VFP/APSI UPDATE Herbstausgabe 2018 - Schweizerischer Verein für ...
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Weg weisend CAS Ethische Unterstützung und spirituelle Begleitung Ethische und spirituelle Fragen analysieren sowie reflektierte Entscheidungen treffen – das lernen Sie in diesem CAS. – Studienbeginn: 15. Januar 2019 – Anmeldeschluss: 23. November 2018 Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter dem Webcode C-0-42 Telefon: +41 31 848 45 45 weiterbildung.gesundheit@bfh.ch gesundheit.bfh.ch/weiterbildung ‣ Gesundheit
EDITORIAL Mit diesem ersten Editorial als VFP-Präsi- dentin bedanke ich mich sehr herzlich für die Wahl durch die Anwesenden an der Generalversammlung und grüsse auf die- sem Weg alle Mitglieder in der ganzen Schweiz, die nicht in St. Gallen sein konn- ten. Ein grosser Dank geht auch an die Ge- schäftsleiterin, Dr. Dalit Jäckel und den gewählten Vizepräsidenten, Dr. Stefan Kunz, die mich beide umsichtig in die zahlreichen Geschäfte einführen. Dieses Update zeigt: Der VFP lebt entschei- Prof. Dr. Iren Bischofberger, dend vom Sachverstand seiner Mitglieder – VFP-Präsidentin sei es zu übergreifenden Themen wie der Arbeitsumgebung, zu einer Spezialisierung wie der pädiatrischen Pflege, oder zu er- Primär fühle ich mich der Schweizer Bevöl- folgreich abgeschlossenen Dissertationen. kerung verpflichtet, dass es ihnen durch Dank Publikationen bleibt uns dieser Sach- pflegewissenschaftlichen Sachverstand in verstand auch dann erhalten, wenn ein VFP ihrer Gesundheit oder Krankheitsbewälti- Mitglied stirbt – wie jüngst und viel zu früh gung besser geht. Weiter ist der Sach Dr. Alexandra Bernhart-Just. verstand wichtig für die inter- und intrapro- fessionelle Zusammenarbeit und die Mit Publikationen meine ich nicht nur wis- Mitwirkung in Gremien, dass wir ihn hier senschaftliche Papers, sondern auch Fach- verstehbar machen. zeitschriften, Publikumsmedien und Blogs. Mit den zwei zuletzt genannten Publika tionsformaten schliesse ich an mein Moti vationsschreiben für das VFP-Präsidium an. 1
DIE ARBEITSUMGEBUNGSQUALITÄT VON PFLEGENDEN IN DREI VERSCHIEDENEN SETTINGS Einleitung Referenz – Aiken, L.H., Sloane, D.M., Ball, J., Bruyneel, L., Rafferty, Internationale Studienergebnisse (Aiken et A.M., & Griffiths, P. (2018). al., 2018) haben nachgewiesen, dass in Spi- Patient satisfaction with hospital care and nurses in England: an observational study. BMJ Open, tälern ein niedrigeres Sterberisiko und eine 8(1). doi:10.1136/bmjopen-2017-01918. hohe Patientenzufriedenheit in Zusammen- hang stehen mit dem höheren Anteil von Pflegefachpersonen pro Patientin / Patient (nurse-to-patient ratio), dem höheren An- teil an Pflegenden mit Hochschul- und Fachhochschulabschluss (Grademix) und einer guten Arbeitsumgebungsqualität. Dieses Kapitel gibt einen Ausblick auf die Arbeitsumgebungsqualität von Pflegenden in drei verschiedenen Pflegesettings in der Schweiz: In Spitälern, in Pflegeheimen und in der Spitex. Die Arbeitsumgebungsqualität in Spitälern – patienten- und pflegepersonalbezogene Ergebnisse Hintergrund Um Patientinnen und Patienten eine gute und sichere Betreuung anbieten zu können, sind organisatorische Rahmenbedingun- gen erforderlich, die es den Pflegenden er- möglichen, ihr Wissen und ihre Expertise in vollem Umfang zu nutzen. Diese und die hiermit verbundene Arbeitsumgebungsqua- Dr. Maria Schubert (PhD, lität spielen aber auch bezüglich des Pfle- RN), Co-Leiterin MSc gepersonalerhalts, dessen Arbeitszufrie- Studiengang und denheit sowie Vorkommen von Burnout Forschung & Entwicklung eine wichtige Rolle. Pflege, ZHAW Departement Gesundheit, Institut für Rückblick Pflege Winterthur Die organisatorischen Merkmale, welche die Arbeitsumgebungsqualität von Spitä- lern charakterisieren, traten in den frühen 2
80er Jahren im Rahmen eines gravieren- & Silber, 2002). Dies kann unter anderem den Pflegepersonalmangels in den USA dadurch erklärt werden, dass die Pflege und Spitälern, die scheinbar keine Prob durch ihre «rund um die Uhr»-Verfügbarkeit leme hatten, Pflegepersonal zu rekrutie- innerhalb des Spitals ein 24-Stunden-Über- ren und zu erhalten, in den Fokus. Die da- wachungssystem zur frühzeitigen Entde- raufhin durchgeführten ersten Studien ckung von unvorhergesehenen Komplikati- zeigten, dass diese Spitäler 14 Merkmale onen und Zwischenfällen bei Patienten zur aufwiesen, welche diese für die Pflegenden Verfügung stellt. Die Funktion dieses Über- zu einem attraktiven Arbeitsort machten wachungssystems wird massgeblich durch und sie wie ein Magnet anzogen (Kramer & diese Faktoren mitbestimmt. Schmalenberg, 2008). Die Studienergeb- nisse zeigten weiter, dass diese soge- Im Jahr 2009 wurde die EU-Studie RN4CAST2 nannten Magnet Hospitals nicht nur bei lanciert, an welcher zunächst 12, später den Pflegenden als Arbeitsort sehr ge- noch weitere Länder beteiligt waren. Auch schätzt waren, sondern auch im Vergleich in dieser Studie, die zum Ziel hatte, quali- zu anderen Spitälern signifikant bessere tätsrelevante Struktur-, Prozess- und Er- Ergebnisse aufwiesen. Bezogen auf die gebnisdaten zu erfassen und die Zusam- Patienten zeigte sich dies vor allem in Form menhänge zwischen diesen Faktoren zu un- einer kürzeren Spitalaufenthaltsdauer, tiefe- tersuchen, wurde die Relevanz der Arbeits- rer Mortalitätsraten und einer höheren umgebungsqualität, der Stellenbesetzung Zufriedenheit, bezogen auf das Pflegeperso- sowie des Skill Mix der Pflegenden hin- nal in Form von einer höheren Arbeitszufrie- sichtlich Erzielung guter Ergebnisse bestä- denheit, tieferen Burnout- und Fluktuations- tigt (Aiken et al., 2012; Aiken et al., 2014). raten (Havens & Aiken, 1999; Kutney-Lee et al., 2015). In der Schweiz wurde die Arbeitsumge- bungsqualität zum ersten Mal im Rahmen Um den Beitrag der Pflege und der organisa- der RICH Nursing3 Studie untersucht, die torischen Faktoren zu diesen Ergebnissen den Schweizer Zweig der IHOS Studie dar- besser zu verstehen, wurde 1998 die IHOS1 stellt. In dieser Studie kristallisierte sich Studie initiiert (Clarke & Aiken, 2008). Die neben den bekannten Faktoren der Arbeits- IHOS-Resultate bestätigten die Ergebnisse umgebungsqualität auch die implizite Ra der Magnet Hospital-Forschung. Sie zeigten, tionierung von Pflege als ein wichtiger Fak- dass vor allem die drei Arbeitsumgebungs- tor heraus, welcher Unterschiede in den faktoren 1) adäquate Stellenbesetzung und Behandlungsergebnissen erklärt (Schubert Fachkompetenz, 2) interprofessionelle Zu- et al., 2008). Die Schweiz war auch an der sammenarbeit und 3) Leadership bezüglich RN4CAST Studie beteiligt. Wie der interna- Erzielung guter Ergebnisse bei Patientinnen, tionale Vergleich zeigt, wiesen in der Patienten und Pflegenden eine wichtige Rol- Schweiz rund drei Viertel der 35 beteilig- le spielen (Aiken, Clarke, Sloane, & Sochal- ten Spitäler eine bessere Arbeitsumge- ski, 2001; Aiken, Clarke, Sloane, Sochalski, bungsqualität auf, vergleichbar mit jener 1 IHOS International Hospital Outcome Study 2 RN4CAST Registered Nurse Forecasting Study 3 RICH Nursing Rationing of Nursing Care in Switzerland Study 3
