Virtuelle Hegeschau für das Jagdjahr 2020/2021 - KREISGRUPPE GARMISCH-PARTENKIRCHEN LANDRATSAMT GARMISCH-PARTENKIRCHEN im Landesjagdverband Bayern ...
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Virtuelle Hegeschau für das Jagdjahr 2020/2021 KREISGRUPPE GARMISCH-PARTENKIRCHEN im Landesjagdverband Bayern e.V. LANDRATSAMT GARMISCH-PARTENKIRCHEN 1
Inhaltsverzeichnis 1. Rede Herr Anton Speer, Landrat Garmisch-Partenkirchen……………………1 2. Bericht Frau Achhammer, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten……………………………………………………………………………………………….4 3. Bericht Herr Karl Hörmann, Kreisjagdberater…………………………………….14 4. Statistiken…………………………………………………………………………………………23 a) Rehwild Erfüllung 2020/21……………………………………………………………………………..24 b) Rotwild Erfüllung 2020/21………………………………………………………………………………27 c) Gamswild Erfüllung 2020/21…………………………………………………………………………..30 d) Fallwildanteil Rot-, Reh- und Gamswild…………………………………………………………..33 e) Übersicht Erfüllung der letzten 5 Jahre……………………………………………………………35 f) Streckenliste B………………………………………………………………………………………………..39 5. Aufwandsentschädigung für Schwarzwild…………………………………………46 6. Informationen zu den ausgearbeiteten Leitlinien………….………………….48 2
DER LANDRAT DES LANDKREISES GARMISCH-PARTENKIRCHEN Verehrte Jägerinnen und Jäger, Jagdgenossen, Revierinhaber und Eigenjagdbesitzer, Die jährliche Hegeschau unterstreicht die große Tradition des Jagdwesens im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Aufgrund der Corona Pandemie konnte die Hegeschau des Landkreises Garmisch- Partenkirchen leider nicht stattfinden. Zum Schutze aller war es die richtige Entscheidung, dieses Jahr auf die persönliche Vorlage der Trophäen zu verzichten. 1
Die Corona Pandemie bestimmt seit nunmehr über einem Jahr unser Leben. Auch das jagdliche Geschehen bleibt hiervon nicht verschont. Gerade im Bereich Jagd und Forst ist es wichtig in einem ständigen Dialog miteinander zu stehen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen war dies nur eingeschränkt möglich. Als Beispiele möchte ich die Jagdgenossenschaftsversammlungen, die Hegegemeinschaftsversammlungen oder die öffentliche Hegeschau nennen. Auch der Freizeitdruck hat durch die Pandemie massiv zugenommen. Gerade hier ist jedoch Rücksichtnahme gefragt, damit auch der Lebensraum unseres heimischen Wildes respektiert wird und unnötige Störungen weit abseits von Wegen, Pisten und ausgewiesenen Skirouten vermieden werden. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen werden Ranger installiert, die zusammen mit der Naturschutzwacht Erholungssuchende aufklären, beraten, lenken und etwaige Verstöße auch ahnden sollen. 2
Es freut mich Ihnen mitteilen zu können, dass zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Wildbiologische Fachkraft, die durch LEADER gefördert wird, am Landratsamt Garmisch-Partenkirchen die Arbeit aufnehmen wird. Die Wildbiologische Fachkraft wird eine Schnittstelle bilden zwischen Behörden, Jägerschaft, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Tierschutz, Almwirtschaft, Tourismusverbänden und weiteren Interessengruppen. Ziel ist es, die negative Entwicklung der walbaulichen Situation im Landkreis GAP zu durchbrechen. Durch geeignete Maßnahmen mit wildbiologischem Fachwissen soll dieses Ziel erreicht werden (Fütterungskonzept, Jagdstrategien, Mediation und Moderation,...). Zum Schluss möchte ich mich bei allen Revierinhabern, Revierpächtern sowie den Forstbetrieben Bad Tölz und Oberammergau für ihren jagdlichen Einsatz bedanken. Ein Dank gilt auch den Hegegemeinschaftsleitern für ihren Einsatz in den Hegegemeinschaften Werdenfels Süd, West, Ost und Nord. Sie sind das Bindeglied zwischen den Revieren und der Unteren Jagdbehörde. Ich wünsche Ihnen im neuen Jagdjahr „Waidmannsheil“, Anton Speer Landrat 3
