Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben

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Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Mitarbeiterzeitung
                                                                                                             Ausgabe 14 / Juli 2016

Das BKH Kaufbeuren – der älteste Standort der Bezirkskliniken Schwaben - hat seinen 140. Geburtstag
gefeiert. Der Leitende Ärztliche Direktor Dr. Albert Putzhammer (Zweiter von li.) freute sich über promi-
nenten Festgäste und -redner (von li.): Oberbürgermeister Stefan Bosse, Bezirkstagspräsident Jürgen
Reichert, Thomas Düll (Vorstandsvorsitzender Bezirkskliniken Schwaben) und Professor Norbert Müller.

Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat
3500 Mitarbeiterinnen               Hat der Aufwand über-                Schritte und Maßnahmen             gruppen darum gebeten,
und Mitarbeiter der Be-             haupt etwas gebracht?                innerhalb unseres Unter-           positive Veränderungen
zirkskliniken Schwaben              Dass die Mitarbeiterbefra-           nehmens, die sich aus              zu melden. Hanna Sabien-
waren Ende 2013 aufge-              gung alles andere als ein            der Mitarbeiterbefragung           ski vom Service-Center
rufen, ihre Meinung zu sa-          Papiertiger war, soll eine           entwickelt haben und die           Personal, die den Pro-
gen – über das Unterneh-            Artikelserie unterstrei-             eine Verbesserung im               zess begleitet, freute sich,
men, ihre Vorgesetzten,             chen, die wir mit der heu-           Vergleich zur bisherigen           dass mehr als 50 Rückmel-
das Betriebsklima, über             tigen Ausgabe starten.               Situation darstellen. Die          dungen eingingen. Zum
Fortbildungsmöglich-                Wir werden in loser Folge            Steuergruppe Mitarbei-             Auftakt stellen wir heute
keiten und vieles mehr.             sogenannte Best-Practice-            terzufriedenheit hatte             vier davon vor
Was ist daraus geworden?            Beispiele vorstellen, also           die Standorte und Berufs-          (Seiten 8 und 9).

 Seiten 4 - 6                         Seiten 10 - 12                      Seite 13                           Seite 14

Günztalklinik Allgäu:               30 Jahre ZPH Kaufbeuren:             Kindersprechstunde:                Schwabentag 2016:
Neuer Name, neuer Chefarzt          Ein kleines Juwel am BKH             Huml lobt Augsburger Modell        Wohnen und Fördern aktiv
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Kaufbeuren                                                2

                                               Beeindruckende und zugleich
  Das Bezirkskrankenhaus
  Kaufbeuren feiert 140.
  Geburtstag. Der ältes-
  te Standort der Be-
  zirkskliniken Schwaben
  ist einer der größten
  Arbeitgeber in der Re-
  gion und hat noch viel
  vor.

Soll man ein 140-jähriges
Bestehen feiern? Ist das et-
was Besonderes? „Ja“ ha-
ben die Verantwortlichen
der Bezirkskliniken Schwa-
ben und des Bezirkskranken-
hauses (BKH) Kaufbeuren         Erich Resch und Roswitha Warholak vor den Stellwänden im Festsaal. Beide hatten die kleine Aus-
gesagt und viele Gäste ein-     stellung am Rande der 140-Jahr-Feier konzipiert.
geladen. „140 Jahre zu be-
stehen, sich trotz Kriegszei-   war bekanntlich für einen        dieser Vielfalt liegt eine un-   Tötung mithilfe von Gift und
ten, Hungersnöten, wirt-        anderen Zweck errichtet          serer größten Stärken“, sag-     Medikamenten. Der Klinik
schaftlichen Krisen und         worden; dort erfolgte dann       te der Leitende Ärztliche        sei es seit vielen Jahren ein
schwierigen Rahmenbedin-        schon ab 1849 bis 1972 die       Direktor Dr. Albert Putzham-     Anliegen, immer wieder an
gungen zu behaupten und         Unterbringung von psy-           mer. Diese Vielfalt, so Putz-    diese schreckliche Zeit zu er-
dabei immer wieder positi-      chisch Kranken.                  hammer, gelte es zu erhalten     innern, zu mahnen, und die-
ve Akzente zu setzen, wie es    Heute ist das BKH Kaufbeu-       und weiter zu entwickeln.        se Erinnerungskultur auf-
unser Bezirkskrankenhaus        ren, das zwischenzeitlich        Der Ärztliche Direktor be-       recht zu halten. Einen maß-
Kaufbeuren erfolgreich          „Nervenkrankenhaus“ hieß,        leuchtete die wechselvolle       geblichen Anteil an dieser
getan hat, ist überaus be-      der älteste Standort der Be-     Geschichte des Kranken-          Aufarbeitung hat Prof. Dr.
achtlich – bei allem Schat-     zirkskliniken Schwaben. Die      hauses. Dabei ging er aus-       Michael von Cranach, ehe-
ten und Unheil, welche die      Einrichtung mit ihren Klini-     führlich auf die Zeit des Na-    maliger Leitender Ärztli-
Klinik zeitweise über ihre      ken für Psychiatrie, Psycho-     tionalsozialismus ein – „die     cher Direktor des BKH (von
Patienten und die Region        therapie und Psychosomatik,      düsterste Zeit in der Ge-        1980 bis 2006).
gebracht hat“, sagte der Vor-   für forensische Psychiatrie      schichte unseres BKH“. Im        Auch Bezirkstagspräsident
standsvorsitzender der Be-      und Psychotherapie sowie         Rahmen der T4-Vernich-           Jürgen Reichert lobte das
zirkskliniken, Thomas Düll,     für Neurologie ist einer der     tungsaktion holten die be-       BKH dafür, in welcher Form
vor mehr als 100 Anwesen-       größten Arbeitgeber der          rüchtigten „grauen Busse“        es zur Aufarbeitung der
den im Festsaal des BKH.        Region. Zum Standort zäh-        knapp 700 Menschen aus           „schrecklichen Zeit der Eu-
Die „beeindruckende und         len auch die Bereiche „Woh-      der „Kaufbeurer Anstalt“ ab,     thanasie“ beigetragen hat
zugleich bedrückende Ge-        nen und Fördern“ mit sei-        um sie in ein Vernichtungs-      und dass die Mitarbeiter
schichte dieser Klinik“(Düll)   nen Wohn- und Pflegehei-         lager zu bringen. Dort wur-      heute in medizinischer wie
stand im Mittelpunkt dieser     men, die Allgäu Akademie         den sie getötet.                 menschlicher Sicht als gu-
zweieinhalbstündigen Feier.     als Bildungszentrum der          „Damit hatte das Morden          tes Beispiel vorangehen.
Am 1. August 1876 wurde         Bezirkskliniken sowie die        aber kein Ende – es ging in      Der Verwaltungsratsvorsit-
die damalige „Heil- und         Berufsfachschule für Kran-       den Anstalten selbst wei-        zende der Bezirkskliniken
Pflegeanstalt“ eröffnet. Sie    kenpflege (seit 1922). „So       ter“, fuhr Putzhammer fort.      Schwaben sagte, er habe
war damals die erste Klinik     bunt, wie wir als Unterneh-      Später starben etwa 2000         großen Respekt vor der Ar-
in Schwaben, die für die        men und Klinik mit all unse-     Patienten in Kaufbeuren und      beit der Beschäftigten der
psychiatrische Versorgung       ren Mitarbeitern, Patienten      Irsee infolge medizinischer      Klinik und des Manage-
konzipiert war. Die benach-     und Bewohnern sind, so           Versuche, Entzugs- und Hun-      ments. Die Bezirkskliniken
barte Klosteranlage in Irsee    vielfältig sind wir auch. In     gerkost sowie durch aktive       mit ihren sieben Standor-
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
3                                    Kaufbeuren