der Magnet Hospitals (71% der Schweizer ver Ergebnisse bei Patientinnen, Patienten Spitäler versus 25% international) (Des- und Pflegenden (Bachnick, Ausserhofer, Ba- medt, De Geest, Schubert, Schwendimann, ernholdt, & Simon, 2018; Kleinknecht-Dolf et & Ausserhofer, 2012). Hiermit verbunden al., 2015). wiesen die Schweizer Spitäler auch eine bessere Betreuungsqualität und Patienten- sicherheit auf (Aiken et al., 2012). Referenzen – Aiken, L.H., Clarke, S.P., Sloane, D.M., & Sochalski, J. (2001). Ausblick Cause for concern: nurses' reports of hospital care in five countries. Health Affairs (Millwood), 6(8), 1–4. Aufgrund von Kosteneindämmungsstrate- – Aiken, L.H., Clarke, S.P., Sloane, D.M., Sochalski, J., & Silber, gien wie Swiss DRG und des aktuellen J.H. (2002). Hospital nurse staffing and patient mortality, nurse burnout, and job dissatisfaction. JAMA, 288(16), Pflegepersonalmangels in Europa und der 1987–1993. Schweiz ist es wichtig, die Arbeitsumge- – Aiken, L.H., Sermeus, W., Van den Heede, K., Sloane, D.M., Busse, R., McKee, M., … Kutney-Lee, A. (2012). Patient bungs- und Betreuungsqualität in Schwei- safety, satisfaction, and quality of hospital care: cross zer Spitälern zu überwachen – aber auch sectional surveys of nurses and patients in 12 countries in Europe and the United States. BMJ, 344, e1717. weiterhin in eine gute Arbeitsumgebungs- – Aiken, L.H., Sloane, D.M., Bruyneel, L., Van den Heede, K., qualität zu investieren und diese nicht im Griffiths, P., Busse, R., … Sermeus, W. (2014). Nurse staffing and education and hospital mortality in nine European Rahmen von Kosteneinsparungsstrategien countries: a retrospective observational study. Lancet, abzubauen. Wichtige erste Schritte in 383(9931), 1824–1830. – Bachnick, S., Ausserhofer, D., Baernholdt, M., & Simon, M. diese Richtung sind zwei Schweizer DRG- (2018). Patient-centered care, nurse work environment and Begleitforschungsstudien, welche einen implicit rationing of nursing care in Swiss acute care hospitals: A cross-sectional multi-center study. longitudinalen Vergleich ermöglichen. In International Journal of Nursing Studies, 81, 98–106. der iDoc Studie4 wird u.a. ein Monitoring – Clarke, S.P., & Aiken, L.H. (2008). An international hospital outcomes research agenda focused on nursing: lessons für die Überwachung des Einflusses der im from a decade of collaboration. Journal of Clinical Nursing, Jahr 2012 implementierten Swiss DRG- 17(24), 3317–3323. – Desmedt, M., De Geest, S., Schubert, M., Schwendimann, Finanzierung auf ausgewählte Pflegekon- R., & Ausserhofer, D. (2012). A multi-method study on the textfaktoren entwickelt und implemen- quality of the nurse work environment in acute-care hospitals: positioning Switzerland in the Magnet hospital tiert. In der MatchRN 5 Studie werden research. Swiss Medical Weekly, 142, w13733. pflegerische Strukturen und Prozesse, u.a. – Havens, D.S., & Aiken, L.H. (1999). Shaping systems to promote desired outcomes. The magnet hospital model. Arbeitsumgebungsqualität, Skill- und Gra- The Journal of Nursing Administration, 29(2), 14–20. de-Mix, sowie pflegerische und patienten- – Kleinknecht-Dolf, M., Spichiger, E., Frei, I.A., Müller, M., Martin, J.S., Spirig, R. (2015). [Monitoring of nursing service bezogene Ergebnisse erfasst und den Studi- context factors: first descriptive results of a cross-sectional enspitälern ein Benchmarking zur Verfügung Swiss study prior the introduction of SwissDRG]. Pflege, 28(2), 93–107. gestellt. Die bisherigen Ergebnisse dieser – Kramer, M., & Schmalenberg, C. (2008). Confirmation of a Studien bestätigen die Relevanz einer guten healthy work environment. Critical Care Nurse, 28(2), 56–63. Arbeitsumgebungsqualität, insbesondere – Kutney-Lee, A., Stimpfel, A.W., Sloane, D.M., Cimiotti, J.P., adäquater Stellenbesetzung sowie Skill Mix Quinn, L.W., & Aiken, L.H. (2015). Changes in patient and nurse outcomes associated with magnet hospital und ein transformales, unterstützendes Füh- recognition. Medical Care, 53(6) 550–557. rungsverhalten hinsichtlich Erzielung positi- – Schubert, M., Glass, T.R., Clarke, S.P., Aiken, L.H., 4 iDoC Assessing the impact of diagnosis related groups (DRGs) on patient care and professional practice 5 MatchRN Matching Registered Nurse services with changing care demands 4
Schaffert-Witvliet, B., Sloane, D.M., & De Geest S. (2008). Rationing of nursing care and its relationship to patient outcomes: the Swiss extension of the International Hospital Outcomes Study. International Journal for Quality in Health Care, 20(4) 227–237. Die Arbeitsumgebung im Pflegeheim Arbeitsumgebung und Bezug zur Magnet®-Spital Forschung Die Arbeitsumgebung im Gesundheits wesen erlangte Mitte der 1980er Jahre weitreichende Aufmerksamkeit mit Beginn der Magnet®-Spital-Forschung. In einer US-Studie zeigten Spitäler mit attraktiver Arbeitsumgebung, dass sie kaum mit Pfle- gepersonalmangel zu kämpfen hatten (Rondeau & Wagar, 2006). In diesen Mag- net-Spitälern verfügte das Pflegepersonal über mehr Autonomie und Kontrolle in der klinischen Entscheidungsfindung, profes- sionellen Support und erlebte gute Füh- rungsqualität. Diese Elemente der Arbeits- umgebung wurden von Mitarbeitenden in Magnet®-Institutionen durchgehend hö- her eingeschätzt als von Mitarbeitenden in Nicht-Magnet®-Institutionen (Kramer & Schmalenberg, 2004). Gleichzeitig werden in diesen Häusern sowohl eine höhere Zu- friedenheit der Mitarbeitenden wie auch Catherine Blatter (RN, bessere Patientenergebnisse festgestellt, cand. MSc) und Franziska wie z. B. tiefere Mortalität und höhere Pa- Zúñiga (PhD, RN), Pflege- tientenzufriedenheit (Olds, Aiken, Cimi- wissenschaft – Nursing otti, & Lake, 2017). Die Anerkennung des Science, Department Public Magnet-Status mit ausgezeichneter Ar- Health, Universität Basel beitsumgebung wurde mit dem Programm Pathway to Excellence in Long Term Care® in den USA auch auf Langzeitinstitutionen ausgedehnt. 5