Bericht des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) 2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes und herausforderndes Jahr. Klimawandel und Borkenkäfer einerseits sowie zusätzliche Fördermittel und Fördermaßnahmen aufgrund der Waldumbauoffensive und des Bundeswaldgipfels anderseits haben neue und dringend notwendige Möglichkeiten zur Unterstützung der Waldbesitzer eröffnet. Die Borkenkäferbekämpfung bildete im vergangenen Jahr im Bereich des AELF in den drei Landkreisen GAP, WM und STA einen absoluten Arbeitsschwerpunkt und machte Wiederaufforstungsmaßnahmen im Regelfall erst nach vollständigem Abschluss der Aufräumarbeiten sinnvoll. Auch die schlechten Holzpreise wirkten sich eher nachteilig auf die Motivation zu Waldumbauaktivitäten aus, was wiederum erhöhten Beratungsaufwand erforderte. 4
• Trotz der Corona bedingten Erschwernisse wurden 2020 rund 700 Förderanträge (einschließlich Vertragsnaturschutzprogramm Wald) bearbeitet und mehr als 1,4 Mio. Euro an die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer ausgezahlt. • Bei den waldbaulichen Maßnahmen stand die insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung an erster Stelle. Rund 200 Einzelmaßnahmen bedeuteten eine extreme Steigerung gegenüber früheren Normaljahren. Die Fördersumme stieg von 12.000 Euro auf über 800.000 Euro. Auf den Landkreis GAP entfielen 45 Prozent dieser Summe. • Beim Waldumbau (Pflanzung und Naturverjüngung) konnte mit rund 200 ausbezahlten Maßnahmen das hohe Niveau der Vorjahre nicht ganz gehalten werden. Grund dafür war die späte Öffnung der Fördermaßnahme Naturverjüngung im September 2020 wegen umfangreicherProgrammierarbeiten für die neue Förderrichtlinie. 5
Das AELF startete heuer mit einem Rekord bei den vorgemerkten Maßnahmen ins neue Förderjahr. Aktuell liegen bereits 450 Förderanträge für Maßnahmen nach der waldbaulichen Förderrichtlinie WALDFÖPR mit einem geplanten Fördervolumen von fast 1,5 Mio. Euro vor. Das vorgemerkte beziehungsweise bewilligte Maßnahmenvolumen ist damit bereits jetzt so hoch wie im gesamten Jahr 2020. Diese Ausgangslage lässt für 2021 eine deutliche Steigerung der geförderten Maßnahmen erwarten. Insbesondere die aktiven Waldumbaumaßnahmenhängen allerdings vom Witterungsverlauf und von der Waldschutzsituation in diesem Jahr ab. 6
Der Aufbau standortsgerechter und zukunftsfähiger Mischbestände ist angesichts des Klimawandels eine der großen Herausforderungen für unsere Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Insbesondere im Landkreis GAP mit seinen hohen Schutzwaldanteilen ist ein funktionsfähiger, stabiler Mischwald von existentieller Bedeutung. Mit aktiven Pflanzmaßnahmen werden wir die vor uns liegende Mammutaufgabe zur Schaffung klimastabiler Wälder nicht meistern können. Entscheidend ist die natürliche Verjüngung aller Mischbaumarten auf großer Fläche. Nur so können stabile, gemischte und risikoarme Zukunftswälder entstehen, die allen Anforderungen gerecht werden. 7
