"Unsere Sponsoringstrategie ist speziell" - Sponsoring Extra
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6 Interview Unternehmen SPONSORING extra Februar 2015 «Unsere Sponsoringstrategie ist speziell» Intersport hat sich mit seiner arden Franken unseres Gesamtumsat- zes aus. Damit ist der Wintersport bei beharrlich umgesetzten uns immer noch grösser als der weltweit Unternehmensstrategie und extrem im Mittelpunkt stehende Fuss- ohne grosse Töne zu einem ball, wo wir ebenfalls ein starkes Stand- bein haben. Milliarden-Umsatz-Imperium im Sportfachhandel Das Wintergeschäft scheint jedoch auf- entwickelt. Teil des Erfolgs grund der klimatischen Veränderungen des weltweit grössten Sport- generell immer schwieriger zu werden. Wird die Bedeutung des Wintersports artikelhändlers ist das für Intersport kontinuierlich abneh- Sportsponsoring. Sponsoring men? verleiht der Sport-Handels- Julen: Nein. Der Wintersport ist für uns marke die nötige Bekanntheit ein wichtiger Geschäftsbereich. Winter- und Sportkompetenz für die sport ist Intersport, ein Bestandteil un- globale Expansion mit dem serer DNA. Intersport wurde im Jahr 1968 grösstenteils von Sportfachhänd- Franchise-Geschäftsmodell lern aus Wintersportländern gegründet. von Intersport. Wir gewinnen im Wintersportgeschäft Franz Julen kontinuierlich Marktanteile. Da geben wir keinen Millimeter Platz für Mitbe- franz.julen@intersport.com werber frei. Deshalb werden wir auch CEO künftig investieren, unter anderem in IIC Intersport International Corporation Sponsoring. Den schlechten Winter 2013/1014 hat Intersport mit dem Fussballgeschäft kompensieren können, dank der Fuss- ball-WM 2014 in Brasilien. Im Jahr 2015 finden nun keine Grosssportver- Herr Julen, im aktuellen Winter kam der anstaltungen wie Olympiaden oder Schnee erst spät im Dezember. Wie ver- Fussball-WMs oder -EMs statt. Wo se- läuft das Wintersportgeschäft 2014/15 hen Sie bei einem möglichen schlechten für Intersport weltweit? Erneut schlecht Wintergeschäft 2014/2015 Kompensa- wie schon in der letzten Saison? tionsmöglichkeiten? Ist ein schlechtes Geschäftsjahr bereits unabwendbar? Franz Julen: Bis kurz vor Weihnach- ten lief das Wintergeschäft tatsächlich Julen: Nein, obwohl Jahre ohne olym- schlecht, sehr schlecht sogar. In einem pische Spiele und grosse Fussball-Tur- normalen Winter erwirtschaften wir im niere für uns grundsätzlich schwieriger Dezember und je nach Land 10 bis 15 sind. Populäre Grosssportveranstaltun- Prozent unseres Jahresumsatzes. Davon gen – dazu zähle ich alpine und nor- waren wir im Dezember 2014 weit ent- dische Ski-Weltmeisterschaften sowie fernt. In der Wintersportkategorie be- Handball- und Leichtathletik-Weltmeis- trägt der Umsatzunterschied zwischen terschaften – sind medial omnipräsent einer Wintersaison mit viel Schnee und und motivieren die Menschen, Sport zu einem schneearmen Winter 15 bis 30 treiben, sich zu bewegen. Das hat für Prozent. den Sportfachhandel positive Auswir- kungen. Das Jahr 2015 ohne die ganz Was heisst das in Franken? Welche Be- grossen Sportveranstaltungen, und mit deutung hat das Wintersportgeschäft einem schlechten Start der Wintersaison für Intersport? 2014/2015, schreibe ich nicht ab. Wenn die Monate Januar und Februar gute Er- Julen: Das Wintersportgeschäft macht gebnisse bringen und der nächste Win- gut 17 Prozent respektive rund 2 Milli- terstart positiv verläuft, dann würde das
SPONSORING extra Februar 2015 Interview Unternehmen 7 aufgrund der grossen Bedeutung des schäfte mit einer Verkaufsfläche von 200 Der eigentliche Verkaufsprozess beginnt Wintersportgeschäfts eine ausreichende bis 400 Quadratmetern. Das ist heute zunehmend online und mobil. Wer da als Kompensation ermöglichen. viel zu klein, um unsere gesamte Sport- Händler nicht kompetent, modern und kompetenz adäquat präsentieren zu kön- trendy dabei ist, fällt früher oder später Trotz schwieriger Rahmenbedingungen nen. «Everybodys-Darling»-Kleinläden durch die Maschen. E-Commerce bietet erzielt Intersport seit Jahren Rekordum- werden im harten Verdrängungswettbe- meiner Meinung nach im Wesentlichen sätze. Wie ist das möglich? Was ist Ihr werb einen immer schwierigeren Stand zwei grosse Vorteile: Erstens ist eine Erfolgsgeheimnis? haben. Deshalb führen wir in diesem gute Website in der Lage, die Kunden in Jahr drei neue Spezialistenkonzepte die Läden zu bringen und damit deren Julen: Der Wachstumserfolg von In- für kleinflächige Geschäfte mit rund Frequenz zu erhöhen. Zweitens ermög- tersport ist breit abgestützt. Einige Fak- 300 Quadratmetern ein. Filialen dieser licht E-Commerce, Kundendaten zu ge- toren sind jedoch zentral. Erstens die Grössenordnung können sich mit einem nerieren. Dadurch kann das Marketing Entwicklung des Sports selbst: Sport konzentrierten Sortiment als Spezialis- massiv verbessert und den Kundenbe- ist heute ein bedeutender Lifestylefak- ten für Laufen und Fitness, Teamsport dürfnissen angepasst werden. Skeptisch tor und bedient viele Bedürfnisse der oder Outdoor-Aktivitäten profilieren. bin ich jedoch, ob E-Commerce als reine modernen Gesellschaft. Die Menschen Verkaufsmaschine funktionieren kann. wollen fitter sein, sich mehr bewegen Die Zukunft ist meiner Ansicht nach und an der frischen Luft sein, jünger Multi-Channel, bei der Vernetzung von «Sport ist und besser aussehen. Der gesamte Fa- Online mit dem stationären Handel. Das shionbereich ist sehr stark vom sport- heisst, dass Prozesse wie Beratung, sta- lichen Design beeinflusst. Alle