Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI

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Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
w w w. i q - j o u r n a l . d e

                                                                                   Ausgabe 4/2018
Robotik, Automatisierung, Digitalisierung:

Ihr Einfluss auf die Arbeit
und auf unser Leben

 3                      9                              11
Robotik-AG:            Technischer Vertrieb:          VDI-Wettbewerb:

Mit dem Roboter über   Neuer Arbeitskreis             Studierende bauen Boote
den Schulhof           #Sales40 vor dem Start         mit Kerzenantrieb
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
2   iQ-Journal 4/2018

    ZUR SACHE

                                                                                                            Rüdiger Wendt,
                                                                                         stellvertretender Vorsitzender VDI
                                                                                              Braunschweiger Bezirksverein
     2    editorial

          Zur Sache
                                                    Liebe Leserinnen und Leser in der Ingenieurregion,

                                                    waren Sie im Frühjahr auf der Hannover-Messe? Seit 25 Jahren gehe ich
                                                    regelmäßig dorthin und schaue auch beim VDI vorbei. Dieses Jahr war das
                                                    Motto des Standes: „SMART GERMANY – Ingenieure gestalten Zukunft“.
     3    titel                                     Wenn Sie dieses Heft lesen, werden Sie sehen, dass dieses Motto in un-
                                                    serem Bezirksverein bereits voll umgesetzt wird.
          Die Schule als Roboterschmiede
          Über technische Hürden der Robotik
                                                    Der VDI-Stand ist begehrt und mit interessanten Ausstellern gespickt.
          Roboter erobern die Industrie
                                                    Dennoch klagte der Bereich Mitglieder- und Regionalservice über den ge-
          Automation: Fluch oder Segen?
                                                    ringsten Zuwachs an Neu-Mitgliedern, seitdem er an der Messe teilnimmt.
                                                    In diesem Jahr bin ich zum ersten Mal aus Asien nach Hannover eingeflo-
                                                    gen. Dies war eine völlig neue Erfahrung und zeigte einmal mehr, dass es
                                                    trotz Globalisierung in Hannover viel zu sehen gibt und man interessante
     9    inter n                                   Gespräche führen kann. Es zeigt aber auch, dass wir uns in Deutschland
                                                    anstrengen müssen. Der Schlüssel zum Erfolg wird nicht darin liegen, wel-
          Unser neuer Arbeitskreis: #Sales40        che Aufgaben Computer- und Robotik-Anwendungen alleine übernehmen
          Ausflug in die Technikgeschichte          können. Sondern im Geschick, menschliche Ausführung und automatisier-
          VDI-Wettbewerb: Boote mit Kerzenantrieb   te Unterstützung clever zu kombinieren.

                                                    So lautet meine Schlussfolgerung für den VDI: Die Messe war schlichtweg
                                                    zu interessant, um einen Mitgliedsantrag auszufüllen. Zu sehen war, dass
                                                    aus reinen Computer-Anwendungen „smarte“ Lösungen geworden sind.
    12    suj                                       Roboter strahlen eine große Faszination aus. Da lässt man sich schon mal
                                                    gerne von einer Robotik-Anwendung sein Bier einschenken. Innovationen
          Mission in Texas: Auf Armstrongs Spuren   und spannende Produkte werden Ihnen auch in diesem iQ-Journal nahe-
                                                    gebracht. Ein neuer, ganz besonders smarter Arbeitskreis stellt sich vor.
                                                    Und wir spannen einen Bogen von der Wiege der Raumfahrt zu aktuellen
                                                    Raketen-Projekten mit Braunschweiger Beteiligung.

                                                    In der Region Braunschweig sind wir auf einem guten Weg, die Zukunft zu
    14    ingenieurregion.de                        meistern. Mit dem Projekt „ingenieurregion.de“ haben wir einen großen
                                                    Gestaltungsrahmen und eine Riesenchance, im „World Class Engineering“
          Neue Vollzeitstelle für unser Projekt
                                                    ganz vorne mitzuspielen. Die Aufgabe des Braunschweiger Bezirksvereins
                                                    ist es, aus diesen interessanten Neuerungen Aktivitäten zu entwickeln, pas-
                                                    sive Mitglieder zu aktiven zu machen und neue hinzuzugewinnen. Dabei
                                                    werden wir auch den Nachwuchs nicht aus den Augen verlieren. Gestalten
                                                    Sie mit und werden Sie aktiv.
    15    gratulationen & termine
                                                    Über Ihr Interesse freut sich Ihr
          Unsere neuen Mitglieder
          Herzlichen Glückwunsch!
          Veranstaltungen: Hier geht’s hin
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
iQ-Journal 4/2018        3

                                                                                                                                         TITEL

                            Mit dem Roboter an der Hand
                            über den Schulhof
                            Was die Robotik-AG an der Christophorusschule bewirkt

                            Jens Espe lehrt Informatik und Physik an       mehr entstanden – etwa ein Navigationsro-      Was hat die Robotik-AG an der
                            der Braunschweiger Christophorusschule         boter, der auf unserem Schulhof Besuchern      Christophorusschule bewirkt?
                            – und er leitet die erfolgreiche Robotik-      den Weg weisen kann. Und ein autonomes         Früher lehrten wir das Fach Informatik
                            AG. Im Interview spricht der Lehrer darü-      Segelboot, das unter Berücksichtigung der      in Grundkursen, mittlerweile auch in
                            ber, warum die Roboter für den Unterricht      Windrichtung die richtigen Manöver mit         Leistungskursen. Es hat einen Leistungs-
                            wichtig sind und wieso sie die Schule bis      seinem Segel ausführt, um zum Ziel zu          schub an der Schule gegeben, die Schü-
                            nach Asien gebracht haben. Und er verrät,      kommen. Wir haben auch zwei autonome           lerinnen und Schüler weisen viel mehr
                            warum der nächste schuleigene Roboter          Luftschiffe gebaut. Eines davon ist sechs-     Kenntnisse auf. Ich finde es wichtig, im
                            ein besonderer sein wird.                      einhalb Meter lang und kann Luftaufnah-        Unterricht zu programmieren, weil fast
                                                                           men machen.                                    jeder Beruf den Umgang mit dem Com-
                            Herr Espe, aus der Christophorusschule ist                                                    puter einfordert.
                            Ihre Robotik-AG nicht mehr                     Wie lernt man das Roboterbauen?
                            wegzudenken. Wie kommt’s?                      Die Produktserie Mindstorms von Lego bie-      Was sind die nächsten Pläne?
                            Im Jahr 2006 ging alles los. Damals ha-        tet eine gute Möglichkeit, um in die Robo-     Im März kommenden Jahres steht der
                            ben wir zum ersten Mal beim RoboCup            tik einzusteigen. Insbesondere die älteren     RoboCup-Regionalwettbewerb in Han-
                            gemacht – einem jährlichen Wettkampf,          Steine machen es relativ einfach, die ersten   nover an. Bisher haben wir unser Ro-
                            in dem selbstgebaute Roboter in verschie-      Programmierschritte zu gehen. Mit ihnen        boter-Fahrgestell immer gekauft und
                            denen Disziplinen gegeneinander antre-         erzielt man einen guten Lerneffekt.            darauf die Elektronik aufgebaut. Das ist
                            ten. Aus dem Stand heraus schafften wir                                                       jetzt anders: Das Chassis haben unsere
                            den ersten Platz und qualifizierten uns für    Und wie geht’s dann weiter?                    Schülerinnen und Schüler in Eigenregie
                            die Weltmeisterschaft. Dieser Erfolg hat       Mit Robotern auf Arduino-Basis. Das            hergestellt – mit dem 3D-Drucker. Unser
                            uns einen Riesenschub gegeben und viele        Microcontroller-Board ist eine Open-Sour-      neuer Roboter wird richtig gut ausse-
                            beflügelt, sich an der Robotik-AG zu be-       ce-Plattform, die aus Italien stammt und       hen.
                            teiligen. Angefangen haben wir mit fünf        von vielen weiterentwickelt worden ist.                                            boy
                            Schülerinnen und Schülern. Heute sind es
                            mehr als dreißig – von der 5. Klasse bis zur
                            Oberstufe.

                            Was ist Ihr größter Erfolg?
                            Am schönsten war es, als wir zum zweiten
                            Mal zur Weltmeisterschaft fahren durften –
                            nach Singapur. Die Teilnehmer kamen aus
                            allen Ecken der Welt, doch bei dem guten
                            Miteinander spielten die unterschiedlichen
                            Sprachen überhaupt keine Rolle. Wir beka-
Foto: Christophorusschule

                            men Roboter zu Gesicht, wie wir sie noch
                            nie gesehen hatten. Die Chinesen haben
                            uns gezeigt, welche Innovationen sie in die-
                            sem Bereich zu bieten haben.

