Das systematische Marktversagen im Profifußball - und warum ein Salary Cap keine Lösung ist - NACHSPIELZEIT die Schriftenreihe des Deutschen ...

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Das systematische Marktversagen im Profifußball - und warum ein Salary Cap keine Lösung ist - NACHSPIELZEIT die Schriftenreihe des Deutschen ...
André Bühler

Das systematische Marktversagen im Profifußball
  – und warum ein Salary Cap keine Lösung ist

                       NACHSPIELZEIT
die Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Sportmarketing

                      herausgegeben von
                    Gerd Nufer & André Bühler

                           Nr. 2020 – 5
Das systematische Marktversagen im Profifußball - und warum ein Salary Cap keine Lösung ist - NACHSPIELZEIT die Schriftenreihe des Deutschen ...
Autor

                  Prof. Dr. André Bühler
                  Direktor Deutsches Institut für Sportmarketing
                  Neckarsteige 6-10
                  72622 Nürtingen
                  Telefon: 07022 / 201329
                  E-Mail: andre.buehler@sportmarketing-institut.de

André Bühler ist Wirtschaftswissenschaftler und Sportökonom. Er lehrt als Professor für Mar-
keting und Sportmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtin-
gen-Geislingen.

Gerd Nufer und André Bühler leiten gemeinsam das Deutsche Institut für Sportmarketing. Das
DISM bietet auf wissenschaftlicher, unabhängiger und professioneller Basis Beratungs- und
Weiterbildungsangebote für Sportvereine, Sportverbände, Sportsponsoren sowie sonstige Sta-
keholder des Sportbusiness zu allen Themenbereichen des Sportmarketing:
www.sportmarketing-institut.de
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Abstract

Im April und Mai 2020 erlebte der deutsche Profifußball die größte wirtschaftliche Krise seit
dem Start der Bundesliga im Jahr 1963. Mag die Corona-Pandemie der Auslöser dafür gewesen
sein, so ist sie nicht deren Ursache. Dieser Beitrag beschreibt die Ursachen und Symptome
eines systematischen Marktversagens und diskutiert zahlreiche Lösungsansätze.
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Inhaltsverzeichnis                                                                                                                            I

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................ I

1. Einleitung ............................................................................................................................. 1
2. Symptome und Ursachen eines Marktversagens im Profifußball................................... 2
3. Überblick und Bewertung diverser Lösungsansätze ........................................................ 4
    3.1 Neuverteilung der TV-Einnahmen .................................................................................. 5
    3.2 Verteilung der Ticket-Einnahmen ................................................................................... 6
    3.3 IOP-Verfahren (Draft System) ........................................................................................ 6
    3.4 Gehaltsobergrenzen (Salary Caps) .................................................................................. 7
    3.5 Kaderrestriktionen ........................................................................................................... 9
    3.6 Neuverteilung der Champions-League-Einnahmen (Solidarfonds) .............................. 10
    3.7 Restrukturierung des Beratergeschäfts .......................................................................... 11
    3.8 Einführung von Regelungen zur Stärkung der wirtschaftlichen Stabilität .................... 11
    3.9 Neuregelung der Financial-Fairplay-Maßnahmen......................................................... 13
4. Fazit .................................................................................................................................... 14

Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 15
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1. Einleitung

Als die bis heute größte wissenschaftliche Erhebung unter deutschen Fußballfans 1 im Jahr 2017
die damals aktuellen Probleme des Profifußballs deutlich machte, reagierten Vertreter der
Deutschen Fußball Liga (DFL) mit einer reflexhaften Abwehrhaltung: Derartig problembehaf-
tet könne der Profifußball nicht sein, der Boom der Bundesliga mit Zuschauerrekorden und
immer höheren Sponsoren- und TV-Einnahmen sprächen doch eine andere Sprache, so der Te-
nor einiger Fußballfunktionäre. Zudem wurden die in der Studie aufgezeigten möglichen Lö-
sungsansätze wie beispielsweise stärkere Regulierungen oder die Einführung eines salary
cap von hohen Repräsentanten des deutschen Profifußballs als „Träumereien“ und „wenig re-
alistisch“ abgetan.

Drei Jahre später hört sich das alles ganz anders an. So kündigt der Vorsitzende der Geschäfts-
führung der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, Christian Seifert, in einem vielbeachteten Zei-
tungsinterview eine Task Force „Zukunft Profifußball“ an, um die durch die Corona-Pande-
mie offensichtlich zu Tage tretenden Systemprobleme des Profifußballs anzugehen (Horeni,
2020). Als mögliche Lösungsansätze werden vom obersten Repräsentanten des deutschen Pro-
fifußballs stärkere Regulierungen und die Einführung eines salary cap ins Gespräch ge-
bracht.

In der grundsätzlich begrüßenswerten Initiative einer Task Force „Zukunft Profifußball“ be-
steht allerdings die Gefahr, dass die notwendigen Diskussionen von lautstarken Meinungs-
machern geprägt werden und weniger von einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit den
Kernproblemen und potentiellen Lösungsansätzen. Dieser Aufsatz möchte dazu beitragen, die
sicherlich auch emotional geführte Diskussion um Lösungsansätze auf eine sachliche, fun-
dierte Ebene zu bringen 2.

1
  In der „Situationsanalyse Profifußball“ der ehrenamtlichen Faninitiative „FC PlayFair! Verein für Integrität im
Profifußball e.V.“ wurden in einer qualitativen Vorstudie zunächst 25 Fußballfans im Alter zwischen 22 und 58
Jahren im Rahmen von drei Fokusgruppeninterviews befragt, um die damals aktuellen Probleme und Herausfor-
derungen, aber auch etwaige Lösungsansätze zu eruieren. Diese wurden anschließend in einer quantitativen Haupt-
studie anhand einer Fragenbogenerhebung, an der insgesamt 17.330 deutschsprachige Fußballfans ab 14 Jahren
teilnahmen, validiert (FC PlayFair!, 2017).
2
  Um möglichen Fehlinterpretationen gleich zu Beginn entgegenzutreten, sei hiermit ausdrücklich darauf hinge-
wiesen, dass dieser Beitrag kein Bewerbungsschreiben für einen etwaigen Platz in der Task Force „Zukunft Pro-
fifußball“ darstellen soll und der Autor selbst diesbezüglich auch keinerlei Ambitionen hegt.
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Dieser Beitrag wird sich zunächst mit den Kernproblemen, den Symptomen und Ursachen eines
in weiten Teilen kranken Wirtschaftssystems Profifußball beschäftigen und anschließend die
wesentlichen Lösungsansätze beschreiben und bewerten.