    bedrückende Geschichte
    ten verfügten über eine ge-      beurens. Er berichtete, dass    Mitarbeitern. „Außerdem           Mitarbeiterinnen und Mit-
    sunde Struktur und stünden       am 2. August 1876 – dem         müssen wir unsere beste-          arbeiter am Standort Kauf-
    finanziell auf sicherem Bo-      Tag nach der Eröffnung –        henden Mitarbeiter bei uns        beuren „die Seele und das
    den. „Das BKH Kaufbeuren         der erste Patient ins BKH       halten, indem wir ihnen mit       Herz in diesen Gemäuern“
    ist eine alte Klinik, die jung   kam: Es war Friedrich Glog-     Respekt und Offenheit be-         seien. So groß, wie beim 100-
    geblieben ist“, stellte Rei-     gengießer aus Lindau. Er        gegnen.“ Auch der verstärk-       jährigen Bestehen vergan-
    chert fest.                      blieb dort bis zu seinem        ten Aus- und Weiterbildung        genes Jahr in Günzburg, ha-
    Um das Verhältnis zwischen       Tod 1930. Seine Originalak-     wolle man sich widmen, sag-       be man in Kaufbeuren zum
    der Stadt und dem BKH            te wurde bei der Feier in ei-   te Putzhammer.                    140-Jährigen nicht einstei-
    zu beschreiben, zeichnete        ner der Vitrinen ausgestellt,   Vorstandsvorsitzender Düll        gen wollen. „Dies werden
    Oberbürgermeister Stefan         die im Festsaal aufgebaut       beleuchtete die interessan-       wir aber in zehn Jahren tun.
    Bosse das Bild einer „Sym-       waren. Der ehemalige Ver-       te Architektur des BKH. Er        Da werden wir es richtig kra-
    biose zum Wohle beider           waltungsleiter Erich Resch      betonte, dass die knapp 900       chen lassen“, versprach er.
    Partner“. Kaufbeuren habe        und Direktionsassistentin
    der Klinik damals großzü-        Roswitha Warholak hatten
    gig Flächen überlassen mit       die Vitrinen und mehrere
    dem Ziel, „die Einrichtung       informative Stellwände mit
    autark zu stellen“. Erst vor     zahlreichen Fotos von der
    wenigen Jahren sei beispiels-    Klinik konzipiert.
    weise die autonome Wasser-       Das Versorgungsgebiet des
    versorgung aufgelöst und         BKH Kaufbeuren, so Putz-
    das BKH an die städtische        hammer, war lange Zeit
    Wasserversorgung ange-           sehr groß. Um die wohnort-
    koppelt worden. Die neuro-       nahe Versorgung von Men-
    logische Abteilung, inte-        schen mit seelischen Störun-
    griert in das Allgemeinkran-     gen zu verbessern, wurden
    kenhaus, die Finanzhoch-         in Schwaben nach und nach
    schule in den ehemaligen         psychiatrische Kliniken ge-     Prominente Gäste der Jubiläumsfeier: (von li.) weitere Stellver-
    Räumen der Neurologie            gründet: 1985 Kempten,          treter des Bezirkstagspräsidenten, Wolfgang Bähner und Uschi
    am Kaiserweiher, umfang-         1989 Augsburg, 1995 Mem-        Lax, stellvertretender Landrat Lars Leveringhaus, Oberbürger-
    reiche Lieferverträge sowie      mingen und 1998 Lindau.         meister Stefan Bosse, der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskli-
    die örtliche Feuerwehr, „die     Zuvor war 1981 in Kaufbeu-      niken, Thomas Düll, sowie Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert.
    hier ständig zu Gast ist“: Es    ren die psychiatrische Insti-
    gibt laut Bosse viele Bezie-     tutsambulanz (PIA) ins Leben
    hungen zwischen Klinik und       gerufen worden – als eine
    Kommune. „Viele Patienten        der ersten in Deutschland.
    gehören zu dieser Stadt:         Der Bedarf an tagesklini-
    Alles in allem sind das Bele-    scher Behandlung und Be-
    ge für ein gutes Miteinan-       treuung sei stark gestiegen,
    der“, meinte der OB, der         berichtete der Ärztliche Di-
    zugleich Verwaltungsrat der      rektor. „Wir können die Nach-
    Bezirkskliniken ist.             frage gar nicht bewältigen.“
    Professor Dr. Norbert Mül-       Da die Klinik die Menschen
    ler, ehemaliger stellvertre-     vor Ort versorgen will und                                        Das Tiny Schmauch Trio sorg-
                                                                                                       te für „beswingte“ musikali-
    tender Direktor der Klinik       muss, dürfe man die Frage
                                                                                                       sche Unterhaltung.
    für Psychiatrie und Psycho-      stellen: Könnte man weite-                                        (Bild oben)
    therapie der Ludwig-Maxi-        re Tageskliniken gründen?
    milians-Universität München,     Was das BKH selbst betrifft,
    beleuchtete in seinem Fest-      so stehe die Frage nach der
    vortrag die „Geschichte der      Generalsanierung im Raum,                                         Die Akte des ersten Patienten
    Psychiatrie“. Direktor Putz-     so Putzhammer. Die größte                                         Friedrich Gloggengießer aus
    hammer vertiefte dies an-        Herausforderung jedoch sei                                        Lindau.
    schließend am Beispiel Kauf-     die Gewinnung von jungen                                          (Bild links)
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Obergünzburg                                                    4

Bald beginnt der Probelauf in der neuen Klinik

Vorstandsvorsitzender Thomas Düll (links) und der neue Chefarzt Dr. Achim Grinschgl präsentieren die Pläne für die neue Günztalklinik
Allgäu in Obergünzburg.

                                   zirkskliniken und hat seit-       Die Bauvorhaben liegen           phase die Sinnfrage stel-
 Die Günztalklinik Allgäu          dem die Aufgabe, die neue         nach Auskunft des Vor-           len, sollen in Obergünz-
 in Obergünzburg wird in           Klinik auf den Weg zu brin-       standsvorsitzenden im Zeit-      burg Hilfsangebote be-
 zwei Etappen in Betrieb           gen. Düll verriet den Namen       plan. Der Umbau des ehe-         kommen. „Wir arbeiten in
 gehen. Voraussichtlich im         des Krankenhauses, das            maligen Kreiskrankenhau-         Abgrenzung zum Bezirks-
 Oktober kommen die er-            der achte Standort der Be-        ses im Ostallgäu soll im Au-     krankenhaus, aber auch in
 sten Patienten. Chefarzt          zirkskliniken werden wird:        gust abgeschlossen sein.         Kombination mit dem BKH.
 Dr. Achim Grinschgl hat           Es firmiert unter „Günztal-       Im Oktober werden die            Das ist etwas Besonderes.“
 viel vor und will neue            klinik Allgäu – Klinik für Psy-   ersten Patienten erwartet.       Grinschgl und sein künf-
 Therapieansätze schnell           chosomatik und Psycho-            Behandelt werden sol-            tiges Team aus Ärzten,
 umsetzen.                         therapie“.                        len hier vorrangig Men-          Spezialtherapeuten und
                                   Organisatorisch        werden     schen mit Depressionen,          Psychologen werde auf ein
                                   aktuell die Weichen ge-           Burnout-Syndrom, Ess-,           breit aufgestelltes, wissen-
Als Thomas Düll, der Vor-          stellt. „Wir sind zuversicht-     Angst- und Belastungsstö-        schaftlich fundiertes The-
standsvorsitzender der Be-         lich, dass wir ein gutes,         rungen, Stressfolge- sowie       rapiekonzept und auf acht-
zirkskliniken Schwaben, An-        starkes und erfahrenes            chronischen Erkrankungen.        samkeitsbasierte Medizin in
fang Mai mehrere Medien-           Team bekommen“, sagte             „Unsere Zielgruppe ist min-      Einzel- und Gruppenthera-
vertreter auf der Baustelle        Düll. Geplant ist, dass in        destens 18 Jahre alt. Wir        pie setzen. Wichtig sei ihm
der neuen Psychosomati-            der Günztalklinik 40 bis 50       wollen uns unter anderem         zudem, neurobiologische
schen Klinik Obergünzburg          neue Arbeitsplätze entste-        spezialisieren als Anlauf-       Verfahren anzubieten und –
zu einem Pressegespräch            hen. Die weiteren Schritte        stelle für junge Patienten       gerade in Obergünzburg –
begrüßte, hatte er neben           sehen so aus: Im Sommer           – zum Beispiel Studenten,        den Einfluss der Natur be-
vielen Informationen auch          wird das Budget mit den           die unter Prüfungsangst lei-     sonders zu berücksichti-
den neuen Chefarzt der Kli-        Krankenkassen verhandelt,         den. Hierfür gibt es bislang     gen, sagte er. „Ich stehe
nik mitgebracht: Dr. Achim         im Herbst soll die Klinik vo-     ganz wenige Angebote“,           dafür, neue Ansätze rasch
Grinschgl. Der gebürtige           raussichtlich mit der Hälfte      teilte der neue Chefarzt         einzuplanen.“ Eine spezi-
Ratinger (Nordrhein-West-          der insgesamt 50 Betten an        mit. Auch Berufstätige und       elle Suchtbehandlung soll
falen) ist bereits seit 1. April   den Start gehen. Die zwei-        ältere Menschen, die in ei-      es in der Günztalklinik nicht
2016 in Diensten der Be-           te Hälfte folgt 2017.             ner bestimmten Lebens-           geben.
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
5                                 Obergünzburg

