VERBUND GRUPPEN JAHR 2018/2019 - Der Mittelstandsverbund
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VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 ZITAT „Zwei Säulen tragen gleichgewichtig das Gebäude eines Verbandes – Achtung vor der Tradition und unbändiger Wille zum Fortschritt!“ August Blanke, 1883 – 1948 (Mitbegründer und erster geschäftsführender Vorstand der Nord-West-Schuhwaren-Einkaufsgenossenschaft) 2
INHALT EDITORIAL 4 n Arbeit, Soziales und Tarifpolitik 16 n Europa und Internationales 17 DAS PRÄSIDIUM 6 n Unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittelversorgungskette 18 n Synergien durch Vernetzung 19 DER MITTELSTANDSVERBUND 8 n Klimaprofi für den Mittelstand 20 n Klima und Energie 21 ZAHLEN & FAKTEN 2018 10 n Nachhaltigkeit muss umsetzbar sein 22 n Der Mittelstandsgipfel PEAK 2018 23 LAGEBERICHTE 12 n Veranstaltungen 24 n Internationale Partnerschaften 25 n Herausforderungen für Verbundgruppen 12 n Qualifizierung 26 n Wirtschaft und Wettbewerb 13 n Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 27 n Digitalisierung 14 n Der Faktor Mensch 15 AUSBLICK 28 3
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 EDITORIAL Liebe Mitglieder und Partner einen „Klick“ entfernt und werden über Nacht zum Player des MITTELSTANDSVERBUNDES, auf allen Märkten. Etablierte Marktverteilungen brechen auf, neue Akteure aus völlig anderen Branchen betreten Handelskonflikte, Demografischer Wandel, Globalisierung, plötzlich das Spielfeld. Klimawandel: Auch die zurückliegende Geschäftsperiode 2018/2019 war turbulent. Oder wie Greta Thunberg es for- Und hier gilt die Regel: Wer die Daten hat, hat die Macht. mulieren würde: „We live in a strange world“. Nichts bestimmt derzeit mehr den Geschäftserfolg. Der Mittelstand droht ins Hintertreffen zu geraten. Für Fairness Das Drum und Dran des Austritts Großbritanniens aus der auf den Märkten braucht es ein Level-Playing-Field für alle EU bestimmt Tagespolitik und Medien – hängt der wirt- Akteure. Daher unterstützt DER MITTELSTANDSVERBUND schaftliche Erfolg mittelständischer Unternehmen in grundsätzlich den Vorschlag von Andrea Nahles für ein Deutschland doch auch stark mit offenen Märkten und ein- „Daten-für-alle-Gesetz“, wenngleich die Ausgestaltung Günter Althaus heitlichen Regeln in Europa zusammen. derzeit noch weiter zu konkretisieren ist. Präsident, DER MITTELSTANDSVERBUND Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Selbstverständlich hilft nicht nur die Technologie und der sich der Mittelstand stets neu positionieren. Hierzu muss Zugriff auf die Daten. Entscheidend sind die Menschen, die er insbesondere die Chancen der Digitalisierung für sich damit umgehen, denn: Der Fachkräftemangel wird immer nutzen und jetzt die richtigen Weichen stellen. Denn Wett- mehr zum Hemmschuh für Wirtschaftswachstum und bewerber auf anderen Kontinenten sind plötzlich nur noch Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig wandelt sich die 4
Arbeitswelt radikal. Gerade mittelständische Unternehmen Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen sind hier gefordert, neue Wege zu beschreiten und mit Kraft Klimaschutzinitiative geförderten Projekt „Klimaprofi für in die Zukunft zu investieren – neue Arbeitszeitmodelle und den Mittelstand“ beratend an der Thematik, sondern grün- lebensbegleitendes Lernen sind dabei unverzichtbar. DER dete nach dem „Initiativkreis Elektromobilität“ im Septem- MITTELSTANDSVERBUND setzt sich dafür ein, passende ber 2018 auch den „Initiativkreis Plastik“. Regelungen und Methoden auch für Verbundgruppen und Anschlusshäuser zu erarbeiten. Zur Mitgliederversamm- DER MITTELSTANDSVERBUND tritt in Berlin und Brüssel für lung 2019 wurde hierzu ein erstes Whitepaper als Hand- die Wettbewerbsfähigkeit kooperierender Unternehmen reiche für Unternehmensentscheider zur Entwicklung und weiterhin ein. Qualifizierung der Mitarbeiter und Optimierung ihrer Arbeitsbedingungen vorgelegt. Es soll den Verbundgruppen Bitte fordern Sie uns dazu auch in Zukunft heraus und nut- helfen, die digitale Transformation im Mittelstand zu zen Sie unsere Angebote, Plattformen und Veranstaltungen. Dr. Ludwig Veltmann meistern. Danke für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Hauptgeschäftsführer, DER MITTELSTANDSVERBUND Apropos Handreiche: Der Mittelstand steht für Verantwor- Ihre tung und Nachhaltigkeit. Das Thema Ressourcenmanage- ment wird noch stärker an Bedeutung gewinnen und als Treiber der Wettbewerbsfähigkeit immer wichtiger werden. Der Verband beteiligt sich nicht nur mit einem vom Günter Althaus Dr. Ludwig Veltmann 5
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 DAS PRÄSIDIUM STARK FÜR DEN MITTELSTAND Das Präsidium ist das höchste Lenkungsgremium des fest. Durch ihr Engagement im Präsidium geben Spitzen- MITTELSTANDSVERBUNDES. Es berät über Angelegenhei- vertreter namhafter Kooperationen dem MITTELSTANDS- ten, die für den Mittelstand von wesentlicher Bedeutung VERBUND gegenüber der Politik und Öffentlichkeit eine sind und legt die Marschrichtung für die Geschäftsstelle starke Stimme. PRÄSIDENT VIZEPRÄSIDENT / SCHATZMEISTER VIZEPRÄSIDENT VIZEPRÄSIDENT VIZEPRÄSIDENT Günter Althaus Eckhard Schwarzer Franz-Josef Hasebrink Dr. Benedikt Erdmann Dr. Andreas Trautwein Vorstandsvorsitzender ANWR Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Sprecher des Vorstandes Vorsitzender der Geschäftsführung Group eG und Präsident DGRV – Vorstandsvorsitzender DATEV eG EK/servicegroup eG Soennecken eG E/D/E Einkaufsbüro Deutscher Genossenschafts- Deutscher Eisenhändler GmbH und Raiffeisenverband e. V. 6