                            Womit füllen Sie die Stunden in der
                            Robotik-AG aus?
                            Die meiste Zeit arbeiten wir auf den Ro-       Mitglieder der Robotik-AG der Christophorusschule mit ihren selbstgebauten
                            boCup hin. Doch darüber hinaus ist viel        Robotern, die beim RoboCup an den Start gehen.
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
4   iQ-Journal 4/2018

    TITEL

    Von der Kollaboration
    zur Koexistenz
    Welche technischen Hürden die Robotik überwinden muss

    Die Glaub Unternehmensgruppe konzen-          In vielen Unternehmen dieser weiten        der Mitarbeiter von monotonen, kör-
    triert sich für ihre Kunden aus dem indus-    Spanne gibt es noch immer eine große       perlich belastenden Tätigkeiten steht im
    triellen Umfeld auf die Geschäftsfelder Au-   Anzahl manuell ausgeführter Tätig-         Vordergrund. Mitarbeiter für höherwer-
    tomatisierung manueller Arbeitsprozesse,      keiten. Dabei ist die Motivation, diese    tige Tätigkeiten freizubekommen oder
    Prozessoptimierung und Software-Lö-           Abläufe zumindest teilweise zu auto-       gar dem sich andeutenden Mitarbei-
    sungen. Dabei werden ganz unterschied-        matisieren, bei allen Interessenten sehr   termangel zu begegnen, sind die Ziele.
    liche Unternehmen adressiert: vom eher        ähnlich gelagert. Es geht nicht darum,     Gerade in kleineren mittelständischen
    kleinen mittelständischen Automatisie-        im Zuge von Rationalisierung bis in den    Unternehmen zeichnen sich durch die
    rungs-Einsteiger bis hin zum Konzern mit      letzten Winkel des Unternehmens hinein     aktuell sehr gute Beschäftigungslage
    hochautomatisierten Produktionsstätten.       Mitarbeiter freizusetzen. Die Entlastung   in Verbindung mit den ersten Auswir-

                                                                                                                                        Fotos: Glaub Automation & Engineering GmbH

    Klassischer Fall einer kollaborativen Teilautomatisierung: Das Einsetzen von Elektronikbaugruppen in Waschmaschinen-
    blenden findet automatisiert durch eine sichere Roboter-Greifer-Kombination statt. Der Roboter-Greifer übernimmt
    dabei sowohl das Positionieren der Blende als auch die Handhabung der Steuerbaugruppe. In direkter Kollaboration ent-
    nimmt ein Mitarbeiter am Nachbar-Arbeitsplatz (im Bildhintergrund) die fertig bestückten Blenden und montiert zusätz-
    liche Halteelemente, die sich bauartbedingt kaum vereinzeln sowie automatisiert platzieren und verschrauben lassen.
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
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                                                                                                         TITEL

                                                                                        Schüttungen, prozesssichere Vereinze-
                                                                                        lung, lagerichtige und positionsgenaue
                                                                                        Bereitstellung an den Entnahmestellen
                                                                                        für die Roboterkinematiken stellen zu-
                                                                                        weilen höchste Anforderungen an Greif-
                                                                                        technik und Sensorik/Vision-Technik. Bei
                                                                                        Lage- und Winkelkorrekturen über die
                                                                                        verschiedenen Koordinatensysteme von
                                                                                        Robotern und Kameras hinweg und
                                                                                        auch bei der Kraft-/Momentenüber-
                                                                                        wachung bei der Erledigung von Posi-
                                                                                        tionier-, Montage- und Fügeaufgaben
                                                                                        werden nicht selten die Grenzen aktu-
                                                                                        eller Technologien erkennbar.
Das zuvor handgeführte Applizieren eines doppelseitig klebenden Moos-
gummis auf Kunststoffteilen übernimmt hier der Roboter. Der speziell                    Auch Roboter stoßen
entwickelte Applizierkopf sorgt für gesteuerten Vorschub des Gummis und                 noch an Grenzen
für das Abschneiden im richtigen Moment. Es wird zweistufig geschnit-                   Auch der häufig gezeigte agile Ansatz
ten, sodass einerseits die richtige Länge appliziert wird und andererseits              des ortsflexiblen Einsatzes von Roboter-
eine Abreißfahne für die Schutzfolie auf der Oberseite des Moosgum-                     lösungen an verschiedenen Stationen
mis entsteht. Der Eingriff eines Mitarbeiters – etwa um unbearbeitete                   innerhalb eines Fertigungsverbundes
Teile einzulegen und fertige Teile zu entnehmen – ist nicht nötig.                      stößt durch die immer notwendige
                                                                                        System-Kalibrierung am jeweiligen Ein-
kungen des demographischen Wandels         wachsen so aus unmittelbar nutzbaren         satzort noch an seine Grenzen. Auch
sowie gesellschaftlicher Veränderungen     Teillösungen industrietaugliche Lö-          wenn nach dem großen Hype um die
die ersten Engpässe selbst im Bereich      sungen für Gesamtprozesse zusammen.          Mensch-Roboter-Kollaboration und der
der ungelernten und angelernten Mit-       Andernfalls kann es auch vorkommen,          anschließenden Ernüchterung hinsicht-
arbeiter ab.                               dass im Verlauf dieser kleinteiligen         lich der Einsatzfelder, Wirtschaftlichkeit
                                           Vorgehensweise technische oder wirt-         und/oder der Umsetzbarkeit statt der
Nur im Miteinander                         schaftliche Ausschlusskriterien auftre-      Kollaboration mehr die Koexistenz von
entwickelt sich Gutes                      ten, die zu einem Projektabbruch füh-        Mensch und Roboter in den Fokus ge-
Potenziale für den Einsatz von Ro-         ren.                                         rückt ist, bleiben in vielen Fällen Zyklus-/
boterlösungen gibt es beispielsweise       Aufgabenstellungen aus dem Bereich           Taktzeiten der bestehenden Fertigungs-
im Bereich der Elektronikfertigung. Die    Applizieren von selbstklebenden oder         umgebungen ein limitierender Faktor.
Bestückung von Leiterplatten mit soge-     viskosen Medien weisen zumeist eine          Insgesamt gibt es auf den beschrie-
nannten THT-Bauteilen (Drahtbauteile,      deutlich geringere Prozesskomplexität        benen Anwendungsfeldern bislang
die nicht über High-Speed-Bestückungs-     auf. In diesem zweiten Bereich, der bei      kaum skalier- und ausrollbare Lösungen,
automaten im SMT-Verfahren – Surface       Glaub im Rahmen der Automatisierung          sodass in jedem Projekt immer auch ein
Mounted Technology – aufgebracht           manueller Arbeitsprozesse bearbeitet         großer Anteil an Entwicklungsaufwand
werden können) ist ebenso ein Ansatz       wird, liegen die Herausforderungen           enthalten ist. Um diesen Aufwand allein
wie das Zusammenfügen von ganzen           häufig eher in der Roboterbewegung           aus Sicht der Personalkapazitäten über-
Elektronik-Baugruppen mit Gehäuse-         entlang mehr oder minder kompli-             haupt betreiben zu können, sind enge
teilen. Hier arbeiten die Ingenieure von   zierten Bauteil-Geometrien in Kombi-         partnerschaftliche Kooperationen zwi-
Glaub eng mit Kunden und Roboterher-       nation mit dem aufzutragenden Medi-          schen Kunden/Endanwendern, Integra-
stellern zusammen.                         um. Zusätzlich sind nicht selten spezielle   toren wie Glaub und Roboter-Herstellern
Je nach Komplexität des Prozesses, den     Applizierköpfe zu entwickeln oder pas-       wie ABB, Bosch Rexroth und anderen
es zu (teil-)automatisieren gilt, wer-     sende Dispens-Technologien auszuwäh-         zwingend notwendig. Kunden müssen
den die heruntergebrochenen Arbeits-       len und zu integrieren.                      sich in diesem Bereich in jedem Fall auf
schritte im Rahmen einzelner Mach-         Allen oben beschriebenen Anwen-              50 bis 100 Prozent längere Projektlauf-
barkeitsuntersuchungen betrachtet          dungen aus dem Bereich der Robotik           zeiten einstellen als bei herkömmlichen
und entsprechende Funktionen für die       sind wesentliche technologische Hürden       Automatisierungsprojekten.
Robotertechnik sowie unterstützende        gemein. So ist eine immer wiederkeh-
Techniken wie etwa Kamera-Systeme          rende Herausforderung die Zuführung               Niko Glaub, Geschäftsführer Glaub
schrittweise entwickelt. Im Idealfall      der zu verarbeitenden Bauteile. Lose               Automation & Engineering GmbH
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
6   iQ-Journal 4/2018

