VIELFALT LEBEN UND INKLUSION GESTALTEN | 2016 2019 - Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bei Sanofi in Deutschland
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VIELFALT LEBEN UND INKLUSION GESTALTEN | 2016 – 2019 Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bei Sanofi in Deutschland
INHALTSVERZEICHNIS 4 | Vorworte 28 | Handlungsfeld 3: Ausbildung, Bildung & Qualifizierung 6 | Einleitung 7 | Unternehmensaktionsplan von Sanofi 32 | Handlungsfeld 4: 8 | Initiative Leben & Arbeiten bei Sanofi Gesundheitsmanagement 9 | Vielfalt leben 10 | Inklusion gestalten 38 | Handlungsfeld 5: 12 | Barrieren abbauen Barrierefreie Kommunikation 15 | Der Weg zum Aktionsplan 16 | Die Handlungsfelder des Aktionsplans 42 | Handlungsfeld 6: 18 | Handlungsfeld 1: Kooperationen Bewusstseinsbildung & Information 46 | Umsetzung des Aktionsplans 22 | Handlungsfeld 2: Bedarfsgerechte Arbeitsplätze & 48 | Glossar Beschäftigung |2 3| Sanofi | Aktionsplan
VORWORTE Dr. Emmanuel Siregar Frank Rusko Klaus Badeck Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor von Sanofi in Deutschland Beauftragter des Arbeitgebers für die Belange schwerbehinderter Gesamtschwerbehindertenvertreter Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Sanofi legt als eines der ersten Unternehmen in Die Entscheidung für einen Aktionsplan ist uns mit einer Behinderung selbstverständlicher als Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Deutschland einen Aktionsplan zur Umsetzung der leicht gefallen, weil wir gute Konzepte haben und bisher wahrgenommen werden. Behinderung ist UN-Konvention über die Rechte von Menschen diese umsetzen. Der Aktionsplan ist eingebettet eine Facette wie Geschlecht, Alter, Nationalität, vor Ihnen liegt ein Aktionsplan, der in einem stilbil- Dieses Miteinander soll zur Selbstverständlichkeit Wir wollen weg von einem von vornherein negati- mit Behinderungen vor. Wir wollen einen konkre- in die Initiative „Leben & Arbeiten bei Sanofi“. Wir die die Einzigartigkeit von Menschen ausmacht. denden Prozess bei Sanofi entwickelt wurde. Er wur- werden. Erstes Ziel ist es deshalb, mehr Bewusstsein ven Verständnis von Behinderung hin zu Normalität. ten Beitrag dafür leisten, dass die Beschäftigung wissen, dass die reiche Vielfalt der Belegschaft zur Mit dem Aktionsplan soll der Blick dafür geschärft de gemeinsam in mehreren Workshops durch den für die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen Nicht die Kollegin oder der Kollege mit Behinderung von Menschen mit Behinderung noch selbstver- Innovationskraft, Effektivität und Wettbewerbsfä- werden. Arbeitgeberbeauftragten, die Schwerbehinder- mit Behinderung zu schaffen. Egal welche Funktion soll sich anpassen, sondern das Arbeitsumfeld soll ständlicher wird als bisher. Der Aktionsplan ent- higkeit beiträgt. So verbinden sich gesellschaftli- tenvertretung, Human Resources- Business Partner, oder Position unsere Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Möglichkeiten für eine volle Entfaltung der Fähig- hält wichtige Ziele und Maßnahmen, mit denen che und unternehmerische Verantwortung. Der Aktionsplan enthält nur Maßnahmen, von Betriebsräte, Führungskräfte, Gesundheitsmana Unternehmensbereich haben, alle wünschen sich keiten bieten. Die aktuellen Arbeitsbedingungen erreicht werden soll, dass Mitarbeiter mit Behinde- denen wir überzeugt sind, dass sie erstens wich- gement und dem HSE (Health, Safety, Environ- Wertschätzung und respektvoll behandelt zu wer- müssen weiter Schritt für Schritt angepasst werden. rung weiterhin im Unternehmen arbeiten können Mit dem Aktionsplan führen wir bisherige Aktivi- tig sind und zweitens, dass sie auch umgesetzt ment)-Bereich sowie Kolleginnen und Kollegen mit den. Jeder bringt seinen einzigartigen Mix aus Alter, Gleichzeitig muss das Thema Inklusion von Pla- – damit wir nicht auf ihre Erfahrung und Kompe- täten fort bzw. verstärken sie. Handlungsbedarf werden können. Wir werden als Unternehmen ge- Behinderung zusammen mit dem Institut Mensch, Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, physi- nungsbeginn an bei anstehenden Aktivitäten be- tenz verzichten müssen. Wir wollen gleichzeitig sehen wir bei der Bewusstseinsbildung von Vorge- meinsam in den nächsten Jahren daran arbeiten Ethik und Wissenschaft entwickelt. Dieses Vorge- schen und mentalen Fähigkeiten sowie die jeweili- rücksichtigt werden. allen Bewerbern mit einer Behinderung deutlich setzten und Kollegen. So wichtig die Beschäfti- – getreu dem Motto: Vielfalt leben und Inklusion hen verdeutlicht: die Anliegen der Kollegen mit ge aktuelle Lebenssituation mit an den Arbeitsplatz, Der Aktionsplan soll vom gesamten Unternehmen machen: Egal ob sie sich auf einen Praktikums-, gung von Mitarbeitern mit Behinderung unter sozi- gestalten. Behinderung sind nicht nur Sache der Schwerbe- den es zu berücksichtigen gilt. Inklusion bedeutet für gelebt und Teil der täglichen Arbeit werden. Deshalb einen Ausbildung- oder einen Arbeitsplatz bewer- alen Gesichtspunkten ist – mit dem Aktionsplan soll hindertenvertretung und des Arbeitgeberbeauf- uns deshalb ein Umfeld zu schaffen, in dem das Ein- laden wir alle Mitarbeiter dazu ein, den Erfolg des ben. Sie sind uns willkommen. erreicht werden, dass die Stärken von Mitarbeitern tragten, sondern bereichsübergreifend von Rele- bringen der Einzigartigkeit zur Normalität wird und Aktionsplans, der ein wichtiger Baustein der Initiative vanz bei Sanofi. diese Vielfalt den Unternehmenserfolg unterstützt. „Leben & Arbeiten bei Sanofi“ ist, mitzugestalten. |4 5| Sanofi | Aktionsplan
