Blickpunkt personal Nr. 2/2015 - Schwerpunktausgabe Mobilität
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Inhaltsverzeichnis Editorial...........................................................................Seite 3 Warum berufliche Mobilität wichtig ist und welche Vorteile sie der Verwaltung bietet .................................Seite 4 Welche Arten von beruflicher Mobilität gibt es im internen Arbeitsmarkt der FHH ......................................Seite 7 Neues Konzept „iMobilität“ – Fördern der individuel- len und überbehördlichen beruflichen Mobilität ...........Seite 9 Drei Blickwinkel einer mobilen Führungskraft ...............Seite 14 Vom Rechnungshof in die HafenCity ..............................Seite 16 Zentrale und dezentrale Mobilitätsangebote ergänzen sich optimal ....................................................Seite 17 Hamburg Port Authority macht mobil ............................Seite 18 Gelebte Förderung und Unterstützung von Mobilität in der BASFI ....................................................................Seite 19 Mobilität in der Behörde für Gesundheit und Ver- braucherschutz ...............................................................Seite 20 Beruflicher Seitenwechsel innerhalb der Justiz! ...........Seite 22 Zeigen Sie Eigeninitiative und fahren Sie mehr- gleisig .............................................................................Seite 23 Ich habe meine Mobilität selbst in die Hand ge- nommen! ........................................................................Seite 24 Noch ein Blick auf die Nachbarn – Mobilität als Personalentwicklungselement in der Landesver- waltung Schleswig-Holstein ..........................................Seite 25 Sprechen Sie uns an!......................................................Seite 26 Impressum...................................................................... Seite 27 2/3
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Berufliche Mobilität ist wichtig! Die Möglichkeit, mo- Es gibt aber auch die andere Perspektive: Viele Be- bil sein zu können, ist ein besonderes Kennzeichen schäftigte, deren Aufgaben entfallen, brauchen einen und ein hohes Gut des Arbeitgebers hamburgische anderen Arbeitsplatz. Auch sie brauchen die Mobili- Verwaltung. Es ist ein zentrales Merkmal, das un- tätsangebote. sere Attraktivität als Arbeitgeber ausmacht. Diese Einschätzung bekommen wir in Auswahlverfahren Die nun vorliegende Sonderausgabe zum Thema immer wieder zu hören, insbesondere von unseren Mobilität möchte dieses Thema aus verschiedenen Nachwuchskräften. Perspektiven beleuchten: Wie sehen die Angebote genau aus? Welche Ziele werden damit verfolgt? Und: Die berufliche Mobilität der Beschäftigten ist Und welche Erfahrungen gibt es dazu? Was bedeuten auch aus der Sicht des Arbeitgebers sinnvoll. Erfah- mobile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Sie als rungen mit beruflichen Veränderungen halten flexibel Führungskräfte? Und vor allem: Was müssen Sie tun, und fördern die Fähigkeit, notwendige weitere Verän- wenn Sie sich beruflich verändern wollen? derungen mitgehen zu können. Wir wollen mit diesem Thema vor allem auch ermu- In der Praxis gibt es allerdings immer wieder Hemm- tigen, Neues auszuprobieren. Lassen Sie sich über- nisse, sei es, weil die richtige Stelle einfach nicht raschen! kommen will oder man sich eine neue Aufgabe nicht zutraut. Viel Spaß beim Lesen! Aus diesem Grund gibt es seit vielen Jahren unter- Christoph Lucks schiedliche Mobilitätskonzepte, sowohl dezentral in Leiter der Abteilung Personal- einigen Behörden oder zentral im Personalamt. management im Personalamt
Warum berufliche Mobilität wichtig ist und welche Vorteile sie der Verwaltung bietet blickpunkt personal befragte Frau Yvonn Carstensen, kommissarische Leiterin des Referats „Inter- ne Personalberatung und -vermittlung“ (P 34) im Personalamt zu Vorteilen und Hemmnissen für die berufliche Mobilität im internen Arbeitsmarkt der FHH. Das Interview führte Britta Becker aus der blickpunkt personal-Redaktion im Personalamt. Frau Carstensen, wie beurteilen Sie die beruf- Bereich nicht selten ins Schleudern. Ich halte Mobi- liche Mobilität generell aus Sicht von Ressour- lität für ein geeignetes Mittel, sich vor solchen Tur- cenverantwortlichen? bulenzen zu schützen. Durch den Arbeitsplatztausch verteilt sich das Wissen schnell und einfach in der Mobilität fördert den Blick über den Tellerrand, ver- Organisation und bei einem Ausfall lässt sich leichter mittelt Fachwissen und neue Arbeitsmethoden. Sie eine Vertretung finden. stärkt die Sozialkompetenz und hält gleichzeitig die Belegschaft bei Laune. Als ein wesentlicher Baustein Die Expertinnen und Experten sind sich einig: von Personalentwicklung stärkt Mobilität insgesamt Arbeitsplatzwechsel dienen nicht nur der Qua- die Leistungsfähigkeit der Verwaltung. Und für Mo- lifizierung und „Erhöhung der Verwendungs- bilität in der FHH gelten die gleichen Vorteile wie in breite“, sondern frischen die Arbeitszufrieden- Konzernen außerhalb des öffentlichen Dienstes: Res- heit auf. Haben Sie ein Beispiel dafür? sort-Egoismen werden abgebaut und feste Gruppen aufgebrochen. Durch mobile Beschäftigte kommt au- Ja. Wenn die Aufstiegsmöglichkeiten in einer Be- ßerdem neues Wissen in die Organisationseinheiten. hörde oder einem Amt beschränkt sind, kann ein Gerade für Behörden und Ämter kann es wichtig wertgleicher Arbeitsplatzwechsel sinnvoll sein: Mit- sein, dass nicht nur eine Fachkraft mit einer Aufgabe arbeiterinnen und Mitarbeiter können so mehrere vertraut ist. Man denke nur daran, dass in Behörden Aufgabenbereiche durchlaufen. Sitzt jemand schon und Ämtern oft ganze Bereiche vom Wissen Einzel- jahrelang ohne Karriereperspektive auf einer Stelle, ner abhängig sind. Verlassen solche Wissensträge- wechselt sie oder er auf derselben Hierarchieebe- rinnen und Wissensträger die Organisation, gerät ein ne in eine andere Funktion, zum Beispiel von Quer- 4/5
