltigkeit und                      den Kolleginnen und Kollegen sind
dabei etwas, was sich jeder Einzel-    Hochprozentiges                         die beiden nicht neu, im Gegen-
ne verdienen muss – unabhängig         Die Liebe zur Region drückt sich        teil, sie führen selbstverständlich
des Alters. Deshalb ist es Lena und    bei den beiden Kasses-Geschäfts-        die Traditionen der Familie im Be-
Laura Kasses wichtig, stets selbst     führerinnen vor allem auch durch        trieb fort: „Zu Weihnachten, Ostern
in der Backstube zu stehen und pro-    gelebten Umweltschutz im Betrieb        und Silvester gibt’s gemeinsam ein
duktiv zu arbeiten. Auch wenn ei-      aus. Ziel ist es auch für die beiden,   großes Bäckerfrühstück. Das wird
nige der Mitarbeiter zu Vater Erich    den Strom, den die Bäckerei benö-       sich nie ändern.“ Genauso wenig,
Kasses noch „Boss“ sagen, ist klar,    tigt, weitgehend aus der betriebs-      wie sich das Erfolgsgeheimnis des
wer nun die Geschicke des Betriebs     eigenen Photovoltaikanlage zu           guten Geschmacks aller Kasses-
leitet. Dass die beiden Schwestern     beziehen. Die Backstube ist mit ei-     Erzeugnisse ändern wird: „Bei uns
trotz ihres Jugendlichen Alters        ner Wärmerückgewinnungsanlage           wird es niemals Fertigmischungen
auch an den (unternehmerischen)        ausgestattet, um die Räumlichkei-       geben! Wir verwenden nur natür-
Nachwuchs denken, zeigt sich in        ten bestmöglich mit der Hitze, die      liche Grundprodukte. Außerdem
der betrieblichen Ausbildung von       beim Brotbacken entsteht, zu be-        wird den wertvollen Teigen auch
drei Lehrlingen. „Es ist wichtig,      heizen. Regionalität steht auch bei     weiterhin so viel Zeit geschenkt,
zuzulassen, dass auch Fehler pas-      den (wenigen) Zutaten für das aus-      wie sie benötigen, um perfekt he-
sieren dürfen“, erklärt Lena. Lau-     gezeichnete Gebäck im Fokus. Der        ranzureifen. Lena und Laura ken-
ra ergänzt: „Genauso wichtig ist       benötigte Roggen wird zur Gänze         nen den Grund dafür aus Familie-
es, dass wir unsere Kritikfähigkeit    aus dem Waldviertel bezogen und         nerzählungen: „Früher waren die
beibehalten. Denn erst dieser ge-      der Weizen kommt aus Niederöster-       Rohstoffe überproportional teuer.
6                                         KOLPING KONTAKTE

Die Teige wurden gemischt, dann       bevorzugt dabei das Biobrot mit          wir ‚da sind‘, das motiviert uns.“
hat man ihnen ganz viel Zeit ge-      Körnern, Lena die eigenen Hand-          Laura bestätigt diese Erfahrung aus
geben, richtig zu gehen. In dieser    semmerl. Nach Lust und Laune             dem Feedback der letzten Monate:
Zeit hat Opa gelesen, geplaudert      werden natürlich auch alle ande-         „Vor allem in der schwierigen Zeit
und mit seinen Mitarbeitern am        ren Köstlichkeiten verputzt. Ent-        der Lockdowns war die Freude der
gemeinschaftlichen Tisch geges-       sprechend neugierig sehen auch           Menschen über gutes Gebäck und
sen. Das war eine andere Form von     die Urlaube der beiden Meisterbä-        die Tatsache, dass wir für sie offen
Produktivität – gepaart mit Gemüt-    ckerinnen aus. Auch in der Ferne         haben, besonders stark spürbar.“
lichkeit.“                            holen Sie sich neue Ideen für die        An dieser Stelle verschwimmen
                                      eigene Backstube – von neuen Kre-        wohl die Grenzen zwischen Beruf
Bäckerinnen mit Leib und Seele        ationen bis hin zu raffinierten Ver-     und Berufung sowie Privat- und
Gemütlich gehen die beiden            packungen der Erzeugnisse. Für           Arbeitsleben.
Schwestern aktuell auch ihr Privat-   Lena ist Bäckerin ihre wahre Be-         Anmerkung der Redaktion:
leben abseits des Bäckereibetriebs    rufung: „Mit den eigenen Händen          Die Bäckerei Kasses beliefert seit 20
                                                                               Jahren unentgeltlich die beiden Kol-
an. Ihr Ritual am Sonntag, dem        etwas Gutes zu schaffen und die          pingwohnhäuser für Menschen mit Be-
Ruhetag, ist es, erst etwas später    Dankbarkeit der Kunden zu spü-           hinderung in Waidhofen an der Thaya
gemeinsam zu frühstücken. Laura       ren, eben weil es gut ist und weil       mit Brot und Gebäck!