EINLEITUNG Unternehmensaktionsplan von Sanofi Als eines der ersten Unternehmen in Deutsch- behinderten Mitarbeitern im Unternehmen land hat Sanofi einen Aktionsplan zur Um- zu verbessern. Das soll durch Maßnahmen setzung der UN-Konvention über die Rechte zur Bewusstseinsbildung nach innen er- von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) reicht werden, aber auch durch eine an- erstellt. Der Aktionsplan „Vielfalt leben und dere Ausstattung von Arbeitsplätzen und Inklusion gestalten“ ist ein sichtbares Zei- eine veränderte Arbeitsorganisation. An- chen dafür, dass sich Sanofi als internatio- dere Maßnahmen wirken nach außen: nales Unternehmen in der Verantwortung Bewerber mit einer Behinderung, die sich sieht, die Teilhabe von Menschen mit Be- auf einen Praktikums-, einen Ausbildungs- hinderung am Arbeitsleben zu fördern und oder einen Arbeitsplatz bei Sanofi bewer- einen Beitrag zur Umsetzung einer barriere- ben, sollen wissen, dass sie im Unternehmen freien Gesellschaft zu leisten. willkommen sind und im Unternehmen auf ein offenes Umfeld treffen. Bei der Umset- Dies bedeutet, insbesondere die Situation zung der Maßnahmen setzt Sanofi auch auf von schwerbehinderten und gleichgestellt die Kooperation mit externen Partnern. „Nicht über uns, sondern mit uns“. Grundsatz der UN-Behindertenrechtskonvention als Leitbild für Sanofi. |6 7| Sanofi | Aktionsplan
Initiative Leben & Arbeiten bei Sanofi Vielfalt leben Der Aktionsplan ist eingebettet in die Als ein weltweit agierendes Gesundheits- auf dieser Grundlage und als Ausdruck der Umgang mit Diversität. Mit dem Aktionsplan Initiative „Leben & Arbeiten bei Sanofi“. einen möglichst guten Aus- unternehmen, das alle Kulturen respektiert, sozialen Verantwortung ein anregendes, rückt die Perspektive Behinderung stärker gleich zwischen Berufs- und ist Sanofi davon überzeugt, dass die reiche kreatives und nicht-diskriminierendes Arbeits als bisher in den Fokus. Behinderung ge- Privatleben ermöglichen. Vielfalt der Belegschaft sowie die Talente, umfeld für alle Mitarbeiter, während gleich- winnt durch die UN-BRK an Bedeutung und die sie bietet, erheblich zur Innovations- zeitig der Respekt für Vielfalt und persönli- bleibt gleichzeitig eine Facette von vielen, kraft, Effektivität und Wettbewerbsfähigkeit che Achtung garantiert wird. Es ist für das die einen Menschen ausmacht. beitragen. Unternehmen strategisch wichtig, den heutigen und künftigen Bedürfnissen der Diese verbindet die Unternehmens- Vielfalt beinhaltet alle Facetten eines Indi- Mitarbeiter, die durch gesellschaftliche kultur mit ihren Werten Innovation, viduums: Kultur, Bildung, Arbeitserfahrung, Veränderungen entstehen, gerecht zu Vertrauen, Respekt, Solidarität und Geschlecht, Alter, Nationalität, sexuelle werden und diese fortlaufend zu prüfen. Integrität mit der Praxis. Bestandteil Identität, Religion oder Behinderung – all Im Jahr 2007 hat das Unternehmen die der Initiative sind unterschiedliche Arbeits- dies macht eine Person einzigartig. Die Charta der Vielfalt in Deutschland unter- zeitmodelle, die Nutzung von Arbeitszeit- Wertschätzung der Vielfalt als Ausdruck zeichnet und damit nach außen die konten im Rahmen flexibler Arbeitszeitsys- der sozialen Verantwortung ist im Ethik-Ko- Bedeutung des Themas gezeigt. teme, mobiles Arbeiten und Heimarbeit. dex von Sanofi niedergelegt. Sanofi fördert Es gibt also gute Grundlagen für den Unter Berücksichtigung der betrieblichen Der Aktionsplan zeigt: Belange strebt das Unternehmen nach Diese Lösungen können auch die Situation individuellen Lösungen, die Mitarbeitern, von Mitarbeitern mit einer Behinderung ver- insbesondere denen mit Kindern und bessern und macht zugleich deutlich, inwie- pflegebedürftigen Angehörigen, weit die Lösungen angepasst werden müssen. |8 9| Sanofi | Aktionsplan
Inklusion gestalten Im Jahr 2002 haben Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat eine Integrationsverein- Sanofi will sich als modernes Unternehmen pflichtend sind. Es will einen konkreten Bei- zung von Unternehmen zu erreichen ist. Der barung abgeschlossen, in der das Unternehmen die Beschäftigung von Menschen mit gleichzeitig an den Vorgaben und Zielen trag leisten, weil die Teilhabe von Menschen Aktionsplan nimmt die Integrationsverein- Behinderung als soziale Verpflichtung sieht. der UN-BRK orientieren, auch wenn diese für mit Behinderung auf dem allgemeinen barung als Grundlage und entwickelt sie zu Staaten, aber nicht für Unternehmen ver- Arbeitsmarkt vor allem mit der Unterstüt- einer Inklusionsvereinbarung weiter. Die Regelungen der Integrationsvereinba- rungen sollen dazu beitragen, dass mindes- Darin steht: tens fünf Prozent der Arbeitsplätze bei Sanofi von Mitarbeitern mit einer Behinderung be- setzt sind. Diese Verpflichtung gilt für alle „(…) dass die Beschäftigung, Förderung und Realisierung Unternehmen ab einer Größe von zwanzig der Chancengleichheit der schwerbehinderten und gleich- Beschäftigten (§ 71 SGB IX). Das Sozialge- setzbuch gilt weiterhin, auch wenn zum Zeit- gestellten behinderten Menschen im Sinne des Neunten punkt der Veröffentlichung des Aktionsplans Buches des Sozialgesetzbuches (SGB IX) zur sozialen der Entwurf eines Bundesteilhabegesetzes Verpflichtung des Unternehmens gehört.“ diskutiert wird. | 10 11| Sanofi | Aktionsplan