    TITEL

    Roboter erobern die Industrie
    Warum ihre Kosten sinken und die Anzahl steigt
    In den vergangenen Jahren hat die Ver-
    breitung von Robotern in der Industrie
    stark zugenommen. Diese Entwicklung
    wird sich in den nächsten Jahren fort-
    setzen. Nach einer Prognose der Inter-
    national Federation of Robotics (World
    Robotics Report 2017) wird die Anzahl
    der installierten Roboter von derzeit ca.
    zwei auf drei Millionen im Jahr 2020
    anwachsen.
    Neben der zunehmenden Verbreitung
    von klassischen Industrierobotern, wie
    sie vor allem in der Automobil- und
    Elektronikindustrie eingesetzt werden,
    hat zu diesem Trend die Entwicklung
    von neuen Leichtbaurobotern beige-
    tragen.
    Diese Leichtbauroboter sind in der Re-
    gel kleine Roboter mit Reichweiten von
    bis zu 1,5 Metern und einer Traglast
    bis 15 Kilogramm. Mit der Entwick-
    lung dieser Roboter verbreiten sich sehr    Starkes Wachstum: So entwickelt sich laut Prognose die Anzahl der weltweit
    intuitive Bedienkonzepte für die Pro-       installierten Industrieroboter.
    grammierung und Steuerung der Ro-
    boter. Diese Entwicklung folgt der von      wesentlich flexibler einsetzbar sind.     umfangreiche Risikobewertung der
    Computern, weg von großen PCs, hin          Diese Gründe führen dazu, dass die        Anwendung und umfangreiche Sicher-
    zu kleinen Tablets und Smartphones.         Kosten des Robotereinsatzes deutlich      heitsmaßnahmen voraus.
    Bei dem Roboterhersteller Universal         fallen, was wiederum zur Verbreitung      Der Einsatz der Roboter ist nicht mehr
    Robot ist die Eingabe von Befehlen          der Roboter beiträgt.                     auf einen festen Standort beschränkt.
    über ein iPad-orientiertes Eingabegerät     Ein weiteres Kennzeichen dieser Robo-     Zunehmend setzen sich mobile Lö-
    möglich. Andere Roboterhersteller wie       ter ist, dass sie als MRK-Anwendung       sungen durch. Dies können Platt-
    das deutsche Start-up-Unternehmen           betrieben werden können. MRK steht        formen/Systeme sein, die sich manuell
    Franka Emika oder der japanische Ro-        für Mensch-Roboter-Kollaboration und      verfahren lassen, beispielsweise das
                                                                                                                                     Diagramm: Ostfalia. Fotos: Ostfalia; Yaskawa

    boterhersteller Denso setzen auf die        beschreibt die direkte Zusammenar-        System APAS von Bosch. Oder der Ro-
    Programmierung über Apps.                   beit von Mensch und Maschine ohne         boter verfährt auf einer Plattform auto-
                                                trennende Sicherheitseinrichtungen.       nom. Dazu bieten Hersteller eine breite
    Kein Expertenwissen nötig                   Bei der Mensch-Roboter-Kollaboration      Palette an Plattformen an: von kleinen
    Die intuitive Bedienung ermöglicht          assistiert der Roboter dem Menschen.      Systemen für Leichtbauroboter bis zu
    auch Nicht-Roboterexperten, nach ei-        Das bedeutet, die Maschine ersetzt        großen Plattformen wie dem KUKA
    ner kurzen Einweisung die Program-          nicht den Menschen, sondern ergänzt       KMR Quantec, mit dem große Indus-
    mierung durchzuführen. Dies erlaubt         seine Fähigkeiten und nimmt ihm be-       trieroboter verfahren werden, etwa
    auch kleinen Unternehmen, Roboter           lastende Arbeiten ab. Das können zum      zur Bearbeitung von Rotorblättern für
    einzusetzen, ohne dass eine umfang-         Beispiel Über-Kopf-Arbeiten oder das      Windkraftanlagen.
    reiche Qualifizierung des eigenen Per-      Heben schwerer Lasten sein. Durch die-    Ein neuer Robotertyp, bei dem zwei
    sonals erforderlich ist. Weitere Vorteile   se Zusammenarbeit ergeben sich neue       Leichtbauroboterarme an einer zentra-
    sind, dass die Roboter sich einfacher       Einsatzmöglichkeiten für Roboter. Die     len Struktur (Säule) befestigt sind, ist
    umprogrammieren lassen und damit            MRK-Anwendung setzt allerdings eine       ein Dual-Arm-Roboter. Diese Roboter
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
iQ-Journal 4/2018     7

                                                                                                   TITEL
                                                                                       Robotik – ein
                                                                                       Denotationsversuch
                                                                                       Dieser Neologismus ist dem Sla-
                                                                                       wischen entlehnt, aus tschechisch
                                                   Dual-Arm-Roboter des                robota (Fronarbeit). Der tschechi­
                                                   Herstellers Yaskawa.                sche Schriftsteller Carel Čapek
                                                                                       (1890-1938) schuf den Begriff
                                                                                       Roboter mit seinem 1921 erschie­
                                                                                       nenen Ro­man Rossum’s Universal
werden in Japan schon                              nehmen stark zunehmen wird.         Robots für eine Art Puppe, die Be-
in mehreren Fabriken                               In vielen Fällen wird es dabei      wegungen scheinbar selbststän-
eingesetzt; in Deutsch-                             zu einer Zusammenarbeit des        dig ausführt.
land gibt es erst ver-                              Menschen mit dem Roboter           Die technisch-wissenschaftliche
einzelte Pilotanwen-                                 kommen, in dem beide ihre         Disziplin Robotik befasst sich
dungen. Ein Vertreter                                Stärken ausspielen können.        mit der Konstruktion, der Pro­
dieses Robotertyps                                    Das Institut für Produkti-       grammierung und dem Einsatz
ist der von ABB her-                                  onstechnik der Ostfalia          von Apparaturen (Maschinen-
gestellte Roboter                                      Hochschule unterstützt          mensch), die manuelle Funktio­
YUMI. Dieser kann                                         Unternehmen bei der          nen ei­nes Menschen ausführen
0,5 Kilogramm pro                                            Einführung von            können. Die programmgesteu-
Arm heben und                                                Leichtbaurobotern         erte elektronische Einrichtung
als Assistenz-                                              u n d M R K - A n w e n-   kann komple­xe Arbeitsvorgänge
system für                                                dungen und steht als         mithilfe von Sensoren und me-
manuelle Tätig-                                        Ansprechpartner bei Fra-        chanischen Dreh- und Greifvor-
keiten eingesetzt                                    gestellungen rund um die          richtungen ausfüh­ren. Sie kann
werden.                                           Robotik zur Verfügung.               Positionen selbst finden und nach
Die technologische Entwicklung wird                                                    vorgegebenem Muster eigene
vor allem in Japan vorangetrieben. Her-    Prof. Dr.-Ing. Holger Brüggemann VDI,       Entscheidungen tref­fen.
steller wie Yaskawa oder Kawada ha-                Institut für Produktionstechnik,
ben Dual-Arm-Roboter im Programm,                               Ostfalia Hochschule       Dr.-Ing. Hans Sonnenberg VDI
die bis zu 15 Kilogramm pro Arm heben
können. Diese Entwicklung dieses Ro-
botertyps sollte in Deutschland kritisch
verfolgt werden, da die Gefahr besteht,
dass bedingt durch die Struktur und die
Traglast dieser Roboter eine Reihe von
Arbeitsplätzen wegrationalisiert wird.

Vielarmige Roboter
Grundsätzlich ist ein Roboter nicht auf
zwei Arme beschränkt. Bei einen modu-
laren Konzept, bei dem Leichtbauarme
an einer zentralen Struktur befestigt
sind, wären auch drei oder mehr Arme
denkbar. Dies wird voraussichtlich auf
Speziallösungen beschränkt sein. Zu-
künftig denkbar wäre, dass ein Roboter
großflächige Teile mit zwei Armen hält
und mit einem dritten Arm mit einem
Werkzeug bearbeitet.
Wird die Fabrik der Zukunft menschen-
leer sein? Nein, davon sind wir weit
entfernt. Für Roboter ergeben sich al-
lerdings viele neue Anwendungsmög-
lichkeiten, so dass die Verbreitung auch   Fast wie beim iPad: Roboter des Herstellers Universal Robot erhalten ihre
in kleinen und mittelständischen Unter-    Befehle über eine Eingabeoberfläche.
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
8   iQ-Journal 1/2017
               4/2018

    TITEL

    Automation – mehr Fluch
    oder Segen?
    Zur Auswirkung der Digitalisierung auf die Gesellschaft