                                                             BUCHTIPP
Auch für Johann Ehrenberger,
Landesinnungsmeister der nie-
derösterreichischen Bäckerin-
nung, ist ein solcher Generati-
onswechsel ein positives Signal
für die gesamte Branche: „Als
Bäckermeister mit langjähriger
Erfahrung freut mich die intensive
Auseinandersetzung der Jugend                                                   RICHTIG GUTES BROT
mit unserem Berufsstand ganz                                                    Eva Maria Lipp
besonders. Ihre Begeisterung,
ihr Engagement und ihr Interesse
lassen mich hoffnungsvoll in die
Zukunft blicken. Ich weiß, so wird
dieses Handwerk, das auf eine                                                   ISBN.: 978-3-7066-2538-8
mehr als 1000-jährige Tradition                                                 VERLAG: Löwenzahn Verlag
zurückblicken kann, entscheidend                                                SEITEN: 216 Seiten
weiterentwickelt.“ Mit Lena und                                                 AUFLAGE: 7. Auflage
Laura Kasses übernehmen zwei
innovative und hochmotivierte                                                   PREIS: 24,95 Euro
Vertreterinnen der „Next Genera-
tion“ das Ruder der heimischen
Bäckerzunft. Mit ihrem Know-            Ich habe noch nie selbst Brot gebacken. Aber ich glaube das mit die-
how rund um das Handwerk und
ihren aktuellen Zugängen zu The-
                                        sem Buch viele auf den „Geschmack“ kommen werden. Eva verwen-
men wie Nachhaltigkeit, gesunde         det traditionelle Rezepte um „richtig gutes Brot“ zu backen. Mithilfe
Ernährung aber auch digitale Ver-       einfacher Anleitungen lassen sich die Rezepte leicht nachbacken.
netzung mit Kooperationspartnern
eröffnen sich völlig neue Möglich-      Sollte beim Brotbacken dennoch ein Problem auftauchen, finden Sie
keiten und Richtungen für dieses        im Buch eine eigene Brotback-Pannenhilfe. Das praxisorientierte Brot-
traditionelle Gewerbe. Umso mehr
                                        backbuch für Anfänger und Fortgeschrittene -regionale Brotrezepte
freut sich Landesinnungsmeister
Johann Ehrenberger über die Mit-        für jede Jahreszeit-zahlreiche glutenfreie Brotrezepte-viele überlieferte
arbeit und auf die Zusammenar-          Rezepte von erfahrenen Bäuerinnen-erprobt. Ich glaube, man sollte
beit der Kasses-Schwestern und
der Bäckerinnung.                       es einfach probieren.                                         W. Salzger
KOLPING KONTAKTE                                                 7