Barrieren abbauen Die UN-Behindertenrechtskonvention ist seit Die UN-BRK lenkt damit den Blick auf die die Kommunikation zwischen gehörlosen Für den Aktionsplan von Sanofi sind folgen- dem 26. März 2009 in Deutschland völker- umweltbedingten Barrieren, welche Men- Menschen und hörenden ist eine Überset- de drei Artikel der UN-BRK von besonderer rechtlich verbindlich. schen mit unterschiedlichen Beeinträchti- zung durch Gebärdensprachdolmetscher Bedeutung: Es heißt weiter: gungen an der gleichberechtigen Teilhabe, oder eine Schriftmittlung notwendig. Für • Artikel 9, der Vorgaben zum Abbau bzw. Sie hat zum Ziel, „[…] den vollen und gleich- beispielsweise am Arbeitsleben hindern. sehbeeinträchtige Menschen ist es wich- die Vermeidung von Barrieren formuliert, berechtigten Genuss aller Menschenrechte tig, dass Texte gut strukturiert sind, damit „Zu den Menschen mit Behinderungen zählen Menschen, und Grundfreiheiten durch alle Menschen So unterschiedlich die Beeinträchtigun- ein Computer sie vorlesen kann, oder • Artikel 8, der mit dem Begriff Bewusst- mit Behinderungen zu fördern, zu schützen die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnes- gen sind, so unterschiedlich sind auch die dass PowerPoint-Folien kontrastreich sind. seinsbildung überschrieben ist und und zu gewährleisten […].“ (Artikel 1) Erreicht beeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung Barrieren und die Möglichkeiten, die es Und für Menschen mit psychischen Beein- • Artikel 27, der das Recht auf die gleich- werden soll die volle und wirksame Teilhabe gibt, um die Barrieren zu überwinden bzw. trächtigungen ist ein verständnisvolles Ge- mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und berechtigte Teilhabe am Arbeitsleben an der Gesellschaft und Einbeziehung in die zu vermeiden. Rollstuhlfahrer benötigen genüber für ihre Einbeziehung in die Gesell- Gesellschaft (Artikel 3). Anders als das gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern Rampen und ausreichend breite Türen. Für schaft entscheidend. betont. Sozialgesetzbuch IX gilt sie für alle Men- können.“ (Artikel 1) schen mit Behinderung, unabhängig vom Grad der Behinderung. | 12 13| Sanofi | Aktionsplan
Der Weg zum Aktionsplan Der Abbau bzw. die Vermeidung von Barrie- Das bedeutet keineswegs, dass jede Beein- Und last but not least: Es ist ein gängiges Mitarbeiter mit Behinderung waren schon im- ren leitet sich unmittelbar aus dem Konzept trächtigung durch den Abbau von Barrie- Vorurteil, Menschen mit Behinderungen mer Teil von Sanofi. Sie werden vom Arbeit von Behinderung der UN-BRK ab (Artikel 1). ren oder eine Unterstützung ausgeglichen könnten aufgrund ihrer Beeinträchtigung geberbeauftragten unterstützt, der den Barrieren sind nicht nur Rampen oder nicht werden kann. Vielfalt heißt schließlich: Men- weniger leisten als Menschen ohne Behin- Aktionsplan zusammen mit der Geschäfts- lesbare Folien: Auch Vorbehalte können schen sind unterschiedlich. Es bedeutet prin- derung. Dies trifft auf sehr viele Menschen leitung initiiert hat. Dies ist ein Signal: Die eine Barriere sein, die behindernd wirkt. zipiell Barrieren zu vermeiden. Dies schließt nicht zu. Es gibt aber auch Menschen mit Beschäftigung von Menschen mit Behinde- Deshalb fordert die UN-BRK Maßnahmen, beispielsweise ein, bei neuen Gebäuden Behinderung, die tatsächlich aufgrund ih- rung ist nicht allein und in erster Linie Ange- mit denen Vorurteile gegenüber Menschen einen Aufzug einzubauen und ein Gebäu- rer Beeinträchtigung in ihrer Leistung einge- legenheit der Schwerbehindertenvertretung. mit Behinderung abgebaut und eine positi- de nicht erst dann umzurüsten, wenn dies schränkt sind – entweder dauerhaft oder In drei Workshops unter der Leitung des Ar- ve Einstellung gefördert werden. Das Ziel ist durch die Einstellungen eines rollstuhlfah- sporadisch. Dies anzuerkennen und offen beitgeberbeauftragten wurden die Ziele und ein Perspektivenwechsel: Im Zentrum sollen renden Mitarbeiters notwendig wird. Veran- damit umzugehen, ist in einem Unterneh- Maßnahmen formuliert, diskutiert und priori- die Fähigkeiten und Entwicklungsmöglich- staltungen sollen von Anfang an so geplant men wichtig. Es darf, so die UN-BRK, kein siert. An diesen Workshops nahmen teil: die keiten von Menschen mit Behinderungen werden, dass alle, unabhängig von ihrer Be- Grund dafür sein, Mitarbeiter weniger wert- Schwerbehindertenvertretung, die Personal- stehen. Gleichzeitig soll überlegt werden, einträchtigung, daran teilnehmen können. zuschätzen. abteilung, Personalverantwortliche verschie- welche Barrieren behindernd wirken und dener Bereiche, das Gesundheitsmanage- wie sie abgebaut oder – noch besser – ment sowie Mitarbeiter mit Behinderung. zukünftig vermieden werden können. Der Aktionsplan orientiert sich an den Vor- gaben der UN-Behindertenrechtskonven- tion. Er wurde unter Beteiligung von Men- schen mit Behinderung erarbeitet. | 14 15| Sanofi | Aktionsplan