    In den Medien wird die Digitalisierung       die Digitalisierung jedoch zu einer Verdrän-   Qualifizierung, die einem das Arbeiten
    häufig als Aufgabe für die Zukunft dar-      gung bei Arbeitsprozessen führen, die sich     mit oder an den Maschinen erlaubt, oder
    gestellt. Dabei ist sie bereits in vielen    strukturieren lassen und bei denen Kreati-     man wird überflüssig. Auf lange Sicht
    Bereichen in der Umsetzung. Anders als       vität und Flexibilität eher eine untergeord-   kann dies verheerende Folgen für die Ge-
    die flächendeckende Einführung der EDV       nete Rolle spielen. Dies sind nicht die ein-   sellschaft haben, wie sich zum Teil heute
    Anfang der neunziger Jahre ist die Digi-     fachen Tätigkeiten, wie man denken sollte.     schon in der Gettobildung informativ Un-
    talisierung eine Umwälzung, die in Arbeit    Soweit möglich wurden diese Aufgaben           terprivilegierter erkennen lässt. Diese un-
    und Gesellschaft tiefgreifende Verän-        schon automatisiert. Nur dort, wo die          sichtbare Barriere für berufliche und auch
    derungsprozesse in Gang setzt. Es geht       Automatisierung schlicht zu aufwendig          persönliche Weiterentwicklung bedeutet
    nicht mehr nur um bloße Unterstützung        ist, werden Menschen noch zu Hilfsar-          eine Gefahr, die nur dadurch behoben
    der Arbeitnehmer und Steigerung der Ef-      beiten eingesetzt. Diese Beschäftigungs-       werden kann, dass den Betroffenen neue
    fizienz, sondern zukünftig werden mehr       möglichkeiten bleiben auch weiterhin           Perspektiven aufgezeigt werden.
    und mehr auch Entscheidungen von             erhalten. Betroffen werden jetzt vielfach      Auch die Arbeitswelt selbst wird sich ver-
    Maschinen getroffen, die bislang einem       höherwertige Tätigkeiten sein, bei denen       ändern. Homeoffice heißt das Stichwort,
    Menschen vorbehalten waren. Neben            die Personalkosten eine Automatisierung        hinter dem sich nichts anderes als die fle-
    der Erleichterung für den Einzelnen ver-     lukrativ erscheinen lassen oder ein Man-       xible Bestimmung des eigenen Arbeits-
    bergen sich hinter dieser Entwicklung        gel an qualifizierten Fachkräften herrscht     ortes verbirgt. Das Arbeiten vom Strand
    auch viele Gefahren, denen man sich als      (Medizin, Verkehr, Bau).                       oder der heimischen Couch aus ist gene-
    Gesetzgeber und Gesellschaft bewusst                                                        rell ein Mehrwert für den Arbeitnehmer.
    sein muss. An dieser Stelle sollen zwei      Neue Perspektiven müssen her                   Wenn sich, was zu erwarten ist, dieser
    Aspekte betrachtet werden, die eine er-      Die intellektuelle Mittelschicht wird dann     Trend verstärkt, hat dies auch Auswir-
    hebliche Herausforderung bedeuten.           eine ähnliche disruptive Entwicklung           kung auf die Infrastruktur. Wo derzeit
    Digitalisierung wird häufig nur als Um-      durchlaufen, wie es den Arbeitnehmern          viele Pendler für verstopfte Straßen sor-
    schreibung verstanden, dass sich die jetzt   in unterstützenden Bürotätigkeiten schon       gen, wirkt die Digitalisierung entlastend.
    schon gebräuchlichen elektronischen          wiederfahren ist. Entweder es gelingt          Flexible Zeitgestaltung ermöglicht Behör-
    Hilfsmittel verbessern. Tatsächlich wird     einem der Sprung zu einer noch höheren         den- und Arztgänge über den Tag verteilt.
                                                                                                Dies bringt neue Herausforderungen für
                                                                                                die Raumplanung der Gemeinden und
                                                                                                Städte. Der Arbeitsschutz wiederum ist
                                                                                                noch auf den Arbeitsplatz beim Arbeit-
                                                                                                geber ausgerichtet und muss erst noch
                                                                                                an die speziellen Bedürfnisse der Home-
                                                                                                office-Tätigkeit angepasst werden.
                                                                                                Ob die Digitalisierung Fluch oder Segen
                                                                                                sein wird, hängt vor allem davon ab, ob
                                                                                                Antworten auf diese und andere Pro-
                                                                                                bleme gefunden werden – nicht vom
                                                                                                Können der Maschinen.

                                                                                                               Prof. Dr. jur. Kai Litschen,
                                                                                                        Brunswick European Law School,
                                                                                                 Ostfalia Hochschule, stellv. Vorsitzender
    Verwaiste Arbeitsplätze: Der Wandel in der Arbeitswelt birgt nicht nur                             des Zentrums für gesellschaftliche
    Chancen, sondern auch Risiken.                                                                                      Innovation (ZEGI)
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
iQ-Journal 4/2018        9

                                                                                                                                                                     TITEL

                                                              #Sales40 – mach’s mal digitaler
                                                              Auftakt für neuen Arbeitskreis – Stefan Muhle zu Gast
                                                              Was für eine Verschwendung: Im Jahr
                                                              2017 haben deutsche Unternehmen
                                                              laut Rudolf Dögl 100 Milliarden Euro
                                                              in die falschen oder zumindest nicht in
                                                              die bestmöglichen Projekte gesteckt –
                                                              bei Gesamtinvestitionen in Höhe von
                                                              400 Milliarden Euro in Fabriken, An-
                                                              lagen, Maschinen und Software. Was
                                                              sich die Unternehmen laut dem Profes-
                                                              sor für Businessplanung an der Hoch-
                                                              schule Würzburg-Schweinfurt haben
                                                              zu Schulden kommen lassen: Sie haben
                                                              ihre Investitionsentscheidungen nicht
                                                              aus einer qualifizierten Nutzensicht he-
                                                              raus getroffen.

                                                              Neue Möglichkeiten schaffen
                                                              auch neue Herausforderungen
                                                              Diese Vergeudung sollte besser so-
                                                              fort aufhören. Zukünftig ist nur der       Lars Zimmermann.                            Stefan Muhle.
                                                              erfolgreich, der neben der klassischen
                                                              Wirtschaftlichkeitsberechnung auch         nisse. Guckt man näher hin, erkennt         mermann, Inhaber von kommunikati-
                                                              Kriterien wie Kundennutzen, Mensch,        man die große Wissenslücke im Ver-          onsoptimierer.de aus Salzgitter. Für die
                                                              Mitarbeitermotivation und andere           trieb – gerade in Verbindung mit der        Branche Maschinenbau hat der 52-Jäh-
                                                              weiche Faktoren in die Entscheidung        Digitalisierung. Wie funktioniert ganz      rige moderne Werkzeuge und Netz-
                                                              einbezieht. Zumal im Zuge der Digita-      konkret eine 4.0-kompetente Be-             werke entwickelt. Die beiden Diplom-
                                                              lisierung unzählige neue Möglichkeiten     darfsermittlung zu intelligenten, ver-      Ingenieure Peter Peckedrath und Mario
                                                              auf den Markt kommen. Mehrwerte            netzten Produkten und Services? Wer         Schlömann vervollständigen die Leitung
Fotos: kommunikationsoptimierer.de; Foto AG Gymnasium Melle

                                                              in neuen Dimensionen sind auf einmal       hat dazu Expertise? Da lichten sich         des Arbeitskreis-Teams. Und so lässt
                                                              technisch möglich und bezahlbar.           schnell die Reihen. Hier geht`s nämlich     die Vision „Willkommen Interessier-
                                                              Die GAFAs (Google, Amazon, Face-           eher von außen nach innen und nicht         te – #Sales40 ist in der ingenierregion.
                                                              book, Apple) der Welt zeigen das je-       umgekehrt! Die zentrale Frage lautet:       de zu Hause“ und die Mission „Geben,
                                                              den Tag eindrucksvoll und zerstören        Was für smarte Technologien brauchen        nehmen und lernen von modernem
                                                              ganze Geschäftsmodelle über Nacht.         unserere Kunden? Und nicht: Was             Vertriebs-Know-how“ kraftvolle Lernim-
                                                              Hier eine Sinnesschärfe für Chancen        können wir und wer kann das gebrau-         pulse für alle Beteiligten erwarten.
                                                              und Risiken zu haben, ist das A und O      chen?                                       Die Kick-off-Veranstaltung – bitte
                                                              des Erfolgs – besonders für deutsche       Vertrieblern, Produktmanagern, Mar-         Smartphones nicht vergessen – findet
                                                              kleine und mittlere Unternehmen, die       ketern unter die Arme zu greifen und        am 18. Oktober um 18.30 Uhr in der
                                                              sich nicht auf derartige Forschungs-       ihnen die Chancen der Digitalisierung       IHK Braunschweig statt. Zu den Gä-
                                                              und auch zeitliche Ressourcen stützen      im Vertriebsalltag aufzuzeigen, ist die     sten zählt Stefan Muhle, Staatssekretär
                                                              können, wie sie die Großen zur Verfü-      Aufgabe des neuen Arbeitskreises            im Niedersächsischen Ministerium für
                                                              gung haben.                                #Sales40 des VDI Braunschweig. Im-          Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digi-
                                                                                                         pulsvorträge mit Smartphone-Pflicht,        talisierung. Näheres unter www.ak-
                                                              Auf den Vertrieb kommt es an               Teamaufgaben und Webinare sind Kern         sales40.de.
                                                              Gerade die Speerspitze im Markt,           des Lernprogramms.
                                                              nämlich der technische Vertrieb, erlebt    Arbeitskreisleiter ist der Smart-/Ver-      Dipl.-Wirtsch. Ing. Lars Zimmermann VDI,
                                                              zuerst die veränderten Kundenbedürf-       triebscoach Dipl.-Wirtsch. Ing. Lars Zim-               Leiter Arbeitskreis #Sales40
Ihr Einfluss auf die Arbeit und auf unser Leben - Robotik, Automatisierung, Digitalisierung: VDI
10   iQ-Journal 4/2018

     INTERN

     Ausflug in die Technikgeschichte
     Arbeitskreise treffen sich in Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                               Peenemünde standen ebenfalls auf dem
                                                                                               Exkursionsprogramm. Beeindruckendes
                                                                                               Zeugnis des ehemals größten militärischen
                                                                                               Entwicklungskomplexes Europas ist das
                                                                                               Kraftwerk der Versuchsstellen, das heute
                                                                                               die interessante Ausstellung des Histo-
                                                                                               risch-Technischen Museums beherbergt.
                                                                                               Dabei gelingt es den Ausstellungsmachern
                                                                                               in hervorragender Weise, die Ambivalenz
                                                                                               dieses Ortes als Entwicklungsschmiede na-
                                                                                               tionalsozialistischer Terrorwaffen und Ge-
                                                                                               burtsstätte der Raumfahrt zu vermitteln.

