Besser wohnen mit Klimaschutz - 17 Fakten zur Wärmewende

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Besser wohnen
mit Klimaschutz
17 Fakten zur
Wärmewende
                  Böll.Fakten Energiewende
www.boell.de
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Inhalt

Fakt                             Seite

		 Vorwort                       4
01 – Wärmemarkt                  6–7
02 – Erneuerbare und Effizienz   8–9
03 – Energieträger               10–11
04 – CO 2-Preis                  12–13
05 – Sanierung                   14–15
06 – Gas                         16–17
07 – Wasserstoff                 18–19
08 – Wärmepumpen                 20–21
09 – Holz                        22–23
10 – Sonne                       24–25
11 – Wärmenetze                  26–27
12 – Fernwärme                   28–29
13 – Kosten                      30–31
14 – Gerechtigkeit               32–33
15 – Dämmung		                   34–35
16 – Baustoffe		                 36–37
17 – Rebound-Effekt		            38–39
		 Verweise                      40–42
		 Impressum                     43
Vorwort

          Vorwort

          Der deutsche Stromsektor ist in die Zukunft aufgebrochen: Der
          Anteil von Sonne, Wind und anderen erneuerbaren Energie­
          quellen an der Nettostromerzeugung hat im Jahr 2020 die
          Marke von 50 Prozent überschritten. Ganz anders sieht es bei
          der Wärme aus. Dort liegt der regenerative Anteil bei knapp 15
          Prozent. Dabei verbrauchen wir viel mehr Ressourcen für Wärme
          als für Strom. Die Wärme ist daher der schlafende Riese der
          Energiewende.
                Diese Publikation aus der Reihe Böll.Fakten möchte die
          Aufmerksamkeit der politischen Debatte auf Wärmeerzeugung
          und Gebäudeenergie lenken. Denn dort liegen entscheidende
          Potenziale, um den Klimawandel wirksam zu begrenzen. Welche
          Formen der Wärmeerzeugung sind zukunftsfähig und welche
          nicht? Wie schafft man es, den Gebäudeenergieverbrauch zu
          senken und die Kosten der energetischen Modernisierungen bes­
          ser zu verteilen? Welche Rolle spielen Baustoffe? Wie passen
          Energie­effizienz und der Umbau zu regenerativer Wärmever­
          sorgung am besten zusammen?
                Dieses Heft verweist auf viele Lösungen – für staatliche
          Förderung und Regulation, aber auch für viele Akteurinnen und
          Akteure wie Hauseigentümer, Genossenschaften und Wohnungs­
          baugesellschaften. Wir wünschen uns, dass unser Heft eine
          anregende Lektüre ist für alle, die die Wärmewende endlich
          verstehen möchten – um sie dann wirksam anzupacken.

          Sabine Drewes, Referentin für Kommunalpolitik und Stadtentwicklung,
          Heinrich-Böll-Stiftung

          Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer, ifeu – Institut für Energie- und
          Umweltforschung, Heidelberg

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17 Fakten zur
Wärmewende

                Böll.Fakten Energiewende
Fakt 01 – Wärmemarkt

«Der Wärmemarkt ist ein Sorgenkind
der Energiewende.»

Mehr als die Hälfte unseres jährlichen Ener­   Im Jahr 2019 stammten allein 122 Millionen
giebedarfs von rund 2.500 Terawattstunden      Tonnen aller Treibhausgase in Deutschland
(TWh) nutzen wir für Wärme. Eine TWh ent­      aus Öl- und Gas-Heizungen.ä 3 Das sind 15
spricht einer Milliarde Kilowattstunden. Für   Prozent der gesamten Emissionen. Zählt
industrielle Prozesswärme werden etwa 570      man auch Emissionen dazu, die durch die
TWh verwendet, doch über 800 TWh gehen         Wärmeversorgung von Gebäuden mit Strom
in Raumheizung und Warmwasserbereitung,        – etwa mit Wärmepumpen – und Fernwär­
also ungefähr 30 Prozent.ä 1 Zum Vergleich:    me anfallen, verdoppelt sich dieser Anteil. ä 4
Der Stromverbrauch in Deutschland liegt nur    Dazu kommen die Emissionen aus Indust­
bei rund 500 TWh. Der Wärmesektor ist für      riefeuerungen. Wenn wir die Ziele aus dem
die Energiewende demnach noch wichtiger        Klimaschutzabkommen von Paris erreichen
als der viel thematisierte Strom. Ein Haus­    wollen, dann brauchen wir möglichst schnell
halt im durchschnittlichen Einfamilienhaus     einen Übergang in eine regenerative Wär­
verbraucht jährlich sechs­mal so viele Kilo­   meversorgung von effizienten Gebäuden. Die
wattstunden mittels Gas für Heizung und        Wärme-Klimaziele für 2050 müssen jetzt
Warmwasser als in Strom für Licht, Wasch­      verschärft werden.
maschine, Kühlschrank etc.ä 2

6
Böll.Fakten Wärmewende

    Wärme und Kälte                                       Strom
     (ohne Strom)

                                                     21,3%

   48,8%
                                                     29,9%

                                                          Verkehr
                                                       (ohne Strom)

Die große Unbekannte: Wärmemarkt
Heizen, Warmwasser und Prozesswärme verbrauchen fast
die Hälfte unseres Energiebedarfs in Deutschland.
Quelle: AG Energiebilanzen, https://bit.ly/2NygTEu
Fakt 02 – Erneuerbare und Effizienz

«Jede Kommune braucht einen
eigenen Wärmeplan.»

Klimaneutrale Gebäude, nur noch Wärme           Einzelne Gebäude sollten spätestens dann
aus erneuerbaren Energiequellen – die Ziele     bestmöglich saniert werden, wenn ohnehin
für das Jahr 2050 sind hoch gesteckt. Einige    Maßnahmen anstehen. Das spart Energie­
Szenarien setzen vor allem auf die Moderni­     kosten und Investitionen für Netze, Speicher
sierung der Heizungsanlagen und die energe­     und Anlagen. In effizienten Gebäuden entfal­
tische Sanierung der Gebäude. Andere legen      ten Wärmepumpen und Solaranlagen zudem
den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien        ihr ganzes Potenzial, und so können Heizun­
bei starker Nutzung von Power to Gas, also      gen mit niedrigen Temperaturen betrieben
mit klimafreundlichem Strom erzeugten syn­      werden. Die heutige Sanierungsrate von
thetischen Kraft- und Brennstoffen.ä 5 Doch     etwa einem Prozent muss deutlich erhöht
das sind nur die beiden Pole. Modellrechnun­    werden: Anreize für Sanierungen durch qua­
gen zeigen, dass sich erneuerbare Energien      lifizierte Betriebe müssen wachsen, so dass
und Energieeffizienz in einem Gleichgewicht     Handwerker auch mehr Personal einstel­
entwickeln müssen. Erneuerbare Energien         len.ä 7 Einen Königsweg zum Klimaschutzziel
stehen nicht unbegrenzt und kostenfrei zur      2050 gibt es aber nicht. Er ist abhängig von
Verfügung. Der beste Mix wäre aus volks­        den individuellen örtlichen Gegebenheiten.
wirtschaftlicher Sicht, wenn der Wärmebe­       Daher sollte jede Kommune ihren eigenen
darf des gesamten Gebäudebestands inklusive     langfristigen «Wärmeplan» erstellen. Das
der schwer dämmbaren Gebäude um 40 bis          spart auch Kosten, weil ohnehin anstehen­
50 Prozent sinkt und die restliche Wärme mit    de Investitionen und Modernisierungen be­
erneuerbaren Energien bereitgestellt wird.ä 6   rücksichtigt werden können.

