Unsere Kandidaten - Seite 3 Vier Jahre Große Koalition - Seite 5 Tinte, Termine, Tränen - Seite 9 Interview Bernd Lynack - Seite 13 ...

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www.spd-himmelsthuer.de                            Mai 2021

                          Unsere Kandidaten - Seite 3

                          Vier Jahre Große Koalition - Seite 5

                          Tinte, Termine, Tränen - Seite 9

                          Interview Bernd Lynack - Seite 13
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Über sechs Stimmzettel ist zu entscheiden

                         Wahlen im September 2021
                                    Von Norbert Siegel

Die aktuelle Wahlperiode der Abgeordneten in         Für das Amt des Landrats ist bereits
Ortsrat, Stadtrat und Kreistag hat am 01. No-   Bernd Lynack von den Gremien der SPD vor-
vember 2016 begonnen und wird am 31. Okto-      geschlagen worden. Wegen der Kandidatur
ber 2021 enden. Für die folgende Wahlperiode    von Dr. Ingo Meyer als Oberbürgermeister hat
vom 01. November 2021 bis zum 31. Oktober       die SPD auf die Benennung eines eigenen
2026 sind Neuwahlen erforderlich, die am 12.    Kandidaten verzichtet. Sollten die Bewerber
September 2021 in der Zeit von 8.00 bis 18.00   um diese Ämter nicht die absolute Mehrheit in
Uhr stattfinden werden. Am gleichen Tag wer-    der Wahl am 12. September erhalten, ist am
den auch der Landrat für den Landkreis Hil-     26. September eine Stichwahl erforderlich.
desheim und der Oberbürgermeister für die            Am 26. September 2021 wird auch die
Stadt Hildesheim gewählt.                       Bundestagswahl entschieden. Hier hat die
    Für die Ratsgremien und den Kreistag ha-    SPD für den Bundestagswahlkreis Hildesheim
ben die Wähler jeweils drei Stimmen, die den    schon Bernd Westphal als Kandidaten für die
einzelnen Bewerbern oder dem gesamten           Erststimme vorgeschlagen. Mit der Zweit-
Wahlvorschlag gegeben werden können. Die        stimme bestimmen die Wähler die Zusam-
Bewerber der SPD werden in Versammlungen        mensetzung des Bundestags - also die Kanz-
im Mai / Juni 2021 festgelegt.                  lermehrheit.

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Überzeugende Voten für beide Kandidaten
Die Delegiertenkonferenzen zur
Wahl der SPD-Kandidaten für das
Amt des Landrats Hildesheim so-
wie für die Bundestagswahl fanden
auf dem Schützenplatz in Alfeld
statt. Die Delegierten stellten sich
in ihren Fahrzeugen vor der Bühne
auf. Von dort aus sprachen die Kan-
didaten. Die Übertragung erfolgte
per Lautsprecher. Die Delegierten
verfolgen die Reden aus ihren Au-
tos heraus – wie in einem Autokino.
    In seiner Vorstellungsrede zur
Kandidatur für das Landratsamt
hob Bernd Lynack hervor, dass die
Probleme im Landkreis nur gemein-
sam mit den Menschen und der Re-
gion Hildesheim zu lösen seien. Ly-
nack kennt die Belange der Verwal-
tung von innen und außen. Als In-
nenpolitischer Sprecher der SPD-
Landtagsfraktion und als Vorsitzen-
der der SPD-Ratsfraktion sind ihm Bernd Westphal (links) und Bernd Lynack treten für Hildesheim
kommunalpolitische Themen bes-                                 an.
tens bekannt. Wörtlich führte Bernd Lynack und -minister in der Bundesregierung zu-
in seiner viel beachteten Rede aus: „Am 1. rück. Ohne sie wären die Grundrente, die
August 1986 habe ich als junger Verwal- Abschaffung des Solidaritätszuschlags, der
tungsmitarbeiter erstmals das Kreishaus in Ausstieg aus der Kohle sowie die Stärkung
Hildesheim betreten und damals nie ge- der Kinderrechte nicht gekommen. West-
dacht, dass ich mich heute in meiner Hei- phal hob hervor, „dass die SPD nach wie vor
matstadt Alfeld als Landratskandidat be- die Partei der sozialen Gerechtigkeit ist.“
werbe.“ Nach seiner Rede gab es lebhaften Wesentliche Ziele sind : Eine Bildung, die
Applaus – diesmal in Form eines lauten Chancen schafft, die klimaneutrale Gestal-
Hupkonzerts. Alle 48 anwesenden Dele- tung von Energie und Mobilität, die Stär-
gierten sprachen sich dafür aus, Bernd Ly- kung der Leistungsfähigkeit der Kommunen
nack ins Rennen zu schicken. Die Stimmab- durch mehr finanzielle Mittel. Ein wichti-
gabe erfolgte aus dem Autofenster.          ges Ziel ist für die SPD auch die Umstellung
    Bernd Westphal dankte zunächst dem auf eine Bürgerversicherung. Bernd West-
SPD-Unterbezirksvorstand für die gute Zu- phal wurde mit 46 Stimmen bei 2 Enthaltun-
sammenarbeit. Er führte die Erfolge der im gen als Kandidat für die Bundestagswahl
Bund regierenden Großen Koalition im We- gewählt. Auch ihm wurde per Hupkonzert
sentlichen auf die sechs SPD-Ministerinnen applaudiert.                                      �

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In seinem Schlusswort unterstrich der       nete Position, um die Wahlen für die SPD er-
SPD-Unterbezirksvorsitzende Sven Wiedu-         folgreich zu bestreiten.“
wilt: „Mit diesen beiden hervorragenden
Kandidaten und dem eindeutigen Votum                                   Ludwig Bommersbach
der Delegierten haben wir eine ausgezeich-