Die Handlungsfelder des Aktionsplans Der Aktionsplan enthält die folgenden sechs BEWUSSTSEINSBILDUNG AUSBILDUNG, BILDUNG BARRIEREFREIE Die Maßnahmen wurden so formuliert, dass Die Umsetzung mancher Maßnahmen Handlungsfelder: & INFORMATION & QUALIFIZIERUNG KOMMUNIKATION sie möglichst praktikabel in ihrer Umsetzung wird im Alltag nicht immer einfach sein. sind. Wenn nötig sollen Checklisten oder Schließlich gibt es immer wieder betriebli- Diese Handlungsfelder enthalten Ziele und Leitfäden die Umsetzung im Alltag erleich- che Notwendigkeiten, die dem Anliegen konkrete Maßnahmen, die in den kommen- HANDLUNGSFELD tern. Dies wird ebenfalls durch eine Imple- entgegenstehen. Zu den betrieblichen HANDLUNGSFELD den vier Jahren umgesetzt werden sollen. mentierung der Maßnahmen in bestehende Notwendigkeiten gehört bei Sanofi in vielen 4 HANDLUNGSFELD Sanofi hat sich bewusst dafür entschieden, nur Maßnahmen aufzunehmen, die entwe- 2 6 Strukturen und Prozesse gewährleistet bzw. dadurch, dass bestehende Prozesse um Bereichen der Schichtbetrieb. Die betrieb- lichen Notwendigkeiten werden durch den HANDLUNGSFELD HANDLUNGSFELD der im eigenen Gestaltungsbereich liegen HANDLUNGSFELD Aspekte der Beschäftigung von Mitarbei- Aktionsplan nicht außer Kraft gesetzt und oder bei denen es mit externen Partnern gute Umsetzungsmöglichkeiten gibt. 1 3 5 tern mit Behinderung erweitert werden. Der Erfolg solcher Maßnahmen misst sich also verlieren nicht an Bedeutung. Aber der Aktionsplan soll Mut machen, nach Lösun- nicht an deren Abschluss sondern an ihrer gen zu suchen. dauerhaften Umsetzung. BEDARFSGERECHTE GESUNDHEITS- KOOPERATIONEN ARBEITSPLÄTZE & MANAGEMENT Ziel des Aktionsplans ist es nicht, Vorgaben zu machen, sondern dafür zu wer- BESCHÄFTIGUNG ben, die Inhalte der UN-BRK anzuwenden. Der Aktionsplan selbst ist ein geeig- netes Mittel, weil er zeigt, was die Umsetzung der UN-BRK im Alltag bedeuten kann. Ein weiteres Ziel ist es, statt zu Einzelfalllösungen zu Rahmenlösungen zu kommen. | 16 17| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 1: BEWUSSTSEINSBILDUNG & INFORMATION In Artikel 8 der UN-BRK wird deutlich, wie weiterhin zu beschäftigen. Der Beitrag von Der Begriff Inklusion soll nicht nur ein Schlag- wichtig der Abbau von Vorurteilen und ein Mitarbeitern mit Behinderung am Erfolg des wort sein, sondern mit Inhalten gefüllt wer- respektvolles Miteinander sind. Unternehmens soll deutlich werden. den. Sanofi hat zahlreiche Kommunikations- mittel, -wege und -orte, die dafür genutzt Damit gibt es direkte Anknüpfungspunkte Gleichzeitig soll eine Atmosphäre gefördert werden können. Die Bewusstseinsbildung zur Initiative „Leben & Arbeiten bei Sanofi“, werden, in der Mitarbeiter mit einer Behinde- beginnt bereits in der Ausbildung, um früh- durch die eine Unternehmenskultur mit den rung ohne Scheu ihre Behinderung und den zeitig Grundlagen zu legen. Unternehmenswerten Innovation, Vertrau- damit verbundenen Unterstützungsbedarf en, Respekt, Solidarität und Integrität ge- anzeigen können. Dies gilt für alle Behin- Veränderungen sind nicht nur eine Frage fördert wird. Bisher ist diese allerdings nicht derungen und insbesondere für von außen der Haltung sondern auch der Information. konkret auf die Mitarbeiter mit Behinderung nicht sichtbare Behinderungen. Vorgesetzte, Deshalb wird im Rahmen des Aktionsplans angewandt worden. Kolleginnen und Kollegen sollen wissen, wie konkret gezeigt, wie Barrierefreiheit bei Ver- sie individuell darauf eingehen können. Zu- anstaltungen hergestellt werden kann. Mit dem Aktionsplan will Sanofi diese Per- dem soll ein Bewusstsein dafür geschaffen spektive stärken. Es soll im Unternehmen werden, dass die Herstellung von Barriere- offener als bisher über Behinderung und freiheit nicht erst dann beginnen soll, wenn Beeinträchtigung gesprochen werden. Er- dies durch die Beeinträchtigung von Mitar- folgsgeschichten sollen anregen, Menschen beitern notwendig wird sondern nach Mög- mit Behinderung zu beschäftigen bzw. sie lichkeit bereits vorher. | 18 19| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 1 Maßnahmen Ziel 2 Maßnahmen 1| Führungskräfte und Mitarbeiter werden auf Veranstaltungen und geeigneten Sitzungen 1| Zur Förderung einer entsprechenden Kultur wird Inklusion bzw. die Wertschätzung von über den Aktionsplan von Sanofi informiert, wie beispielsweise auf Betriebs- und Schwer- Vielfalt der Beschäftigten im Verhaltenskodex, Mitarbeitergesprächen und Zielverein- behindertenversammlungen, bei der Veranstaltung „getting started“ für neue Mitar- barungen berücksichtigt. Die Teilnahme an entsprechenden Seminaren wird Teil der Führungskräfte, Mitarbeiter und Auszubil- beiter und bei Vertrauensleutesitzungen am Standort Frankfurt. Die Führungskräfte und Mitarbeiter entwi- Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung. dende werden mit dem Leitgedanken der ckeln einen wertschätzenden Umgang mit 2 | Im Rahmen der Ausbildung werden die Leitgedanken der UN-BRK, insbesondere zum 2 | Inklusion wird in bestehende Schulungen und Workshops integriert. Zusätzlich werden UN-BRK und dem Sanofi Aktionsplan vertraut Vielfalt und ein Bewusstsein für die Stärken Thema Inklusion z.B. im Rahmen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) Angebote für den Ad-hoc-Bedarf etabliert. gemacht. von Vielfalt. Führungskräfte tragen zu einem thematisiert. Betriebsklima bei, in dem sowohl Mitarbei- 3 | Die Erreichung von Zielen und die Umsetzung von Maßnahmen des Aktionsplans werden 3 | Über Handlungsfelder, Maßnahmen und gute Beispiele sowie die Umsetzung des ter mit Behinderung als auch Mitarbeiter mit durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen begleitet. Aktionsplans wird regelmäßig in verschiedenen Medien berichtet (z.B. Intranet, beginnender oder bestehender Leistungs- 4 | Auf Wunsch von Mitarbeitern mit Behinderung wird im Mitarbeitergespräch auf deren HR-Portal, Mitarbeiterzeitung ZOOM, Poster, Plakate). einschränkung dies anzeigen können, ohne behinderungsspezifische Belange eingegangen. eine Diskriminierung fürchten zu müssen. 