Vorlage V0670/20 Schütz.22 - Ein europäisches Festjahr - Ratsinfo Dresden
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Landeshauptstadt Dresden Der Oberbürgermeister Vorlage Nr.: V0670/20 Datum: 15. Dezember 2020 Informationsvorlage Beratungsfolge Plandatum Dienstberatung des Oberbürgermeisters 15.12.2020 nicht öffentlich zur Information Ältestenrat 21.12.2020 nicht öffentlich zur Information Ausschuss für Kultur und Tourismus (Ei- 12.01.2021 öffentlich zur Information genbetrieb Heinrich-Schütz- Konservatorium) Stadtrat 28.01.2021 öffentlich zur Information Zuständig: GB Kultur und Tourismus Gegenstand: Schütz.22 - Ein europäisches Festjahr Information: Der Stadtrat nimmt die Fachinformation zu „Schütz.22 – Festjahr anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz“ zur Kenntnis.
2/4 bereits gefasste Beschlüsse: A0063/20 aufzuhebende Beschlüsse: Finanzielle Auswirkungen/Deckungsnachweis: Investiv: Teilfinanzhaushalt/-rechnung: Projekt/PSP-Element: Kostenart: Investitionszeitraum/-jahr: Einmalige Einzahlungen/Jahr: Einmalige Auszahlungen/Jahr: Laufende Einzahlungen/jährlich: Laufende Auszahlungen/jährlich: Folgekosten gem. § 12 SächsKomHVO (ein- schließlich Abschreibungen): Konsumtiv: Teilergebnishaushalt/-rechnung: Produkt: Kostenart: Einmaliger Ertrag/Jahr: Einmaliger Aufwand/Jahr: 30.000 EUR - 2021 100.000 EUR - 2022 Laufender Ertrag/Jährlich: Laufender Aufwand/Jährlich: Außerordentlicher Ertrag/Jahr: Außerordentlicher Aufwand/Jahr: Deckungsnachweis: PSP-Element: Kostenart: Begründung: Wie kaum ein anderer hat Heinrich Schütz seine Zeit und die Musikergenerationen nach ihm geprägt. Seine Tonkunst zeichnet nicht nur die Wirrnisse des frühen siebzehnten Jahrhunderts in Zentraleuropa nach, sondern weist über ihr Sæculum hinaus. Seine Schöpfungen, an Zeit ge- bunden, gelten als zeitlose Dokumente, die das Streben der menschlichen Natur eingehend in den Blick nehmen. Für 2022, zum 350. Todestag des Ausnahmekomponisten, soll Heinrich Schütz umfassend und zeitgemäß gewürdigt werden. Die Mitteldeutsche Barockmusik (MBM), die jährlich das Heinrich-Schütz-Musikfest u. a. in Dresden als Veranstalterin durchführt, plant anlässlich des Jubiläums ein Festjahr, das am 8. Oktober 2021 beginnt (Geburtsdatum von Hein-
3/4 rich Schütz) und am 6. November 2022 endet (Sterbedatum von Heinrich Schütz). Durch ihre Planungen firmiert die Mitteldeutsche Barockmusik als Kuratorium, welches die Aktivitäten im Umfeld des Schütz-Jubiläums koordiniert und bündelt und dafür ein Gedenkkonzept vorgelegt hat. In ihrem Konzept nimmt die MBM das Festjahr zum Anlass, Schütz als Protagonisten und Impuls- geber mit europäischem Wirkungsradius zu deuten. Vor diesem Hintergrund soll eine breite Öffentlichkeit ebenso sensibilisiert werden wie die Erschließung neuer Besucherkreise. Im Zen- trum steht ein großangelegter Konzertzyklus („Klang-Kosmos Schütz“) mit führenden Interpre- ten und Ensembles. Zudem kooperiert die MBM mit wichtigen städtischen Akteuren wie dem Dresdner Kreuzchor, dem Dresdner Kammerchor, der Cappella Sagittariana, AuditivVokal, der Serkowitzer Volksoper sowie Schülerinnen und Schülern und Ensembles des Heinrich-Schütz- Konservatoriums Dresden. Als zentrale, das Festjahr begleitende Botschafterprojekte sind mit den „Sound Spaces Schütz“ Klanginstallationen und SoundWalks vorgesehen sowie diverse Mitmach-Projekte (Anhang 1). Im Rahmen der Ehrung von Heinrich Schütz nimmt Dresden als zentraler Austragungsort eine besondere Stellung ein. Das hat zwei Gründe: zum einen wird damit die Landeshauptstadt als wichtigste Wirkungsstätte des Komponisten herausgestellt. Zum anderen steht Dresden in ei- nem europäischen Bezugsfeld zu weiteren Schütz-Wirkungsstätten wie Venedig, Breslau und Kopenhagen. Die europäische Dimension soll angesichts dessen, dass Dresden in der geografi- schen Mitte dieses Städtenetzes liegt, stärker berücksichtigt werden. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hat der Oberbürgermeister die Funktion eines „Unterstützers“ übernommen und seine Anwesenheit sowohl an der Eröffnungsveranstaltung am 8. Oktober 2021 als auch an der Abschlussveranstaltung am 6. November 2022 sowie an der Präsentation des Programms Ende Februar/Anfang März 2021 zugesagt. Gegenwärtig geht die MBM in ihrem Finanzplan kostenseitig von einem Gesamtvolumen von 737.500 EUR aus. Neben der Landeshauptstadt Dresden hat die MBM Mittel u. a. beim Freistaat Sachsen, beim BKM sowie bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen beantragt. Der Finan- zierungsplan weist einen Anteil der LHD für 2021 mit 30.000 EUR aus, für 2022 mit 100.000 EUR (Anhang 2). Das im Anhang 1 ersichtliche Konzept stellt angesichts der unkalkulierbaren Situation durch CO- VID-19 eine Idealplanung dar. Vieles, das sich aktuell als Idee entwickelt oder wofür ein Impuls für eigene Projektideen gesetzt werden konnte, befindet sich in frühen Konzeptionsphasen – nicht zuletzt bedingt durch das krisengeschüttelte Jahr 2020 nicht immer so weit gediehen, wie es noch Anfang 2020 vorgesehen war. Die Nähe zu den beiden Ausgaben des Heinrich Schütz Musikfests ergibt sich naturgemäß. Es ist hierbei für die Kalkulation abzugrenzen, dass für 2021 die Höhepunktveranstaltungen im Okto- ber bereits mit dem Antrag für das Musikfest 2021 im Amt für Kultur und Denkmalschutz wie bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen vorliegen.