schnittsaufgaben zu Fachaufgaben oder umgekehrt. Frau Carstensen, inwieweit ist die individuelle Solche Wechsel bieten auch ohne eine unmittelbare Mobilität in den Behörden angekommen? Beförderungsperspektive eine neue Herausforderung für die Beschäftigten. Als Allheilmittel gegen Frust Die Resonanz auf unsere verstärkten Bemühungen am Arbeitsplatz darf man Mobilität gleichwohl nicht zur Unterstützung von Mobilitätswünschen in den verstehen. letzten Monaten zeigt uns, dass das Thema wieder mehr in den Blick der Beschäftigten und der in per- Wenn die Vorteile so klar auf der Hand liegen, sonalverantwortung stehenden Akteure gerückt ist. was hemmt dann die Mobilität? Wir stehen meiner Meinung nach allerdings noch am Anfang. Es sind eben gerade nicht nur die Stel- Vor allem der organisatorische Aufwand und die lenausschreibungen der FHH, die den Beschäftigten Einarbeitungskosten für mobiles Personal schrecken Veränderungsmöglichkeiten bieten. Wegen der viel- Vorgesetzte von fältigen Vorteile für Beschäftigte und Arbeitgeber der Mobilität ihrer sollten wir gemeinsam darüber hinaus ein Interesse Mitarbeiterinnen daran haben, zusätzliche Mobilität auch neben den und Mitarbeiter Stellenausschreibungen zu ermöglichen. Zu dieser ab. Viele denken, Grundphilosophie hat sich der Senat bereits 2011 in sie können sich den Leitsätzen der neugefassten Stellenanordnung Mobilität nicht explizit erklärt und die Möglichkeit wertgleicher leisten und be- Wechsel ohne Stellenausschreibung und die ge- werten diese eher meinschaftliche Förderung der individuellen Mobili- aus kurzfristiger Sicht. Gelebte Mobilität verursacht tät durch alle Behörden und Ämter verankert. Dieser tatsächlich am Anfang einen höheren Aufwand. Wer Handlungsspielraum könnte noch intensiver genutzt eine Stelle mit mobilen Kolleginnen und Kollegen be- werden. Wir erleben, dass Behörden und Beschäf- setzt, muss sie einarbeiten. Wer abgibt, muss eine tigte den Möglichkeiten von wertgleichen Wechseln passende Vertretung für die frei werdende Stelle oder Personaltauschen oftmals noch zurückhaltend finden. Und auch das Risiko, dass dabei Lücken ent- gegenüberstehen. Schade! Gerade die allgemeine stehen oder Aufgaben in der Einarbeitungszeit liegen Verwaltung mit ihren vielfältigen Arbeitsplätzen ist bleiben, muss in Kauf genommen werden. Mittel- und doch bestens dafür geeignet. Mobilität ohne unmit- längerfristig zahlt sich die Investition aus. telbare Beförderung ist noch nicht überall im Den-
ken der Verwaltung verankert. Das müssen wir noch den oder Ämter abgeordnet werden. Die mobilen schaffen und ich hoffe, dass diese Ausgabe von blick- Kolleginnen und Kollegen werden entweder mit punkt personal auch dazu beiträgt. neuen Erfahrungen und Kenntnissen in das Personal- amt zurückkehren oder erhalten vielleicht auch die Frau Carstensen, was empfehlen Sie, um die Möglichkeit für einen unbefristeten Wechsel. Wert- Umsetzung von Mobilität zu unterstützen? gleiche Mobilität eignet sich beispielsweise auch zur Deckung kurzfristiger Bedarfe oder zur Vermeidung Es gibt leider kein Patentrezept. In erster Linie muss einer externen Einstellung. das Thema Eingang in die Behörden- und Führungs- kultur der Verwaltungslandschaft finden – am besten Wenn wir wollen, dass Mobilität ein fester Bestand- durch Überzeugung aufgrund positiv gelungener Bei- teil des Berufslebens in der Verwaltung wird, müssen spiele. Hier versuchen wir, mit gutem Vorbild vor- wir auf Vorbehalte von Mitarbeiterinnen und Mitar- anzugehen, indem das Personalamt selbst zum Bei- beitern sowie von Vorgesetzen reagieren, Hinder- spiel kurzfristige Wechsel ermöglicht. Gerade erst in nisse beseitigen und die Mobilitätskultur schrittwei- jüngster Zeit haben hochmotivierte und qualifizierte se mit konkreten Maßnahmen weiter ausgestalten. Kolleginnen und Kollegen aus dem Personalamt die Chance auf eine neue Herausforderung bekommen Vielen Dank für das Gespräch! und konnten zunächst für ein Jahr in andere Behör- Yvonn Carstensen, kommissarische Leiterin des Referats „Interne Personalberatung und -vermittlung“ (P 34) im Personalamt: „Mobilität gelingt, wenn sie von allen Beteiligten gleichermaßen gewollt und mit konkreten Maßnahmen unterstützt wird. Das ist unser Ziel, denn Bewegung tut gut!“ 6/7
Welche Arten von beruflicher Mobilität gibt es im internen Arbeitsmarkt der Freien und Hansestadt Hamburg? Unter beruflicher Mobilität im Kontext des internen anordnung über Stellenmitteilungen und Stellen- Arbeitsmarktes der Freien und Hansestadt Hamburg ausschreibungen für die hamburgische Verwaltung (FHH) verstehen wir ganz umfassend den Wechsel vom 06.11.2012 und in der Vereinbarung nach §94 des Arbeitsplatzes. Die Formen und der zeitliche Um- HmbPersVG vom 04.08.2003 „Steuerung des internen fang können dabei variieren und reichen von einer Arbeitsmarktes - Förderung der individuellen und Un- kurzzeitigen Hospitation über befristete Wechsel im terstützung der strukturellen Mobilität“. Wege einer Abordnung bis hin zu einer dauerhaften Die individuelle Mobilität steht im Vordergrund Versetzung. Ein Wechsel kann auf einen freien Ar- dieser Ausgabe von blickpunkt personal. beitsplatz oder auch im Tausch erfolgen. 2. Beschäftigte müssen ihren Arbeitsplatz in- Abhängig vom Anlass lassen sich verschiedene Arten folge von strukturellen Veränderungsprozessen der Mobilität unterscheiden wechseln (strukturelle Mobilität) Bei Mobilität aufgrund aufgabenkritischer oder ef- 1. Beschäftigte wollen sich aus eigener Initia- fizienzsteigender Maßnahmen meldet die Beschäf- tive beruflich verändern (individuelle Mobilität) tigungsbehörde die betroffenen Beschäftigten dem Die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle ist der Personalamt zur Vermittlung. „Normalfall“ für die berufliche Veränderung. Auf die- sem Wege sind auch Beförderungsstellen erreichbar. 3. Die Dienststelle kann den Beschäftigungs- Wertgleiche Wechsel können hingegen auch ohne ein anspruch nicht mehr erfüllen Stellenausschreibungsverfahren erfolgen. Hier setzen Beschäftigte benötigen aus gesundheitlichen oder die internen Vermittlungstätigkeiten und die förmli- anderen zwingenden Gründen einen anderen Arbeits- chen Interessenbekundungsverfahren der Dienststel- platz. Die Beschäftigungsbehörde kann die Beschäf- len an, ebenso die Vermittlungsangebote und die Mobi- tigten beim Personalamt zur Vermittlung melden, litätsbörse im Konzept “iMobilität“ des Personalamtes. bleibt aber bis zur Versetzung weiter zuständig. Die Grundlagen und Vereinbarungen zur individuellen Beschäftigten sind in der Vermittlung den strukturell Mobilität finden sich insbesondere in der Senats- mobilen Beschäftigten gleichgestellt.
4. Eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand Zielgruppen bereit. Mögliche Ansprechpersonen sind soll vermieden werden in der Personalentwicklung zu finden oder als Mobili- Ein personalärztliches Gutachten empfiehlt eine an- tätsbeauftragte direkt ansprechbar. derweitige Verwendung einer Beamtin bzw. eines Beamten, um eine vorzeitige Versetzung in den Ru- Zentrale Angebote, Aufgaben und Zuständig- hestand zu vermeiden. Die Beschäftigungsbehörde keiten im Personalamt beauftragt das Personalamt mit der behördenüber- Das Personalamt unterstützt mit seinen Referaten greifenden Vermittlung. Die Beschäftigten sind in der P 31 und P 34 Behörden, Ämter und Landesbetriebe Vermittlung den strukturell mobilen Beschäftigten in allen Fragen zur Mobilität, vornehmlich für den Be- gleichgestellt. reich der Allgemeinen Dienste und berät mobilitätsin- teressierte Beschäftigte umfassend zu Veränderungs- 5. Beschäftigte üben ein anerkanntes Rück- und Vermittlungsmöglichkeiten. kehrrecht zur FHH aus Zum Beispiel nach Ausgliederungen von Aufgabenbe- reichen ist das Personalamt für die Vermittlung auf Stellen der FHH zuständig. Welche Angebote gibt es in der FHH? Dezentrale Angebote, Aufgaben und Zuständig- keiten In der Regel halten die Beschäftigungsbehörden ei- gene Beratungs- und Vermittlungsangebote mit un- terschiedlichen Programmen und für unterschiedliche Autor Frank Lautenschläger, Stellvertretender Teamleiter und zuständig für Grundsatzfragen im Referat Interne Perso- nalberatung und -vermittlung, Personalamt (P 34): „Mobilität öffnet Türen zu neuen We- gen.“ 8/9
Neues Konzept „iMobilität“ – Fördern der individuellen und überbehörd- lichen beruflichen Mobilität Das Referat Interne Personalberatung und -vermittlung des Personalamts (P 34) hat seine Angebote zur individuellen Mobilität von Grund auf neu aufgestellt, die Beratung ausgeweitet und um eine Mobilitätsbörse im SharePoint ergänzt. Persönliche Veränderungsbereitschaft ist ge- beitszufriedenheit erhalten und die Netzwerkbildung fragt gefördert. Individuelle Mobilität wird in erster Linie vom Wunsch und der Bereitschaft der Beschäftigten nach beruf- Bereits in der Erprobungsphase ab Mai 2014 hat die licher Veränderung und Weiterentwicklung getragen. Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Ange- Das Personalamt fördert in der aktiven Vermittlung bots zur Steigerung der individuellen Mobilität posi- ausschließlich gleichwertige tive Rückmeldungen seitens der Wechsel und Tausche. Daher Beschäftigten und auf Seiten der liegt hier der Fokus nicht auf ei- Dienststellen hervorgerufen. ner unmittelbaren Beförderung, sondern auf der persönlichen Das Angebot von P 34 richtet Veränderungsbereitschaft der sich an Beamtinnen und Be- Beschäftigten. amte der Laufbahngruppen 1 und 2 ohne Zugang zum Individuelle Entwicklungs- 2. Einstiegsamt (ehemals und Karrierechancen können mittlerer und gehobener sich in der Folge durch die in Dienst) und entspre- der neuen Tätigkeit erhöhte chende Beschäftigte Verwendungsbreite eröffnen. Ebenso wird die Ar- (Wertigkeiten bis einschließlich A13 bzw. E13).
Die Kernpunkte des neuen Konzepts1 Berater informieren über die grundlegenden Mecha- - Bereit für Neues? – Information, Unterstützung und nismen von Bewerbungs- und Auswahlverfahren und Feedback ermöglichen den Interessentinnen und Interessenten - Wer bekommt was? – Individuelle Beratung und eine Selbsteinschätzung der eigenen Veränderungs- Vermittlung möglichkeiten. - Mobilitätsbörse und Unterstützung bei Personal- tauschen 2. Wer bekommt was? – Individuelle Beratung - Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und und Vermittlung öffentlichen Unternehmen Die Interne Personalberatung und -vermittlung (P 34) unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitar- 1. Bereit für Neues? – Information, Unterstüt- beiter dabei, sich beruflich zu verändern. Vorrangig zung und Feedback richtet sich das Angebot an Beamtinnen und Beamte „Hilfe zur Selbsthilfe“ sowie „Unter- sowie Tarifbeschäftigte im Bereich stützung von veränderungsbereiten der Allgemeinen Dienste, die in Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ – einem unbefristeten Beschäfti- so lauten die neuen Leitlinien. Im We- gungs- oder Dienstverhältnis zur FHH sentlichen sollen die Beschäftigten stehen, da vom Personalamt auch darin unterstützt werden, vor allem übergeordnete personalwirtschaft- aus eigener Kraft und aus eigenem liche Interessen der FHH berücksich- Antrieb mobil zu werden. tigt werden müssen. Für befristet Dabei erleben wir in unserer Bera- Beschäftigte und Personal in Funk- tung, dass viele Beschäftigte, die tionen außerhalb der Allgemeinen den Wunsch nach einem beruflichen Dienste gibt es Teilangebote. Wechsel haben, in der Bewerbungssituation häufig ungeübt sind. Oftmals haben sie sich seit langer Zeit • Unbefristet Beschäftigte nicht auf eine andere Stelle beworben. Manche muss- Für unbefristet Beschäftigte bietet P 34 eine persön- ten sogar nicht selbst aktiv werden, um in die aktuelle liche Beratung und Vermittlung auf gleichwertige Funktion zu gelangen. Zudem haben sich die Inhalte Stellen. Die Beschäftigten müssen motiviert und ver- und die Anforderungsprofile der Stellenausschrei- änderungsbereit sein und eine adäquate Qualifikation bungen mittlerweile verändert. Die Beraterinnen und für eine mögliche neue Verwaltungstätigkeit bzw. die 1 Mobilitätskonzept im Personalportal 10 / 11