PRÄSIDIUMSMITGLIEDER Frank Bermbach Jan Buck-Emden Dr. Roman Glaser Frank Haensel Norbert Hupe Vorstandsmitglied MHK Group AG Vorsitzender der Geschäftsführung Vorsitzender des Vorstands Geschäftsführer beauty alliance Geschäftsführendes Vorstands- hagebau Handelsgesellschaft Baden-Württembergischer Deutschland GmbH & Co. KG mitglied und Vorstandssprecher für Baustoffe mbH & Co. KG Genossenschaftsverband e.V. BÄKO-ZENTRALE eG (BWGV) Dr. Eckard Kern Volker König Dr. Michael Kuck Dr. Stefan Müller Thomas Nonn Vorsitzender der Geschäfts- Vorstandsvorsitzender MEGA eG Vorstandsvorsitzender NOWEDA Vorstandsvorsitzender expert SE Bereichsvorstand REWE Group führung EUROBAUSTOFF Handels- Apothekergenossenschaft eG gesellschaft mbH & Co. KG EHRENPRÄSIDENT Dr. Eckhard Ott Andreas Schmidt Martin Scholvin Frank Stratmann Dr. Yvonne Zimmermann Wilfried Hollmann Vorstandsvorsitzender DGRV Vorstandsvorsitzender Vorstand EDEKA Zentrale Hauptgeschäftsführer Vorstandsvorsitzende Ehem. Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- REWE Dortmund SE & Co. KG AG & Co. KG Einrichtungspartnerring Akademie Deutscher Genossen- NOWEDA Apothekergenossen- und Raiffeisenverband e.V. VME GmbH & Co. KG schaften e.V. (ADG) schaft eG 7
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 DER MITTELSTANDSVERBUND DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. vertritt als Spit- Effizient vernetzt zenverband der deutschen Wirtschaft in Berlin und Brüssel die Interessen von ca. 230.000 mittelständischen Unter- n DER MITTELSTANDSVERBUND ist regional, national und nehmen, die in rund 310 Verbundgruppen aus rund 45 europäisch vernetzt und verstärkt so sein politisches Branchen im Einzelhandel, Großhandel, Handwerk, produ- Gewicht. zierendem Gewerbe sowie in den Bereichen Dienstleistun- gen, Hotellerie und Gesundheit organisiert sind. Die koope- n DER MITTELSTANDSVERBUND erhöht seine Schlagkraft rierenden Mittelständler erwirtschaften mit 2,5 Mio. durch schlanke und effiziente Strukturen. Das laufende Vollzeitbeschäftigten einen Umsatz von mehr als 507 Mrd. Geschäft gestaltet ein 20-köpfiges Team unter Leitung Euro (rund 18 Prozent des BIP) und bieten 430.000 Aus- der Hauptgeschäftsführung an den Standorten Berlin, bildungsplätze. Einzelne Verbundgruppen treten unter einer Köln und Brüssel. Marke auf, z.B. EDEKA, REWE, INTERSPORT, EP:Electro- nicPartner, EURONICS, expert, hagebau, musterhaus n Oberstes Entscheidungs- und Lenkungsgremium ist das küchen, BÄKO und DATEV. Alle fördern ihre Mitglieder durch Präsidium unter Leitung des Präsidenten. eine Vielzahl von Angeboten wie etwa Einkaufsverhandlun- gen, Logistik, Multi-Channel, IT, Finanzdienstleistungen, Beratung, Marketing, Ladeneinrichtung, Internationalisierung, Trendforschung und zunehmend digitale Transformation. www.mittelstandsverbund.de 8
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 ZAHLEN & FAKTEN 2018 DER MITTELSTANDSVERBUND vertritt mit seinen 310 Ver- und der Digitalisierung zugewandten Geschäftseinheiten Die Verbundgruppe als Innovator bundgruppen rund 230.000 mittelständische Unter- abzeichnet. Auch zeigen sich die Verbundgruppen weiter nehmen, deren Schlagkraft sich in der Bündelung selbst- investitionsfreudig. So plant über die Hälfte der Verbund- Die Digitalisierungsumfrage des MITTELSTANDSVERBUN- ständigen Unternehmertums widerspiegelt. Die Anzahl der gruppen für das Jahr 2019 weitere Investitionen. Damit DES aus dem Herbst 2018 ergab, dass Verbundgruppen- Kooperationen bleibt auf gleichem Niveau. Viele der Ver- tragen die Kooperationen entscheidend zur Wettbewerbs- zentralen die Innovatorenrolle für die Anschlusshäuser zu- bundgruppen sind seit den letzten Jahren auf Auslands- fähigkeit und zum hohen Beschäftigungsstand in Deutsch- kommt. Vor allem Cloud-Lösungen und datenbasiertes märkten aktiv und verfolgen Wachstumsstrategien inner- land bei. Marketing sind gefragt. Hierbei geht es zunächst um die halb der EU, um internationale Synergie-Vorteile für ihre Steigerung von Markenbekanntheit, Reichweite und Ver- Mitglieder generieren zu können. Die Verbundgruppe als Qualifizierer besserung des Vertriebs. Knapp 80 Prozent der Verbünde nutzen hierfür Dienstleister aus dem digitalen Umfeld. Wirtschaftliche Lage stabil Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind für den wirtschaftlichen Erfolg der Kooperationen entscheidend. Ob Brexit, Handelsstreit zwischen den USA und China oder Der Mittelstand braucht Beschäftigte, die den Herausfor- Fahrverbote für Dieselfahrzeuge: Die wirtschaftliche Lage derungen der Digitalisierung gewachsen sind. Gewohnte im kooperierenden Mittelstand bleibt trotz inner- und Prozesse und Hierarchien verschieben sich, lösen sich außenwirtschaftlicher Unwägbarkeiten stabil. Hierbei wird häufig auf – und verändern Arbeitsprozesse. Dass der Mittelstand seinem Ruf als Jobmotor auch in turbulen- hier neue Kompetenzen gefragt sind, liegt auf der Hand. ten Zeiten gerecht. Mit 2,5 Millionen Vollzeitbeschäftigten Der Qualifizierungsausschuss des MITTELSTANDS- ist der kooperierende Mittelstand damit eine stabile Größe VERBUNDES hat dies in einem ersten Whitepaper zum auf dem deutschen Arbeitsmarkt – auch wenn sich in eini- Thema „Mission Mensch 2025“ dargelegt und Lösungs- gen Branchen ein deutlicher Strukturwandel hin zu größeren ansätze erarbeitet. 10