4/4 Für 2022 wurden für Oktober/November die repräsentativen Höhepunkte im Festjahr herausge- stellt. Sie werden im Oktober ergänzt durch die derzeit in der Planung befindlichen Vorhaben für das Schütz Musikfest. Die Mitteldeutsche Barockmusik stellt sich zudem mit ihrem Ba- rock.Musik.Fest (den ehemaligen Tagen Mitteldeutscher Barockmusik) in den Dienst des Fest- jahres und kommt mit ihrem Mai-Festival ebenfalls (wieder) nach Dresden. Das bündelt die Kräfte, stellt die ausgewiesenen Kooperationen her und ermöglicht der MBM zudem, auch hier mit einem Kooperationsbetrag in die Gesamtfinanzierung zu gehen. Anlagenverzeichnis: Anlage 1 – Projektbeschreibung Schütz.22 Anlage 2 – Rahmenbudget Schütz.22 für Dresden Dirk Hilbert
Anlage 1 Schütz.22 Festjahr anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz Die Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Vorbemerkung Die im Folgenden beschriebenen Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden werden für den geplanten Zeitraum des Festjahres vom Oktober 2021 bis zum November 2022 besondere Höhepunkte markieren und dies an einem Ort, der die Hauptwirkungsstätte des Jahrhundertkomponisten war und an dem Leben und Werk von Heinrich Schütz aufs Engste verbunden sind. Diese Vorhaben sollen zum einen Schütz auf vielfältige Weise erlebbar machen, sie sind zum anderen zugleich Teil eines länderübergreifenden Programms anlässlich des Jubiläumsjahres, das in der Initia- tive der MBM Akteur:innen und deren Vorhaben in den Ländern Sachsen-Anhalt, Hessen und den Frei- staaten Sachsen und Thüringen einbinden will. Ein besonderer Akzent für die Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden liegt auf der Vernetzung mit städtischen Einrichtungen und führenden lokalen Akteur:innen der Musik- und Kulturszene. Die hier dargestellten Projekte sind unabhängig und budgetär abgegrenzt eigenständig von den zwei HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFESTEN, die im Zeitraum des Schütz-Festjahres stattfinden. Vorab Als Heinrich Schütz 1672 im Alter von 86 Jahren starb, markierte das eine Epochenzäsur der mitteldeut- schen wie europäischen Musikgeschichte. Mit Schütz ging eine erste Blütezeit zu Ende und hat ihre frühe Vollendung gefunden – einerseits. Andererseits hatte Schütz vielfach Weichen gestellt – kompositorisch, ästhetisch, in Bezug auf Musikorganisation und hinsichtlich der Ver- netzung einer intellektuellen Avantgarde auf europäischer Ebene –, so dass über seinen Tod hinaus die Musikgeschichte von Buxtehude über Bach, Mendelssohn und Brahms bis in unsere Gegenwart hin- ein im eigentlichen Sinne des Wortes fundamental von Schütz beein- flusst wurde. Kultur und Geschichte des 17. Jahrhunderts, für die Schütz paradig- matisch steht, weisen immer wieder Parallelen zu unserer Gegen- wart auf, sie sind in aufwühlender Weise aktuell – von Krisendiskur- Das Sternbild des Schützen – der Sagittarius sen (religiöse, politische Spannungen, Kriege) über Umweltfragen (Kleine Eiszeit, Ernteausfälle, Epidemien), von Innovationsschüben (Erfindungen, technische Revolutionen) bis hin zu Modernisierungsängsten. Dabei stehen Leben und Wir- ken von Heinrich Schütz für Zuversicht, Integrität, eine positiv kontrollierte Vehemenz und soziale Verant- wortung. Schütz dachte und agierte europäisch, lange bevor dieses Konzept zum Fixstern des Handelns und Zusammenlebens wurde. Für 2022, zum 350. Todestag, gilt es, den Jahrhundertkomponisten Heinrich Schütz umfassend und zeitgemäß zu würdigen. Dies muss zugleich eine Impulssetzung für das Heute enthalten. Es geht um: - eine heutige, von einengenden Sichtweisen freie Beschäftigung mit einem wichtigen Teil unseres musikkulturellen Erbes - Vergegenwärtigung unserer kulturellen Wurzeln und Stärkung eines Bewusstseins für Tradition und Erbe – als bereichernde Rezeption und in ihrem inspirierenden Potential - Impulssetzung für eine kreative Auseinandersetzung im Heute - Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit und Gewinnung neuer Besucherkreise - Impulse, um in die Breite zu wirken, kulturelle Vermittlungsangebote zu entwickeln und zu fördern wie insbesondere im ländlichen Raum das kulturelle Angebot zu stärken. Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 1/14
Die Botschafterprojekte [1] Sound Space Schütz // Klanginstallation und SoundWalks Kaleidoskop der Räume Schütz reworked by Orchestronik® in 3D Audio Einer der zentralen Aspekte im Schaffen von Heinrich Schütz ist die bewusste musikalische Eroberung des Raums. Er lernte in Venedig die auf höchstem Niveau praktizierte Mehrchörigkeit kennen und lieben und komponierte selbst begeisternde Werke, die den Raum quasi als ein weiteres Instrument nutzten. Er schuf – modern gesprochen – 3D-Musik. Dieses Konzept einer ‚Raummusik‘ ist Ansatzpunkt für einen der innovativsten Klangkünstler unserer Tage: den Orchestronik®- Komponisten Fabian Russ. Er taucht ein in die komplexen Werke des Sagittarius, gestaltet einen bewegenden Dialog mit den Ori- ginalkompositionen, spürt den vielschichtigen Verschränkungen nach und kreiert einen neuen Klangraum. Samples aus den Schütz-Werken werden extrahiert, neu kombiniert und mit den Originalaufnahmen ver- woben. Moderne Kompositionsmittel und innovative digitale Kommunikationswege treffen auf Musik des 17. Jahrhunderts. Der erzeugte 3D Audio-Klang ermöglicht ein einzigartiges räumliches Erlebnis. Durch den halbkugelförmigen Klangdom (geodätische Kuppel) mit seinen 32 Lautsprechern wird dieses vollkom- mene Eintauchen in alle klanglichen Facetten noch einmal verstärkt. – Während des Festjahres 2022 wird dieser 3D-Audio-Dome an zentralen (Schütz-)Orten zu erleben sein und so einmal mehr das Werk wie eine innovative Rezeption und künstlerische Neuinterpretation zum Jubiläum betonen. Making-of Klanginstallation // Heinrich Schütz Musikfest https://www.youtube.com/watch?v=fNCYEkaHH-k&feature=youtu.be&fbclid=IwAR2RTXEsO_ZhV344EiTxBc1TENChMOpgpGVZKTNrZ9xQwQaOBRBaTbPdS8M Imagevideo Klanginstallation 2019 // Heinrich Schütz Musikfest https://www.youtube.com/watch?v=J1mQ5rZ2QtY SWALK Heinrich Schütz | Soundwalks – Location Based Audio Stations (Hinweis: Dies ist nicht Teil des beantragten Projekts!) Unmittelbar im Zusammenhang mit diesen Auftragskompositionen an Fa- bian Russ steht ein zweites digitales Vorhaben: Beginnend 2019/2020 mit ersten SoundWalks in Dresden, Weißenfels, Zeitz, Gera und Bad Köstritz wird ein „Klangnetz“ alle wichtigen Schütz-Orte in Deutschland