Damit dieser mit hohen Investitionen und viel Arbeit verbundene Waldumbau gelingt, ist die Unterstützung durch engagierte Jägerinnen und Jäger mit einer waldorientierten Bejagung von Reh, Rotwild und Gams unverzichtbar. Wildtiere gehören zum Lebensraum Wald und er ist deren wesentliche Lebensgrundlage. Jagd ist der zentrale Schlüssel zum dringenden Umbau labiler oder geschädigter Bestände in klimastabile, naturnahe Mischwälder. Hierfür bedarf es einer angepassten Wildpopulation. 8
Wie es diesbezüglich in den Wäldern im Dienstgebiet des AELF aussieht erheben unsere Försterinnen und Förster derzeit im Rahmen der Verbissinventur. An 840 systematisch verteilten Aufnahmepunkten werden rund 80.000 junge Bäumchen untersucht. Dabei werden zahlreiche Parameter erhoben, u.a. die Baumartenzusammensetzung der Verjüngung, ihre durch Schalenwild verursachte Verbissbelastung, Anteil und Art von Verbissschutzmaßnahmen und die Belastung durch Fegeschäden. Die Aufnahmen laufen seit Ende Februar und werden im Flachland voraussichtlich bis Ende April abgeschlossen sein. In den Hochgebirgslagen wird es, abhängig von der Schneelage und der Erreichbarkeit der Aufnahmepunkte, länger dauern. 9
Die systematische Inventur liefert statistisch abgesicherte, objektive, nachprüfbare Ergebnisse auf Ebene der Hegegemeinschaft. Sie ist damit wesentliche Grundlage für das Forstliche Gutachten, das im Laufe des Sommers vom AELF erstellt wird. Im Forstlichen Gutachten wird für jede der 20 Hegegemeinschaften in den drei Landkreisen des Amtsbereichs davon 4 im Landkreis GarmischPartenkirchen die Situation der Waldverjüngung auf dieser Basis aus fachlicher Sicht beurteilt. Es fließen aber auch weitere Erkenntnisse ein wie zum Beispiel die Stellungnahmen der Beteiligten, Entwicklungen in der Zeitreihe oder Inhalte der ergänzenden Revierweisen Aussagen. 10
Darüber hinaus erstellt das AELF für jedes Jagdrevier in den Hegegemeinschaften jeweils eine ergänzende Revierweise Aussage. Die Revierweisen Aussagen sind fachlich fundierte gutachtliche Feststellungen, die im Wesentlichen auf den örtlichen Erfahrungen der jeweils zuständigen Forstbeamten beruhen. Sie stützen sich vor allem auf Erkenntnisse, die aus gemeinsamen Revierbegängen, aus Weiserflächen, aus den Aufnahmen zur Verjüngungsinventur für das Hegegemeinschaftsgutachten, aus einfachen Traktverfahren o. ä. seit der Erstellung des vorangegangen Forstlichen Gutachtens gewonnen wurden. In der ergänzenden Revierweisen Aussage wird begutachtet, ob die Verbissbelastung durch Schalenwild im Jagdrevier günstig, tragbar, zu hoch oder deutlich zu hoch ist. Maßstab für die Einwertung sind das sog. „Waldverjüngungsziel“ des Bayerischen Jagdgesetzes und die Vorgaben des Bayerischen Waldgesetzes. 11
Wir bieten den Beteiligten an, sich im Rahmen eines gemeinsamen Waldbegangs davon zu überzeugen, dass die Revierweisen Aussagen zutreffend sind. Ausgehend von der Beurteilung des Zustandes der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung, gibt das AELF schließlich eine allgemeine Empfehlung ab für die Abschussplanung im Bereich der Hegegemeinschaft für die anstehende Abschussplanperiode. Damit liefert das Forstliche Gutachten in erster Linie den Jagdrevierinhabern eine faktenbasierte Grundlage für die gesetzeskonforme, einvernehmliche Erstellung der Abschusspläne in Abstimmung mit den Jagdvorständen bzw. Eigenjagdbesitzern. Denn wo Wildbestand und Lebensraum noch nicht im Einklang sind, müssen die Revierinhaber ihre Abschussplanung anpassen. Für die unteren Jagdbehörden sind die Forstlichen Gutachten wesentliche Entscheidungsgrundlage bei der Überprüfung der von den Revieren eingereichten Abschussplanvorschläge. 12