Laufbahn der Allgemeinen Dienste mitbringen. Je 3. Mobilitätsbörse und Unterstützung bei Per- nach Einzelfall kann es auch ausreichen, wenn die sonaltauschen Beschäftigten noch nicht die volle Qualifikation mit- Ein Wechsel lässt sich erfahrungsgemäß leichter re- bringen, aber für den neuen Arbeitsbereich angemes- alisieren, wenn schnell adäquater Ersatz angeboten sen qualifizierbar sind. werden kann. Das Personalamt setzt daher den Fo- kus darauf, Personaltausche zu realisieren. Vielleicht •• Unbefristet Beschäftigte, die in einem finden Sie eine Tauschpartnerin oder einen Tausch- speziellen Beruf oder in einem Organisations- partner in einer bereits bestehenden hausinternen bereich mit spezifischen Besonderheiten ar- Tauschbörse Ihrer Behörde bzw. Ihres Amtes. Die beiten (zum Beispiel Technikerinnen und Techniker Personalentwicklung Ihrer Dienststelle gibt gern Aus- oder Bereiche, für die eine Personalrekrutierung für kunft zu internen Personaltauschen. Oder aber Sie die FHH im Allgemeinen schwierig ist). finden Ihren Gegenpart auf unserer neuen, zentralen Eventuell gibt es ein übergeordnetes personalwirt- Mobilitätsbörse für die allgemeine Verwaltung der schaftliches Interesse der FHH oder der Dienststel- FHH. Die Mobilitätsbörse ist eine neue Möglichkeit, le, das die Wechselmöglichkeiten einschränkt. Da- unter strikter Wahrung der Vertraulichkeit Ihr eige- bei fließen unter anderem folgende Fragen in den nes Interesse an einer beruflichen Veränderung zu Abwägungsprozess ein: Besteht eher ein Interesse zeigen und zu sehen, dass viele Beschäftigte einen an einer kontinuierlichen Aufgabenwahrnehmung? Tauschwunsch haben. Mobilität und das Interesse für Gilt es, spezifisches Fachwissen zu erhalten? Gäbe überbehördliche Personaltausche gab es schon lan- es Nachbesetzungsschwierigkeiten durch Fachkräf- ge, mit der Mobilitätsbörse gibt es hierfür nun eine temangel bei einer Vermittlung? In solchen Fällen neue Plattform. wird unter Abwägung der unterschiedlichen Interes- sen geklärt, ob eine Vermittlung möglich ist. „Durch meine einjährige Abordnung lerne ich einen neuen Bereich kennen, der mir die Vielfalt der Aufgaben innerhalb der •• Aktuell oder ehemals befristet Beschäf- hamburgischen Verwaltung vor Augen führt tigte (eventuell mit Rückbewerbungsrecht) und erwerbe außerdem Qualifikationen für Diese Beschäftigten erhalten Informationen rund die berufliche Weiterentwicklung.“ (Stefanie Knedel, Sachgebietsleiterin in der Behörde für um den internen Arbeitsmarkt oder eine Auskunft zu Justiz und Gleichstellung, derzeit im Rahmen anderen Ansprechpersonen zur Klärung individueller eines Personaltausches zum Personalamt Fragen. abgeordnet.)
Komfortabel zum Ziel mit der neuen Mobilitäts- 4. Zusammenarbeit mit anderen Bundeslän- börse! Anmelden, Mitmachen, Suchen dern und öffentlichen Unternehmen Mit der Mobilitätsbörse ist eine Möglichkeit ge- In unseren Beratungsgesprächen haben Mitarbeite- schaffen, sich eigenständig über die vorhandenen rinnen und Mitarbeiter schon oftmals den Wunsch Tauschangebote zu informieren. Schreiben Sie selbst nach der Möglichkeit geäußert, auch Erfahrungen ein anonymes Tauschangebot. P 34 macht dieses An- in anderen Bundesländern oder in öffentlichen Un- gebot allen Teilnehmenden an der Mobilitätsbörse ternehmen sammeln zu können. Derzeit nehmen wir zugänglich. Das Personalamt nimmt Kontakt mit den Gespräche zu den Ansprechpersonen der anderen jeweiligen Behörden und Ämtern auf, um die Tausche Bundesländer und zu öffentlichen zu realisieren. Unternehmen auf, um auch die FHH-übergreifende Mobilität zu „Nach vielen Jahren der Beschäftigung im Bereich Fortbildung wollte ich mich beruflich verändern. fördern. Durch den Stellentausch konnte ich mich in einem ganz neuen Bereich der Verwaltung ausprobieren. Ich habe erfahren, wie ich mit neuen Herausforderungen „So wie es Beschäftigte der hamburgischen umgehe und wie viel Zufriedenheit die Bewältigung Verwaltung gibt, die gerne in Mecklenburg- der vielseitigen und spannenden neuen Aufgaben mit Vorpommern arbeiten möchten, ist dies auch sich bringt. Ich habe zahlreiche positive Erfahrungen umgekehrt der Fall. Wir unterstützen Beschäftigte, gesammelt, die mir sicher auch bei der Ausübung die gern an einem Personaltausch von oder nach künftiger Tätigkeiten nützen. Ich hoffe, dass sich auch Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen möchten und die weitere Verwendung positiv gestaltet.“ (Gabriele freuen uns daher über das Engagement, mit dem Bettin, Sachbearbeiterin im Zentrum für Aus- und das Hamburger Personalamt länderübergreifenden Fortbildung. Derzeit zur Behörde für Justiz und Personaltauschen den Weg ebnet.“ (Katrin Buskase, Gleichstellung im Rahmen eines Personaltausches Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern, abgeordnet.) Zentrales Personalmanagement, Schwerin) Wo finde ich die Mobilitätsbörse? Bereit sein, wenn sich Chancen ergeben. Der Folgen Sie einfach diesem Link: Sprung ins Ungewisse. Mobilitätsbörse im FHH-Portal Zu uns ins Personalamt kommen viele Kolleginnen und Kollegen, die wir bei konkreten beruflichen Diese Seiten werden weiter entwickelt und ausge- Veränderungen beraten. Durch diese zahlreichen baut. Bei Interesse erhalten mobil gemeldete Be- Gespräche, haben wir gelernt, dass viele von ihnen schäftigte von uns detailliertere Informationen. sich zwar prinzipiell eine neue Herausforderung wün- 12 / 13
schen, bei einem konkret möglichen Stellenwechsel Aufgrund unserer Erfahrung, sowohl aus der privaten jedoch manchmal zögern. Die möglicherweise auf- Wirtschaft als auch aus der Verwaltung, können wir kommenden Zweifel und Überlegungen sind dabei sagen, dass Wechsel immer neue Erfolgschancen mit nicht aus der Luft gegriffen. Ja, eine Veränderung hat sich bringen. Auch Glück und Zufall spielen dabei eine ihren Preis – ob man ihn zahlen will oder nicht, liegt Rolle. Wir selbst haben verschiedene Dienststellen bei einem selbst. Seien es die neuen Kolleginnen und kennenlernen dürfen und in verschiedenen Aufgaben- Kollegen, die neuen Aufgaben, der neue Arbeitsweg feldern gearbeitet. Durch diese eigene Berufserfah- oder die noch unsichere Zukunft für die Zeit nach rung sind wir in der Lage, bei konkreten beruflichen einer Abordnung. Diese Herausforderungen und Un- Veränderungen zu unterstützen. Ein Rat, den wir in wägbarkeiten erfordern den Mut, sich auf Neues ein- den Beratungsgesprächen oft geben können, lautet: zulassen. „Bleiben Sie neugierig und trauen Sie sich etwas zu!“ Das Autorenteam Marco Oerding, Hedda Böckermann und Eric Badczong (Personalbe- raterin und Personalberater im Personalamt) Refe- rat Interne Personalberatung und -vermittlung P 34