Arbeitsumgebung im stationären sundheit der Mitarbeitenden. Langzeitbereich Wenn Arbeitsumgebungsfaktoren wie wahr- Der stationäre Langzeitbereich unterschei- genommene Personalressourcen, Teamzu- det sich in zentralen Aspekten vom Akutspi- sammenarbeit und Sicherheitsklima von tal. Die Rekrutierung von gut qualifiziertem Pflege- und Betreuungsteams besser einge- Pflegepersonal ist für Pflegeheime national schätzt wurden, gingen sie einher mit höhe- wie international schwierig. Es gibt anteils- rer Pflegequalität und weniger Berichten mässig deutlich weniger Pflegefachpersonal von impliziter Rationierung. Mit Letzterem und das Assistenz- und Hilfspersonal über- ist gemeint, dass weniger häufig notwendige nimmt einen Hauptteil der Pflege und Be- Pflegeleistungen weggelassen, verzögert treuung, obwohl die Komplexität der Pflege oder nicht beendet werden aufgrund man- zunimmt. Auch in der stationären Langzeit- gelnder Ressourcen (Zúñiga et al., 2015a, pflege ist jedoch die Qualität der Arbeitsum- 2015b). Gleichzeitig sank mit einer besseren gebung ein entscheidender Faktor für die Einschätzung der Personalressourcen die Pflegequalität: So sind z.B. Führung, Perso- Wahrscheinlichkeit für aggressives Verhal- nalausstattung und Angemessenheit der ten durch Bewohnerinnen und Bewohner verfügbaren Ressourcen sowie Möglichkeit (Stutte, Hahn, Fierz, & Zúñiga, 2017). Wenn zur Partizipation assoziiert mit besserer die Teamzusammenarbeit und das Sicher- Pflegequalität, Patientensicherheit sowie heitsklima besser eingeschätzt wurden, be- höherer Zufriedenheit bei Bewohnerinnen, obachteten die Pflegenden auch weniger Fäl- Bewohnern und Mitarbeitenden (Specht, le von emotionaler Misshandlung oder 2015). Ein höherer Personalschlüssel oder Vernachlässigung von Bewohnenden durch besserer Grademix alleine reichen nicht, Kolleginnen und Kollegen (Blumenfeld um eine gute Pflegequalität zu erreichen Arens, Fierz, & Zúñiga, 2017). (Backhaus, Verbeek, van Rossum, Capezu- Auf Seiten des Personals wurden eine besse- ti, & Hamers, 2014; Spilsbury, Hewitt, Stirk, re Einschätzung der Unterstützung durch & Bowman, 2011). Eine kürzlich publizierte Führungspersonen mit tieferer Kündigungs- Studie aus niederländischen Pflegeheimen absicht sowie höherer Arbeitszufriedenheit in bestätigt dies: Während Arbeitsumge- Verbindung gebracht, wobei die emotionale bungsfaktoren entscheidend waren für Mitarbeiterbindung dabei auch eine zentrale eine höhere Pflegequalität, war der höhere Rolle zu spielen scheint (Gaudenz, De Geest, Personalschlüssel nicht damit assoziiert Schwendimann, & Zúñiga, 2017; Schwendi- (Backhaus et al., 2017). mann, Dhaini, Ausserhofer, Engberg, & Zúñi- ga, 2016). Das Risiko für Mobbing – obwohl Arbeitsumgebung in Pflegeheimen in der eher selten vorkommend – stieg an bei als Schweiz ungenügend wahrgenommenen Personalre- Die SHURP (Swiss Nursing Homes Human ssourcen, wenn die Führungsperson nicht als Resources Project) Studie (2011-2013) hat unterstützend wahrgenommen wurde und das Thema der Arbeitsumgebungsqualität Teamzusammenarbeit sowie Sicherheitskli- in Schweizer Pflegeheimen umfassend ma negativ beurteilt wurden (Tong, Schwen- untersucht und lieferte erste wertvolle dimann, & Zúñiga, 2017). Einblicke in den Zusammenhang von Ar- Die Arbeitsumgebungsfaktoren hatten auch beitsumgebung, Pflegequalität und Ge- einen Einfluss auf die Gesundheit der Mitar- 6
beitenden: Als ungenügend wahrgenomme- schränkende Massnahmen, Schmerz, Man- ne Personalressourcen waren verbunden gelernährung, Polymedikation). mit höherem Stresslevel (Vogel, De Geest, Fierz, Beckmann, & Zúñiga, 2017) und Rü- Eine Gelegenheitsstichprobe von ca. 100 ckenschmerzen, während eine tiefer einge- Pflegeheimen nimmt an der im September schätzte Qualität der Führung in Zusammen- 2018 begonnenen Datensammlung teil; hang mit emotionaler Erschöpfung stand nationale Ergebnisse der Qualitätsindika- (Dhaini et al., 2016b). Je besser die Perso- toren werden voraussichtlich ab Ende 2019 nalressourcen und die Führung einge- erwartet und erste zusammenhängende Er- schätzt wurden, desto weniger wurde von gebnisse sind für 2020 angestrebt. Um ein Präsentismus – also zur Arbeit erscheinen, noch besseres Verständnis der organisa obwohl man selber krank ist – berichtet tionalen Auswirkungen auf Bewohnerin- (Dhaini et al., 2016a). nen, Bewohner und deren Familien zu ge- winnen, kooperiert SHURP 2018 mit der Ausblick für die Schweiz: SHURP 2018 Studie RESPONS 2019 (RESidents Perspec- SHURP 2013 brachte wertvolle Einblicke in tives Of Living in Nursing Homes in Switzer- die Rolle der Arbeitsumgebung für Pflege- land) der Berner Fachhochschule, die die qualität und Gesundheit der Mitarbeiten- subjektive Lebensqualität von Bewohnerin- den in Schweizer Pflegeheimen, insbe nen und Bewohnern in Pflegeheimen erfasst, sondere für die zentrale Bedeutung der sowie die Themen Schmerz, Alltagsgestal- Teamzusammenarbeit, die Wahrnehmung tung, Personenzentriertheit und Heimeintritt von genügend Personalressourcen und vertieft. Wir dürfen gespannt sein auf die Er- eine unterstützende Führung; noch aus gebnisse, die unter https://shurp.unibas. stehend ist dabei die Verbindung zu direkt ch/ verfolgt werden können. messbaren Ergebnissen auf Ebene der Be- wohnerinnen und Bewohner. Die baldige Einführung der nationalen Messung medi- zinischer Qualitätsindikatoren im Langzeit- bereich in der Schweiz bietet hierfür eine Möglichkeit. Derzeit befindet sich die SHURP 2018 Stu- die am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel in Vorbereitung: Das übergreifende Ziel von SHURP 2018 ist es, ein umfassendes Verständnis zu gewin- nen von den Zusammenhängen zwischen Kontextfaktoren der Pflegeheime, insbe- sondere organisationale Eigenschaften, Arbeitsumgebungsqualität und Personal- besetzung, und Bewohnerergebnissen, wie sie durch die vier neu eingeführten Messthemen für nationale Qualitätsindi- katoren erhoben werden (Bewegungsein- 7