diese tionärer Verkauf oder Onlinebestellung, Faktoren bilden ein tragendes, wichti- ges Fundament, auf dem wir wachsen ein bedeuten- Entgegennahme oder Austausch eines bestimmten Produktes innerhalb des ge- der Lifestyle- können. Zweitens die Marke Intersport: samten Intersport-Händlernetzes unab- Intersport ist im Sportartikelmarkt die hängig möglich sind. mit Abstand bekannteste und glaubwür- digste Einzelhandelsmarke weltweit. Als Drittes die Geschäftspolitik: Inter- faktor und Braucht es den stationären Handel noch, wenn im Internet mit wenigen Klicks ein bedient viele sport ist kein börsenkotiertes Unterneh- Preisvergleich möglich ist und der güns- men und orientiert sich langfristig. Wir tigste Anbieter der lachende Gewinner wechseln nicht nach jedem Luftstoss ist? oder kurzfristigen Tendenzen hyper- aktiv die Richtung. Viertens unser Ge- Bedürfnisse der Julen: Der stationäre Handel ist und modernen schäftsmodell: Unser weltweites Fran- bleibt wichtig, er ist unser Trumpf! Die chise-System ermöglicht es uns schnell wenigen Schnäppchenjäger, die sich im Gesellschaft.» zu expandieren, mit wenig Eigenmittel Geschäft lang und breit beraten lassen, und mit beschränktem Risiko. Denn alle aber letztlich das Produkt unverfroren Franchise-Nehmer sind letztlich eigen- bereits beim Verlassen des Ladens über ständige Unternehmer. Und schliess- ihr Smartphone beim günstigsten On- lich, fünftens, unsere Nähe zum Markt. lineanbieter bestellen, wird es vermut- Mit unserem Geschäftsmodell sind wir lich immer geben. Ich sehe das pragma- sehr nahe bei den Konsumenten und de- Im Wintersport haben wir diese Spezi- tisch: Ein guter Verkäufer ist, der seine ren Bedürfnissen. Diese fünf wesentli- alisierung bereits vor Jahren eingeführt, Kunden nicht nur vom richtigen Produkt chen Faktoren bilden die Basis unseres mit «Intersport Rent» – Wintersportaus- überzeugen kann, sondern auch davon, Wachstumserfolgs der letzten 15 Jahre, rüstung zum Mieten und Kaufen. Jetzt dass sich ein Kauf bei ihm lohnt: Durch und sicher auch in Zukunft. weiten wir das Spezialistenkonzept auf einen echten, umfassenden Service, der weitere Geschäftsfelder aus. Zudem er- eben weit über den Kauf hinausgeht. Je Trotzdem haben Sie offenbar Hand- möglicht uns das neue Konzept, zusätz- besser das gelingt, desto nachhaltiger ist lungsbedarf. Sie starteten vor kurzem liche Verkaufsflächen in Innenstädten die Kundenbeziehung. Die Qualität der eine neue Ladenstrategie. und Einkaufszentren zu erschliessen persönlichen Beratung und von nachge- und auf Multi-Channel zu setzen. lagerten Services können reine Online- Julen: Stimmt. Der Hauptfokus von In- Vertriebskanäle nie bieten. tersport wird weiter auf Lädenkonzep- Spezialisierung ist schön und gut. Aber te in der Grössenordnung von 600 bis liegt die Zukunft nicht vielmehr im Wie fit ist Intersport im E-Commerce? 2500 Quadratmetern liegen. Ein Sport- wachsenden E-Commerce? händler, der ein umfassendes Winter- Julen: Wir sind ready. Vor zwei Jah- und Sommersportsortiment mit rund 30 Julen: Jeder moderne Sporthändler, ob ren hat Intersport in Deutschland ein Sportarten anbieten will, benötigt heute klein oder gross, muss heute in der digi- Multi-Channel-Pilotprojekt erfolgreich eine Ladenfläche von gut 1000 Quadrat- talen Welt zwingend aktiv sein. Mit der getestet. Heute steht die Software jedem metern. In der Schweiz und in anderen Betonung auf aktiv sein, nicht einfach Ländermarkt zur Verfügung. Ich erwar- Ländern Europas haben wir viele Ge- nur präsent mit einer schönen Website. te davon jetzt 4
8 Interview Unternehmen SPONSORING extra Februar 2015 4 keine Verkaufsrevolution, aber wir Julen: Ich habe die enorme Power des Bereich, in den ich operativ noch bis ins nehmen die Entwicklung im E-Com- Sportsponsorings in meiner Zeit als Detail persönlich involviert bin. Jedes merce ernst. Da müssen wir aus den er- Sportvermarkter in allen Facetten ken- internationale Sponsoringinvestment wähnten Gründen dabei sein – aber mit nengelernt. Zu Beginn meiner Karrie- geht über meinen Tisch. Die Länder- wohlüberlegten Schritten. re bei Intersport standen die Mitarbei- märkte können bei Bedarf und im Rah- tenden dem Sponsoring noch ziemlich men ihrer Möglichkeiten eigene Spon- Wofür steht die Marke Intersport? Was skeptisch gegenüber. Heute sind alle soringaktivitäten unternehmen. Inter- macht die Marke attraktiv, und welche von der Sponsoringwirkung überzeugt. national investieren wir hauptsächlich Rolle spielt dabei das Sponsoring? Unser Sportsponsoring hat der Marke in vier Sportarten: Fussball, Winter- Intersport weltweit einen hohen Be- sport, Basketball und Handball. Zu den Julen: Intersport steht für Sportkompe- kanntheitsgrad ermöglicht, das Image grössten Sponsorships zählen im Fuss- tenz, Beratung, Service, ein breites An- gestärkt, unsere Glaubwürdigkeit und ball die langfristigen Partnerschaften gebot an Sportarten und Produkten sowie mit der Uefa im Rahmen der «Euro» für Modernität und globale Präsenz. Die- und der Champions-League-Finals bis se zentralen Attribute bringen wir mit der einschliesslich 2017. Im Wintersport «In langfristig Markenbotschaft von Intersport auf den die nordischen Ski-WMs, ebenfalls bis Punkt: «Sport to the People». Intersport 2017. Im Basketball sämtliche WMs, ausgerichtete ist heute in 44 Ländern präsent. Seit 46 Continental Cups wie Euro- und Asian- Jahren investiert Intersport pausenlos in Basket bis 2018. Und schliesslich im die Marke. Wir tun das, weil