                                      Meinungen zum Leitthema

                        Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht ein Stück Brot oder Gebäck zu
                        uns nehmen. Das Selberbacken von Brot wird heute wieder zunehmend praktiziert. Insbesondere seit Corona
                        haben viele Konsumenten damit begonnen, selbst Brot zu backen. Die Freude über den ersten selbst geba-
                        ckenen Laib Brot ist meist groß und viele haben im Brotbacken ein neues Hobby gefunden. Die Menschen
                        sehnen sich nach gutem, geschmackvollem Brot aus natürlichen Zutaten. Das Brotbacken ist eine uralte
                        Handwerkskunst und hat eine lange Tradition, vor allem auf den Bauernhöfen. Was braucht es, um ein gutes
                        Brot zu backen? Das Brotbacken setzt bestimmte Kenntnisse über die Getreidearten und Mehle, die Ver-
                        wendung des Sauerteiges als Teiglockerungsmittel, die Teigbereitung, die Teigausarbeitung und das Backen
                        voraus. Dazu kommt noch eine weitere wesentliche Zutat für ein gutes Brot – die Zeit. Brot, das mit Natursau-
                        erteig bereitet wird, benötigt mehr Zeit, man spricht von langer Teigführung. Erst wenn den Teigen genügend
 Foto: Fischer
                        Zeit gegeben wird, bekommt man Brot und Gebäck mit einem herrlichen Duft, einer lockeren Krume und es
                        ist vor allem besser verträglich. In der Lehrbäckerei der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Grottenhof
                        backen wir mit unseren Schülern aus den schuleigenen Mehlen verschiedene Brotsorten und Gebäcke. Für
                        unseren Hofladen backen wir Bauern-, Dinkel-, Vollkorn-, Spezialbrote unter Verwendung von Natursauerteig
                        und alles in Bioqualität. Weiters werden unseren Kunden Striezel, Potizen, Gebäck zu besonderen Anlässen
                        sowie süßes Germgebäck angeboten. So schließt sich auch für unsere Schüler der Kreislauf von der Aussaat
                        des Getreidekornes über das Mehl hin zum genussvollen, wertvollen Lebensmittel.
                                                                                              Dipl. Päd. FL Rosemarie Brodschneider

                        Brot ist wohl das Lebensmittel mit der größten Symbolkraft – Das tägliche Brot! Von Hand hergestelltes Brot
                        ist besonders hochwertig und ein Lebensmittel mit einer Seele. Es tut uns gut und wir fühlen uns sicher, damit
                        immer satt zu werden. Seit dem 1. Lockdown ist uns das mehr als bewusst geworden. Mit dem Backen von
                        gutem Brot werden wir mit einem wunderbaren Duft und herrlichem Geschmackserlebnis belohnt. Zudem
                        tut es unserem Körper gut, da nur ganz natürliche Zutaten – es reichen Mehl, Wasser und Salz – verwendet
                        werden.
                                                                                                       Dipl.Päd. Ing. Eva Maria Lipp,
 Foto: Barbara Majcan                                                    zertifizierte Paneologin, Buchautorin und Kochschulleiterin

                        Wenn ich an Lebensmittel denke, fällt mir als Erstes Brot ein. Es ist neben Wasser eines der wichtigsten
                        Grundnahrungsmittel. Aufgewachsen in einer bergbäuerlichen Großfamilie, hatte ich schon von klein auf
                        einen starken Bezug zum Brot. Für uns Kinder war es immer ein Ereignis, wenn unsere Mutter alle 10 bis
                        14 Tage in einem großen Bottich den Teig für zehn 2-Kilo Laibe knetete. Beim sogenannten Einschießen der
                        Teiglinge in den mit Holz aufgeheizten Backofen und nach einer Backzeit von 70 bis 80 Minuten, wenn die
                        heißen Brotlaibe aus dem Ofen geholt werden mussten, war die Hilfe von uns Kindern unbedingt notwendig.
                        Der unwiderstehliche Duft des frischen Brotes brachte es mit sich, dass einige Brotlaibe bald nach dem
                        Verlassen des Backofens zum Leidwesen unserer Mutter recht unförmig aussahen, denn die heiße, frische
                        Rinde hat es uns angetan. Diese Kindheitserinnerungen mögen wohl auch dazu beigetragen haben, dass
                        ich mich schon einige Jahre vor meiner Pensionierung mit dem Gedanken getragen habe, irgendwann mit
                        dem Brotbacken zu beginnen. Aber der Hauptbeweggrund war, dass ein geschmackvolles Brot, mit Natur-
                        sauerteig und guten Gewürzen, in den Lebensmittelmärkten kaum mehr zu bekommen ist. Nach intensivem
                        Studium vieler Backanleitungen im Internet, einem Praxistest bei meiner Schwester und der Herstellung des
                        Natursauerteiges (der nach vier Tagen endlich zum Leben erwachte), war es so weit. Das erste Brot wird
                        gebacken. Und das Ergebnis war Ansporn weiter zu machen. Der Backtag beginnt am Vorabend mit dem An-
                        rühren des Vorteiges und geht nächsten Morgen um 07:00 Uhr weiter mit der Zubereitung des Hauptteiges.
                        Wenn die ganze Wohnung mit dem unwiderstehlichen Duft des frischen Brotes durchzogen ist, wird es Zeit,
                        es ist mittlerweile 10:30 Uhr, die 2 Brote zu je 1 Kilo aus dem E-Herd zu holen. Aber bis zum Genuss des fri-
                        schen Brotes mit Butter heißt es noch mindestens 2 Stunden warten. Wesentlich länger warten müssen wir
                        derzeit auf das nächste selbst gebackene Brot, wenn es draußen wieder etwas kühler wird und ein Aufheizen
                        des Backofens auf 250 Grad in der Küche wieder erträglich ist. Die anfängliche Anspannung, ob aus dem
                        klebrigen Teig etwas Essbares gelingt, ist nach fast vier Jahren einer gewissen Routine gewichen. Aber die
                        Leidenschaft ist geblieben.                                         Manfred Lang, Pensionist, Graz Liebenau
8                                       KOLPING KONTAKTE