Referenzen – Stutte, K., Hahn, S., Fierz, K., & Zúñiga, F. (2017). Factors – Backhaus, R., van Rossum, E., Verbeek, H., Halfens, R. J., associated with aggressive behavior between residents and Tan, F. E., Capezuti, E., & Hamers, J. P. (2017). Work staff in nursing homes. Geriatric Nursing (New York, N.Y.), environment characteristics associated with quality of care 38(5), 398-405. doi:10.1016/j.gerinurse.2017.02.001 [doi] in Dutch nursing homes: A cross-sectional study. – Tong, M., Schwendimann, R., & Zúñiga, F. (2017). Mobbing International Journal of Nursing Studies, 66, 15–22. among care workers in nursing homes: A cross-sectional doi:10.1016/j. ijnurstu.2016.12.001 [doi] secondary analysis of the Swiss Nursing Homes Human – Backhaus, R., Verbeek, H., van Rossum, E., Capezuti, E., & Resources Project. International Journal of Nursing Studies, Hamers, J. P. (2014). Nurse staffing impact on quality of care 66, 72-81. doi:10.1016/j.ijnurstu.2016.12.005 [doi] in nursing homes: a systematic review of longitudinal – Vogel, B., De Geest, S., Fierz, K., Beckmann, S., & Zúñiga, F. studies. Journal of the American Medical Directors (2017). Dementia care worker stress associations with unit Association, 15(6), 383-393. doi:10.1016/j.jam- type, resident, and work environment characteristics: a da.2013.12.080 [doi] cross-sectional secondary data analysis of the Swiss – Blumenfeld Arens, O., Fierz, K., & Zúñiga, F. (2017). Elder Nursing Homes Human Resources Project (SHURP). Abuse in Nursing Homes: Do Special Care Units Make a International Psychogeriatrics, 29(3), 441-454. doi:10.1017/ Difference? A Secondary Data Analysis of the Swiss Nursing S1041610216002027 [doi] Homes Human Resources Project. Gerontology, 63(2), – Zúñiga, F., Ausserhofer, D., Hamers, J. P., Engberg, S., 169-179. doi:10.1159/000450787 [doi] Simon, M., & Schwendimann, R. (2015a). Are Staffing, Work – Dhaini, S., Zúñiga, F., Ausserhofer, D., Simon, M., Kunz, R., Environment, Work Stressors, and Rationing of Care Related De Geest, S., & Schwendimann, R. (2016a). Absenteeism to Care Workers' Perception of Quality of Care? A and Presenteeism among Care Workers in Swiss Nursing Cross-Sectional Study. Journal of the American Medical Homes and Their Association with Psychosocial Work Directors Association, 16(10), 860-866. doi:10.1016/j. Environment: A Multi-Site Cross-Sectional Study. jamda.2015.04.012 [doi] Gerontology, 62(4), 386-395. doi:10.1159/000442088 [doi] – Zúñiga, F., Ausserhofer, D., Hamers, J. P., Engberg, S., – Dhaini, S., Zúñiga, F., Ausserhofer, D., Simon, M., Kunz, R., Simon, M., & Schwendimann, R. (2015b). The relationship of De Geest, S., & Schwendimann, R. (2016b). Care workers staffing and work environment with implicit rationing of health in Swiss nursing homes and its association with nursing care in Swiss nursing homes--A cross-sectional psychosocial work environment: A cross-sectional study. study. International Journal of Nursing Studies, 52(9), International Journal of Nursing Studies, 53, 105–115. 1463-1474. doi:10.1016/j.ijnurstu.2015.05.005 [doi] doi:10.1016/j.ijnurstu.2015.08.011 [doi] – Gaudenz, C., De Geest, S., Schwendimann, R., & Zúñiga, F. (2017). Factors Associated With Care Workers' Intention to Leave Employment in Nursing Homes: A Secondary Data Analysis of the Swiss Nursing Homes Human Resources Project. Journal of Applied Gerontology, 733464817721111. doi:10.1177/0733464817721111 [doi] – Kramer, M., & Schmalenberg, C. (2004). Essentials of a magnetic work environment part 1. Nursing2018, 34(6), 50–54. – Olds, D. M., Aiken, L. H., Cimiotti, J. P., & Lake, E. T. (2017). Association of nurse work environment and safety climate on patient mortality: A cross-sectional study. International Journal of Nursing Studies, 74, 155–161. doi:10.1016/j. ijnurstu.2017.06.004 – Rondeau, K. V., & Wagar, T. H. (2006). Nurse and resident satisfaction in magnet long-term care organizations: do high involvement approaches matter? Journal of Nursing Management, 14(3), 244–250. doi:10.1111/j.1365-2934.2006.00594.x [doi] – Schwendimann, R., Dhaini, S., Ausserhofer, D., Engberg, S., & Zúñiga, F. (2016). Factors associated with high job satisfaction among care workers in Swiss nursing homes – a cross sectional survey study. BMC Nursing, 15, 37. doi:10.1186/s12912-016-0160-8 [doi] – Specht, J. (2015). Quality of nursing home environments. Journal of Gerontological Nursing, 41(3), 3-4. doi:10.3928/00989134-20150203-01 [doi] – Spilsbury, K., Hewitt, C., Stirk, L., & Bowman, C. (2011). The relationship between nurse staffing and quality of care in nursing homes: a systematic review. International Journal of Nursing Studies, 48(6), 732-750. doi:10.1016/j. ijnurstu.2011.02.014 [doi] 8
Die Arbeitsumgebung im Bereich der Spitex Patienten und Patientinnen in ihren eige- nen vier Wänden zu pflegen, bedeutet für die Pflegepersonen häufig, dass sie gelern- te Prinzipien betreffend ihrer eigenen Ge- sundheit und Mobilisationstechniken anpas- sen müssen. Dies aufgrund der baulichen Gegebenheiten, wie enge Räume, sowie feh- lender Ressourcen, wie Hilfsmittel oder eine zweite Pflegeperson. Folgendes Fallbeispiel soll dies veranschaulichen: Am Morgen geht die Pflegefachfrau auf einen stündigen Einsatz, in welchem sie den Auftrag hat, den Patienten zu duschen. Der Patient hatte einen Apoplex rechts im Jahr 2015, einen Diabetes Typ II, Hypertonie und diverse Hautirritationen aufgrund von Allergien und Immobilität. Er ist rollstuhl- mobil und wohnt mit seiner Ehefrau in einer 3 ½-Zimmerwohnung zur Miete. Der Pa tient ist 1940 geboren. Die finanzielle Situ- Nicole Oberhänsli (MScN, ation ist eher prekär. Die Pflegefachfrau RN) und Corina Wyler fährt den Patienten im Rollstuhl ins enge (MScN, RN), Co-Präsiden- Badezimmer (ca. 5 m2). Darin stehen ein La- tinnen der Akademischen vabo, ein WC und eine Badewanne. Der Zu- Fachgesellschaft Spitex- gang zu der Badewanne ist erschwert, da Pflege des VFP das Lavabo direkt anschliessend ist. Den Rollstuhl bremst die Pflegefachperson ne- ben der Badewanne auf Höhe des Dusch- brettes. Dieses wurde von der Spitex orga- nisiert, weil es in der Wohnung keine dezimmer und hilft ihm, die Beine über den Dusche hat. Mit Unterstützung der Pflege- Badewannenrand zu hieven. Die Beine und fachfrau steht der Patient auf und hält sich der Rücken werden durch die Pflegefach- am Lavabo fest, er steht auf das rechte Bein frau gewaschen, den restlichen Körper und dreht sich mit Hilfe auf das Duschbrett. kann er selber waschen. Sie muss sich zwi- Die Pflegefachfrau kann aufgrund der en- schen dem Patienten und dem Lavabo nach gen Platzverhältnisse die Mobilisation unten bücken, damit sie die Beine und nicht nach Bobath durchführen und ihren Füsse des Patienten gut waschen kann. Da Rücken nur teilweise entlasten. Sitzt der dieser einen Diabetes hat, ist die Pflege der Patient auf dem Duschbrett, entfernt die Füsse sehr wichtig. Ihren Rücken kann sie Pflegefachfrau den Rollstuhl aus dem Ba- bei dieser pflegerischen Handlung nicht 9