Konsumen- Handball alle WMs und EMs bis 2020. ten gerne und wiederholt Marken kaufen, denen sie vertrauen und die eine starke Partnerschaf- Wir sind im Sponsoring nicht nur an Branding-Auftritten interessiert, son- ten investieren Ausstrahlung haben – und Intersport ist dern zudem am Verkauf von Merchan- eine weltweit sehr bekannte Marke mit dising-Artikeln – in den Stadien, den hoher Sportkompetenz. Wir wollen un- Fanzonen und natürlich auch in den In- sere Markenbotschaft künftig noch stär- ker leben, das heisst, die Menschen noch wir rund 60 tersport-Läden. Die Kombination Bran- ding und Fanartikel wollen wir künftig Prozent unseres mehr animieren, Sport zu treiben. Des- noch verstärken, beziehungsweise das halb «Sport to the People». Sponsoring Merchandising ausbauen. In langfris- spielt dabei eine wichtige Rolle. Nebst tig ausgerichtete Partnerschaften in- dem Branding-Aspekt ermöglicht uns Sponsoring, die Markenbotschaft brei- Sponsoring- vestieren wir rund 60 Prozent unseres Sponsoringbudgets. Die restlichen 40 budgets ...» tenwirksam zu vermitteln. Prozent verwenden wir für Last-Minu- te-Buchungen. Sie erwähnten, auch künftig in Sponso- ring investieren zu wollen. Wie geht es Also fast zur Hälfte eine Schnäppchen- weiter im Sponsoring von Intersport? strategie. Julen: Ein Franchise-System lebt von die Sportkompetenz gefestigt sowie die Julen: Sie können es nennen, wie Sie der Bekanntheit und Glaubwürdigkeit Motivation unserer 5000 Händler spür- wollen. Mit über 25 Jahren Erfahrung der Marke. Deshalb ist das Erzeugen bar gesteigert. Wenn unsere Händler se- im Sportmarketing kenne ich nicht nur von Markenbekanntheit das A und O hen, dass wir in die Marke investieren den Markt, sondern auch dessen Me- für den Franchise-Erfolg. Wir mussten und sie damit im Marketing unterstützt chanismen. Es gibt immer genug attrak- noch nie jemanden beauftragen, oder werden, ist das für sie Motivation pur. tive Sponsoringpakete zu kaufen – so- selbst in einem Ländermarkt aktiv wer- In der Schweiz hat man diesen Mecha- gar Last Minute. Mit den langfristigen den, um Franchise-Nehmer zu gewin- nismus schnell begriffen – wir werden Sponsoringverträgen sichern wir für In- nen, ausser in China. Weltweit kommen von unseren Mitbewerbern im Sponso- tersport das notwendige Grundrauschen Franchise-Interessierte von alleine und ring ziemlich kopiert. Global betrachtet im Sportmarketing. Mit dem restlichen klopfen bei uns an die Tür. Warum ist sind wir jedoch der einzige Sportarti- Budget wird dieses Grundrauschen das so? Weil Intersport eine internati- kelhändler, der Sponsoring seit Jahren durch kurzfristige Sportrechteeinkäufe onal bekannte Sporthandelsmarke ist. konsequent einsetzt. Unsere Sponso- gezielt verstärkt. Auf diese Weise habe Und wie kann man internationale Mar- ringstrategie ist speziell. Solange ich ich mehr Verhandlungsspielraum und kenbekanntheit effizient erreichen und CEO von Intersport bin, wird Sponso- erreiche ein insgesamt besseres Preis- pflegen? Durch Sponsoring. Damit ist ring ein wichtiger Bestandteil in der Leistungs-Verhältnis, als wenn ich das klar, dass wir am Sponsoring festhalten. Kommunikation von Intersport bleiben. gesamte Budget für langfristige Part- nerschaften einsetzen würde. Sie waren vor Ihrer Zeit als CEO bei Wie sieht diese Sponsoringstrategie Intersport bereits während vieler Jah- konkret aus? Wie muss man sich das vorstellen? Be- re im Sport tätig, auch in der Sport- stellen Sie einfach kurzfristig Verkäu- vermarktung. Wie aktiv setzen Sie auf Julen: Bei Intersport ist Sponsoring fer von Sportmarketingagenturen ins Sportsponsoring? Chefsache. Sponsoring ist der einzige Haus?
SPONSORING extra Februar 2015 Interview Unternehmen 9 Julen: Kaum eine Sportmarketingagen- Österreich aufzutreten. Von der Uefa Wie nutzen Sie diese Entwicklung? Soll tur hat unser Haus von innen gesehen, erwarben wir das exklusive Verkaufs- die Präsenz der Marke Intersport wei- und das bleibt auch so. Umgekehrt be- recht von Merchandising-Artikeln in terhin im Vordergrund stehen, oder suchte ich in den letzten 16 Jahren nur allen EM-Stadien und Fanzonen sowie wollen Sie künftig mehr Botschaften ein einziges Mal eine Agentur, um eine in unseren Filialen. Später folgten wei- vermitteln? Präsentation über mich ergehen zu las- tere grosse Eventplattformen, wie etwa sen. Das war im letzten Jahr bei Infront das Uefa-Champions-League-Finale in Julen: Zu diesem Thema führen wir in- Sports & Media, anlässlich der Präsen- Rom 2009. Weil wir auch Eigenmarken tern grosse Diskussionen. Wir probier- tation des Vermarktungskonzepts der für jegliche Sportartikel führen, decken ten schon Mischformen aus, wie Marke Champions Hockey League. Wir stie- wir von der Artikel-Beschaffung, der plus Claim. Aber die Lösung haben wir gen dann auch bei diesem neuen Eisho- Logistik, dem Verkauf bis hin zur La- noch nicht gefunden und testen ab und ckey-Format als erster Sponsor ein. Für gerung sämtliche Merchandising-Pro- zu neue Varianten. Wie beispielswei- Präsentationen haben wir keine Zeit. zesse ab. Wir können der Uefa nicht nur se bei Olympique Marseille. Wir sind Geschwindigkeit ist in diesem Geschäft Know-how, Schnelligkeit und Logistik Hauptsponsor des französischen Top- alles. Wer uns im Sportmarketing etwas bieten, sondern garantieren ein weltweit Fussball-Klubs und reduzierten zu Be- verkaufen will, das zu unserer Spon- starkes Händlernetz, wo wir in allen re- ginn der Saison 2014/15 in deren Stadi- soringstrategie