8
Böll.Fakten Wärmewende

     Anteil erneuer­barer
     Energien in %

100

                                                      Schwerpunkt
                               100 %                  Erneuerbare                            Ziel 2050
                            Erneuerbare                                                      95% weniger
80                                                                 Mix                       Treibhausgase
                                                                         Schwerpunkt
                                                                         Effizienz

60
                                                             e d
                                                            fa
                                                    lu che
                                                         sp
                                                 ick gli
                                                      ng

40
                                               tw mö
                                               En

                                                             Passivhausquartier
20
                                                                                                       CO2

                                                                                             Energie­ein-
                                                                                             ­sparung in %
0                               20        40                  60            80         100

     Erneuerbare und Effizienz
     Mal stehen erneuerbare Energie, mal bessere Wärmedämmung im Mittelpunkt:
     Der Weg zur Klimaneutralität kann örtlich unterschiedlich sein.
     Quelle: ifeu
Fakt 03 – Energieträger

«Erneuerbare Energien im Wärmemarkt
stagnieren seit zehn Jahren.»

Während Wind- und Solaranlagen auf den          2020 bei historisch niedrigen vier Cent pro
Strommarkt drängen, ist die Entwicklung         Kilowattstunde, ungefähr halb so teuer wie
der erneuerbaren Energien im Markt für          vor zehn Jahren. Auf der anderen Seite wird
Wärme und Kälte in den letzten zehn Jahren      Strom mit hohen Steuern und Umlagen be­
kaum vorangekommen. Nur 15 Prozent der          legt, so dass der durchschnittliche Strompreis
Wärme stammt inzwischen aus erneuerbaren        bei 31 Cents pro Kilowattstunde liegt (Strom
Energien.ä 8 Davon wiederum kommt nur ein       für Wärmepumpen ist etwas günstiger). Wäh­
kleiner Teil aus Solarenergie, Wärmepumpen      rend andere europäische Länder Öl- und Gas­
oder Geothermie – den Energieträgern, die       kessel verbieten, wurden in Deutschland im
in großen Mengen vorhanden sind. Den größ­      Jahr 2020 über 600.000 davon verkauft:ä 9
ten Anteil der erneuerbaren Wärmeenergie        sechsmal so viel wie Heizungen für erneuer­
stellt Biomasse, vor allem Holz, das nach­      bare Energien. Es zeichnet sich aber auch
wachsen muss und auch für andere Zwecke,        eine zaghafte Wende zur erneuerbaren
zum Beispiel in der Bauindustrie, benötigt      Wärmeenergie ab, nicht zuletzt durch die
wird. Wir erzeugen Wärme noch immer zu 85       erheblich verbesserte Förderung seit 2020.
Prozent mit den fossilen Rohstoffen Öl, Gas     Der Absatz von Wärmepumpen wächst ste­
und Kohle. Das liegt auch daran, dass fossile   tig. Auch die Nachfrage nach Holzkesseln hat
Energieträger jahrzehntelang die billigste      sich – wenn auch auf niedrigem Niveau –
Heizoption waren. Der Preis für Heizöl lag      mehr als verdoppelt.

10
Böll.Fakten Wärmewende
     Energieträger beim Endenergieverbrauch
        für erneuerbare Wärme und Kälte

                         Solarthermie
                                5%

                       Geothermie und
                        Umweltwärme
                                9%

                            Biomasse
                              86 %

Anteil erneuerbarer
                                        Strom   Wärme     Verkehr
Energien in %

40

20

 0
      2000                             2005        2010             2015                  2020

Noch keine Wärmewende
Der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt steigt viel langsamer als im Stromsektor.
Quelle: BMWI, https://bit.ly/39PcJQ7
Fakt 04 – CO2-Preis

«Klimaschädliches Heizen bekommt
einen jährlich steigenden CO2-Preis.»

Klimaschutz hat bei der Entscheidung der         Bürger an anderer Stelle finanziell zu ent­
Heizungstechnik bislang nur für wenige           lasten. Während Gas und Öl teurer werden,
Menschen eine Rolle gespielt. Ab 2021 soll       wird grüner Strom also billiger. Insgesamt
sich das ändern. Unternehmen, die Heizöl,        wird Heizen mit fossilen Brennstoffen durch
Flüssiggas, Erdgas und Kohle zum Heizen in       den CO2-Preis bis 2025 spürbar teurer. Für
den Umlauf bringen, müssen einen CO2-Preis       einen Haushalt in einer 70 m² großen Woh­
zahlen. Diese Mehrkosten landen letztlich        nung kommen bei einer Erdgasheizung je
auch bei jeder Person, die ihre Wohnung          nach ihrem Alter 60 bis 180 Euro jährlich
oder ihren Betrieb mit fossiler Energie heizt.   hinzu, bei einer Ölheizung sogar 85 bis 260
Der Einstiegspreis für CO2 ist festgelegt. Er    Euro.ä 10 Steigt der Haushalt auf erneuerbare
wird von 25 Euro pro Tonne CO2 im Jahr           Wärme um, fallen die CO2-Kosten komplett
2021 auf 55 Euro im Jahr 2025 jährlich stei­     weg. Der CO2-Preis ist ein wichtiger Einstieg
gen. Danach soll der Markt den Preis regeln –    in die Wärmewende. Um klimaneutrales
Fachleute erwarten dann deutlich höhere          Heizen durchgehend wirtschaftlich attraktiv
Extrakosten. Diese Einnahmen werden un­          zu machen, müsste der CO2-Preis auf über
ter anderem verwendet, um die EEG-Umla­          150 Euro je Tonne steigen.ä 11
ge abzusenken und damit Bürgerinnen und

12
Böll.Fakten Wärmewende

                              Gas Brennwert                                   Pelletkessel

                                  2.970€                                      3.473€
                                            pro Jahr                                pro Jahr

                                                                        Pelletkessel und
                                 Öl Brennwert                              Solarthermie

                                  3.139€                                      3.589€
                                             pro Jahr                               pro Jahr

                               Luft-Wasser-
                               Wärmepumpe                               Nah / Fernwärme

                                  2.714€                                      2.800€
                                            pro Jahr                                pro Jahr

                                Sole-Wasser-
                                Wärmepumpe              Investition mit Förderung

                                                        Energieträger
                                  3.092€                Wartung und Betrieb

                                            pro Jahr    CO 2 -Preis

Vollkostenvergleich des Heizungstausches bei einem teilsanierten Einfamilienhaus
Durch Förderung und CO2 -Preis ziehen Wärmepumpen und Nahwärmeanschlüsse
mit Erdgas preislich gleich. Annahmen: Vollkosten für ein Jahr. 35 % Förderquote für
Erneuerbare, CO2 -Preis 55 € / t.
Quelle: BDEW Heizkostenrechner und ifeu-Berechnungen
Fakt 05 – Sanierung

«Wir bauen heute an der
Klimabilanz der Enkel.»