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG DER VERBUNDGRUPPEN Branche Anzahl der Verbundgruppen Gesamter Kooperationsumsatz Kennzahl 2017 2018 Baustoffhandel/Sanitär 27 24.152,02 Mio. Euro Verbundgruppen 310 310 Bäckerhandwerk 25 2.620,14 Mio. Euro Anschlusshäuser 230.000 230.000 Bauhandwerk/Dachdecker/Maler 29 3.966,36 Mio. Euro Branchen 45 45 Lebensmittel/Getränke 21 119.121,00 Mio. Euro Gesundheitswesen/Augenoptik/Hörakustik 19 8.719,07 Mio. Euro (Außen-)Umsatz 496 Mrd. Euro 507 Mrd. Euro Möbel 22 15.941,32 Mio. Euro Anteil BIP rund 18% rund 18% Fleischerhandwerk 15 585,64 Mio. Euro Innenumsatz 265 Mrd. Euro 271 Mrd. Euro Kfz-Teile 22 2.559,65 Mio. Euro Vollzeitbeschäftigte 2,5 Mio. 2,5 Mio. Schuhe/Textil/Bekleidung 19 12.532,14 Mio. Euro Auszubildende 440.000 430.000 Elektromaterial/Hausrat 13 4.842,10 Mio. Euro Heimtextilien/Farben/Tapeten 7 5.343,64 Mio. Euro Konsumelektronik/IT Fahrräder/Sport/Spielwaren 13 9 9.804,80 Mio. Euro 2.830,33 Mio. Euro 310 VERBUNDGRUPPEN Papier/Büro/Schreibwaren 7 1.060,99 Mio. Euro Hotel/Gastronomie Parfümerie/Kosmetik 7 7 259,82 Mio. Euro 489,81 Mio. Euro 271 Mrd. Euro KOOPERATIONSUMSATZ Dienstleister 11 1.621,41 Mio. Euro Sonstige GESAMT 37 310 54.715,11 Mio. Euro 271.165,35 Mio. Euro 507 Mrd. Euro AUSSENUMSATZ 11
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT HERAUSFORDERUNGEN FÜR VERBUNDGRUPPEN Während in der Vergangenheit insbesondere materielle Res- traditionellen Aufgaben, etwa in den Bereichen Einkauf, sourcen den Erfolg mittelständischer Unternehmen begrün- Marketing und Bezahlabwicklung gesellt sich nun etwa die deten, bestimmen heute optimale Vernetzung mit anderen Bereitstellung von digitaler Infrastruktur hinzu. Unternehmen und zunehmend gerade auch die Verfügbar- keit von Kundendaten – ob „smart“ oder „big data“ – und Fachkräftemangel spürbar der Umgang mit digitalen Trends und Technologien die Zu- „Die Politik ist gefordert, einen Handlungsrahmen zu ent- kunftsperspektiven. Daher benötigen kleine und mittlere Der Fachkräftemangel ist angesichts steigender Beschäfti- wickeln, der Rechtssicherheit für Unternehmen gewähr- Unternehmen eine starke Stimme. DER MITTELSTANDS- gungszahlen und der demografischen Entwicklung in leistet und Cyberkriminalität vorbeugt. Andererseits müs- VERBUND bündelt die Interessen der Unternehmen in Berlin Deutschland für viele Unternehmen und Branchen Realität. sen auch ausreichend Spielräume bei der Nutzung von und Brüssel und unterstreicht gegenüber der Politik die Be- Besonders betroffen sind hierbei die personalintensiven Daten bleiben, denn nur so bleibt der Wettbewerb mit deutung von Kooperationen für ein mittelstandsfreundliches mittelständischen Handels- und Handwerksbetriebe. Großunternehmen und global agierenden E-Commerce- Klima. Hierbei geht es insbesondere auch um faire Wettbe- Firmen fair.“ werbsregeln, Sicherung von Fachkräften und Ressourcen, Gefahr von Cyberattacken steigt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer, Datenschutz und -sicherheit, digitale Infrastrukturen und DER MITTELSTANDSVERBUND Innovationsmanagement. Sabotage, Datendiebstahl oder Wirtschaftsspionage: Der kooperierende Mittelstand gerät zunehmend ins Faden- Neue Rolle der Verbundgruppen kreuz von Cyberkriminellen. Die Politik ist gefordert, Mittel- ständler bei der Abwehr und Prävention von Cyberangriffen Verbundgruppen müssen im Prozess der digitalen Trans- zu unterstützen und sichere Rahmenbedingungen zu schaf- formation im Mittelstand neue Rollen einnehmen. Zu den fen. 12
LAGEBERICHT WIRTSCHAFT UND WETTBEWERB Der Mittelstand bildet seit jeher das Rückgrat der deut- DER MITTELSTANDSVERBUND fordert i.R.d. „Kommis- schen Wirtschaft. Verbundgruppen und deren Anschluss- sion Wettbewerbsrecht 4.0“ eine für den kooperieren- häuser sind dabei von besonderer Bedeutung. Politik und den Mittelstand notwendige Liberalisierung des regula- Gesetzgebung müssen daher die Rolle des kooperierenden torischen Umfeldes. Mittelstandes deutlich stärker berücksichtigen. n Datennutzung: DER MITTELSTANDSVERBUND begrüßt Wirtschaftsfaktor Mittelstand stärken den Vorschlag der SPD für ein „Daten-Für-Alle-Gesetz“. „Vor dem Hintergrund der Herausforderungen Hierzu hat er durch die ServiCon Service & Consult eG des Digitalkapitalismus braucht es ein moder- n Genossenschaften und Kartellrecht: DER MITTEL- eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. nes Datenschutz- und Wettbewerbsrecht. STANDSVERBUND setzt sich im Auftrag des BMWi sowie Die aktuellen Instrumente, insbesondere jene zusammen mit dem BKartA bei der Erarbeitung von n Lauterkeitsrecht: In einem gemeinsamen Papier fordern des Kartellrechts, reichen nicht aus, um einen „Leitlinien zur besseren Vereinbarkeit von Genossen- DER MITTELSTANDSVERBUND und weitere Wirtschafts- fairen Wettbewerb zu gewährleisten.“ schaften und Kartellrecht“ für mehr Gestaltungsspiel- verbände die Bundesregierung auf, den vorliegenden Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer, raum im Bereich Informationsaustausch und Preispolitik Gesetzesentwurf zur Eindämmung rechtsmissbräuchli- DER MITTELSTANDSVERBUND ein. cher Abmahnungen endlich auf den Weg zu bringen. n Kartellrecht II: CDU/CSU und SPD haben sich im Koali- n Compliance: DER MITTELSTANDSVERBUND berät zum tionsvertrag zum Ziel gesetzt, das Wettbewerbsrecht zu kartellrechtskonformen Verhalten im Kontext der modernisieren. überbetrieblichen Zusammenarbeit (z.B. Erfa-Arbeit, Betriebsvergleich, Einkauf, Marketing). 13