passt, der sendet eine levanten Fussballmärkten «Uefa Euro- on auf den LED-Banden die reine Mar- kurze E-Mail mit den Key-Facts: Was, Corner» einrichten. Eine ähnliche Part- kenpräsenz von Intersport zugunsten wann, wo, Leistungen, garantierte TV- nerschaft haben wir mittlerweile auch von bewegten Werbebotschaften. Das Abdeckung und den Preis. Auf dieser mit dem Fussball-Weltverband Fifa Ergebnis war unbefriedigend. Wir bra- Basis entscheide ich persönlich binnen und im Handball mit der IHF. Aktuell chen den Test ab und stellten die Marke weniger Sekunden, per E-Mail oder Te- betreibt Intersport Schweden exklusiv wieder in den Vordergrund. Persönlich lefon. Das wissen die Agenturen, mit die Verkaufsaktivitäten in den Stadien bin ich der Ansicht, dass wir durchaus denen wir seit Jahren zusammenarbei- der Nordischen Ski-WM 2015 in Falun. Mischformen anwenden sollten. Im ten. Diese Strategie ziehen wir seit Jah- Unser Ziel ist es, bei weiteren grossen Zentrum muss jedoch die Marke Inter- ren eisern durch. Sportarten das Merchandising umfas- sport stehen, sonst laufen wir Gefahr, send betreiben zu können. Dementspre- den Auftritt zu verzetteln, respektive Keine tiefgehenden Analysen vor einer chend gehen wir heute im Sponsoring die Wirkung zu verwässern. Partnerschaft? auf die Sportverbände zu: Wir wollen nicht nur TV-relevante Werbeflächen, Intersport hat verschiedene Eigenmar- Julen: Dafür habe ich weder Zeit noch sondern auch das Merchandising in den ken. Sollen diese künftig vermehrt zu Geld. Während andere viel Aufwand Sponsoringauftritten kommen? für Analysen betreiben, schliesse ich bereits neue Sponsoringdeals ab. Julen: Auch dazu führten wir schon verschiedentlich Feldversuche durch, Erschwert der kurzfristige Einkauf von Sponsoringpackages nicht die Hospita- «... Die etwa in Deutschland beim ATP-Turnier am Rothenbaum in Hamburg, und im restlichen 40 lity-Planung? Handball bei verschiedenen Bundesli- ga-Klubs. Da erfolgten unsere Spon- Julen: Hospitality interessiert uns soringauftritte hauptsächlich mit den kaum. Wir setzen vor allem auf Förde- rung der Bekanntheit und Glaubwür- Prozent ver- Eigenmarken «TecnoPro» und «Pro Touch». Aber auch hier haben wir uns wenden wir für digkeit der Marke. noch nicht endgültig auf eine bestimmte Formel festgelegt. Sie haben den Ausbau des Merchandi- sings erwähnt. Ein noch relativ junges Geschäftsfeld bei Intersport. Wie entwi- Last-Minute- Welche Faktoren interessieren Sie bei der Wahl der Sponsoringplattform? Buchungen.» ckelt sich dieser Bereich bei Intersport, und wie kam es überhaupt dazu? Julen: Primär die TV-Zuschauerquote. Julen: Ich war im Jahr 2006 bei der Das ist alles? Fussball-WM in Deutschland und habe dort das Sportmarketing in den Stadien Julen: Natürlich spielt auch die Sport- bis hin zu den verschiedenen Fanzonen Stadien, den Fanzonen sowie in unseren art und das Format eine Rolle, die Auf- intensiv beobachtet. Dieses Erlebnis hat Geschäften. Zudem die Lizenz, die offi- trittsmöglichkeiten als Sponsor und mich beeindruckt, und ich erkannte un- ziellen Lizenzprodukte exklusiv produ- letztlich das Preis-Leistungs-Verhältnis. ser grosses Potenzial im Merchandising. zieren zu dürfen. Wenn aber die TV-Zuschauerquote tief Also stiegen wir umgehend in dieses ist, lassen wir die Finger davon. Wir Geschäft ein. Das erste grosse Projekt Die Digitalisierung hält immer mehr sind eine globale Marke und müssen war, als offizielles Sportgeschäft der Einzug in die Sportwerbung, beispiels- im Sponsoring – innerhalb der strate- Fussball-EM 2008 in der Schweiz und weise mit elektronischen LED-Banden. gischen Sportarten – eine möglichst 4
10 Beratung SPONSORING extra Februar 2015 Rubriken Seite Promotion ...............................42 AMBIENT MEDIA Ambient Media ........................10 Recht/Verträge ........................42 Aussenwerbung ...................... 10 Registration Management ......42 Beschriftung ............................10 Sicherheit..............................42 Catering .................................. 10 Software .................................42 Corporate Fashion .................21 Sponsoring .............................42 Eintrittskontrolle..................... 21 Sportmanagement..................43 Event .......................................21 Sportwerbung .........................43 Eventtrucks...........................22 Süsse Werbung ......................43 Faltdisplay/Systeme ................22 Telekommunikation.............43 Familien- und Kindermarketing 27 Werbeartikel ...........................43 Hostessen..........................27 Werbeartikelverwaltung ..........43 Internet....................................27 Werbefahnen ...........................43 Kinderbetreuung ....................27 Werbung ..................................43 Live Communication................27 Zelte .......................................43 Logistik...................................27 Medienberatung ......................27 Merchandising .........................27 Messebau ...............................27 Mietmobiliar ............................42 Sponsoring extra Multimedia ..............................42 AUSSENWERBUNG Public Relations ..................... 