Liebe Jägerinnen und Jäger, Sie tragen eine große Verantwortung. Nur wenn Sie tatkräftig mithelfen, wird es gelingen die Wälder für die Zukunft zu rüsten. Denn auch unsere Kinder und Enkel brauchen klimafeste und artenreiche Mischwälder. Die Kommunikation zwischen allen beteiligten Akteuren wie Jägern, Grundeigentümern und der Gesellschaft ist eine weitere wichtige Voraussetzung. Nur miteinander wird es gelingen, Wald und Wild in Einklang zu bringen. Mit der Erarbeitung der Leitlinien für rote Hegegemeinschaften ist ein weiterer Schritt für ein gemeinsames, zielgerichtetes Handeln erfolgt. Wir bitten um Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen für das kommende Jagdjahr Waidmannsheil. 13
Bericht des Kreisjagdberaters zum Jagdjahr 2020/21 Liebe Jägerinnen und Jäger, aufgrund der Corona Pandemie kann die öffentliche Hegeschau dieses Jahr leider nicht stattfinden. Dennoch möchte ich Sie über das abgelaufene Jagdjahr informieren. Im Letzen Jagdjahr wurden folgende Abschusszahlen in den 79 Revieren des Landkreises erbracht: Von den zu erbringenden 5.472 Stück des Gesamtabschusses konnten in diesem Jahr 4.437 Stück, einschließlich Fallwild erbracht werden. Das ergibt eine Abschusserfüllung von insgesamt nur 81 %. Diese mäßige Erfüllung hat wohl mehrere Ursachen. 14
Zum einen hat aufgrund der Corona Pandemie der touristische Druck massiv zugenommen. Querfeldeinlaufen, Mountainbike abseits von Straßen und Wegen sowie Wildcampen waren an der Tagesordnung. Zum anderen war das Nahrungsangebot in den Wäldern aufgrund der Buchen und Eichenmast hervorragend. Lassen Sie mich kurz auf die Abschussergebnisse der einzelnen Wildarten eingehen: Rotwild: Soll 1.852 Stück Ist 1.499 Stück 81 % Gamswild: Soll 1099 Stück Ist 911 Stück 83 % Rehwild: 3Jahresabschussplan (2. Jahr) Soll 2521 Stück Ist 2027 Stück 80 % Fuchs und Dachs: 2020/21 sind außerdem 366 Füchse erlegt worden. Als Fallwild wurden 95 Füchse angezeigt, wobei hiervon 89 durch einen Verkehrsunfall getötet wurden. 74 Dachse wurden erlegt, 25 sind verendet, davon sind 24 dem Verkehr zum Opfer gefallen. 15
Schwarzwild: Beim Schwarzwild ist der Abschuss in diesem Jahr wieder gesunken. Hatten wir letztes Jagdjahr noch eine Strecke von 161 Stück, so hat sich diese auf 94 Stück im Jagdjahr 2020/21 verringert. Grund hierfür könnte die Buchen und Eichenmast gewesen sein. Weiterhin ist von allen Beteiligten intensivste Zusammenarbeit gefragt. Ein reibungsloser Informationsfluss zwischen Landwirten, Jägern und Waldbesitzern sowie revierübergreifende Zusammenarbeit bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Schwarzwildjagd. Ordnungsgemäßer und achtsamer Umgang bei der Kirrjagd ist zwingend Notwendig um dem Schwarzwild keine zusätzlichen Nahrungsmöglichkeiten zu schaffen. 16