schonen. welche die Situation für alle Beteiligten er- In dieser Situation hat die Pflegefachfrau gonomisch und sicherer gemacht werden gute Hilfsmittel wie den Rollstuhl und das kann (EKAS, 2015). Dies kann nur umge- Duschbrett. Dies ist jedoch nicht immer der setzt werden, wenn die Patientinnen, Pa- Fall. Die Pflegefachperson, welche für den tienten und die Angehörigen damit ein- Patienten zuständig ist, nennt man Fallfüh- verstanden sind und die notwendigen rung. Sie ist mit dem Patienten und dessen finanziellen Ressourcen vorhanden sind. Angehörigen in engem Kontakt und be- Um diese Akzeptanz der Hilfsmittel zu er- spricht solche materiellen Anschaffungen. langen, dauert es in manchen Pflegesitu- Wenn bauliche Massnahmen nötig sind, ist ationen Monate. Die Mitarbeitenden der es in Mietwohnungen oft schwierig, Ände- Spitex dürfen nicht ohne Einverständnis rungen vollziehen zu können. In der be- der Patientin oder des Patienten ein Hilfs- schriebenen Situation verunmöglichen die mittel benutzen, da sie auf Besuch sind Platzverhältnisse der Pflegefachfrau, kor- bei dieser Patientin oder diesem Patien- rekt auf eine rückenschonende Haltung zu ten. Die Spitex hat die Möglichkeit Einsät- achten. Optimal wäre hier ein grösseres ze abzulehnen, dies ist jedoch nicht das Badezimmer mit einer bodenebenen Du- Ziel und somit ist ein Konsens unabding- sche, damit der Patient auf einem Dusch- bar. Weiter gibt es Pflegesituationen, in sitz geduscht werden kann und die Pflege- welchen für eine sichere, ergonomische fachfrau genug Platz hat, um ihren Rücken Mobilisation zwei Pflegepersonen not- zu schützen. wendig sind. Die Problematik dabei ist, Das Berufsunfallrisiko in Spitexbetrieben dass die Finanzierung der zweiten Person ist von 2003 bis 2012 um rund 7 Unfälle pro nicht immer gewährleistet ist und die Spi- 1000 Vollbeschäftigte auf 76,1 Unfälle an- tex den gleich hohen Betrag erhält, unab- gestiegen (Eidgenössische Koordinations- hängig davon ob sie eine oder zwei Perso- kommission für Arbeitssicherheit (EKAS), nen in den Einsatz schickt. 2015). Im Vergleich dazu liegt das Berufs- All diese Faktoren führen dazu, dass die unfallrisiko im Gesundheitswesen bei Pflegenden sich mit dem Vorhandenen 60 Unfälle pro 1000 Vollzeitstellen (EKAS, manchmal arrangieren und oft improvisie- 2015). Die Mitarbeitenden der Spitex sind ren müssen. Dies resultiert oft darin, dass demnach gefährdeter einen Unfall zu erlei- die Mitarbeitenden nicht ergonomisch den als beispielsweise Spitalangestellte. arbeiten und deswegen über Rücken- 13% dieser Berufsunfälle in der Spitex ge- schmerzen klagen. 40% der Schweizer Be- schehen durch Überlastung (EKAS, 2015). völkerung ab 15 Jahren gab bei der Gesund- Die Autoren weisen deswegen darauf hin, heitsbefragung 2014 an, Rückenschmerzen dass die geeignete Arbeitstechnik ergono- zu haben (Bundesamt für Statistik BFS, misch richtiges Arbeiten sei. Doch wie im 2014). Zwei von fünf dieser Personen geben beschriebenen Beispiel erwähnt, kann dies als Grund für ihre Rückenschmerzen die Ar- nicht immer angewendet werden. Weiter beit an. Die Prävalenz bei dem Pflegefach- muss die Sicherheit der Patientinnen und personal, welches in den letzten zwölf Mo- Patienten bei der Mobilisation gewährleis- naten an Rückenschmerzen gelitten hat, tet werden, um Stürze zu verhindern. Dazu liegt bei 69,5% (Samaei, Mostafaee, Jafar- sollen Hilfsmittel besorgt werden, durch poor, & Hosseinabadi, 2017). Pflegeperso- 10
nal, welches Patientinnen und Patienten zu Um für eine sichere Arbeitsumgebung für Hause betreut, ist im Vergleich zu Spital- die Spitexpatientinnen, -patienten und Spi- personal gefährdeter, lumbosakrale Rü- texmitarbeitenden zu sorgen, braucht es ckenschmerzen zu erleiden (Ricco, Pezzet- viele Faktoren. Die Sensibilisierung der Mit- ti, & Signorelli, 2017). Im Leitbild «Gesunder arbeitenden ist dabei zentral. Denn sie müs- Rücken in der Pflege» raten die Autoren sen bei der Mobilisation bedacht darauf sein, neben ergonomischer Mobilisation und dass sie sich und den Patienten bzw. die Pa- Hilfsmittel, die Ressourcen des Patienten tientin schützen, dass sie Mobilisationstech- zu nutzen, Mitarbeiterschulungen anzu- niken auf die verschiedenen Umgebungen bieten und die Handlung zu stoppen, wenn anpassen, dass sie Hilfsmittel einsetzen so- kein rückenschonender Patiententransfer wie Nein sagen, wenn die Mobilisation nicht möglich ist (Hplus, 2015). Die Schulung der ergonomisch möglich ist. Mobilisationskonzepte wie Kinästhetik und Bobath ist Teil der Ausbildung. Doch die Referenzen – Bundesamt für Statistik BFS. (2014). Gesundheitsstatistik Auffrischung und die Anwendung der Kon- 2014. Retrieved 25.07.2018 from https://www.bfs.admin. zepte im Spitex-Setting ist eine wichtige ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszu- stand.assetdetail.349483.html Aufgabe der Arbeitgeber. Durch Einzelcoa- – Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicher- ching bei den Patienten zu Hause oder heit. (2015). Unfall – kein Zufall! – Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Hilfe und Pflege zu Hause Gruppencoaching im Spitexbetrieb können (Spitex). Retrieved 25.07.2018 from http://www.ekas.ch/ die Feinheiten des Spitexsettings kennen- redirect.php?cat=f%2BR3rLeQL4g%3D&id=675 – Hplus. (2015). Leitbild Gesunder Rücken in der Pflege gelernt werden. Bei der Vertiefung des The- veröffentlicht. Retrieved 25.07.2018 from http://www.hplus. mas mit den Mitarbeitenden ist es zentral ch/fileadmin/user_upload/Branchenloesungen/ Arbeitssicherheit/Kampagnen zu vermitteln, dass sie Nein sagen dürfen. Gesunder_R%C3%BCcken/11.05.2015_Leitbild_ Nein zu einer Situation, in der sie ihre Ge- Gesunder_R%C3%BCcken.pdf – Ricco, M., Pezzetti, F., & Signorelli, C. (2017). Back and neck sundheit gefährden. Denn ohne Informati- pain disability and upper limb symptomes of home care onen über die Patientensituation kann healthcare workers: a case-control study from northern italy. International Journal of Occupational Medicine and von den Vorgesetzten nicht gehandelt Environmental Health, (30)2, 291–304. werden. Diese schauen zusammen mit der – Samaei, S. E., Mostafaee, M., Jafarpoor, H., & Hosseinabadi, M. B. (2017). Effects of patient-handling and individual Fallführung, der Patientin oder dem Pati- factors on the prevalence of low back pain among nursing enten und der Familie, wie die Situation personnel Work, (56)4, 551–561. gelöst werden kann. 11