42 Kilohertz GmbH Grossrietstrasse 11A, 8606 Nänikon Das kompetente Schweizer Tel. 052 396 30 30 Fax 052 396 30 33 Inflatable-Fachgeschäft www.kilohertz.ch info@kilohertz.ch • Wir liefern Ihnen die schnellsten Displays der Welt für Ihre Events In- & Outdoor. Alle Produkte sind sekundenschnell aufgestellt, Easyflag, Quickboard, Quicktower, Easyroll, Quickcabana, Fahnen, Werbeträger. Fun promotion factory gmbh Höckler 346, 8962 Bergdietikon BESCHRIFTUNG Tel. 071 845 58 61 Fax 071 845 58 62 info@fpf.ch www.fpf.ch • Ihr Spezialist für aufblasbare Werbe- träger, Riesen-Produktenachbildungen, Creation Werbetechnik Zelte sowie Spielgeräte jeglicher Art und Würenloserstrasse 1, 8956 Killwangen Grösse! Tel. 056 418 30 70 Fax 056 418 30 71 info@creation-werbetechnik.ch Ihr Empfehlungseintrag www.creation-werbetechnik.ch • Ihr Beschriftungsprofi für Fahrzeuge, Magazin und www.sponsoringextra.ch Schaufenster, Werbetafeln, Blachen, usw. Firma ________________________________ Sponsoring extra CATERING Adresse ________________________________ GALFRI GmbH info@sponsoringextra.ch Catering & Events PLZ/Ort ________________________________ Gassmatte 14, 6025 Neudorf Tel. 041 930 25 27 Fax 041 930 02 39 Telefon / Fax ________________________________ www.galfri.ch • Ihr Partner für Catering bei Ihrem Event. Mail / Internet ________________________________ • (Text) ________________________________ ________________________________ Rubrik ________________________________ Verrechnung pro Rubrikeintrag SPONSORING c 6 Monate Fr. 345.- c 12 Monate Fr. 415.- extra SPONSORING EVENTMARKETING PROMOTIONEN UND MITTELBESCHAFFUNG c 12 Monate Fr. 415.- plus Jahresabonnement «Sponsoring extra» Fr. 190.-, statt Fr. 239.- Auflage: 2400 Exemplare Sponsoring extra, Hauptstrasse 49, 9400 Rorschach info@sponsoringextra.ch Sponsoring extra Hauptstrasse 49 9400 Rorschach Telefon 071 841 59 71 info@sponsoringextra.ch www.sponsoringextra.ch
SPONSORING extra Februar 2015 Interview Unternehmen 11 4 grosse Reichweite erzielen. Nur so cup hat sich jedoch hauptsächlich bei Klassische Sportarten sind für die Ver- können wir im Sponsoring unsere Ziel- der Vermarktung entwickelt, dank des jüngung des Markenimages nicht son- setzungen erreichen. Deshalb gehen wir Know-hows der professionellen Agentur derlich geeignet. Fehlt da der Marke kein Sponsoring ein, ohne eine Garantie Infront Sports & Media aus Zug. Spon- Intersport nicht eine wichtige Image- für die TV-Abdeckung in der Tasche zu soren erhalten heute einen geordneten komponente? haben. und wesentlich wirksameren Auftritt als früher. Aber die Weltcup-Formate sind Julen: Nein. Die Verjüngung des Mar- Intersport hat im Ski nordisch eine star- immer noch die gleichen wie vor 25 Jah- kenimages von Intersport fördern wir ke Präsenz, unter anderem als Presen- ren – ausser das zweite Läufe bezüglich direkt auf der Produktebene, durch den ting Sponsor der Vierschanzentournee der Startreihenfolge etwas spannender Verkauf trendiger Sportausrüstung. und als Sponsor der nordischen Ski- gestaltet wurden. Allerdings wird auch Im Sponsoring ist es schwierig, eine WM. Im Vergleich dazu ist Intersport Fussball seit jeher nach den gleichen Re- trendige und gleichzeitig breitenwirk- im populären Ski alpin deutlich weniger geln gespielt und ist enorm erfolgreich. same Sportplattform zu finden. Wir präsent. Warum? Trotzdem, der alpine Ski-Weltcup gilt engagierten uns ein paar Jahre lang im Beachvolleyball. Eine attraktive, jun- Julen: Das ist falsch. Im Ski alpin kau- ge und moderne Sportart, eigentlich fen wir uns jedes Jahr 10 bis 15 Ren- ideal zur Ansprache der jungen Ziel- nen ein und nutzen die Plattformen, gruppe. Aber ich musste kapitulieren! «Der einzige Damen- und Herren-Rennen, für einen Die TV-Abdeckung war für unsere starken Sponsorauftritt. Aber nur wäh- Ansprüche leider zu bescheiden. Eine rend einer gewissen Zeit, nämlich von andere jugendliche Sportart ist Snow- Mitte November bis Anfang Januar. In dieser Zeitspanne erzielen wir unseren Sport, der in board. Doch Snowboarden ist nur alle vier Jahre, im Rahmen von olympi- allen Ländern grössten Winterumsatz, danach flacht schen Spielen medial wahrnehmbar, das Geschäft deutlich ab. Deshalb in- und eignet sich deshalb nicht für un- vestieren wir die Sponsoringmittel ab sere Sponsoringstrategie. Eine super Januar in andere Sportarten und erfül- len damit auch die Ansprüche von Län- funktioniert, Plattform zur Imageverjüngung im Schneesport wäre Skicross: Jung, dy- ist Fussball.» dern, die im Sport andere Präferenzen namisch und trendy – aber auch hier ist als Schneesport haben. Es ist ja nicht die Medienpräsenz gering. Trotzdem unser Geld, das wir in Sponsoring in- sind wir in der Schweiz bei Skicross- vestieren. Events punktuell dabei. Wenn Skicross eine TV-Abdeckung wie Ski alpin bie- Sondern? ten könnte, würde ich sofort Mittel aus dem alpinen Skirennsport zugunsten Julen: Das Sponsoringbudget von In- heute als eher konservativ, traditionell von Skicross umlagern. tersport International stammt von den und interessiert bei den Fernsehzuschau- Ländermärkten auf der Basis ihres Um- ern hauptsächlich das ältere Publikum. Und zum Schluss: Was halten Sie von satzes. Die wollen was sehen für ihr Ich wäre sofort bereit, in sogenannte ju- den regelmässig aufkeimenden Vorstös- Geld! Deshalb investieren wir beispiels- gendlichere Formate wie Halfpipe oder sen, in der Schweiz wieder Olympische weise für die Alpenländer und die Skan- Skicross zu investieren, aber diese er- Winterspiele durchführen zu wollen? dinavier speziell in Ski alpin, nordisch zielen leider nur eine geringe Fernseh- und in Eishockey. Für Spanien, Kroati- präsenz. Es gibt im Wintersport im TV- Julen: Die Schweiz sollte sich