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT DIGITALISIERUNG Die Digitalisierung hat tiefgreifende Veränderungsprozesse die Agenda, welches als Leitfaden und als kollaborative n DER MITTELSTANDSVERBUND hat im Rahmen einer Di- ausgelöst. Mit dem raschen Wandel hin zu elektronisch ge- Plattform für eine langfristige erfolgreiche Zusammen- gitalisierungsumfrage mit Unterstützung der DATEV eG stützten (Daten-)Prozessen entlang sämtlicher Stufen der arbeit konzipiert ist. die aktuellen Aktivitäten der Verbundgruppen im Kontext Wertschöpfungskette stehen gerade kleine und mittlere der Digitalisierung untersucht. Mit den Ergebnissen wer- Unternehmen vor gewaltigen Herausforderungen. DER n Neue Rolle der Verbundgruppen: Der Digitalisierungs- den derzeit entsprechende Unterstützungsangebote ent- MITTELSTANDSVERBUND macht sich für ein Wettbewerbs- ausschuss fokussierte die Rolle der Verbundgruppen im wickelt. recht stark, das den geänderten Bedingungen des digitalen Digitalisierungsprozess auf folgende fünf Aufgaben- Zeitalters gerecht wird. bzw. Tätigkeitsfelder n In einem gemeinsamen Leitsätzepapier mit anderen Wirtschaftsverbänden setzt sich DER MITTELSTANDS- Die neue Rolle der Verbundgruppen Die Verbundgruppe als VERBUND für eine mittelstandsgerechte Digitalisie- n Infrastrukturgeber rungspolitik ein. Im Fokus des Papiers: Breitbandver- n Um konkrete Handlungsempfehlungen für den koope- n Anbieter und Vermittler digitaler Services sorgung, Bildung, E-Government, Arbeitszeiten und rierenden Mittelstand vorzuschlagen, hat das Präsidium n Qualifizierer Finanzierung. des MITTELSTANDSVERBUNDES den „Digitalisierungs- n Innovator/Entwickler ausschuss” ins Leben gerufen. Das hochkarätige Gre- n Daten-Netzwerkbetreiber mium setzt sich neben Vertretern des Spitzengremiums aus Experten der digitalen Wirtschaft zusammen. n Mit dem „StrategieDialog Multichannel” bringt DER MITTELSTANDSVERBUND dreimal jährlich Geschäfts- n Der Digitalisierungsausschuss setzte das Strategie- führer und Vorstände sowie Experten zum gemeinsa- Whitepaper „Mission Mittelstand 2025” ganz oben auf men Erfahrungsaustausch zusammen. 14
GÜNTER ALTHAUS DER FAKTOR MENSCH Maschine statt Mensch und „digital über alles“? „Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Informationen, Welche Rolle spielt der Faktor Mensch im digitalen die über Social Networks und Plattformen gesammelt wer- Zeitalter? den, dazu dienen, neue Produkte zu entwickeln und bisher fremde Branchen zu bearbeiten. Die Verbundgruppen „Ich habe meine Amtszeit beim MITTELSTANDSVERBUND müssen mit Ihren Händlern gemeinsam ebenfalls Daten in zwei Hälften aufgeteilt: Auf der einen Seite steht das sammeln, sie analysieren und daraus lernen. Sonst sind Günter Althaus, Thema Digitalisierung und die Sensibilisierung hierfür na- wir nicht wettbewerbsfähig.“ Präsident DER MITTELSTANDSVERBUND türlich hoch oben auf der Agenda – auf der anderen Seite bedarf es aber einer entsprechenden Qualifikation. Der Im Rahmen des Strukturwandels verändern sich Mensch kann mit der Digitalisierung nur umgehen, wenn Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze fallen zum Teil dies der Dienstwagen – der ist es aber heute nicht mehr. er es lernt. Zudem kann keine Maschine die menschliche auch weg. Wie sollten Verbundgruppen im Personal- Wir müssen uns öffnen und neue Modelle anbieten – und Intelligenz, soziale Empfindsamkeit und Mensch zu management auf diese Entwicklung reagieren? das fast individuell auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen, Mensch Kommunikation ersetzen. Dafür brauchen wir Mit- um diesen mit uns verbinden zu können. Die Komplexität arbeiter mit hoher Sozial- und Kommunikationskompe- „Zunächst einmal müssen die Unternehmen an ihrer in der Personalarbeit fordert uns mit neuen Systemen, aber tenz.“ Attraktivität als solches arbeiten. Das fängt schon damit auch mit einer hohen Individualität auf die Mitarbeiter an, dass wir neue Arbeitsmodelle brauchen. Zudem müs- zuzugehen. Ich glaube, wir müssen uns zukünftig um die Die sog. GAFA (Google & Co.) drängen zunehmend in sen wir die Arbeitsplatzausstattung hinterfragen, sprich: Mitarbeiter bewerben und nicht mehr andersherum.“ branchenfremde Areale ein. Wie müssen Verbundgrup- Wie lang ist die Arbeitszeit? Wann findet die Arbeitszeit pen auf diese Entwicklung reagieren? statt? Was gibt es darüber hinaus für Assets? Früher war Auszug aus einem Interview i.R.d. PEAK vom 17.05.2018 15
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT ARBEIT, SOZIALES UND TARIFPOLITIK Der kooperierende Mittelstand muss sich stetig neu erfin- dem Ziel einer stabilen und auf Dauer finanzierbaren den, um den Anforderungen des Marktes und der Kunden, Sozialversicherung entgegen. aber auch seiner Mitarbeiter gerecht zu werden. Hierfür sind moderne gesetzliche Rahmenbedingungen erforder- n Arbeitsschutz gestalten: Als Interessenvertreter der Ver- lich. Auch die Tarifverträge müssen mit den Anforderungen bundgruppen in den Gremien der Berufsgenossenschaft der Zeit Schritt halten – nur so können sie auch künftig für Handel und Warenlogistik gestalten wir die bran- „Beste Arbeitsbedingungen brauchen Vorbilder Bestand haben. chenbezogenen Anforderungen an einen modernen Ar- und einen passenden Rechtsrahmen. beitsschutz und Prävention aktiv mit. DER MITTELSTANDSVERBUND kämpft an n Arbeitsrecht modernisieren: Flexible Arbeitsbedingun- beiden Fronten – mit Hilfestellungen für die gen sind gefragt – etwa bei der Gestaltung der Arbeits- n Tarifpolitik 2019: Nach dem Tarifabschluss 2017, der Mitglieder und in der Interessenvertretung zeit oder des Arbeitsortes. Hierfür ist ein Rechtsrahmen eine Entgeltanhebung in zwei Schritten um 4,5 % vor- gegenüber Politik und Gewerkschaften.“ erforderlich, der auch den Unternehmen echte Gestal- sah, steht 2019 eine schwierige Tarifrunde an. Die ak- tungsmöglichkeiten gibt. Das Arbeitszeitgesetz muss tuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht Judith Röder, Geschäftsführerin, auf die europäischen Vorgaben zurückgeführt werden günstiger, die gewerkschaftlichen Forderungen sind je- DER MITTELSTANDSVERBUND und neue Einschränkungen im Befristungsrecht unter- doch höher als in der vergangenen Tarifrunde. bleiben. n Qualifizierung voranbringen: Verbundgruppen wollen n Arbeitskosten stabilisieren: Nach der 2019 in Kraft ge- ihre Organisation und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter tretenen Steigerung des Arbeitgeberanteils drohen wei- weiterentwickeln. Mit dem Whitepaper „Mission Mensch tere Kostensteigerungen in der Sozialversicherung. 2025" bieten wir dabei eine Hilfestellung an. Eine breit Strukturreformen lassen auf sich warten – dies steht angelegte Umfrage wird folgen. 16