Durch verschiedene Faktoren wird der Lebensraum für unser heimisches Wild immer mehr beschnitten. Dies hat sich mit dem zunehmenden Freizeitdruck in der Corona Pandemie zusätzlich verschärft. Durch hohen Jagd und Freizeitdruck stellt sich das Rotwild häufig in Bereiche ein die jagdlich schwer zugänglich sind bzw. meidet Gebiete komplett. Ziel muss es sein durch entsprechende Maßnahmen das Wild wieder sichtbarer zu machen. Ich denke Lenkungsmaßnahmen von Erholungssuchenden sowie zeitlich und räumlich strategische Bejagung können ein Mittel der Wahl sein. Die Schwierigkeiten der Abschusserfüllung sind uns allen ausreichend bekannt. Daher ist es wichtig mit der Abschussplanerfüllung rechtzeitig zu beginnen. 17
Reviere die unter strengen Auflagen eine Vorverlegung der Jagdzeit für Schmalspießer und Schmaltiere unter der Maßgabe, dass im Januar weitgehend Jagdruhe herrscht erhalten haben, konnten schon vor bzw. weit vor Weihnachten den Jagdbetrieb einstellen. Insgesamt konnten diese Reviere im Mai 10% ihres Abschusses erfüllen. Frühzeitig mit der Abschussplanerfüllung fertig zu sein, nimmt nicht nur den Druck für die Jägerschaft, sondern ermöglicht dem Wild ausreichen Ruhe während der Wintermonate. 18
Am Beispiel des Rotwildes darf ich Ihnen aufzeigen, wie sich die Abschüsse auf die Jahreszeiten verteilen: • Mai/Juni 13% • Juli/August 19% • September/Oktober 34% • November/Dezember 25% • Januar 9% Der schneereiche Winter und starke Kälte, haben in den Kerngebieten des Rotwildes wieder brauchbare Zählergebnisse ergeben. Die Überwinterungsstrategie muss neu überdacht werden. Durch die Auflösung zahlreicher Rotwildfütterungen sowie der dargereichten Futtermittel ist ein Verteilungsproblem festzustellen. Hier gilt es nun gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Bereits Dr. Meile hat im Rahmen seines Gutachtens empfohlen mehrere kleinere Fütterungen zu installieren um eine bessere Verteilung des Wildes zu erwirken. Bei der Wahl der Futtermittel ist ein möglichst einheitliches Konzept anzustreben. 19
Ich möchte nun noch kurz auf die Problematik der Nachtabschüsse eingehen. Wie Sie wissen ist es mir ein Anliegen auf Nachtabschüsse zu verzichten. Es ist jagdrechtlich verboten, Schalenwild mit Ausnahme von Schwarzwild zur Nachtzeit zu erlegen. Als Nachtzeit gilt die Zeit von eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang bis eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang. Abschüsse zur Nachtzeit wirken sich negativ auf das Verhalten und die Verteilung des Wildes aus. Durch die Nachtabschüsse wird das Wild zusätzlich in die Deckung des Waldes verdrängt. Die Folgen können Verbiss oder sogar Schälschäden sein. Die permanente Verfolgung, auch zur Nachtzeit, stellt für das Wild eine hohe Stressbelastung und einen zusätzlichen Energiebedarf dar. Sofern Hinweise eingehen, werden diese umgehend an die jeweilige Polizeistation weitergegeben. 20
In Sachen Afrikanischer Schweinepest wurden zahlreiche präventive Maßnahmen getroffen. So wurde zur stärkeren Bejagung des Schwarzwildes per Allgemeinverfügung die Möglichkeit geschaffen Nachtzieltechnik (ausschließlich auf Schwarzwild) zu verwenden. Mittels Informationsblättern wurde darauf hingewiesen, keine Essenreste insbesondere aus Osteuropäischen Ländern auf Raststätten, Parks, Wäldern,… zu entsorgen. Zudem wurden Jäger im Falle eines Ausbruches der ASP als Bergeteams vom Veterinäramt geschult. Der körperliche Nachweis in der Hegegemeinschaft WerdenfelsSüd verlief im letzten Jagdjahr wieder sehr gut. Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Begutachtern recht herzlich bedanken. 21