    Die Patienten werden in       den Patienten spielen, der
    der Regel sechs bis acht      andere einen Mitarbeiter.“
    Wochen hier bleiben. Für      Viele Schritte seien jetzt
    sie werden nach der Ein-      notwendig. Da die künfti-
    gangsdiagnostik indivi-       gen Patienten sich in der
    duelle Wochenpläne mit        Regel zwei Monate vorher
    einem breiten Therapiean-     überlegen, ob sie in die
    gebot erstellt. Dazu zählen   Klinik gehen, und anschlie-
    Musik-, Ergo- und Kunst-      ßend weitere sechs bis
    therapie genauso wie Aro-     acht Wochen dort blieben,
    matherapie, Wellness und      sei wichtig, frühzeitig mit
    Autogenes Training. In der    ihnen die Erstaufnahme zu
    Sauna kann ein Schwitz-       planen, sagte Grinschgl.
    bad genommen werden.          Chefarzt und Vorstands-
    Das alles können Patienten    vorsitzender betonten die
    von Montag bis Sonntag        guten Kontakte zur Markt-
    nutzen – also sieben Tage     gemeinde. Man werde
    die Woche. „Und es wird       dort gute Unterstützung         Anstelle eines ehemaligen Schwesternwohnheimes entsteht ein
                                                                  repräsentativer Haupteingang mit Aufzug, Rezeption und Spei-
    männer- und frauenspezi-      erfahren und passende An-
                                                                  sesaal.
    fische Therapien geben,       gebote zu Kultur und Frei-
    das ist eine Besonder-        zeit nutzen können. „Eine
    heit unserer Klinik“, kün-    gute Vernetzung vor Ort ist
    digte Grinschgl an. Düll      mir ganz wichtig“, so Grin-
    ergänzte: „Unsere Pati-       schgl, der mit seiner Fa-
    enten sind mobil. Sie wol-    milie nicht weit von Ober-
    len und sollen beschäftigt    günzburg entfernt wohnt.
    werden.“ Die Betroffenen      Wie er auf die Klinik auf-
    werden im neuen Speise-       merksam geworden ist?
    saal essen, nicht im Bett.    „Ich habe im Sommer 2014
    Die Bezirkskliniken Schwa-    aus einem Zeitungsartikel
    ben investieren sieben Mil-   erfahren, dass in Obergünz-
    lionen Euro aus Eigenmit-     burg eine Psychosoma-
    teln in den Um- und Anbau.    tische Klinik entstehen soll.
    Im August 2014 wurde das      Da habe ich mir das Areal
    Areal gekauft und ein Jahr    angeschaut und gesagt:
    später fand der erste Spa-    Das hat was“, berichtete
    tenstich statt. „Es ist ein   Grinschgl, der einräumte,       Rund um die Klinik und im Gebäude wird fleißig gewerkelt.
    Projekt, für das es keine     dass sein Herz für die Psy-
    Erfolgsgarantie gibt. Ich     chosomatik schlägt. In der
    bin aber überzeugt, dass      Folgezeit sei er zu verschie-
    es gelingt“, meinte der       denen Jahreszeiten immer
    Vorstandsvorsitzende. Der     wieder zur Klinik hinauf-
    Bedarf nehme weiter zu.       gefahren. Dabei habe sich
    Die Klinik in Obergünzburg    sein positiver Eindruck ver-
    werde „im wahrsten Sinn       festigt. Die Psychosomatik
    des Wortes wiederbelebt       brauche „ein gutes, in der
    – nur unter einem anderen     Natur verankert Sein“, so
    Label“.                       der Chefarzt. Das sei hier
    Vor der Eröffnung sind        der Fall. „Es fühlt sich gut
    Trainingsabläufe vorgese-     an.“
    hen, um die Prozesse von      Grinschgl sagte, dass er
    Anfang an sicher und ef-      gerne Menschen führe.
    fizient zu gestalten. Düll    „Freundlichkeit, Offenheit
    erläuterte, wie das funkti-   und Begegnungen auf Au-
    onieren soll: „In der neuen   genhöhe werden hier Ein-        Von den Zimmern aus hat man einen herrlichen Blick ins Grüne
    Mannschaft wird der eine      zug halten“, versprach er.      und auf die Berge.
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Obergünzburg / Günzburg                                                            6

  Im Porträt Dr. med. Achim Grinschgl
  Funktion: Chefarzt der neuen Günztalklinik Allgäu in Obergünzburg
  Geboren in Ratingen (Nordrhein-Westfalen)
  Alter: 50 Jahre
  Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
  Staatsangehörigkeit: Österreich (Vater war Österreicher)
  Akademische Ausbildung: Studium der Humanmedizin in Düsseldorf und Wien
  Zusatzstudium Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin in Düsseldorf
  Beruflicher Werdegang (Auszug):
  1998-2001: Stellvertretender Leiter des Referates für gesundheitspolitische Grundsatzfragen der Kassenärzt-
  lichen Vereinigung Nordrhein. Beratung und Vertretung des Vorstandes in Modellprojekten, neuen Versor-
  gungsformen sowie in Landes-/Bundesgremien.
  2001-2004: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der
  Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
  2009-2013: Chefarzt der Rehaklinik an der Salza, Bad Langensalza: Abteilung Psychosomatik und Psychothe-
  rapie (90 Betten).
  2013-2015: Leitender Oberarzt und Vertreter des Ärztlichen Direktors in der Helios Privatklinik Allgäu, Akut-
  klinik für Psychosomatik mit 42 Betten, Bad Grönenbach. Dort war er schon 2005 als Assistenzarzt tätig und
  anschließend bis 2008 Oberarzt.
  Januar 2016-März 2016: Leitender Arzt der Abteilung für Psychotraumatologie mit 38 Betten für schwer- und
  schwersttraumatisierte Menschen in der Clienia Littenheid, Schweiz, Privatklinik für Psychiatrie und Psycho-
  therapie mit Vollversorgungsauftrag.
  Seit 1. April 2016 bei den Bezirkskliniken Schwaben.
  Hobbys: Bergsteigen, Skifahren, Lesen (Literatur).

Berufsfachschüler spenden an den BKH-Förderverein
                                                                 Im Namen aller 6. Klassen der    te des Fördervereins, sagte
                                                                 Berufsfachschule für Kranken-    sie. Die Kommunalpolitikerin
                                                                 pflege am Bezirkskrankenhaus     und Bezirksrätin stellte he-
                                                                 (BKH) Günzburg überreichten      raus, dass es Ziel des Förder-
                                                                 die beiden Schülerspreche-       vereins sei, auf unkomplizier-
                                                                 rinnen Ija Weinstein und Na-     te Weise auch im Kleinen den
                                                                 dine Müller der ersten Vor-      Patienten, Bewohnern und
                                                                 sitzenden des BKH-Förder-        ihren Angehörigen den Auf-
                                                                 vereins, Stephanie Denzler,      enthalt im Bezirkskranken-
                                                                 einen Scheck über 205 Euro.      haus angenehmer zu ma-
                                                                 Ija Weinstein hatte bei der      chen – und da könne man
                                                                 Jahresabschlussfeier der Kran-   mit 200 Euro schon einiges
                                                                 kenpflegeschule kurzerhand       anfangen.
                                                                 eine Tombola organsiert. Jetzt   Das war ganz im Sinne der
                                                                 haben die Schüler entschie-      Schülerinnen und Schüler, die
                                                                 den, den Erlös dieser Veran-     aus ihrer praktischen Ausbil-
                                                                 staltung dem Förderverein        dung wissen, dass es oft die
                                                                 zur Verfügung zu stellen.        kleinen Dinge sind, die den
                                                                 Stephanie Denzler nahm den       Krankenhausalltag leichter ma-
Ija Weinstein und Nadine Müller (von links) übergeben der Vor-
                                                                 Scheck mit Freude entgegen.      chen. Sie sind jetzt gespannt
sitzenden des Fördervereins BKH Günzburg, Stephanie Denzler,     Es sei erst die zweite Spende    darauf, wie ihre Spende den
die Spende.                                                      in der noch jungen Geschich-     Patienten zugutekommt.
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
7                                   Irsee

    Leitungsebene geht in Klausur und befasst sich
    zwei Tage mit wegweisenden Themen

                                                 Zur zweiten Klausurtagung in der Ge-
                                                 schichte des Unternehmens traf sich die
                                                 gesamte Leitungsebene der Bezirksklini-
                                                 ken Schwaben im Kloster Irsee.