Gebäude sind langlebig. Ein Wohngebäude        immer eine gute Maßnahme. Daneben gibt
hat eine Lebensdauer von 60 bis 100 Jah­       es – je nach Gebäude – auch die Möglichkeit,
ren. Heizkessel sind heute im Schnitt 17       kostengünstig die oberste Geschossdecke,
Jahre alt.ä 12 Fast drei Viertel der Gebäude   Boden­treppen, Rollladenkästen oder Heiz­
stammen aus der Zeit vor 1977, als es noch     körpernischen zu dämmen: Investitionen, die
keine Vorgaben zu Energieeffizienz und er­     sich nach wenigen Jahren bezahlt machen. Zu
neuerbaren Energien gab. Bis heute sind nur    einer guten Sanierung gehört auch, langfris­
42 Prozent der Außenwände in Deutschland       tig zu denken. Wer jetzt nicht die Mittel hat,
gedämmt.ä 13 Die Sanierungsrate liegt bei      sein Gebäude klimaneutral zu sanieren, sollte
einem Prozent, erforderlich wäre mehr als      zumindest den nächsten Schritt mitbedenken.
doppelt so viel. Gebäude, die man heute mit    Oft ist es technisch empfehlenswert, mehrere
schlechten Energiestandards baut oder halb­    Maßnahmen parallel anzugehen. Dabei hel­
herzig saniert, werden darum bis über das      fen von Energieberaterinnen und -beratern
Jahr 2050 hinaus die Klimabilanz verhageln.    er­stellte individuelle Sanierungsfahrpläne.
Ein günstiger Zeitpunkt für eine Dämmung       Sie denken die langfristigen Energiespar­
der Außenwände ergibt sich dann, wenn          ziele von Anfang an mit und planen die ein­
ohnehin Fassadenarbeiten anstehen. Eine        zelnen Bauabschnitte so, dass sie sinnvoll
Isolierung von Keller und Dachgeschoss ist     ineinandergreifen.

14
Klimaneutralität                                       Böll.Fakten Wärmewende

                                                                          Heizung
                                                                        20 Jahre alt?
               Brennwertkessel                                           Heizungsberatung
                   kaputt?             5

                    Wärmepumpe
                                                                                     4

                        Putz bröckelt?

                           Außenwand
                           dämmen
                                             3
                                                                       Fenstertausch?
     Dach kaputt?                                                         Fenster in
                                                                      Dämmebene setzen
       Dachdämmung
     und Solaranlage
      kombinieren
                                                                                2

                1

                                                          Heute
In fünf Schritten mit Plan zur Klimaneutralität
Ein Sanierungsfahrplan hilft bei der Entwicklung einer Sanierungsstrategie,
die Kosten spart und Klima schont.
Quelle: ifeu
Fakt 06 – Gas

«Wer mit Erdgas heizt, nutzt einen
Energieträger mit Verfallsdatum.»

Fast die Hälfte der Wohngebäude in Deutsch­      Die Niederlande, bislang noch ein wichtiges
land wird mit Erdgas beheizt. Das Gas gilt als   Lieferland für deutsche Gaskunden, haben
«Brückentechnologie», denn es verursacht         den Einbau neuer Gasheizungen inzwischen
niedrigere CO2-Emissionen als Heizöl. Erd­       verboten und stellen die Gasförderung ein.
gas ist aber trotzdem ein fossiler Brennstoff.   Gleichzeitig stehen die USA und Kanada be­
Zudem treten Leckagen des klimaschädlichen       reit, um ihr «Fracking Gas» über Flüssiggas­
Methans entlang der Transportkette auf. Die­     terminals nach Deutschland zu bringen. Damit
ser Hauptbestandteil des Erdgases ist 84mal      soll die Importabhängigkeit auf Jahrzehnte
treibhausschädlicher als CO2.ä 14 Insgesamt      festgeschrieben werden. Biomethan aus
stammen immerhin 168 Millionen Tonnen der        überwiegend nachwachsenden Rohstoffen,
in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgase       das dem Erdgas zugemischt wird, setzt gro­
aus der Verbrennung von Erdgas.ä 15 Eine Kli­    ße landwirtschaftliche Monokulturen voraus.
mastrategie muss daher auch ein Ausstiegs­       Das Gas sowie andere erneuerbare Gase sind
datum für fossiles Erdgas festlegen. Auch        knappe, vielseitig einsetzbare Rohstoffe. Wir
ökonomisch zahlen wir einen hohen Preis.         brauchen sie etwa für Anwendungen in der
Rund 20 Mrd. Euro gibt Deutschland jähr­         Stahlindustrie, für Prozesswärme oder für
lich für Erdgasimporte aus.ä 16 Mehr als 50      den Schwerlast- und Flugverkehr. Für warme
Prozent des Gases kommen aus Russland.ä 17       Wohnungen gibt es meist bessere Lösungen.

16
Böll.Fakten Wärmewende

                                                      25,4%
                                                     Norwegen

                                         21,4%           Ausstieg aus
                                                         Gasproduktion
                                      Niederlande        beschlossen

                                                    50,7%
                                                      Russland

                                                     2,6%
                                                übriges Europa

Erdgasbezugsquellen Deutschlands
Deutschland hängt an der russischen Erdgasleitung. Jahr: 2019.
Quelle: Statista 2020, https://bit.ly/2OKN97Z
Fakt 07 – Wasserstoff

«Wasserstoff ist gut für die Industrie,
ineffizient für Gebäude.»

Die Idee, Wasserstoff als Energiespeicher       des Stroms in Wasserstoff und dann – in den
und Brennstoff einzusetzen, ist alt. Jetzt      Gebäuden – in Wärme entstehen hohe Ver­
steht sie kurz vor der Umsetzung in großem      luste. Eine Wärmepumpe nutzt den Strom
Maßstab. Wasserstoff wird in der Industrie,     etwa fünfmal effizienter als ein Gaskessel,
im Verkehr oder als Speichermedium für          der mit Wasserstoff betrieben wird. Gasnet­
flexible Kraftwerke, die den fluktuierenden     ze und Brennstoffkessel auf den Betrieb mit
Wind- und Solarstrom ausgleichen, eine wich­    Wasserstoff umzurüsten, wäre zudem mit
tige Rolle spielen.ä 18 Der Energieträger ist   erheblichen Investitionen verbunden.Eine
aber nur dann zukunftsfähig, wenn er mit        Alternative: Wasserstoff in synthetisches
grünem Strom produziert wird. Deutschland       Methan (auch «PtG» genannt: Power to Gas)
wird daher grünen Wasserstoff auch aus son­     umzuwandeln und dann wie Erdgas zu trans­
nenreichen Ländern wie in Nordafrika impor­     portieren. Dabei entstehen weitere Verluste
tieren müssen, um den Bedarf zu decken. Das     und die Preise sind entsprechend teurer als
Importpotenzial ist allerdings begrenzt.ä 19    Erdgas – PtG-Methan wird im Jahr 2030
Im Gebäudebereich dürfte Wasserstoff kei­       Schätzungen zufolge rund siebenmal so viel
ne große Rolle spielen. Bei der Umwandlung      kosten wie Erdgas.ä 20

18
Böll.Fakten Wärmewende

                                               1 kWh erneuerbarer Strom
             Elektrische
            Wärmepumpe

                                              Elektrokessel

                                                                                H 2 Brennwertkessel

                                                                                                           PtG Brennwertkessel
        2,8 – 3,5 kWh
        Wärme

                                            0,95 kWh
                                            Wärme                            0,64 kWh                    0,51 kWh
                                                                             Wärme                       Wärme

                                                                                     Wärmemenge, die man aus
                                                                                    1 kWh Strom erzeugen kann

Die Effizienz von Wärmepumpen und Wasserstoff im Vergleich
Wärmepumpen nutzen Strom am besten. PtG = Power to Gas.
Quelle: Agora Energiewende (2020), PwC (2020), ifeu (2020) (Links siehe Verweise)
Fakt 08 – Wärmepumpen

«Vom Saulus zum Paulus: Das Heizen mit
Wärmepumpen ist schwer im Kommen.»