2. Symptome und Ursachen eines Markversagens im Profifußball

Jahrelang eilte die Bundesliga von Rekord zu Rekord. Immer mehr Zuschauer, immer höhere
Umsätze, immer höhere Sponsoring- und TV-Einnahmen 3. Die Bundesliga war eine Erfolgs-
geschichte – bis zum April 2020. Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Umsatzein-
bruch brachte viele Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen an ihre finanziellen
Grenzen. Dass davon auch Fußballunternehmen nicht verschont bleiben, liegt auf der Hand.
Doch im April 2020 zeigten sich eine Reihe von Symptomen, die nicht nur auf die wirtschaft-
lichen Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen sind, sondern auf ein systematisches
Marktversagen schließen lassen. Denn wenn trotz der oben genannten Erfolgsfaktoren, trotz
immer höheren Umsätzen und Einnahmen gleich dreizehn von 36 DFL-Klubs kurz vor der In-
solvenz stehen, weil der Ausfall einer einzigen (!) TV-Rate droht, wenn zwölf Klubs bereits
zukünftige Einnahmen verpfändet haben, um laufende Rechnungen bezahlen zu können und
wenn Geisterspiele – und damit die Antithese zum gern gepriesenen Schaufenster der Bundes-
liga – die einzige Möglichkeit sind, die Bundesliga in seiner jetzigen Form zu erhalten, dann
offenbart sich der Profifußball als ein in weiten Teilen krankes Wirtschaftssystem (kicker,
2020a; Manager-Magazin, 2020).

Nicht direkt ursächlich, aber dennoch die Grundlage dafür bildet das (sport)ökonomische Phä-
nomen des Rattenrennens, welches in Ausgabe 2020-4 dieser Schriftenreihe bereits ausführlich
beschrieben wurde (Bühler, 2020). Die Jagd nach dem Stück Käse führt im Profifußball oftmals
zum Problem der Überproduktion und damit zu einer Ursache des wirtschaftlichen Markt-
versagens. Daumann (2019, S. 177) erklärt die Überproduktion damit, „dass Clubs in einer Liga
aufgrund der Anreizstruktur zusätzliche Ressourcen einsetzen, ohne dass damit ein Mehrerlös
erzielt werden kann.“ Zum Problem wird die Überproduktion dann, wenn „die Clubs Investiti-

3
 So stieg beispielsweise der Umsatz des deutschen Profifußballs von 1,28 Milliarden Euro in der Saison 2003/2004
um 375 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro in der Saison 2018/2019 (DFL, 2020).
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onen in die Spielstärke durch Zukauf von hochwertigen Spielern [tätigen], ohne damit die ei-
gene Erlössituation zu verbessern“. Und das wiederum führt zu einem Überbietungswett-
kampf und damit zur eigentlichen Ursache des im April 2020 zu beobachteten Marktversagens
im deutschen Profifußball.

Der Überbietungswettkampf im deutschen und europäischen Profifußball wird befeuert durch
ein wirtschaftliches Ungleichgewicht zwischen den Marktteilnehmern der Bundesliga und de-
ren europäischen Wettbewerbern. Für dieses wirtschaftliche Ungleichgewicht sind unterschied-
liche Gründe ausschlaggebend. Zum einen gab es schon immer unterschiedliche strukturelle
Voraussetzungen zwischen den Klubs. Vereine mit einer großen Fanbasis und einem großen
Stadion hatten in Zeiten, in denen die Zuschauereinnahmen noch die Haupterlösquelle eines
Bundesligisten war, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Vereinen mit kleinen Stadien und we-
niger Fans.

Zum anderen kann ein wirtschaftliches Ungleichgewicht auch daraus entstehen, dass das Ma-
nagement einiger Klubs schlichtweg besser agiert und durch bessere Managementfähigkeiten
mehr herausholt als das Management anderer Klubs. Dadurch ergeben sich dann oftmals neben
höheren Spieltagseinnahmen auch höhere Sponsoring- und Merchandisingeinnahmen und da-
mit ein finanzieller Wettbewerbsvorteil.

Ein weiterer Faktor, der auf das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb der Bundesliga ein-
zahlt, sind die unterschiedlich hohen Einnahmen aus Vermarktung der Übertragungs- und
Medienrechte. Die Verteilung der TV-Gelder im deutschen Profifußball erfolgt zwar zur
Hälfte nach dem Gleichverteilungsmodell, zur anderen Hälfte aber nach dem Leistungsvertei-
lungs-Modell. Die Aufteilung der TV-Gelder folgen zwar zu 50 Prozent dem Leistungsverteilung-
Modell, indem die Tabellenplätze der letzten fünf Jahre berücksichtigt werden. Bei den anderen 50
Prozent wird allerdings nach dem Gleichverteilungsmodell vorgegangen, da alle Erstligaklubs –
unabhängig von ihrer Tabellenpositionierung – einen gleichhohen Sockelbetrag erhalten.

Verschärft wird das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb der Bundesliga durch die exor-
bitanten Champions-League-Einnahmen. Klubs, die sich regelmäßig für die Champions
League qualifizieren, erhalten aus dem internationalen Vermarktungstopf so viel Geld, dass sie
finanziell den anderen Klubs der Bundesliga enteilen.
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Ein weiterer, wesentlicher Faktor, der das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb des deut-
schen – aber in noch stärkerem Maße auch europäischen – Profifußball befeuert hat, sind das
Aufkommen von investorengeführten Klubs, die in einem beträchtlichen Umfang von ihren
Eigentümern finanziert werden. Da sich diese Klubs nicht vollumfänglich aus der normalen
Geschäftstätigkeit eines Profifußballklubs finanzieren müssen, können sie im Überbietungs-
wettkampf besonders viel investieren, da Verluste von den Eigentümern dieser investorenge-
führten Klubs 4 ausgeglichen werden. In Anbetracht dieser Tatsache, handelt es sich bei inves-
torengeführten Klubs um den Tatbestand des finanziellen Dopings und damit um einen nach
Auffassung des Autors unlauteren Wettbewerbsvorteil, der in besonderem Maße zum wirt-
schaftlichen Ungleichgewicht im deutschen und europäischen Profifußball geführt hat.