Zum Schluss meiner Ausführungen danke ich als Jagdberater allen die zum Abschussergebnis beigetragen haben. Vor allem den Erlegern reifer Trophäenträger ein kräftiges Weidmannsheil. In diesem Sinne wünsche ich allen Jagerinnen und Jager im Jagdjahr 2021 einen guten Anblick und ein erfolgreiches Jagdjahr. Ihr Kreisjagdberater Karl Hörmann 22
Statistiken im Jagdjahr 2020/21 23
Abschusserfüllung im Jagdjahr 2020/21 REHWILD GESAMTSUMMEN Männl. Wild Weibl. Wild Zw. Summe Kitze Summe Rehwild % NHG SüdI Soll 305 333 638 345 983 NHG Süd I Ist 223 280 503 206 709 davon Fallwild 10 29 39 5 44 NHG Ost/ Soll 71 78 149 2 241 NHG Ost/ Ist 49 69% 72 92% davon Fallwild 4 16 NHG West / Soll 145 155 117 81% 183 davon Failwild 4 23 NHG Nord / Soll 260 263 INHG Nord / Ist 236 91% 266 101% davon Fallwild 15 38 ET: ElanTel || 24
REHWILD OHNE STAATSJAGDEN Männl. Wild % Weib!. Wild % Zw. Summe Kitze Summe Rehwild % NHG Süd/ Soll 80 98 178 114 292 Abschuß 52 65% 94 96% 146 &0 196 67% davon Fallwild 3 16 19 4 23 NHG Ost / Soll 51 61 112 74 186 Abschuß 34 67% 55 90% 89 47 136 73% davon Fallwild 3 8 11 4 15 NHG West! Soll 124 134 258 166 AZA Abschuß 100 81% 118 88% 218 124 342 81% davon Falwild 16 22 38 23 61 NHG Nord / Soll 252 250 502 271 773 Abschuß 230 91% 253 101% 483 221 704 91% davon Fallwild 15 37 52 14 66 25
Aufteilung des getätigten Abschusses auf die Hegegemeinschaften Rehwild 26
Gesamtergebnis Abschusserfüllung im Jagdjahr 2020/21 ROTWILD GESAMTSUMMEN e ehe ehe che r Summe |%| Alttiere r Kälber | Summe | % HHG Süd Soll 36 9 66 241 342 365 259 966 413 1379 | HHG Süd Ist 19 8 32 243 302 88% 231 173 706 404 1110 80% f r HHG Ost Soll 12 1 15 24 52 50 41 143 61 204 [ r HHG Ost Ist 4 0 8 15 27 52% 25 28 80 57 137 67% r r West Soll 12 4 21 30 64 71 60 198 74 269 HHG | HHG Westist 3 1 3 s so |mm| 5 n» am si 252 r Rotwildfrei 0 1 3 12 16 2 10 28 6 34 27
ROTWILD Ohne Staatsjagden e en ehe sehe he r Summe | % | Alttiere mal ns Kälber | Summe | % HHG Süd Soll 15 0 25 57 97 107 101 305 91 396 r HHG Süd Ist 9 3 17 57 86 89% 49 56 191 92 283 71% r HHG Ost-Soll 12 1 14 22 49 47 38 134 58 192 HHG Ost Ist 4 0 8 12 24 49% 24 28 76 54 130 68% HHG West Soll 12 4 18 22 53 60 52 165 62 227 r HHG West Ist 3 4 3 32 39 74% 42 63 144 66 210 93% r Rotwildfrei 0 4 4 11 19 1 11 31 3 34 SIT TUT Tel || TH 28
Aufteilung des getätigten Abschusses auf die Hegegemeinschaften Rotwild Rotwildfreie Reviere 0,30% 29
Gesamtergebnis Abschusserfüllung im Jagdjahr 2020/21 GAMSWILD GESAMTSUMME ee le SUMME | % | Geiss | Jahrl. sumnE Kitze | summe | % HHG Süd Soll 29 6 8 243 286 258 214 758 189 947 HHG Süd Ist 4 5 4 212 232 |eıu| 182 179 593 202 105 |8% HHG Ost Soll 11 7 0 16 34 29 20 83 29 112 HHG Ost Ist 3 4 1 25 3 |o%| 3 12 70 17 87 | 78% HHG West Soll 3 1 4 7 12 10 9 31 9 40 HHG West Ist 0 0 1 3 a 133% 4 10 18 1 2» |73% 30
GAMSWILD OHNE STAATSJAGDEN POcke Kl. Böcke Kl. BöckeKl. zw. Böcke kı.ı9| | | | umme | % | Geiss Jahrl. Kitze SUMME | % Ib Ila IIb SU. HHG Süd Soll 6 2 0 12 20 19 15 54 13 67 HHG Süd Ist 2 2 4 10 15 75% 12 8 35 41 46 69% HHG Ost Soll 41 7 0 16 34 29 20 83 29 112 HHG Ost Ist 3 4 4 25 33 97% 25 12 70 17 87 78% HHG West Soll 3 1 4 6 11 10 9 30 9 39 HHG West Ist 0 0 1 3 4 36% 4 10 18 11 29 74% SIT ai | Bi 31
Aufteilung des Abschusses auf die Hegegemeinschaften Gamswild Werdenfels-West 3,18% Werdenfels-Ost 9,55% 32