    Intensiv, informativ, an-       PEPP – wie geht es weiter?,      die Möglichkeit, ins Gespräch   sieben Jahre dauern wird.
    spruchsvoll, arbeitsreich und   Medizincontrolling, IT-Si-       zu kommen und wichtige In-      Die erste Klausurtagung
    lebendig: Mit diesen At-        cherheit und Riskmanage-         formationen zu sammeln.         fand nämlich 2009 statt.
    tributen könnte man die         ment. Einen breiten Raum         Die Resonanz der Teilneh-       Damals hatte das Gesund-
    zweitägige Klausurtagung        nahmen das Personalcon-          merinnen und Teilnehmer         heitsunternehmen des Be-
    der Bezirkskliniken Schwa-      trolling und das IT-gestütz-     auf die Veranstaltung war       zirkes noch etwa 600 bis
    ben am 31. Mai und 01.          te Bewerbermanagement            positiv – nicht zuletzt auf-    700 Mitarbeiter weniger.
    Juni 2016 im Kloster Irsee      ein, das Julia Kieler vom Ser-   grund des schönen Ambi-         Düll und sein Vertreter
    umschreiben. 35 Führungs-       vice-Center Personal vor-        entes des Schwäbischen          Winfried Eberhardinger
    kräfte – darunter Vorstand,     stellte und das noch in die-     Bildungszentrums Kloster        wollen die Klausur künftig
    Vertreter der Unterneh-         sem Jahr unternehmensweit        Irsee und der guten Ver-        in kürzeren Abständen zu
    mensleitung, Klinikdirek-       gestartet werden soll. Zu je-    pflegung dort. Es war erst      einer regelmäßigen Ver-
    toren, Krankenhausleitun-       dem Punkt gab es Anmer-          die zweite Klausurtagung        anstaltung machen. Ziel
    gen, Chefärzte, Bereichs-       kungen und Anregungen,           der Leitungsebene der           ist es, sich in einem brei-
    leiter und Budgetverant-        es wurde lebhaft disku-          Bezirkskliniken seit Unter-     teren Kreis mit wichtigen,
    wortliche – tauschten sich      tiert. Insbesondere am ge-       nehmensgründung. Vor-           wegweisenden Themen zu
    aus und befassten sich mit      meinsam gestalteten Abend        standsvorsitzender Thomas       befassen und so das Unter-
    Themen wie elektronische        des ersten Tages und wäh-        Düll versprach, dass eine       nehmen zukunftsfähig zu
    Behandlungsplanung,             rend der Pausen bestand          Neuauflage nicht wieder         machen. So wie diesmal.
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Mitarbeiterzufriedenheit                                                         8

BKH Augsburg: Ausbildung zum Biofeedback-Trainer in Wien
Ausgangslage: Am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg               Bewertung: „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich
wird sowohl ambulanten als auch stationären Patienten seit       das machen darf“, sagt Rehermann. Die Zusage zu dieser
längerem die Möglichkeit einer Biofeedback-Therapie an-          Fortbildung stärke seine Identifikation mit den Bezirkskli-
geboten. Mit einem speziellen Gerät wird bildlich sichtbar       niken Schwaben. „Wenn man sich einbringen kann und
gemacht, wie ihr Körper auf Stress oder auf Entspannung          Gehör findet, sieht man sich als Teil des Unternehmens“,
reagiert. Mithilfe dieser Methode lernen Menschen mit            stellt der Fachkrankenpfleger fest.
chronischen Schmerzen, Angst- oder Panikattacken, sich
selbst zu spüren und wie sie in die Entspannung kommen.
Vergangenes Jahr fiel eine Mitarbeiterin, die bisher das Bi-
ofeedback für ambulante Patienten durchgeführt hat, für
längere Zeit aus. Die Therapie konnte deshalb nicht mehr
angeboten werden.
Umsetzung: Fachkrankenpfleger Christian Rehermann,
seit 2000 im BKH tätig, bot an, die Ausbildung als Biofeed-
back-Trainer zu absolvieren. „Wir haben den Mangel gese-
hen. Da kam seine mündliche Bewerbung gerade recht“,
sagt Pflegedirektor Georg Oppermann. Der Arbeitgeber
genehmigte dem 37-Jährigen die Fortbildung. Diese findet
an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien (Österreich)
statt und dauert - alle Einzeltage, eine Woche Intensivausbil-
dung und die Prüfung zusammengerechnet - ein halbes Jahr.        Christian Rehermann testet mit Doris Rehm das Biofeedback-Gerät.

BKH Kaufbeuren: Leitfaden für Mitarbeitergespräche
Ausgangslage: Mitarbeitergespräche werden im Pflege-             Leiterin der beiden gerontopsychiatrischen Stationen,
dienst am Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren schon seit         allgemeine Vorgaben. Wichtig dabei: Das Protokoll, das
langem geführt. Dazu wurde 2001 eine Dienstvereinbarung          entsteht, wird aus Datenschutzgründen verschlossen, ein
mit dem Personalrat geschlossen – eine Besonderheit in-          Jahr aufbewahrt und dann vernichtet. In einer zweitägigen
nerhalb der Bezirkskliniken Schwaben, wie Pflegedirektor         Schulung wurden alle Leitungskräfte auf die neue Vorge-
Harald Keller betont. Im Jahr 2000 wurden in einer zwei-         hensweise vorbereitet. Regelmäßige kollegiale Reflekti-
tägigen Fortbildung alle Leitungskräfte geschult. Durch Per-     onen sollen die Qualität der Mitarbeitergespräche sichern.
sonalwechsel in den Leitungsebenen schliff sich die gemein-
                                                                 Bewertung: Für Martina Frühholz, Pflegefachkraft für Geron-
same Vorgehensweise im Laufe der Zeit allerdings etwas
                                                                 topsychiatrie, bedeutet ein solches Gespräch Wertschätzung.
ab. Wenn Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mit-
                                                                 „Ich begrüße das außerordentlich“, sagt sie. Man nehme
arbeitern geführt wurden, dann war nicht immer klar: Wie
                                                                 sich Zeit für sie, es sei eine Zeit ohne Telefon. „Ich kann mich
führe ich ein solches Gespräch? Was muss dokumentiert
                                                                 darauf vorbereiten und in Ruhe mit meiner Stationsleiterin
werden? Welcher Unterschied besteht zwischen Entwick-
                                                                 besprechen, was gut läuft und was nicht“, so Martina Früh-
lungs- und Kritikgesprächen? Wie sieht es mit der Weiter-
                                                                 holz. Auf diese Weise entstehe eine Atmosphäre des Ver-
gabe von Ergebnissen aus?
                                                                 trauens und der Offenheit.
Umsetzung: Im Rahmen der unternehmensweiten Mitar-
beiterbefragung gründete sich im BKH Kaufbeuren eine                                          Stationsleiterin Bea-
Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel setzte, einen neuen Leit-                                    te Bradatsch (links)
faden für Mitarbeitergespräche zu entwickeln. Sechs Kol-                                      im Mitarbeiterge-
                                                                                              spräch mit Martina
leginnen und Kollegen machten sich Gedanken darüber,
                                                                                              Frühholz.
welche formalen Kriterien Ziel- und Fördergespräche in
der Pflege haben sollten. Anfang März 2015 war das Papier
dann fertig. Es sieht vor, dass Mitarbeitergespräche min-
destens einmal im Jahr stattfinden sollen. „Die Einladung
geht frühzeitig raus. Das Vier-Augen-Gespräch soll minde-
stens 60 Minuten betragen und in einer geschützten At-
mosphäre vertraulich stattfinden“, nennt Beate Bradatsch,
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
9                                    Mitarbeiterzufriedenheit

    BKH Donauwörth: Supervisorin für die Leitungsebene
    Ausgangslage: Aus der ehemaligen Abteilung des Bezirks-          Organisationsstruktur und neue Dienstwege wurden ent-
    krankenhauses (BKH) Günzburg an der Donau-Ries Klinik            wickelt. Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre ausgelegt.
    wurde Anfang 2016 das selbstständige BKH Donauwörth.
                                                                     Bewertung: Alexander Schieferle befürwortet das Führungs-
    Damit der Übergang möglichst reibungslos und klug funk-
                                                                     coaching. „Je kürzer die Wege sind und je mehr man von-
    tionierte, mussten zahlreiche Herausforderungen bewäl-
                                                                     einander weiß, desto besser klappt der Alltag“, sagt der
    tigt werden. Außerdem wurden im September 2015 im
                                                                     Stationsleiter und stellvertretende Pflegedirektor. So seien
    Nachgang zur Mitarbeiterbefragung Mitarbeitergespräche
                                                                     Stationsabläufe zum Wohle der Patienten und der Mitarbei-
    eingeführt – für den akademischen Bereich und für den
                                                                     ter optimiert worden. „Indem wir unsere gegenseitigen Er-
    nicht-akademischen. Diese finden einmal im Monat statt.
                                                                     wartungen artikulieren, erzielen wir ein besseres Verständ-
    „Insbesondere an der Schnittstelle Pflege-/ärztliches Per-
                                                                     nis zwischen den einzelnen Berufsgruppen“, so Schieferle.
    sonal ergaben sich viele Themen und Fragestellungen“,
    berichtet Chefarzt Dr. Karel Frasch.
    Umsetzung: Um sich besser kennenzulernen, abzustimmen
    und in Kontakt zu bleiben, etablierten Pflegedirektorin Ga-
    briele Bachhuber und Ärztlicher Direktor PD Dr. Frasch
    eine Leitungssupervision. Religionspädagogin (FH) Birgit
    Keitel aus Donauwörth moderiert seit Anfang 2016 die re-
    gelmäßigen Treffen der Leitungsebene des örtlichen BKH.
    Alle ein bis zwei Monate kommen die Verantwortlichen des
    Pflegedienstes und der Stationen sowie die Oberärzte und
    der Chefarzt für je 90 Minuten zusammen, um sich aus-
    zutauschen, Probleme zu erörtern und konkrete Verbesse-
    rungen in den organisatorischen Abläufen des Klinikalltags       Supervisorin Birgit Keitel (Dritter von rechts) moderiert den Aus-
    zu beschließen. Ein Führungsprofil des Teams, eine neue          tausch im Leitungskreis.