5 | Die Beteiligten im Recruiting-Prozess werden für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sensibilisiert, damit sie insbesondere auf die Potentiale der Bewerber achten. 6 | Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit und die Arbeitssicherheitsbeauftragten werden schritt- weise im Rahmen von bestehenden Fortbildungen in der praktischen Umsetzung von Inklusion und Barrierefreiheit geschult bzw. damit vertraut gemacht. 7 | Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die Arbeitssicherheitsbeauftragten und die Schwer- behindertenvertretungen beraten bei Bedarf die Führungskräfte und Mitarbeiter zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit. | 20 21| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 2: BEDARFSGERECHTE ARBEITSPLÄTZE & BESCHÄFTIGUNG Die UN-BRK forderte im Artikel 27 die gleich- In der Integrationsvereinbarung von Sanofi Integrationsfachdienst, die beraten und berechtigte Teilhabe von Menschen mit Be- sind viele Maßnahmen zum Erhalt eines Kosten übernehmen, wird zukünftig noch hinderungen am Arbeitsleben. Zahlreiche Arbeitsplatzes von Mitarbeitern mit Behin- stärker in Betracht gezogen. Barrieren hindern sie an der gleichberech- derungen aufgeführt. Dies ist deshalb so tigen Teilhabe. Die UN-BRK fordert deshalb wichtig, weil sich die meisten Behinderun- den Abbau dieser Barrieren, um eine gleich- gen im Laufe des Lebens entwickeln. Zu- berechtigte Teilhabe zu ermöglichen. dem besaßen die meisten Mitarbeiter keine Behinderung, als sie ihre Tätigkeit bei Sanofi aufnahmen. Aus diesem Grund müssen sich die Betroffenen auf Veränderungen einstel- len. Gegebenenfalls müssen Anpassungen vorgenommen werden, um die Weiterbe- schäftigung zu ermöglichen. Oft genügt es, die technische Ausstattung des Arbeitsplat- zes zu verbessern. Das sind beispielsweise höhenverstellbare Schreibtische. Bei Sanofi gibt es zahlreiche Erfahrungen mit solchen bedarfsgerechten Arbeitsplätzen. Auch die Möglichkeit der Unterstützung, insbeson- dere durch das Integrationsamt und den | 22 23| Sanofi | Aktionsplan
Bedarfsgerechte Arbeitsplätze Weiterbeschäftigung Ziel 1 Maßnahmen In anderen Fällen liegt die Lösung in der Wenn die Weiterbeschäftigung am bisheri- 1 | Die bestehende Integrationsvereinbarung wird aktualisiert, ergänzt und in Inklusionsver- Arbeitsorganisation. Künftig werden ver- gen Arbeitsplatz nicht möglich ist, wird zu- einbarung umbenannt. stärkt mehr Pausen angeboten oder die Mög- nächst innerhalb des Bereiches nach einer 2 | Die Inklusionsvereinbarung wird über verschiedene interne Kommunikationskanäle ver- lichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Diese möglichst gleichwertigen Beschäftigung Die gültige Integrationsvereinbarung breitet. Möglichkeiten sind bereits in der Integrati- gesucht. Ist dies nicht möglich, wird die (Stand: Oktober 2002) wird aktualisiert. onsvereinbarung vorgesehen und gelten Suche bereichsübergreifend ausgedehnt. nicht nur für Menschen mit Behinderung. Dies geschieht bei Sanofi bereits heute. Im Rahmen des Aktionsplans soll eine Im Rahmen des Aktionsplans soll dies syste- Atmosphäre gefördert werden, die es Mit- matisiert und durch Prozesse und Strukturen arbeitern erleichtert, Anforderungen an eine erleichtert werden. Veränderung des Arbeitsplatzes oder Unterstützungsmöglichkeiten anzuzeigen. Vorgesetzte sollen beispielsweise durch Schulungen und Leitfäden unterstützt werden, Wege für eine Veränderung des Arbeitsplatzes zu finden und die Unterstüt- INTEGRATION INKLUSION zungsmöglichkeiten zu organisieren. | 24 25| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 2 Maßnahmen Ziel 3 Maßnahmen 1 | Bei organisatorischen, baulichen und räumlichen Veränderungen werden die Belange 1| Im Einzelfall wird unter Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung geprüft, inwieweit der Mitarbeiter mit Behinderungen unter Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten durch die Umgestaltung von Arbeitsplätzen von Anfang an mit berücksichtigt. bzw. die Neueinrichtung von Arbeitsplätzen geschaffen werden können. Ein Leitfaden zu Die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen Ist ein Wechsel von Mitarbeitern mit einer dieser Fragestellung wird entwickelt. 