                                      in ihrer Ausbildung bislang gelernt
     KAMERUN                          haben. Andere Jugendliche erhal-
                                      ten die Chance, ihr Talent als Frisör
Aktive Kolpingjugend                  auszuprobieren.
Obwohl die letzten Monate für die     Auch in Zukunft möchte die Kol-
jungen Menschen durch die Pande-      pingjugend das Kolpinghaus als
mie sehr schwierig waren, steckt      Treffpunkt nutzen, um weitere Ak-
die Kolpingjugend in der Diözese      tivitäten zu planen. „Wir finden
Edea voller Tatendrang. Sie hat ein   das Projekt toll, weil wir uns hier
Ferienprojekt ins Leben gerufen:      treffen und austauschen können. So
Im Kolpinghaus treffen sie sich       können wir von den Erfahrungen
regelmäßig und entwickeln kreati-     der Anderen lernen“, sagen Simon
ve Ideen für ein hoffentlich besse-   und Suzanne begeistert. „Wir sind
res Jahr 2022. Ein Raum wird als      stolz, Kolpingmitglieder zu sein
Frisör-Salon umfunktioniert. Hier     und zum Erfolg dieses Projektes
zeigen die Jugendlichen, was sie      beitragen zu können!”

                                                                              rinnen und Pflegekräfte ausgebil-
       ALBANIEN                              SERBIEN                          det. Um die Frauen noch gezielter
                                                                              zu fördern, hat das Kolpingwerk in
Weltkindertag                         Frauenförderung in Serbien              einer Studie über 300 Unterneh-
Großer Bahnhof für Kinder - am        Kolping Serbien fördert gezielt         merinnen nach ihren Erfahrungen
Weltkindertag hat Kolping Alba-       Frauen und stärkt ihre Talente und      befragt. Im April dieses Jahres hat
nien ein Fest von und mit Kindern     Fähigkeiten, damit sie sich als         die Koordinatorin des Kolping-
organisiert. Im Kolpinghaus in Sh-    Kleinunternehmerinnen selbstän-         Bildungszentrums in Sajan an ei-
koder gab es einen Nachmittag mit     dig machen können. Die Frauen           nem Training für Führungskräfte
Tanz, Spiel, Gesang und Kinderbuf-    lernen neben den handwerklichen         teilgenommen.
fet. Der Verband rief aber auch die   Fähigkeiten, wie sie als Unterneh-      Auf dem Programm stand unter an-
Kinder zu einer Solidaraktion auf,    merinnen planen müssen, damit           derem öffentliche Interessensver-
Spielzeug und Stofftiere für Kinder   sich ihre Geschäftsidee trägt. Un-      tretung, Kommunikation, Fundrai-
aus armen Familien zu spenden.        ter anderem werden sie als Imke-        sing und Projektmanagement.
Das stieß auf große Resonanz in
den Kindergärten und Schulen, und
auch das Medienecho war enorm.
Großen Spaß machte dann auch das
Verteilen der Geschenke. Und die
Kinder konnten erleben, dass auch
das Schenken richtig Spaß machen
kann.
KOLPING KONTAKTE                                        9