    DLZ Günzburg: Gloschen passen wieder zusammen
    Ausgangslage: Damit jeder Patient auf dem weitläufigen           mehr so stark aus. Die Gloschen passen wieder zusammen.
    Gelände des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg ein              Bewertung: Küchenleiter Augustinus Wanner und Diätas-
    warmes Essen bekommt, müssen die Speisen, die zu den             sistentin Christine Sommer sind sich einig, dass die neuen
    jeweiligen Stationen transportiert werden, im örtlichen          Gloschen für wesentlich weniger Stress im Bandablauf der
    Dienstleistungs- und Logistikzentrum (DLZ) ausreichend           Küche sorgen. „Jetzt läuft es viel besser. Die verbesserte
    thermisch verpackt werden. Das geschieht mit sogenann-           Qualität kommt beim Patienten an. So konnte die Mitar-
    ten Gloschen. Diese Isolierungen auf Kunststoffbasis sind        beiterumfrage einen positiven Teil zur Verbesserung der
    mit speziellen Wärme- oder Kältekernen ausgestattet. We-         Speisenversorgung beitragen“, sagt Sommer.
    gen der enormen Hitze mit bis zu 130 Grad dehnten sich
    die Gloschen aus. Im Lauf der Zeit passten die Ober- und
    Unterteile nicht mehr zusammen. Das Essen rutschte zum
    Teil heraus, es gab Transportprobleme. Das sorgte nicht
    nur bei der Bandkontrolle im DLZ für Unmut.
    Umsetzung: Diätassistentin Ute Dorn erläuterte das Pro-
    blem bei einer Besprechung des Küchenteams im März
    2015. Das DLZ-Team bestimmte mit Michael Hain zunächst
    einen Paten, der sich um die Aussortierung mangelhafter
    Gloschenteile kümmern muss. In Absprache mit der Un-
    ternehmensleitung beschloss DLZ-Leiter Wilhelm Wilhelm,
    im wirtschaftlich möglichen Rahmen neue Gloschen zu be-
    schaffen. 2015 wurden 852 Ober- und Unterteile im Wert von
    15.000 Euro erworben, in diesem Jahr waren es für 18.000
    Euro weitere 1230 Stück. Aufgrund von verstärkten Boden-
    teilen sind die neuen Teile formstabiler und dehnen sich nicht   Augustinus Wanner und Christine Sommer mit den neuen Gloschen.
Was die Mitarbeiterbefragung gebracht hat - Bezirkskliniken Schwaben
Kaufbeuren                                                  10

                                                Mit Enthusiasmus, Energie und

Veranstalter und Referenten beim Symposium zum 30-jährigen Bestehen des Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Heilpädagogik
(ZPH) am Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren: (von links) Leitender Ärztlicher Direktor Dr. Albert Putzhammer, „Gründungsvater“ Dr. Christian
Schanze, Chefärztin Sandra Hoppstock und Asperger-Autist Matthias Huber von der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Poliklinik Bern.

                                  auch Anfragen aus Öster-           weiterbildung und -tätigkeit       anderen Kleidungsstücken
 Das Team des Zentrums            reich und der Schweiz. Das         zusammen.                          die Toilette verstopft hatte.
 für Psychiatrie, Psycho-         spricht für sich und macht         Das ZPH ist spezialisiert auf      Noch bis in die 80er Jahre
 therapie und Heilpäda-           uns stolz“, sagte Putzham-         die ambulante und statio-          wurden diese Patienten als
 gogik feiert mit fast 200        mer vor knapp 200 Gästen           näre Behandlung von Men-           „Schwachsinnige“ und „Idi-
 Gästen 30. Geburtstag.           im Festsaal des BKH.               schen mit Intelligenzminde-        oten“ bezeichnet. Heute
 Warum die spezialisierte         Anlass war das 30-jährige          rung und schwerwiegenden           werden sie liebevoll „unse-
 Fachabteilung des BKH            Bestehen der Abteilung. Zu         Entwicklungsstörungen. Da          re Behinderten“ genannt,
 Kaufbeuren „ein kleines          diesem Jubiläum richteten          ist beispielsweise ein 23-         wie Autismus-Fachkraft Me-
 Juwel“ ist und warum             Chefärztin Sandra Hopp-            Jähriger, der aufgrund von         lanie Gredigk beim Sympo-
 die Patienten, die dort          stock und ihr Team ein Sym-        Reizüberflutung unter „schrei-     sium berichtete. Stationslei-
 behandelt werden, ein            posium aus. Es war eine            enden Geräuschen“ leidet           ter Max Maier sieht die Ei-
 wenig anders sind.               beeindruckende, kurzweili-         und in der Abteilung behan-        genheiten der Menschen als
                                  ge und höchst informative          delt wird. Oder ein Patient,       „liebenswerten Teil ihrer
Für das Bezirkskrankenhaus        Veranstaltung, gespickt mit        der sich Kot ins Gesicht und       Persönlichkeit“. „Wir be-
(BKH) Kaufbeuren ist das          außergewöhnlichen, hervor-         eine Banane in die Haare           trachten die Patienten zu-
ZPH, wie das Zentrum für          ragenden Vorträgen, die            geschmiert hat, weil er ba-        nächst wie ein weißes Blatt
Psychiatrie, Psychotherapie       man nur selten zu hören be-        den liebt und gebadet wer-         Papier. Dann beobachten
und Heilpädagogik kurz ge-        kommt. Die Besucherinnen           den will. Es ist seine Art der     wir sie und sammeln so ei-
nannt wird, etwas Beson-          und Besucher spendeten             Kommunikation, da er nicht         gene Erfahrungen und Ein-
deres. Der Leitende Ärzt-         viel Applaus. Klinikchef Putz-     sprechen kann. Oder ein            drücke. Im Austausch mit
liche Direktor des BKH, Dr.       hammer meinte im Verlauf           anderer, der sich darüber          den anderen Berufsgruppen
Albert Putzhammer, nannte         des Vormittags, er habe in         freut, dass ein Bagger an-         und aufgrund der Informa-
die spezialisierte Fachab-        den bisherigen zwei Stun-          rücken muss, um eine mas-          tionen, die uns vorliegen,
teilung „ein kleines Juwel“.      den mehr über die Thematik         sive Verstopfung der Kana-         entwickeln wir einen Weg,
„Das ZPH findet bundes-           erfahren als während seines        lisation zu reparieren, nach-      den wir gemeinsam mit dem
weite Beachtung. Es gibt          Studiums, seiner Facharzt-         dem er mit einer Hose und          Betroffenen gehen wollen“,
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     großem Einfühlungsvermögen
     beschreibt Maier die ersten      Huber, ein Asperger-Autist.     Fenster sitzt, aussteigen        wir sein, damit unsere Pati-
     Tage der stationären Aufnah-     Der Vortrag des Mannes,         will?“ Das sind Gedanken,        enten das machen, was sinn-
     me. Die Niederschwelligkeit      der als Psychologe in der       die einen Betroffenen um-        voll ist? Dabei ist die Ver-
     sei die Grundhaltung der         Kinder- und Jugendpsy-          treiben. Oder was heißt das      netzung von stationärer und
     Arbeit. Die 35 Mitarbeite-       chiatrischen Poliklinik Bern    Schild „bitte nicht berühren“    ambulanter Tätigkeit ein
     rinnen und Mitarbeiter des       (Schweiz) arbeitet, war ei-     auf einem Stuhl im Museum?       großes Thema.
     ZPH würden den ihnen an-         ner der Höhepunkte des          Dass das Schild nicht berührt    Ungewöhnlich ist, dass das
     vertrauten Menschen dabei        Symposiums.                     werden darf? Oder ist der        30-jährige Bestehen das er-
     auf Augenhöhe begegnen.          Aufgrund einer Hypersensi-      Stuhl gemeint? Die Lehne         ste Geburtstagsfest über-
     Der Umgang miteinander,          bilität können normale All-     auch? Darf die Wand da-          haupt war, das das ZPH ge-
     so der Stationsleiter, sei lo-   tagsgeräusche wie Husten        hinter angefasst werden?         feiert hat. Die Verantwortli-
     cker, humor- und respektvoll.    oder ein Hundegebell für        Oder gilt das Verbot auch        chen nutzten die Gelegen-
     Die Station mit dem Namen        Autisten wie „Glasscherben      dafür? Eine Flut an Fragen,      heit, einen Blick zurück zu
     „ZP01“ verfügt über 20 sta-      im Gehörgang“ sein, schil-      die sich ein Gesunder kaum       werfen und die maßgebli-
     tionäre Betten. Die dazuge-      derte Huber. „Wenn man          stellt, die ein Autist jedoch    chen Leute von damals zu
     hörige Ambulanz betreut          mit etwas geboren wird,         kaum bewältigen kann und         benennen. So habe sein Vor-
     ca. 750 Patienten pro Quar-      hat man keinen Vergleich“,      ihn vor zum Teil unlösbare       gänger Prof. Michael von
     tal. „Die besondere Patient-     sagte der Asperger-Autist.      Probleme stellt. Wie und         Cranach die Abteilung sehr
     Arzt-Beziehung erfordert         So kann es passieren, dass      welche Störungen diagnos-        gefördert, betonte Ärztlicher
     von uns ein hohes Maß an         Unterschiede nicht erkannt      tiziert werden, wird in psy-     Direktor Putzhammer. Auch
     Flexibilität und Kreativität“,   und Wichtiges nicht von Un-     chologischen Testverfahren       der langjährige Leiter Prof.
     berichtete Fachärztin Ma-        wichtigem unterschieden         ermittelt. Die beiden Psy-       Vitalij Kazin habe ihr „eine
     riethres Hibbeln-Braunbart.      werden kann und man in          chologinnen Paulina Fedan        wichtige Prägung“ mitgege-
     Behandelt würden Menschen        Panik gerate. „Soll ich mich    und Vera Rössler stellten        ben. Der „eigentliche Grün-
     mit (organisch) wahnhaften       in einer Straßenbahn eher       exemplarisch die Autismus-       dungsvater“ sei jedoch Dr.
     oder affektiven Störungen,       ans Fenster setzen, wo ich      und die Intelligenz-Diagnos-     Christian Schanze. Der ehe-
     Demenz, mit Persönlichkeits-     die vorbeiziehenden Gerü-       tik vor. „Unsere Patienten       malige Leiter des ZPH (da-
     und Sexualstörungen. 15 Pro-     che fast nicht ertragen kann,   sind anders. Wir wollen sie      mals hieß es noch C1- bzw.
     zent sind Patienten mit Au-      oder auf einen Gangplatz,       erst verstehen und dann mit      C2-Station und danach Me-
     tismus-Spektrum-Störungen        wo zwar die Gerüche nicht       ihnen arbeiten“, sagte Chef-     dizinisch-Heilpädagogisches
     (ASS). Was ein Autist so         so stark sind, ich aber viel-   ärztin Hoppstock. Sie und ihr    Zentrum MHZ) war zum Sym-
     denkt und wie er die Welt        leicht jederzeit aufstehen      Team stellten sich tagtäg-       posium nach Kaufbeuren ge-
     sieht, beleuchtete Matthias      muss, weil jemand, der am       lich die Frage: Wie müssen       kommen. Das Wiedersehen