verknüpfen – abrufbar über eine kostenlose App und vor Ort jeweils mit entsprechenden Hinweistafeln ausgewiesen. Die Inhalte der Hörstationen beziehen sich auf den jeweiligen Ort in seiner Beziehung zu Leben und Schaffen des Komponisten und auf die mit dem Ort verbundenen konkreten Werke von Schütz. Dabei werden gesprochenes Wort und klingendes Werk miteinander verwoben. Doch gehen die Sound- Walks auch darüber hinaus: Nicht nur das originale Werk wird zu erleben sein, es geht auch um ein ReComposing, das sich unmittelbar mit der Klangin- stallation „Kaleidoskop der Räume – Schütz re- worked by Orchestronik® in 3D Audio“ von Fabian Russ verknüpft (s.o.) und somit auch über die App erlebbar. Originalwerk, Neukomposition mit digitalen Medien, Rezeption am Ort und zeitgemäße Vermittlung flie- ßen ineinander und weisen neue Wege. Nicht zuletzt entsteht durch die Kombination der Lebensstationen eine „klingende Schütz-Biografie“. – Wesentlich: Die- ses Projekt wird über das eigentliche Festjahr hinaus Bestand haben und somit nachhaltig wirksam sein. Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 2/14
[2] SingSchütz // Drei Mitmach-Projekte SingSchütz Ein Projekt für und mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule/Mittelstufe Seit einigen Jahren schon sorgt Friedhilde Trüün mit ihren musikalischen Kinderprojekten deutschland- weit für Furore. Erst jüngst begeisterte sie mit „SingBach“ beim Bachfest Leipzig oder beim Musikfest ION, wo 250 Drittklässler mit ihr 5 Tage lang Werke von Bach einübten und dann gemeinsam mit einem Jazz-Trio und eigens von den Kindern moderiert präsentierten. Friedhilde Trüün, studierte Kirchenmusikerin, Vokalpä- dagogin und Autorin von Büchern über das Singen und Musizieren mit Kindern, über ihr Projekt: „Bei „Sing- Bach“ lernen ca. 250 Drittklässler umgearbeitete Arien oder kindgerecht textierte instrumentale „Hits“ und Cho- räle von J. S. Bach und tragen diese bei einem Abschluss- konzert vor einem großen Publikum vor. Sie erleben da- bei das Singen im Chor als ein erfüllendes, musikalisches Gemeinschaftserlebnis. Das etwa einstündige Abschlusskonzert in einer Kirche oder Konzerthalle bildet den Höhepunkt von „SingBach“. Begleitet werden die Kinder dabei in schwungvollen Arrangements von einem Jazzensemble oder/und von einem Orchester. Eine erfrischende und kindgerechte Moderation führt durch die Lebensgeschichte von J. S. Bach, und auch das Publikum wird in das Geschehen einbezogen.“ Für 2022 konnte Friedhilde Trüün dafür gewonnen werden, nach „SingBach“, „SingRomantik“ und 2020 „SingBeethoven“ nun für 2022 auch „SingSchütz“ zu entwickeln und an verschiedenen Orten in Deutsch- land – u.a. Dresden, Weißenfels, Gera, Kassel, Nürnberg – zu erarbeiten. Integrativ, partizipativ, nied- rigschwellig, ohne soziale oder finanzielle Zugangsbarrieren – das sind neben dem hohen musikpädago- gischen Wert die besonderen Kennzeichen von „SingSchütz“. Open_Psalter Ein digitales Mitmachprojekt für jeden, der spielt oder singt. (Hinweis: Dies ist nicht Teil des beantragten Projekts aber wichtiger Baustein der Gesamtkonzeption!) Der Beckersche Psalter umfasst 150 vierstimmige Gesänge mit insgesamt 1.339 Strophen. Entstanden ist das Werk als täglicher Lebensbegleiter in Kirchen, Schulen und Familien. Es ist Ausgangspunkt für ein weiteres Projekt zum Festjahr Schütz.22. Deutschlandweit werden in Kooperation u.a. mit Landesmusikakademien, Chorverbänden, dem Kirchen- chorwerk der EKD Sängerinnen und Sänger, Chöre aller Sparten, Kantoreien, Schulchöre, Jazzensembles, Rapper u.v.m. eingeladen, sich eine oder mehrere Strophen aus einem Psalmlied auszuwählen, zu singen, aufzunehmen und auf eine speziell programmierte Plattform zu laden. Hierzu wird ein digitales Psalter-Portal mit allen Informationen rund um das Projekt, Tutorial, Registrie- rung und Portal zum Upload programmiert, auf das die aufgenommenen Strophen hochgeladen und zu- sammen mit einer kurzen Präsentation des jeweiligen Interpreten kostenlos verfügbar gemacht werden. Am Ende entsteht – idealerweise – erstmals ein gesamter Beckerscher Psalter. Dieses speziell kuratierte Projekt ist zugleich ein zentrales partizipatives Projekt, das über die Beteiligung vieler Interpreten – vom Profi, über semiprofessionelle Vokalensembles bis hin zu Einzelsängern, Instru- mentalisten etc. – umsetzbar und am Ende auf einer entsprechenden Onlineplattform erreichbar ist. Das Projekt hat das Potential einer enormen Breitenwirkung und bindet die große wie vielfältige semiprofessi- onelle wie Laienmusikszene an Heinrich Schütz. Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 3/14
[3] Klang-Kosmos Schütz Die Konzerte Tragende Säule der Schütz-Ehrung im Festjahr Schütz.22 wie repräsentativer Kern des Jahresprogramms sind maßstabsetzende, international strahlkräftige Aufführungen der Werke des Sagittarius', die in reprä- sentativer Auswahl in einer kuratierten Reihe präsentiert werden und die ganze Bandbreite der künstleri- schen Beschäftigung mit Schütz und dem 17. Jahrhundert aufzeigen – von historisch-informierter Auffüh- rungspraxis bis zu Uraufführung und Theaterperformance. Neben der Bespielung namhafter, international strahlkräftiger Schütz-Orte – Schlosskapelle im Residenz- schloss, Frauenkirche Dresden, Kreuzkirche Dresden – ist es ein besonderes Anliegen, die Musik des Frühbarock mit Orten der Moderne und mit zeitgenössischen Kulturszenen zu verknüpfen: So sind Kon- zerte im Jazzclub TONNE, dem Alten Pumpenhaus, der Hochspannungshalle der TU Dresden, der Saloppe und der Villa Wigman vorgesehen. Projektpartner in Dresden sind hierbei der Dresdner Kreuzchor, die Dresdner Philharmonie, das Hein- rich-Schütz-Konservatorium, AuditivVokal, der Dresdner Kammerchor, die Cappella Sagittariana Dres- den und die Serkowitzer Volksoper. Darüber hinaus wird das Barockorchester Wrocław aus Dresdens Partnerstadt Breslau prominent mit einem Festkonzert einbezogen. Über die hier im folgenden beschriebenen Eigenveranstaltungen des Projekts SCHÜTZ.22 hinaus wird die Kooperation mit vielen Kulturverbänden und Institutionen erarbeitet, die dann ihrerseits eigene Veranstal- tungen und Vorhaben in das Festjahr einbringen. Alle Veranstaltungen zusammen werden unter einem eigenen Logo SCHÜTZ.22 in einem umfassenden Veranstaltungskalender digital und im Print veröffent- licht. Das große persönliche wie institutionelle Netzwerk der MBM, des Heinrich Schütz Musikfests, von Dr. Christina Siegfried und Dr. Oliver