                       KOLPING ÖSTERREICH
Kolping-Corona-Fonds - Aufruf und Abschiedswunsch des scheidenden Generalpräses
„Corona trifft die Ärmsten. Lasst       hen ist, wütet die Pandemie in vie-      die Lage so dramatisch, wie ich es
uns gemeinsam helfen!“ – Mit            len Ländern des Globalen Südens          in all den Jahren, die ich bei Kol-
diesen Worten hatte Kolping Inter-      weiter. Nach der akuten Nothilfe         ping bin, noch nie erlebt habe“,
national im vergangenen Jahr zur        stellt sich jetzt die dringliche Fra-    zieht Generalpräses Dillenburg,
Unterstützung von Kolpingleuten         ge: Was wird die Zukunft bringen?        dessen Amtszeit im Oktober en-
in Afrika, Asien und Lateiname-         Vor allem für junge Menschen steht       det, dramatische Bilanz und legt
rika aufgerufen, die als Folge der      viel auf dem Spiel: Wer jetzt nicht      uns einen Abschiedswunsch ans
Pandemie von Armut und Hunger           zur Schule gehen oder seine Aus-         Herz: „Lasst uns für die Lage un-
bedroht sind. In Deutschland, Ös-       bildung abschließen kann, landet         serer Kolpingbrüder/-schwestern
terreich, Südtirol und der Schweiz      unweigerlich in der Armut. Des-          in den Ländern des Globalen Sü-
– den Kolping-Gründungsländern          wegen ruft „Kolping International“       dens weiter aufmerksam bleiben –
– sind damals über 800.000 Euro         nun dazu auf, in einer zweiten ge-       vor allem, wenn es um die Jugend
für dieses Anliegen gespendet           meinsamen Anstrengung die Kol-           geht. Wenn ihr noch einmal helfen
worden; Kolpingsfamilien und            ping-Bildungseinrichtungen zu ret-       könnt, bitte tut es!“
EinzelspenderInnen in Österreich        ten. Viele sind durch Corona akut
                                          Foto: Velchev
haben dazu mehr als 50.000 Euro         in Gefahr; durch die Lockdown-           Spendenkonto
beigetragen, welche Generalpräses       Maßnahmen haben unzählige Men-           BAWAG-PSK
Ottmar Dillenburg, der im Oktober       schen ihren Job verloren, müssen         BIC: BAWAATWW,         Brasilien
persönlich
  Myanmar zur Bundeskonferenz           ums nackte Überleben kämpfen             IBAN: AT24 6000 0000 0195 3008,
nach Salzburg gekommen war, dort        – für Schulgeld oder zusätzliche         Kennwort:
symbolisch überreicht wurden.           Ausgaben für die Ausbildung der          34 Kolping-Corona-Fonds
Während in Europa langsam Licht         Jugendlichen bleibt da nichts übrig.
am Ende des Corona-Tunnels zu se-       „In vielen unserer Partnerländer ist     Herzlichen Dank für Ihre Spende!

 Myanmar                                 Foto: Fastl                                                       Vietnam

   Informationen zum KolpingNET und zur Registrierung finden Sie auf der Webseite von Kolping Österreich
   unter www.kolping.at/kolpingnet
   Bei Fragen wenden Sie sich an kolpingnet@kolping.at oder telefonisch unter +43 1 587 35 42
10   KOLPING KONTAKTE

   KOLPING STEIERMARK
Priesterjubiläum und hoher
Geburtstag von Pfarrer
Msgr. Franz Tropper
Im engsten Familienkreis feierte
unser langjähriger Diözesanpräses
Msgr. Franz Tropper sein Diaman-
tenes Priesterjubiläum und seinen
85. Geburtstag in Maria Helfbrunn
Gemeinde Deutsch Goritz gemein-
sam mit Diakon Siegfried Röck
aus Mureck. Aus gesundheitlichen
Gründen war es nicht möglich die-
ses Ereignis im großen Kreis zu
begehen. Aus diesem Grund ha-
ben Josef Pucher, Vorsitzender von
Kolping Steiermark und Stefan
Salcher, Vorsitzender von Kolping
Graz, Msgr. Franz Tropper in sei-
nem neuen zu Hause im Annah-
eim der Kreuzschwestern in Graz
St. Leonhard besucht und ihm
Glück- und Dankeswünsche über-
mittelt. Franz Tropper war von
1981 bis 1989 Präses der Kolpings-
familie Knittelfeld und von 1984
bis 1996 Diözesanpräes von Kol-
ping Steiermark.
KOLPING KONTAKTE                                      11