meiner en, Serbien, Griechenland und die Tür- Bereich derzeit keine Alternative zum Meinung nach stärker öffnen, wieder kei in Basketball. Und für Frankreich, alpinen und nordischen Ski-Weltcup. vermehrt den Mut haben, grosse Pro- Spanien, Dänemark und Schweden be- jekte anzupacken und letztlich auch zu sonders in Handball. Der einzige Sport, Haben Sie Ideen für eine Attraktivitäts- realisieren. Ich bin in meiner Tätigkeit der in allen Ländern funktioniert, ist steigerung des alpinen Ski-Weltcups? als CEO von Intersport mit 66 Länder- Fussball. Deshalb arbeiten wir mit der märkten viel unterwegs. Die Schweiz Fifa, der Uefa und in einzelnen Ländern Julen: Da gibt es schon seit Jahren zu- geniesst immer noch viel Respekt im auch mit Fussballklubs direkt zusam- hauf Ideen, von allen Seiten. Warum Ausland, aber es wächst eben auch eine men. zum Beispiel nicht drei bis viermal pro gewisse Reserviertheit. Deshalb täte ein Saison ein geballtes Ski-Wochenende positives Zeichen gut. Da wären olym- Zurück zum Ski-Weltcup. Wie entwickelt veranstalten, Frauen und Männer am pische Winterspiele sicher eine Opti- sich dieser aus der Sicht von Intersport? gleichen Ort, wie jeweils am Weltcup- on, die man weiter verfolgen sollte. Mit Final? Das könnte dem Weltcup neue dem angekündigten Reformprozess des Julen: Im Ski nordisch ist in den letzten Impulse geben. Oder vermehrt Parallel- IOC könnte ein solches Projekt für die Jahren viel unternommen worden, um Slaloms durchführen, bei denen der di- Schweiz wieder in greifbare Nähe kom- die Wettkämpfe sowohl für die Zuschau- rekte Vergleich zweier Athleten für die men. Eine Chance, die man näher ana- er als auch für die Vermarktung attrak- Zuschauer sofort erkennbar und span- lysieren müsste. tiver zu machen. Der alpine Ski-Welt- nend ist. Interview: Jürg Kernen
12 Integrierte Kommunikation SPONSORING extra Februar 2015 Sportimperium Intersport Das Julen-System Der stille Aufstieg zu einem globalen Sporthandelsimperium hat einen Na- men: Franz Julen, seit dem Jahr 2000 CEO der Intersport-Dachgesellschaft IIC. Der gebürtige Walliser ist der Archi- tekt des steilen Intersport-Erfolgs. Julen hat den Sport und dessen Verkaufsme- chanismen schon in jungen Jahren ver- innerlicht: Als Servicemann seines Bru- ders und erfolgreichen Skirennfahrers und Olympiasiegers Max Julen und spä- ter als Vermarkter von Sportrechten bei der Agentur Marc Biver Development MBD in Neuenburg. Von 1993 bis 1998 agierte er als CEO der Völkl (Internati- onal) AG. Danach wechselte der smarte Julen im Jahr 1998 als COO zur IIC – nur zwei Jahre später folgte der Karriere- sprung zum CEO. Eine Bilderbuchkarri- ere mit durchschlagendem Erfolg: Unter Intersport tritt im alpinen Ski-Weltcup bei zahlreichen Rennen als Sponsor auf. Bild: zVg seiner Führung vermochte Intersport die Anzahl Verkaufsläden und den Kon- zernumsatz weltweit zu verdoppeln. I ntersport ist in der Sportwelt ein Be- Für das künftige Wachstum hat In- Franz Julen übernahm Intersport noch griff, als Marke auf allen Kontinen- tersport bereits vorgespurt. Dafür sorgt als typischen Einkaufsverbund, gegrün- ten bekannt und ein Konzern mit auch die Übernahme der US-Sport- det im Jahr 1968 in Ostermundigen bei beeindruckenden Zahlen: Intersport er- schuh-Kette The Athlete's Foot im Jahr Bern von 13 Ländergesellschaften, bis wirtschaftete im Kalenderjahr 2013 mit 2012, die mit rund 400 Geschäften in 27 heute Aktionäre von IIC. Julen erkann- 5500 Verkaufsstandorten in 44 Ländern Ländern 330 Millionen Franken Umsatz te rasch, dass Intersport langfristig nur und 67'000 Mitarbeitenden einen Ge- erzielt. Diese Akquisition ermöglicht überleben kann, wenn der Konzern radi- samtumsatz von 12,5 Milliarden Fran- eine rasche Expansion in Südamerika, kal umdenkt. Er krempelte die Hemds- ken und ist die grösste Sporthandelsmar- Nordamerika, Asien und Ozeanien. Nur ärmel hoch, skizzierte einen Masterplan ke der Welt. Mit Ausnahme des Jahres in China kommt die Entwicklung auf- und setzte im dritten Atemzug schnör- 2011 ist der Umsatz seit dem Jahr 2000 grund der komplizierten Marktsituation kellos zur Umsetzung an: Die Zusam- stetig gewachsen. Bis ins Jahr 2020 soll schleppend voran. menarbeit mit den global bedeutendsten die Anzahl Ländermärkte auf 55 und der Sportmarken wurde verstärkt, das Fran- Umsatz auf rund 17 Milliarden Franken Weltweit erfolgreiches chising optimiert, die Vertikalisierung gesteigert werden. Intersport ist der Ele- Geschäftsmodell vorangetrieben, die Eigenmarken geför- fant im internationalen Sportfachhandel. Das Geschäftsmodell von Intersport dert, die Expansion über Europa hinaus Als solcher vielleicht nicht der Schnells- basiert auf dem Franchise-System. Die forciert und, vor allem, mittels Sportmar- te, aber konsequent und unbeirrt seinen in Bern ansässige Dachgesellschaft keting massiv in die Marke Intersport in- Weg gehend. Und als nicht börsenkotier- IIC-Intersport International Corpora- vestiert. Denn zur erfolgreichen Expan- tes Unternehmen braucht Intersport kei- tion vergibt an die Ländergesellschaf- sion eines Franchise-Systems braucht es ne Angst vor Wilderern zu haben. ten Franchise-Lizenzen, die ihrerseits eine bekannte und kompetente Marke. Auch 2014 wird als Rekordjahr in die Verträge mit qualifizierten Sportfach- Die wiederum basiert auf einer klaren Firmengeschichte eingehen. Dafür sorg- händlern abschliessen. In der Schweiz Geschäftsphilosophie – der Grundstein te nicht zuletzt – trotz eines wetterbe- ist