Geisler sind Garant dafür, dass das Festjahr eine enorme kulturelle Breitenwirkung hinein die Gesellschaft entfalten wird. Die vom 8. Oktober 2021 (437. Geburtstag) bis 6. November 2022 (350. Todestag) geplanten Veranstaltungen sind Ausgangspunkt und quasi „roter Faden“ für vielfältige Kooperationen –mit wichtigen Festivals und Veranstaltern. Und sie bieten unterschiedlichste Anknüpfungsmöglichkeit für weitere Konzert- und Ver- mittlungsprojekte. Die Vorhaben für Dresden Die Konzerte 8. Oktober 2021, Frauenkirche Dresden Eröffnungskonzert zum Festjahr Schütz.22 Großbesetzte mehrchörige Werke von Heinrich Schütz und Giovanni Gabrieli Wer könnte besser geeignet sein, als dieses großartige Ensemble, das Festjahr zu 350. Todestag musika- lisch zu eröffnen? Es trägt den Namen Giovanni Gabrieli schon im Namen – desjenigen Musikers, den Heinrich Schütz sein Leben lang als den einzigen Lehrer verehrte. Bei ihm in Venedig studierte Schütz, begeisterte sich für die moderne Mehrchörigkeit und ließ sich inspirieren vom vollen Klang großbesetzter Vokal- und Instrumentalkompositionen an San Marco, nicht weniger aber in den Palästen der Serenis- sima. Diese Anregungen brachte er zurück nach Deutschland, und mit seinen 1619 publizierten Psalmen Davids präsentierte er sich als „fertiger“ Komponist und als stolzer Hofkapellmeister des sächsischen Kurfürsten in Dresden. – Paul McCreesh, Gründer und Künstlerischer Leiter der Gabrieli Consort& Play- ers, die er 1982 ins Leben rief, hat ein Programm ausgewählt, das nicht weniger als ein Achtungszeichen und ein furioser Auftakt für das Festjahr ist. Gabrieli Consort & Players Paul McCreesh, Leitung (Hinweis: Dieses Konzert ist nicht Teil des beantragten Projekts, da es als Bestandteil des Heinrich Schütz Musikfests 2021 bereits bei der Stadt beantragt wurde.) Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 4/14
9. Oktober 2021, Annenkirche Dresden Huldigungs- und Festmusiken Heinrich Schütz leitete über 57 Jahre die Hofkapelle der sächsischen Kurfürsten in Dresden und hatte damit eines der angesehensten musikalischen Ämter Europas inne. Die Aufgaben des Kapellmeisters um- fassten die Bereitstellung eigener oder fremder Kompositionen für alle geistlichen und weltlichen Not- wendigkeiten des Hofes. Somit waren Reformationsjubiläen, Kaiserbesuche, die Huldigung von Ständen oder Kurfürstentage musikalisch auszustatten. Und ob dies in Naumburg, Mühlhausen, Breslau oder Ko- penhagen stattfand, Schütz lieferte Herausragendes. Und er sagte musikalisch seine Meinung – vor aller erlauchter Ohren: So war zum Kurfürstentag 1627 in Mühlhausen die komplette Dresdner Hofkapelle vor Ort. Als die Kurfürsten in die Kirche einzogen, erklang zu den erwartbaren Vivat-Rufen eine zweite Text- ebene: „Da pacem Domine in diebus nostris“ – also: „Gib uns Frieden Herr, in unseren Tagen“. Genau 400 Jahre nach der Huldigung der Schlesischen Stände in Breslau musizieren der gefeierte Dresd- ner Kammerchor und das Barockorchester Wroclaw in einer länderübergreifenden Zusammenarbeit ge- meinsam Werke von Heinrich Schütz und aus zeitgenössischen Breslauer Sammlungen. Dresdner Kammerchor Barockorchester Wroclaw Hans-Christoph Rademann, Leitung (Hinweis: Dieses Konzert ist nicht Teil des beantragten Projekts, da es als Bestandteil des Heinrich Schütz Musikfests 2021 bereits bei der Stadt beantragt wurde.) 10. Oktober 2021, Annenkirche Dresden Schütz – „vnter den fürnembsten Musicis“ Monteverdis musikalische Tagebücher Claudio Monteverdi hat der Musikgeschichte eine Reihe von musikalischen Ideen geschenkt, die bis heute nachwirken – ostinate Bässe wie den „walking bass“, die Ciaccona oder den Lamentobass mit seinen vier absteigenden Tönen, dramatische Klagegesänge wie das Lamento d’Arianna, gehäufte Dissonanzen wie am Ende des Ballo delle ingrate, die bisweilen die Grenzen des Atonalen streifen. Er ist – neben Giovanni Gabrieli – zugleich der einflussreichste Musikerkollege für Heinrich Schütz gewe- sen. Insofern gehört der Blick auf den großen italienischen Komponisten unmittelbar zum Festprogramm für den Sagittarius. Mitglieder des RIAS Kammerchors Capella de la Torre Katharina Bäuml, Schalmei und Leitung (Hinweis: Dieses Konzert ist nicht Teil des beantragten Projekts, daes als Bestandteil des Heinrich Schütz Musikfests 2021 bereits bei der Stadt beantragt wurde.) Dezember 2021, Annenkirche Dresden Adventskonzert Heinrich Schütz: Weihnachtshistorie SWV 435 Magnificat-Vertonungen und weitere thematische Werke Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor haben mit der ersten Heinrich-Schütz-Ge- samteinspielung einen epochalen Beitrag zur Schütz-Rezeption im 21. Jahrhundert geleistet. Vielfach prämiert (u.a. Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Opus Klassik) sind die Schütz-Interpretationen dieser Dresdner Künstler:innen mittlerweile maßstabsetzend und stilbildend. Grund genug, Rademann und seinen Chor prominent in das Festjahr Schütz.22 einzubinden. Zum Konzert: Vor dem Wunder steht die Verwunderung. Als Maria von einem Engel die frohe Botschaft erfährt, hat sie Fragen. Große Fragen: „Welch ein Gruß ist das?“ „Wie kann das zugehen?“ Doch dem Schock folgen die ausufernde Freude und der Mut dieser Frau, zu vertrauen und ihr Schicksal anzuneh- men. Unzählig sind die Vertonungen dieser Geschichte, an dessen Ende sich Fremde und Menschen aller Stände begegnen, um eine neue, friedvolle Weltgemeinschaft zu begründen. Zu den schönsten Musiken Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 5/14