Eindrücke von der Kolping-Dreiländerwallfahrt nach Kamnica/SLO
Sie gehört zu den Fixpunkten im        sich die Mitfeiernden aus der Stei-
Kolping-Kalender: die Dreiländer-      ermark, Osttirol und dem Gastge-
wallfahrt, die alljährlich Anfang      berland versammelt hatten; in ge-
September Kolpingfreunde aus           meinsamer Prozession ging es zur
dem südlichen Österreich und aus       Pfarrkirche St. Martin zum (zwei-
Slowenien im Zeichen des Gebets        sprachigen) Gottesdienst mit dem
und der Gemeinschaft zusammen-         emeritierten Bischof von Celje,
führt. Heuer lud der slowenische       Stanislav Lipovsek.
Nationalverband zur Teilnahme an       Der Vorsitzende des steirischen
dieser traditionsreichen Veranstal-    Kolpingverbandes, Josi Pucher,
tung ein, die am 4. September bei      sprach am Ende der Messe die Ein-
traumhaftem Wetter in der Stadt        ladung für die nächstjährige Drei-
Kamnica (nahe Maribor) über die        länderwallfahrt aus, diese ist am 3.
Bühne ging. Ausgangspunkt war          September 2022 in Seggau geplant
das örtliche Kulturzentrum, wo         – hoffentlich wieder ganz ohne Be-
                                                                              einträchtigung durch das Corona-
                                                                              Virus, welches heuer die Reihen
                                                                              der Teilnehmer doch ein wenig ge-
                                                                              lichtet hatte. Jene, die gekommen
                                                                              waren, ließen jedenfalls das Tref-
                                                                              fen mit einem fröhlichen Zusam-
                                                                              mensein bei Speis und Trank aus-
                                                                              klingen. Nächste Gelegenheit für
                                                                              einen Besuch in Slowenien bietet
                                                                              übrigens die 53. Kolping-Friedens-
                                                                              wanderung vom 19. bis 21. Mai
                                                                              2022 in Maribor und Umgebung.
                                                                              Termin bitte vormerken, Details
                                                                              dazu folgen.

                   Herzlichen Dank unseren Spendern!
     Die Redaktion sagt allen, die den Druck und den Versand der „KOLPING-KONTAKTE“
                  mit ihrer Spende mittragen, ein herzliches Vergelt's Gott!

   Prälat Mag. Leopold Städtler, Graz. Altbürgermeister Alfred Stingl, Graz. Dr. Herbert und Wiltrud Scheschy,
   Elsbethen. Johann Fuchsbichler, Graz. Diözesanpräses Mag. Dr. Rudolf Schweinberger, Schlierbach. Rei-
   ner Zierer, Graz. Harald Gillich, Graz. Dr. Michael Ehgartner, Deutschlandsberg. Bürgermeister Karl Kowald,
   Wildon. Johannes Sudy, Feldkirchen b. Graz. Bernd und Evelin Moser, Knittelfeld. Karlheinz Hinterschwei-
   ger, Knittelfeld. Präses Mag. Horst Michael Rauter, Klagenfurt. Ing. Martin Hillebrand, Deutschlandsberg.
   Arnold und Herta Hirnschall, Jagerberg. Anton Schrei, Puch/Weiz. Ing. Alois Gerlitz, Knittelfeld. Chris-
   tine Riedl, St.Stefan i.R. Komm.-Rat Franz Rattenegger sen., Knittelfeld. Michael Renz, Tobelbad. Mag.
   Wolfgang Rettl, Fohnsdorf. Brigitte Pointner, Leoben. Dipl.Ing. Dr. Walter Steiner, Graz. Richard und Maria
   Vollmann, Knittelfeld. Dr. Annemarie Behmel, Graz. Gerhild Schlesinger, Knittelfeld. Präses Mag. Friedrich
   Weingartmann, Feldbach. Simon Eiletz, Knittelfeld. Dir. Dr. Herbert Emberger, Vasoldsberg. Gottfried Stoff,
   Graz. Herbert Sontacchi, Knittelfeld.