                                                                                               Neues von den Arbeitskreisen
                                                                                               Während des Aufenthalts in Greifswald
                                                                                               fand die Sitzung der Arbeitskreisleiter
                                                                                               statt. Auf den neuesten Stand brachte die
                                                                                               Teilnehmer Fritz Neußer. Er ist im VDI An-
                                                                                               sprechpartner für Technikgeschichte. Und
                                                                                               er betreut auch die VDI-Zukunftspiloten
                                                                                               – ein Angebot für 13- bis 18-Jährige, das
     Wiege der Raumfahrt und Entwicklungszentrum für Terrorwaffen:                             auch wir in unseren Bezirksverein einbin-
     Der Besuch in Peenemünde stimmte nachdenklich.                                            den möchten. Fritz Neußer informierte
                                                                                               darüber, dass seit diesem Jahr Professorin
     Die Einladung zum Treffen der technik-       Wo hat man schon einmal Gelegenheit,         Heike Weber (Karlsruher Institut für Tech-
     geschichtlichen Arbeitskreise des VDI        direkt in einen Kernreaktor hineinzuse-      nologie) den VDI-Fachausschuss Technik-
     klang so spannend, dass man sich auch        hen? In Lubmin, mit Blick auf die beliebte   geschichte leitet. Professor Christian Kehrt
     ohne aktiven Arbeitskreis anmelden           Urlaubsinsel Rügen, wird seit den neun-      (TU Braunschweig) verantwortet die Lei-
     musste. Dreh- und Angelpunkt war die         ziger Jahren mit dem früheren Atom-          tung der Technikgeschichtlichen Tagung,
     Hanse- und Universitätsstadt Greifswald.     kraftwerk „Bruno Leuschner“ eine der         die im nächsten Jahr mit dem Themen-
     Mit Mecklenburg-Vorpommern verbin-           ehemals größten Atomanlagen Europas          gebiet „Technik und Militär“ in Hannover
     den die meisten Menschen vermutlich          zurückgebaut. Im Jahr 1973 in Betrieb ge-    stattfindet.
     eher unbeschwerten Strandurlaub und          nommen, hätten die im Endausbau insge-       Bei der Sitzung wurde Rüdiger Wendt
     saubere Natur als imposante Industrie-       samt acht Kernreaktoren aus sowjetischer     zum Sprecher der regionalen VDI-Arbeits-
     zeugnisse und technikgeschichtliche          Produktion mehr als 3.500 Megawatt Leis-     kreise Technikgeschichte gewählt, womit
     Denkmäler.                                   tung in das Netz eingespeist. Der Reaktor-   ein Sitz im VDI-Fachausschuss verbunden
                                                  block 6 ist für Besuchertouren geöffnet      ist. Mit der Nähe zum aktiven AK Technik-
     Segler und Uni mit Tradition                 und stellt mit seinen Ausmaßen und der       geschichte in Hannover, der Organisation
     Aus technikhistorischer Sicht beein-         noch vorhandenen Kraftwerkstechnik ein       der Tagung 2019 sowie Themen wie dem
     druckten in Greifswald der längste Mu-       imposantes Zeugnis deutscher Industrie-      Büssing-Jahr sollte es doch möglich sein,
     seumshafen Deutschlands mit seinen           geschichte dar.                              auch in Braunschweig den Arbeitskreis
     zahlreichen Traditionsseglern und histo-     In Sichtweite des ehemaligen Kernkraft-      wieder aktivieren zu können. Interessier-
                                                                                                                                              Foto: Olaf Strauß

     rischen Arbeitsschiffen sowie das fast       werkes befindet sich auf der Ostseeinsel     te mögen sich bitte melden via Mail an:
     hundertjährige Teleskop der Sternwarte       Usedom das wohl bekannteste technik-         r.wendt@vdi-bs.de.
     der Universität Greifswald. Letztere, 1456   historische Denkmal Mecklenburg-Vor-
     gegründet, gilt als die zweitälteste Uni-    pommerns. Die ehemaligen Versuchs-                    Rüdiger Wendt, stellvertretender
     versität im Ostseeraum.                      stellen des Heeres und der Luftwaffe in                Vorsitzender VDI Braunschweig
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                                                                                                                INTERN

             Auf hoher See im Pool
             VDI-Wettbewerb: Studierende bauen Boote mit Kerzenantrieb
             Das diesjährige Sommerfest des Instituts    halb Minuten den ersten Platz. Die Sie-        den Weg in einer Zeit von 2:21 Minuten.
             für Energie- und Systemverfahrenstech-      ger studieren an der TU Braunschweig           Besonders hervorheben muss man, mit
             nik, kurz InES, der TU Braunschweig         Maschinenbau im vierten Bachelorse-            welchem handwerklichen Geschick die
             lockte wieder mit einem Wettbewerb          mester. Der Rumpf ihres Schiffes be-           Teams ihren Hausmüll zu Rennbooten
             unter Schirmherrschaft des VDI Braun-       stand aus Styropor, und als Antrieb            aufwerteten.
             schweig in die Institutshalle. Wie treibt   nutzten sie einen Knattermotor mit             Das Team des InES und der VDI Braun-
             man mit zwei Kerzen ein Boot an? Vor        einem gelöteten Boiler aus dem Stahl-          schweig bedanken sich bei allen Gästen
             dieser Frage standen die Teilnehmer.        blech einer Trinkdose. Ihr Steuerungs-         und freuen sich auf einen spannenden
             Sechs Teams haben diese Herausforde-        system: ein kleiner Servomotor, der mit        Wettbewerb im nächsten Jahr. Teilneh-
             rung motiviert angenommen und ver-          einer Powerbank angetrieben wurde              men können auch dann wieder Studie-
             schiedenste raffinierte Konstruktionen      und durch eine Handy-App angesteuert           rende aus der ganzen Region.
             präsentiert.                                werden konnte.                                 Unser Bezirksverein hat die Hoffnung,
             Das Entwickeln von innovativen Lö-                                                         dass sich aus der Dynamik dieses Fests
             sungen im Bereich der Energiewandlung       Handwerkskunst: Aus                            und dem Engagement der Teilnehmer In-
             ist für die Studierenden des InES nichts    Hausmüll werden Rennboote                      teressenten für einen Arbeitskreis gewin-
             Neues. Die Wettbewerbsaufgaben pas-         Knapp dahinter auf Platz zwei mit einem        nen lassen, in dem Verfahrenstechnik im
             sen zu den Forschungsfeldern des InES,      Rumpf aus einer Fischdose und zwei Kup-        Mittelpunkt steht.
             dessen 30 Mitarbeiterinnen und Mitar-       ferspiralen mit jeweils 6,5 Windungen
             beiter in den Gebieten der Brennstoff-      im Antriebssystem landete die Gruppe                Alireza A. Moghaddam, Institut für
             zellen, Batterien, Verbrennungs- und        Leo‘s Fischkutter. Ihr Schiff fuhr die Stre-            Energie- und Systemverfahrens-
             Kraftwerkstechnik sowie Pharma- und         cke in einer Minute und 46 Sekunden.                technik der TU Braunschweig, und
             Systemverfahrenstechnik forschen.           Der Abstand zum dritten Platz war et-                  Rüdiger Wendt, stellvertretender
             Ziel des Wettbewerbs war es, ein kleines    was größer: Das Team Dampfi 6.2 fuhr                    Vorsitzender VDI Braunschweig
             Modellschiff mit zwei Kerzen anzutrei-
             ben und kabellos zu steuern. Das Schiff
             sollte in einem Pool einen Pfad in Form
             einer Acht von etwa fünf Metern Län-
             ge abfahren. Dafür mussten die Studie-
             renden die optimale Kombination aus
             Bootdesign sowie Antriebs- und Steu-
             erungssystem finden. Die Erschwernis:
             Das verwendete Material durfte nicht
             mehr als 25 Euro kosten.