der Menschwerdung Gottes gehört die Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz. Folgen dem Dresdner Kammerchor, einem Instrumentalensemble und erlesenen Solisten mitten hinein in dieses Wunder und tauchen ein in die enorm vielfältigen Klangfarben von Schütz‘ großartiger Erzählung. Dresdner Kammerchor Hans-Christoph Rademann, Leitung Dezember 2021, Ort in Findung Adventskonzert Puer natur in Bethlehem Werke von Samuel Scheidt, Johann Michael Bach, Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein, Michael Praetorius und Andreas Hammerschmidt Vox luminis – „Stimme des Lichts“ – nennt sich das belgisches Vokalensemble, das in den vergangenen Jahren durch atemberaubende Interpretationen von Musik des 17. und frühen 18. Jahrhunderts auf sich aufmerksam gemacht hat. Schon seit 2004 begeistert das Vokalensemble mit großartigen Interpretatio- nen oft weniger bekannter Kompositionen. Seine Schütz-Interpretationen oder seine Aufführungen der Werke aus dem „Altbachischen Archiv“ stehen für einzigartige Erlebnisse. Mit ihrem Programm laden sie ein zu einer freudigen Reise von Verkündigung, Anbetung, Feier der Geburt des Christkindes und seiner Anbetung. – Das weihnachtliche Konzert von Vox Luminis verweist bereits auf das erneute Gastspiel in Dresden im Festjahr 2022. Vox Luminis Lionel Meunier, Bass und Leitung April 2022 (Karwoche/Ostern), Ort in Findung Kreuz & Auferstehung Heinrich Schütz: Lukaspassion Heinrich Schütz: Die sieben Worte Jesu SWV 478 Heinrich Schütz: Auferstehungshistorie SWV 50 Mit seinen 1665/66 komponierten a-cappella-Passionen nach Matthäus, Lukas und Johannes beschließt Schütz die Reihe seiner Historienvertonungen: textgezeugte Kompositionen von hohem handwerklichen Anspruch und zugleich dichter, verinnerlichter Expressivität, Werke des Alters und der Reife, mit denen eine ganze Musikepoche ihren Abschluss findet. Die Sieben Worte Jesu, ein Kammerspiel und doch von epischer Größe, entfaltet eine besondere Atmo- sphäre: Jeder der berühmten sieben letzten Sätze Jesu vor seinem Tod wird dadurch groß und bedeut- sam, dass die Musik auf das Wesentliche beschränkt ist und einzig ein Gambenconsort die ganze Szene- rie charakteristisch einfärbt. Aus diesen gedeckten Farbtönen scheint in der Auferstehungshistorie Schritt für Schritt der österliche Ju- bel durch – bis er sich plötzlich unaufhaltsam Bahn bricht. Der finale Ruf „Viktoria!“ beschließt das Werk, das zu den vielleicht ergreifendsten Sakralwerken des 17. Jahrhunderts zu zählen ist. Dresdner Kammerchor Hans-Christoph Rademann Dorothee Mields und weitere Solisten Sirius Viols | Hille Perl Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 6/14
Barock.Musik.Fest Sächsischer Hofkapellmeister und „Vater unserer modernen Musik“ Eine Festwoche, exklusiv in der Schlosskapelle des Residenzschlosses Dresden und weiteren Orten der Stadt, mit einem durchkomponierten Programm aus Werken des Frühbarock bis hin zu Uraufführungen, ergänzt um Vorträge und Workshops In Kooperation mit der Dresdner Hofmusik e.V., AuditivVocal Dresden, dem Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden, der Kreuzkirche Dresden und dem Kreuzchor Dresden sowie dem SIB und den SKD Freitag, 6. Mai 2022 20.00 Uhr, Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden Eröffnungskonzert: Erhöre mich Motetten von Heinrich Schütz und zeitgenössische Werke von Nikolaus Brass (*1949) Zur Ruhrtriennale 2016 war das ChorWerk Ruhr unter der Leitung von Florian Helgath an einem Projekt beteiligt, das unter dem Namen Earth Diver Trauermusiken von Heinrich Schütz mit der modernen Klangsprache des 1949 geborenen bayerischen Komponisten Nikolaus Brass in Beziehung setzte. Nun erfolgt unter dem Titel Erhöre mich, eine quasi noch „reinere“ Begegnung beider Komponisten. „Diese Musik“, so Nikolaus Brass, „leuchtet für mich in jeder Phase, sie ist so klar, rein und konzentriert, ohne irgendeine Attitüde.“ Brass’ zentrales Anliegen in seinen Neukompositionen ist es, die Sicherheiten dieser Musik, die abhandengekommen sind, nicht in Frage zu stellen, aber sie zu befragen. Im Mittelpunkt des Abends stehen Heinrich Schütz’ Musikalische Exequien, die von der Vokalmusik Niko- laus Brass’ einerseits mit „Voices I und II“ gerahmt, andererseits mit vier „Modulen“, so der Titel, durch- setzt werden. Die abschließenden Worte in den Exequien – „Sie (die Toten) sind in der Hand des Herren, und keine Qual rühret sie“ – bilden für Nikolaus Brass den existenziellen Kern des Werkes. In seiner Mu- sik hat er diese Passage als einzige zitiert, „weil ich mich davor verneigen möchte, aber auch vor unse- rem Nicht-mehr-Wissen, ob es so etwas gibt.“ ChorWerk Ruhr Björn Colell, Laute | Günter Holzhausen, Violone | Christoph Anselm Noll, Orgel Florian Helgath, Dirigent Samstag, 7. Mai 2022 17.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden Kreuzchorvesper Musik + Abend + Stunde mit Werken von Heinrich Schütz u.a. Networking ist keine Erfindung unserer modernen Gegenwart. Schon in früheren Jahrhunderten bauten sich Künstler enorme Netzwerke auf, die zum Teil wortwörtlich weltumspannend waren. Und sie wussten sich vor Ort mit der künstlerischen und intellektuellen Avantgarde im unmittelbaren Umfeld zu verbin- den. Der Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz stand in seiner Wirkungszeit in engem Kontakt mit den Kantoren des berühmten Dresdner Kreuzchors – das waren ab 1615 Christoph Neander, ab 1625 der gebürtige Erzgebirger Michael Lohr und ab 1654 Jacob Beutel. Aus der Nähe von Schütz zum Kreuzchor, den Kreuzkantoren und zur Kreuzkirche erwuchs ein musikalisches Erbe, das bis heute intensiv gepflegt wird. In Vespern, Gottesdiensten und Konzertprogrammen des Kreuzchors hat Heinrich Schütz einen fes- ten Platz. In ihrer Vesper im Rahmen des Barock.Musik.Fests rekonstruieren und entwerfen der Dresdner Kreuz- chor und die Cappella Sagittariana Dresden eine frühbarocke protestantische Vesper, wie sie so vielleicht auch zu Schütz‘ Zeiten erklungen sein mag. Dresdner Kreuzchor Cappella Sagittariana, Dresden Kreuzkantor Roderich Kreile, Leitung Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 7/14
Samstag, 7. Mai 2022 18.30 Uhr / 20.15 Uhr, Schlosskapelle und Renaissanceflügel | Residenzschloss Dresden Wandelkonzert Weltsicht und Wissen, Macht und Musik In den vergangenen Jahren haben Dr. Christina Siegfried und Dr. Oliver Geisler wiederholt ‚concert lec- tures‘ für die Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entwickelt. In einer Mischung aus populärwissenschaftlichen Erläuterungen und musikalischer Erfahrung unmittelbar am Objekt entsteht ein tieferes Verständnis für die einzigartige Kunst- und Kulturgeschichte Dresdens und Sachsens. Die Musik tritt als „klingendes Exponat“ den Gemälden, Skulpturen und Objekten gleichberechtigt zur Seite. Prof. Dr. Syndram, Dr. Rinaldi – Staatliche Kunstsammlungen Dresden Musik NN. Sonntag, 8. Mai 2022 10.