Das wirtschaftliche Ungleichgewicht verstärkt einen sowieso schon aus dem Ruder laufenden
Überbietungswettkampf, indem finanziell schlechter gestellte Klubs noch mehr aufwenden
müssen, um eine Chance auf sportlichen Erfolg zu haben. Das wiederum führt dann dazu, dass
manche Klubs über Jahre hinweg mehr in die Aussicht auf sportlichen Erfolg investieren als sie
sich finanziell eigentlich leisten können. Die Folge ist eine bedrohliche wirtschaftliche Lage
einzelner Klub, was sich unter anderem darin manifestiert, dass einige Klubs bereits zukünftige
Einnahmen verpfänden müssen, um das Tagesgeschäft am Laufen zu halten. Insgesamt handelt
es sich beim deutschen und europäischen Profifußball um einen Wirtschaftsmarkt, der durch
einen ruinösen Wettbewerb, durch wirtschaftliches Ungleichgewicht und nur wenigen fi-
nanziell wirklich gesunden Klubs gekennzeichnet ist.

3. Überblick und Bewertung diverser Lösungsansätze

Im vorherigen Abschnitt wurden die Symptome und Ursachen des in weiten Teilen kranken
Wirtschaftssystem Profifußball beschrieben. In diesem Abschnitt soll es nun um Lösungsan-

4
  Investoren gibt es mittlerweile bei vielen Bundesligisten, was per se nicht verwerflich ist. Beispiele dafür sind
die Allianz, Audi und Adidas bei der FC Bayern München AG oder der Daimler-Konzern bei der VfB Stuttgart
1893 AG. Dabei handelt es sich allerdings oft um strategische Partnerschaften, zudem agieren diese Investoren als
Minderheitsgesellschafter. Mit investorengeführten Klubs sind in diesem Kontext daher Klubs gemeint, bei denen
die Mehrheit der Kapitalgesellschaft (und damit des Lizenzinhabers) ein Investor hält. Beispiele dafür sind im
deutschen Profifußball der VfL Wolfsburg als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Volkswagen AG oder
RB Leipzig mit dem Hauptgesellschafter Red Bull.
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sätze gehen, die dazu beitragen könnten, den Wirtschaftsmarkt Fußball wieder auf ein gesün-
deres Fundament zu stellen. Bereits vor drei Jahren forderte eine überwältigende Mehrheit der
in der „Situationsanalyse Profifußball 2017“ befragten Fußballfans (85,8%) klare finanzielle
Regeln für den Profifußball. Ebenfalls eine klare Mehrheit sprach sich für eine gerechtere Um-
verteilung der TV-Gelder aus (83,5%) und dass die Gehälter der Spieler eine bestimme Grenze
nicht übersteigen sollte (70,1%) (FC PlayFair, 2017).

Auch die sportökonomische Literatur sieht die Notwendigkeit, das Problem des wirtschaftli-
chen Ungleichgewichts und der Überproduktion zu beseitigen. Daumann (2019, S. 180) unter-
scheidet grundsätzlich zwischen Maßnahmen mit dem Ziel der Umverteilung (und damit der
Annäherung an ein wirtschaftliches Gleichgewicht zwischen den Profiklubs) und der Inputra-
tionierung zur Vermeidung von Überproduktionen.

                   Umverteilung                                         Inputrationierung
         Verteilung der TV-Einnahmen                                        Salary Caps
       Verteilung der Ticket-Einnahmen                                  Kaderrestriktionen
                   IOP-Verfahren
Tabelle 1: Maßnahmen zur Beseitigung der Überproduktion (Daumann, 2019. S. 180)

Diese fünf Maßnahmen werden nun im Folgenden kurz beschrieben und bewertet. Zusätzlich
zu diesen Maßnahmen sollte man nach Auffassung des Autors noch weitere Lösungsansätze
in die Diskussion mit aufnehmen. Zudem braucht es neben den Umverteilungs- und Inputrati-
onierungsmaßnahmen noch mindestens eine weitere Kategorie, die verhindern soll, dass Klubs
in Zukunft in ähnliche finanzielle Schwierigkeiten gelangen wie aktuell zu beobachten. Auch
diese Maßnahmen werden im Folgenden kurz beschrieben und bewertet 5.

3.1 Neuverteilung der TV-Einnahmen
Wie oben bereits beschrieben erfolgt die Aufteilung der Einnahmen aus dem Verkauf der Me-
dien- und Übertragungsrechte im deutschen Profifußball nach einer Kombination aus dem
Gleichverteilungsmodell und dem Leistungsverteilungs-Modell. Grundsätzlich erscheint diese

5
 Es handelt sich hierbei zwar um eine fundierte, aber sicherlich nicht allumfassende Bewertung. Eine solche kann
nur im Diskurs mit unterschiedlichen Stakeholdern des Fußballbusiness und unter Zunahme von Experten unter-
schiedlicher Fachbereiche funktionieren.
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Methodik gut durchdacht, da sie sowohl den Solidargedanken der Liga im Ganzen berück-
sichtigt als auch die sportliche Leistung der einzelnen Klubs. In der Realität aber führt ins-
besondere das Leistungsverteilungs-Modell zu enormen Einnahmeunterschieden und damit
zur Verstärkung des wirtschaftlichen Ungleichgewichts in der Liga. Zudem kann kritisiert wer-
den, dass beim Leistungsverteilungs-Modell ausschließlich der Tabellenplatz als Kriterium her-
angezogen wird. Überlegenswert wäre es daher, neben der Tabellenpositionierung weitere
messbare Faktoren wie z.B. die Markenstärke von Klubs, die individuellen TV-Quoten der
Klubs oder auch besondere Leistungen in den Bereichen Gesellschaft, Soziales und Nachhal-
tigkeit zu berücksichtigen.

3.2 Verteilung der Ticket-Einnahmen
Im DFB-Pokalwettbewerb erfolgt eine Aufteilung der Ticket-Einnahmen zwischen dem Heim-
verein und dem Gastverein. Dieses sogenannte Gate-Sharing ist in der Fußballbundesliga oder
auch bei europäischen Klubwettbewerben nicht vorgesehen. Hier erhält der gastgebende Verein
sämtliche Spieltagseinnahmen. Dadurch werden in einem Ligensystem mit Hin- und Rückrunde
diejenigen Klubs bevorzugt, die ein größeres Stadion bzw. eine bessere Stadioninfrastruk-
tur (mit mehr und besser zu vermarktenden Hospitality-Angeboten) besitzen, aber auch eine
größere Fanbasis aktivieren können. Kleinere Klubs mit einem kleineren Stadion und einer
kleineren Fanbasis haben es dementsprechend schwerer, Spieltagseinnahmen zu generieren und
erleiden dadurch einen komparativen Wettbewerbsnachteil. Schlussendlich führt auch dieser
Umstand zu einem wirtschaftlichen Ungleichgewicht, das behoben werden sollte. Allerdings
ist auch festzuhalten, dass es unter anderem investorengeführten (z.B. VfL Wolfsburg) bzw.
investorennahe Klubs (z.B. Bayer 04 Leverkusen) sind, die einen geringen Zuschauerzuspruch
erfahren, aber dennoch im Gesamtvergleich eher auf der Sonnenseite des wirtschaftlichen Un-
gleichgewichts der Fußballbundesliga stehen. Eine Umverteilung der Ticket-Einnahmen wäre
in diesem Fall dann eher kontraproduktiv.