Drei Blickwinkel einer mobilen Führungskraft „Ich bin mobil“. Das werden sicher viele der Lese- alten Arbeitsplatz zurückzukehren. Damit gibt es das rinnen und Leser des „blickpunkt personal“ von sich befürchtete Risiko nicht; es bleiben aber die großen selbst auch sagen. Ich möchte aus drei verschiedenen Chancen der Mobilität. Vor allem die gezeigte Flexi- Blickwinkeln beschreiben, wie ich Mobilität in der bilität, die Offenheit für Neues und die Erweiterung hamburgischen Verwaltung kennen gelernt habe. der beruflichen Erfahrung um ein neues Aufgabenfeld machen sich im Lebenslauf stark positiv bemerkbar. Mobilität bietet neue Möglichkeiten Oft nehmen die Beschäftigten aus dem Mobilitätsjahr Aus Sicht der ehemaligen Referatsleitung des Refe- zahlreiche positive Eindrücke und gelernte Arbeits- rates P34 des Personalamtes kann ich sagen, dass weisen mit, die ihnen helfen, einen innovativeren alle Arten von Mobilität für die Beschäftigten große Wind in die bisherige Arbeitsroutine zu übertragen. Chancen bieten aber auch Ängste er- Häufiger aber kommt es vor, dass die zeugen und Mut erfordern. Wenn eine Beschäftigten die Mobilitätsphase so Person sich dazu entscheidet, das ge- positiv erlebt haben, dass sie in der wohnte berufliche Umfeld und damit neuen Dienststelle bleiben oder sich eine gewisse „Komfortzone“ zu ver- in einer weiteren Aufgabe wieder im lassen, stellen sich automatisch immer Rahmen der Mobilität beruflich wei- die Fragen: Was erwartet mich da? terentwickeln möchten. Kann ich das überhaupt? Wie sind die neuen Kolleginnen und Kollegen und was passiert, Instrument zur Stellenbesetzung für einen kür- wenn es mir dort nicht gefällt? Auf all diese Fragen zeren Zeitraum gibt es Antworten und Lösungen. Im Rahmen der Mo- Der zweite Blickwinkel, aus dem ich hier über Mo- bilität ist es zum Beispiel üblich, dass die Wechsel bilität berichten möchte ist der der aufnehmenden zunächst nur befristet stattfinden. In einem Abord- Dienststelle. Als Leiterin des Landessportamtes habe nungszeitraum von sechs bis zwölf Monaten haben ich auch Stellen für einen nur befristeten Zeitraum die Beschäftigten die Chance, das neue Aufgabenfeld zu besetzen, zum Beispiel aus Anlass einer Elternzeit- und die neuen Kolleginnen und Kollegen kennenzuler- vakanz oder bei Aufgaben, die projektartig nur über nen. Für diese Zeit besteht üblicherweise die Chan- einen begrenzten Zeitraum anfallen. In solchen Fällen ce, nach Beendigung der Abordnung wieder auf den ist das Instrument der Mobilität eine gute Möglich- 14 / 15
keit, ohne Ausschreibung der Stelle an erfahrene Ver- Das konnte ich von mir nicht behaupten. Als gelernte waltungskräfte zu kommen. Denn die Besetzung einer Juristin hatte ich mit Sport beruflich bisher denkbar Stelle über eine Ausschreibung dauert oft Monate wenig zu tun. Natürlich treibe ich selbst regelmäßig und erfordert eine enorme Personalkapazität in der Sport – aber qualifizierte mich das dazu, das Landes- Vorbereitung und der Auswahl der Bewerberinnen sportamt zu leiten? Und was würden meine Kolle- und Bewerber. ginnen und Kollegen sagen, wenn ich jetzt ginge, wo wir gerade eine so aufregende Neuorganisation hin- Neue Aufgabe: Leiterin des Landessportamtes ter uns hatten? Trotzdem sagte ich innerhalb weniger Abschließend möchte ich noch aus einem dritten Tage Bedenkzeit zu. Nicht nur weil mein Vorgesetzter Blickwinkel über Mobilität berichten: Ich selbst bin mich darin bestärkt hatte, in dem er mir sagte, dass er mobil. Im Mai 2014, damals war ich noch Referats- mir die Aufgabe ohne Einschränkungen zutraue und leiterin im Personalamt, wurde ich vom Senator der er einer zunächst befristeten Abordnung zustimmen Behörde für Inneres und Sport gefragt, ob ich be- würde, sondern weil ich die Aufgabe spannend fand reit wäre, zunächst für ein Jahr vertretungsweise und es für mich eine tolle Herausforderung war, auf die Funktion der Amtsleitung im Landessportamt dieser Stelle vertreten zu dürfen. Ich vertraute aber zu übernehmen. Ich war damals erst drei Jahre im auch darauf, dass die üblichen Verwaltungsprozesse Personalamt. Nach einem sehr anstrengenden aber auch im Landessportamt gelten und ich mich in die erfolgreichen Prozess der Umstrukturierung des Re- sportfachlichen Aspekte der neuen Aufgabe schnell ferates und der Übernahme des Vollkräftecontrollings würde einarbeiten können. Und dann ging alles sehr als neue Aufgabe für das Referat, schienen sich die schnell. Zum 1. Juni 2014 wurde ich die neue Leite- neuen Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe lang- rin des Landessportamtes. Die ersten 100 Tage in der sam einzuspielen. Und nun sollte ich ausgerechnet neuen Funktion liegen inzwischen hinter mir und ich jetzt das Referat für ein Jahr verlassen!? Nachdem kann alle Fragen von damals mit einem Satz beant- ich mich im Rahmen des Vorstellungsgesprächs und worten: Es war die richtige Entscheidung. in Gesprächen mit Kollegen, die das Landessportamt gut kannten, über die neuen Aufgaben informiert hatte, stellten sich mir noch mehr Fragen als vorher. War ich die Richtige für den Job? Schließlich ist mein Autorin Lydia Kleist, Vorgänger Sportwissenschaftler. Sport ist sein Leben Direktorin des Landessport- und im Netzwerk der Sportszene ist er tief verwurzelt. amtes