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden Gottesdienst Solisten & Barockensemble der Kreuzkirche Dresden auf historischen Instrumenten Kreuzorganist Holger Gehring, Leitung und Orgel Sonntag, 8. Mai 2022 15.00 Uhr, Konzertsaal des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Matinee: Rising stars Alte Musik in jungen Händen! Das würde Heinrich Schütz gefallen, war er doch selbst lebenslang ein eif- riger und wirkmächtiger Lehrer. Wer etwas über die Zukunft der Alten Musik erfahren sollte, sollte sich diesen Nachmittag nicht entgehen lassen. In einem moderierten Konzert präsentieren sich verschiedene Nachwuchskünstler:innen und Ensembles des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden und treffen dabei auf ‚rising stars‘ der Barockmusik: Ausgewählte Preisträger des Bach-Abel-Wettbewerbs, des Bachwettbewerbs und des Telemann-Wettbewerbs zeigen ihr Können und entwerfen zusammen mit den Schüler:innen des HSKD ein spielfreudiges Bild einer ‚next generation‘ der Barockmusik. Schüler:innen und Ensembles des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden Montag, 9. Mai bis Donnerstag bis 12. Mai 2022 ab 11.00 Uhr, Villa Wigman Dresden Kompositionswettbewerb & Werkstattaufführung mit einem Uraufführungskonzert im Rahmen des Heinrich Schütz Musikfests im Oktober 2022 In Zusammenarbeit mit AuditivVokal Dresden unter der Leitung von Olaf Katzer soll von der Komponis- tenehrung für Heinrich Schütz ein spürbarer Impuls für die zeitgenössische Vokalmusik ausgehen. Hein- rich Schütz war ein maßgeblicher Inventor der Musik, er steht für die künstlerische Avantgarde in Dresden und Mitteldeutschland. Maßgeblich ist sein Umgang mit dem Wort, seine Verfahren der mehrchörigen Raummusik und die zum Teil unmittelbare Bezugnahme und Reaktion auf aktuelle Ereignisse und Gesell- schaftsthemen. Vor diesem Hintergrund soll ein internationaler Kompositionswettbewerb für Vokalwerke ausgeschrieben werden. Dieser ist mehrstufig konzipiert. Eine Fachjury aus namhaften Komponist:innen und Hochschullehrer:innen vorrangig der Musikhochschule Dresden wählt fünf Einsendungen aus, die dann in einer Werkstattwoche von AuditivVokal Dresden zusammen mit den Komponist:innen und begleitet von den Juror:innen erarbeitet und bearbeitet werden. Am Ende der Woche steht eine Werkstattaufführung in der Villa Wigman. Nach dieser Werkstattwoche werden drei Komponist:innen gekürt, deren Werke im Oktober 2022 im Rah- men des Heinrich Schütz Musikfests im Alten Pumpenhaus Dresden uraufgeführt werden. Verbunden mit dieser Auswahl ist der Auftrag an die Komponist:innen, die Erfahrungen, Impulse und die Kritik aus der Werkstattwoche in die Überarbeitung und Revision der Kompositionen einzuarbeiten. Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 8/14
Partnerensemble des gesamten Projekts ist AuditvVokal Dresden, das sich innerhalb weniger Jahre zu einem der führenden Ensembles für zeitgenössische Vokalmusik in Deutschland und Europa entwickelt haben. Deren Expertise und Erfahrung mit eigenen Kompositionswettbewerben sowie das Netzwerk so- wohl von AuditivVokal wie auch der MBM (regelmäßige Kompositionsaufträge im Rahmen des Heinrich Schütz Musikfests) garantieren ein international strahlkräftiges, hochqualitatives Projekt. Dienstag, 10. Mai 2022 19.00 Uhr, Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden Vorträge Prof. Dr. Walter Werbeck: Die Dresdner Hofkapelle im 17. Jahrhundert Jens-Uwe Anwand: Zur Baugeschichte der Dresdner Schlosskapelle Mittwoch, 11. Mai 2022 19.00 Uhr, Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden Lesung mit Musik Vortrag zu religionsgeschichtlichen Aspekten in der Geschichte der Schlosskapelle im 17. Jahrhundert und Lesung mit Musik aus Quellen zu den großen Ereignissen von 1619 etc. NN. Donnerstag, 12. Mai 19.00 Uhr, Villa Wigman Dresden Kompositionswettbewerb & Werkstattkonzert (Projektbeschreibung s.o.) Teilnehmer:innen am Wettbewerb AuditivVokal Dresden Olaf Katzer, Leitung Freitag, 13. Mai 2022 20.00 Uhr, Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden Konzert: Die newe Manir. Italiener in der Dresdner Hofkapelle Werke von Peranda, Pallavicino, Albrici u.a. Was wäre die Alte-Musik-Szene und die historisch-informierte Aufführungspraxis ohne Basel mit der Schola Cantorum Basiliensis. Aus diesem kreativen Zentrum der Musik ging auch das Ensemble Abend- musiken Basel hervor. In ihrem Beitrag zum Schütz-Jubiläum präsentieren sie all die hochbegabten und beliebten italienischen Musiker und Komponisten am Dresdner Hof. Mit Bontempi, Peranda, Albrici und Pallavcini (er war übri- gens der Gründungsdirektor der ersten Dresdner Oper am Taschenberg) brach um 1660 eine neue Zeit an und ein neuer Klang prägte die Musikstadt Dresden – vom modernen italienischen Geist durchweht, expressiver, verspielter, leidenschaftlicher. In einer repräsentativen Auswahl erklingen Kammerkanta- ten, Arien und Concerti der Italiener der Dresdner Hofkapelle. Ensemble Abendmusiken Basel Jörg-Andreas Bötticher, Leitung Samstag, 14. Mai 2022 20.00 Uhr, Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden Italienische Madrigale – Alt & Neu Werke von Schütz, Gabrieli, Monteverdi und dänischen Komponisten Hedwig, die Witwe des sächsischen Kurfürsten Christian II. und Prinzessin von Dänemark, hatte Schütz nicht nur 1627 beim Hauskauf in Dresden geholfen. Sie stellte auch die für Schütz wichtige Verbindung Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 9/14
zum dänischen Hof her. Als Prinz Christian von Dänemark im März und April 1631 in Sachsen weilte, lernten sich der Thronfolger und Schütz kennen und schätzen. Zwei Jahre und viele Briefe später war es Christian von Dänemark schließlich gelungen, Schütz als Hofkapellmeister für Dänemark zu verpflichten, um die königliche Hochzeit in Kopenhagen auszugestalten. In Kopenhagen fand Schütz einen ‚hot spot‘ der künstlerischen Avantgarde Europas vor. Wie er selbst waren etliche Dänen nach Italien geschickt worden, um die neuesten Kunstformen zu studieren und prägten dann zurück in der Heimat eine neue, avancierte Kultur. Genau diese brodelnde künstlerische Atmosphäre fängt das gefeierte Vokalensemble Musica Ficta aus Kopenhagen mit seinem Madrigalprogramm ein, in dem sich Venedig, Dresden und Kopenhagen begeg- nen, in dem aber auch ‚alte‘ Madrigale auf zeitgenössische Kompositionen treffen. Musica Ficta Bo Holten, Leitung Sonntag, 15. Mai 2022 20.00 Uhr, Schlosskapelle (oder Kleiner Schlosshof) im Residenzschloss Dresden Festkonzert: Jauchzet dem Herren alle Welt! Die Schlosskapelle im Dresdner Residenzschloss war einer der zentralen Wirkungsorte von Heinrich Schütz. Hier fanden die höfischen Gottesdienste statt, hier musizierte die Hofkapelle unter seiner Leitung zu herausragenden Ereignissen. Diesen Ort hatte Schütz vor Augen, als er seinem Kurfürsten den Schwa- nengesang widmete und das Werk auf den zwei Emporen der Dresdner Schlosskapelle „mit 8 guten stim- men in 2 Orgelinnen [Kleinorgeln]“ zu musizieren