Noch vor zehn Jahren galt Heizen mit Strom       3 kWh Wärme. Eine Erdwärmepumpe ist
als Umweltsünde. Der Strommix bestand            noch effizienter. Auch Altbauten können von
damals vor allem aus Kohlestrom und Atom­        Wärmepumpen versorgt werden, wenn sie gut
energie. Das ändert sich gerade. Der Atom­       gedämmt wurden und nur niedrige Heizwas­
ausstieg wird vollzogen, der Kohleausstieg ist   sertemperaturen erforderlich sind — z.B.
beschlossen. Das Ziel der Bundesregierung:       durch Wand- oder Fußbodenheizungen oder
Bereits 2030 sollen 65 Prozent des Stroms        großflächige Heizkörper.ä 21 Die CO2-Bilanz
aus erneuerbaren Energien kommen. Wärme­         der Wärmepumpe ist bereits mit dem heuti­
pumpen nutzen diesen Strom besonders effi­       gen Strommix gut. Eine Luft-Wärmepumpe
zient. Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich      in einem geeigneten Gebäude halbiert die
wie ein Kühlschrank. Beim Kühlschrank wird       Emissionen einer Ölheizung und ist etwa ein
die Wärme dem Kühlraum entzogen und im           Drittel klimafreundlicher als eine moder­
Wärmetauscher auf der Rückseite des Geräts       ne Gasheizung.ä 22 In den nächsten Jahren
wieder abgegeben. Bei der Wärmepumpe             wird die Klimabilanz immer besser werden.
wird der Prozess umgedreht. Eine ordentlich      Wärmepumpen sind nicht nur Hoffnungsträ­
installierte Luft-Wärmepumpe erzeugt aus         ger für Einzelheizungen, sondern auch für die
einer Kilowattstunde (kWh) Strom im Schnitt      Wärmeerzeugung in Wärmenetzen.

20
81,5                                Böll.Fakten Wärmewende

                                                62,5

                                                             JAZ = Jahresarbeitszahl. Gibt an, wieviel
                                                             Wärme eine Wärmepumpe aus einer
                                                             Kilowattstunde Strom erzeugen kann.

                                                            25,4

                                                                           16,9

                                                                                           12,7

       Heizöl-                   Erdgas-       Wärmepumpe    Wärmepumpe       Wärmepumpe
      Brennwert                 Brennwert        JAZ = 2       JAZ = 3          JAZ = 4

Wärmepumpen liegen beim Klimaschutz vorne
Treibhausgas-Emissionen pro kWh Wärme verschiedener Heizungen
im Laufe ihrer Lebensdauer.
Quelle: BDEW (2019), https://bit.ly/3b9g4u2
Fakt 09 – Holz

«Holz sollte man nur sparsam
zum Heizen einsetzen.»

Holz ist ein beliebter Brennstoff. In Deutsch­   außerdem oft höhere Mengen Schadstoffe
land wurden 2019 über 150 Milliarden kWh         aus. Darum sollte man auch Holz & Co.
Wärme aus Biomasse (ohne Klärgas, De­            sparsam und in modernen Anlagen einset­
poniegas etc.) gewonnen. Rund 45 Prozent         zen. Sinn ergeben Biomasseheizungen et­
davon entfielen auf Holz in Privathaushalten,    wa in Gebäuden, die nur schwer gedämmt
womit fast 6 Prozent des Wärmebedarfs in         werden können. Hier ist der Wärmebedarf
diesem Bereich gedeckt wurden. ä 23 Der          oft so hoch, dass Wärmepumpen nicht effi­
große Vorteil: Biomasse ist klimaneutral,        zient genug betrieben werden können. Auch
wenn sie aus pflanzlichen Reststoffen oder       auf dem Land ist die Holz- oder Biomasse­
aus nachhaltiger Landwirtschaft stammt und       heizung weiter sinnvoll, wenn der nächste
wenn nicht mehr verbraucht wird als nach­        Wald genügend Restholz liefert. Als Über­
wächst. Bei der Verbrennung wird nur so viel     gangslösung eignet sich Biomasse, wenn
CO2 freigesetzt, wie zuvor in den Pflanzen       etwa ein Wärmenetz auf CO 2 -neutrale
gespeichert wurde. Doch die Anbauflächen         Brennstoffe umgestellt wird und andere
und Reststoffmengen sind begrenzt. Biomas­       Alternativen noch nicht entwickelt sind. In
se wird gebraucht für Prozesswärme und den       den anderen Fällen sind Wärmepumpen aber
Verkehrsbereich, Holz ist ein wichtiges Bau­     die besseren Alternativen für das behaglich
material. Gerade die alten Heizungen stoßen      warme Heim.

22
Böll.Fakten Wärmewende

             Potenziale                                                Nachfrage

                       Biomasse-Anbau                      Kraftstoffe
                             (=Fläche)
                                                           Strom, Wärme
                              biogene
                                                           Futter- / Lebensmittel
                            Reststoffe
                                                           Rohstoffe

                                         Natur- / Klimaschutz
                                    Versorgungssicherheit
                                    Beschäftigung, Kosten

                                             Ziele
                                         Restriktionen

Vorteil Holz
Holz kann man für vieles gebrauchen. Deswegen muss gut überlegt sein, wo der Einsatz
am sinnvollsten ist.
Quelle: Öko-Institut
Fakt 10 – Sonne

«Solarenergie passt auf (fast) jedes Dach.»

Solarzellen sind in den letzten Jahren un­     verpflichten Bauende deshalb zur Errich­
schlagbar günstig geworden. Dadurch kostet     tung einer PV-Anlage. Allerdings behindern
der Strom vom eigenen Dach nur noch ein        steuerliche und rechtliche Auflagen den
Drittel dessen, was man beim Stromversor­      Siegeszug des Solarstroms. ä 26 So ist die
ger bezahlt. Photovoltaik (PV) leistet nicht   Versorgung der Mieterinnen und Mieter mit
nur einen großen Beitrag zum Klimaschutz,      dem Strom vom Dach eine bürokratische He­
sondern ist auch eine gute Geldanlage.ä 24     rausforderung und mit finanziellen Umlagen
Daher gehören Solarmodule eigentlich auf       belastet.ä 27 Was bringt der Solarstrom der
jedes geeignete deutsche Dach! ä 25 Geeignet   Wärmewende? Die Photovoltaik-Anlage kann
sind fast alle Flächen – Ausnahmen gibt es     Strom für Wärmepumpen und Heizpatronen
lediglich bei nördlich ausgerichteten oder     liefern. So wird überschüssiger Solarstrom in
verschatteten Dächern und bei denkmalge­       grüne Wärme umgewandelt, die für warmes
schützten Gebäuden. Einige Bundesländer        Wasser sorgt und die Heizung unterstützt.

24
Böll.Fakten Wärmewende

                                                                     0€
                                                        €   1. 2 5                 1.10 0€
                                 00€

                                                    0
                                                 40
   €

                                            1.
4. 2 5 0

                              2.6

                                                            2016                   2019
                                             201 3

                                2010                          Alternativ können auch
                                                              Sonnenkollektoren
                                                              installiert werden, die
                                                              statt Strom unmittelbar
20 07                                                         warmes Wasser liefern.

Vorteil Sonne
Solaranlagen werden immer billiger, daher lässt sich mit ihnen Geld sparen
und das Klima schonen. Preise für fertig installierte Solaranlagen in € pro KWp.
Quelle: BSW-Solar, https://bit.ly/3pwyAlg
Fakt 11 – Wärmenetze

«Es gibt Lösungen für Wohnquartiere:
Nahwärmenetze verbinden.»