Vom Rechnungshof in die HafenCity Sechs Jahre bin ich als Prüfungsbeamtin für den Dies entsprach genau meinen Vorstellungen: Die Rechnungshof tätig gewesen. Ich hatte dort eine Möglichkeit in einem privat organisierten Unterneh- abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit, die men tätig zu sein, ohne den Beamtenstatus aufgeben mir gefiel. Trotzdem hatte ich das Gefühl, mal wieder zu müssen, gleichzeitig neue Aufgabenfelder zu be- für etwas Neues bereit zu sein. Den Rechnungshof treuen und dies noch im Herzen der HafenCity tun zu endgültig zu verlassen, erschien mir jedoch nicht die dürfen, klang für mich perfekt. richtige Lösung, denn ich fühlte mich im Grunde ja wohl. Vielmehr wollte ich mich gern einmal vorüber- Nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen an das gehend neuen Herausforderungen stellen. Gut, dass Personalamt gesandt hatte, wurde die Geschäftslei- mein Dienstherr zu diesem Thema eine moderne Ein- tung der HafenCity Hamburg GmbH und ich uns in stellung hat und Mobilität fördert. einem persönlichen Gespräch schnell einig, dass ich meinen Dienst dort für die nächsten 1,5 Jahre antre- Ich wurde auf das ten und das Unternehmen unterstützen werde. Der neue Angebot des Rechnungshof stimmte der Zuweisung zu und so be- Personalamtes zur gann ich meine Tätigkeit in der HafenCity. Inzwischen Förderung der in- ist das Transparenzgesetz umgesetzt worden und dividuellen Mobi- mehr als ein halbes Jahr liegt schon hinter mir! Ich lität aufmerksam. bin froh, dass das Personalamt sich zur Aufgabe ge- Das Referat inter- macht hat, Personalsuchende und Mitarbeiterinnen ne Personalbera- und Mitarbeiter auf diesem Weg zusammen zu führen tung und -vermittlung (P34) übersandte mir daraufhin und somit bei vorübergehenden Engpässen zu helfen. ein Ersuchen der HafenCity Hamburg GmbH, einer Tochtergesellschaft der FHH. Sie suchte für achtzehn Monate eine Verwaltungsfachkraft zur Unterstützung Autorin Anja Löhndorf, bei der Umsetzung des Transparenzgesetzes, der Prüferin im Rechnungshof und Fortentwicklung der Aufbau- und Ablauforganisation zurzeit mobil in der HafenCity sowie bei der Geschäftsprozessoptimierung. Hamburg GmbH. 16 / 17
Zentrale und dezentrale Mobilitätsangebote ergänzen sich optimal Als Personalvermitt- hoffen wir, dass die Bekanntgabe der Mobilitätsbörse lerinnen der Finanzbe- bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Mo- hörde freuen wir uns, bilitätsbereitschaft fördert, auch bei denen, die sich dass sich das Perso- bislang dem Thema Mobilität noch nicht so geöffnet nalamt wieder des haben. wichtigen Themas der Mobilität angenom- Wir wünschen uns und dem Personalamt, dass die men hat und wir un- Idee dieser Börse so aufgenommen wird wie ange- sere Mitarbeiterinnen dacht und durch Vorschläge auch aus den Reihen und Mitarbeiter auf die neue Mobilitätsbörse hin- der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer weiter weisen können. Dabei sind wir überzeugt, dass das optimiert wird. Am Ende soll eine organisations- und zentrale Angebot unser behördeninternes Mobilitäts- behördenübergreifende Mobilität stehen, ohne Hin- angebot optimal ergänzt. Es ist ein interessanter und dernisse und mit vorbehaltsloser Unterstützung von zusätzlicher Baustein, der mehr Möglichkeiten eröff- allen Seiten. net und die Spielräume von Mobilität erweitert. Nun Das Autorinnenteam Susanne Schölermann und Petra Nickel, Interne Personalvermittlung, Finanzbehörde
Wie bereits zum Beginn dieser Ausgabe beschrieben, findet Mobilität nicht nur zentral und durch das Personal- amt organisiert statt. Auch in den Behörden und Ämtern gibt es verschiedenste Angebote wie Tauschbörsen, Programme, Mobilitätsanreize und vieles mehr. Die vier folgenden ausgewählten Beispiele sollen Ihnen stellver- tretend diese Vielfalt dezentraler Mobilitätsangebote veranschaulichen. Hamburg Port Authority macht mobil Vor etwa zwei Jahren hat die Hamburg Port Authori- ty (HPA) das Thema „interne Mobilität“ neu aufge- griffen und die Mobilitätsbörse aufgebaut. Ziel war, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stärker bei der Suche nach einer neuen, spannenden Aufgabe inner- Die Mobilitätsbörse ist bei der HPA übrigens direkt halb der HPA zu unterstützen. Hintergrund ist die grö- der Einheit Personalmarketing und Rekrutierung zu- ßere Zufriedenheit und höhere Motivation durch die geordnet, so dass wir bei offenen Stellen schnell re- Übernahme neuer Tätigkeiten. agieren können. Gleichzeitig gibt es aber auch Beschäftigte, die Die HPA möchte das Angebot der Mobilitätsbörse aufgrund struktureller Veränderungen oder gesund- weiter ausbauen und geht daher auch neue Wege. heitlicher Einschränkungen ihren bisherigen Tätig- Besonders interessant ist daher die Kooperation keitsbereich nicht mehr ausführen können. Die ent- mit dem Personalamt der FHH, bei der es um den sprechenden Kollegen und Kolleginnen stehen bei fachlichen Austausch, aber auch um die konkrete uns besonders im Fokus, da hier möglichst schnell Vermittlung von interessierten Kandidatinnen und neue Einsatzfelder bzw. passende Qualifizierungsan- Kandidaten geht. Wir freuen uns darauf, die Zusam- gebote gefunden werden müssen. menarbeit in Zukunft weiter zu intensivieren. Das Autorinnenteam Svenja Hennlein (Leiterin) und Corinna Weber (Mitarbeiterin), Personalmarketing und Rekrutierung und An- sprechpartnerinnen für die Mobilitätsbörse. 18 / 19
Gelebte Förderung und Unterstützung von Mobilität in der BASFI In den letzten Jahren hat die Förderung von Mobilität sten, denn mittelfristig profitieren alle von vielseitig in der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und In- erfahrenen und einsetzbaren Mitarbeiterinnen und tegration (BASFI) immer mehr an Bedeutung erlangt Mitarbeitern und wir müssen zusehen, dass entste- und gehört inzwischen zu einem eingespielten und er- hende Vakanzen möglichst schnell besetzt werden. probten Instrument der Personalwirtschaft. Gerade in Zeiten von Personalabbau und Aufgabenverdichtung Doppelte Kompetenz für Mobilität ist es uns wichtig, die Veränderungsbereitschaft und In der BASFI haben wir zwei zentrale Anlaufstellen, die Verwendungsbreite unserer Mitarbeiterinnen und an die sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiter zu fördern. Deshalb lassen wir unsere wenden können. Es gibt eine Mobilitätsbeauftrag- Beschäftigten mit ihren Mobilitätswünschen nicht al- te, die bei Mobilitätsnotwendigkeiten zum Beispiel lein, sondern geben ihnen individu- aufgrund von strukturellen Ver- elle Unterstützung, was durchaus änderungen wie auch bei persön- auch im Sinne der Dienststelle ist. lichen Veränderungswünschen von Beschäftigten Ansprechpartnerin Für unsere Kolleginnen und Kol- ist. Auch die Personalentwicklung legen bedeutet