2 | Unterstützungsbedarf in Bezug auf die technische Anpassung des Arbeitsplatzes zum mit Behinderung an ihrem jeweiligen Arbeits- Behinderung an einen anderen Arbeitsplatz Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit werden frühzeitig im Dialog mit den Führungskräften 2 | Es wird zusätzliches Budget zur Verfügung gestellt, aus dem Weiterbildungsmaßnahmen platz wird durch eine technische Anpassung notwendig, wird der Wechsel durch bereichs- identifiziert und zeitnah umgesetzt. für Mitarbeiter gezahlt werden, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung für einen anderen des Arbeitsplatzes bzw. durch eine flexible interne bzw. bereichsübergreifende Prozesse Arbeitsplatz bei Sanofi umgeschult werden müssen. Arbeitsorganisation unterstützt. Der Verbleib 3 | Es wird ein Budget bereitgestellt, von dem Kosten für die technische Anpassung der Arbeits- und Strukturen erleichtert. Basis ist die aktu- am aktuellen Arbeitsplatz hat Vorrang vor ei- plätze getragen werden, wenn diese nicht vom Integrationsamt übernommen werden. elle Integrationsvereinbarung und später die 3 | Mitarbeiter mit Behinderung, die einen neuen Arbeitsplatz benötigen, werden bei der ner Versetzung. Inklusionsvereinbarung. Besetzung offener Positionen vorrangig berücksichtigt. Hierzu werden bestehende Ver- 4 | Es wird ein „Jahresbericht Beschäftigungsfähigkeit“ entwickelt, der anhand von Fall- fahren genutzt. analysen die Qualität der Maßnahmen untersucht. 5 | Die Möglichkeiten einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung oder Teilzeit werden weiter ausge- baut - auch im Schichtbetrieb. | 26 27| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 3: AUSBILDUNG, BILDUNG & QUALIFIZIERUNG Ausbildung Bildung und Qualifizierung Die UN-BRK fordert für Menschen mit Be- Sanofi bietet unterschiedliche Ausbildungen Bereits in der Integrationsvereinbarung von hinderungen einen wirksamen Zugang zur an. Jedes Jahr starten Auszubildende in den 2002 wird ausgeführt, dass die Teilnahme Berufsausbildung. Schließlich ist eine solide verschiedensten Ausbildungsberufen – am von Mitarbeitern mit Behinderung an Fort- Ausbildung eine entscheidende Grundlage Schreibtisch, im Labor und in der Produktion, und Weiterbildungsmaßnahmen sicherge- für den späteren Erfolg im Beruf. Weiterhin ganz unabhängig davon, ob sie eine Behin- stellt werden soll. fordert die UN-BRK den Zugang zu Weiterbil- derung haben oder nicht. Dies ist eine Inves- dungsmaßnahmen. tition in ihre Zukunft und in die Zukunft des Derzeit ist nicht bekannt, inwieweit Barrieren Unternehmens. Mitarbeiter daran hindern an Qualifizierungs- maßnahmen teilzunehmen. Im Rahmen des Sanofi engagiert sich bei der Initiative „Start Aktionsplans soll deshalb im ersten Schritt in den Beruf“, die Jugendlichen, welche auf- der Bedarf abgefragt werden, um gegebe- grund fehlender Voraussetzungen keinen nenfalls anschließend Qualifizierungsmaß- Ausbildungsplatz gefunden haben, eine nahmen anbieten zu können. Chance für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben gibt. Außerdem bietet das Un- ternehmen Schülerpraktika an. Im Rahmen des Aktionsplans will Sanofi deutlicher machen als bisher, dass die Be- werbung von Jugendlichen mit einer Behin- derung ausdrücklich erwünscht ist. | 28 29| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 1 Maßnahmen Ziel 2 Maßnahmen 1 | Auf der Website wird unter der Rubrik „Ausbildung“ der Hinweis aufgenommen, dass 1 | Das Thema Weiterbildung wird auf den Schwerbehindertenversammlungen angespro- Bewerbungen von Menschen mit einer Behinderung ausdrücklich erwünscht sind. chen, um Informationen über den Bedarf an barrierefreien Qualifizierung- und Umschu- lungsmaßnahmen zu erhalten. 2 | Sanofi macht in Gesprächen mit der Agentur für Arbeit deutlich, dass die Bewerbung von Die Ausbildung von Menschen mit Behin- Es wird ein barrierefreier Zugang zu Weiter- Auszubildenden mit Behinderung ausdrücklich erwünscht ist. 2 | Bei konkreten Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen wird der Bedarf an unter- derungen wird zur Selbstverständlichkeit. bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen stützenden Maßnahmen abgefragt. 3| Sanofi klärt mit Provadis, welche Möglichkeiten es gibt, die Ausbildung von jungen Men- ermöglicht. schen mit Behinderung zu fördern. Dazu gehört auch die Klärung, welche Möglichkeiten 3 | Innerbetriebliche Auswahl-/Anmeldeverfahren werden weiterhin an die Bedürfnisse von es unter Beachtung des Datenschutzes gibt, behinderungsbedingte Anforderungen an Mitarbeiter mit Behinderungen angepasst. einen Ausbildungsplatz frühzeitig mitzuteilen. 4 | Sanofi kooperiert mit Provadis und regional zuständigen Berufsbildungswerken hinsichtlich einer verzahnten Ausbildung von Jugendlichen und jungen Menschen mit Behinderung. 5 | Sanofi bietet weiterhin Praktikumsplätze zur Berufsorientierung von Schülern mit Behin- derung an. 6 | Im Programm „Start in den Beruf“ werden Jugendliche und junge Menschen mit Behin- derung berücksichtigt. | 30 31| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 4: GESUNDHEITSMANAGEMENT Gesundheitsmanagement Die UN-BRK fordert in Artikel 25 einen gleich- Bei Sanofi wird das Gesundheitsmanage- berechtigten Zugang zu gesundheitlichen ment als strategisches Thema fortwährend Leistungen. weiterentwickelt. Das Ziel ist, die gesund- heitlichen Ressourcen der Mitarbeiter zu stärken und auf gesundheitliche Beanspru- chungen der Beschäftigten angemessen zu reagieren. Die angebotenen Program- me, die sich an alle Mitarbeiter richten, umfassen individuelle Untersuchungen, Arbeitsplatzbegehungen und die Teilnah- me an Kursen, wie beispielsweise Betriebs- sportgruppen und Ernährungsseminare. Bisher ist nicht bekannt, ob und welche Bar- rieren Mitarbeiter mit Behinderung an der Teilnahme von Kursen hindern. Im Rahmen des Aktionsplans soll geklärt werden, in- wieweit Menschen mit Behinderung durch Barrieren daran gehindert werden, an Sport- kursen oder Programmen teilzunehmen. | 32 33| Sanofi | Aktionsplan