             Anreiz durch Sponsoren
             Was macht dieses Sommerfest so beson-
             ders? Eine Antwort ist schnell gefunden:
             Beim VDI-Studierendenwettbewerb gab
             es dank der Unterstützung von BS En-
             ergy, ENCO GmbH und der TLK-Thermo
             GmbH Preisgelder von insgesamt 700
             Euro zu gewinnen. Der Wettkampf wur-
             de von etwa 90 Zuschauern verfolgt, die
             sich die Lösungswege und Designs mit
Foto: InES

             großem Interesse anschauten.                Teilnehmer, Ausrichter – und die tolle Rennstrecke: Im VDI-Studierenden-
             Das Team Maker Community sicherte           wettbewerb wetteiferten sechs selbstkonstruierte Boote um die beste Zeit
             sich mit einer Bestzeit von etwa einein-    in einem Pool.
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     SUJ

     Auf den Spuren
     von Neil Armstrong
     Erst schwere-, dann sprachlos: Über eine besondere Mission

                                                                               Als Studentin der Luft- und Raumfahrt-
                                                                               technik der TU Braunschweig träume ich
                                                                               von Abenteuern im Weltraum, wie sie der
                                                                               deutsche Astronaut Alexander Gerst als
                                                                               Kommandant der Internationalen Raum-
                                                                               station (ISS) gerade erlebt. Ein bisschen
                                                                               näher bin ich meinem Traum gekommen:
                                                                               Vergangenes Jahr durfte ich im Rahmen
                                                                               meines Masterstudiums zwei Semester an
                                                                               der Purdue University in Indiana (USA) ab-
                                                                               solvieren.
                                                                               Die Purdue University ist in Deutschland im
                                                                               Gegensatz zu amerikanischen Elite-Univer-
                                                                               sitäten wie Stanford oder das MIT kaum
                                                                               bekannt. Dennoch genießt sie einen sehr
                                                                               guten Ruf im Ingenieurbereich – vor allem
                                                                               bei Luft- und Raumfahrtingenieuren.
                                                                               Bis heute wurden schon 24 Absolventen
                                                                               der Purdue University als Astronauten ins
                                                                               All geschickt. Darunter auch der welt-
                                                                               berühmte Neil Armstrong, der als erster
                                                                               Mensch den Mond betrat. Zwei Semester
                                                                               an dieser renommierten Universität zu stu-
                                                                               dieren, war eine besondere Ehre.
     Kurz vor dem Abflug: Professor Steven H. Collicott und Stefanie Düssler   Neben der Theorie von hypersonischer
     treffen die letzten Vorkehrungen, damit das Experiment gelingt.           Aerothermodynamik oder die turbulenter
                                                                               Strömungen stehen interessante Projekte
                                                                               für die Studenten im Angebot. Ein Pro-
                                                                               jekt beschäftigte sich mit dem Bau eines
                                                                               kleinen unbemannten Luftfahrzeugs als
                                                                               Gruppenarbeit im Rahmen eines Design-
                                                                               kurses. Vorgegeben waren nur die Missi-
                                                                               onsanforderungen, sodass es an uns lag,
                                                                               das Flugzeug zu designen, zu berechnen,
                                                                               zu bauen und fliegen zu lassen.

                                                                               Im Bund mit der NASA
                                                                               In einem weiteren Projekt ging es darum,
                                                                               Experimente in der Schwerelosigkeit zu
                                                                               unterstützen. Mein Team aus fünf Studie-
                                                                                                                             Fotos: Blue Origin

                                                                               renden half im Rahmen des Kurses Zero
                                                                               Gravity Flight Experiment Professor Steven
                                                                               H. Collicott, einen Phasentrenner zu bau-
     Großes Team auf großer Mission – darunter Jeff Bezos (knieend Dritter     en. Aufgabe dieses Geräts: im schwere-
     von links) und Stefanie Düssler (rechts dahinter).                        losen Zustand Blut und Luft zu trennen.
IQ-Journal 4/2018
                                                                                                               iQ-Journal 4/2012          13

                                                                                                                       SUJ

Three, two, one, go: Die New-Shepard-3-Rakete während des Starts.

Dieses Unterfangen namens Thoracic             Ich durfte unseren Professor zur Start-      entgegen. Nach genau zehn Minuten und
PARG steht unter Leitung des Unterneh-         vorbereitung begleiten – nach Texas zur      sechs Sekunden war die Mission von Blue
mens Orbital Medicine und dient der Ent-       Launch Site von Blue Origin. Hier kontrol-   Origin erfolgreich abgeschlossen.
wicklung einer medizinischen Anwendung         lierten wir den Flight Computer und die      Anschließend brachten uns die Blue-Ori-
für den Fall, dass sich ein Astronaut im       Funktion elektronischer Komponenten          gin-Mitarbeiter zur Kapsel, als sie gerade
Weltraum die Lunge verletzt. Das Projekt       wie die Pumpe, das Licht und die Kame-       geborgen wurde. Dort trafen wir keinen
wird vollständig mit Zuschüssen der Natio-     ra. Auch mitten in der Nacht war unsere      Geringeren als Jeff Bezos persönlich. Im
nal Aeronautics and Space Administration       Expertise gefragt: Um ein Uhr morgens        Anschluss durften wir die Antriebsstufe
(NASA) finanziert.                             erledigten wir die finalen Vorbereitungs-    der Rakete von Nahem bewundern. Wir
                                               schritte, zum Beispiel das Einfüllen des     waren noch total sprachlos von dem fan-
Bemerkenswerte Vision:                         Blutes. Daraufhin konnte das Experiment      tastischen Erlebnis, als wir zurück zu un-
Als Tourist in den Weltraum                    in die Kapsel der New-Shephard-3-Rakete      serem Container gebracht wurden.
Im Zentrum des Experiments stand ein sub-      montiert werden.
orbitaler Flug mit einer Rakete des privaten                                                Zurück in der Wirklichkeit
US-amerikanischen Raumfahrtunterneh-           Ab in den Suborbit                           Dort warteten die Kunden auf die Ergeb-
mens Blue Origin. Blue Origin wurde im         Dann ging es los. Um genau 10:59 Uhr         nisse der Mission. Und ich? Ich wurde lei-
September 2000 von Jeff Bezos gegrün-          am 12. Dezember 2017 startete die siebte     der wieder in die Realität gerissen – meine
det. Wer ihn nicht kennt: Laut Forbes ist      Mission der New-Shephard-3-Rakete. Sie       zweistündige Abschlussprüfung für Hy-
Jeff Bezos aktuell der reichste Mensch der     erreichte eine Höhe von 99 Kilometer und     personic Aerothermodynamics wartete im
Welt. Einen Namen hat er sich durch den        eine maximale Fluggeschwindigkeit von        Container auf mich. Pünktlich nach Abga-
Aufbau von Amazon gemacht.                     Mach 2,94. Im suborbitalen Raum wurde        be der Klausur konnte ich mich mit dem
Seine Vision ist die Entwicklung von wie-      die Kapsel von der Antriebsstufe getrennt.   Resultat der Experimente vertraut machen.
derverwendbaren Raumfahrzeugen, die            Durch den Einfluss von Trägheitskräften      Thoracic PARG war ein voller Erfolg: Die
Menschen den Weltraumtourismus er-             herrschte für mehrere Minuten Schwere-       Funktionalität des Phasentrenners konnte
möglichen. Momentan konzentriert sich          losigkeit.                                   nachgewiesen werden.
Blue Origin auf suborbitale Weltraumflüge      In dieser Zeitspanne wurde das Experiment    Unser viertägiges Abenteuer war damit
mittels wiederverwendbarer Flugsysteme         durch den Flight Computer gestartet. An-     vorbei – doch es wird allen Beteiligten für
und führt Tests zur Vorbereitung auf die       schließend landete die Antriebsstufe senk-   immer in Erinnerung bleiben.
bemannte Raumfahrt und Experimente in          recht auf der Landefläche, und die Kapsel
Schwerelosigkeit durch.                        segelte an einem Fallschirm dem Boden           Stefanie Düssler VDI, SuJ Braunschweig
14             iQ-Journal 4/2018

               INGENIEURREGION.DE

               Wir sind gestartet!
                Vollzeitstelle koordiniert Projekt ingenieurregion.de
               Den Förderbescheid für unser Projekt          Während der dreijährigen Projektlaufzeit            Rubrik im Mitgliedermagazin des VDI
               haben wir erhalten, der Kooperations-         (April 2018 bis April 2021) bauen Ostfalia          Braunschweig mit Neuigkeiten füllen.
               vertrag zwischen den drei Partnern            und die beiden Bezirksvereine die interak-          Aktuelle Informationen und Mittei-
               Ostfalia, VDI Hannover und VDI Braun-         tive Plattform ingenieurregion.de für alle          lungen gibt es ab sofort auch unter
               schweig ist fertig – und jetzt ist auch       Akteure der Metropolregion Hannover                 www.ostfalia.de/ingenieurregion.de.
               die Vollzeitstelle zur wissenschaftlichen     Braunschweig Göttingen Wolfsburg auf.
               Begleitung besetzt: Seit 1. Juli über-        Wir entwickeln Formate zum transdiszi-                                   Angelina Capelle M.A.,
               nehme ich die Umsetzung und Koor-             plinären Austausch der Nutzer und set-                                     Projektkoordinatorin
               dination des Projekts ingenieurregion.        zen diese um – gemeinsam mit unseren                                        ingenieurregion.de,
               de – Nachwuchsgewinnung und Fach-             Unterstützern aus verschiedensten Be-                                    Ostfalia Hochschule für
               kräftesicherung in der Metropolregion         reichen. So wollen wir für Technik begei-                            angewandte Wissenschaften
               gemeinsam mit dem Team.                       stern, Menschen miteinander vernetzen,
               Das beinhaltet einen bunten Strauß an         Nachwuchs gewinnen und Fachkräfte
               verschiedenen Aufgaben – beispiels-           für die Region sichern.
               weise unsere regelmäßigen Meetings            In den letzten Ausgaben des iQ-Journals
               zu organisieren, in denen wir die näch-       haben wir immer wieder über ingenieur-
               sten Schritte besprechen und zentrale         region.de berichtet. Nun werde ich
               Entscheidungen treffen. Und natürlich         regelmäßig diese neue
               vor allem, diese Schritte in die Tat um-
               zusetzen!