Mobilität einen berät selbstverständlich die Be- erweiterten Blickwinkel und einen schäftigten zu Möglichkeiten, die tieferen Einblick in das Spektrum ihren individuellen Entwicklungs- der Aufgaben unserer Behörde bzw. wünschen entgegenkommen und der FHH zu erhalten. Die Erfahrung hilft bei Standortbestimmung oder in unterschiedlichen Bereichen Bewerbungstraining. Im gegensei- stärkt ihre Schlüsselkompetenzen, erweitert ihr Fach- tigen Austausch ergreifen Mobilitätsbeauftragte und wissen und dient durch das Knüpfen neuer Kontakte Personalentwicklung Maßnahmen, um geeignete auch der Netzwerkbildung. Allerdings: nicht immer Einsatzbereiche für die Kolleginnen und Kollegen zu lassen die Vorgesetzten ihre „high potentials“ freiwil- finden und Mobilität zu ermöglichen. Wenn wir von lig ziehen. Hier müssen wir von Seiten des Personal- Mobilität sprechen, so kann es sich um mehrtägige managements immer wieder Überzeugungsarbeit lei- Hospitationen handeln, es kann um befristete Aufga-
bentausche gehen oder auch um dauerhafte Umset- ander angeregt werden, sodass befristete Arbeits- zungen oder Versetzungen. Insgesamt weist unsere platztauschmöglichkeiten vermittelt und begleitet Mobilitätsstatistik für das vergangene Jahr 2014 werden können. Speziell für unsere beamteten Nach- Beratungen mit etwa 100 Beschäftigten und etwa 50 wuchskräfte ist die Mobilität auf unterschiedlichen erfolgreiche Mobilitätsvermittlungen aus. gleichwertigen Funktionen zudem auch eine gute Ge- legenheit, um die Chancen auf Beförderungsstellen Mobilitätsangebote auch für Nachwuchskräfte zu erhöhen. Wir sehen Mobilität auch als ein wichtiges Instru- ment zur Entwicklung des Verwaltungsnachwuchses, deshalb organisieren wir derzeit ein jährliches Tref- fen, auf dem sich unsere ehemaligen Nachwuchs- Autorin Charlotte Gravenhorst, kräfte austauschen können. Bei diesem sollen sie Abteilungsleitung Personal, Organisation und Öffent- gegenseitig einen kurzen Einblick in ihre Arbeitsbe- lichkeitsarbeit, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie reiche erhalten und von uns zur Vernetzung unterein- und Integration Mobilität in der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Berufliche Mobilität zu fördern, ist auch der Behör- Klare Regeln für das Verfahren de für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) ein Ich versuche im persönlichen Gespräch die individu- wichtiges Anliegen. Seit Januar 2015 betreue ich die ellen Qualifikationen und Interessen der Kolleginnen interne Mobilitätsbörse. Wenn sich die Kolleginnen und Kollegen zu ergründen und innerhalb der BGV und Kollegen aus unserem Haus beruflich verändern ein passendes Tätigkeitsfeld zu finden. Manchmal ist möchten oder Aufgaben- und Organisationsverände- auch eine Beratung in Zusammenarbeit mit den Kol- rungen einen beruflichen Wechsel erfordern, stehe leginnen und Kollegen aus dem Bereich Fortbildung/ ich als Ansprechpartnerin gerne bereit, um zu unter- Personalentwicklung hilfreich und sinnvoll. stützen und zu beraten. 20 / 21
Für das Verfahren der Mobilität in der BGV wurden dagogischem Personal bis hin zu Apothekerinnen und u.a. folgende Eckpunkte entwickelt: Apothekern sowie Ärztinnen und Ärzten, Juristinnen •• Mobilität soll die wertgleiche Personalent- und Juristen und wissenschaftlichem Personal. Das wicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macht die Behörde bunt und interessant, jedoch ist der BGV fördern. bei spezialisierten Berufen die Vermittlung in andere •• Eine Prüfung der Besetzung von freien Stellen im Rahmen der Mobilität ist einer Ausschrei- bung oder einem Interessenbekundungsver- fahren vorgeschaltet. •• Für das gesamte Verfahren werden Transpa- renz und Vertraulichkeit sichergestellt. •• Verfahrensschritte werden auf Wunsch aus- schließlich mit den jeweils Beteiligten bespro- chen und vereinbart. wertgleiche Funktionen nicht immer einfach. Ein großes Spektrum verschiedenster Berufe Insofern freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit Die Kolleginnen und Kollegen der BGV stammen aus der FHH-weiten Mobilitätsbörse des Referates Inter- über 30 verschiedenen Berufsgruppen, hier reicht die ne Personalberatung und -vermittlung (P34) und wei- Bandbreite von Verwaltungsberufen über technische sen die Beschäftigten gerne auch auf dieses ergän- Berufe, Laborkräfte, handwerkliche Berufe, Fachper- zende Beratungsangebot bzw. die überbehördliche sonal im Bereich des Arbeitsschutzes, und sozialpä- Mobilität hin. Autorin Birgit Schüllenbach, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Personalabteilung, Bereich Auswahlverfah- ren / Mobilitätsbörse der BGV
Beruflicher Seitenwechsel innerhalb der Justiz! Der öffentliche Dienst hat viel zu bieten – und ist Gegenwärtig sind ca. 25 Richterinnen und Richter, vielseitiger als selbst mancher Beschäftigte glaubt. Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in der Behörde Niemand muss in jungen Jahren den Teppich in sei- und damit außerhalb ihres eigentlichen Arbeitsum- ner Amtsstube ausrollen und darauf warten, dass die feldes tätig. Sie lernen hier die Verwaltung kennen Jahre vom Kalender fallen. und nehmen dann nach ein paar Jahren die gewon- Sich alle paar Jah- nenen Erfahrungen in ihre Heimatdienststellen – häu- re zu bewegen und fig auch als Multiplikatoren – mit. Umgekehrt wird den Dienstposten die Behörde für Justiz und Gleichstellung durch die oder sogar die Be- Abordnung dieser Kolleginnen und Kollegen immens hörde zu wechseln, bereichert. Auch für die hier „fest“ Beschäftigten ist ist nicht nur unter der Austausch gewinnbringend. Neue Erfahrungen Personalentwick- und Sichtweisen werden in der unmittelbaren Zusam- lungsgesichtspunk- menarbeit vermittelt; auch profitiert man von dem ten aus Sicht des menschlichen Austausch mit den neuen Kolleginnen Dienstherrn von und Kollegen „auf Zeit“. Vorteil. Noch wich- tiger ist es nach meiner – auch in eigener Sache er- Der Vorstoß des Personalamtes, die individuelle worbenen – Erfahrung für die Beschäftigten selbst. Mobilität in der FHH behördenübergreifend mit kon- Sich inhaltlich auf neue Herausforderungen und ein kreten Maßnahmen zu fördern, ist nach alledem sehr neues Kollegenumfeld einzulassen, erfordert zwar zu begrüßen. erst etwas Mut. Es erweitert aber den eigenen Wis- sens- und Erfahrungsschatz und bringt einen fachlich Autor Dr. Holger Schatz, wie persönlich voran. Amtsleiter in der Behörde für Ju- stiz und Gleichstellung Die Behörde für Justiz und Gleichstellung hat viel Er- fahrung mit einer besonderen Form des beruflichen Seitenwechsels: 22 / 23