LAGEBERICHT EUROPA UND INTERNATIONALES Die Vereinbarkeit der neuen digitalen Regelungsrahmen n Plastik-Strategie: Verbote einzelner Anwendungen und mit der realen Wirtschaft bleibt weiterhin Priorität. neue erweiterte Verantwortlichkeiten der Hersteller- und In-Verkehr-Bringer von Kunststoffen. In der nationalen Verbundgruppen als System verstehen Umsetzung freiwillige Selbstverpflichtung von Verbund- gruppen notwendig. n Verbraucherschutzvorschriften: Entgegen dem Petitum des MITTELSTANDSVERBUNDES bleibt der EU-Binnen- n Neue Verpackungsvorschriften: DER MITTELSTANDS- „Auch unter der Juncker-Kommission konnte markt beim Verbraucherschutz ein Flickenteppich. Wei- VERBUND begleitet die Mitglieder bei der Umsetzung der EU-Binnenmarkt nicht vollendet werden. tere Anstrengungen sind notwendig, um Verbundgrup- und bzgl. der Registrierung und Lizensierung von Ver- Gerade mittelständische Verbundgruppen kön- pen und ihren Mitgliedern einen einfachen Zugang zum packungsabfällen. nen daher ihr Potential nicht vollends entfalten. EU-Markt zu ermöglichen. n EU-Wettbewerbsvorschriften: Die Diskussion um die Re- Viel bleibt also zu tun für die neuen EU-Gesetz- n Energieeffizienz-Kennzeichnung: In der Konkretisierung vision der EU-Wettbewerbsvorschriften nutzt DER MITTEL- geber.“ der EU-Kennzeichnungsvorschriften konnte DER MIT- STANDSVERBUND, um die Wettbewerbsfähigkeit der Ver- TELSTANDSVERBUND lange Übergangsvorschriften bei bünde zu erhalten (z.B. durch eine einheitliche Preispolitik Tim Geier, Geschäftsführer, der Um-Etikettierung energierelevanter Produkte durch- für Verbundgruppen und neue E-Commerce-Vorschriften). Büro Brüssel, DER MITTELSTANDSVERBUND setzen. n Daten-Nutzung (im Verbund): DER MITTELSTANDSVER- n Fairness auf Plattformen: Seit Anfang 2019 bestehen ein- BUND unterstützt Ansätze der europäischen Gesetzge- heitliche Regeln hinsichtlich der Vertragsbeziehungen ber, die den Austausch von Daten auf eine solide recht- zwischen den einzelnen Akteuren auf Online-Plattformen. liche Basis stellen. 17
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 UNLAUTERE HANDELSPRAKTIKEN IN DER LEBENSMITTELVERSORGUNGSKETTE (UTP) n Das EU-Parlament hat im Dezember 2018 die Richtlinie n Im Sinne einer gerechten Risikoverteilung ist nun die gegen unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittel- nationale Politik gefordert, bei der Umsetzung dieser versorgungskette (UTP) verabschiedet. Richtlinie keine weitergehenden Regelungen zu treffen, die insbesondere den Mittelstand und seine genossen- n DER MITTELSTANDSVERBUND hat hierbei erfolgreich schaftlich organisierten Distributionswege weiter schä- Presse-Gespräch zu der RL über unlautere Handelsprakti- das Verbot von Einkaufsgemeinschaften verhindert. digen. Hierfür setzt sich DER MITTELSTANDSVERBUND ken in der Lebensmittelversorgungskette (UTP). Der vom Europäischen Parlament eingebrachte weiterhin ein. Änderungsantrag bzgl. eines Verbotes von Zusammen- schlüssen zu Einkaufsgemeinschaften als unlautere Handelspraktik wurde nicht aufgenommen. Zudem können Kooperationen weiterhin höhere Tierschutz- standards fordern, als gesetzlich zugelassen. n DER MITTELSTANDSVERBUND sieht in der Richtlinie dennoch einen ungerechtfertigten Eingriff in die Ver- tragsfreiheit. Tim Geier, Geschäftsführer Büro Brüssel, informierte über Austausch zwischen Präsident Günter Althaus und Thomas die aktuellen Entwicklungen. Nonn, Bereichsvorstand REWE Group 18
LAGEBERICHT SYNERGIEN DURCH VERNETZUNG Seinen politischen Einfluss verstärkt DER MITTELSTANDS- n Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen VERBUND durch Mitgliedschaften in Organisationen und Wirtschaft: Regelmäßiger Dialog mit der Bundesregie- Beiräten. Als Branchenkenner ist er ein gefragter Berater rung. zahlreicher Fachmessen. n Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft: Mitwirkung Gemeinsam noch stärker des MITTELSTANDSVERBUNDES im Vorstand zur Be- MITTELSTANDSVERBUND-Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig wahrung der Genossenschaftlichen Geschichte. Veltmann auf der Pressekonferenz zur Internationalen Süß- n Arbeitsgemeinschaft Mittelstand: Vorlage Jahresmittel- warenmesse standsbericht, Parlamentarischer Abend und zahlreiche Gefragter Branchenkenner politische Aktivitäten zu mittelstandsrelevanten Themen. DER MITTELSTANDSVERBUND wirkt bei verschiedenen n Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband internationalen Leitmessen mit, darunter: ISM, Anuga u.a. (DGRV): Stärkung der genossenschaftlichen Idee. n Independent Retail Europe: Austausch mit politischen Entscheidungsträgern der EU zu zahlreichen mittel- stands- und kooperationsrelevanten Themen. Einfluss- nahme auf EU-Politik. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu Gast beim Parlamentarischen Abend der Arbeitsgemeinschaft Mittel- stand 19