3.3 IOP-Verfahren (Draft System)
Beim IOP-Verfahren (Inverse Order Picking) – in der allgemeinen Diskussion auch als Draft
System bekannt – handelt es sich um ein spezielles Auswahlverfahren von Nachwuchsspie-
lern in den US-Profisportligen. Das IOP-Verfahren ist so angelegt, dass aus dem jede Saison
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zur Verfügung stehenden Pool an Nachwuchsspielern, diejenigen Vereine zuerst einen Spieler
wählen dürfen, die in der Vorsaison am schlechtesten in der Liga abgeschnitten haben. Dadurch
sollen die schwachen Klubs gestärkt und die starken Klubs geschwächt werden, so dass sich
das sportliche Gleichgewicht auf Dauer die Waage hält und für Spannung in den Franchise-
systemen gesorgt ist (Maxcy, 2012; Fulconis/Nollet/Paché, 2018). Bezogen auf den US-Sport
betont Daumann (2019, S. 180), dass sich das IOP-Verfahren dann als kontraproduktiv erweist,
„wenn es in einer geschlossenen Liga für einen Club nach einer bestimmten Anzahl an Spielen
keine Chance mehr gibt, den Meistertitel zu erringen“, da der Klub unter diesen Umständen
versuchen wird, „auf den letzten Tabellenplatz zu gelangen, um damit für die nächste Saison
aufgrund des IOP-Verfahrens besser gerüstet zu sein.“

Bezogen auf den deutschen und europäischen Profifußball und sein offenes Ligensystem mit
sportlichem Auf- und Abstieg wäre ein solch taktisches Vorgehen gleichlautend mit dem Ab-
stieg des Klubs und daher nicht empfehlenswert. Es wäre dennoch vorstellbar, dass Profifuß-
ballklubs am Ende einer Saison absichtlich verlieren, um mit einem hinteren Tabellenplatz eine
bessere Wettbewerbssituation im Kampf um Nachwuchsstars zu haben. Abgesehen davon,
funktioniert das Draft System so nur im US-Sport und seinem Collegesystem, aus dem Nach-
wuchsspieler rekrutiert werden. Um dieses System auch im deutschen bzw. europäischen Pro-
fifußball zu implementieren, bräuchte es einen völlig transparenten Markt für Nachwuchs-
spieler – und das weltweit. Zudem konterkariert ein solches IOP-Verfahren das Scoutingsystem
von Klubs, in denen es auch für kleinere Klubs immer noch möglich ist, einen Rohdiamanten
zu entdecken und somit (potentielle) Starspieler für wenig Geld zu verpflichten.

3.4 Gehaltsobergrenzen (Salary Caps)
Gehaltsobergrenzen für Spieler sind aktuell ein beliebtes Beispiel, wenn es darum geht, etwaige
Neuregelungen für die Zeit nach der Corona-Pandemie zu benennen. DFL-Chef Christian Sei-
fert hat den sogenannten salary cap in einem Interview nun selbst ins Spiel gebracht (Horeni,
2020), aber schon seit Jahren sind salary caps Bestandteil zahlreicher Abhandlungen in der
sportökomischen Wissenschaftslehre (z.B. Késenne, 2008; Dietl et al., 2011; Schubert/Hamil,
2018).
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Die Idee (und auch deren praktische Anwendung) stammt aus dem US-Sport. Dort dürfen die
Klubs (bzw. Lizenznehmer/Franchises) der US-Profisportligen pro Spielzeit nur eine be-
stimmte Summe an Spielergehältern ausgeben, die sie dann allerdings für ihren gesamten Kader
verwenden müssen. Es handelt sich dabei um einen prozentualen Anteil am Gesamtumsatz des
gesamten Franchisesystems (in welcher die Liga organisiert ist) und wird für die gesamte Liga
jede Saison neu zwischen den Klubbesitzern und der entsprechenden Spielergewerkschaft aus-
verhandelt und schließlich in die Tarifverträge der Ligen aufgenommen. Den Klubs ist es frei-
gestellt, wie sie den jährlichen Spieleretat auf die Spieler ihres Kaders verteilen, sie können
allerdings nur zwischen der vorgegebenen Gehaltsuntergrenze (salary floor) und eben der
vorgegebenen Gehaltsobergrenze (salary cap) agieren.

Allein schon aus dieser Erklärung ist erkennbar, dass sich das System des Salary-Cap im fran-
chiseorganisierten US-Sport nicht eins zu eins auf den deutschen oder europäischen Profifuß-
ball übertragen lässt. Aber auch darüber hinaus gibt es einige Gegenargumente, die die Ein-
führung eines salary cap im Wirtschaftsmarkt Profifußball unrealistisch – wenn nicht sogar
unmöglich – erscheinen lassen. Zum einen muss man konstatieren, dass eine Gehaltsobergrenze
für Spieler aktuell gegen geltendes europäisches Recht verstoßen würde. Das heißt, um einen
salary cap im europäischen Profifußball einführen zu können – und hier kann nur eine europä-
ische und keine singuläre deutsche Lösung angestrebt werden – müsste man zunächst die recht-
lichen Rahmenbedingungen ändern. Selbst für einen starken Lobbyverbund wie den europäi-
schen Profifußball dürfte das ein äußerst schwieriges Unterfangen werden. Sollte man das aber
hinbekommen, müsste man weitere Hindernisse überwinden. Denn neben einer einheitlichen
Gehaltsgrenze für den gesamten europäischen Fußball, bräuchte man zwingend auch einen ein-
heitlichen Einkommenssteuersatz in ganz Europa. Denn ohne diesen einheitlichen Spitzen-
steuersatz würden entweder die vordefinierten Bruttoeinnahmen des Spielers von Land zu Land
in unterschiedliche Nettoeinkommen resultieren (was zur Folge hätte, dass Spieler dann in Län-
der mit niedrigen Spitzensteuersätzen wechseln würden) oder aber die Klubs in den europäi-
schen Ländern müssten unterschiedlich hohe Bruttogehälter bezahlen, wenn sich die Gehalts-
obergrenze am Nettoeinkommen des Spielers orientiert. Ein weiteres Gegenargument besteht
darin, dass das Salary-Cap-System im US-Sport nur funktioniert, weil (bis auf die Major Soccer
League) keine der nordamerikanischen Profisport-Ligen im weltweiten Vergleich ernstzuneh-
mende Konkurrenzligen haben. Im Weltfußball gibt es allerdings einige Fußballligen (z.B.
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die MSL, aber auch die chinesische Liga), die bei einem salary cap des europäischen Profifuß-
balls Starspieler mit höheren Gehältern in ihre Ligen locken könnten. Und schließlich kann man
davon ausgehen, dass es selbst bei einem europäischen (oder gar weltweiten) Salary-Cap-Sys-
tem im Profifußball immer mal wieder Klubs geben wird, die „versuchen, den Spielern zusätz-
liche, verdeckte Einkommen (lukratives Beschäftigungsverhältnis für die Ehegatten der Spie-
ler, Bereitstellung kostenloser Wohnungen, etc) zu verschaffen“ (Daumann, 2019, S. 181).