Das Nahwärmenetz im oberbayrischen Pul­       und Wärmespeicher angeschlossen werden.
lach versorgt über 1.000 Haushalte aus        Ein solcher Verbund bietet sich vor allem in
Geothermie. 3.500 Meter tiefe Bohrungen       Städten an, wo auf den einzelnen Grundstü­
holen über 100°C heißes Wasser aus dem        cken kein Platz für Wärmepumpen oder So­
Boden und verteilen es über ein Netz von      larthermie-Anlagen ist. Darüber hinaus sind
Warmwasserleitungen im Dorf.ä 28 Es ist ein   Nahwärmenetze für die Kundinnen und Kun­
Beispiel von tausend kleineren Wärmenetzen    den komfortabel, denn sie machen Wartung,
in Deutschland.ä 29 Sie verknüpfen einzelne   Öltank und Brennstoffkauf überflüssig. Na­
Gebäude mit gut gedämmten Rohren, trans­      türlich sind die Wärmeverluste größer, wenn
portieren relativ verlustarm warmes Wasser    Wärme erst transportiert statt direkt vor Ort
von einer zentralen Wärmequelle zu einer      verbraucht wird. Doch diese Verluste sind
großen Zahl von Gebäuden und machen           bei gut geplanten und ordentlich verlegten
Einzelheizungen überflüssig. Diese «Wär­      Wärmeleitungen gering. Je nach Dämmung,
menachbarschaft» hat mehrere Vorteile:        Wärmedichte und Leitungsart liegen sie bei
Mit Nahwärmenetzen lassen sich niedrige­      unter zehn und selten über 25 Prozent.ä 30
re Wärmekosten erreichen, und sie machen      Die größte Herausforderung für den Bau von
es leichter, erneuerbare Energien einzu­      Wärmenetzen ist: Man muss am Anfang ge­
binden. Denn hier könnten Wärmepumpen,        nügend Kundinnen und Kunden finden, damit
Bio­gasanlagen, Abwärmequellen der Indus­     sich die Anfangsinvestitionen in das Netz auf
trie, Solarwärmeanlagen, Biomassekessel       genügend Schultern verteilen lassen.

26
Böll.Fakten Wärmewende

           Erhalt und Weiterentwicklung                                      Smart-Metering
            bestehender Infrastrukturen                                      Energiemanagement

                                                                                                      Kälte

           Elektro­­-                                   Geothermie
           ladestationen

                                                                           Photovoltaik-Anlagen
                   Solarthermie

                                       Beleuchtung

                                                                                         Wärmepumpe
                               WLAN

            Biomasse                                                  Windenergie

                                                         Power to
                                                           Heat      Kraft-Wärme-(Kälte-)Kopplung
                                                                     Intelligente Steuerung

                              Abwärmenutzung                                 Speicherlösung

       Wärmenetze                                                                Telekommunikations-Netze
                                                                                      (z.B. Breitband, LWL)

Vernetzte Wohnquartiere
In Nahwärmenetzen wird Wärme vor Ort gemacht und genutzt.
Quelle: energate-messenger.de, https://bit.ly/3axGp5P
Fakt 12 – Fernwärme

«Auch bei der Fernwärme kann man
von Kohle und Gas wegkommen.»

Rund acht Prozent der Heizenergie für Haus­    aber nur erreichen, wenn wir schnell aus
halte in Deutschland kommen als Fernwärme      der Kohle aussteigen – möglichst schon bis
in Form von Heißwasser oder Dampf durch        2030.ä 34 Wir müssen unsere Fernwärmenet­
dicke Leitungen in die Häuser.ä 31 Vor allem   ze also zügig auf klimaneutrale Wärmequel­
in den Städten bestehen große Fernwärme­       len umrüsten. Dazu müssen wir erneuerbare
netze, die die Abwärme von Kraftwerken         Energien und Abwärme noch konsequenter
und Industriebetrieben verteilen. Wie die      dort «ernten», wo wir sie finden. Wärme­
Nahwärme versorgt auch die Fernwärme           pumpen können aus Abwässern, der Erde,
viele Abnehmer effizient, die Wärmequellen     Gewässern und der Umgebungsluft Wärme
und -speicher gemeinsam nutzen. Das gilt be­   gewinnen. Regionen wie Bayern, der Oberr­
sonders, wenn die Wärme als Nebenprodukt       heingraben und große Teile der norddeut­
«anfällt» und sonst ungenutzt verpuffen wür­   schen Tiefebene können ganz oder teilweise
de. Allerdings stammt aktuell etwa ein Vier­   auf Geothermie umsteigen. Mehr Flächen
tel der Fernwärme aus Kohlekraftwerken: 56     können der Solarthermie dienen. Vorausset­
Kraftwerke speisen Wärme ein.ä 32 Über 40      zung für einen zügigen Umstieg ist ein Ende
Prozent der Wärme kommt aus Gaskraftwer­       der Subventionen für fossile Energieträger
ken.ä 33 Deutschland wird seine Klimaziele     in der Fernwärme.ä 35

28
Böll.Fakten Wärmewende

                                                              Heizkraftwerksstandorte
                                                                     mit Einspeisung in
                                                                 Netze der allgemeinen
                                                                            Versorgung
                                                               Brutto-Fernwärmeleistung
                                                                                (MWth)

                                                                          1500
                                                                          1000
                                                                           500

                                                                           Braunkohle
                                                                            Steinkohle

                                                                Einspeisung in Netze der
                                                         allgemeinen Versorgung geplant

                                                                  Steinkohle (Datteln 4)

Baustelle Wärmewende
Die Fernwärme hängt zurzeit immer noch an fossilen Kraftwerken.
Quelle: ifeu, https://bit.ly/38G79j6
Fakt 13 – Kosten

«Die Investition in energieeffiziente
Gebäude lohnt sich.»

Wohnen wird gerade in den deutschen Groß­      abhängig vom Grad der Energieeffizienz.ä 38
städten immer teurer. Vor allem Grund­         Gründliche und systematische Planung, ver­
stückspreise, Stellplätze, Barrierefreiheit,   bunden mit standardisierten Produkten und
aber auch die hohe Nachfrage und kostspie­     Bauverfahren, können diese Kosten weiter
ligeres Bauhandwerk treiben die Kosten in      senken.ä 39 Berücksichtigt man zusätzlich die
die Höhe. So sind alleine zwischen 2011 und    gute staatliche finanzielle Förderung, sind
2016 die Grundstückspreise in Großstädten      die Investitionskosten für hocheffiziente Ge­
mit angespannten Wohnungsmärkten um            bäude meist noch niedriger.ä 40 Eine Studie
33 Prozent, in besonders attraktiven Groß­     des Energieinstituts Vorarlberg kommt zum
städten sogar um 42 Prozent gestiegen.ä 36     Schluss, dass man die niedrigsten Lebens­
Welchen Einfluss haben Energieeffizienz und    zykluskosten bei Gebäuden erreicht, die die
erneuerbare Energien bei diesen Verteue­       gesetzlichen Standards deutlich unterschrei­
rungen? Eine viel zitierte Studie errechne­    ten.ä 41 (Die Lebenszykluskosten betrachten
te Mehr-Investitionskosten zwischen sechs      die Kosten eines Gebäudes über seinen ge­
und sieben Prozent, bezogen auf die reinen     samten Lebenszyklus von der Planung bis
Bauwerkskosten durch die gesetzlichen Effi­    zum Abbruch.) Selbst bei den heutigen Ener­
zienzanforderungen aus dem Jahr 2016.ä 37      giepreisen und ohne die kommenden Kosten
Dem stehen Energieeinsparungen über Jahr­      für CO2-Emissionen lohnen sich energetisch
zehnte gegenüber. Andere Studien kommen        hochwertige Gebäude: für den Einzelnen und
auf Mehrkosten von zwei bis sieben Prozent,    fürs Klima.