empfahl. Der bekannte Stich aus dem Geistreichen Ge- sang-Buch bildet diese Situation eindrücklich ab. – Und dieses Konzert liefert quasi den Soundtrack dazu. amarcord plus Cappella Sagittariana, Dresden Norbert Schuster, Leitung Heinrich Schütz meets – Serkowitzer Volksoper Die Dafne aus Dresden und die Ritter von Torgau (Arbeitstitel) August/September 2022 | Saloppe Dresden Längst ist sie Kult und begeistert mit ihren skurril-witzigen und doch tiefgründigen Inszenierungen in der Tradition der Wandertheater und Gauklertruppen ein breites Publikum: Die Serkowitzer Volksoper. Die Künstergruppe um Wolf-Dieter Gööck und Milko Kersten tritt seit dem Sommer 2011 regelmäßig als un- konventionelles, bewegliches Musiktheaterensemble in Erscheinung, das mit seinen an Uraufführungen grenzenden Arbeiten nun auch zunehmend über Sachsen hinaus gastiert. Es widmet sich dem heiteren Musiktheater und verbindet Ernsthaftigkeit, Albernheit, Wortwitz und ungestüme Musizierkunst. Gespielt wird gern Open Air – Heimstatt ist die Zirkuswagenbühne in der beliebten Dresdner Sommerwirtschaft SALOPPE – sowie an ungewöhnlichen Aufführungsorten. Im Sommer 2022 werden sie sich auf ganz eigene Weise mit der Lebens- und Erfahrungswelt des 17. Jahrhunderts beschäftigen und damit den vielleicht buntesten Beitrag zum Schütz-Jahr leisten. Zu- dem liegt in diesem Projekt die Chance, auf unterhaltsame Weise ganz neue Besucherkreise für die Mu- sik und Kultur des Frühbarock in Dresden zu begeistern. In Kooperation mit Schütz.22 entsteht eine ganz heutige Annährung an die legendäre verlorengegangene erste deutsche Oper: Die Dafne von Heinrich Schütz. Mit diesem Projekt findet die äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Heinrich Schütz Musikfest und der Serkowitzer Volksoper aus dem Jahr 2015 eine neue Fortsetzung. Eine Kooperation mit der Serkowitzer Volksoper Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 10/14
8. Oktober 2022, Kreuzkirche Dresden Festkonzert zum 437. Geburtstag Großbesetzte Werke von Heinrich Schütz im Kontext von Zeitgenossen und Schülern Vox luminis – „Stimme des Lichts“ – nennt sich das belgisches Vokalensemble, das in den vergangenen Jahren durch atemberaubende Interpretationen von Musik des 17. und frühen 18. Jahrhunderts auf sich aufmerksam gemacht hat. Schon seit 2004 begeistert das Vokalensemble mit großartigen Interpretatio- nen oft weniger bekannter Kompositionen. Seine Schütz-Interpretationen oder seine Aufführungen der Werke aus dem „Altbachischen Archiv“ stehen für einzigartige Erlebnisse. 2022, im Schütz-Festjahr, wird das Ensemble als artist in residence mit speziell konzipierten Programmen das Heinrich Schütz Musikfest besonders prägen. Vox Luminis Lionel Meunier, Bass und Leitung In Kooperation mit dem Heinrich Schütz Musikfest Theaterperformance „About Schütz“ - Nico and the Navigators Oktober 2022, Ort in Findung (Wunsch: Kraftwerk Mitte) Nico and the Navigators, das bildstarke Musiktheater aus Berlin, geht runde 300, 400 Jahre in die Ge- schichte zurück und entdeckt doch so ganz Heutiges bei Schütz & Co., inmitten eines zerrissenen, brodeln- den Jahrhunderts. Das freie Theaterkollektiv wurde 1998 von Nicola Hümpel und Oliver Proske am Bau- haus Dessau gegründet. Das Stück Wo Du nicht bist, mit Kompositionen von Franz Schubert, markierte 2006 den Einstieg in die Welt des Musiktheaters und der Oper. Es schlossen sich Projekte um Händel, Bach, Purcell und Rossini an. Im Jahr 2012 fand die Uraufführung von Mahlermania an der Deutschen Oper Berlin statt. Nico and the Navigators gehören heute zu den bedeutendsten Theaterkompagnien in Europa. Charakteristisch für die Arbeit der Gruppe ist ein Mix aus Performance, Tanz- und Musiktheater. Ob es also am Ende ein „navigierter“ Konzertabend, eine Performance, eine Choreographie wird – wir werden es erleben. Als singende und tanzende Ganzkörperpoeten im Verein mit Instrumentalisten und Sängern ent- decken Nico and the Navigators die Höhenflüge und Abgründe einer bewegenden Epoche und sind dann doch ganz im Heute. In einer länderübergreifenden Kooperation zwischen den Kasseler Musiktagen, dem Radialsystem Berlin und Schütz.22 entsteht im Jubiläumsjahr exklusiv eine neue Musiktheaterproduktion mit Tanz, Sprache, Instrumentalensemble und Vokalsolisten. Nico and the Navigators Gemeinsame Produktion mit den Kasseler Musiktagen, dem Radialsystem Berlin und dem Heinrich Schütz Musikfest 31. Oktober 2022, Annenkirche Dresden Festkonzert zum Reformationstag Festmusiken von Michael Praetorius und Heinrich Schütz Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg: der Beginn der Reformation. Bereits im Jahr 1617, am 100. Jahrestag der Reformation, wurde das Jubi- läum am Dresdner Hof ausgiebig begangen. Die Musik für die Messen und Vespergottesdienste wurde von den am Hofe angestellten Komponisten Heinrich Schütz und Michael Praetorius komponiert. Schütz, der erst kurz zuvor aus Venedig zurückgekehrt war, wo er drei Jahre lang bei Giovanni Gabrieli hatte stu- dieren können und die tiefgreifenden Umwälzungen in der italienischen Musik um das Jahr 1600 hautnah miterlebte. Dies kam den Dresdener Feierlichkeiten von 1617 sehr zustatten und stattete diese - gewis- sermaßen am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges – in ihrer Präsentation kurfürstlicher Macht und Re- präsentation festlich aus. Musica Fiata, Köln & La Capella Ducale Roland Wilson, Leitung Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 11/14
Das Finale: „Vom Leben – Über Leben“ 4.–6. November 2022, Dresden 1636 markierte die Schlacht bei Wittstock einen Tiefpunkt des Dreißigjährigen Krieges. Der Tod wurde massenhaft produziert und die Idee eines individuellen Sterbens in Gott wurde in anonymen Massengrä- bern versenkt. Im selben Jahr aber wird das Begräbnis von Heinrich Posthumus Reuß in Gera zu einem einmaligen Zeugnis und kunstvollen Höhepunkt einer individuellen ‚güldenen SterbKunst‘. Mit den Musi- kalischen Exequien hat Schütz aus diesem Anlass die vielleicht ergreifendste Begräbnis- und Trostmusik des 17. Jahrhunderts geschrieben. 86 Jahre alt war Heinrich Schütz, als er sein letztes Werk schrieb, eigentlich eine Abfolge von Werken: elf Motetten über den 119. Psalm, dazu zwei weitere Motetten. Er wollte mit dem Schwanengesang ein Denk- mal erschaffen. Nicht für sich selbst und sein Werk, sondern für alles, was ihm im Leben wichtig gewesen war und dem er sein musikalisches Wirken gewidmet hatte. – Wie wichtig ihm persönlich dieser 119. Psalm war, wird auch durch seinen überlieferten Wunsch belegt, man möge bei seiner Beerdigung aus diesem Psalm zitieren: „Deine Rechte sind mein Lied in dem Haus meiner Wallfahrt.