dafür die Intersport PSC Holding für den Erfolg von Intersport. dingt erneut schlechten Wintergeschäfts AG in Ostermundigen zuständig. Sie ist Die Intersport-Fachhändler müssen – die Fussball-WM in Brasilien. Das Ge- landesweit mit 222 Franchise- und Ein- über eine hohe fachliche Kompetenz und schäft mit Fussball-Ausrüstung spülte kaufspartnern an 312 Verkaufsstellen Professionalität in der Sortimentsaus- dem weltweiten Branchenprimus rund präsent. Die Intersport-Fachgeschäfte wahl sowie in der Servicequalität verfü- 1,2 Milliarden Franken in die Kasse – 17 agieren als eigenständige Unternehmen gen und voll auf die individuelle und per- Prozent mehr als bei der Europameister- und erreichen einen jährlichen Detail- sönliche Kundenberatung setzen. Durch schaft im Jahr 2012. Den Hauptumsatz handelsumsatz von rund 432 Millionen die starke Identifizierung mit dem Sport erzielt Intersport jedoch nach wie vor mit Franken. Das entspricht nach eigenen soll ein Sportfachhändler seinem Laden dem Wintersport, der rund 17 Prozent Angaben einem Marktanteil von 23 eine eigene Note und persönliche Wer- des Konzernumsatzes generiert. Prozent. te verpassen. Neben Individualität und
SPONSORING extra Februar 2015 Integrierte Kommunikation 13 Qualität zählt zudem die Nähe zu den Sportsponsoring stärkt den Der Wintersport ist mit rund 2 Milliar- Kunden. Die Spezialisierung der Sport- globalen Brand Intersport den Franken Umsatz innerhalb der Inter- fachhändler in Sportbereiche soll Inter- Ohne eine starke Marke funktioniert kein sport-Gruppe der wichtigste Geschäfts- sport eine einzigartige Position verlei- Franchise-System. Das wusste schon bereich für viele Sportfachhändler. hen. die amerikanische Fastfood-Kette Mc- Deshalb baute Intersport seine Präsenz Donalds, die seit Jahrzehnten global in bei internationalen Topveranstaltungen Neue Ladenstrategie Sportsponsoring investiert. Unter der kontinuierlich aus und unterstrich damit Nun geht die Spezialisierung bei In- Ägide von Franz Julen machte sich auch seine Kompetenz im Wintersport. Im tersport noch einen Schritt weiter und Intersport daran, in der Kommunikation Skispringen wurde Intersport im letzten knüpft an das bereits vor Jahren ein- mithilfe von Sportsponsoring die Basis Jahr offizieller Presenting Sponsor der geführte Geschäftsmodell «Intersport für die weltweite Expansion des Inter- Vierschanzentournee, ein um den Jah- Rent» an, das sich auf die Vermietung sport-Franchise-Modells zu schaffen. reswechsel stattfindendes Saison-High- und den Verkauf von Skiausrüstung spe- Julen investierte mit viel eigenem Sport- light, das in allen bedeutenden Winter- zialisiert und in der Schweiz über 130 marketing-Know-how und gewiefter Tak- sportmärkten im Fernsehen live übertra- Geschäfte verfügt. Seit Anfang dieses tik in Werberechte von Sportanlässen. gen wird. Neben der Präsenz im Event- Jahres werden schrittweise und welt- Mit Konzentration auf international me- namen – «Vierschanzentournee präsen- weit drei weitere Spezialisten-Konzepte dienwirksame Branding-Auftritte und ei- tiert von Intersport» – umfasst die Part- eingeführt: kleinflächige Ladenformate ner beharrlichen Sponsoringstrategie ge- nerschaft auf der höchsten Sponsoringe- mit rund 300 Quadratmetern und an- lang es Intersport, eine weltweit profilier- bene im Wesentlichen die Präsenz auf sprechender Einkaufsatmosphäre für te und glaubwürdige Marke zu etablieren. den LED-Banden, der Startrückwand, «Laufen und Fitness», «Teamsport» und Intersport muss heute keine Franchise- dem Trainerturm, der Videowall und «Outdoor». Gleichzeitig setzt Intersport Partner suchen, die klopfen von alleine an dem Exit-Gate im Stadioninnenraum. verstärkt auf die Karte Multichannel. die offene Türe in Bern. Ebenfalls Bestandteil des Intersport- Der stationäre Handel wird online ver- Engagements sind Promotions- und Ak- netzt, sodass die Kunden unabhängig Wintersport als Sponsoring- tivierungsrechte. Ergänzend zur Vier- vom Filialstandort von Beratung, Kauf fundament schanzentournee ging der Sportartikel- und Services profitieren können. Damit Zur internationalen Sponsoringstrategie händler Engagements beim nordischen verfeinert Intersport seine Strategie und von Intersport zählen Fussball, Winter- Weltcup im finnischen Kuusamo Ende folgt dem weltweiten Trend zu einer- sport, Basketball und Handball. Darüber November, im norwegischen Lilleham- seits grossflächigen Sportfachgeschäf- hinaus ist es den Ländergesellschaften mer Anfang Dezember und in Engelberg ten mit Vollsortiment und, andererseits, freigestellt, sich je nach Präferenzen in kurz vor Weihnachten ein. Intersport ist der zunehmenden Spezialisierung auf anderen Sportarten zu engagieren, wie im Skispringen kein Unbekannter. Mehr bestimmte Segmente im Sport- und Frei- zum Beispiel in Deutschland bei diver- als 25 Jahre war Intersport Haupt- und zeitbereich mit Sport-Boutiquen. sen Fussball-Bundesliga-Klubs. Titelsponsor 4 Im Fussball setzt Intersport mit den Verbänden Fifa und Uefa umfassende Partnerschaften um. Dabei kombiniert Intersport die klassischen Branding- Auftritte mit dem Verkauf von Merchandising-Artikeln in den Stadien, den Fan- zonen und in den eigenen Läden. Bilder: zVg