D I S S E R TAT I O N E N Wenn Anfänger-Pflegefachpersonen dem Tod begegnen Eine aufgrund von Erkenntnissen und Befragungen gewonnene Erfahrung über die Fähigkeit und Unfähigkeit zur angemessenen Reaktion In der heutigen Zeit ist der Tod in der west- lichen Welt ein Tabuthema. Unter dieser Art der Zensur leiden insbesondere Pflegefach- personen, die mit dem Tod in Berührung Pauline Roos-Laporte kommen: Sie müssen Selbstzweifel, Angst Pflegefachfrau HES, MscN, vor dem Tod, Machtlosigkeit, Hilflosigkeit PhD in Pflegewissenschaft oder gar Trauer bewältigen. Dieser erlebte Dozentin und Lehrbeauf- Kummer überträgt sich dann auf die Ster- tragte an der Haute Ecole benden: Die Pflegenden vermeiden die Arc Santé (HE-Arc Santé), Kommunikation mit ihnen und meiden sie. Delémont/Neuchâtel Doch mit steigender Berufserfahrung und zunehmendem Lebensalter der Pflegefach- personen scheint sich die Beziehung zum Tod ein wenig zu verbessern. Aus diesem Grund haben wir uns dafür interessiert, welche Erfahrungen Anfänger-Pflegefach- meinen Sinnstrukturen aufbaut. Mithilfe personen, die mit dem Sterben und dem halbstrukturierter Gespräche haben wir Aus- Tod in Kontakt kommen, erleben. Denn be- sagen von 16 Pflegefachpersonen aus unter- kanntlich meiden junge Berufsanfänger/in- schiedlichen Bereichen (Medizin, häusliche nen Pflegeumgebungen, in denen sie regel- Pflege, Notfall, Intensivpflege, Chirurgie, mässig mit dem Tod umgehen müssen, da Geriatrie, Palliativpflege usw.) aufgezeichnet, die entsprechenden Pflegebereiche mit in denen der Tod allgegenwärtig ist. Unter Be- einem negativen Bild assoziiert werden. rücksichtigung der Tatsache, dass wir zwar Infolgedessen wird in einigen Jahren ein Wissenschaftler, aber vor allem menschli- Mangel an Pflegenden in diesen Bereichen che, von bestimmten sozialen Bedingungen erwartet. geprägte Wesen sind, haben wir die erfass- Mit dem Ziel, ein besseres Verständnis für ten Informationen thematisch analysiert. die erlebten Erfahrungen zu erlangen, ha- Dabei sind wir davon ausgegangen, dass ben wir den Ansatz einer phänomenologi- sich eine wissenschaftliche Untersuchung schen Soziologie gewählt und dabei akzep- nicht von den interpretierenden Referenten tiert, dass eine Realität immer auf den einer trennen lässt, die von der Gesellschaft, der gegebenen Gemeinschaft inhärenten allge- sie angehören, geformt sind. 12
Die Ergebnisse unserer Studie haben ge- keinen Respekt gegenüber dem leblosen zeigt, dass Anfänger-Pflegefachpersonen, Körper zeigen. Die Pflegefachpersonen er- die mit dem Sterben und dem Tod in Kon- lebten zudem eine entwaffnende Ungläu- takt kommen, eine Erfahrung erleben, die bigkeit in Bezug auf den Umgang mit den sich in zwei komplementäre Dimensionen Schmerzen des Sterbenden und auf die Be- einteilen lässt. Die erste Dimension ver- wertung des Ablebens. Die Befragten sind weist auf eine auf Erkenntnissen basieren- von einer Atmosphäre medizinischer Macht de Lebenseinstellung und spricht unter- geprägt, in der sich die Grenzen des Todes schiedliche Sinne wie das Hören, Fühlen immer weiter zum Nachteil des hoffnungs- und Riechen an. In dieser Dimension wird losen Patienten verschieben, und haben die Erfahrung als Form der Entdeckung er- damit zudem Gefühle wie Machtlosigkeit lebt, da die vorherrschenden Empfindun- und Frustration empfunden. Schliesslich gen keinen Erfahrungen entsprechen, die haben sie bei dem Gedanken, ihre soziale die Pflegekräfte auf einer Skala von «sehr Rolle ordnungsgemäss erfüllt zu haben, gut» bis «ausreichend» kennen. Häufig auch Befriedigung empfunden. wird die Tragödie des Sterbens oder des Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse zu Todes bei der Ansicht des toten Körpers und den erlebten Erfahrungen wurden Empfeh- bei der Wahrnehmung der Geräusche, die lungen für die Experten im Rahmen der ein Sterbender von sich gibt, als schockie- Ausbildung formuliert. So sollte eine grö- rende Entdeckung wahrgenommen. Die Be- ssere Vertrautheit mit dem Sterben und gegnung mit dem Unaussprechlichen wird dem Tod erzielt werden, z. B. indem die zudem zu einer Erfahrung der Abscheu, physiologischen Prozesse des Todeskamp- wenn die Körpergerüche des Sterbenden fes und der Körperpflege des Toten gelehrt und der Geruch des Todes wahrgenommen werden. Darüber hinaus haben die Pflege- werden. Darüber hinaus haben die Studien- kräfte geäussert, dass mehr Solidarität und teilnehmenden den Tod als fremdartig er- Sicherheit im Umgang mit dem Tod erfor- fahren, wenn das Leben eines Menschen derlich ist. Ein besserer Umgang mit der den Körper verlässt. Und schliesslich be- Tragödie des Todes kann z. B. durch einen richten die Teilnehmenden von erlebtem stärkeren Austausch mit den interdiszipli- Entsetzen beim Anblick einer Leiche – ei- nären Teams, die Kenntnis der letzten Wün- nem Schrecken, der durch die Medien ver- sche des Sterbenden und bessere Kennt- stärkt wird und fest in der allgemeinen Vor- nisse der Palliativphase erzielt werden. stellung verankert ist. Die zweite Dimension dieser von den Pfle- Referenzen können bei der Autorin ange- gefachpersonen erlebten Erfahrung betrifft fordert werden: pauline.laporte@he-arc.ch die Befragung über die Fähigkeit oder Un- fähigkeit zu einer angemessenen Reaktion. Die Pflegefachpersonen fühlten sich an- gesichts der Tragödie des Sterbens allein gelassen; sie fühlten sich schuldig bei der Vorstellung, bei einem Unfalltod etwas vergessen zu haben; sie lehnten sich ge- gen das Verhalten ihrer Kollegen auf, die 13
Die Entwicklung eines evidenzbasierten Advanced Practice Nurse-Konzepts in der gynäkologischen Onkologie Frauen mit gynäkologischen Tumorerkran- kungen weisen eine sehr hohe Anzahl an physiologischen und psychosozialen Sym- ptomen auf, wie z.B. Schmerzen, Fatigue, Probleme mit dem Körperbild oder depres- sive Symptome. Studienergebnisse weisen ferner darauf hin, dass sich die betroffenen Frauen häufig unzureichend vom Versor- Mag. Dr. phil. Andrea gungssystem unterstützt fühlen, und dies Kobleder, Projektleiterin & vor allem hinsichtlich psychosozialer Be- Programmleiterin des MAS lange. Eine Möglichkeit, die Betreuung Palliative Care an der FHS der Patientinnen zu optimieren, stellt die St. Gallen Rolle der Advanced Practice Nurse (APN) Die Dissertation wurde an dar, die sich in zahlreichen Ländern be- der Universität Wien in reits als sicheres und kostenwirksames Kooperation mit der FHS Versorgungsmodell etabliert hat. Im Ver- St. Gallen erstellt. sorgungskontext Österreich und Schweiz ist die APN-Entwicklung allerdings erst am Beginn und es fehlt an systematisch entwickelten Konzepten. Daher war das Ziel der Dissertation, ein et al., 2016) und NREM (Irvine, Sidani, & evidenzbasiertes APN-Konzept in der gy- Hall, 1998) erstellt wurde. näkologischen Onkologie für den Ver Als Ergebnis stellen Struktur-, Prozess- sorgungskontext Österreich und Schweiz und Outcomekriterien das Kernstück des zu