Der Neubau der Sporthalle an der Realschule kommt nicht voran

                         Eine unendliche Geschichte
Es ist eine unendliche Geschichte. Bereits
im November 2017 beschloss der Rat der
Stadt Hildesheim, die Ein-Feldhalle und de-
ren Nebengebäude abzureißen und durch
eine neue Zwei-Feldhalle mit Sanitär- und
Umkleidetrakt zu ersetzen. Die Haushalts-
mittel wurden für die Jahre 2018 und 2019
in den Haushalt eingestellt. Im Dezember
2019 beschloss der Rat, dass sowohl der
Sporthallenbau in Himmelsthür als auch der
Sporthallenbau an der Bromberger Straße
(Marienburger Höhe) in einer gemeinsamen
Generalunternehmervergabe ausgeschrie-
ben werden sollen. Die Kosten wurden für             Die alte Sporthalle an der Realschule
die Haushaltsjahre 2020 und für die Jahre
2022/2023 eingestellt.                          der Bau der Sporthalle wieder um ein paar
     Warum von Seiten der Verwaltung in         Monate verzögert. Die Fertigstellung soll
Person der Stadtbaurätin Frau Döring der        voraussichtlich im Mai 2023 erfolgen.
Bau einer Vier-Feldhalle auf dem Gelände            Die erneute Verzögerung wird seitens
des Gymnasiums Himmelsthür in Zusam-            der Verwaltung damit begründet, dass die
menarbeit mit dem Landkreis ins Gespräch        Vergabe an einen Generalunternehmer so-
gebracht wurde - ohne Beteiligung der Poli-     wohl für die Sporthalle Himmelsthür als
tik, der Schulleitungen und der Vereine - ist   auch auf der Marienburger Höhe nach euro-
nicht erklärlich. Politik, Schulleitungen und   päischem Vergaberecht erfolgen muss. Zu-
Vereine trugen ihre Bedenken vor, welche        dem sind beim Bieterverfahren umfangrei-
auch begründet waren, diese Planungen           che rechtliche Vorschriften zu beachten.
nicht weiter zu verfolgen.                          Wir hoffen, dass die Vergabe an einen
     Frau Döring war der Meinung, dass die-     Generalunternehmer jetzt ohne weitere
ser „Ausflug“ den Bau der Sporthalle in         Verzögerung erfolgt, damit der angegebene
Himmelsthür nur um wenige Monate verzö-         Termin wirklich eingehalten werden kann
gert hat. Aus dem vorgelegten, überarbeite-     und die Kosten nicht noch weiter steigen.
ten Terminplan ist nun ersichtlich, dass sich                        Ludwig Bommersbach

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Bernd Westphal ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages

  SPD steht für erfolgreiche Politik in der Bundesregierung
                                   Von Bernd Westphal

Nach der letzten Bundestags-
wahl 2017 haben CDU/CSU, Grü-
ne und FDP versucht, einen Koali-
tionsvertrag zu verhandeln und
sind kläglich gescheitert. Die SPD
hat sich der Verantwortung ge-
stellt und Verhandlungen zur Bil-
dung einer großen Koalition auf-
genommen. Eine nicht ganz ein-
fache Situation und deshalb ist
der Koalitionsvertrag den SPD-
Mitgliedern zur Abstimmung vor-
gelegt worden. Eine große Mehr-
heit stimmte für den Vertrag und
eine erneute große Koalition.
     Für die SPD war klar, in der
Regierung lassen sich wichtige
sozialdemokratische Ziele umset-
zen. Vieles ist erreicht worden,
z.B. die Grundrente, Verbesse-
rungen in der Pflege, mehr Erneu-
erbare Energien, Unterstützung
für Familien und Abschaffung des
„Soli“ für 90 % der Einkommen.
Und natürlich konnte ich auch im
intensiven Dialog mit den Men-
schen in unserer Region wichtige
Verbesserungen erreichen und         Als Wahlkreisabgeordneter immer die Menschen im Blick
Perspektiven schaffen.                                     behalten.
     Wir haben den Anspruch,
dass durch unsere Politik, das Leben der           Natürlich hält uns diese Pandemie fest
Menschen jeden Tag ein bisschen besser im Griff, jedoch haben wir in den SPD ge-
wird. Gerade in dieser Corona Pandemie bin führten Ministerien viel bewegt und auf den
ich froh, dass wir sechs Ministerinnen und Weg gebracht. Angefangen beim Bundes-
Minister in dieser Bundesregierung haben, ministerium für Familie, Senioren, Frauen
die einen super Job machen und dafür sor- und Jugend unter der Führung von Franzis-
gen, dass wir in diesem Land auch wieder ka Giffey. So ermöglicht das Gute-Kita-Ges-
Zukunftsperspektiven eröffnen.                 etz mit einer Investition von fünf Milliarden
                                               Euro bis 2022 eine bessere Ausstattung der
                                                                                           �

                                                                                      5
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Kitas und darüber hinaus auch ein kosten-       worden. Wir zeigen, dass wir mit erfolgrei-
freies Angebot für Geringverdiener.             chen Ministerinnen und Ministern und ei-
     Auch das Bundesministerium für Arbeit      ner erfolgreichen Politik dieses Land regie-
und Soziales unter der Führung von Huber-       ren können. Wir haben sozialdemokratische
tus Heil konnte unter enormen Druck we-         Ministerinnen und Minister auf der Regie-
sentliche Errungenschaften für die Arbeit-      rungsbank die diese Regierung stützen und
nehmerinnen und Arbeitnehmern verbu-            stärken. Gerade jetzt in der Krise wird das
chen. Ob mit dem Kurzarbeitergeld mit dem       deutlich!
wir Arbeitsplätze sichern oder die Grund-           Als Wahlkreisabgeordneter ist es mir
rente die ca. 1,3 Millionen Rentnerinnen        wichtig, vor allem die Menschen im Blick zu
und Rentner vor Armut schützt. Auch der         haben. Denn ohne den Austausch mit den
Mindestlohn von aktuell 9,50 € wird bis zum     Menschen vor Ort, kann ich meine Arbeit
1. Juli 2022 auf 10,45 € steigen. Gute Dinge    nicht machen. Leider ist es auf Grund der
für die Menschen, die es ohne die SPD nicht     aktuellen Situation sehr schwierig gewor-
geben würde.                                    den miteinander zu sprechen. Aus diesem
     Mit Christine Lambrecht haben wir eine     Grund habe ich neue digitale Angebote und
ausgezeichnete Ministerin für Justiz und        Bürgersprechstunden per Telefon geschaf-
Verbraucherschutz. Und mit Bundesminis-         fen. Da Präsenzveranstaltungen aktuell ver-
terin Svenja Schulze sind wichtige Dinge        mieden werden sollten, wurden die neuen
mit dem Klimaschutzgesetz, dem Kohleaus-        Formate wie WWW – „Westphal will’s wis-
stieg, dem Ausbau Erneuerbarer Energien         sen“ oder der Mitgliedertalk eingerichtet
sowie Artenschutz auf den Weg gebracht          und gut angenommen. Für die Zulieferin-
worden.                                         dustrie im Landkreis Hildesheim habe ich
     Die wichtigste Aufgabe fällt dem Bun-      zwei Perspektivkonferenzen und erst kürz-
desminister der Finanzen und Vizekanzler        lich einen Ausbildungsgipfel durchgeführt.
Olaf Scholz zu. Mit Souveränität, viel Regie-   Weitere Formate sind in der Planung.
rungserfahrung und Kompetenz auch auf in-           Selberverständlich freue ich mich über
ternationaler Ebene ist es gelungen endlich     jede Nachricht auf meinen sozialen Kanä-
eine Mindestbesteuerung für global agie-        len, ansonsten könnt ihr mir auch gerne
rende Unternehmen auf den Weg zu bringe.        eine E-Mail schreiben oder bei Anliegen
Wichtige Hilfsprogramme zur Stabilisierung      jeglicher Art einen Telefon- oder Videoter-
des Gesundheitswesens, zur Unterstüt-           min mit meinem Büro abstimmen. Entwe-
zung von Familien mit Kindern, für den          der an
Schutz von Arbeitsplätzen und der Bil-             bernd.westphal.ma03@bundestag.de
dungspakt sind finanziell möglich gemacht        oder via Telefon 05121/4085340.

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Schule in Zeiten von Corona organisieren

          Viel Aufwand und ein hohes Maß an Flexiblität
                                 Von Ellen Osterode-Meyer

Wie organisiert man
Schule in den Zeiten
von Corona? Die
schnellste und ein-
fachste Antwort auf
diese Frage ist: mit
viel Aufwand! Aber
es gehören auch
sehr viel Verständ-
nis füreinander, das
Zurückschrauben
des eigenen Perfek-
tionsanspruchs und
das      gemeinsame
Lernen im Umgang
mit neuen Situatio-
nen dazu. Das magi-
sche      Wort      im
Schulalltag     heißt:
Flexibilität.
     Zwischenzeit-
lich sind wir ein pan-
demieeingespieltes
Schulteam.       Wäh-
rend der Zeit, in der    Realschulrektorin Ellen Osterode-Meyer und Konrektorin Regina Nagel im
Präsenzunterrichte                               Computerraum der Schule
nicht möglich sind,
halten die Lehrkräfte regelmäßigen Kontakt             Zu Beginn der Pandemie stellte es ein
zu ihren Schützlingen. Sämtliche Kommuni- Problem dar, dass viele SchülerInnen nicht
kation erfolgt über ISERV, unsere hauseige- über die notwendigen digitalen Endgeräte
ne Kommunikationsplattform. ISERV wird verfügten. Deshalb war die Freude riesig,
ebenfalls für die täglichen Videokonferen- als der Schulträger uns im Rahmen des Di-
zen mit den Schülerinnen und Schülern ge- gitalpakts zum Ende des Jahres einige End-
nutzt. Die gestellten Aufgaben werden geräte zur Verfügung stellen konnte, wel-
über das Aufgabenmodul weitergeleitet, che wir nun als Leihgeräte ausgeben. Gera-
von den SchülerInnen erledigt und an die de heute haben SchülerInnen von uns 15
Lehrkräfte zurückgeschickt.                        Endgeräte im Rahmen der Initiative „Hey,
                                                   Alter“ von der Stiftung Niedersachsen Me-
                                                                                                �

                                                                                          7
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tall und Hildesheimer Unternehmern ge-                Für die uns anvertrauten Kinder über-
spendet bekommen. Solch eine Unterstüt-           nehmen wir gerne alle diese Aufgaben, seh-
zung ist für uns außerordentlich wichtig          nen uns aber auch nach der Normalität un-
und wir nehmen sie dankbar an!                    seres gemeinsamen Schullebens mit tollen
     Nach einem Jahr der Übung in der Pan-        Projekten und Unterricht ohne Abstandsre-
demie möchte ich vorsichtig sagen: „Es            geln.
läuft“.                                               Zurzeit findet der Unterricht im Wech-
     Trotzdem werden wir immer wieder vor         selmodell B statt, dies bedeutet für uns,
neue Herausforderungen gestellt, das Aus-         dass die Schülerinnen im Wechsel jeden
geben der Selbsttests, das Kontrollieren der      zweiten Tag zur Schule kommen und somit
Ergebnisse und der Umgang mit Pandemie-           maximal 16 Personen im Klassenraum an-
verleugnern und Maskenverweigerern ge-            wesend sind. Die Lerngruppen bestehen
hören hierzu. Der Schulalltag ist hiervon         also nur aus der halben Klassenstärke, wo-
stark beeinflusst und alles nimmt Zeit in         durch eine individuellere Begleitung der
Anspruch, die dann bei der Unterrichtszeit        Lernenden sehr gut unterstützt werden
fehlt.                                            kann. Hiervon profitieren alle SchülerInnen.
     Die Aufgaben der Lehrkräfte haben sich       Die Lehrkräfte haben immer ein offenes Ohr
gewandelt. Neben der Vermittlung der              für die Belange der Schülerschaft, Probleme
fachlichen Inhalte sind Lehrkräfte an eini-       - auch aus dem häuslichen Bereich - werden
gen Tagen nicht nur Lehrkräfte, sondern Fa-       besprochen und Hilfen angeboten. Festzu-
milienberaterInnen, KrankenpflegerInnen,          halten ist, dass der persönliche Zuspruch
Verwaltungsangestellte, Logistikangestell-        für SchülerInnen in dieser Zeit noch wichti-
te, TelefonistInnen, SeelentrösterInnen, El-      ger ist. Die gute Zusammenarbeit mit den
ternersatz und InformatikerInnen.                 Eltern und das große Engagement der Lehr-
                                                  kräfte lässt vieles möglich werden.

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Homeschooling und Homeoffice

                 Zwischen Tinte, Terminen und Tränen
                                    Von Christina Nissel

Ich wollte nie nur Hausfrau                                            Tagelang die gleiche Lei-
und Mutter sein – mir war                                         er… Es fiel mir schon nichts
meine Arbeit auch immer                                           mehr ein, was ich ihr vor-
wichtig. Manchmal wünsch-                                         schlagen könnte. Und dann
te ich mir jedoch, etwas mehr                                     endlich kam das, worauf ich
vom     Schulalltag    meiner                                     schon sehnlichst gewartet
Tochter (8 Jahre, 3. Klasse)                                      hatte, um nicht mehr mit ei-
mitzubekommen, als nur die                                        nem Headset am Ohr dem
Hausaufgaben zu kontrollie-                                       Verlauf der Besprechung
ren, nachdem ich aus dem                                          über Skype zu lauschen und
Büro nach Hause kam. Ge-                                          parallel mit meiner Tochter
mütlich, mit ihr auf dem                                          über „Medienzeit“ zu disku-
Schoß, in entspannter Atmo-                                       tieren: das Homeschooling!
sphäre. Dann kam Corona                                           Yeah, es gibt konkrete Ar-
und der erste Lockdown…                                           beitspakete von der Schule
Ich selbst war schon aus           Christina Nissel ist stellv.   abgestimmt auf einen Vor-
dem Büro ins Homeoffice Vorsitzende des SPD Ortsvereins mittag Schulunterricht von
„verbannt“ worden und                    Himmelsthür              8.00 bis 13.00 Uhr mit klaren
mühte mich mit einem Head-                                        Vorgaben, klaren Regeln.
set, Skype und etlichem Technik-Gedöns Toll!
und neuen Strukturen herum.                             Die Realität holte mich jedoch schnell
     Zuhause befanden wir uns zunächst in wieder ein. Bisher liefen die „normalen“
einer Art Blase mit ungeplanten Schulferi- Hausaufgaben immer recht problemlos.
en. Mein Mann arbeitete auch im Homeoffi- Mehr als Hausaufgaben waren die von der
ce und meine Tochter genoss die freie Zeit Schule auf sehr viel Papier ausgedruckten
und spielte Barbie, mit ihren Schleich-Pfer- Arbeitspakete nicht. Allein die Menge der
den, ab und zu lief die Konsole oder der Arbeitsblätter variierte von zu wenig bis
Fernseher.                                       hin zu viel zu viel. Aber egal, wie viele Ar-
     Die Ruhe hielt nur aber kurz. Mein beitsblätter vor uns lagen, es gab ständige
Mann hatte seinen Homeoffice-Platz in sei- Kämpfe ums Anfangen und Diskussionen
nem Arbeitszimmer bezogen und ich saß über „bei Frau XY machen wir das aber an-
mit Laptop und weiterer Technik auf unse- ders!“ oder „in der Schule müssen wir das
rer Bank im Esszimmer. „Mama, mir ist aber nicht so machen!“. Und ewig klingelte
langweilig“, tönte es von der Seite. Am An- die Skype-Konferenz aus dem Esszimmer.
fang hat man noch ganz tolle Ideen, was sie „Ja, ich komme gleich noch in die Konfe-
doch einfach mal spielen oder machen renz!“.
könnte. „Nee, das ist alles langweilig! Kann            Komischerweise konnte mein Kind im
ich fernsehen?“ Nein, natürlich nicht gleich Lockdown scheinbar keine einzige Aufgabe
morgens um 9.00 Uhr!                             mehr alleine erledigen und brauchte immer
                                                                                             �

                                                                                          9
Unsere Kandidaten - Seite 3 Vier Jahre Große Koalition - Seite 5 Tinte, Termine, Tränen - Seite 9 Interview Bernd Lynack - Seite 13 ...
die Mama, die helfen sollte – auch wenn             dann irgendwann mit dem Unterricht an-
Mama natürlich alles falsch oder anders             fangen, das kann nichts werden.“ Aber die
machte als die Lehrerin in der Schule. Jeder        Kinder (und sich selbst) zu motivieren, je-
Tag war ein Überraschungspaket. An guten            den Vormittag ein paar Stunden Home-
Tagen klappten die Aufgaben auf Anhieb              schooling zu machen, ist ein Knochenjob.
und an schlechten Tagen (von denen es                    Unsere Zeiten verschoben sich im
wirklich etliche gab) gab es von Geschrei           ersten Lockdown zusehends. Wir haben
über Tränen bis hin zu echter Verzweiflung          versucht, neben Vollzeit-Homeoffice und
inklusive Blockade á la „Nichts geht mehr!“         Homeschooling wenigstens abends ein
alles, was man sich nur vorstellen kann.            bisschen Zeit miteinander zu verbringen.
     Ich bin keine Lehrerin und wollte auch         Wie machen das eigentlich alle anderen?
nie eine sein. Schon als Kind habe ich es           Haben die noch ein Privatleben? Und wo ist
selbst als sehr nervig empfunden, wenn              eigentlich meins geblieben? Und ehrlich
meine Eltern mir Mathe oder Deutsch erklä-          gesagt, durch das spätere Ins-Bett-Gehen
ren wollten. Daher kann ich meine Tochter           war ich morgens für jede Minute dankbar, in
gut verstehen, dass es ihr sicher schwer-           der meine Tochter noch schlief und ich noch
fällt, meine Art und Weise zu akzeptieren,          schnell ungestört E-Mails beantworten
mit der ich versuche, ihr den Unterrichts-          oder am Hygienekonzept für mein Institut
stoff zu erklären. Und jetzt soll ich ihr all die   weiterarbeiten konnte.
Unterlagen und Aufgaben vermitteln. Ich                  Nein, unsere Arbeit wurde durch Coro-
soll ihr neue Zahlenräume beibringen, soll          na natürlich nicht weniger – im Gegenteil.
ihr Nomen und Artikel erklären und natür-           Laufend neue Verordnungen, laufend neue
lich auf ihr Schriftbild und die Heftführung        Anpassungen an den Dienstbetrieb, lau-
achten.                                             fend Konferenzen und neu zu planende or-
     Man liest überall „erfolgreiches Home-         ganisatorische Maßnahmen. Ich beneidete
schooling erfordert von allen in der Familie        alle, die im ersten Lockdown ihre Keller auf-
viel Disziplin und Struktur - von den Kindern       räumen oder ihre Wohnung mal ausmisten
und auch von den Eltern. Jeden Morgen               und grundreinigen konnten. Ich saß am
ausschlafen, frühstücken, erst spielen und          Esstisch und machte Überstunden… und

10
kämpfte mit einer Acht-Jährigen übers An-        keit hat, zumindest an manchen Tagen da
fangen und Erledigen von Aufgaben und            zu sein. Hat in jeder Familie jedes Kind ein
über Sinn und Unsinn von Homeschooling.          eigenes Notebook, Tablet oder Smartphone
Täglich war die Motivation scheinbar schon       zur Verfügung?
aufgebraucht, bevor wir uns an das tägliche          Nun sind wir immer noch bzw. schon
Aufgabenpaket machten.                           wieder im Homeschooling und ich denke
    Die Schule lernte währenddessen auch         mit Wehmut an den letzten Sommer und
dazu und gab taggenaue Aufgaben in Ma-           Herbst zurück. Wir haben seitdem vieles
the und Deutsch. „Hatten die nicht noch an-      ausprobiert. Mal haben wir feste Lernzeiten
dere Fächer?“ fragte ich mich oft, aber auch     am Vormittag vereinbart, mal haben wir das
die Schule hatte die enorme Aufgabe, den         Lernen auf den Nachmittag verlegt. Wir
Schulbetrieb auf Distanz zu organisieren.        haben beschlossen, die Hälfte am
Leider sind die Schulen – auch aktuell noch      Vormittag,    die    andere     Hälfte   am
– sehr auf sich allein gestellt. Ich bin daher   Nachmittag zu machen. Wir haben erst das
unserer Schule und den Lehrerinnen sehr          gemacht, was meine Tochter gern macht
dankbar, dass sie sich fortwährend bemü-         oder auch mal mit dem angefangen, was sie
hen, den Unterrichtsstoff in dieser besonde-     nicht so gern macht. Mittlerweile habe ich
ren Form zeitgerecht zu vermitteln und mit       eine feste Planung komplett über den
uns Eltern im Austausch zu bleiben.              Haufen geschmissen.
    Die „Digitalisierung“ ist jedoch für uns         Wir haben einen guten Kompromiss
immer noch kein wirkliches Thema. Bis auf        gefunden: Wir schauen uns alle Aufgaben
einen mittlerweile gut funktionierenden E-       an und sie entscheidet, wann sie die
Mail-Verteiler sowie ein paar kleinen            Aufgaben macht. Die Bedingung ist, dass
Lernvideos auf YouTube läuft an unserer          sie gemacht werden. Ich habe gelernt,
Schule noch nicht viel digital.                  einen festen Tagesrhythmus loszulassen
    Wie war das gleich mit der Medienzeit?       und festgestellt, dass es auch ohne geht. Es
„Mama, ich spiele doch nicht richtig. Ich        hat knapp ein Jahr Corona gebraucht, um
mache Anton für die Schule.“ Jaja…! Ich          mich selbst und meine Ansprüche
habe mich oft gefragt, wie es andere Famili-     herunterzuschrauben und nicht mehr auf
en machen, in denen niemand die Möglich-                                                   �

                                                                                       11
die Stimmen von außen zu hören, was
unbedingt sein MUSS.
    Muss es NICHT! Jedes Kind ist anders,
jede Familie ist anders. Was bei anderen gut
funktioniert, muss nicht zwingend auch bei
einem selbst gut klappen – auch das muss-
ten wir lernen. Wichtig ist, ich will meine
Tochter gut unterstützen, möchte meinen
Job gut machen, den Haushalt irgendwie
am Laufen halten und uns ab und zu auch
was Sinnvolles und Gesundes zu essen ko-
chen. Ich tröste, motiviere, erkläre, schlich-
te Streit, versuche Zeiten einzuhalten, Ab-
gabetermine und Konferenzen zu koordinie-
ren, abgestürzte Software wieder aufzuru-
fen, zu korrigieren, Mama, Lehrerin, Tisch-
nachbarin, Kumpel und Freundin in einem
zu sein... und freue mich auf die Zeit, in der
alles wieder ein bisschen „normaler“ läuft.