“ Die Symphoniae sacrae III wiederum, 1650 veröffentlicht, sind das große künstlerische Credo und die Summe des Schaffens von Heinrich Schütz. Und das ist durchaus ganz konkret gemeint: Unmittelbar nach der Veröffentlichung bat er um Entlassung aus dem aktiven Kapellmeisterdienst. Sein Werk sah Schütz als abgeschlossen an. Zwar gibt es dann noch ein beachtliches Spätwerk bei Schütz, das aber stilistisch und ästhetisch in eine andere, reduzierte Richtung weist. Mit den mehrchörigen, großbesetzten Symphoniae sacrae III entfaltet Schütz ein letztes Mal frühbarocke Opulenz und verknüpft die Musikentwicklungen Ita- liens und Deutschlands zu einem europäischen Meisterwerk. Einem Meisterwerk, das dann im 19. Jahr- hundert von Komponisten wie Johannes Brahms (125. Todestag 2022) ganz konkret inspirieren wird. Diese drei Werke sind die zentralen des Abschlusswochenendes für das Festjahr zum 350. Todestag von Heinrich Schütz. Sie erklingen an verschiedenen Orten an diesem Wochenende und korrespondieren ins- besondere mit Konzerten in Weißenfels, Kassel und Bad Köstritz/Gera, aber auch Magdeburg, Torgau und Freiberg. Es wird so ein klingendes Vermächtnis des Jahrhundertkomponisten Heinrich Schütz geschaffen. 4. November 2022, Annenkirche Dresden Festkonzert Heinrich Schütz: Symphoniae sacrae III Collegium 1704 Václav Luks, Leitung 5. November 2022, Kreuzkirche Dresden Festkonzert Heinrich Schütz: Schwanengesang Dresdner Kreuzchor Cappella Sagittariana Dresden | Norbert Schuster NN (neuer Kreuzkantor), Leitung 6. November 2022, Frauenkirche Dresden Festkonzert zum 350. Todestag von Heinrich Schütz Heinrich Schütz: Musikalische Exequien Cappella Sagittariana Dresden Norbert Schuster, Leitung Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 12/14
Die Klanginstallationen Kaleidoskop der Räume Schütz reworked Eine 3D Audio Dome-Klanginstallation von Fabian Russ, Orchestronik® Fabian Russ, Orchestronik® Carlo Grippa, Sounddesign und 3D Mischung Mai 2022 – Dresden (Ort in Klärung) Bezugswerk Schütz: Teutoniam dudum belli SWV 338 / Da pacem Domine SWV 465 1621 reiste Heinrich Schütz im Gefolge des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. nach Breslau. Anlass waren die Huldigungsfeierlichkeiten der schlesischen Stände für Kaiser Ferdinand II. Johann Georg I. nahm in Vertretung des Kaisers die Huldigungen entgegen. Schütz komponierte für diese Feier das Syncharma Musicum SWV 49 und das Konzert Teutoniam dudum belli atra pericla molestant SWV 338. – Diese repräsentativen Werke sind Inspirationsquelle für Fabian Russ. Oktober 2022 – Frauenkirche Dresden Bezugswerk Schütz: Musikalische Exequien SWV 279-281 In den 1636 entstandenen Musikalischen Exequien lässt Schütz einen seraphimgleichen Chor „in die ferne gestellet“ die Worte singen: „Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben.“ Diese Klänge wandern durch den Raum, begleiten die auferstehende Seele des Verstorbenen, und es entsteht – modern gespro- chen – eine eindrucksvolle 3D-Musik. Dieses Konzept einer ‚Raummusik‘ ist nun der ideale Ansatzpunkt für den Orchestronik®-Komponisten Fabian Russ. _________________________________________________ Das Schulprojekt - SingSchütz 11.-15. Oktober 2021, Schulen in Dresden 5 Tage Workshop für Schülerinnen und Schülern der Grundschule/Mittelstufe Öffentliches Abschlusskonzert am Freitag, Ort in Findung Jazz-Trio Friedhilde Trüün, Konzept und Leitung 10.-14. Oktober 2022, Schulen in Dresden 5 Tage Workshop für Schülerinnen und Schülern der Grundschule/Mittelstufe Öffentliches Abschlusskonzert am Freitag, Ort in Findung Jazz-Trio Friedhilde Trüün, Konzept und Leitung 15. oder 16.Oktober 2022, Kulturpalast Dresden Großes Abschlusskonzert In Kooperation mit der Dresdner Philharmonie _________________________________________________ Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 13/14
Derzeit in der Projektentwicklung und konzeptionellen Phase befinden sich zahlreiche weitere Initiativen und Vorhaben, die nicht direkt von der MBM/Projektbüro Schütz.22 getragen werden oder ggf. in Koope- ration mit den Projektträgern realisiert werden. U.a. sind dies: 3. & 6. Februar 2022 / 10. & 13. März 2022 / 30. Juni & 3. Juli 2022 „Schütz zum Mitsingen“ – Ein Schütz-Sing along An drei Wochenenden 2022 sind sächsische Kantoreien und Kirchenchöre aufgerufen, Werke von Hein- rich Schütz gemeinsam mit einem der renommiertesten Alte Musik Ensembles zu probieren und aufzu- führen. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an Chöre mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Leis- tungsspektren, die auf diesem Weg möglicherweise erstmals die vielfältige Klangwelt von Schütz kennenlernen und sich an neue musikalische Herausforderungen wagen können. Als Höhepunkt und zum Abschluss des Projektes ist im Oktober 2022 eine gemeinsame Kreuzkirchen- vesper in Dresden geplant. Capella de la Torre Katharina Bäuml, Schalmei und Leitung Ein Projekt des Kirchenchorwerks der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der Capella de la Torre Vortrags- und Veranstaltungsreihe der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek Dresden SLUB geplant sind insgesamt 8 Termine mit renommierten Vortragenden unterschiedlicher Fachgebiete und Forschungsschwerpunkte in Verbindung mit Quellenpräsentationen und musikalischen Programmen. Neue Musik zu Heinrich Schütz Impulsprojekte in Kooperation mit dem Deutscher Komponistenverband - Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen Kompositionsaufträge, Uraufführungen, Nachwuchsprojekte Projekt des Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen mit Landesprobenlager Junior Band Camp zum Thema Heinrich Schütz (März 2022; die Kinder proben hier schon ihre Werke für das Kinder- und Nachwuchsorchestertreffen im Juni), Kinder- und Nach- wuchsorchestertreffen mit Werken von Heinrich Schütz (Juni 2022) und Junge Bläserphilharmonie, Pro- benphase mit Werkstattkonzert und Abschlusskonzert – thematisch angelehnt an Heinrich Schütz (Au- gust 2022). Schütz.22 – Das Festjahr zum 350. Todestag – 8. Oktober 2021 – 6. November 2022 // Vorhaben in der Landeshauptstadt Dresden Stand: September 2020 // © Konzept: Dr. Christina Siegfried du Dr. Oliver Geisler S. 14/14
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