               Hohe Ziele: Unser Projekt
               ingenieurregion.de hat seine
               Startphase erfolgreich hinter sich
               gebracht.

     IMPRESSUM
     HERAUSGEBER & REDAKTION                        TITELFOTO                                            DRUCK
     Verein Deutscher Ingenieure                    Glaub Automation & Engineering GmbH                  Maul-Druck GmbH & Co. KG
     Braunschweiger Bezirksverein e.V.
     Vertretungsberechtigter Vorstand:              FACH- UND REDAKTIONSBEIRAT                           ABBESTELLUNG
     Prof. Dr.-Ing. Harald Bachem,                  Dipl.-Ing. Josef Thomas (Schriftleiter)              Wenn Sie in Zukunft keine weiteren Ausgaben des
                                                                                                                                                                                    Foto: Angelina Capelle

     Dipl.-Ing. Rüdiger Wendt,                      Prof. Dr. techn. Reinhard Leithner                   iQ-Journals von uns erhalten wollen, teilen Sie uns
     Dr.-Ing. Martin Bartuschat                     Markus Mejauschek, M. Sc.                            Ihren Wunsch per E-Mail mit an kontakt@vdi-bs.de.
     v.i.S.d.P.: Stefan Boysen (boy)                Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtschaftsing. Peter Peckedrath
     E-Mail: redaktion@vdi-bs.de                    Dipl.-Ing. Mario Schlömann                           Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz Prü-
                                                    Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Hans Sonnenberg                  fung durch die Redaktion nicht übernommen werden. Mit Übergabe
                                                                                                         von Manuskripten und Abbildungen an die Redaktion oder den Verlag
                                                    Dipl.-Ing. Rüdiger Wendt
                                                                                                         erteilt der Verfasser dem Verlag das Recht zur Veröffentlichung. Nament-
     Anschrift: Brabandtstraße 11,                                                                       lich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des
     38100 Braunschweig                                                                                  Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos
     E-Mail: kontakt@vdi-bs.de                      LAYOUT                                               oder Grafiken keine Gewähr. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch
     Tel: 0531 - 473 76 76, Fax: 0531 - 473 75 67   Ilka Isensee, isidesign                              auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.
iQ-Journal 4/2018               15

                            N E U Z U G Ä N G E / G R AT U L AT I O N E N

                           NEUZUGÄNGE
                           Wir begrüßen herzlich unsere neuen Mitglieder (bis 15. August) in unserem Bezirksverein. Schön, dass Sie da sind. Wir wünschen Ihnen
                           viele neue Kontakte und einen interessanten Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen.

                           Hossein Behzadan, Clausthal-Zellerfeld         Paul Kerzel, Braunschweig                      Carrie Schulz, Clausthal-Zellerfeld
                           Maarten de Boer, Braunschweig                  Masoumeh Khorshidipaii, Clausthal-Zellerfeld   Tom-David Stüven, Clausthal-Zellerfeld
                           Ashit Dhorajiya, Clausthal-Zellerfeld          Sarah Kniep, Braunschweig                      Kanja Tayoubi, Clausthal-Zellerfeld
                           Gautam Dobariya, Clausthal-Zellerfeld          Nane Kühn, Wolfenbüttel                        Ratei Tchagodomou, Clausthal-Zellerfeld
                           Paul Fay, Braunschweig                         Laxit Lodaliya, Clausthal-Zellerfeld           Fenilkymar Vaghasiya, Clausthal-Zellerfeld
                           Yannick Gerlach, Wolfsburg                     Florian Meyer, Clausthal-Zellerfeld            Marc-Hendrik Vogt, Braunschweig
                           Marius Gudermann, Braunschweig                 Amir Hosein Mousakhanpour,                     Phillip Moritz von Henninges, Erkerode
                           Holger Hecker, Lehre                           Clausthal-Zellerfeld                           Janika Wagner, Braunschweig
                           Sabine Hegner, Clausthal-Zellerfeld            Dennis Müller, Clausthal-Zellerfeld            Gesa Weber, Clausthal-Zellerfeld
                           Miriam Hermann, Braunschweig                   Lukas Nikolai, Clausthal-Zellerfeld            Daniel Wetzel, Braunschweig
                           Felix Hillmer, Braunschweig                    Tobias Pieper, Clausthal-Zellerfeld            Maximilian Wolf, Braunschweig
                           Tami Holzhausen, Wolfenbüttel                  Foelke Purr, Braunschweig                      Wenjun Zhang, Clausthal-Zellerfeld
                           Marwa Issa, Clausthal-Zellerfeld               Amer Saeed, Wolfsburg                          Oliver Zielinski, Clausthal-Zellerfeld
                           Alexander Kecler, Wolfenbüttel                 Ole Scharfenberg, Braunschweig                 Lars Zimmermann, Salzgitter

                              Expertenforum und Vortragsreihe:                                                              GRATULATIONEN
                              Alles zur Automatisierung der Bahn
                              Was sind Möglichkeiten und was Hindernisse der Automatisierung des Bahnbe-                    OKTOBER
                              triebs? Wie weit ist die Entwicklung bereits vorangeschritten – und welchen Automa-           80 Jahre, Dipl.-Ing. Werner Hoffmann,
                              tisierungsgrad wird die Bahn in naher Zukunft erreichen? Antworten gibt’s im Dop-             Braunschweig • 80 Jahre, Dipl.-Ing. Hans-
                              pelpack: beim VDI-Expertenforum am 13. und 14. November 2018 in Braunschweig                  Heinrich Barnstorf, Wolfenbüttel • 70 Jah-
                              und in zehn neuen Vorträgen unseres Arbeitskreises Bahn.                                      re, Dipl.-Ing. Uwe Wienhöfer, Ilsede • 70
                              „Automatisierung des Bahnbetriebs – Chancen und Risiken“: So lautet der Titel des             Jahre, Dipl.-Ing. Bernhard Fröhlich, Bad
                              VDI-Expertenforums, das im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu Gast ist.             Lauterberg • 70 Jahre, Dipl.-Ing. Wolf-
                              Wird sich die Verfügbarkeit von Infrastruktur und Rollmaterial erhöhen und dadurch            gang Weiser, Braunschweig • 70 Jahre,
                              die Bahn pünktlicher werden? Führt die Automatisierung zu neuartigen Betriebskon-             Dr.-Ing. Klaus-Dieter Johnke, Wolfsburg
                              zepten? Und sind Fahrpläne, wie wir sie kennen, überhaupt noch notwendig? Im
                              Rahmen des VDI-Expertenforums diskutieren Experten aus Industrie, Wissenschaft                NOVEMBER
                              und Behörden, in welchem Umfang digitale Technologien den Bahnbetrieb durch-                  80 Jahre, Ing. Hardy Wollenhaupt,
                              dringen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben können.                              Braunschweig • 75 Jahre, Dipl.-Ing.
                              Zur Teilnahme anmelden kann man sich über das Internet: www.vdi-bs.de.                        Wolfgang Wesemann, Braunschweig •
                              Die Macher des Arbeitskreises Bahn unseres Bezirksvereins haben ihre aktuelle Vor-            75 Jahre, Dipl.-Ing. Rolf Freise, Wolfen-
                              tragsreihe „Automatisierung – warum eigentlich?“ genannt. Sie stellt eine Ergän-              büttel • 70 Jahre, Dipl.-Ing. Wolfgang
                              zung zum Expertenforum dar. Dabei sollen weniger U-Bahnen beleuchtet werden,                  Kinder Wolfenbüttel • 70 Jahre, Dipl.-
                              die bereits seit vielen Jahren automatisch fahren können. Stattdessen geht es um              Ing. Jürgen Borowsky, Meinersen • 70
                              verschiedene Teilaspekte, die die Bahn effizienter und sicherer machen. Besonders             Jahre, Dipl.-Ing. Gerd Lübke, Helmstedt
                              reizvoll erscheint das Thema in einer Region, in der massiv zum automatischen Fahren          • 65 Jahre, Dipl.-Ing. Josef Sorhage,
                              des Automobils geforscht wird.                                                                Krebeck • 65 Jahre, Dipl.-Ing. (FH) Karl-
                              Die Vortragsreihe mit hochkarätigen Rednern ist im Vorlesungskalender der TU                  Heinz Paetzold, Sickte • 65 Jahre, Dipl.-
                              Braunschweig verankert und findet im Wintersemester 18/19 an zehn Terminen                    Ing. Heinrich Boehme, Braunschweig
                              statt. Alle Infos gibt’s im Internet unter www.ak-bahn.de.
                                                                                                                            DEZEMBER
Foto: DLR/Andreas Vogler