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT KLIMAPROFI FÜR DEN MITTELSTAND Das Projekt „Klimaprofi für den Mittelstand“ hat sich das Ziel n Beteiligung Verbundgruppen: An dem Projekt „Klimaprofi gesetzt, bis zum Ende des Jahres 2019 bei Bäckern, Flei- für den Mittelstand“ haben bisher rund 310 Unternehmen schern, Friseuren, Apotheken und Kfz-Betrieben insgesamt teilgenommen. Rund 6.600 Tonnen klimaschädliches mindestens 8.200 Tonnen CO2 einzusparen. Dazu werden Kohlendioxid sparen die Betriebe durch die Umsetzung durch individuelle Beratungen bei Betrieben der fünf Pilot- von rund 300 Maßnahmen ein. Bis zum Projektende wer- branchen Klimaschutzmaßnahmen zur CO2-Reduzierung den weitere Umsetzungsmaßnahmen folgen und das Ein- umgesetzt. sparziel von 8.200 Tonnen CO2 wird erreicht werden. Gemeinsam anpacken, mehr bewegen n E-Auto-Praxistest: Zusätzlich zur Klimaschutzberatung konnten die teilnehmenden Betriebe in den zurückliegen- n Klimaschutzberatung: Mit dem Förderprojekt „Klimaprofi den Jahren kostenlos E-Fahrzeuge testen. Der im Herbst für den Mittelstand“ setzt DER MITTELSTANDSVERBUND 2017 begonnene „Praxistest E-Mobilität“ hat rund 100 bereits das zweite Klimaschutzvorhaben im Zuge der Na- Unternehmen die Möglichkeit verschafft, für eine ganze Das Klimaschutzteam des MITTELSTANDSVERBUNDES tionalen Klimaschutzinitiative (NKI) im Auftrag des Bun- Woche E-Mobilität im Arbeitsalltag auszuprobieren. berät Apotheker, Bäcker, Fleischer, Friseure und Kfz-Werk- desumweltministeriums um. Apotheken, Bäckereien, Flei- stätten bei klimaschonenden Maßnahmen. (v.l.n.r.): Dr. Anne schereien, Friseure und Kfz-Werkstätten werden durch Thomas, Ernst Panse und Dr. Sabine Schäfer ein Team aus Klimaschutzberatern, sogenannte Klima- profis, bei der Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützt und sparen nicht nur viel Geld, sondern auch jede Menge umweltschädliches CO2 ein. 20
LAGEBERICHT KLIMA UND ENERGIE Auch wenn im vergangenen Jahr die Treibhausgasemis- n Mobilität: Angesichts der allgemeinen Diskussion zu sionen in Deutschland deutlich zurückgegangen sind, be- Fahrverboten und Dieselskandal tritt DER MITTEL- stätigt der vierte Klimaschutzbericht der Bundesregierung, STANDSVERBUND für eine Mobilitätswende mit Augen- dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 um acht Prozent- maß ein. KMU dürfen in diesem Diskurs nicht die Leid- punkte verfehlen wird. DER MITTELSTANDSVERBUND tragenden sein. Zudem zeigte der erste Mobilitätstag nimmt mit seinen Pilotprojekten bereits seit 2012 eine ak- des MITTELSTANDSVERBUNDES in 2018 in Zusammen- Ernst Panse, Leiter Klima und Energie tive Rolle beim Klimaschutz ein und leistet damit einen er- arbeit mit dem Genossenschaftsverband – Verband der folgreichen Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Auftrag, Regionen und weiteren Partnern praktische Anwen- der nur mit vereinten Kräften zu meistern ist. dungsbeispiele der Mobilitätswende. Für eine faire Klimaschutzpolitik n Nationale Plattform Ressourceneffizienz (NaRess): DER MITTELSTANDSVERBUND ist seit Februar 2019 Mitglied n Klimaschutzziele: Der Koalitionsvertrag sieht Aktivitäten der NaRess des BMU. Nach jahrelangem erfolgreichem vor, um die Klimaschutzziele für 2020 zu erreichen. Die Engagement des Verbandes in den Bereichen Umwelt, Bundesregierung arbeitet an einem Maßnahmenpro- Klima, Energie und Mobilität ist eine stärkere Befassung gramm 2030, das den im Jahr 2016 festgesetzten mit Ressourcenpolitik nur konsequent. DER MITTEL- Klimaschutzplan 2050 umsetzen soll. DER MITTEL- STANDSVERBUND wird dafür eintreten, dass politische STANDSVERBUND setzt sich für eine faire Klimaschutz- Initiativen den unternehmerischen Erfordernissen nicht politik ein, die KMU nicht über Maß belastet. entgegenstehen und keine über dem Maß nötige Büro- Dr. Sabine Schäfer, Referentin Klima und Energie kratie entsteht. 21
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 INITIATIVKREIS PLASTIK NACHHALTIGKEIT MUSS UMSETZBAR SEIN Die Vermeidung von Kunststoffen kann nur im Zusammen- sich dabei als Forum, um die anstehenden und bereits spiel zwischen Gesetzgeber, Wirtschaft und Zivilgesell- anlaufenden Gesetzesvorhaben zu bewerten und in schaft erreicht werden. Der vom MITTELSTANDSVERBUND einen ökonomischen Kontext zu bringen. im September 2018 gegründete „Initiativkreis Plastik“ bie- tet dabei ein Forum des offenen Dialogs zur Erreichung der n Öffnung von Kommunikationswegen: Nicht immer sind DER MITTELSTANDSVERBUND rief am 12. September in notwendig ambitionierten Zielsetzungen. Ge- und Verbote der richtige Weg, um auf Missstände Berlin den „Initiativkreis Plastik“ ins Leben. zu reagieren. Der Initiativkreis legt daher einen klaren n Umfassender Ansatz: Von der Produktion, über den Ver- Fokus auf die Herausstellung bester Unternehmens- trieb bis hin zur Verwertung – der Initiativkreis Plastik praktiken. Dies hilft vor allem der Politik zu verstehen, hat den Anspruch, alle relevanten Akteure der Wert- inwieweit danach überhaupt noch zwingende gesetzli- schöpfungsstufen an einen Tisch zu bringen. Nur so che Regelungen notwendig sind. kann ein ganzheitlicher Ansatz zur Vermeidung bzw. zum besseren Einsatz von Kunststoffen gefunden wer- n Neue Geschäftsfelder öffnen: Die negativen Folgen des den. Kunststoffeinsatzes zwingen alle zu einem Umdenken. Bezogen auf die Wirtschaft müssen dabei alte Ge- n Feedback aus der Wirtschaft: Die mediale Präsenz der schäftsmodelle und -prozesse überdacht werden. Der negativen Auswirkungen von Kunststoffen auf die Um- Initiativkreis soll dabei helfen, neue Akteure und neue welt beschleunigt derzeit den europäischen und deut- Trends in dieser „New Economy“ zu identifizieren. Neben politischen Verbänden nahmen auch einzelne schen Gesetzgebungsprozess. Der Initiativkreis sieht Unternehmen am Initiativkreis teil. 22