30
Böll.Fakten Wärmewende

               Marktsituation

     Grundstückskosten

        Vergabeverfahren

Stellplatz pro Wohnung

                Erschließung

           Barrierefreiheit

                                                                     !
                  Bauqualität

         Planungsqualität

      Gebäudegeometrie

ungünstige Grundrisse

                 Passivhaus*

KfW Effizienzhaus 40*

KfW Effizienzhaus 55*
                                                                                 € / m2

                                0   100      200         300               400

Faktoren, die die Kosten von Neubauten unterschiedlich beeinflussen
Die Baukosten für mehr Klimaschutz sind vergleichsweise gering.
*Mehrkosten gegenüber Gebäuden nach gesetzlichem Standard
Quelle: ifeu
Fakt 14 – Gerechtigkeit

«Die Kosten für Sanierungen
sind nicht gerecht verteilt.»

Klimaneutrale Gebäude gibt es nicht umsonst.   oft.ä 43 Die Heizkosten für die Mieterinnen
Darum bietet die staatliche KfW Förderbank     und Mieter sinken durch die energetische Sa­
günstige Kredite für die energetische Sanie­   nierung nicht stark genug, um die Mietstei­
rung. Der Austausch einer Ölheizung gegen      gerungen abzufedern. In der Regel erhöhen
eine Solar- oder Holzheizung wird vom Bun­     sich die Wohnkosten um 20 bis 30 Prozent.
desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle     Genossenschaften zeigen, dass es auch an­
(BAFA) beispielsweise mit einer Förderung      ders geht: Bei sinnvoll gewählten Sanierungs­
von 45 Prozent bezuschusst.ä 42 Eine energe­   maßnahmen steigen die Mieten kaum.ä 44
tische Sanierung senkt die Energiekosten und   Die Einnahmen aus der CO2-Steuer sollten
macht so unabhängiger von den steigenden       in weitere Fördermaßnahmen und in ein Kli­
Öl- und Gaspreisen. Sie hilft, den Wert des    mawohngeld für sozial Bedürftige fließen.
Hauses oder der Eigentumswohnung lang­         Um Mieterinnen und Mieter in angespann­
fristig zu erhalten, und lohnt sich deshalb    ten Wohnungsmärkten nicht noch weiter zu
für Eigentümerinnen und Eigentümer, auch       belasten, gibt es Vorschläge, anspruchsvolle
wenn sich die Kosten erst nach einiger Zeit    Maßnahmen stärker zu fördern und die För­
amortisiert haben. Mieterinnen und Mieter      derung den Vermieterinnen und Vermietern
sehen Sanierungen häufig mit gemischten Ge­    zugute kommen zu lassen. Im Gegenzug kann
fühlen entgegen. Weil Vermieterinnen und       die Modernisierungsumlage weiter abgesenkt
Vermieter bei Modernisierungen 8 Prozent       werden. Das wäre eine Win-win-Situation für
der Kosten umlegen dürfen, steigt die Miete    alle gleichermaßen.ä 45

32
Böll.Fakten Wärmewende

                        Erhöhung der Nettokalt-                      Modernisierungskosten   Fördermittel
                        miete gem. §559 BGB                          von energetischen
                        (Modernisierungsumlage)                      Maßnahmen               Warme Betriebskosten

                                    +
                      1
                                   Gewinne

                   0,5
€ / m 2 im Monat

                      0

                   -0,5
                                   Kosten

                     -1
                                    –                     Mietende        Öffentliche Hand   Vermietende

                   Kosten der energetischen Sanierung
                   Aufteilung der Gewinne und Verluste zwischen Mietenden, Vermietenden
                   und öffentlicher Hand, wenn eine Förderung in Anspruch genommen wird.
                   Quelle: ifeu, https://bit.ly/3tgYwDF
Fakt 15 – Dämmung

«Dämmung ist viel besser als ihr Ruf.»

Die Wärmewende kann nur gelingen, wenn         Auch das Vorurteil, dass die Herstellung
die Wärme in den Häusern bleibt. Bei un­       der Dämmung mehr Energie braucht, als
gedämmten Altbauten entwischt die meiste       sie am Ende einspart, ist falsch. Die einge­
Wärme durch das Dach, die Fenster und die      setzte Energie amortisiert sich in der Regel
Außenwände. Bei einem gut gedämmten            innerhalb von wenigen Jahren.ä 48 Alle Aus­
Haus muss weniger geheizt werden, und          wertungen zeigen, dass Modernisierungen in
es ist deutlich behaglicher. ä 46 Doch nicht   der Summe zu großen Einsparungen führen.
alle Fassaden können von außen gedämmt         Das Forschungsprojekt «Modellvorhaben
werden. Stuck- und Backsteinfassaden sind      Effizienzhäuser» etwa hat 60 Bauvorhaben
zum Beispiel ein wichtiges Zeugnis der Bau­    ausgewertet und eine durchschnittliche Ener­
kultur und sollten nicht hinter Dämmstoffen    gieeinsparung von 76 Prozent berechnet.ä 49
verschwinden. Solche Fassaden lassen sich      Dämmstoffe sind inzwischen auch kein Son­
oft von innen dämmen. Dass eine Dämmung        dermüll mehr – das giftige Flammschutzmit­
zu Schimmel führt, stimmt nicht. Im Gegen­     tel HBCD wurde 2015 ersetzt. Zunehmend
teil: Ungedämmte Wände sind kälter, was        werden trennbare Dämmstoffe und Ver­
dazu führt, dass an ihnen die Luftfeuch­       fahren für das Recycling von Dämmstoffen
tigkeit aus der Raumluft kondensiert. ä 47     entwickelt.

34
Böll.Fakten Wärmewende

                      en
                     ng
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   I nvestitions-
   kosten                             W
                                       ertsteigerung des Gebäudes

   Aufwand                            Verbesserter Feuchteschutz

   E rhaltenswerte                   W
                                       ohnbehaglichkeit und
   Fassade                            ausgeglichenes Wohnklima

                                      E
                                       nergieeinsparung &
   A rchitektonische
                                      Klimaschutz
     Gestaltung

                                      Spart Heizkosten

                                      Verhindert Schimmel

                                      Hohe Förderung

Herausforderungen
und Vorteile einer Dämmung
Gut gedämmt wohnt es sich wohliger.
Quelle: ifeu
Fakt 16 – Baustoffe

«Wer energieeffizient und ökologisch
bauen will, muss auf klima- und
ressourcenfreundliche Baustoffe achten.»

Die meisten Neubauten sind heute sparsam          z.B. herkömmliche Ziegel, richtig gut Lehm­
im Verbrauch. Daher nimmt die Herstellung         wände mit Holzdämmung. Und wenn man
an Bedeutung zu. Wichtige traditionelle Bau­      Holz auch für die tragenden Teile verwendet,
stoffe wie Beton, Ziegel und Glas werden un­      dreht sich das Treibhauspotenzial sogar um:
ter hohem Energieeinsatz hergestellt. Dazu        Für das Wachstum dieser Balken wurde der
kommen Transport, Verarbeitung und Ent­           Atmosphäre CO2 entzogen.ä 51 Im Vergleich
sorgung der Baustoffe. Auch Keller und Tief­      zu den «schweren» Baustoffen für Wände
garagen machen sich in der Bilanz deutlich        und Decken ist der Energieeinsatz für die
bemerkbar. Diese unsichtbare Energie, die im      Herstellung der Wärmedämmung hingegen
Gebäude steckt, nennt man «graue Energie».        gering. Eine energetische Sanierung von Be­
Im gesamten Lebenszyklus eines typischen          standsbauten ist bereits dann sinnvoll, wenn
Neubaus – vom Bau über die Nutzung bis            sie mit Hartschaum-Platten auf Erdölbasis
zum Abriss – macht sie inzwischen 25 bis 40       erfolgt, erst recht aber mit Dämmstoffen aus
Prozent der gesamten Energiebilanz aus.ä 50       Rest- und nachwachsenden Rohstoffen. Ganz
Es lohnt sich also, hier stärker auf klima- und   klar zeigt sich: Die Gesamt-Klimabilanz eines
ressourcenschonende Materialien zu setzen.        hoch effizienten Gebäudes (z.B. das «Effi­
Massive Wände aus Beton oder Kalksand­            zienzhaus 40») ist auch dann besser als ein
stein haben einen hohen Anteil am Treib­          Gebäude nach derzeitigem Gesetzesstandard,
hauspotenzial eines Gebäudes. Besser sind         wenn man die graue Energie berücksichtigt.