                                                                                                                            85 Jahre, Dr.-Ing. Georg Pietsch, Braun-
                                                                                                                            schweig • 85 Jahre, Prof. Dr.-Ing. Her-
                                                                                                                            mann Krüger, Wolfsburg • 80 Jahre,
                                                                                                                            Dipl.-Ing. Eberhard von der Heide,
                                                                                                                            Wolfsburg • 80 Jahre, Prof. Dr.-Ing. Jo-
                                                                                                                            chen Glimm, Sickte • 65 Jahre, Dipl.-Ing.
                                                                                                                            Johannes Witte, Braunschweig • 65 Jah-
                               Die digitale Revolution bringt neue Zugkonzepte hervor.                                      re, Dipl.-Ing. Fritz Buschardt, Bokensdorf
16            iQ-Journal 4/2018

              TERMINE
     OKTOBER                                            NOVEMBER
      1. Oktober, 12.30 bis 17 Uhr                       6. November, 18.30 Uhr                           27. November, 18.30 Uhr
     VDIni-Club Braunschweig, Leitung: Birgit           Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.    Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.
     Dege. Kugelbahnen-Workshop: Kugel-                 Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automati-          Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automa-
     bahnen von Fischertechnik sorgen für phy-          sierung – warum eigentlich?“: Bahnauto-          tisierung – warum eigentlich?“: Daten-
     sikalische Effekte, die Kindern Spaß machen        matisierung aus verschiedenen Blick-             gestützte Entscheidungen zum Lokeinsatz.
     und ihre Kreativität fördern. IHK Braun-           winkeln. Referenten: Dr.-Ing. Christian          Referent: Ulrich Lieska (ZEDAS GmbH). TU
     schweig, Brabandtstraße 11. Anmeldung              Meirich und Dr.-Ing. Bärbel Jäger (Deut-         Braunschweig, Schleinitzstraße 20, Hörsaal
     über www.vdi-bs.de.                                sches Zentrum für Luft- und Raumfahrt). TU       SN 20.2.
                                                        Braunschweig, Schleinitzstraße 20, Hörsaal
                                                        SN 20.2.
      18. Oktober, 18.30 Uhr                                                                             DEZEMBER
     Arbeitskreis Technischer Vertrieb #Sales40, Lei-
     tung: Lars Zimmermann. Kick-off-Veranstal-          10. November, 10 bis 13 Uhr                      4. Dezember, 18.30 Uhr
     tung mit Vorträgen von Ralf Schikiera (Leiter      VDIni-Club Braunschweig, Leitung: Birgit         Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.
     Fachvertrieb M2M/IoT Large Medium Enter-           Dege. Technikrallye: Die Vier- bis Sieben-       Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automati-
     prise, Telekom): Herausforderung Digitalisie-      jährigen gehen in der Stadtbibliothek auf        sierung – warum eigentlich?“: Way Side
     rung: Kundenanforderungen und Lösungen             technische Entdeckungsreise, die Acht- bis       Monitoring bei der DB. Referent: Jörg
     mit Best-Practice-Beispielen. Und Prof. Dr.        Zwölfjährigen machen eine Technikrallye          Reinecke (DB Systemtechnik). TU Braun-
     Siegfried Hackel (Physikalisch-Technische Bun-     durch die Schloss-Arkaden. Schloss-Arka-         schweig, Schleinitzstraße 20, Hörsaal SN
     desanstalt): Technischer Vertrieb und Industrie    den Braunschweig. Anmeldung über www.            20.2.
     4.0: ein oder zwei Welten? Grußwort Stefan         vdi-bs.de.
     Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen
     Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr                                                          10. Dezember, 19 Uhr
     und Digitalisierung. IHK Braunschweig, Bra-         20. November, 18.30 Uhr                         Arbeitskreis Luft- und Raumfahrt, Leitung:
     bandtstraße 11. Anmeldung: www.vdi-bs.de.          Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.    Dipl.-Ing. Josef Thomas. Vortragsreihe
                                                        Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automati-          „Luftfahrt der Zukunft“ in Zusammenar-
                                                        sierung – warum eigentlich?“: Effiziente         beit mit Deutschem Zentrum für Luft- und
      23. Oktober, 18.30 Uhr                            Kommunikationsarchitektur im Stell-              Raumfahrt (DLR), Deutscher Gesellschaft
     Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.      werksbereich mit Trackguard Sinet.               für Luft- und Raumfahrt (DGLR) und Nieder-
     Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automa-              Referent: Carsten Kaiser (Siemens Mobility       sächsischem Forschungszentrum für Luft-
     tisierung – warum eigentlich?“: Ansätze            GmbH). TU Braunschweig, Schleinitzstraße         fahrt (NFL): Entwicklung eines Amphibi-
     zur höheren Automatisierung im Schie-              20, Hörsaal SN 20.2.                             enflugzeugs mit einem mehrmotorigen
     nenverkehr – ein Überblick. Referent: Dr.                                                           Antriebskonzept mit Elektromotoren
     Markus Pelz (Siemens Mobility GmbH). TU                                                             und µ-Gasturbine. Referenten: Prof. Dr.-
     Braunschweig, Schleinitzstraße 20, Hörsaal          22. November, 20 Uhr                            Ing. Robin Vanhaelst (Ostfalia Hochschule)
     SN 20.2.                                           Arbeitskreis Fahrzeug- und Verkehrstech-         und Helmut Rind (Flywhale Aircraft GmbH
                                                        nik, Leitung: Dr. phil. Dipl.-Ing. Fritz Scha-   & Co. KG). Haus der Wissenschaft Braun-
                                                        el. Vortrag: Ganzheitliche CO2-Entwick-          schweig, Pockelsstraße 11.
      25. Oktober, 20 Uhr                               lung. Referent: Tobias Lösche-ter Horst,
     Arbeitskreis Fahrzeug- und Verkehrstechnik,        (Forschungsvereinigung Verbrennungs-
     Leitung: Dr. phil. Dipl.-Ing. Fritz Schael. Vor-   kraftmaschinen e.V.). TU Braunschweig, Po-        11. Dezember, 18.30 Uhr
     trag: Der neue Audi e-tron. Referent: Jür-         ckelsstraße 4, Hörsaal PK 4.3.                   Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.
     gen Jablonski (AUDI AG). TU Braunschweig,                                                           Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automati-
     Pockelsstraße 4, Hörsaal PK 4.3.                                                                    sierung – warum eigentlich?“: MegaHub
                                                         26. November, 19 Uhr                            Lehrte: Technik für innovativen Schnel-
                                                        Arbeitskreis Luft- und Raumfahrt, Leitung:       lumschlag. Referent: Andreas Witzel (DB
      29. Oktober, 19 Uhr                               Dipl.-Ing. Josef Thomas. Vortragsreihe           Netz AG). TU Braunschweig, Schleinitzstra-
     Arbeitskreis Luft- und Raumfahrt, Leitung:         „Luftfahrt der Zukunft“ in Zusammenar-           ße 20, Hörsaal SN 20.2.
     Dipl.-Ing. Josef Thomas. Vortragsreihe „Luft-      beit mit Deutschem Zentrum für Luft- und
     fahrt der Zukunft“ in Zusammenarbeit mit           Raumfahrt (DLR), Deutscher Gesellschaft
     Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt          für Luft- und Raumfahrt (DGLR) und Nie-           18. Dezember, 18.30 Uhr
     (DLR), Deutscher Gesellschaft für Luft- und        dersächsischem Forschungszentrum für             Arbeitskreis Bahntechnik, Leitung: Dipl.-Ing.
     Raumfahrt (DGLR) und Niedersächsischem             Luftfahrt (NFL): Luftgestützte Inspekti-         Rüdiger Wendt. Vortragsreihe „Automati-
     Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL): Proto-      onssysteme – Einsatzmöglichkeiten in             sierung – warum eigentlich?“: Rechtliche
     typenbau in der Akaflieg Braunschweig              der Flugzeugwartung. Referenten: Fried-          Grundlagen der Automatisierung. Referen-
     – Moderne Fertigungsmethoden für                   rich-Wilhelm Bauer (Hochschule Hannover),        tin: Henriette Hagebölling (Forschungsstelle
     den Segelflug. Referent: Lajos Fohlmeister         Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Gust (Bergische       Mobilitätsrecht an der TU Braunschweig).
     (Akaflieg Braunschweig). Haus der Wissen-          Universität Wuppertal). Haus der Wissen-         TU Braunschweig, Schleinitzstraße 20, Hör-
     schaft Braunschweig, Pockelsstraße 11.             schaft Braunschweig, Pockelsstraße 11.           saal SN 20.2.
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