Insgesamt handelt es sich beim salary cap zwar um eine attraktive und durchaus vorstellbare
Regulation, um die teilweise exorbitanten Spielergehälter zu reduzieren (und damit auch den
Nerv der Fußballfans in dieser Zeit zu treffen). Aber es handelt sich eben auch um einen Lö-
sungsansatz, der aufgrund seiner zahlreichen Restriktionen kein realistischer Lösungsansatz
sein kann.

3.5 Kaderrestriktionen
Kaderrestriktionen beziehen sich auf die Anzahl der Spieler, die ein Klub während einer Saison
gleichzeitig unter Vertrag haben darf. Daumann (2019) betont diesbezüglich, dass Kaderrest-
riktionen gleich in zweifacher Hinsicht gegen das Problem der Überproduktion wirken: Regu-
latorische Restriktionen führen zu einer Verknappung der Nachfrage nach Spielern und so-
mit zu einem Absinken des Gehalts. Fraglich ist allerdings, ob diese Annahme auch für den
europäischen Profifußball getroffen werden kann und ob sich aufgrund von Kaderrestriktionen
nicht sogar ein gegenteiliger Effekt einstellt, weil Klubs nur eine begrenzte Anzahl von Star-
spielern verpflichten können und dafür noch höhere Gehälter bezahlen müssten. Eine durchaus
effektive Maßnahme könnte allerdings die Begrenzung der Anzahl von Leihspielern sein.
Leihspieler sind Spieler, die zwar bei einem bestimmten Klub unter Vertrag stehen, aber an
andere Klubs verliehen werden, weil sie keine Aussicht auf Einsätze in ihren eigentlichen Klubs
haben. So hatte zum Beispiel der englische Premier-League-Klub Chelsea FC im Jahr 2019
ganze 42 (!) Leihspieler unter Vertrag, die an andere Klubs verliehen wurden (Germann, 2019).
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3.6 Neuverteilung der Champions-League-Einnahmen (Solidarfonds)
In der aktuellen Champions-League-Saison generierten die vier in der Champions League an-
getretenen deutschen Profifußballklubs bisher Gesamteinnahmen von 210,88 Millionen Euro 6,
zuzüglich weiterer Millionenbeträge, die sie durch die Ausschüttung des TV-Pools nach Ende
der Champions-League-Saison erhalten (RP Online, 2019). Für Klubs, die sich regelmäßig für
die Königsklasse des europäischen Profifußballs qualifizieren und dort eine halbwegs gute
Rolle spielen, können das bis zu dreistellige Millioneneinnahmen sein und damit einen finan-
ziellen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen deutschen Bundesligisten bedeuten. Nicht
zuletzt dadurch hat sich das wirtschaftliche Ungleichgewicht innerhalb des deutschen Profifuß-
balls in den letzten Jahren massiv verschärft.

Um dieses Ungleichgewicht nicht noch weiter zu verstärken, könnte man eine Art Solidarfonds
ins Leben rufen, in den die jeweiligen Champions-League-Klubs einen prozentualen Anteil ih-
rer Champions-League-Einnahmen einbezahlen und der dann unter den restlichen deutschen
Profifußballklubs nach dem Gleichverteilungs-Modell aufgeteilt wird. So würden nicht nur die
sowieso schon „großen“ Bundesligaklubs profitieren, sondern auch die „kleineren“ Klubs. Ein
netter Nebeneffekt dieser Maßnahme wäre, dass allein schon aus Eigennutz die restlichen
Klubs ein Interesse daran hätten, dass die für die Champions League qualifizierten Klubs dort
sportlich erfolgreich sind und somit der „Neidfaktor“ reduziert wird. Gegner dieser Maßnahme
könnten allerdings einwenden, dass durch so einen Solidarfonds der Leistungsgedanke ad ab-
surdum geführt wird. Diesem Argument könnte man wiederum entgegnen, dass sich im Sinne
der „assoziativen Konkurrenz“ 7 Klubs nur für die Champions League qualifizieren können,
wenn sie zuvor gegen die anderen Bundesligaklubs gespielt haben (und sogar vom Sieg eines
„kleineren“ Klub gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions-League-
Plätze profiziert haben).

6
  Bisherige Gesamteinnahmen FC Bayern München: 74,19 Mio. € (15,25 Mio. € Startprämie; 16,2 Mio. € Sieg-
prämien; Achtelfinal-Qualifikation 9,5 Mio. €; Koeffizienten-Ranking: 33,24 Mio. €) – Borussia Dortmund: 59,23
Mio. € (15,25 Mio €; 9 Mio €; 9,5 Mio €; 25,48 Mio €) – RB Leipzig: 40,19 Mio € (15,25 Mio. €; 9,9 Mio. €; 9,5
Mio. €; 554 Mio. €) – Bayer 04 Leverkusen: 37,27 Mio. € (15,25 Mio €; 5,4 Mio €; -; 16,62 Mio €). (RP Online,
2019)
7
  Mit „assoziativer Konkurrenz“ bzw. „Kooperenz“ ist „die Tatsache gemeint, dass Profisportclubs auf der einen
Seite miteinander konkurrieren (auf dem Spielfeld um Punkte, außerhalb um Spieler und Ressourcen), auf der
anderen Seite aber auch miteinander kooperieren müssen, damit der Wettkampf und das Spiel überhaupt stattfin-
den können. Trotz aller Konkurrenz ist ein Mindestmaß an Kooperationsbereitschaft notwendig, damit ein ver-
marktungsfähiges Produkt (das Spiel selbst) entstehen kann.“ (Nufer/Bühler, 2013, S. 9)
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                              11

3.7 Restrukturierung des Beratergeschäfts
In der Saison 2017/2018 gaben die 36 deutschen Profivereine insgesamt über 211 Millionen
Euro für Spielervermittler aus (1. Bundesliga: 197.750.840 € / 2. Bundesliga: 14.139.624 €) –
und damit mehr als 30 der 36 Erst- und Zweitligisten in dieser Spielzeit an Umsatz erzielten
(DFB, 2018; tz, 2019).