LAGEBERICHT DER MITTELSTANDSGIPFEL PEAK 2018 Der Mittelstandsgipfel PEAK ist als jährliche Spitzenveran- n Andreas Mundt (Präsident des Bundeskartellamtes) staltung des kooperierenden Mittelstandes Branchentreff n Dr. Christian Mikunda (Marketing Dramaturg) und Plattform zugleich. Am 17. Mai 2018 diskutierten in n Jon Stine (Global Director Retail Sales & Strategy bei Berlin Top-Entscheider der Kooperationsszene über die di- Intel) gitale Transformation im Mittelstand. n Dr. Henning Beck (Neurowissenschaftler) V.l.n.r.: Präsident Günter Althaus, Jon Stine, Intel und „Emotional. Authentisch. Anders – n Nach einer Infotainment-Einlage des einstigen Ski-Flug- Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann Was elektrisiert den Kunden?“ Weltmeisters und Olympiasiegers Dieter Thoma verlieh DER MITTELSTANDSVERBUND seinen Kreativpreis für das n Rund 250 Top-Entscheider aus kooperierender Wirt- beste Emotionalisierungskonzept unter seinen Mitgliedern. schaft, Wissenschaft und der Politik nahmen am renom- mierten Branchentreff in Berlin teil. Auf der PEAK 2018 n In einer knappen und spannenden Entscheidung der trafen Politik, Sport, Psychologie, Hirnforschung und das achtköpfigen Jury konnte sich die hagebau Handelsge- Silicon Valley aufeinander. sellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG mit ihrer „Do-It- Yourselfie“-Kampagne durchsetzen. n DER MITTELSTANDSVERBUND konnte zahlreiche hoch- rangige Top-Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wis- n DER MITTELSTANDSVERBUND ist ideeller Träger der senschaft für die PEAK gewinnen, u.a. PEAK. Die wirtschaftliche und organisatorische Durch- n Peter Altmaier (Bundesminister für Wirtschaft und führung der Veranstaltung obliegt der ServiCon Service Präsident Günter Althaus und Hauptgeschäftsführer Dr. Energie) & Consult eG, An Lyskirchen 14, 50676 Köln. Ludwig Veltmann begrüßten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. 23
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT VERANSTALTUNGEN Die Arbeit in Gremien und Arbeitskreisen mit Experten ge- Top-Management aller Branchen hört fest zum Portfolio des MITTELSTANDSVERBUNDES. Mit Präsidium StrategieDialog Multichannel seinen vielfältigen Veranstaltungen bietet der Spitzenver- Erfa-Gruppen band dafür die passenden Kommunikationsplattformen. Dialog Systemverbünde Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit zu Gast bei der Synergien durch Vernetzung Branchen-Ebene NOWEDA eG in Essen. Fachgruppe Möbel Branchendialog Bau n Praxisseminare und Thementage der Akademie der Ver- Branchendialog Einrichten & Innenausbau bundgruppen Fachebene n Handelsinformationssysteme – IT im Verbund FORUM Klima & Energie Initiativkreis Elektromobilität AK Digitalisierung n Informations- und Beratungsangebot: Compliance in AK eBusiness/ IT Verbundgruppen AK Großhandel in Verbundgruppen AK Kooperatives Marketing AK Mittelstandsfinanzierung n 80 Veranstaltungen zu aktuellen Themen AK Mitgliederberatung/ -betreuung n Informationsveranstaltungen AK Öffentlichkeitsarbeit AK Personalfragen n Webinare (z.B. zur DSGVO) AK Recht Der Arbeitskreis Mitgliederberatung und -betreuung zu AK Steuern Gast bei der MHK Group AG. AK Versicherungen AK Weiterbildung 24
INTERNATIONALE PARTNERSCHAFTEN BRASILIEN PROJEKT: VAMOS! Dem Mittelstand gegenüber Politik und Öffentlichkeit eine n Kompetenzen zur wirkungsvollen Interessenvertre- starke Stimme geben – dafür steht der MITTELSTANDS- tung stärken. VERBUND. Und genau dieses Potenzial nutzt das seit No- Empfang der brasilianischen Delegation vor dem Branden- vember 2018 auf vorerst drei Jahre vom Bundesministe- n Auftakt: Das Projekt startete mit einem zehntägigen Be- burger Tor in Berlin rium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) such einer sechsköpfigen Delegation von FEBRAMAT finanzierte Projekt. aus São Paolo, in Begleitung von Prof. Douglas Wegner von der UNISINOS, einer der größten Privatuniversitäten Sich austauschen, voneinander lernen und profitieren Brasiliens. n Sich austauschen und voneinander lernen: Das ist das n Verbundgruppen: Führende Kooperationen – insbeson- Ziel der Verbundpartnerschaft zwischen dem MITTEL- dere aus dem Baustoffsektor – erläuterten den Delega- STANDSVERBUND und dem brasilianischen Verband der tionsteilnehmern ihre Geschäftsmodelle und Herausfor- Baustoffhandelskooperationen, FEBRAMAT. derungen. n Im Detail geht es hierbei um drei Themenschwerpunkte: n Projektaktivitäten: Expertenaustausche, Delegationsbe- n Die innere Organisation von FEBRAMAT stärken; suche, Schulungs- und Qualifizierungsaustausche, Kon- Britta Möller, Referentin für Projektmanagement und n FEBRAMAT beim Aufbau eines attraktiven Dienstleis- ferenzen. Persönliche Referentin des Hauptgeschäftsführers tungsangebotes unterstützen; 25