14 Integrierte Kommunikation SPONSORING extra Februar 2015 Intersport ist globaler Partner des Basketball-Weltverbands Fiba und betreibt bei grossen Turnieren das Merchandising-Geschäft in den Stadien, Fanzonen 4 der «Intersport Springertournee», die auch künftig weiter – bis vorerst 2017 ist ten Sponsorauftritt den Platzhirsch mar- im Jahr 1995 in «Vierschanzentournee» Intersport bei allen nordischen Ski-WMs kiert. Die Muttergesellschaft von Ochs- umbenannt wurde. als internationaler Hauptsponsor dabei. ner Sport, die deutsche Deichmann- In Falun in Schweden ist Intersport Im alpinen Ski-Weltcup ist Intersport Gruppe, ist überdies Sponsor der alpinen Hauptsponsor der nordischen Ski-WM bei zahlreichen Rennen (Männer und Ski-Weltmeisterschaften, die in diesem (18. Februar bis 1. März 2015). Auch hier Frauen) präsent, jedoch mit saisonaler Jahr im amerikanischen Vail und Beaver tritt der Sportartikelhändler unter ande- Konzentration auf die Veranstaltungen Creek vom 2. bis 15. Februar stattfinden. rem mit Startnummern, mit einer star- in der ersten Winterhälfte respektive zur Für Intersport entscheidend ist im inter- ken Bandenpräsenz im Zielraum und Ankurbelung des Wintersportgeschäfts. nationalen Skisport nicht die lückenlose, an der Laufstrecke sowie im Start- und Beispielsweise bei den Rennen in Levi, sondern die möglichst breite Länderab- Zielbereich der Skisprungveranstaltun- in Val d'Isère und in Zagreb. Nicht ver- deckung innerhalb der Verkaufshaupt- gen auf. Zusätzlich hat sich Intersport treten ist Intersport hingegen bei den saison. die Merchandising-Rechte gesichert und Schweizer Klassikern in Adelboden und Neben Skisport engagiert sich Inter- wird bei den Wettkampfstätten mit offi- Wengen, wo der inländische Konkurrent sport zudem im Eishockey, als offiziel- ziellen Shops vertreten sein. So geht es Ochsner Sport mit einem omnipräsen- ler Partner der IIHF Champions Hockey Neben Basketball engagiert sich Intersport bei allen Handball-WMs und -EMs. Intersport-Fanshop bei der Handball-WM 2013 in Spanien. Bilder: zVg
SPONSORING extra Februar 2015 Integrierte Kommunikation 15 sie praktisch ganzjährig gespielt werden. derzeit langfristig gesicherten Partner- Dies im Gegensatz zur Leichtathletik, schaften zählen die Uefa im Rahmen der die ihre Top-Events im Sommer durch- Champions-League-Finals und der Euro führt. Intersport engagierte sich viele 2016 bis einschliesslich 2017 sowie das Jahre in der Leichtathletik, unter ande- Sponsoring des französischen Topklubs rem bei «Weltklasse» in Zürich und bei Olympique Marseille. Europameisterschaften. Aufgrund des Der in den vergangenen Jahren mas- weltweit nachlassenden Zuschauerinter- siv gesteigerte Fussballumsatz von In- esses an der Leichtathletik zog sich In- tersport ist nicht zuletzt das Resultat tersport im Jahr 2010 aus dieser Sportart der umfassenden Partnerschaften mit zurück und setzte die frei gewordenen der Fifa und Uefa. Bei beiden Verbän- Sponsoringmittel im Handball und Bas- den wirkte Intersport bei den letzten ketball ein. So engagiert sich Intersport grossen Turnieren als offizielles Sport- bei allen Handball-WMs (bis 2020) und fachgeschäft und erwarb das exklusive -EMs (bis 2018) als einer der Hauptspon- Verkaufsrecht von Merchandising-Arti- soren. In diesem Jahr bei der Herren- keln in allen EM-Stadien, den Fanzonen Handball-WM im Januar in Katar sowie sowie in den Intersport-Filialen. An der als offizieller Sponsor bei der Damen- WM 2014 liess allein schon das Trikot- Handball-WM in Ungarn und Kroatien geschäft die Kassen klingeln – vor allem im nächsten Dezember. im für Intersport generell wichtigsten Im Basketball ist Interport bis ins Jahr Markt Deutschland, dem Turniersieger und in den eigenen Intersport-Läden. Bilder: zVg 2018 als Global Partner des Weltver- in Brasilien: Von den insgesamt 1,5 Mil- bands Fiba bei sämtlichen Weltmeister- lionen Nationalmannschafts-Trikots gin- schaften und Continental Cups sowie der gen über 600'000 des deutschen Teams «Final Four» im Mai in Madrid dabei. über die Ladentische, fast doppelt so League. Intersport war der erste gros- viele wie in den vergangenen WM- und se Sponsor, der sich zu einer Partner- Sponsoring gekoppelt an EM-Jahren. Kein Wunder, das Intersport schaft mit dem in der Saison 2014/2015 Merchandising an einer weiteren Zusammenarbeit mit neu lancierten Eishockey-Format ent- Im Sponsoring ist Intersport nicht nur an den grossen Fussballverbänden inter- schloss. im Fernsehen reichweitenstarken Bran- essiert ist. Für die Euro 2016 ist Inter- ding-Auftritten interessiert, sondern sport bei der Uefa bereits im Boot. Für Handball und Basketball statt wenn möglich stets in Kombination mit die WM 2018 soll der Entscheid der Fifa Leichtathletik dem Verkauf von Merchandising-Arti- noch dieses Jahr fallen. Für internatio- Während in den nördlichen Ländern im keln in den Stadien, den Fanzonen und nale Sportverbände ist die Zusammen- Sport die typischen Wintersportaktivitä- natürlich auch in den Intersport-Läden. arbeit mit einem Sportfachhändler, der ten im Zentrum des Zuschauerinteresses Das zeigt sich besonders im Fussball, über viel Beschaffungs- und Logistik- stehen – mit Ausnahme des Fussballs – wo Intersport seine grössten Sponsor- Know-how verfügt und obendrein ein sind in südlichen Gefilden Handball und ships eingeht, einerseits mit dem Fuss- weltweit funktionierendes Vertriebsnetz Basketball populär. Als Indoor-Sportar- ball-Weltverband Fifa, andererseits mit vorzuweisen hat, ohne Zweifel eine inte- ten haben sie zudem den Vorteil, dass dem europäischen Verband Uefa. Zu den ressante Option. jk Sie suchen die perfekte Hospitality für Ihre Kunden- und Mitarbeiteranlässe ? Wir haben sie!
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