Betriebliches Eingliederungsmanagement Ziel 1 Maßnahmen Im Jahr 2004 hat der Gesetzgeber im SGB Im Rahmen des Aktionsplans sollen die 1 | Im Arbeitsmedizinischen Zentrum, den Site Health Centern und bei der Entwicklung neuer IX festgelegt, dass Arbeitgeber ein betriebli- Aktivitäten der Bereiche vermehrt koordiniert Sportangebote werden die Bedarfe von Menschen mit Behinderung berücksichtigt. ches Eingliederungsmanagement (BEM) an- werden, um so die Standards zu vereinheit 2 | Präventionsmaßnahmen werden so ausgestaltet, dass alle Interessierten angesprochen bieten müssen, wenn Mitarbeiter länger als lichen, eine bessere Verknüpfung mit dem Das betriebliche Gesundheitsmanagement werden und teilnehmen können (z.B. Kombinationsangebote für Fußgänger und Roll- sechs Wochen arbeitsunfähig sind. Das Ziel Gesundheitsmanagement zu erreichen und (BGM) und die Präventionsmaßnahmen bei stuhlfahrer). ist die Überwindung der Arbeitsunfähigkeit, den Austausch zwischen den Bereichen zu Sanofi und seinen externen Partnern werden die Vorbeugung einer erneuten Arbeitsunfä- verbessern. Außerdem sollen Regelungen so ausgestaltet, dass diese unabhängig von 3 | Zur Verbesserung der Gesundheit von Menschen mit und ohne Behinderung wird das higkeit und der Erhalt und die Sicherung des zum BEM in die Betriebsvereinbarung aufge- einer Behinderung genutzt werden können. BGM in allen Unternehmensbereichen noch stärker verankert. Neben der physischen Arbeitsplatzes. Das Angebot richtet sich an nommen werden. Gesundheit soll hierbei insbesondere die psychische Gesundheit gestärkt werden. alle Mitarbeiter, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Die verschiedenen Bereiche bei Sanofi haben das BEM in ihre Prozesse und Struktu- ren implementiert. Bisher gibt es aber kein übergeordnetes Gremium und keine einheit- lichen Standards. Auch enthält die Integrati- onsvereinbarung keine Regelung zum BEM. | 34 35| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 2 Maßnahmen 1 | Es wird eine Gesamtbetriebsvereinbarung BEM zwischen den Sozialpartnern entwickelt, mit dem Ziel, das betriebliche Eingliederungsmanagement zu koordinieren und Verfahren unter Berücksichtigung betrieblicher Belange zu standardisieren. Bisherige Erfahrungen Das bestehende BEM gemäß § 84 SGB IX zum BEM werden ausgewertet, um Informationen über Verbesserungsmöglichkeiten zu wird kontinuierlich weiterentwickelt. erhalten. 2 | Die Nachhaltigkeit der BEM-Maßnahmen ist regelmäßig zu überprüfen. Auf Basis der Erfahrungen ist das BEM kontinuierlich zu verbessern. | 36 37| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 5: BARRIEREFREIE KOMMUNIKATION Die UN-BRK weist dem Abbau von Barrieren eine hohe Bedeutung zu. Sanofi beschäftigt Mitarbeiter mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen und unternimmt be- reits Anstrengungen, um im individuellen Fall Barrieren abzubauen. Beispielsweise werden Gebärdensprachdolmetscher bereitgestellt, wenn gehörlose Mitarbeiter an Betriebsver- sammlungen teilnehmen. | 38 39| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 1 Maßnahmen 1 | Sanofi prüft, inwieweit der Internetauftritt und das Intranet schrittweise barrierefreier nach den Vorgaben des Bundesverwaltungsamtes (BVA) gestaltet werden können. 2 | Relevante Informationen werden barrierefrei herausgegeben (z.B. Video mit Kurztext). Ziel ist eine barrierefreie Kommunikation. 3 | Es wird eine Checkliste zur Durchführung barrierefreier Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. 4 | Es wird ein Leitfaden bereitgestellt, um die Bedürfnisse sehbehinderter und farbenblinder Mitarbeiter bei der Erstellung von Präsentationen zu berücksichtigen. 5 | Bedarfsbezogen wird Gebärdensprache im Rahmen von Beratungen und Versammlungen zur Verfügung gestellt. | 40 41| Sanofi | Aktionsplan
HANDLUNGSFELD 6: KOOPERATIONEN Sanofi ist bei einigen Maßnahmen des Akti- Im Rahmen des Aktionsplans werden diese onsplans auf die Kooperation mit externen Kooperationen insbesondere um Aspekte Partnern angewiesen. Die Rekrutierung der der Barrierefreiheit erweitert. Zusätzlich wird Auszubildenden erfolgt über Provadis. Ex- Sanofi als Partner des Berufsbildungswerkes terne Dienstleister bieten beispielsweise Be- Südhessen die Möglichkeit einer verzahnten ratungen, Kurse und Workshops im Rahmen Ausbildung mit Berufsbildungswerken anbie- des betrieblichen Gesundheitsmanage- ten. ments an. Weitere wichtige Partner sind das Integrationsamt und der Integrationsfach- dienst, die die Arbeitgeber bei der techni- schen Ausstattung von Arbeitsplätzen bera- ten und unterstützen. | 42 43| Sanofi | Aktionsplan