FALLWILDANTEIL bezogen auf den Gesamtabschuss Hegegemeinschaft Gesamtabschuss Fallwild rallicanteil Werdentfels-Süd 1110 81 7,30% Werdenfels-Ost 137 3 2,19% Werdenfels-West 6,35% Hegegemeinschaft Gesamtabschuss Fallwild o Werdenfels-Süd 709 44 6,21% Werdenfels-Ost 179 28 15,64% Werdenfels-West 406 63 15,52% Werdenfels-Nord 9,28% ILD 2020/21 GAMSWILD 00000] Hegegemeinschaft Gesamtabschuss | Fallwild Werdenfels-Süd 795 38 4,78% Werdenfels-Ost 87 13 14,94% Werdenfels-West 26 3 11,54% 33 GESAMT 908 54 5,95%
FALLWILDANTEIL ROTWILD FALLWILDANTEIL REHWILD FALLWILDANTEIL GAMSWILD a Gesamtabschuss Rehwild e Gesamtabschuss Rotwild u Gesamtabschuss Gamswild aFalwid =Falwild =Falwid 34
Entwicklung des Gesamtabschusses und der Erfüllung in den Jaedjahren 2016/17 bis 2020/21 Gesamt-Soll Gesamt-Ist Erfüllung in % 2016/17 1659 1412 85% 2017/18 1699 1568 92% 2018/19 1729 1493 86% 2019/20 1843 1594 86% GAMSWILD 2020/21 1852 1499 81% _ Gesamt-Soll Gesamt-Ist Erfüllung in % 2016/17 1145 1072 94% 2017/18 1168 1040 89% 2018/19 1146 989 86% 2019/20 1135 911 80% Gesamt-Soll Gesamt-Ist Erfüllung in % 2016/17 2452 2151 88% 2017/18 2452 2384 97% 2018/19 2454 2238 91% 2019/20 2521 2231 88% 35 2020/21 2521 2027 80%
Entwicklung Abschuss ROTWILD 2000 1800 1600 1400 1200 D Gesamt-Soll 1000 a Gesamt-Ist 800 = Erfüllung in % 600 400 200 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 36
Entwicklung Abschuss REHWILD 3000 - 2500 2000 O’Gesamt-Soll 1500 sa Gesamt-Ist = Erfüllung in % 1000 900 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 2020/21 37
Entwicklung Abschuss GAMSWILD 1400 1200 1000 800 oGesamt-Soll a Gesamt-Ist 600 a Erfüllung in % 400 200 2016/17 2017/18 2013/19 2019/20 2020/21 38
Streckenliste "B" für das Jagdjahr 2020/21 Schwarzwild CT 10 re ıT:]ı) 8 GG 53 23 SH) U [112 SD 39
SARLERT: Tee in! erlegt / gefangen 23 erlegt / gefangen 0 5 verendet 0 ‚verendet davon d. Verkehr 3 davon d. Verkehr DB erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen 0 verendet 0 verendet 0 davon d. Verkehr 0 davon d. Verkehr 0 erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen 5 verendet 0 verendet 0 davon .d. Verkehr 9 davon .d. Verkehr 8 40
erlegt / gefangen 366 erlegt / gefangen 0 verendet 95 verendet 0 davon d. Verkehr 89 davon d. Verkehr DD erlegt / gefangen 11 erlegt / gefangen 13 verendet 6 verendet 0 davon d. Verkehr 6 davon d. Verkehr erlegt gefangen / 1 DE erlegt / gefangen 177777 36 verendet 1 verendet 0 davon d. Verkehr 1 davon d. Verkehr 8 DE 41
erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen verendet davon d. Verkehr 0 0 verendet davon d. Verkehr | erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen verendet 1 verendet davon d. Verkehr 1 davon d. Verkehr erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen verendet 0 verendet davon d. Verkehr 8 davon d. Verkehr 42
erlegt / gefangen 74 erlegt / gefangen 4 ‚verendet 25 verendet 0 davon d. Verkehr 2a davon d. Verkehr 0 cur laczlı) erlegt / gefangen 4 erlegt / gefangen 0 verendet 2 verendet 0 ‚davon d. Verkehr 2 davon d. Verkehr Ö erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen 0 verendet 0 verendet 0 davon d. Verkehr 8 davon d. Verkehr 8 43
erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen 0 verendet 0 verendet 0 davon d. Verkehr 0 davon d. Verkehr 0 EEE erlegt / gefangen 77717 N 0 erlegt / gefangen 0 verendet 0 verendet 7 davon d. Verkehr 0 davon d. Verkehr 4 777 erlegt / gefangen 0 erlegt / gefangen 0 verendet 0 verendet 2 davon d. Verkehr d davon d. Verkehr d 44