                                                 Impressum

                                                 Herausgeber:   SPD-Ortsverein Himmelsthür,
                                                 E-Mail:        info@spd-himmelsthuer.de
                                                 Internet:      http://www.spd-himmelsthuer.de
                                                 V.i.S.d.P.:    Ludwig Bommersbach
                                                                Hinter dem Bernwardshof 7
                                                                31137 Hildesheim
                                                                E-Mail l.bommersbach@t-online.de

                                                 Redaktion:     Norbert Siegel, Joachim Tiemer
                                                 Auflage:       3.100 Exemplare
                                                 Druck:         Druckhaus Köhler GmbH,
                                                                Siemensstraße 1–3, 31177 Harsum
                                                                E-Mail info@druckhaus-koehler.de

                                                 Die Einnahmen aus dem Anzeigenverkauf dienen
                                                 ausschließlich der Reduzierung der Druckkosten.

12
Bernd Lynack kandidiert bei den Kommunalwahlen im September für das Amt des Landrats

         „In unserer Region steckt enormes Potenzial“
Red.: Wir freuen                                                  Red.: Bleibt an dieser
uns, dass nun Dei-                                                Stelle zu fragen, wel-
ne     Nominierung                                                che Erwartungen Du
für das Amt des                                                   nunmehr an Levonen
Landrats durch ist.                                               hast.
Sicher gefällt auch                                               Lynack: Egal wie es
Dir das Abstim-                                                   ausgeht, meine Eltern
mungsergebnis.                                                    haben mir mit auf den
Lynack: Ehrlicher-                                                Weg gegeben: „Junge,
weise habe ich mir                                                wenn Du Mist gebaut
im Vorfeld der No-                                                hast, nicht kneifen, Rü-
minierung um sehr                                                 cken gerade machen
vieles Gedanken ge-                                               und     entschuldigen!“
macht, aber nicht                                                 Im übertragenen Sinn
wirklich über mein                                                ist dies mein Sinn-
mögliches Ergebnis.                                               spruch für das Über-
Umso mehr habe ich                                                nehmen von Verant-
mich dann über die                                                wortung und mein Poli-
100% - Zustimmung                                                 tikverständnis.
gefreut. Das ist                                                  Red.: Kommen wir
wirklich ein großer                                               nun zum eigentlichen
Vertrauensbeweis                                                  Thema, Deiner Kandi-
und ein toller Rü- Eine Arbeitskultur des Respekts etablieren. datur. Was hat Dich
ckenwind für das Bernd Lynack hat klare Vorstellungen, wel- bewogen, Dich von
nächste halbe Jahr. che Schwerpunkte er als Landrat setzen will der SPD für dieses
Red.: Ausgerechnet                                                hohe Amt aufstellen
am Tag der endgültigen Nominierung zu lassen?
kam die „Alfelder Zeitung“ mit einem um- Lynack: Ich habe eine wirklich sehr enge
fassenden Beitrag über die zweifelhafte Bindung zum Landkreis Hildesheim, wenn
„Promotion“ des scheidenden Landrats man das so nennen kann. Ich bin in Alfeld
Olaf Levonen heraus. Was war Dein erster aufgewachsen und habe 1986 in der Kreis-
Eindruck?                                    verwaltung meine Ausbildung begonnen.
Lynack: Mich haben die Nachrichten auf Anschließend habe ich 27 Jahre in der
dem Weg zu eben dieser Nominierungskon- Kreisverwaltung gearbeitet, davon sieben
ferenz erreicht. Da war kaum Zeit, die Nach- Jahre als Geschäftsführer der SPD-Kreis-
richt zu verdauen, geschweige denn, sich tagsfraktion. Als ich dann in den Landtag
genauer mit den Vorwürfen zu beschäfti- gewählt wurde, ist die Kommunalpolitik
gen. Das kam dann alles erst in den Stun- mein Fachgebiet geworden. Ich kenne die
den und Tagen nach der Nominierung.          Kreispolitik aus verschiedenen Blickwin-
                                             keln also sehr gut. Das ist eine gute Voraus-
                                                                                        �

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14
setzung, um hier politisch etwas zu errei-
chen.
Red.: Bei der Delegiertenkonferenz hast
Du schon einige Ausführungen dazu ge-
macht, mit welchen Zielen Du in diese
Kandidatur hineingehst.
Lynack: Inhaltlich möchte ich die Region fit
machen für die großen Herausforderungen,
die vor uns liegen. Demografischer Wandel,
Klima-, Landwirtschafts- und Umwelt-
schutz, sozialer Zusammenhalt, Digitalisie-
rung, der ländliche Raum. Das sind alles
Schlagwörter, die groß klingen, die aber
sehr wichtig dafür sind, wie lebenswert
unsere Region ist. Außerdem möchte ich
den Regionsgedanken stärken. Wir müs-
sen gerade bei den großen Fragen zusam-
men an einem Strang ziehen und dafür sor-
gen, dass Städte und Gemeinden ihre Kräf-
te bündeln, Aufgaben gemeinsam angehen
und voneinander lernen. Persönlich möchte
ich im Kreishaus eine Arbeitskultur des Re- Bernd Lynack: Die Energiewende vor Ort umsetzen
spekts etablieren, die unbedingt auch                  und die Infrastruktur stärken
pragmatische Arbeit zulässt. Und ich will
deutlich stärker für die Bürgerinnen und muss noch viel mehr erreicht werden, um
Bürger sichtbar und ansprechbar sein.          eine gute, umweltfreundliche Alternative
Red.: Welche Schwerpunkte würdest Du zum Auto anzubieten.
für Deine Amtszeit in den Blick nehmen?        Eine weitere Herzensangelegenheit ist das
Lynack: Wenn wir uns diese großen Aufga- Thema Bildung. Wenn wir in der Region
ben anschauen, vor denen wir stehen, müs- über die Grenzen der Gemeinden zusam-
sen wir schauen, wo kann der Landkreis menarbeiten, können wir viel bessere An-
wirklich etwas erreichen. Ein ganz wichti- gebote bei Kita, Krippen und Schulen ma-
ger Punkt ist dabei der Verkehr mit Bus und chen. Kita- und Krippenplätze als Angebot
Bahn. Da hinken wir, gerade mit Blick auf für Kinder, deren Eltern im Schichtdienst tä-
unsere Nachbar-Landkreise, total hinterher. tig sind, wären beispielsweise ein wichti-
                                               ger Anfang. Weitere Schwerpunkte sind die
   „Ich kenne die Kreispolitik aus vielen      Umsetzung der Energiewende vor Ort und
                Blickwinkeln“                  die Stärkung der Infrastruktur mit flächen-
                                               deckendem schnellem Internet, ein funktio-
Uns fehlt ein einfaches, attraktives Tarifsys- nierender Mobilfunk oder auch die ärztliche
tem. Das Angebot außerhalb unserer Städte Versorgung.
und Gemeinden hat noch Potenzial. Wir Red.: Mittlerweile blickst Du auf mehr als
brauchen bessere Angebote beim Preis und acht Jahre in Deiner Funktion als Land-
den Verbindungen, einfachere Buchbarkeit tagsabgeordneter des Wahlkreises Hildes-
und eine Verzahnung von Bus und Bahn. Da heim zurück. Wir können uns vorstellen,
                                                                                          �

                                                                                     15
dass Du in dieser Funktion Erfahrungen           als auch im Umgang mit Kreistag und den
gemacht hast, die Dir auch als Landrat           Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern.
helfen werden.                                   Red.: Wahlkampf in Zeiten von Corona
Lynack: In dieser Zeit habe ich auf jeden Fall   wird schwierig zu organisieren sein. Wie
viele Aspekte meiner Heimat kennen lernen        wirst Du Dich in diesen Wahlkampf ein-
können, die ich vorher nicht so gut kannte.      bringen? Gibt es neue „Formate“?
Gerade im Vergleich zu vielen anderen Re-        Lynack: Meine Politik auch online zu erklä-
gionen in Niedersachsen haben wir super          ren und ansprechbar zu sein, war mir schon
Voraussetzungen. Viele Regionen hätten           immer wichtig. Mit der Pandemie sind noch
gerne drei Hochschulen, drei UNESCO-Stät-        einige Formate wie Sprechstunden, Diskus-
ten, unsere Kulturszene, ICE-Anschlüsse,         sionen und Veranstaltungen online dazu ge-
eine Autobahn, eine gute wirtschaftliche         kommen. Das ist eine gute Grundlage für
Mischung usw. In unserer Region steckt           den Wahlkampf. Die SPD und auch ich per-
enormes Potenzial. Außerdem habe ich na-         sönlich werden sichtbar und ansprechbar
türlich im politischen Handwerk viel ge-         sein, online, wie offline.
lernt. In den ersten vier Jahren hatten wir      Red.: Vielen Dank für das Gespräch. Für
eine knappe Mehrheit mit den Grünen, jetzt       die Wahl am 12. September drücken wir
ist es eine wirklich große Koalition mit der     Dir die Daumen.
CDU. Beides erfordert viel Fingerspitzenge-
fühl hinter den Kulissen. Und das braucht             Das Interview führte Joachim Tiemer.
man als Landrat auch, sowohl im Kreishaus

16
Das Thema „Öffentlicher Personennahverkehr“ (ÖPVN) in den Blick rücken

              Das Ticket von Tür zu Tür per App buchen
                                   Von Bernd Lynack

Der Klimawandel, oder treffender:
die Klimakrise, ist in aller Munde.
Schon lange, sehr lange, wissen
wir, nicht nur in der Politik, dass
wir dringend unseren Ausstoß an
Treibhausgasen drastisch reduzie-
ren müssen. Auch die internationa-
len Ziele sind lange bekannt. Doch
erst in den vergangenen Jahren
scheint die Klimapolitik richtig an
Fahrt aufzunehmen. Dabei rückt
auch ein Thema in den Fokus, dass
schon vergessen schien: Die Stär-
kung von Bus und Bahn.
    Der Gedanke ist logisch. Mit ei-
nem attraktiven Angebot lassen
viele Bürgerinnen und Bürger ihr
Auto stehen und verursachen so
mit ihrer Mobilität deutlich weni-
ger bis gar kein CO². Dabei ist das
Thema öffentlicher Personennah-
verkehr (ÖPNV) nicht nur aus die-
sem Grund interessant. Junge
Menschen, alte Menschen und
Menschen ohne Auto wollen unab-
hängig und selbstständig mobil
sein. Sie wollen Geschäfte, Kultur Bus und Bahn durch einen Mix aus attraktiven Angeboten
und medizinische Versorgung un-                            stärken
kompliziert erreichen. Auch für den
Verkehr insgesamt, ist ein guter ÖPNV Mit einem Mix aus gutem Angebot, guten
wichtig. Nicht nur in Hildesheim sind die Takten, attraktiven Preisen, Verlässlichkeit
Hauptstraßen zu den Stoßzeiten verstopft. und einfacher Buchung. Mit einem guten
Würden diese Menschen, statt alleine in ei- Angebot kann man viele Menschen über-
nem Auto, in einem Bus oder einem Zug sit- zeugen. Die S-Bahn nach Hannover oder der
zen, würde der Verkehr besser fließen und Zug zwischen Bad Salzdetfurth und Hildes-
die Verkehrsbelastung würde sinken.           heim sind hier gute Beispiele.
    Es gibt, nicht nur aus politischer Sicht,    Wenn wir uns aus Hildesheimer Sicht
viele Vorteile. Wie überzeugt man aber die umschauen, müssen wir sagen, dass alle
Bürgerinnen und Bürger von Bus und Bahn? Nachbarkreise in der einen oder anderen
                                                                                          �

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Sicht wesentlich besser aufgestellt sind als   thür aus schnell, komfortabel und unkom-
wir. Fast überall kann man schnell und ein-    pliziert im Stadtzentrum, im Umland, in
fach ein Ticket für Bus und (!) Bahn auf dem   Hannover oder Braunschweig. Das Ticket
Handy buchen. Die Fahrpläne sind aufein-       von Tür zu Tür ist schnell per App gebucht.
ander abgestimmt, die Tickets sind günstig          Das ist anderswo schon lange Realität.
und bieten eine echte Alternative.             Man muss ehrlich sein. Vor allem - aber
                                               nicht nur außerhalb der Stadt - haben wir
     Unseren Stadtteil noch lebenswerter       das Thema attraktiver ÖPNV in den vergan-
                  machen                       genen Jahrzehnten stark vernachlässigt.
                                               Das Angebot ist an vielen Stellen nicht at-
     In Stadt und Landkreis Hildesheim         traktiv genug und der ROSA-Tarif ist kompli-
muss das Thema ÖPNV ganz nach oben auf         ziert und geht an den Bedürfnissen vieler
die Agenda. Wir haben großen Nachholbe-        potenzieller Fahrgäste vorbei.
darf. Mit den geplanten zusätzlichen Bahn-          Als Landrat möchte ich das Thema
Haltestellen in Marienburg und bei uns in      ganz oben auf die Tagesordnung setzen.
Himmelsthür werden wir bald vier Bahnhö-       Wir haben hier noch viel Potenzial, gerade
fe in der Stadt haben. Die ganze Region ist    auch in Himmelsthür. Wenn wir das nutzen,
von Bahnlinien durchzogen. Wir müssen          können wir unsere Heimat und unseren
dieses Potential nutzen und die Buslinien      Stadtteil noch lebenswerter machen.
darauf abstimmen. Wir wären von Himmels-

                                                                                        trieb
                                                                     r  M a l e rfachbe
                                                                De                   ns
                                                                 h r e s V ertraue
                                                               I                      r
                                                                           melsthü
                                                              aus Him

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Die Geschwister-Scholl-Schule hat ihr Gebäude in der Ludolfinger Straße bezogen

                       „Umzug in eine Traumschule“
                                   Von Reinhard Patzfahl

Die Geschwister-Scholl-Schule
ist 1993 vom Godehardikamp in
die direkte Nachbarschaft der
Realschule gezogen. In den letz-
ten Jahren hat sich die Schüler-
zahl so deutlich erhöht, dass die
Räumlichkeiten nicht mehr aus-
reichten. Der Rat der Stadt Hil-
desheim hat daher im Herbst
2017 beschlossen, dass die Ge-
schwister-Scholl-Schule in die
ehemalige Anne-Frank-Schule
umziehen soll. Der starke An-
stieg der Schülerzahlen machte
einen Anbau notwendig, sodass
die Schule erst im März 2021 um- Schulleiter Reinhard Patzfahl mit Schülern in einem der modern
ziehen konnte.                                    ausgestatteten Klassenräume
     Nun ist die Geschwister-
Scholl-Schule in der Ludolfingerstraße 16-18 risch. Sozialpädagogen unterstützen die
angekommen. Die Stadt hat 6,8 Millionen Schüler*innen in schwierigen Schul- und
EUR in das Bestandsgebäude und einen Lebenssituationen und bieten soziale Pro-
Anbau investiert, um eine technisch gut jekte an. Ein Freizeitraum bietet zusätzlich
ausgestattete Schule zur Verfügung zu stel- Ablenkung am Vormittag. Im Schulkiosk
len. Hier am neuen Standort in der Nords- können die jungen Leute sich ihr Frühstück
tadt verfügt die Schule über Fachräume für kaufen.
Informatik, Chemie / Physik, Biologie, Wer-        Auch wenn noch nicht alles fertigge-
ken, Technik, Textil und Hauswirtschaft. stellt ist, findet die Schule in der Nordstadt
Alle Klassenräume sind mit einem Beamer ideale Bedingungen vor. Das Gebäude ist
und Apple TV ausgestattet, um Unterrichts- großzügig gestaltet und der Schulhof mit
inhalte von Tablet auf das Whiteboard proji- seinen Außenanlagen bietet den Schülern
zieren zu können. Neueste Technik findet Platz, um sich in den Pausen zu entspan-
ihren Einsatz.                                 nen.
     Die Schwerpunkte der schulischen Ar-          Die Geschwister-Scholl-Schule ist eine
beit sind Berufsorientierung, sprachliche „Traumschule“ geworden. So wurde ich in
Integration, Unterstützung von Schülern der HAZ zitiert. Die Arbeitsbedingungen
mit Förderbedarf und sozialpädagogische haben sich für die Lehrer*innen stark
Unterstützung in schulischen und privaten verbessert. Die Schüler*innen finden eine
Fragen. Die Berufsorientierung findet in den Lernumgebung vor, die es ihnen möglich
gut ausgestatteten Fachräumen und in Zu- macht, die Schule mit einem guten
sammenarbeit mit Betrieben statt. Praktika Hauptschul-, Realschul- oder Erweiterten
sind in den Klassen 8, 9 und 10 obligato- Realschulabschluss zu verlassen.
                                                                                          19
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