Das Paradoxe daran ist, dass die Spielerberater per se keinen erkennbaren Mehrwert für die
Klubs erbringen, denen sie ein Honorar in Rechnung stellen. DFL-Chef Christian Seifert be-
schreibt das Problem wie folgt: „Da geht es um (…) Berater, die Millionen kassieren für einen
Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns aus dem Internet herunterladen können. Und das einfach
nur deshalb, weil sie den richtigen Dreiundzwanzigjährigen kennen“ (Weser-Kurier, 2020,
o.S.).

In der Tat ist es so, dass Spielerberater nicht für die Klubs tätig sind. Vielmehr erbringen sie
mehrere Dienstleistungen für den Spieler, den sie unter Vertrag haben (z.B. Karriereplanung,
Vorselektion der in Frage kommenden Klubs, Vertragsverhandlung mit dem Klub). In Anbe-
tracht der Tatsache, dass Spielerberater im Interesse des Spielers handeln (bzw. im Interesse
des Spielers handeln sollten), ergibt sich die logische Konsequenz, dass der Spieler für diese
Dienstleistung bezahlt und nicht der Klub als (potentieller) Arbeitgeber des Spielers.

Es ist also eine grundlegende Restrukturierung des Beratergeschäfts notwendig – nicht nur
im Kontext der deutschen Fußballbundesliga, sondern im gesamten europäischen Profifußball.
Um diese Neustrukturierung zu realisieren, müssen alle Klubs an einem Strang ziehen. Zum
Scheitern verurteilt wäre ein solches Ansinnen, wenn es (weiterhin) verdeckte Zahlungen an
Spielerberater geben würde (Psotta, 2015). Klar ist auch, dass sich Spielerberater gegen diese
Neustrukturierung wehren werden, denn damit ist für sie tendenziell weniger Geld zu verdie-
nen. Für den Wirtschaftsmarkt Fußball wäre das in seiner Gesamtheit aber eine verbesserte
Situation.

3.8 Einführung von Regelungen zur Stärkung der wirtschaftlichen Stabilität
Um die Symptome dieses aktuell zu beobachtbaren Marktversagens anzugehen, insbesondere
die bei einigen Klubs erschreckend schwache Cash-Flow-Situation, erscheint es unabdingbar,
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                                      12

dass spätestens nach Ende der Corona-Pandemie klar definierte Regelungen implementiert
werden, die der Bundesliga im Gesamten und den deutschen Profifußballklubs im Einzelnen
eine (höhere) wirtschaftliche Stabilität verleihen.

In der Saison 2018/2019 ist das kumulierte Eigenkapital von 13 Prozent im Vorjahr auf 1,8
Milliarden Euro gewachsen, das wiederum habe „positive Auswirkungen auf die Eigenkapital-
quote, eine wichtige Kennzahl für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens: Sie ist binnen
eines Jahres von 43,1 auf 47,7 Prozent geklettert“, so der Wirtschaftsreport der Deutschen Fuß-
ball Liga (DFL, 2020). Das hört sich zunächst sehr gut an und suggeriert eine hohe wirtschaft-
liche Stabilität der Klubs im deutschen Profifußball. Allerdings hat das kumulierte Eigenkapital
nur eine geringe und eine durch das arithmetische Mittel ausgewiesene Eigenkapitalquote der
gesamten Liga eine noch geringere Aussagekraft da die Streuung extrem hoch ist (von -63 Mil-
lionen Euro bis 497,4 Millionen Euro). Tatsächlich scheint es so zu sein, dass es einige wenige
Klubs gibt, die eine hervorragende Eigenkapitalquote ausweisen, 8 während einige andere Klubs
eine sehr geringe oder sogar negative Eigenkapitalquote vorweisen können. Auch dieser Um-
stand trug im April 2020 maßgeblich dazu bei, dass mindestens ein Drittel aller DFL-Klubs in
existentielle wirtschaftliche Nöte geriet. Die Konsequenz daraus muss aus sportökonomischer
Sicht mindestens eine verpflichtende Eigenkapitalquote sein. Eine solche verpflichtende Ei-
genkapitalquote müsste im Grunde genommen Bestanteil der Lizenzierungsrichtlinien sein. Zu-
dem müsste ein Verstoß – unabhängig von „großen Namen“ – in aller Härte sanktioniert wer-
den.

Neben einer verpflichtenden Eigenkapitalquote könnte man darüber hinaus auch über den Auf-
bau eines ligaweiten Notfallfonds 9 nachdenken, der nur im äußersten Notfall (wie zum Bei-
spiel einem plötzlichen Umsatzrückgang aufgrund einer Pandemie oder Naturkatastrophe) ak-
tiviert werden darf. Auch hier müsste letztendlich der Solidargedanke im Mittelpunkt stehen
und die Einzahlung in den Fonds prozentual vom Umsatz erfolgen.

8
  Der FC Bayern München verbuchte laut Sky (2019) im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Umsatz von 750,4 Mio.
€ und Eigenkapital in Höhe von 497,4 Mio. €, was einer Eigenkapitalquote von 66,3 % entspricht.
9
  Ähnlich einem Einlagensicherungsfond im deutschen Bankenwesen.
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                                              13

3.9 Neuregelung der Financial-Fairplay-Maßnahmen und Ausweitung auf
nationale Ligen
Bei all den bisher genannten Lösungsansätzen, für die es Gründe für eine Einführung gibt –
aber auch Gründe dagegensprechen – sollte man nicht vergessen, dass es im Grunde genommen
schon ein Instrumentarium gibt, das das wirtschaftliche Ungleichgewicht zu minimieren ver-
sucht: Die Financial-Fairplay-Maßnahmen (FFP) der UEFA. 10

Die FFP-Regularien basieren – verkürzt dargestellt – auf zwei Grundregeln, denen sich alle
Profifußballklubs verpflichten müssen, die in einem der UEFA-Wettbewerbe antreten: Zum
einen, dass Klubs nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. Und zum anderen, dass sie sich
hauptsächlich aus dem normalen Geschäftsbetrieb eines Profifußballklubs finanzieren.
Um letzteren Punkt sicherzustellen, dürfen Investoren und externe Geldgeber keine finanziellen
Zuwendungen leisten, die über das eigentliche Maß hinausgehen. Insbesondere darf es keine
verdeckten Zahlungen geben, die beispielsweise offiziell als Sponsoringleistung deklariert
werden, aber weit über den Wert eines vergleichbaren Sponsorings hinausgeht. Die Grundidee
und das Instrumentarium des Financial Fairplay ist gut, allerdings war die bisherige Ausführung
und Anwendung mehr als mangelhaft. Zurecht konnte man den Eindruck gewinnen, dass große
Klubs 11 trotz offensichtlicher Verfehlungen nicht oder nur geringfügig von der UEFA sanktio-
niert wurden. Die 2019 erfolgte Bestrafung von Manchester City 12 darf allerdings als wichtiges
Signal zur einer Verschärfung der gängigen Praxis verstanden werden.