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 LAGEBERICHT QUALIFIZIERUNG Das wirtschaftliche und technische Umfeld wird für den den Kernthemen Strategie & Kultur, Management & kooperierenden Mittelstand immer komplexer. In diesen Leadership, HR & Corporate Learning sowie Agilität & herausfordernden Zeiten ist der Erfolg eines Unternehmens Innovation. davon abhängig, mutig am Markt zu agieren und Neues zu wagen. n Individuelle Inhouse-Angebote sind ebenfalls im Pro- gramm. Die Experten der ADG unterstützen bei der be- „Ein strategischer Weitblick und ein Gespür Eine praxisnahe sowie passgenaue Qualifizierung von darfsorientierten Konfiguration von Seminaren, Work- für die Entwicklungen am Markt sichern den Fach- und Führungskräften ist daher eine der Zukunfts- shops, Programmen oder Konzepten und begleiten Erfolg der Verbundgruppen in der digitalen Welt. aufgaben von Personalentwicklungsabteilungen und in Zei- deren Umsetzung. Die Akademie Deutscher Genossenschaften ten des Wandels darüber hinaus ein wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung. n Über die ADG haben die Verbundgruppen Zugang zum unterstützt sie dabei.“ VR20 InnoLab, einer kreativen Lern- und Arbeitswelt, die Damit der Prozess der digitalen Transformation gelingt, zu innovativem und agilem Arbeiten inspiriert und Rah- Jörg Glaser, Geschäftsführer, setzt DER MITTELSTANDSVERBUND auf die erfolgreiche menbedingungen für unterschiedliche Innovationsfor- DER MITTELSTANDSVERBUND Qualifizierung der Fach- und Führungskräfte in den Ver- mate bietet. bundgruppen und kooperiert eng mit der Akademie Deut- scher Genossenschaften (ADG). n Mit der ADG Business School werden deutschlandweit duale Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten – n Das Leistungsspektrum der ADG umfasst hochwertige sowohl berufsbegleitend als auch ausbildungsintegriert. Management- und Qualifizierungsprogramme u.a. zu 26
LAGEBERICHT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Um die Innovationskraft und das Know-how traditionsrei- n SynergienNews: Pflichtlektüre für MITTELSTANDSVER- cher und schlagkräftiger Kooperationen in Presse und BUND-Mitglieder, Wirtschaftsjournalisten und Kenner Öffentlichkeit sichtbar zu machen, verfolgt DER MITTEL- der Kooperationsszene. STANDSVERBUND eine umfangreiche Kommunikations- strategie. n Medienkooperationen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Der Handel, möbelkultur, küchenprofi, Möbelmarkt Tue Gutes und rede darüber „Die digitale Transformation führt zu einer n Pressearbeit: Pflege eines engen Netzwerks zu Journa- radikalen Veränderung von Arbeits- und Rollen- n Cross-medialer Medienmix: mittelstandsverbund.de, kli- listen und Meinungsbildnern aus Tages- und Fachpresse modellen und wirkt sich auf alle Bereiche, maprofi-mittelstand.de, peak-gipfel.de, servicon.de, (z.B. durch Pressemitteilungen, Presse- und Hinter- Betriebsabläufe und Geschäftsmodelle in den Info-Materialien, Homestories, Broschüren, Social Me- grundgespräche, Interviews) dia, Videokanäle. Unternehmen aus. Insbesondere Personal- n Kommunikationsplattformen und Veranstaltungen für und Kommunikationsverantwortliche brauchen n Kompass Mittelstand 2019: Die Standardpublikation des den Mittelstand (z.B. Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit) hier den Schulterschluss.“ kooperierenden Mittelstandes erscheint jährlich in einer Auflage von 40.000 und wird von Politik, Unternehmen, Juliane Ibold, Leiterin Kommunikation und Journalisten und Banken intensiv genutzt. Digitalisierung, DER MITTELSTANDSVERBUND 27
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 AUSBLICK Alles folgt der Digitalisierung, die unseren Alltag durch- Auch DER MITTELSTANDSVERBUND stellt sich diesen dringt und von den Unternehmen ein komplettes Umden- Veränderungen und den weltweiten Entwicklungen der ken fordert. Mittelständler sind dank ihrer Strukturen dabei Güter-, Dienstleistungs- und Datenmärkte. Dem Mittel- schneller, flexibler und in ihrem unternehmerischen Han- stand muss es gelingen, Daten intelligent zu verarbeiten, deln oftmals konsequenter. Die Leistungsstärke generieren aufzubereiten und wertschöpfend zu gebrauchen. sie dank der Existenz leistungsfähiger Netzwerke und Ver- bundsysteme. Nur im engen Dialog mit der Politik und anderen gesell- schaftlichen Gruppen und Institutionen kann diese gewal- Dennoch löst die digitale Transformation bei vielen Ängste tige Herausforderung gemeistert werden. aus. Die schier unendlich erscheinenden Optionen digitaler Technologien, Vertriebskanäle, Prozesse und Daten fordern Schenken Sie uns hierzu auch in Zukunft Ihr Vertrauen! Geschäftsmodelle und Unternehmenskulturen heraus. 28
Dr. Ludwig Veltmann Judith Röder Jörg Glaser Dr. Marc Zgaga Tim Geier Hauptgeschäftsführer Geschäftsführerin Geschäftsführer Geschäftsführer Geschäftsführer Büro Brüssel Juliane Ibold Ernst Panse Britta Möller Dr. Sabine Schäfer Dr. Anne Thomas Leiterin Kommunikation Leiter Klima und Energie Referentin für Projektmanagement Referentin Klima und Energie Referentin Klima und Energie und Digitalisierung und Persönliche Referentin des Hauptgeschäftsführers 29
VERBUNDGRUPPENJAHR 2018/2019 IMPRESSUM Herausgeber Verantwortlich für den Inhalt Dr. Ludwig Veltmann DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. Am Weidendamm 1A Redaktion 10117 Berlin Juliane Ibold Telefon: 030/590099-618 Design Telefax: 030/590099-617 pantamedia communications GmbH, Berlin E-Mail: j.ibold@mittelstandsverbund.de Internet: www.mittelstandsverbund.de Fotos Seite 15: Günter Althaus: Mathias Richter Seite 18: Hintergrundgespräch UTP: Mathias Richter Kontakt: Seite 19: ISM: Koelnmesse/Harald Fleissner Seite 19: AG Mittelstand: ZDH/Sarah Staiger Juliane Ibold Seite 20: Klimaprofi: Mathias Richter Telefon: 030/590099-661 Seite 22: Initiativkreis: Mathias Richter Seite 23: PEAK: Mathias Richter Seite 24: MHK: MHK Group Seite 25: Brasilien-Projekt: Mathias Richter Seite 27: PEAK: Mathias Richter 30
Das Team des MITTELSTANDSVERBUNDES bei einem Ausflug in die Eifel im September 2018. D a s Te a m d e s M I T T E L S TA N D S V E R B U N D E S 2 0 1 8 31
DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099-618 Telefax: 030/590099-617 E-Mail: info@mittelstandsverbund.de www.mittelstandsverbund.de
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