     Gespannt lauschten die Zuhörer im vollbesetzten Festsaal den Ausführungen von Matthias Huber, einem Asperger-Autisten aus Bern.
Kaufbeuren / Augsburg                                                        12

war für ihn und viele seiner    ben der Enthospitalisierung   Stunden für die ambulante         und Geschenke für viele.
Ex-Kollegen ein bewegen-        ist die Spezialisierung ge-   Tätigkeit und einen Garten        Sandra Hoppstock bedank-
der Moment. Der eigentli-       nauso entscheidend. Sie       mit einer Hollywoodschau-         te sich stellvertretend für ihr
che Impuls für die Gründung     ist Voraussetzung für das     kel „nur für unsere Pati-         Team bei Peter Pfeilschifter
dieser psychiatrischen Spe-     Gelingen von Inklusion.“      enten“. Auf Unterstützung         (siehe Bild). Der Krankenpfle-
zialstation sei von der Le-     Der ehemalige Oberarzt        darf Sandra Hoppstock da-         ger ist von Anfang an dabei
benshilfe Kaufbeuren ge-        wünscht sich, dass die Am-    bei offensichtlich von ihrem      und derjenige Mitarbeiter, der
kommen, sagte Schanze,          bulanzen bundesweit mit       Ärztlichen Direktor hoffen.       am längsten im ZPH tätig ist.
heute ein niedergelassener      diesen Kompetenzen aus-       „Diese Abteilung wird ge-
Facharzt in Landsberg.          gestattet werden und dass     braucht – ganz arg“, sagte
„Die gute medizinische          die „geistige Behinderung“    Putzhammer. Das ZPH
und personelle Ausstat-         als Zusatzbezeichnung im      müsste man seiner Ansicht
tung des heutigen ZPH           Fach Psychiatrie eingeführt   nach eigentlich in „EEE“
lassen mich beinahe vor         wird. „Keimzellen für die     umbenennen: Diese drei
Neid erblassen. Ich schicke     Entwicklung sind die Sta-     Buchstaben stehen für En-
gerne Patienten zu Euch.“       tionen. Dort gibt es die      thusiasmus, Energie und
Es sei eminent wichtig ge-      Erfahrungsdichte und das      wechselweise für Einfüh-
wesen, für die Betroffenen      Wissen, was zum täglichen     lungsvermögen, Empathie
einen Platz außerhalb der       Brot gehört“, so Schanze.     und außergewöhnlich po-
Klinik zu finden und ihnen      Ziele und Visionen hat auch   sitiver Emotionalität, so der
beispielsweise in Heimen        Chefärztin Hoppstock. Für     Klinikchef.
und Wohngruppen einen           die Zukunft wünsche man       Abschließend gab es – wie
gewissen Alltag zu ermög-       sich eine zweite Station,     es sich für ein Geburts-
lichen, so Schanze. „Ne-        mehr Personal, Tage mit 48    tagsfest gehört – Blumen

Firmenlauf: Mitarbeiter trotzen dem starken Regen
                                                              Der Augsburger Firmenlauf         Schwabens größte Veran-
                                                              2016 war nichts für „Weich-       staltung im Breitensport.
                                                              eier“. Pünktlich zum Start öff-   Unter ihnen waren auch 26
                                                              nete der Himmel an diesem         Läuferinnen und Läufer der
                                                              Tag noch einmal seine Schleu-     Bezirkskliniken Schwaben.
                                                              sen und verwandelte die 6,3       „Ein Hoch auf alle tapferen
                                                              Kilometer lange Rundstrecke       Läufer, die bei dem Wetter
                                                              beim Messegelände in ein          den Mut hatten zu laufen!“,
                                                              Pfützenmeer. Trotzdem mach-       stellte Teamcaptain Rena-
                                                              ten sich am 12. Mai um 19         te Fliege lobend fest. Sie
                                                              Uhr fast 8300 Läufer, Jogger      selbst ging mit gutem Bei-
                                                              und Walker auf den Weg.           spiel voran und präsentierte
                                                              Angemeldet hatten sich ins-       sich wie ihre Mitstreiter als
                                                              gesamt 10 000 Sportler für        „wetterfeste“ Läuferin.
Läufer der Bezirkskliniken Schwaben vor dem Start…

                                                               Schnellste Teams: Team „Die Namenlosen“ der Berufs-
                                                               fachschule für Logopädie mit Bianca Stoll, Nadja Feige,
                                                               Naomi Nlome und Helena Lachenmair (2:43:10,1 Std.) er-
                                                               reicht bei den „Damen“ Platz 94. Team „DAB“ des BKH
                                                               Augsburg mit Maria Wiesner, Eva Roessner, Francette
                                                               Schwendner und Hans Ruf erreicht bei der „Mixed“-Plat-
                                                               zierung (2:43:40,6 Std.) Platz 467.
                                                               Schnellste Läuferinnen: Melanie Neuner (35:45,5 Min.),
                                                               Lydia Jungbauer (35:50,3 Min.), Francette Schwendner
                                                               (37:04,4 Min.).
                                                               Schnellste Läufer: Martin Zink (29:12,0 Min.), Georg
…und nach dem nassen Lauf durch Augsburg.
                                                               Schalk (31:05,0 Min.), Helmut Wiesner (33:34,0 Min.).
13                                    Augsburg