Zeigen Sie Eigeninitiative und fahren Sie mehrgleisig! Das Mobilitätskonzept ist vielversprechend. Es ermöglicht, aus eingefahrenen Routi- nen und möglichen Sackgassen zu entkommen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und neue Wege einzuschlagen. Was ich Ihnen aus meiner Erfahrung als Dozentin her- aus ans Herz legen möchte: Tragen Sie auch selbst etwas zu Ihrer Mobilität bei, trauen Sie sich etwas zu und übernehmen Sie die Verantwortung für sich selbst. Meine vier Tipps, was Sie konkret tun können: 1. Erstellen Sie Ihr berufliches Erfahrungs- und 4. Gönnen Sie sich professionelle Unterstüt- Kompetenzprofil. Listen Sie auf, welche Aufgaben zung. Nehmen Sie Ihre Bedenken unter die Lupe Sie in den letzten Jahren im Beruf erfolgreich gemei- und entwickeln Sie Lösungsszenarien. Eine Beratung stert und welche Fähigkeiten Sie dabei erworben ha- durch Ihre Personalentwicklung oder das Personal- ben. Ich versichere Ihnen: Sie werden stolz sein auf amt ist Gold wert. das, was Sie geleistet haben! Dies ist auch die beste Grundlage für Ihren überzeugenden Lebenslauf. Zugegeben: Eine Garantie für Erfolg gibt es nicht. Aber dass der Erfolg von selbst zu Ihnen kommt, ist 2. Recherchieren Sie genau! Welche Arbeitsstel- unwahrscheinlich. Besser, Sie sind mobil und über- len sind ausgeschrieben? Welche Funktion/ Arbeits- nehmen Verantwortung für Ihre berufliche Zukunft stelle entspricht Ihrem Profil und bedeutet für Sie nach dem Motto: „Tu erst das Notwendige, dann das eine Weiterentwicklung Ihrer bisherigen Laufbahn? Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“ Nur wenn Ihre Neugier und Freude auf Ihr zukünftiges (Franz von Assisi) Arbeitsfeld überwiegen, werden Sie motiviert sein, Sicherheiten aufzugeben, Angst vor Neuem zu über- Autorin Barbara Möller, winden und Risiken einzugehen. Es lohnt sich! Dipl.-Pädagogin und zertifizierte Coach, unter anderem im Zen- 3. Dokumentieren Sie Ihre Berufsbiographie trum für Aus- und Fortbildung regelmäßig. Notieren Sie Ihre sich verändernden Verantwortungsbereiche, Tätigkeitsfelder, Projekte. Das stärkt Ihr Selbstvertrauen!
Ich habe meine Mobilität selbst in die Hand genommen! Ich bin sehr überrascht davon den Arbeitsalltag immer gut sind. Ich danke den gewesen, welche Möglich- Kolleginnen und Kollegen des Personalamts für Ihre keiten man mir mit dem neu- Mühe und Ihre Unterstützung in meinem Vorhaben. en Projekt des Personalamtes Auch wenn meine neue Stelle nicht aus dem eigent- bieten konnte. Nicht nur der lichen zentralen Mobilitätsangebot kam, konnte ich Wechsel in das Bundesland, neue Erfahrungen machen. Für jeden „eingerosteten“ in welchem ich lebe, sondern Kollegen ist es doch ein MUSS, sich darüber zu infor- auch die Möglichkeit, innerhalb Hamburgs - wenn mieren, wie man Bewerbungen schreibt und richtig teilweise auch nur zeitlich begrenzt - eine andere an Vorstellungsgesprächen teilnimmt, um ein posi- Stelle zu erhalten, kamen für mich in Frage. Auch der tives Ergebnis zu erhalten. zeitlich begrenzte Wechsel lohnt sich auf jeden Fall. Man kann nur dazulernen und lernt neue Kolleginnen Autorin Jessika Michaelis, Sachbearbeiterin im und Kollegen kennen, knüpft Kontakte, welche für Bezirksamt Hamburg-Mitte. 24 / 25
Noch ein Blick auf die Nachbarn – Mobilität als Personalentwicklungs- element in der Landesverwaltung Schleswig-Holstein In der schleswig-holsteinischen Landesverwaltung Mobilität als Qualitätsfaktor ist Mobilität für Dienststellen und Beschäftigte eine Mobilität zielt darauf ab, die Qualifikation und die seit langem geübte Praxis. Zuletzt ist sie 2004 in ei- Verwendungsbreite der Mitarbeiterinnen und Mitar- ner Vereinbarung mit den Gewerkschaften als Teil der beiter zu verbessern, innerhalb der Organisation neue Personalentwicklung verankert worden. Impulse zu setzen und ein übergreifendes Verständnis für die Aufgaben der Landesverwaltung als Ganzes Verpflichtende Wechsel zu fördern. Sie ist ein wesentlicher Vorgesehen ist in der Allgemei- Qualitätsfaktor in der sich stetig nen Verwaltung ein verpflichtender verändernden, lernenden Organisa- Wechsel der Dienststelle und des tion Landesverwaltung Schleswig- Arbeitsfeldes vor dem Erreichen von Holstein. bestimmten Besoldungs- oder Ent- geltgruppen in der Laufbahngruppe 2 bzw. entsprechenden Entgeltgrup- pen. Im Übrigen sind die Anforde- rungen und Möglichkeiten der Mobilität je nach Fach- Autor Wilfried Adamzik, bereich und Laufbahn unterschiedlich ausgestaltet. Staatskanzlei, Zentrale Personalentwicklung, Kiel
Sprechen Sie uns an! Wenn Sie das Thema Mobilität interessiert, finden Sie hier die Kontakte des Personalamts. Ob als Mitarbeite- rin oder Mitarbeiter, als Führungskraft oder in ressourcenverantwortlichen Funktionen: Wir freuen uns auf den Kontakt. Ihre Ansprechpersonen in der Internen Personalberatung und -vermittlung für Beschäftigte bis einschließlich zur Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt (ehem. einfacher, mittlerer und gehobener Dienst) Marco Oerding, Personalberater (Tel.: 428 31-2285) Eric Badczong, Personalberater (Tel.: 428 31-1570) Hedda Böckermann, Personalberaterin (Tel.: 428 31-1843) Ihre Ansprechpersonen des Referates Führungskräftegewinnung und -entwicklung für Beschäftigte ab der Lauf- bahngruppe 2, 2. Einstiegsamt (ehem. höherer Dienst) Jörg Wieske, Referatsleiter (Tel.: 428 31-1509) Corinna Kreibich, Personalberaterin (Tel.: 428 31-2432) Joachim Wolff, Personalberater (Tel.: 428 31-1656) 26 / 27
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