36
Böll.Fakten Wärmewende
kg CO 2-Äquivalente
                            70
Treibhauseffekt

pro m 2 und Jahr

      60
                                                          41

      40
                                                                        20
                                                                                             15

      20

        0

                      Unsanierter                     Heutiger      Nullenergie-      Plusenergie-
                        Altbau                       gesetzlicher      Haus              Haus
                                                      Standard

                                                Betrieb
                                                Konstruktion

             Besser bauen mit klimaschonenden Baustoffen
             Null- oder Plusenergie-Häuser stoßen im Betrieb sehr wenig Treibhausgase aus.
             Umso mehr sollte man auf umweltfreundliche Baustoffe achten.
             Quelle: UBA (2019) (siehe Fußnote 50)
Fakt 17 – Rebound-Effekt

«Besser statt mehr: Mit kluger Planung
lassen sich Ressourcen sparen.»

Die Wohnfläche pro Kopf ist in Deutschland        muss man das gewohnte Umfeld nicht ver­
seit Jahren kontinuierlich angestiegen und        lassen. Eine Möglichkeit sind sogenannte
hat so die Energieeinsparungen pro Qua­           «Wohnjoker», also Zimmer oder Mikroappar­
dratmeter wieder aufgefressen. Mit derzeit        tements, die der eigenen Wohnung flexibel
46 m2 pro Kopf gibt es rechnerisch genü­          zugeschaltet werden können. Zudem werden
gend Wohnfläche für alle. Sie ist allerdings      neue, gemeinschaftliche Wohnmodelle po­
schlecht verteilt. Ein-Personen-Haushalte         pulärer – nicht zuletzt wegen des demogra­
verfügen im Durchschnitt über eine Wohn­          fischen Wandels. Eine Alten-WG hat aber
fläche von 68 m2.ä 52 Ein Grund dafür ist, dass   andere Anforderungen als eine klassische
unser Wohnraum nicht flexibel genug auf sich      Familienwohnung. Sie braucht mehrere gro­
wandelnde Lebensumstände und Bedürfnisse          ße Schlafzimmer, bestenfalls mit eigenem,
eingehen kann. Oft bleiben Menschen nach          barrierefreiem Bad. Aber auch das Verhalten
dem Auszug der Kinder oder dem Tod der            der Bewohnerinnen und Bewohner und die di­
Partnerin oder des Partners in Wohnungen,         gitale Heizungssteuerung haben Einfluss auf
die ihnen viel zu groß geworden sind. Im          den Energieverbrauch: Wenn der Betrieb der
Umfeld gibt es jedoch keine geeignete an­         Heizung optimal eingestellt ist, lassen sich
dere Wohnung, oder sie ist wegen der stark        insgesamt bis zu 15 Prozent einsparen.ä 53 So
gestiegenen Mieten zu teuer. Wenn man die         geht beides: Vernünftig mit Energie umgehen
eigene Wohnung dagegen verkleinern kann,          und gut wohnen.

38
Böll.Fakten Wärmewende

                                                                                                        pro qm Wohnfläche in kWh/a
  Raumwärmebedarf

                                                                                      Raumwärmebedarf
                    in kWh pro Kopf und Jahr

                                                                                                                                     Wohnfläche
                                                                       Prognose

                                                                                                                                                  pro Kopf in qm
   8000                                                                                    350                                           70

                                                                                           300                                           60

   6000
                                                                                           250                                           50

                                                                                           200                                           40

   4000
                                                                                           150                                           30

                                                                                           100                                           20
   2000

                                                                                             50                                          10

                                               1960   1980   2000   2020      2040

Wärmebedarf und Wohnfläche
Immer mehr Wohnfläche: Wohlstand frisst Fortschritt beim Energiesparen.
Quelle: Wuppertal Institut (2015), https://bit.ly/2Nye6uZ
Verweise

ä1                                                           ä 13
       BMWI (2020): Gesamtausgabe der Energiedaten,­               IWU (2018): Datenerhebung Wohngebäudebestand
Stand Juni 2020 (Zahlen für 2019), S. 17,                    2016. Darmstadt, S. 45, https://bit.ly/2Zj5tan
https://bit.ly/3apUan3
                                                             ä 14
ä   2                                                              IPCC (2014): Synthesis Report. Climate Change
       BDEW (2021), https://bit.ly/2Zij5CK und               2014. AR5 Report, S. 87, https://bit.ly/3nWOMLF
https://bit.ly/3bpOrNx
                                                             ä15
ä   3                                                              BMWI (2020): Gesamtausgabe der Energiedaten,
       UBA (2020): Entwicklung der Treibhaus­gas­-           Stand Juni 2020, Tabelle 11, https://bit.ly/3u2PXgW
e­missionen, https://bit.ly/3jRGCUm
                                                             ä 16
ä   4                                                              Destatis (2021): Wert der Importe von Erdgas und
     BMU (2019): Klimaschutz in Zahlen: der Sektor           Rohöl nach Deutschland, https://bit.ly/2Pc7W4r
Gebäude, https://bit.ly/2OXXf5l
                                                             ä 17
ä   5                                                              Destatis (2020): Verteilung der Erdgasbezugsquellen
     dena (2018): dena-Leitstudie Integrierte                Deutschlands, https://bit.ly/3dXA0TB
Energie­wende, S. 25 ff., https://bit.ly/2NAb5tZ
                                                             ä 18
ä   6                                                               Bundesregierung (2019): Die Nationale Wasser­
       Prognos, ifeu, IWU (2015): Hintergrundpapier zur      stoffstrategie, https://bit.ly/3qtYcjR
Effizienzstrategie Gebäude. Berlin, Heidelberg, Darmstadt,
https://bit.ly/3qNpely                                       ä 19
                                                                    Fraunhofer IEE (2020): Wasserstoff im zukünftigen
ä7
                                                             Energiesystem: Fokus Gebäudewärme, S. 21 ff.,
      Wuppertal Institut (2020): CO2-neutral bis 2035:       https://bit.ly/3u21nBB
Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der
1,5 °C-Grenze. Studie im Auftrag der Fridays for Future,     ä 20
S. 89 ff., https://bit.ly/2ZnRH69                                   Prognos (2020). Kosten und Transformationspfade
                                                             für strombasierte Energieträger. Studie im Auftrag des
ä8
                                                             BMWi, Berlin, S. 47, https://bit.ly/3pqxGXd
       UBA (2020): Erneuerbare Energien in Zahlen,
S. 16, https://bit.ly/39PcJQ7                                ä 21
                                                                   Fraunhofer ISE (2020), Wärmepumpen in
ä   9                                                        Bestands­gebäuden. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt
       BdH (2021): Entwicklung Wärmemarkt Deutschland        «WPsmart im Bestand», S. 6 f., https://bit.ly/3nUhnkV
2020. Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie,
https://bit.ly/3nYopVI                                       ä 22
                                                                    PwC (2020): Chancen und Risiken für die
ä   10                                                       deutsche Heizungsindustrie im globalen Wettbewerb, S. 44,
       Minol (2020): CO2-Preis, Heizkostentabelle,           https://pwc.to/3qC9sKS
https://bit.ly/3p1d34x
                                                             ä 23
ä   11                                                              UBA (2020): Erneuerbare Energien in Zahlen,
       PwC (2020): Chancen und Risiken für die deutsche      S. 21, https://bit.ly/3bcDYEJ
Heizungsindustrie im globalen Wettbewerb. Berlin, S. 61,
https://pwc.to/3qs2Oa3                                       ä 24
                                                                   SE (2020): Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in
ä 12
                                                             Deutschland. Freiburg, S. 23, https://bit.ly/35UDD80
      BDEW (2019): Wie heizt Deutschland?
Studie ­zum Heizungsmarkt, S. 7, https://bit.ly/3b9g4u2