Würde man die Grundsätze des Financial Fairplay auf alle europäischen Ligen ausweiten und
von den nationalen Dachverbänden konsequent beobachten sowie bei Verfehlungen entspre-
chend sanktionieren lassen, dann würde man das Risiko eines neuerlichen Marktversagens im
deutschen und europäischen Profifußball nach Auffassung des Autors signifikant reduzieren.

10
   FFP wurde über die Jahre zu einem beliebten Untersuchungsgegenstand sportökonomischer Forschung mit zahl-
reichen Publikationen. Besonders empfehlenswert sind die Aufsätze von Vöpel (2011), Müller/Lammert/Hove-
mann (2012), Peeters/Szymansi (2014) und Sass (2016).
11
   Zum Beispiel Paris Saint-Germain, die von ihrem katarischen Eigentümer weit über das normale Maß subven-
tioniert und sich somit einen unlauteren finanziellen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren französischen und euro-
päischen Mitbewerbern erlangten. Hier hat die UEFA zwar jahrelang beobachtet, aber nur geringfügige Sanktionen
ausgesprochen.
12
   Manchester City wurde im Februar 2020 vom unabhängigen Finanzkontrollgremium CFCB der UEFA für die
Spielzeiten 2020/2021 und 2021/2022 aus der Champions League ausgeschlossen und mit einer Strafe von 30
Millionen Euro belegt. Der Verstoß gegen die FFP-Regularien bestand hauptsächlich darin, dass vermeintliche
Sponsorengelder des Trikotsponsors Etihad Airways in Wirklichkeit von Klubbesitzer Mansour bin Zayed Al
Nahyan gezahlt worden seien.
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                                14

4. Fazit

Der deutsche und europäische Profifußball stehen im Mai 2020 kurz vor einem systematischen
Marktversagen, das zwar von der Corona-Pandemie ausgelöst wurde, seine Ursachen aber im
wirtschaftlichen Verhalten seiner Marktteilnehmer hat. Trotz enormer Umsätze und immer hö-
herer Rekorde im deutschen Profifußball sind mindestens ein Drittel aller DFL-Klubs nicht in
der Lage, drei Monate ohne Umsätze zu überbrücken. Die Probleme der Überproduktion und
des wirtschaftlichen Ungleichgewichts sind offensichtliche Symptome eines in weiten Teilen
kranken Wirtschaftssystem Profifußball.

Die hier – in aller Kürze und daher nur oberflächlich – vorgestellten Lösungsansätze wurden in
der sportökonomischen Literatur teilweise sehr ausführlich behandelt, teilweise handelt es sich
um neue Ideen. Wichtig ist, dass diese Lösungsansätze kontrovers diskutiert werden, dass
man Vor- und Nachteile gegeneinander abwägt und sich dann für die Einführung realistischer
Maßnahmen entscheidet. Dabei wird es allerdings immer Kräfte geben, die im Sinne einer
freien Marktwirtschaft möglichst wenig Reglementierung haben wollen. Deren Hauptargu-
ment: Das regelt der Markt! Wenn diese Krise, in der der deutsche (und womöglich auch euro-
päische) Profifußball steckt, eines gezeigt hat, dann, dass die derzeitigen Marktmechanismen
versagt haben und sich der Profifußball nicht selbst reglementieren kann. Daher braucht es kla-
rer und durchsetzbarer Regeln.

Die von DFL-Chef Christian Seifert ins Spiel gebrachte Task Force „Zukunft Profifußball“
könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Allerdings besteht die Gefahr, dass diese
Initiative nur ein PR-politisches Feigenblatt zur Befriedung einer wachsenden Anzahl von Kri-
tikern ist. Sollte die DFL allerdings wirklich einen echten Umdenkprozess einläuten wollen,
so ist zu befürchten, dass die Task Force für sportpolitische Spielchen und zur Durchsetzung
von Eigeninteressen missbraucht wird. Erste Anzeichen dafür sind schon gegeben: Als sei es
ein naturgeborenes Recht, dass der FC Bayern München in dieser Task Force vertreten ist, ließ
beispielsweise der Aufsichtsratsvorsitzende der FC Bayern München AG nur wenige Stunden
nach dem Interview von Christian Seifert verlauten, „dass Oliver Kahn als derjenige, der in
Zukunft die Verantwortung für die FC Bayern München AG trägt, auch der Richtige für diese
Gruppe ist“ (kicker, 2020b, o.S.). Meint es der deutsche Profifußball wirklich ernst mit der
Änderungsbereitschaft, so sind zwei Grundvoraussetzungen unabdingbar: Zum einen sollte
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                           15

in der Task Force kontrovers um die richtigen Ansätze diskutiert und Eigeninteressen zurück-
gestellt werden. Und zum anderen sollten in der Task Force die klugen und vernünftigen Köpfe
des Fußballbusiness vertreten sein und nicht unbedingt (nur) die lauten Meinungsmacher.
Das systematische Marktversagen im Profifußball                                              16

Literaturverzeichnis

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Impressum

                                     NACHSPIELZEIT –
               die Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Sportmarketing

                                  herausgegeben von
                                Gerd Nufer & André Bühler

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Herausgeber:
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NACHSPIELZEIT – die Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Sportmarketing:
Die Schriftenreihe fasst Arbeiten zum Sportmarketing und Sportmanagement zusammen,
um den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu intensivieren. Sie steht sowohl dem wis-
senschaftlichen Nachwuchs als auch etablierten Forschern und Praktikern offen, die inno-
vative Beiträge zum Sportmarketing und Sportmanagement veröffentlichen möchten.
Wenn Sie Interesse an der Veröffentlichung eines eigenen Beitrages haben, können Sie über
die oben angegebene Adresse Kontakt mit uns aufnehmen.
ISSN (print):  2195-8793
ISSN (online): 2196-0372
Bisher in dieser Reihe erschienen