     Herzzerreißende Bilder aus der Kindersprechstunde
     Über die Kindersprechstun-
     de am Bezirkskrankenhaus
     (BKH) Augsburg wird seit
     Wochen in regionalen und
     überregionalen Medien be-
     richtet. Anlass ist eine Wan-
     derausstellung, die im Rah-
     men einer Kampagne des
     Bayerischen Gesundheitsmi-
     nisteriums zur psychischen
     Gesundheit durch Bayern
     touren wird. Die Ausstellung
     trägt den Titel „KinderSprech-
     Stunde“ und lässt die Kinder
     psychisch erkrankter Mütter
     oder Väter zu Wort kommen.
                                      Am Rande der Präsentation der Wanderausstellung „KinderSprechStunde“ in der Regierung von
     Die bayerische Gesundheits-      Schwaben kam Staatsministerin Melanie Huml (rechts) auch mit Mitinitiatorin Sabine Kühnel vom
     ministerin Melanie Huml hat      BKH Augsburg (dritte von rechts) ins Gespräch.
     die Aktion im Mai im Roko-
                                      rück. Diplom-Sozialpädago-      lung entstanden im Rahmen         psychisch kranker Eltern nicht
     kosaal der Regierung von
                                      gin (FH) Sabine Kühnel vom      der Kindersprechstunde im         nur die Ursache gesucht und
     Schwaben vorgestellt.
                                      BKH und Diplom-Psycholo-        BKH Augsburg. Da sitzt ei-        behandelt, sondern es müs-
     Kinder psychisch kranker El-
                                      gin Livia Koller von der St.-   ne Mutter traurig und teil-       sten auch die Folgen für die
     tern sind einem vielfach hö-
                                      Gregor-Jugendhilfe haben        nahmslos in der Ecke. Grau        Kinder bedacht werden,
     heren Risiko ausgesetzt,
                                      sich seither außerordentlich    und trist – so hat ein zehn-      sind sich die Experten einig.
     selbst eine seelische Störung
                                      für dieses Projekt und diese    jähriges Mädchen seinen           Ministerin Huml sagte bei
     zu entwickeln. „In Kenntnis
                                      Arbeit engagiert und ver-       Alltag gezeichnet. In einem       der Präsentation der Aus-
     dieser Problematik haben
                                      schiedene Hilfsbereiche für     anderen Bild sieht man die        stellung in Augsburg: „Psy-
     wir uns im Jahr 2007 am
                                      die betroffenen Mädchen         Krankheit als Monster – al-       chische Erkrankungen dür-
     BKH Augsburg dazu ent-
                                      und Buben aufgebaut. Im         les schwarz-weiß gemalt.          fen kein Tabu sein, über das
     schlossen, in Kooperation
                                      Juni 2015 durften sie ge-       „Ich mach mir Sorgen um           nicht gesprochen wird. Denn
     mit der St.-Gregor-Jugend-
                                      meinsam mit dem Vor-            Mama, aber sie hört ja nicht      den Betroffenen muss so
     hilfe die Augsburger Kinder-
                                      standsvorsitzenden der Be-      auf mich, wenn ich sage,          früh wie möglich geholfen
     sprechstunde im Bezirks-
                                      zirkskliniken Schwaben,         dass sie nicht so viel trinken    werden. Deshalb soll die
     krankenhaus aufzubauen, um
                                      Thomas Düll, in München         soll“, erzählt die 14-jährige     Kampagne einen offeneren
     Hilfen, Beratung und Infor-
                                      den Bayerischen Präven-         Bernadette und beschreibt         Umgang mit dem Thema
     mationen für Kinder psy-
                                      tionspreis des Bayerischen      so ihr Bild, das sie über sich,   fördern. Mein Ziel ist es,
     chisch kranker Eltern anzu-
                                      Landesamtes für Gesund-         ihre Mutter und deren Al-         sowohl Eltern und andere
     bieten“, blickt Prof. Dr. Max
                                      heit und Lebensmittel-          koholkrankheit gemalt hat.        Verwandte als auch Lehrer
     Schmauß, Ärztlicher Direk-
                                      sicherheit in der Katego-       Mit Begriffen wie Depres-         und Gleichaltrige für dieses
     tor des BKH Augsburg, zu-
                                      rie „Förderung gesund-          sionen oder bipolaren Stö-        Thema zu sensibilisieren.“
                                      heitlicher Chancengleich-       rungen, bei denen die El-         Gemeinsam mit zahlreichen
                                      heit“ entgegennehmen.           tern zum Beispiel unter Ver-      Partnern aus dem Gesund-
                                      Schon bei der Preisverleih-     folgungswahn leiden, kön-         heits- und Sozialwesen, der
                                      ung vor einem Jahr wurden       nen Kinder nichts anfangen.       Jugendhilfe, dem Bildungs-
                                      Bilder gezeigt, die von be-     Aber sie spüren, dass ihr All-    bereich, der Politik und
                                      troffenen Kindern und Ju-       tag durch die Krankheit aus       dem Sport wird bayernweit
                                      gendlichen stammen, die         den Fugen gerät, die kran-        eine Vielzahl von regiona-
                                      ihren Alltag gezeichnet ha-     ke Mutter oder der kranke         len Veranstaltungen statt-
                                      ben. Die Mädchen und Bu-        Vater im schlimmsten Fall         finden. Höhepunkt ist eine
     Eines der zahlreichen beein-
     druckenden Bilder, die die be-   ben erzählen in Bildern und     sogar Selbstmord verübt.          Aktionswoche vom 18. bis
     troffenen Kinder gemalt haben    Texten von ihren Ängsten,       Dafür fühlen sie sich zum         zum 23. Juli. Im Herbst geht
     und aus der Augsburger Kin-      Hoffnungen und Sorgen.          Teil verantwortlich. Deshalb      es dann vor allem um De-
     dersprechstunde stammen.         Die Exponate der Ausstel-       müsse bei der Behandlung          pressionen bei Erwachsenen.
       Info: Die Ausstellung „KinderSprechStunde“ wird vom 29.08. bis 06.09.2016 im Augsburger Rathaus zu sehen sein.
Augsburg                                                  14

Gelungener Messeauftritt von
„Wohnen und Fördern“
Es war beeindruckend, wie           tionen parat: über die Ta-         der an. Das Team „Woh-
viel geboten wurde. Knapp           gesstätten mit „aktiver            nen und Fördern“ belegte
90 Aussteller mit etwa 1000         Werkstatt“ und Hochbeet-           am Ende Platz drei und
Mitwirkenden machten den            bau, über ambulante An-            durfte aus den Händen von
Schwabentag 2016 zu ei-             gebote – ambulant be-              Bezirkstagspräsident Jür-
nem Tag der Begegnung.              treutes Wohnen (ABW) und           gen Reichert einen kleinen
Die Veranstaltung in der            betreutes Wohnen in Gast-          Pokal entgegen nehmen.
Messe Augsburg stand                familien – über die Tages-         Sieger wurde die Diakonie.
                                                                                                           Tanja Becker (li.) und Lisa Geir-
ganz unter dem Motto „In-           stätten in Günzburg, Krum-         Reichert war vor allem be-          hos mit Joy (klein) und Spike.
klusion leben – ein Fest für        bach, Kaufbeuren und Füs-          eindruckt von der Fröh-
alle!“. Der Bezirk Schwa-           sen sowie über die Heime           lichkeit der Menschen mit
ben als Organisator hatte           Günzburg, Kaufbeuren, Zus-         Handicap, die an diesem
erstmals ein soziales The-          marshausen und Buchloe.            Nachmittag in der Halle
ma gewählt. Mit dabei war           Als Besuchermagnet stell-          zu spüren war. Nach sechs
der Bereich „Wohnen und             ten sich einmal mehr die bei-      Stunden ging für die Mit-
Fördern“ der Bezirksklini-          den Therapie- bzw. Dienst-         wirkenden ein anstrengen-
ken Schwaben.                       hunde Spike (ein Labrador)         der, aber schöner Tag zu
22 Mitarbeiter, Bewohner            und Joy (französische Bull-        Ende. Er war geprägt von
und Tagesstätten-Besucher           dogge) heraus.                     zahlreichen Gesprächen, In-
hatten für Besucher und In-         Beim „Human Soccer Tur-            formationen und der Bot-
teressierte, die zum 100            nier“, das Arbeiterwohlfahrt       schaft, dass eine Behinde-
Quadratmeter großen Stand           und Diakonie Augsburg              rung nicht gleichzeitig be-
mitten in der Messehalle 7          ausrichteten, traten sechs         deutet, nur eingeschränkt           Gerhard Becker, Geschäftslei-
kamen, zahlreiche Informa-          Mannschaften gegeneinan-           leistungsfähig zu sein.             ter von Wohnen und Fördern.

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert (Mit-      Der Bereich „Wohnen und Fördern“ der Be-       Ein großer Spaß war das Human-Soccer-
te) bei der Eröffnung des Schwabentages.        zirkskliniken Schwaben präsentierte sich       Turnier. Rechts der Direktor der Bezirksver-
Seine kurze Rede wurde simultan übersetzt.      beim Schwabentag mit einem starken Team.       waltung, Dr. Georg Bruckmeir, als Torwart.