entwickeln. Die Entwicklung erfolgte in entwickelten APN-Konzepts in der gynäko- 2 Schritten. In Schritt 1 wurden basierend logischen Onkologie dar. Zusätzlich konn- auf dem Element «Evidence" des PARIHS- ten beispielhafte Beziehungen zwischen Frameworks von Rycroft-Malone et al. den Kriterien dargestellt werden, die vor (2004) vier Perspektiven erhoben: (A) die allem im Kontext der Evaluierung bedeut- Perspektive der Patientinnen, (B) die Per- sam sein können. Spezifika der gynäkolo- spektive der Gesundheitsfachpersonen, gischen Onkologie zeigen sich vor allem in (C) der aktuelle Forschungsstand zur Wirk- den Prozesskriterien mit dem Fokus der samkeit sowie (D) kontextuelle Faktoren. APN auf die psychosoziale Begleitung der In Schritt 2 wurden die Ergebnisse aus Patientinnen und ihrer Angehörigen sowie der Erhebung der einzelnen Perspektiven ihrer zentralen Kompetenz der Beratung zum APN-Konzept zusammengeführt. Dazu über den gesamten Behandlungspfad. Das wurde eine Matrix verwendet, die basie- entwickelte APN-Konzept kann eine Grund- rend auf dem PEPPA-plus (Bryant-Lukosius lage darstellen, auf institutioneller Ebene 14
detaillierte APN-Rollenbeschreibungen in der gynäkologischen Onkologie auszu arbeiten. Eine gemeinsame Basis könnte einen Beitrag zur Klärung der APN-Rolle in Österreich und der Schweiz leisten und die nachhaltige Implementierung der APN in die gynäkologisch-onkologische Praxis un- terstützen. Referenzen – Bryant-Lukosius, D., Spichiger, E., Martin, J., Stoll, H., Kellerhals, S. D., Fliedner, M., … De Geest, S. (2016). Framework for Evaluating the Impact of Advanced Practice Nursing Roles. Journal of nursing scholarship : an official publication of Sigma Theta Tau International Honor Society of Nursing, 48(2), 201–209. doi:10.1111/jnu.12199 – Irvine, D., Sidani, S. & Hall, L. M. (1998). Linking outcomes to nurses' roles in health care. Nursing economic$, 16(2), 58–64, 87. – Rycroft-Malone, J., Seers, K., Titchen, A., Harvey, G., Kitson, A. & McCormack, B. (2004). What counts – as evidence in evidence-based practice? Journal of advanced nursing, 47(1), 81–90. doi:10.1111/j.1365-2648.2004.03068.x Call for Abstracts Wir danken Dr. Pauline Roos-Laporte und Dr. Andrea Kobleder für die spannenden und bereichernden Zusammenfassungen ihrer Dissertationen, welche sie für das Vorliegen- de VFP/APSI Update erstellt haben und gra- tulieren ihnen herzlich zum bestandenen Doktorat. Sehr gerne drucken wir auch eine Zusammenfassung Ihrer Dissertation in der nächsten Ausgabe ab. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei dalit.jaeckel@vfp-apsi.ch. 15
VFP-MITGLIEDERUMFRAGE: ZUFRIEDENHEIT MIT KOM M U N I K AT I O N S K A N Ä L E N Yoshija Walter (M.Sc.), Assistent kleiner Teil dessen ist in der Administration VFP-Geschäftsstelle und Dr. Dalit Jäckel, tätig (vgl. Abbildung 1). Geschäftsleiterin Webseite Demografie 26% der Personen besuchen unsere Web- Von rund 630 Mitgliedern haben 76 Perso- seite (www.vfp-apsi.ch) mehrmals monat- nen unsere Kommunikationsumfrage be- lich, während 46% der Mitglieder mehr- antwortet. Da die Rücklaufquote damit bei mals jährlich einen Blick darauf werfen. 12% liegt, sind die Resultate mit Vorsicht zu 21% waren seltenere Gäste und 7% waren geniessen. 16% der Beteiligten stammen noch nie auf der Homepage. Folgende aus der französischen Schweiz und 84% Gründe wurden für den Besuch der Websei- aus der Deutschschweiz. Ebenfalls waren te genannt (Mehrfachantworten möglich): 16% männlich und 84% weiblich, was ziem- 1. Um die Seite der eigenen AFG zu besu- lich genau die Verteilung unserer Mitglie- chen (23%) der wiederspiegelt. Die Altersspannbreite 2. Um die Stellungnahmen des VFP zu der Personen lag zwischen 25 und 76 Jah- lesen (22%) ren. 15% der Mitglieder haben (noch) kei- 3. Um Neuigkeiten aus der Pflegewissen- nen akademischen Abschluss, während schaft zu erhalten (21%) 69% über einen Masterabschluss verfügen 4. Um zu lesen, wie sich der VFP enga- und 16% einen PhD absolviert haben. Die giert (18%) Mehrheit der Befragten arbeitet beruflich 5. Um sich über Tagungen und Events zu in Pflegepraxis und Pflegeentwicklung, ge- informieren (16%) folgt von Bildung und Forschung. Nur ein Abbildung 1. Berufliche Beschäftigung der befragten Mitglieder (Mehrfachantworten m öglich).
Newsletter 26% der Befragten meinten allerdings, Der VFP-Newsletter wird einmal im Monat dass am Newsletter nichts verbessert wer- versandt. Wir haben unsere Mitglieder ge- den sollte. fragt, wie sie diese Frequenz beurteilen. Für die klare Mehrheit (84%) war dies genau Vereinsbroschüre «VFP/APSI Update» richtig, etwas weniger Personen (15%) Die Vereinsbroschüre VFP/APSI Update wird empfanden dies als etwas zu viel und nur zweimal jährlich versandt. 3% der Befragten eine Person meldete, dass sie noch mehr äusserten, dass sie gerne noch weitere Auf- Newsletter wünschte. lagen wünschen würden. 82% finden diese 43% der Befragten teilten uns mit, dass sie Frequenz allerdings genau richtig und für den Newsletter immer lesen, 28% lesen ihn 15% der Befragten sind zweimal jährlich zu häufig, 26% lesen ihn ab und zu und 3% viel. Etwas mehr als die Hälfte aller Respon- meinten, dass sie ihn nie lesen. Eine grosse denten (55%) gab an, die Broschüre immer Mehrheit der Mitglieder scheint relativ zu- zu lesen, wobei sie von 23% hin und wieder frieden mit dem monatlichen Newsletter zu und von 14% häufig gelesen wird. Sechs Per- sein (vgl. Abbildung 2). sonen (8%) lesen die Broschüre eigenen An- Unsere Mitglieder teilten uns mit, was an gaben zufolge gar nie. Ähnlich wie beim dem Newsletter verbessert werden kann Newsletter schienen aber auch mit dem (Mehrfachantworten möglich): VFP/APSI Update die meisten Mitglieder zu- 1. Mehr Informationen aus den verschie- frieden zu sein (vgl. Abbildung 3). denen AFGs (25%) Die Vereinsbroschüre wurde in den letzten 2. Mehr Informationen aus der Pflegewis- Jahren bereits weiterentwickelt und das senschaft (24%) Design wurde etwas angepasst. 81% der 3. Mehr Informationen aus dem Vorstand Befragten meinten, dass das aktuelle De- und der Geschäftsstelle (13%) sign in Ordnung ist und 19% empfanden, 4. Design (12%) dass das Design in dieser Form noch ver- Abbildung 2. Zufriedenheit mit dem Newsletter (1: sehr unzufrieden; 6: sehr zufrieden). 17