40
ä 25                                                            ä 37
      K. Fath (2018): Technical and economic potential for             Baukostensenkungskommission (2015): Bericht der
photovoltaic systems on buildings. KIT Scientific Publishing,   Baukostensenkungskommission im Rahmen des Bündnisses
Karlsruhe, https://bit.ly/39KDfdj                               für bezahlbares Wohnen und Bauen: Endbericht, Berlin,
                                                                S. 79, https://bit.ly/37jQaSW
ä 26
       J. Bergner, B. Siegel, V. Quaschning (2020):             ä 38
Hemmnis­se für den städtischen PV-Ausbau. HTW Berlin,                 ARGE e.V. (2017): Erhebung, Erfassung und
https://bit.ly/2XWzrjy                                          Feststellung der Herstellungskosten in Hamburg sowie
                                                                konkreter baulicher Einsparpotenziale einschließlich einer
ä 27
                                                                Vergleichsanalyse zur Bestimmung des aktuellen Kosten­
      Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie und R.            niveaus in anderen Großstädten: Gutachten zum Thema
Haselhuhn (2020): Normative Hemmnisse und Hürden für            Baukosten in Hamburg», Kiel, S. 53.
die Photovoltaik, https://bit.ly/3pCBNzG
                                                                ä 39
ä   28                                                                 Schulze-Darup, B. (Hrsg.) (2019): Kostengünstiger
       Innovative Energie Pullach (2020),                       und zukunftsfähiger Geschosswohnungsbau im Quartier.
https://iep-pullach.de/                                         Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt,
                                                                S. 80 ff., https://bit.ly/3k5WxPj­
ä 29
      Klimaschutz durch CO2-arme Fernwärme und                  ä 40
moderne Wärmenetze, Antwort der Bundesregierung auf                    KfW (2021): Die neue Bundesförderung für
eine kleine Anfrage (2018), S. 4, https://bit.ly/3sCPiRH        effiziente Gebäude ersetzt die bisherige Förderung,
                                                                https://bit.ly/301hktY
ä 30
      C.A.R.M.E.N. (2013): Nahwärmenetze und                    ä 41
Bioenergie­anlagen. Ein Beitrag zur effizienten Wärmenut­              Energieinstitut Vorarlberg (2020): AlpS KliNaWo –
zung und zum Klimaschutz, https://bit.ly/2NetHzz                Modellprojekt zum kostenoptimalen Wohnbau. Projektseite:
                                                                https://bit.ly/3pjSRdC
ä   31
         BMWi (2020): Energiedaten, s. Fußnote 1, S. 4.         ä 42
                                                                       BMWI (2020): Deutschland macht's effizient,
ä   32                                                          https://bit.ly/3psBxmJ
       ifeu (2019): Kohleausstieg und Fernwärme, S. 3,
https://bit.ly/38G79j6                                          ä 43
                                                                       wikipedia.de: Modernisierungsumlage,
ä   33                                                          https://bit.ly/2XUkYEW
       BDEW (2020): Entwicklung der Brennstoffeinsätze
zur Fernwärmeerzeugung in Deutschland. Bezugsjahr 2019,         ä44
https://bit.ly/2Zp6Kg5                                                Heinrich-Böll-Stiftung (2020): Klimasozial
                                                                sanieren, https://bit.ly/3oUVSBE
ä 34
       DIW (2020): Klimaschutz statt Kohleschmutz, S. 19,       ä45
https://bit.ly/3diFJTv                                                 ifeu (2019): Sozialer Klimaschutz in Mietwohnungen.
                                                                Studie im Auftrag des BUND, S. 15 ff.,
ä 35
                                                                https://bit.ly/3tgYwDF
      UBA (2016): Umweltschädliche Subventionen
in Deutschland, S. 26, https://bit.ly/3o0npAe                   ä 46
                                                                       KEA (2014) Über den Sinn von Wärmedämmung.
ä   36                                                          Argumente zur Überwindung von Missverständnissen,
       BBRS (2017): Bauland als Engpassfaktor                   https://bit.ly/35VY3gL
für mehr bezahlbaren Wohnraum, Bonn, S. 5 f.,
https://bit.ly/3aomy92

                                                                                                                        41
Verweise

ä 47                                                        ä51
       Deutsche Umwelthilfe (2014): Energetische                   UBA (2019), ebd.; Mahler, B., Idler, S., Gantner,
Gebäudesanierung. Wider die falschen Mythen, S. 3 f.,       J. Mögliche Optionen für eine Berücksichtigung von grauer
https://bit.ly/2NRddy7                                      Energie im Ordnungsrecht oder im Bereich der Förderung.
                                                            Steinbeis-Transferzentrum für Energie-, Gebäude- und
 ä 48
                                                            Solartechnik, Fraunhofer IBP, Stuttgart, S. 21,
        ifeu (2019): Ganzheitliche Bewertung von            https://bit.ly/3nYMOdM
v­ erschiedenen Dämmstoffalternativen. Endbericht, geför­
 dert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, S. 199 f.,   ä 52
 https://bit.ly/3eBrn1n                                          Fuhrhop, D. (2019): Einfach anders wohnen,
                                                            München, S. 8, https://bit.ly/3dixIxX
ä 49
       ifeu, dena, Ecofys et al. (2014): 100% Wärme aus     ä53
erneuerbaren Energien? Auf dem Weg zum Niedrigst­                 iTG (2018): Kurzstudie Energieeinsparung
energiehaus im Gebäudebestand. Gefördert vom BMWi,          Digitale Heizung, Dresden, S. 15, https://bit.ly/3di5vHw
S. 7, https://bit.ly/3qPhxeP

ä50
       UBA (2019): Energieaufwand für Gebäudekonzepte
im gesamten Lebenszyklus. Abschlussbericht, S. 9,
https://bit.ly/3apLPjp                                      Alle Links zuletzt aufgerufen am 16. Februar 2021.

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Impressum

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Herausgeberin: Heinrich-Böll-Stiftung e. V.
Schumannstraße 8, 10117 Berlin
info@boell.de, www.boell.de, 030 / 285 34-0

Text: Martin Pehnt (ifeu); Marcus Franken, Stella Schalomon (Ahnen & Enkel)
Konzeption: Sabine Drewes (Heinrich-Böll-Stiftung); Martin Pehnt (ifeu)
Redaktionelle Mitarbeit: Rolf Schröder
Layout: Grafikladen Berlin
Illustrationen: Grafikladen Berlin
Druck: Ruksaldruck, Berlin

ISBN 978-3-86928-227-5

V.i.S.d.P.: Annette Maennel, Heinrich-Böll-Stiftung 2021
Dieses Werk steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0

Bestell- und Download-Adresse: Heinrich-Böll-Stiftung e. V.,
Schumannstraße 8, 10117 Berlin, buchversand@boell.de, www.boell.de/publikationen

                                                                                   Böll.Fakten Energiewende
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