                       Spenden können Sie mit beiliegendem Zahlschein oder direkt auf unser
     Konto bei der Raiffeisenlandesbank Steiermark IBAN: AT363800000004425906, BIC: RZSTAT2G einzahlen.
                             Ein herzliches Vergelt's Gott auch allen anonymen Spendern
12                                                                   KOLPING KONTAKTE

                            Herzlichen Glückwunsch
 Zum 85. Geburtstag                                                                                     Zum 65. Geburtstag
 Pfarrer Msgr. Mag. Franz Tropper,                                                               Berta Breser, KF Knittelfeld
 langjähriger Diözesanpräses Kolping Steiermark                                               MMag. Gerhard Hubner, KF Graz
 Maria Gerlitz, KF Knittelfeld
                                                                                                        Zum 60. Geburtstag
 Zum 80. Geburtstag                                                                              Gabi Monschein, KF Paldau
 Helma Egger, KF Knittelfeld                                                              Prof. Werner Salzger BEd, KF Graz
 Franz Lückl, KF Jagerberg                                                                          Margit Kreiner, KF Weiz
 Manfred Gfrerer, KF Graz
 Hubert Strimitzer, KF Knittelfeld                                                                       Zum 55. Geburtstag
                                                                                            Christine Kaufmann, KF Jagerberg
 Zum 75. Geburtstag                                                                                  Andrea Kalcher, KF Weiz
 Anna Zach, KF Jagerberg                                                                           Hans Schantl, KF Jagerberg
                                                                                              Martin Dunst, KF St. Stefan i.R.
 Zum 70. Geburtstag
 Johannes Sudy, KF Jagerberg                                                                                      Zum 45. Geburtstag
 Josefine Schwarz, KF Weiz                                                                                     Reinhard Ussar, KF Graz
 Elisabeth Fantic, KF Graz
                                                                                                          Zum 35. Geburtstag
                                                                                                Mag. Philipp Stummer, KF Graz

                                                              TERMINE
            9. Oktober 2021                           Herbstausflug der steirischen Kolpingsfamilien
                                                      nach Laibach, der Haupstadt von Slowenien
          15. Oktober 2021                             Landeskonferenz der steirischen Kolpingsfamilien
                                                       im Kolpinghaus Graz, Beginn 19:00 Uhr
       28. November 2021                              15. Adventlauf der Kolpinsfamilie St. Stefan/Rosental
                                                      Start 12:30 Uhr beim Pfarrzentrum
                                                      unter Beachtung der Corona-Maßnahmen

Bei Unzustellbarkeit retour an: Adolph-Kolping-Gasse 6, 8010 Graz
                                                                         Impressum:                            KOLPING KONTAKTE
                                                                         Herausgeber und Medieninhaber: Landesverband Kolping Steiermark, Adolph-Kolping-Gasse 6,
                                                                         8010 Graz. - Schriftleitung: Landesvorsitzender Josef Pucher.
                                                                         Redaktion: Stefan Salcher, Peter Hasenleithner, Michael Holzer, Werner Salzger.
                                                                         Sollten sie die Zusendung dieser Zeitung nicht mehr wünschen, dann teilen sie uns das bitte
                                                                         telefonisch unter 0316/829470 oder schriftlich an obige Anschrift mit.
                                                                         Erscheint vierteljährlich; Für Mitglieder, Freunde und Förderer des Kolpingwerkes kostenlos!
                                                                         Offenlegung, Mediengesetz vom 1. Jänner 1982. Blattabsicht: Förderung der statuarischen
                                                                         Ziele des Kolpingwerkes. Blattlinie: katholisch-sozial.
                                                                         Vereinsvorstand: Josef Pucher, Wolfgang Koschat, Stefan Salcher,
                                                                         Peter Hasenleithner, Daniel Roca, Ludwig Freiberger, Edith Allmer.
                                                                         Namentlich gezeichnete Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
                                                                         Verlagspostamt: 8010 Graz                                  Erscheinungspostamt: Graz
                                                                         P.b.b. - GZ 02Z031518 M
                                                                                                                 Gestaltung, Satz, Druck: Fa. Hildegard Loder, 03132/3225
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