Lisa Geirhos (links) und Ingrid Brandsch ver-   Martina Seibold und Wolfgang Schmal            Valentin Rothbucher und Birgit Böllinger
teilten Obst und Give-aways.                    zeigten ihr Können an der Tischtennisplatte.   vom Organisationsteam.
15                                    Kempten / Günzburg

     BKH Kempten: Drei Staffeln beim Nacht-Marathon
     Anfang Juni ging der AÜW         und abschließend 7,195 km.
     Iller-Marathon bei Nacht in      Helle Stirnlampen und ein
     die zweite Runde. Es ist der     hochwertiges, reflektierendes
     einzige Nachtmarathon im         Funktions-Shirt sind Pflicht
     Allgäu. Mit dabei: Drei Staf-    und sorgten dafür, dass die
     feln des Bezirkskrankenhau-      Läuferinnen und Läufer auf
     ses (BKH) Kempten, die die       dem richtigen Kurs blieben.
     41,195 Kilometer lange Stre-     Denn der größte Unter-
     cke durch das ganze Ober-        schied zu Läufen bei Tages-
     allgäu zurücklegten. Diese       licht ist der Boden. In der
     führte von Immenstadt über       Dämmerung und bei Nacht
     Sonthofen nach Kempten,          sind die Bodenverhältnisse
     immer der Iller entlang.         schwer erkennbar. Die Stim-
     Beim Iller-Marathon 2016         mung entlang der Strecke war
     machten sich etwa 650 Läu-       bei Läufern, Zuschauern und
     ferinnen und Läufer um 20        den vielen ehrenamtlichen
     Uhr im Immenstädter Auwald-      Helfern fantastisch. Ein be-     Die Ergebnisse des BKH Kempten:
     stadion auf den Weg in die       sonderer Augenblick war für
                                                                       Staffel 1: Dietmar Schinke, José Garcia Fregoso, Sonja
     Dunkelheit. Neben der Mara-      die letzten Staffel-Läufer der
                                                                       Reinold, Gabriele Einsiedler, Hoang Duy Lam, Vera
     thon-Distanz gab es noch ei-     stimmungsvoll gestaltete
                                                                       Schiechl (Zeit: 4:29,15 Std.).
     ne kürzere Trail-Strecke über    Zieleinlauf über eine toll be-
     25,5 km und die sogenannte       leuchtete Illerbrücke. Heller    Staffel 2: Dr. Stephanie Kirschhock, Marion Bregulla,
     „Ekiden-Staffel“. Hier starten   Fackelschein und der Jubel       Daniela Häfner, Helmut Stark, Nicole Dengel, Julia Perr-
     sechs Läuferinnen/Läufer im      vieler Zuschauer beglei-         as (3:53,44 Std.).
     Team und absolvieren die         teten sie auf den letzten        Staffel 3: Marion Rohrmoser, Carina Wolf, Liviu Popa, To-
     Marathon-Distanz in folgen-      Metern ins Ziel zu einer ab-     bias Sichler, Stefanie Leuthold, Rajni Singh (4:01,55 Std.).
     der Reihenfolge: 5, 10, 5,10     schließenden Finisher-Party.

     Experten aus 21 Nationen treffen sich in Günzburg
                                                                                                       Auf Schloss Reisensburg in
                                                                                                       Günzburg haben sich Exper-
                                                                                                       ten aus 21 Nationen getrof-
                                                                                                       fen, um sich ein Wochenende
                                                                                                       lang über die Maligne Hyper-
                                                                                                       thermie auszutauschen. Bei
                                                                                                       der Malignen Hyperthermie
                                                                                                       handelt es sich um eine Kom-
                                                                                                       plikation bei Vollnarkosen.
                                                                                                       Am Bezirkskrankenhaus
                                                                                                       (BKH) Günzburg gibt es eine
                                                                                                       überregionale Anlaufstelle
                                                                                                       für Maligne Hyperthermie.
                                                                                                       Die Teilnehmer des Kon-
                                                                                                       gresses brachten sich wis-
                                                                                                       senschaftlich auf den neues-
                                                                                                       ten Stand. Das Fachwissen
                                                                                                       liefert einen wesentlichen
                                                                                                       Beitrag für die Patientensi-
                                                                                                       cherheit bei Vollnarkosen.
Pinnwand

Wussten Sie schon?                                            dizinern und ihren Teams „Das spiegelt den hohen Lei-
                                                              stungsstand und die exzellente Expertise unserer Kli-
                                                              niken wieder, die weit über Bayerisch-Schwaben hi-
                            … dass im Schwäbischen Ta-
                                                              nausgehen“, sagte Düll.
                            gungs- und Bildungszentrum in
                            Kloster Irsee eine Koopera-       … dass Annette Hippe-
                            tionsvereinbarung „Netzwerk für   li-Kreutzer (links), Stell-
                            Familien mit einem psychisch      vertretende Ärztliche Di-
                            erkrankten Elternteil im Land-    rektorin des Bezirkskran-
                            kreis Ostallgäu und der Stadt     kenhauses Kempten, in
                            Kaufbeuren“ geschlossen wur-      den Ruhestand verab-
de? Unterzeichnet haben sie neben dem Bezirk Schwa-           schiedet worden ist? Die
ben, dem Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren         63-Jährige, die in Füssen wohnt, kam im Juli 1998 zum
auch die Bezirkskliniken Schwaben, die bereits viel auf       BKH Kempten. Die Fachärztin für Psychiatrie und Psy-
diesem Gebiet unternehmen. Etwa 100 interessierte             chotherapie hat als Oberärztin der Alterspsychiatrischen
Fachkräfte aus der Jugendhilfe, dem Gesundheitswe-            Abteilung ein umfassendes und gut vernetztes Behand-
sen, den Schulen und freien Wohlfahrtsverbänden nah-          lungsangebot mit stationären, tagesklinischen und am-
men an der Veröffentlichung und offiziellen Unterzeich-       bulanten Angebot entwickelt. Chefarzt Professor Dr. Pe-
nung teil. Für die Region hat der seit 2008 bestehende        ter Brieger (rechts) bezeichnete seine Stellvertreterin bei
Arbeitskreis „Familien mit einem psychisch erkrankten         einem Abschiedssymposium in der Mehrzweckhalle des
Elternteil“ im Landkreis Ostallgäu und in der Stadt Kauf-     BKH als kompetent, fleißig, loyal, zuverlässig und immer
beuren eine Kooperationsvereinbarung erstellt. Sein Ziel      da, wenn man sie braucht. „Sie ist eine großartige Stell-
ist es, die Versorgungssituation der betroffenen Kinder       vertreterin – wie man sie sich wünscht“, sagte Brieger.
zu verbessern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit        Menschlich und fachlich hätten die beiden bestens zu-
der Handlungsfelder Kinder- und Jugendhilfe sowie             sammengearbeitet. Dr. Stephanie Kirschhock, Beatrice
Gesundheitssystem langfristig abzusichern. Der Bezirk         Pfirschke, Professor Johannes Zacher, Robert Bradatsch-
Schwaben, vertreten durch Bezirkstagspräsident Jür-           Kuhn und Lisa Birke gaben ihrer scheidenden Kollegin,
gen Reichert (vorne re.), der Landkreis Ostallgäu und         die zum 1. August in Rente geht, gute Wünsche mit auf
die Stadt Kaufbeuren, vertreten durch Landrätin Maria         den Weg. Brieger überreichte Annette Hippeli-Kreutzer
Rita Zinnecker (vorne li.) und Oberbürgermeister Stefan       Blumen (Bild). Ein Vortrag über die Gerontopsychiatrie
Bosse (hinten re.), sowie die Bezirkskliniken Schwaben        2016 von Professor Dr. Walter Hewer (Göppingen) run-
mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Thomas Düll (hinten li.)      dete die gelungene Veranstaltung ab. Bild: Lisa Birke
setzten ihre Unterschriften unter die Vereinbarung.
Bild: Dr. Angela Städele
… dass das Magazin „Focus-Gesundheit“ in seiner neu-          Impressum
en Ausgabe (Heft 2016/4: Ärzteliste 2016) vier Chefärzte
der Bezirkskliniken Schwaben empfiehlt? Zu den deut-          Mitarbeiterzeitung „näher dran“
schen Top-Medizinern im Bereich psychische Erkran-            Herausgeber: Bezirkskliniken Schwaben,
kungen gehören der Ärztliche Direktor des Bezirkskran-        Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg
kenhauses (BKH) Augsburg, Professor Max Schmauß, in           Verantwortlich: Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender
den Fachgebieten Depression/bipolare Störung sowie             Erscheinungsweise: unregelmäßig
Schizophrenie, der Ärztliche Direktor des BKH Kemp-            Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang
ten, Professor Peter Brieger (Depression und bipolare          Auflage: 4000
Störungen), der Leitende Ärztliche Direktor des BKH            Ansprechpartner: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben,
Günzburg, Professor Thomas Becker (Schizophrenie)              Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg,
sowie der Chefarzt der Abteilung Akutgeriatrie und Ge-         Telefon 0821 4803-2736, Fax 0821 4803-2702,
rontopsychiatrie am BKH Günzburg, Professor Matthias           E-Mail: georg.schalk@bezirkskliniken-schwaben.de
Wilhelm Riepe (Alzheimer). Alle vier Ärzte sind vom Ma-        Texte/Redaktion: Georg Schalk
gazin mit „Gold“ ausgezeichnet worden. Umfangreiche            Bilder: Bezirkskliniken Schwaben
Recherchen bei medizinischen Fachgesellschaften, Pati-         Gestaltung: Margarete Förster (Dipl. Designerin FH),
entenverbänden, Selbsthilfegruppen, Klinikchefs, Ober-         Ursula Nerlinger (Bezirkskliniken)
ärzten und niedergelassenen Medizinern gingen den
                                                              Bezirkskliniken Schwaben - Kommunalunternehmen (Anstalt
Bewertungen voraus. Thomas Düll, Vorstandsvorsitzen-          des öffentlichen Rechts des Bezirks Schwaben) - Sitz Augsburg
der der Bezirkskliniken Schwaben als Träger der Bezirks-      Vorstand: Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender: Bezirks-
krankenhäuser, freut sich mit den ausgezeichneten Me-         tagspräsident Jürgen Reichert, AG Augsburg HRA 16251
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