erlegt / gefangen erlegt / gefangen verendet verendet davon d. Verkehr davon .d. Verkehr Te] Elle: erlegt / gefangen erlegt / gefangen verendet verendet davon d. Verkehr davon .d. Verkehr erlegt / gefangen EHE erlegt / gefangen verendet verendet davon d. Verkehr davon d. Verkehr erlegt / gefangen erlegt / gefangen verendet verendet davon d. Verkehr davon d. Verkehr Ye] 23 8 erlegt / gefangen erlegt / gefangen verendet verendet ‚davon d. Verkehr davon d. Verkehr 45
Aufwandsentschädigung für Schwarzwild • Die Antragstellung für die Schwarzwildprämie im Jagdjahr 2020/2021 ist seit April möglich. Das entsprechende Formular kann auf der BJV Internetseite heruntergeladen werden. • Eine entsprechende Bestätigung der Streckenliste ist bei uns telefonisch oder per EMail anzufordern. • Für den Abschuss von Frischlingen, Überläuferbachen und Bachen, die für die Aufzucht von Jungtieren nicht notwendig sind, erhalten Jäger in Bayern bereits eine Aufwandsentschädigung. Für das Jagdjahr 2020/2021 wird die Gewährung einer Aufwandsentschädigung nun bayernweit auf Keiler und Überläuferkeiler erweitert. • Im aktuellen Jagdjahr 2020/21 beträgt die Aufwandsentschädigung für bis zum 30.11.2020 erlegte Wildschweine 20 Euro pro Tier, für ab dem 01.12.2020 erlegte Wildschweine werden 70 Euro pro Tier erstattet. 46
• Bitte beachten Sie die zusätzliche Dokumentationspflicht ab dem 16.12.2020: Ab dem 16.12.2020 müssen die antragsstellenden Jagdausübungsberechtigten für alle in der Streckenliste aufgeführten Wildschweine eine zusätzliche Dokumentation führen, die im Falle einer erforderlichen Verifizierung des Erstattungsantrages vorzulegen ist. Die Dokumentation kann auf folgende Art und Weise erbracht werden: • Fotografie mit Angabe des Reviers sowie des Erlegedatums, oder • schriftlicher Bestätigung der durchgeführten TrichinenUntersuchung, oder • Abgabebestätigung an EUzugelassenen Wildverarbeitungsbetriebe, oder • Entsorgungsbestätigung in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt. • Bitte schicken Sie die genannten Dokumente nicht mit dem Antrag mit, sondern behalten diese bei sich für eine evtl. Prüfung bzw. Nachforderung. Die Unterlagen müssen drei Jahre aufbewahrt werden. Auf Anforderung sind die Unterlagen dem Bayer. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vorzulegen. • Frist für die Antragstellung: 15. Juli 2021 47
Informationen zu den ausgearbeiteten Leitlinien • Die Untere Jagdbehörde wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angewiesen bis zum Ende des Jagdjahres 2019/2020 Leitlinien zu entwickeln, die darauf abzielen, eine nachhaltige Verbesserung der Situation der Waldverjüngung in Hegegemeinschaften zu erreichen, deren Verbissbelastung seit 2006 als „zu hoch“ oder „deutlich zu hoch“ bewertet wurde. • An der Ausarbeitung der Leitlinien waren alle Interessensgruppen beteiligt. • Es soll jährlich eine Besprechung mit dem an den Leitlinien beteiligten Gremium stattfinden, um Erfahrungsberichte zur Umsetzung der Leitlinien auszutauschen und ggf. Evaluierungen der Leitlinien vorzunehmen. • Die Leitlinien werden in den nächsten Wochen an alle Revierinhaber und Jagdgenossenschaften im Landkreis versandt. Gelegenheit zu Nachfragen gibt es bei den hoffentlich zeitnah stattfindenden Hegegemeinschaftsversammlungen. 48
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