besserungswürdig sei. Laut 32% der Mit- 2. Zu grosse geografische Distanz (22%) glieder müsste an der Vereinsbroschüre 3. Die Informationen können auch anders nichts mehr geändert werden. eingeholt werden; z.B. Newsletter oder Es gab allerdings auch Verbesserungsvor- Webseite (11%) schläge (Mehrfachantworten möglich): Die teilnehmenden Mitglieder wurden 1. Mehr Neuigkeiten aus der Pflegewis- ebenfalls gefragt, was die Gründe für ihr Er- senschaft (28%) scheinen sei. Dies waren ihre häufigsten 2. Mehr wissenschaftliche Artikel (14%) Antworten: 3. Design (14%) 1. Interne Informationen und Diskussio- 4. Mehr Informationen aus den verschie- nen (27%) denen AFGs (13%) 2. Das Stimmrecht wahrnehmen (21%) 32% der Befragten teilten uns mit, dass sie 3. Informationen direkt vor Ort erhalten nichts an der Broschüre ändern würden. zu können (21%) 4. Interessante Themen im Vorprogramm Generalversammlung (20%) Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (42%) waren noch nie an einer GV mit da- Bei der direkten Nachfrage, was denn an bei und ein beachtlicher Teil davon war bis- den VFP-Generalversammlungen verbes- lang einmal dabei (20%). 26% der Perso- sert werden könnte, meinten 22%, dass nen waren bereits mehrmals an einer GV nichts geändert werden sollte. Die meist- und 12% versuchen jedes Mal vor Ort teil- genannten Verbesserungsmöglichkeiten zunehmen. Die 42%, welche noch nie an waren: Interessante Themen im Vorpro- einer Generalversammlung des VFP teilge- gramm (20%), mehr Informationen aus nommen hatten, wurden gefragt, weshalb dem VFP (16%) und im Vorfeld besser auf dies so sei. Dies waren ihre häufigsten Ant- die Veranstaltung hinzuweisen (14%). worten: 1. Verhinderung aus Zeitgründen (38%) Abbildung 3. Zufriedenheit mit dem Inhalt der Vereinsbroschüre (1: sehr unzufrieden; 6 sehr zufrieden). 18
Schlussfolgerung • Im Vorstand wurde bereits diskutiert, Der VFP-Vorstand bedankt sich bei den Mit- ob eine gedruckte Broschüre, wie sie gliedern, welche an der Umfrage teilge- zweimal jährlich versendet wird, noch nommen haben und hat die Resultate im zeitgemäss ist und beibehalten werden Frühling in einer Sitzung besprochen. Wir soll. Anhand der vorliegenden Umfra freuen uns über das grösstenteils positive geresultate (82% sind mit der Frequenz Feedback zu unseren Kommunikationska- zufrieden und 92% lesen die Broschüre nälen und planen folgende konkrete Schrit- «hin und wieder» bis «immer») ist der te, um auf die Kritikpunkte einzugehen: Vorstand zum Schluss gekommen, das • Es werden mehr Informationen aus den VFP/APSI Update weiterhin zu produ- Akademischen Fachgesellschaften ge- zieren. Wir überlegen uns aber, ob ein wünscht, ebenfalls sind diese für viele elektronischer Versand in Zukunft nicht der Hauptgrund dafür, dass sie unsere angemessener ist. Homepage besuchen. Die AFGs werden daher auf der momentan entstehenden neuen VPF-Homepage eine gute und umfangreiche Plattform erhalten, um ihre Inhalte zu präsentieren. Ihre Web- seitenstruktur wurde in Absprache mit den zehn Präsidien definiert, lässt aber auch die Möglichkeit, sie individuell et- was anzupassen. Zudem wurden die AFGs im August in einer Sitzung über das vermehrte Bedürfnis nach News aus ihren Reihen informiert und um re- gelmässige Beiträge gebeten. • Über alle Kommunikationskanäle wer- den mehr wissenschaftliche Inhalte ge- wünscht. Wir werden weiterhin zwei- mal jährlich Dissertationen im VFP/ APSI Update präsentieren, aber auch bei den anderen Artikeln auf eine grö- ssere Wissenschaftlichkeit Wert legen. Ein Projekt in diese Richtung, welches von der Geschäftsstelle angerollt wor- den war – der Versand eines Monthly Papers – musste wegen mangelnder Beteiligung studentischer Mitglieder leider wieder abgesagt werden. • Das Design des Newsletters ist verbes- serungswürdig – dies werden wir mit der Umsetzung der neuen Website kombinieren. 19
AKTUELLES AUS DER GESCHÄFTSTELLE Dr. Dalit Jäckel, VFP-Geschäftsleiterin und • Symposium der AFG Rehabilitations- Yoshija Walter (M.Sc.), Assistent pflege und der IG Rehabilitationspflege zum Thema «Miteinander weiterentwi- In der ersten Jahreshälfte 2018 stand auf ckeln» im März 2019 der Geschäftsstelle wiederum die Vorbe- • Generalversammlung im Juni 2019 reitung der Generalversammlung im Zent- • Abendveranstaltung der AFG Psychiat- rum. Zu Jahresbeginn gaben wie gewöhn- rische Pflege im Herbst 2019 lich vor allem die Jahresrechnung 2017 und Zudem haben wir die Jubiläumsfeier der das Budget 2018 zu tun. Mit den zwei An- AFG Rehabilitationspflege im Mai 2018 ad- trägen zur Auflösung der Akademischen ministrativ unterstützt. Die Veranstaltungs- Fachgesellschaft Ethik in der Pflege und orte St. Gallen, Fribourg, Bern, Zürich, zur Revision des AFG-Reglements, sowie Neuchâtel und Luzern spiegeln die nationa- Präsidiums- und Vorstandswahlen, gab es le Orientierung des VFP wider – wir bedan- auch im Frühling einiges aufzugleisen. Der ken uns sehr herzlich bei allen Gastgeber- von der GV geforderte zusätzliche Para- institutionen! graph zur Mitgliedschaft in zwei AFGs wur- Die Vereinsstrategie 2017–2022 präsentie- de gleich im Juni mit der Arbeitsgruppe Zu- ren wir regelmässig dem Vorstand und sammenarbeit erarbeitet und im August überprüfen den Stand der Dinge in allen dem Vorstand und der Präsident/innen- Punkten. Vieles daraus wurde bereits um- Konferenz vorgeschlagen. Mit der neuen gesetzt oder angerollt. So wurde anfangs Zusammensetzung hat der Vorstand be- 2018 eine Mitgliederumfrage zum Thema gonnen, seine Sitzungen konsequent auf Zufriedenheit mit unseren Kommunika Englisch abzuhalten. Dies bedeutet für die tionskanälen durchgeführt (siehe Seiten Geschäftsstelle neu eine englische Proto- 16-19). Eine Arbeitsgruppe zum Thema «Auf- kollführung für Vorstandssitzungen und bau eines Schweizer Forschungsregisters» Generalversammlung. unter Mitwirkung von Beatrice Gehri, Chan- Für die Jahre 2018/2019 sind zahlreiche tal Grandjean, Dalit Jäckel und Nicole Zigan Veranstaltungen geplant, welche alle von wurde ins Leben gerufen und hat ihre Arbeit der Geschäftsstelle getragen oder mitge- bereits begonnen. Nachdem der VFP im 2017 tragen werden bzw. wurden: ein neues Logo erhalten hat, konnten wir • Generalversammlung im Mai 2018 nun im 2018 nach eingehender Diskussion • Symposium der AFG Gerontologische mit den Präsidien auch entsprechende Lo- Pflege im September 2018 zum Thema gos für alle AFGs erstellen. «Was sind ‘No-Go’s in der geriatrischen Gegenwärtig koordinieren wir Sitzungen mit Pflege? Empfehlungen angelehnt an unseren Patronatskomiteemitgliedern, wel- die ‘Choosing Wisely’-Initiative» che sich mit jeweils drei bis vier Vertreter/ • Science Apéro für Studierende der Pfle- innen des VFP-Vorstands zu gesundheits gewissenschaft im Dezember 2018 politischen Themen austauschen. Gesprä- 20
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