Ziel 1 Maßnahmen BEWUSSTSEINSBILDUNG AUSBILDUNG, BILDUNG BARRIEREFREIE & INFORMATION & QUALIFIZIERUNG KOMMUNIKATION 1 | Sanofi intensiviert die Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt und dem Integra- tionsfachdienst, um die Belange der Mitarbeiter mit Behinderung noch besser zu berücksichtigen. HANDLUNGSFELD HANDLUNGSFELD 4 HANDLUNGSFELD 2 Sanofi intensiviert bestehende Kooperatio- 2 | Sanofi kooperiert weiterhin mit seinem Ausbildungspartner Provadis unter Berücksichti- nen und geht neue ein, um die Umsetzung der Ziele des Aktionsplans mit externen Part- gung des Themas Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Berufsleben. HANDLUNGSFELD HANDLUNGSFELD 6 HANDLUNGSFELD nerschaften zu unterstützen. 3 | Sanofi kooperiert mit regionalen Berufsbildungswerken (bbw). 1 3 5 4 | Sanofi kooperiert mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), die Arbeit- geber dabei unterstützt, Stellen passgenau mit Menschen zu besetzen, die eine Schwer- behinderung haben. BEDARFSGERECHTE GESUNDHEITS- KOOPERATIONEN ARBEITSPLÄTZE & MANAGEMENT 5 | Sanofi kooperiert mit Einrichtungen der Eingliederungshilfe, um gemeinsame Unterneh- BESCHÄFTIGUNG mungen von Sanofi-Mitarbeitern und Menschen mit Behinderungen zu fördern, die in Einrichtungen leben. | 44 45| Sanofi | Aktionsplan
UMSETZUNG DES AKTIONSPLANS Die Umsetzung des Aktionsplans wird durch Der Stand der Umsetzung wird halbjährlich den bereits bestehenden „Runden Tisch In- festgehalten und unternehmensintern ver- klusion“ gesteuert, der nach Bedarf Arbeits- öffentlicht. Einmal im Jahr kommt der Kreis gruppen entlang der Handlungsfelder ein- zusammen, der den Aktionsplan entwickelt beruft bzw. vorhandene Arbeitskreise bittet, hat, und bewertet den Stand der Umsetzung. ein Thema zu bearbeiten. Seine Aufgabe ist Auf dieser Grundlage findet zusätzlich ein- es, die beschriebenen Maßnahmen weiter mal jährlich eine externe Evaluation durch zu konkretisieren und Verantwortlichkeiten zu das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft vereinbaren. Die Maßnahmen werden nach statt. einer festgelegten Prioritätenliste Schritt für Schritt umgesetzt. Bei Bedarf wird die Um- setzung von Maßnahmen vorgezogen oder verschoben. Manche der Maßnahmen sind mit zusätzli- chen Kosten verbunden. Mit der Verabschie- dung des Aktionsplans wurde diesen Kosten grundsätzlich zugestimmt. | 46 47| Sanofi | Aktionsplan
GLOSSAR In Anlehnung an das Glossar des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Stand 23.06.2016) Barrierefreiheit: Behinderung: Chancengleichheit: Barrierefreiheit bedeutet, dass Men- Es gibt verschiedene Definitionen bzw. Chancengleichheit meint, dass jeder schen mit Behinderungen einen un- Konzepte von Behinderung. Nach dem Mensch die gleichen Möglichkeiten gehinderten Zugang zu Gebäuden, Sozialgesetzbuch IX sind Menschen und Startbedingungen haben soll, Informationen und Veranstaltungen mit Behinderungen Menschen, „(...) beispielsweise für das Arbeitsleben, haben – eine wichtige Bedingung für deren körperliche Funktionen, geisti- unabhängig von Geschlecht, der sozi- ihre selbstbestimmte Teilhabe. Rechtli- ge Fähigkeiten oder die seelische Ge- alen Herkunft oder einer Behinderung. che Grundlagen sind u.a. die UN-Kon- sundheit die Teilhabe am gesellschaft- Dies soll durch eine gleiche Behand- vention über die Rechte von Menschen lichen Leben länger als sechs Monate lung oder durch Unterstützungsmög- mit Behinderungen und die Verord- beeinträchtigen.“ In der UN-BRK heißt lichkeiten bzw. Nachteilsausgleiche nung zur Schaffung barrierefreier In- es hingegen: „Zu den Menschen mit erreicht werden. formationstechnik nach dem Behin- Behinderungen zählen Menschen, dertengleichstellungsgesetz (BITV 2.0). die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigun- gen haben, welche sie in der Wech- selwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleich- berechtigten Teilhabe an der Gesell- schaft hindern können.“ | 48 49| Sanofi | Aktionsplan
Diskriminierungsverbot Inklusion Nachteilsausgleiche Schwerbehinderung Teilhabe UN-BRK Diskriminierungsverbot meint, dass Inklusion hat verschiedene Bedeu- Ziel von Nachteilsausgleichen ist es, In Deutschland wird dann von Schwer- Teilhabe bedeutet, in eine Lebenssitu- UN-Konvention über die Rechte von Menschen aufgrund ihrer ethnischen tungen. In einer wird die Vielfalt der Menschen mit Behinderungen ein behinderung gesprochen, wenn der ation, wie beispielsweise in den Allge- Menschen mit Behinderungen: Herkunft des Geschlechts oder ihrer Menschen als Normalität angesehen selbstbestimmtes und eigenverant- Grad der Behinderung bei (mehr als) meinen Arbeitsmarkt, einbezogen zu Die UN-Konvention über die Rechte Behinderung nicht benachteiligt wer- (Diversität). Eine andere verbindet In- wortliches Leben zu ermöglichen. fünfzig Prozent liegt. Manche Nach- sein. von Menschen mit Behinderung (UN- den dürfen. klusion mit dem gleichberechtigten Deshalb erhalten insbesondere Men- teilsausgleiche werden nur im Falle BRK) ist am 3. Mai 2008 in Kraft getre- Zugang zu gesellschaftlichen Berei- schen, die als schwerbehindert aner- einer Schwerbehinderung oder einer ten und damit völkerrechtlich wirksam. chen und als Zugehörigkeit zur Ge- kannt sind, Hilfen zum Ausgleich von Gleichstellung (GdB zwischen 30 und Sie konkretisiert die allgemeinen Men- sellschaft (Teilhabe). behinderungsbedingten Nachteilen 50) gewährt. schenrechte für Menschen mit Behin- oder von Mehraufwendungen. derung und enthält Regelungen, mit denen die volle und gleichberech- tige Teilhabe von Menschen mit Be- hinderungen erreicht werden soll. In Deutschland ist sie am 26.3.2009 in Kraft getreten und hat den Rang eines Bundesgesetzes. | 50 51| Sanofi | Aktionsplan
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