 2013 – 1   Gerd Nufer, Katrin Mangold & André Bühler:
            Die Olympischen Trittbrettfahrer –
            Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Ambush Marketing
            bei den Olympischen Sommerspielen 2012

 2013 – 2   André Bühler, Jens Uwe Balzer & Marco Thomas Leibbrand:
            Social Media im Profisport –
            Ein empirischer Vergleich der Social-Media-Auftritte von professionellen und
            semiprofessionellen Fußball-Vereinen während der Endphase der Saison
            2012/2013

 2013 – 3   André Bühler, Thorsten Scheuermann & Gerd Nufer:
            Markentypen im deutschen Profisport –
            Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts zur Markenwahrnehmung
            in den deutschen Teamsportligen

 2014 – 1   Gerd Nufer & Maximilian Vogt:
            Marketing mit Facebook

 2014 – 2   Gerd Nufer:
            Bruno Banani: Olympiaheld in Sotchi durch Ambush Marketing

 2014 – 3   Gerd Nufer:
            Der Fall Uli Hoeneß – Ergebnisse einer Online-Befragung

 2014 – 4   Gerd Nufer:
            Vom Kult zur Masse: Wie Red Bull sein Image wechselt

 2014 – 5   Gerd Nufer:
            Adidas gegen Nike: Die Materialschlacht der WM-Ausrüster

 2014 – 6   Gerd Nufer:
            Deutschland ist Fußball-Weltmeister – und adidas erst Recht

 2014 – 7   Gerd Nufer:
            Die Megatrends und Sport und Gesundheit
2015 – 1   Gerd Nufer:
           Warum der FIFA bisherige Sponsoren weg- und neue zulaufen

2015 – 2   Gerd Nufer:
           Wie Erfolg in der Formel 1 die Marke Mercedes pusht

2015 – 3   Sarah Jürgens & Gerd Nufer:
           Erfolgsfaktoren der identitätsorientierten Markenführung
           am Beispiel von Borussia Dortmund

2015 – 4   Gerd Nufer:
           Der FIFA-Skandal und die Rolle der Sponsoren

2015 – 5   Gerd Nufer & Luiz Zuch:
           Connected Stadium: Der Nutzen vernetzter Sport-Arenen

2016 – 1   Gerd Nufer:
           Besonderheiten von Sportkonsumenten aus Marketing-Sicht

2016 – 2   Gerd Nufer & Fabian Rützel:
           Guerilla Marketing im Sport

2016 – 3   Gerd Nufer:
           Fan-Proteste gegen überhöhte Ticketpreise in Fußball-Stadien

2016 – 4   Gerd Nufer & André Bühler:
           Markenmanagement im Profi-Fußball

2016 – 5   Gerd Nufer:
           Ambush Marketing im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2016

2016 – 6   Gerd Nufer & Laura Engels:
           Aktuelle Trends im Sportsponsoring

2016 – 7   Gerd Nufer & Fabian Rützel:
           Best Practices im Sportsponsoring
2017 – 1   Gerd Nufer:
           Die Macht der Sportsponsoren: Einflussnahme, Korruption, Doping

2017 – 2   Gerd Nufer:
           Maskenball mit Aubameyang

2017 – 3   Gerd Nufer:
           Atemloses Pfeifkonzert: Warum Helene Fischer beim DFB-Pokalfinale
           gnadenlos ausgepfiffen wurde

2017 – 4   Gerd Nufer:
           Warum Thomas Müller für den FC Bayern München unverzichtbar ist

2017 – 5   Siemen Schmidt:
           Im wirtschaftlichen Abseits: Marktbesonderheiten und die Rolle von
           Stakeholder-Bailouts in der Restrukturierung von professionellen
           Fußballunternehmen

2018 – 1   Gerd Nufer:
           Sport und Marken

2018 – 2   Gerd Nufer:
           Die neuen Geldgeber der FIFA

2018 – 3   Gerd Nufer:
           Warum die Kunst-Marke "Die Mannschaft" für die Überkommerzialisierung
           des DFB steht

2019 – 1   Gerd Nufer & André Bühler:
           Warum Sponsoren in Bildung und nicht nur in Banden investieren sollten

2019 – 2   Gerd Nufer:
           Der Halo-Effket im Fußball

2019 – 3   Marc Hauser, Kai Matthes, Lukas Vogt & Gerd Nufer:
           Potenziale und Herausforderungen des Smart Stadiums als Testfeld für die
           Smart City
2020 – 1   David Mariot & Gerd Nufer:
           Die Besonderheiten von PR in eSports

2020 – 2   Gerd Nufer:
           Ambush Marketing – ein Überblick

2020 – 3   Gerd Nufer:
           Lippenstift-Effekt, Coronavirus, Fußball und Weiterbildung

2020 - 4   André Bühler
           Das Phänomen der Rattenrennen im deutschen und europäischen Profifuß-
           ball

2020 - 5   André Bühler
           Das systematische Marktversagen im Profifußball – und warum ein Salary
           Cap keine Lösung ist
ISSN (print):  2195-8793
ISSN (online): 2196-0372
Wissenschaftlich – Unabhängig – Professionell

Das Ziel des Deutschen Instituts für Sportmarketing (DISM) ist die professionelle
Weiterentwicklung und Stärkung des Fachs Sportmarketing in Wissenschaft und
Praxis. Das DISM verfolgt dabei konsequent die Absicht eines „doppelten Brücken-
schlags“: zwischen Sport und Wirtschaft auf der einen Seite und zwischen Theorie
und Praxis auf der anderen.
Das DISM bietet für Sportvereine, Sportverbände, Sportsponsoren, Dienstleistungs-
und Medienunternehmen wissenschaftliche Beratung zu allen Themenbereichen des
Sportmarketing sowie Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen zum
Sportmarketing für Entscheidungsträger und Mitarbeiter an. Darüber hinaus bietet
das DISM Unterstützung bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Sport
sowie wissenschaftlich fundierte Problemfeld-, Potential- und Imageanalysen im Be-
reich des Sportmarketing an.

Direktoren des Deutschen Instituts für Sportmarketing:

              Prof. Dr. Gerd Nufer               Prof. Dr. André Bühler
              ESB Business School         Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
              Reutlingen University              Nürtingen-Geislingen

Weiterführende Informationen unter:
http://www.sportmarketing-institut.de

Kontakt:
Deutsches Institut für Sportmarketing
c/o Prof. Dr. Gerd Nufer
Alteburgstraße 150
D-72762 Reutlingen
info@sportmarketing-institut.de
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